Tottenham-Angreifer Richarlison durchlebt nicht nur sportlich eine schwierige Zeit. Nun erklärte er, warum er während Brasiliens WM-Qualifikationsspiel gegen Bolivien weinte.

Hinter ihm liegt offenbar nicht nur sportlich keine leichte Zeit: Richarlison.
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Bei den Tottenham Hotspur hat er seit dieser Saison einen offensivfreudigen Trainer, bei der brasilianischen Nationalmannschaft seit kurzem auch. Doch weder unter Ange Postecoglou noch unter Fernando Diniz gelang Richarlison bislang ein Tor. Und so passte es für viele ins Bild, als der Angreifer nach seiner Auswechslung im WM-Qualifikationsspiel gegen Bolivien am vergangenen Freitag (Ortszeit) mit Tränen in den Augen auf der Bank saß, obwohl Brasilien mit 4:1 führte.
Doch offenbar steckt weitaus mehr hinter dieser Szene – und womöglich auch hinter der anhaltenden Flaute. “In den vergangenen fünf Monaten habe ich abseits des Platzes eine turbulente Zeit durchlebt”, sagte Richarlison nun der brasilianischen Zeitung “O Globo”. “Jetzt sind die Dinge zu Hause ein wenig stabiler. Die Leute, die es nur auf mein Geld abgesehen hatten, sind nicht länger in meinem Umfeld.” Medienberichten zufolge hat sich der 26-Jährige von seinem Berater getrennt.
Richarlison erklärt “Moment der Traurigkeit”
“In diesem Moment der Traurigkeit ging es nicht darum, dass ich schlecht gespielt habe”, erklärte Richarlison. “Es ging mehr darum, die Dinge, die abseits des Platzes passiert sind, aus meinem System zu bekommen, das außer Kontrolle geraten war – nicht wegen etwas, das ich getan hatte, sondern wegen Menschen, die mir nahestanden.”
Nun aber käme alles wieder “in Fluss”, zeigte sich Richarlison zuversichtlich und kündigte an: “Ich werde nach England zurückkehren und mir psychologische Hilfe suchen, bei einem Psychologen, um meinen Kopf zu stärken.”
Der Offensivmann hatte in der vergangenen Premier-League-Saison in 27 Einsätzen nur einmal getroffen und ging auch nach Harry Kanes Abschied an den ersten vier Spieltagen der neuen Spielzeit leer aus. Anders als beim 5:1 gegen Bolivien traf er zwar am Mittwoch (Ortszeit) beim 1:0-Sieg in Peru im Nationaldress – doch sein Kopfballtor wurde nach siebenminütiger VAR-Unterbrechung einkassiert.