Titz hält trotz Abstiegskampf an riskantem Spielstil fest

Der 1. FC Magdeburg ist mit drei Niederlagen in Folge in Richtung Tabellenkeller abgerutscht. Den ballbesitzorientierten Ansatz, der dabei zu einigen Einladungen für die gegnerische Offensive führte, will man dennoch nicht umwerfen.

Christian Titz und der 1. FC Magdeburg stecken im Abstiegskampf der 2. Bundesliga.

Christian Titz und der 1. FC Magdeburg stecken im Abstiegskampf der 2. Bundesliga.

Getty Images

Der 1. FC Magdeburg ist die Mannschaft der 2. Bundesliga, die den Ball am häufigsten in den eigenen Reihen hält. Mit 61 Prozent Ballbesitz im Schnitt liegt der FCM deutlich vor dem HSV und St. Pauli (beide 55 Prozent) auf Rang zwei und drei. Außerdem spielte die Titz-Elf im ligavergleich bislang die meisten Pässe und hat dabei die zweithöchste Passquote (86 Prozent) hinter Spitzenreiter St. Pauli (86,9 Prozent) vorzuweisen.

An guten Tagen führte dieser Spielstil bereits zu dominanten Auftritten, zuletzt am 23. Spieltag beim 3:0 über Schalke. In den vergangenen Wochen machen sich die Magdeburger das Leben mit ihrem hohen Risiko im Ballbesitz allerdings selbst schwer. Auf das 0:7 in Karlsruhe, bei dem der KSC gleich von drei Fehlern im Magdeburger Spielaufbau profitiert hatte, folgte in der Vorwoche ein 0:3 gegen Hannover, das ebenfalls von einem Fehlpass tief in der eigenen Hälfte eingeleitet worden war und dem Verein nach Karlsruhe und dem vorangegangenen 0:1 gegen Nürnberg nicht nur die dritte Niederlage am Stück bei 0:11 Toren, sondern auch den Fall auf Rang 13 eingebracht hatte. Nur zwei Punkte trennen den FCM noch vom Relegationsplatz 16, drei sind es auf den 17. aus Rostock.

Angst “wäre genau der falsche Weg”

Klar, dass bei den Fans in einer solchen Situation Abstiegssorgen aufkommen. Christian Titz mahnte jedoch: “Angst ist etwas, das wir trotzdem nicht auf uns übertragen lassen dürfen. Das wäre genau der falsche Weg, wenn wir das zulassen.” Ebenso wenig wolle man den Abstiegskampf als Anlass nehmen, um die Spielidee umzuwerfen. “Den Glauben an unsere Stärken haben wir uns ja über einen längeren Zeitraum erspielt. Wir hatten jetzt eine Phase, in der es so nicht gut war, aber wir wissen auch, dass wir es besser können”, betonte der Trainer.

Für durchschaut hält Titz das Magdeburger Spiel jedenfalls noch nicht, schließlich sei man durchaus variabel. “Es ist bei uns ja situativ unterschiedlich, ob wir hinten mit drei, vier oder auch mal fünf Spielern spielen, ob wir zwei Sechser oder einen haben, ob wir mit zwei Achtern oder einem Zehner spielen.”

Zur Rückrunde wollte der Trainer den Fokus mehr auf die defensive Stabilität legen. “Für uns war es ein wichtiger Aspekt und das haben wir bis vor zwei Spieltagen wirklich gut hinbekommen”, blickte Titz zurück. In den vergangenen beiden Wochen gab es jedoch zehn Gegentreffer. “Da wollen wir ansetzen, dass wir diese defensive Stabilität wieder auf das Spielfeld kriegen, aber trotzdem unser Offensivspiel nicht vernachlässigen.”

Titz: “Sind ja keine gestandene Zweitliga-Mannschaft”

Denn ebenso wie der Defensive gelingt auch der Offensive zuletzt wenig. Viermal in Folge blieb Magdeburg ohne eigenen Treffer. “Ich finde, das ist ein ganz normaler Wellenverlauf in einer Saison”, trat Titz auf die Bremse. “Wir sind ja keine gestandene Zweitliga-Mannschaft, die um den Aufstieg spielt, sondern wir sind vor knapp anderthalb Jahren aufgestiegen und wollen die Liga halten.”

Ein wichtiger Schritt dafür soll am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) bei der SV Elversberg gelingen. Der Aufsteiger, aktuell mit vier Punkten mehr als der FCM auf Rang 11, erlebt aktuell ebenfalls ein Formtief. Auf das 0:2 gegen Kiel folgte eine 0:5-Klatsche in Braunschweig. Titz weiß, dass die SVE sowohl dominant auftreten als auch kontern kann, und erwartet ein Spiel, in dem beide Mannschaften motiviert sein werden, mal wieder für ein Erfolgserlebnis zu sorgen.

Verzichten müssen die Magdeburger dabei neben Julian Pollersbeck (Muskelbündelriss im Trizeps) und Connor Krempicki (Aufbautraining nach Knie-Arthroskopie) auch weiterhin auf Jonah Fabisch (Bänderriss im Sprunggelenk) und Xavier Amaechi (Knieprobelme), die beide in der nächsten Woche wieder in das Teamtraining einsteigen könnten. Außerdem hat sich Luc Castaignos eine Muskel-Sehnen-Verletzung zugezogen, mit der er mehrere Monate ausfallen wird. Mohammed El Hankouri ist nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt.

Nach 0:11 Toren: Titz beklagt auch die fehlende Gier

Magdeburgs Misere fand auch gegen Hannover seine Fortsetzung, die Lage für den FCM wird immer bedrohlicher.

Die Gestik spiegelt die Enttäuschung wieder: Christian Titz und Magdeburg finden nicht in die Spur.

Die Gestik spiegelt die Enttäuschung wieder: Christian Titz und Magdeburg finden nicht in die Spur.

IMAGO/Christian Schroedter

Aktuell hakt es beim FCM vorne wie hinten, 0:11 Tore (und nur ein Punkt) aus den letzten vier Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Die Folge: Der Vorsprung auf den Relegationsplatz, den aktuell Kaiserslautern (29 Punkte) innehat, beträgt nurmehr zwei Zähler.

Vor allem in der Anfangsphase habe sich sein Team schwer getan, resümierte Christian Titz nach dem 0:3 gegen die 96er. Kein Mittel fanden seine Schützlinge gegen das Konzept der Gäste, die Magdeburger hoch zu überspielen und sich die zweiten Bälle zu holen.

Aluminiumpech kommt dazu

Erst in der zweiten Hälfte verbesserten sich die Hausherren zumindest zu Beginn und hatten Pech, dass sowohl Silas Gnaka (51.) als auch Mohammed El Hankouri (52.) nur Aluminium trafen. Mit der offensiven Herrlichkeit des FCM war es dann aber auch schnell wieder vorbei.

Man müsse wieder “konsequenter verteidigen und schneller ins Umschaltspiel kommen”, forderte der 53-Jährige einmal mehr. “Wir müssen wieder Gier und Bereitschaft entwickeln, die Null zu halten, denn dann hast du in dieser Liga die Chance, Spiele für dich zu entscheiden.”

Unsere Idee ist, dass wir Kontrolle haben möchten.

Christian Titz

Saison 2023/24

An der Spielidee liegt es nach Ansicht des Trainers nicht, Titz reagierte relativ harsch auf eine Nachfrage, ob es denn nicht besser sei, den Ball einfach mal wegzuschlagen. “Unsere Idee ist, dass wir Kontrolle haben möchten und wenn wir angelaufen werden, dass wir überspielen möchten. Bis vor drei Spieltagen haben wir das konsequent gemacht, jetzt nicht mehr, wir sind dafür mehrfach bestraft worden.”

In der kommenden Trainingswoche gilt es, die Köpfe wieder frei zu bekommen. “Wir haben schon oft gezeigt, dass es anders geht”, versprüht Titz Optimismus für die notwendige Trendwende in Elversberg (35 Punkte). An das Hinspiel hat Magdeburg keine guten Erinnerungen, der Aufsteiger siegte 2:1 und ist nach zwei Niederlagen in Folge auch nicht mehr in der Komfortzone.

Titz beschwört mentale Stärke: “Fußball wird im Kopf entschieden”

Hat sich der 1. FC Magdeburg von der bösen Schlappe beim Karlsruher SC erholt? Das wird die Partie am Sonntag gegen Hannover 96 zeigen.

Voller Fokus auf Hannover: Christian Titz und Magdeburg brauchen im Abstiegskampf einen Sieg.

Voller Fokus auf Hannover: Christian Titz und Magdeburg brauchen im Abstiegskampf einen Sieg.

IMAGO/Matthias Koch

Zuletzt drei Partien blieb der FCM ohne eigenen Torerfolg (0S/1U/2N), durch eigene Fehler geriet der aktuelle Tabellenzwölfte im Wildpark auf die Verliererstraße und wurde deftig abgewatscht. “Das wurde aufgearbeitet und es ist ganz wichtig, dass es keine Rolle mehr spielt”, hofft Magdeburgs Coach Christian Titz nach der 0:7-Pleite beim KSC auf der Pressekonferenz am Karfreitag mit Blick auf den Heimauftritt am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

Eminent wichtig sei, dass seine Schützlinge in der Lage sind, “sich auf das Spiel zu fokussieren und die innere Anspannung wegzubekommen, um ihre Leistung zu zeigen”, forderte der 52-Jährige. Denn “Fußball ist ein Spiel, das im Kopf entschieden wird”.

FCM spürt den Atem der Konkurrenz

Der Blick aufs Tableau zeigt, dass der Vorsprung der oft so spielstarken Magdeburger auf den Relegationsplatz auf drei Zähler geschrumpft ist. Mit Hannover kommt nun auch ein Team, das bei seinen eigenen (Aufstiegs-)Ambitionen zuletzt Rückschläge hat hinnehmen müssen, nach vier sieglosen Partien (0/3/1) aber dennoch “nur” vier Zähler Rückstand auf Platz 3 und den HSV hat.

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Dass von 96 so auch heftige Gegenwehr zu erwarten ist und mit den Niedersachsen nicht gut Kirschen essen sein kann, erlebten die Sachsen-Anhalter im Hinspiel (1:2). Der FCM-Coach kennt die Stärken des Gegners: Eine “hohe individuelle Qualität” bescheinigt Titz dem Kontrahenten, der “sehr stabil und kompakt” stehe und “einen guten Mix aus defensiver Kontrolle und Umschaltspiel” anbiete.

Wichtige Rückendeckung: Die eigenen Fans

Titz, der auf die gelbgesperrte Stammkraft Leon Bell Bell verzichten muss, ist dennoch vom Befreiungsschlag überzeugt. Er weiß um die großartige Rückendeckung der Fans und um die Energie, die von den Rängen auf den Rasen überschwappen kann. “Die Zuschauer treiben uns an. Es herrscht eine Willigkeit und Unnachgiebigkeit in unserem Stadion”, sagte der Coach. Gelingt es, die Heimstärke in den siebten Dreier umzumünzen (aktuell 6/3/4), könnte Magdeburg dem Klassenerhalt ein gehöriges Stückchen näher kommen.

Nach langer Leidenszeit: Ex-Freiburger Florian Kath startet neuen Profi-Anlauf in der Oberliga

Florian Kath ist zurück, zumindest ein bisschen. Nach erneut langer Leidenszeit hat der frühere Bundesliga-Spieler zuletzt wieder ein Pflichtspiel bestritten – in der Oberliga NOFV-Süd.

Florian Kath arbeitet bei der U 23 des 1. FC Magdeburg am Profi-Comeback.

Florian Kath arbeitet bei der U 23 des 1. FC Magdeburg am Profi-Comeback.

IMAGO/Christian Schroedter

Immer wieder ist Florian Kath in seiner Profi-Karriere von langen Verletzungspausen ausgebremst worden. Immer wieder, wieder und wieder hatte sich der gebürtige Balinger in zähen, schmerzhaften und zuweilen einsamen Reha-Einheiten an die Mannschaften des SC Freiburg (von 2013 bis 2016 sowie 2021) und des 1. FC Magdeburg (von 2017 bis 2020 sowie 2021 bis 2023) zurück gekämpft. Und immer wieder hatte Kath, aufgrund seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten, auch das Vertrauen der Freiburger und Magdeburger Verantwortliche erhalten, die dem 29-jährigen Allrounder immer wieder Zeit für die Rückkehr gaben.

Doch der letzte Sommer bedeutete für Florian Kath eine Zäsur. Erneut laborierte der frühere Spieler der TSG Balingen an einer langwierigen Verletzung, in deren Folge er in der Saison 2022/23 keine einzige Partie für den 1. FC Magdeburg bestreiten konnte: diesmal am Pfeifferschen Drüsenfieber, dann wechselweise an der Achillessehne und Achillesferse. Zudem lief Kaths Vertrag in Magdeburg aus – mit wenig Aussicht auf Verlängerung. Also ging Kath einen ungewöhnlichen Weg und beschloss, ohne Vereinszugehörigkeit und ohne Profivertrag an seinem Comeback zu arbeiten, in Eigenregie also.

Mein Herz wollte nach wie vor Fußball spielen, es ist dann nicht leicht, sich auf etwas Neues einzulassen.

Florian Kath über den Versuch sich aus der “Blase Fußball” zu entfernen.

“Das letzte halbe Jahr war das schwierigste, seitdem ich Fußball zu meinem Beruf gemacht habe”, berichtet Kath, der zuletzt aber wieder auf dem Feld stand. Zunächst habe er bewusst versucht, sich von der “Blase Fußball” zu entfernen. “Ich hatte ja im Prinzip keine andere Wahl, weil ich körperlich nicht mehr zu trainieren in der Lage gewesen war. Leider musste ich dann aber feststellen, dass es schwieriger ist, zum Fußball eine gesunde Distanz aufzubauen, als ich das mir hätte vorstellen können”, so Kath weiter. “Vermutlich auch, weil mein Herz nach wie vor Fußball spielen wollte und es dann nicht leicht ist, sich auf etwas Neues einzulassen.”

Dieses Neue war in gewisser Weise auch das Bewährte. Denn obwohl Kath bei den Magdeburger Profis keinen neuen Vertrag erhielt, blieb er der Elbestadt treu. Zunächst kurierte er sich aus, dann trainierte er als “Free Agent” bei der U 23 des FCM in der Oberliga NOFV-Süd mit. “Nach einer so langen Auszeit muss man das Training natürlich gut steuern und kann nur langsam aufbauen”, erklärt Kath. “Aber seit ein paar Wochen bin ich wieder im Mannschaftstraining, das täglich und quasi auf Profiniveau.” Und weiterhin ohne Vertrag, aber mit einer Spiellizenz für die Magdeburger Oberliga-Fußballer. Dankbar sei er dem Verein, bei dem er immer zu den Publikumslieblingen zählte, “dass der 1. FC Magdeburg mir das seit Januar ermöglicht und die Jungs in der U 23 mich so gut aufgenommen haben.”

Ich habe mir bis zum Sommer eine Deadline gesetzt. Bis dahin möchte ich sehen, ob ich nochmal richtig fit werde und ins Fußballgeschäft zurückkehren kann.

Florian Kath über seinen angestrebten Comeback-Plan

Für den SC Freiburg absolvierte Kath unter anderem 25 Erstliga- und vier Zweitliga-Spiele. Für Magdeburg lief der Balinger insgesamt 50-mal auf, damals noch in der 3. Liga. Den Profifußball abgehakt, das hat Kath noch nicht. In seinen Vorgaben aber scheint er indes strikt. Es soll, da wird Kath deutlich, der letzte Anlauf sein. “Ich habe mir bis zum Sommer eine Deadline gesetzt. Bis dahin möchte ich sehen, ob ich nochmal richtig fit werde und ins Fußballgeschäft zurückkehren kann.” Und weiter: “Letztendlich möchte ich es mir noch einmal beweisen, bin mir aber sehr bewusst, einen Plan B entwickeln zu müssen und den treibe ich voran.” Heißt: Parallel bereitet er sich auch auf den Worst Case vor und geht in Kooperation mit den Blau-Weißen erste berufliche Schritte. “Hier habe ich die optimale Gelegenheit, beides miteinander zu vereinen. Ohnehin war es mein großer Wunsch noch einmal, das FCM-Trikot tragen zu können, weil das ungeplante Ende mit dem Spiel in Würzburg damals sehr an mir genagt hat.”

Siegtreffer beim Comeback

Damals, am 26. Februar 2022 war das, bestritt Kath sein letztes Spiel für die Magdeburger Profis. Beim 4:2-Sieg über die Würzburger Kickers erzielte der vielseitig einsetzbare Spieler sogar ein Tor. Nun, nach 24 schwierigen Monaten, ist Kath also wieder aufs Feld zurückgekehrt, kam für die Magdeburger U 23 im Duell mit dem FSV Motor Marienberg in der 66. Minute auf den Platz, stand in der 80. Minute goldrichtig und erzielte den Siegtreffer zum 1:0. “Der Verlauf meiner Rückkehr könnte natürlich schöner nicht sein”, sagte Kath danach. “Man spricht immer davon, dass nur der Fußball solche Geschichten schreibt – und genau so eine Geschichte ist mir jetzt passiert.”

Marcel Schlegel

Hollerbach sei Dank: Union schlägt Magdeburg mit 3:1

Der 1. FC Union knüpfte im Testspiel gegen Zweitligist Magdeburg an die ordentliche Darbietung gegen Bremen (2:1) an und setzte sich mit 3:1 durch.

Unions Torschützen jubeln gemeinsam: Chris Bedia und Benedict Hollerbach (v. re.).

Unions Torschützen jubeln gemeinsam: Chris Bedia und Benedict Hollerbach (v. re.).

IMAGO/Contrast

Wie bereits beim 2:1 gegen Werder Bremen schickte Union-Trainer Nenad Bjelica seine Mannschaft in einem 3-4-3 auf den Platz – aber mit einigen Änderungen. Lediglich Danilho Doekhi, Lucas Tousart sowie Christopher Trimmel durften wie bereits am Wochenende erneut ran. Trotz der angeworfenen Rotationsmaschine nahmen die Hausherren das Heft des Handelns gegen Magdeburg in die Hand. Und kamen nach einem Sololauf und einem präzisen Abschluss von Benedict Hollerbach nach zehn Minuten zum Jubeln. Auf der anderen Seite vergaben Baris Atik (11.) und Jan-Luca Schuler (12.) von der Strafraumgrenze.

Hollerbach trifft erst mit links und dann mit rechts

Doch die Gäste blieben am Ball, tankten sich immer wieder gefällig in das letzte Drittel durch. Allerdings fehlte dann die zündende Idee, um hochgradig gefährlich zu werden. Das gleiche Bild bei den Eisernen: Vor allem über Kevin Volland und Torschütze Hollerbach trugen die Berliner ihre Angriffe nach vorne, aber ab und im dem Sechzehner präsentierten sie sich schlussendlich zu unpräzise. So wie Chris Bedia, der nach einer Hereingabe von Roussillon per Kopf knapp verfehlte (25.).

Besser machte es Sturmpartner Hollerbach, der damit seinen Doppelpack schnürte. Diesmal entschied er sich für einen satten Schuss in die linke Ecke – 2:0 (33.). Anders als noch gegen Bremen war es auffällig, dass einer der beiden äußeren Innenverteidiger beim Aufbauspiel der Magdeburger mannorientiert mit nach vorne verschob, genauso wie einer der beiden Sechser, um der Viererkette der Gäste nur wenig Anspielstationen anzubieten. Daraus resultierten frühe Ballgewinne für die Hauptstädter. Vor der Pause hätte Hollerbach fast noch seinen dritten Treffer nachgelegt, aber diesmal scheiterte er an FCM-Keeper Dominik Reimann (45.).

Bedia antwortet auf Schuller

In der Halbzeit nahm Bjelica eine Umstellung vor und wechselte seine Formation auf ein 4-3-3 mit dem eingewechselte Kevin Vogt als alleiniger Sechser. Die Köpenicker standen insgesamt ein Stück höher und die Magdeburger taten sich nun schwer damit, die erste Reihe zu überspielen. So wie in der 47. Minute, als Jean Hugonet den Ball an Yorbe Vertessen verlor, der Stürmer aber mit seinem Schuss aus wenigen Metern kläglich scheiterte.

Aus dem Nichts dann der Anschluss: Nach einem Zusammenspiel zwischen Atik und Schuler verwandelte Letztgenannter freistehend zum 2:1 (57.). Die passende Antwort hatten die Eisernen aber prompt parat: Der bis dahin glücklose Bedia vollstreckte aus kürzester Distanz zum 3:1 (59.). In Folge nahmen beide Teams ein paar Gänge raus und die Partie trudelte so vor sich her – was natürlich unter anderem mit den vielen Wechseln zu erklären ist.

Union-Keeper Busk muss verletzt vom Feld

Trotzdem hätte sich Joker Mikkel Kaufmann beinahe in die Torschützenliste eingetragen. Jedoch parierte FCM-Torhüter Noah Kruth den strammen, zu zentralen Versuch des Stürmers (79.). Auf Seiten der Gastgeber stand rund zehn Minuten zuvor ebenfalls der Keeper im Fokus, denn Busk musste das Feld verletzungsbedingt verlassen. Der Schlussmann war augenscheinlich ohne Gegnereinwirkung umgeknickt und wurde anschließend von Youngster Arslanogullari ersetzt (68.).

Und so blieb es am Ende beim souveränen 3:1-Erfolg der Hauptstädter, die nach der Länderspielpause bei Eintracht Frankfurt gastieren. Der 1. FC Magdeburg hingegen bekommt es in Liga 2 dann zuhause mit Hannover 96 zu tun.

Jannis Klimburg

Hollerbach sei Dank: Union schlägt Magdeburg mit 3:1

Der 1. FC Union knüpfte im Testspiel gegen Zweitligist Magdeburg an die ordentliche Darbietung gegen Bremen (2:1) an und setzte sich mit 3:1 durch.

Unions Torschützen jubeln gemeinsam: Chris Bedia und Benedict Hollerbach (v. re.).

Unions Torschützen jubeln gemeinsam: Chris Bedia und Benedict Hollerbach (v. re.).

IMAGO/Contrast

Wie bereits beim 2:1 gegen Werder Bremen schickte Union-Trainer Nenad Bjelica seine Mannschaft in einem 3-4-3 auf den Platz – aber mit einigen Änderungen. Lediglich Danilho Doekhi, Lucas Tousart sowie Christopher Trimmel durften wie bereits am Wochenende erneut ran. Trotz der angeworfenen Rotationsmaschine nahmen die Hausherren das Heft des Handelns gegen Magdeburg in die Hand. Und kamen nach einem Sololauf und einem präzisen Abschluss von Benedict Hollerbach nach zehn Minuten zum Jubeln. Auf der anderen Seite vergaben Baris Atik (11.) und Jan-Luca Schuler (12.) von der Strafraumgrenze.

Hollerbach trifft erst mit links und dann mit rechts

Doch die Gäste blieben am Ball, tankten sich immer wieder gefällig in das letzte Drittel durch. Allerdings fehlte dann die zündende Idee, um hochgradig gefährlich zu werden. Das gleiche Bild bei den Eisernen: Vor allem über Kevin Volland und Torschütze Hollerbach trugen die Berliner ihre Angriffe nach vorne, aber ab und im dem Sechzehner präsentierten sie sich schlussendlich zu unpräzise. So wie Chris Bedia, der nach einer Hereingabe von Roussillon per Kopf knapp verfehlte (25.).

Besser machte es Sturmpartner Hollerbach, der damit seinen Doppelpack schnürte. Diesmal entschied er sich für einen satten Schuss in die linke Ecke – 2:0 (33.). Anders als noch gegen Bremen war es auffällig, dass einer der beiden äußeren Innenverteidiger beim Aufbauspiel der Magdeburger mannorientiert mit nach vorne verschob, genauso wie einer der beiden Sechser, um der Viererkette der Gäste nur wenig Anspielstationen anzubieten. Daraus resultierten frühe Ballgewinne für die Hauptstädter. Vor der Pause hätte Hollerbach fast noch seinen dritten Treffer nachgelegt, aber diesmal scheiterte er an FCM-Keeper Dominik Reimann (45.).

Bedia antwortet auf Schuller

In der Halbzeit nahm Bjelica eine Umstellung vor und wechselte seine Formation auf ein 4-3-3 mit dem eingewechselte Kevin Vogt als alleiniger Sechser. Die Köpenicker standen insgesamt ein Stück höher und die Magdeburger taten sich nun schwer damit, die erste Reihe zu überspielen. So wie in der 47. Minute, als Jean Hugonet den Ball an Yorbe Vertessen verlor, der Stürmer aber mit seinem Schuss aus wenigen Metern kläglich scheiterte.

Aus dem Nichts dann der Anschluss: Nach einem Zusammenspiel zwischen Atik und Schuler verwandelte Letztgenannter freistehend zum 2:1 (57.). Die passende Antwort hatten die Eisernen aber prompt parat: Der bis dahin glücklose Bedia vollstreckte aus kürzester Distanz zum 3:1 (59.). In Folge nahmen beide Teams ein paar Gänge raus und die Partie trudelte so vor sich her – was natürlich unter anderem mit den vielen Wechseln zu erklären ist.

Union-Keeper Busk muss verletzt vom Feld

Trotzdem hätte sich Joker Mikkel Kaufmann beinahe in die Torschützenliste eingetragen. Jedoch parierte FCM-Torhüter Noah Kruth den strammen, zu zentralen Versuch des Stürmers (79.). Auf Seiten der Gastgeber stand rund zehn Minuten zuvor ebenfalls der Keeper im Fokus, denn Busk musste das Feld verletzungsbedingt verlassen. Der Schlussmann war augenscheinlich ohne Gegnereinwirkung umgeknickt und wurde anschließend von Youngster Arslanogullari ersetzt (68.).

Und so blieb es am Ende beim souveränen 3:1-Erfolg der Hauptstädter, die nach der Länderspielpause bei Eintracht Frankfurt gastieren. Der 1. FC Magdeburg hingegen bekommt es in Liga 2 dann zuhause mit Hannover 96 zu tun.

Jannis Klimburg

Termin für das Hamburger Stadtderby steht: DFL gibt Ansetzungen für Spieltage 31 bis 33 bekannt

Die DFL hat die genauen Termine für die Spieltage 31 bis 33 der 2. Liga bekanntgegeben. Damit ist auch klar, wann das Hamburger Stadtderby am 32. Spieltag steigt.

Das Stadtderby steigt am 32. Spieltag: Der HSV empfängt St. Pauli.

Das Stadtderby steigt am 32. Spieltag: Der HSV empfängt St. Pauli.

IMAGO/Oliver Ruhnke

Feiert der FC St. Pauli ausgerechnet im Gastspiel beim Stadtrivalen HSV den Aufstieg in die Bundesliga? Ausgeschlossen ist das nicht. Bei noch acht ausstehenden Spielen haben die Kiezkicker vor der Länderspielpause einen Vorsprung von zehn Punkten auf den Relegationsrang. Gut möglich, dass St. Pauli den Aufstieg vorzeitig perfekt macht, vielleicht ja schon am 32. Spieltag beim HSV.

Das Hamburger Derby findet am Freitag, den 3. Mai, um 18.30 Uhr im Volksparkstadion statt, wie die DFL nun mitteilte. Denn am Mittwoch wurden die noch fehlenden Spieltage 31 bis 33 der Saison 2023/24 zeitgenau angesetzt, die Termine für die Partien am 34. Spieltag standen bereits vorher fest. Traditionell spielen alle 18 Zweitligisten am letzten Spieltag zeitgleich (19. Mai, 15.30 Uhr).

Vor der Partie gegen den HSV hat der Tabellenführer ein weiteres Nordduell vor der Brust, ebenfalls an einem Freitag (26. April, 18.30 Uhr) steht das Duell mit Kellerkind Hansa Rostock an. Nach dem Stadtderby geht es für St. Pauli am Sonntag, 12. Mai (13.30 Uhr), gegen Schlusslicht Osnabrück weiter. Für Verfolger Holstein Kiel wird es nach den Spielen gegen Kaiserslautern (Samstag, 27. April, 13 Uhr) und Wiesbaden (Sonntag, 5. Mai, 13.30 Uhr), die beide noch um den Klassenerhalt kämpfen, am 33. Spieltag nochmal richtig spannend, wenn Fortuna Düsseldorf – aktuell Vierter – im Holstein-Stadion zu Gast ist. Die Partie findet als Topspiel des Spieltags am Samstagabend statt (11. Mai, 20.30 Uhr).

Die neu angesetzten Spieltage

31. Spieltag: Tabellenspitze gegen Tabellenkeller

Ansonsten stehen am 31. Spieltag einige Duelle zwischen Teams von der Tabellenspitze und aus dem Tabellenkeller im Fokus. Nicht nur muss Rostock zu St. Pauli und der FCK nach Kiel, Eintracht Braunschweig empfängt am Samstag, 27. April, um 13 Uhr zudem den HSV. Und im Topspiel am Samstagabend (27. April, 20.30 Uhr) empfängt Schalke die Fortuna aus Düsseldorf.

Eine Woche später treffen neben den Stadtrivalen an der Elbe auch einige vom Abstieg bedrohte Teams aufeinander. Am Samstagabend (4. Mai, 20.30 Uhr) kämpfen Kaiserslautern und Magdeburg, am Samstagmittag (4. Mai, 13 Uhr) Osnabrück und Schalke im direkten Duell um wichtige Zähler für den Klassenerhalt. Im Verfolgerduell zwischen Hannover und Paderborn am darauffolgenden Sonntag (5. Mai, 13.30 Uhr) geht es womöglich um den Anschluss an die Aufstiegsplätze.

Am 33. und vorletzten Spieltag muss der HSV, womöglich im Kampf um den Relegationsrang, schon am Freitagabend nach Paderborn (10. Mai, 18.30 Uhr), während sich Kiel und Düsseldorf tags darauf gegenseitig die Punkte wegnehmen. Am unteren Tabellenende wird es ebenfalls spannend: Schalke empfängt am Samstag (11. Mai, 13 Uhr) Rostock zu einem möglicherweise entscheidenden Duell im Abstiegskampf, Kaiserslautern ist zeitgleich bei der Hertha zur Wiederauflage des Pokal-Viertelfinals zu Gast, am Sonntag (12. Mai, jeweils 13.30 Uhr) empfängt dann Braunschweig Wiesbaden und Osnabrück bekommt es eben mit St. Pauli zu tun.

Termin für das Hamburger Stadtderby steht: Die Ansetzungen für die Spieltage 31 bis 33

Die DFL hat die genauen Termine für die Spieltage 31 bis 33 der 2. Liga bekanntgegeben. Damit ist auch klar, wann das Hamburger Stadtderby am 32. Spieltag steigt.

Das Stadtderby steigt am 32. Spieltag: Der HSV empfängt St. Pauli.

Das Stadtderby steigt am 32. Spieltag: Der HSV empfängt St. Pauli.

IMAGO/Oliver Ruhnke

Feiert der FC St. Pauli ausgerechnet im Gastspiel beim Stadtrivalen HSV den Aufstieg in die Bundesliga? Ausgeschlossen ist das nicht. Bei noch acht ausstehenden Spielen haben die Kiezkicker vor der Länderspielpause einen Vorsprung von zehn Punkten auf den Relegationsrang. Gut möglich, dass St. Pauli den Aufstieg vorzeitig perfekt macht, vielleicht ja schon am 32. Spieltag beim HSV.

Das Hamburger Derby findet am Freitag, den 3. Mai, um 18.30 Uhr im Volksparkstadion statt, wie die DFL nun mitteilte. Denn am Mittwoch wurden die noch fehlenden Spieltage 31 bis 33 der Saison 2023/24 zeitgenau angesetzt, die Termine für die Partien am 34. Spieltag standen bereits vorher fest. Traditionell spielen alle 18 Zweitligisten am letzten Spieltag zeitgleich (19. Mai, 15.30 Uhr).

Vor der Partie gegen den HSV hat der Tabellenführer ein weiteres Nordduell vor der Brust, ebenfalls an einem Freitag (26. April, 18.30 Uhr) steht das Duell mit Kellerkind Hansa Rostock an. Nach dem Stadtderby geht es für St. Pauli am Sonntag, 12. Mai (13.30 Uhr), gegen Schlusslicht Osnabrück weiter. Für Verfolger Holstein Kiel wird es nach den Spielen gegen Kaiserslautern (Samstag, 27. April, 13 Uhr) und Wiesbaden (Sonntag, 5. Mai, 13.30 Uhr), die beide noch um den Klassenerhalt kämpfen, am 33. Spieltag nochmal richtig spannend, wenn Fortuna Düsseldorf – aktuell Vierter – im Holstein-Stadion zu Gast ist. Die Partie findet als Topspiel des Spieltags am Samstagabend statt (11. Mai, 20.30 Uhr).

Die neu angesetzten Spieltage

31. Spieltag: Tabellenspitze gegen Tabellenkeller

Ansonsten stehen am 31. Spieltag einige Duelle zwischen Teams von der Tabellenspitze und aus dem Tabellenkeller im Fokus. Nicht nur muss Rostock zu St. Pauli und der FCK nach Kiel, Eintracht Braunschweig empfängt am Samstag, 27. April, um 13 Uhr zudem den HSV. Und im Topspiel am Samstagabend (27. April, 20.30 Uhr) empfängt Schalke die Fortuna aus Düsseldorf.

Eine Woche später treffen neben den Stadtrivalen an der Elbe auch einige vom Abstieg bedrohte Teams aufeinander. Am Samstagabend (4. Mai, 20.30 Uhr) kämpfen Kaiserslautern und Magdeburg, am Samstagmittag (4. Mai, 13 Uhr) Osnabrück und Schalke im direkten Duell um wichtige Zähler für den Klassenerhalt. Im Verfolgerduell zwischen Hannover und Paderborn am darauffolgenden Sonntag (5. Mai, 13.30 Uhr) geht es womöglich um den Anschluss an die Aufstiegsplätze.

Am 33. und vorletzten Spieltag muss der HSV, womöglich im Kampf um den Relegationsrang, schon am Freitagabend nach Paderborn (10. Mai, 18.30 Uhr), während sich Kiel und Düsseldorf tags darauf gegenseitig die Punkte wegnehmen. Am unteren Tabellenende wird es ebenfalls spannend: Schalke empfängt am Samstag (11. Mai, 13 Uhr) Rostock zu einem möglicherweise entscheidenden Duell im Abstiegskampf, Kaiserslautern ist zeitgleich bei der Hertha zur Wiederauflage des Pokal-Viertelfinals zu Gast, am Sonntag (12. Mai, jeweils 13.30 Uhr) empfängt dann Braunschweig Wiesbaden und Osnabrück bekommt es eben mit St. Pauli zu tun.

Magdeburg-Debakel in Karlsruhe: “Das war eine bodenlose Frechheit”

Es war ein kollektiver Totalausfall des 1. FC Magdeburg beim 0:7 in Karlsruhe. Die Analyse fiel deutlich aus, der Blick richtete sich schnell auf das kommende Spiel beim FC Schalke 04.

Die Spieler des 1. FC Magdeburg waren nach der 0:7-Klatsche in Karlsruhe sichtlich geknickt.

Die Spieler des 1. FC Magdeburg waren nach der 0:7-Klatsche in Karlsruhe sichtlich geknickt.

picture alliance / GES/Markus Gilliar

Der 1. FC Magdeburg erlebte in Karlsruhe einen Sonntag zum Vergessen. Gegen den gnadenlos effizienten KSC kam die Mannschaft von Trainer Christian Titz mit 0:7 unter die Räder. Nie verlor der FCM ein Spiel in der 2. Bundesliga höher.

Entsprechend niedergeschlagen traten Spieler und Trainer nach der Partie vor das Sky-Mikrofon. “Die Enttäuschung ist riesig, die Wut auf uns selbst ist riesig”, erklärte Luca Schuler. “Das, was wir heute auf dem Platz gelassen haben, ist bodenlos, da muss sich jeder hinterfragen wieso, weshalb, warum. Das ist nicht akzeptabel”, wurde der Mittelstürmer deutlich.

Auch sein Kapitän Amara Condé fand klare Worte. “Das, was wir heute gemacht haben, war mehr als Arbeitsverweigerung”, gab sich der 27-Jährige frustriert. “Das war einfach eine bodenlose Frechheit. Da muss sich jeder einzelne Spieler an die Nase fassen.”

Titz betonte, dass man die 0:7-Klatsche “nicht kleinreden” dürfe und nahm seine gesamte Mannschaft in die Pflicht. “Wir waren von Beginn an im Kollektiv nicht da, ob es das konsequente Zweikampfverhalten oder das Laufen war. Dann kamen natürlich die vielen Abspielfehler hinzu und wir gehen mit 0:4 in die Pause.”

Ich habe einhundertprozentiges Vertrauen in die Mannschaft, dass wir eine Reaktion zeigen werden.

Amara Condé

Der Coach reagierte mit einem Vierfach-Wechsel, doch der verfehlte seine gewünschte Wirkung. “Wir haben erwartet, dass nach vier Wechseln eine andere Reaktion reinkommt, letztendlich kamen wir aber raus und es ging erstmal genau so weiter. Das ist etwas, was wir uns heute selbst zuzuschreiben haben, weil wir im gesamten Mannschaftsverbund nicht die nötige Leistung auf den Platz gebracht haben, um hier bestehen zu können.”

Den Magdeburgern, die nur noch drei Punkte von Relegationsplatz 16 trennen, bleiben nun zwei Wochen, um das Debakel aufzuarbeiten, bevor es am Ostersonntag (13.30 Uhr) zum FC Schalke 04 geht. “Ich bin mir ziemlich sicher und habe einhundertprozentiges Vertrauen in die Mannschaft, dass wir eine Reaktion zeigen werden. Darum geht es, alles andere bringt nicht viel”, blickte Kapitän Condé voraus und forderte “sehr, sehr harte Arbeit” in den kommenden beiden Wochen.

Vereinsrekord eingestellt: Effizienter KSC schießt Magdeburg mit 7:0 ab

Ein denkwürdiger Nachmittag im Wildparkstadion: Der Karlsruher SC präsentierte sich gnadenlos effizient und überrollte überforderte Magdeburger mit 7:0. Nie gewann der KSC in der 2. Bundesliga höher.

Budu Zivzivadze (re.) überragte gegen Magdeburg mit drei Torbeteiligungen.

Budu Zivzivadze (re.) überragte gegen Magdeburg mit drei Torbeteiligungen.

picture alliance / GES/Markus Gilliar

Der Karlsruher SC musste nach der 0:1-Niederlage in Kiel auch noch einen schweren personellen Rückschlag verkraften. Unter der Woche zog sich Innenverteidiger Bormuth im Training einen Kreuzbandriss zu. Gegen den 1. FC Magdeburg übernahm Beifus die Rolle in der Defensive, außerdem kehrte Nebel nach Gelbsperre für Burnic zurück, der wiederum nach der fünften Gelben zuschauen musste. Offensiv brachte Trainer Christian Eichner Zivzivadze für den angeschlagenen Rapp und stellte zurück auf Doppelspitze.

Magdeburgs Coach Christian Titz konnte nach der 0:1-Niederlage gegen den Club wieder auf den zuletzt rotgesperrten Stamm-Stürmer Schuler setzen, der für Nollenberger begann. In der Defensive fiel Müller kurzfristig krankheitsbedingt aus, weshalb Hoti seinen Part in der Dreierkette übernahm.

Franke köpft früh ein

Und die war in Karlsruhe von Beginn an schwer beschäftigt. Früh scheiterte Zivzivadze noch mit einer Doppelchance (4.), doch nach einem Freistoß von Wanitzek besorgte Franke per Kopfball aus kurzer Distanz die frühe KSC-Führung (8.). Gondorf hatte die große Chance nachzulegen, verpasste mit seinem strammem Distanzschuss aber um Zentimeter (12.).

Doch der KSC lies das schnelle 2:0 folgen – und zwar mit großer Unterstützung von FCM-Verteidiger Heber, der im eigenen Sechzehner gegen Matanovic ins Dribbling ging, nicht vorbeikam und anschließend Zivzivadze in die Füße spielte. Aus zwölf Metern netzte der Georgier sicher ein (13.). Nach einer weiteren Zivzivadze-Chance wurde Gondorf im Strafraum von Bell Bell getroffen, bekam aber keinen Elfmeter zugesprochen (17.).

Zweiter Patzer führt zum 3:0

Dafür sollte die nächste Magdeburger Einladung folgen. Diesmal war es Reimann, der einen viel zu komplizierten Pass zu Elfadli spielte. Der Innenverteidiger konnte den Ball auf Oberschenkelhöhe an der eigenen Strafraumkante nicht verarbeiten, erneut funkte Zivzivadze dazwischen und blieb vor dem Tor eiskalt – 3:0 nach nur 25 Minuten.

2. bundesliga, 26. spieltag

Und der FCM? Der hatte zwar wie gewohnt mehr Ballbesitz, wusste damit aber nahezu nichts anzufangen. Die einzige Ausnahme stellte eine Chance von Ito dar, der Japaner vergab zehn Meter vor dem Tor (32.). Ansonsten fanden die Magdeburger keine Lösungen – die Karlsruher dafür aber umso mehr. Nach einem Konter leitete Zivzivadze eine Herold-Flanke per Hackentrick zu Nebel weiter, der aus zwölf Metern zum 4:0 einschob (40.).

Vier Wechsel zur Pause

FCM-Coach Titz reagierte mit vier Wechseln in der Pause, doch deren Wirkung verpuffte völlig. Jensen traf mit einem traumhaften Volley zwar nur das Lattenkreuz, doch Beifus köpfte den Abpraller zum 5:0 ein (50.). Nur etwa eine Minute später spielte der eingewechselte Bockhorn einen zu kurzen Rückpass zum ebenfalls frischen Lawrence, der den Ball in den Lauf von Matanovic legte. Die Frankfurt-Leihgabe nahm das Geschenk dankend an, ging allein auf Reimann zu und überlupfte den Keeper (51.).

Im weiteren Spielverlauf nahm der KSC ein wenig den Fuß vom Gas, die Magdeburger konnten das aber nicht nutzen. Joker Schleusener (69.) und Jensen (73.) näherten sich gar dem 7:0 an, bevor es auf der Gegenseite erstmals gefährlich wurde. Condé sorgte aus der Distanz dafür, dass sich KSC-Torwart Drewes erstmals auszeichnen musste (77.). Nur zwei Minuten nach der starken Parade machte Drewes dann aber eine sehr unglückliche Figur und lenkte den Ball nach einem Latten-Kopfball von Hugonet ins eigene Tor. Weil er dabei allerdings vom im Abseits stehenden Lawrence angegangen worden war, blieb der Patzer ohne Folgen (79.).

Wanitzek stellt den Rekord ein

Auf der Gegenseite setzte Reimann das Magdeburger Fehler-Festival fort, doch der Torwart konnte seinen Fehlpass in den Fuß von Ersungur ausbügeln, weil der Youngster etwas zu überhastet abschloss. Einmal musste der Schlussmann den Ball aber doch noch aus dem Netz holen: Weil der unglückliche Lawrence eine Flanke des 17-jährigen Zweitliga-Debütanten Ben Farhat mit der Hand abwehrte, durfte Wanitzek vom Punkt ran und stellte mit einem Schuss in die Mitte auf 7:0 (90.+2).

Für den KSC war es der erste Sieg gegen den FCM in der 2. Bundesliga – und einer für die Geschichtsbücher. Die Karlsruher stellten den Vereinsrekord für den höchsten Zweitliga-Sieg ein (gleichgezogen mit dem 7:0 über Eintracht Braunschweig 2005/06), für Magdeburg war es gar die bislang höchste Niederlage in Liga zwei (zuvor 0:4 gegen Hannover).

Für den FCM, der nur noch drei Punkte von Relegationsplatz 16 trennen, bleiben nun zwei Wochen Zeit, um das Debakel aufzuarbeiten, bevor es am Ostersonntag (13.30 Uhr) zuhause gegen Hannover 96 weitergeht. Der KSC empfängt zeitgleich den FC Schalke 04.