Eine Niederlage als Highlight: Kwasniok vor 100. Zweitliga-Spiel

Eine Niederlage als Highlight: Kwasniok vor 100. Zweitliga-Spiel

Mit einem 2:0 beim 1. FC Nürnberg hat der SC Paderborn die Sieglos-Serie von sechs Spielen pünktlich vor Lukas Kwasnioks Jubiläum gestoppt. Das 100. Zweitliga-Spiel des Trainers wird ein “inhaltlichen Kracher” gegen die SV Elversberg.

Geht positiv gestimmt ins Jubiläum: Paderborn-Coach Lukas Kwasniok.

Geht positiv gestimmt ins Jubiläum: Paderborn-Coach Lukas Kwasniok.

IMAGO/Zink

Wenn Schiedsrichter Wolfgang Haslberger am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) die Partie zwischen dem SC Paderborn und der SV Elversberg anpfeift, dann steht Lukas Kwasniok zum 100. Mal in seiner Laufbahn als Cheftrainer bei einem Spiel in der 2. Bundesliga an der Seitenlinie. Zweimal war das als Interimstrainer beim Karlsruher SC der Fall, zum 98. Mal dann als Coach des SCP, zu dem er im Sommer 2021 nach zwischenzeitlichen Stationen in Jena und Saarbrücken wechselte.

“Diese Statistiken sind mir so lang wie breit”, gab sich der Coach unbeeindruckt. “Ich bin nur stolz, dass ich sehr lange bei einem Verein arbeiten darf in Paderborn, weil ich mich hier pudelwohl fühle, mir die allermeisten Menschen sehr wohlgesonnen sind und ich sie auch mag. Hier habe ich eine Vision mit dem SC Paderborn und hoffe daher, dass noch ein paar Spiele dazukommen.”

Dennoch blickte Kwasniok auf sein großes Highlight in seiner bisherigen Zweitliga-Zeit zurück – und das ist nicht etwa einer der Kantersiege mit dem SCP, wie beispielsweise 2021/22 in Bremen (4:1) oder in der vergangenen Saison gegen Karlsruhe (5:0) und Kiel (7:2). Der 42-Jährige erinnert sich ganz besonders an die 3:4-Heimniederlage gegen Werder am 20. Spieltag der Saison 2021/22.

2. Bundesliga 2021/22, 20. Spieltag

“Die ganze Dramaturgie des Spiels – leider vor nicht allzu vielen Zuschauern in der Corona-Zeit – hier auf einem Schlamm-Feld. Das war das abwechslungsreichste und geilste Spiel, mit einem unglücklichen Ausgang. Aber es hat unfassbar viel Spaß gemacht”, schwärmte Kwasniok. “Jetzt habe ich die hungrigste und coolste Mannschaft, aber das war an diesem einen Spieltag die beste, die ich je trainiert habe in Paderborn.”

Ich glaube, wenn man sich die Arbeit beider Vereine in den vergangenen Jahren anschaut, dann ist der ein oder andere namentlich große Verein durchaus neidisch.

Lukas Kwasniok

Einen echten “Kracher” erwartet Kwasniok auch zu seinem Jubiläum gegen Elversberg – zwar nicht von den Namen, “fußballinhaltlich aber sehr wohl”. Es ist das Duell zweier “Emporkömmlinge”, wenngleich der SCP bereits deutlich erfahrener im Bundesliga-Unterhaus ist. “Ich bin überzeugt davon, dass sich Elversberg in der 2. Liga etablieren wird”, betonte der Trainer. “Ich glaube, wenn man sich die Arbeit beider Vereine in den vergangenen Jahren anschaut, dann ist der ein oder andere namentlich große Verein durchaus neidisch, dass wir in Ruhe arbeiten können und ihnen inhaltlich vielleicht sogar einen Schritt voraus sind. Deswegen freue ich mich auf dieses Duell”

Im Hinspiel feierte die SVE an der heimischen Kaiserlinde einen verdienten 4:1-Sieg über Paderborn. “Sie haben uns einfach in diesen zweiten 45 Minuten mal überrannt. Wir sind nicht die einzige Mannschaft, der das passiert ist”, verwies Kwasniok auf St. Pauli, “die beste Mannschaft der 2. Liga, auch wenn sie aktuell nur auf Platz 2 stehen”, die dem Aufsteiger vor zwei Wochen zuhause mit 3:4 unterlag.

Curda unterzieht sich Eingriff am Meniskus

Die Paderborner müssen im Saisonendspurt auf Verteidiger Laurin Curda verzichten. “Es muss ein bisschen was am Meniskus gemacht werden, kein großer Eingriff, aber der wird jetzt gemacht, damit er die Vorbereitung zur neuen Saison komplett mitmachen kann”, erklärte Kwasniok. Der 23-Jährige hatte beim 2:0 in Nürnberg – dem ersten Dreier nach sechs sieglosen Spielen – erstmals seit über einem Monat wieder in der Startelf gestanden.

Maximilian Rohr (Infekt) und Marco Schuster (Reha nach Knie-Arthroskopie) werden ebenso erneut ausfallen wie Matthes Hansen, der weiter an seinem Syndesmoseriss laboriert. “Felix Platte ist der einzige der Langzeitverletzten, bei dem wir noch eine kleine Hoffnung haben, dass er am Ende der Saison zumindest noch im Spieltagskader stehen kann”, erklärte der Coach. Der Stürmer wird nach seinem Innenbandriss im linken Knie aber ebenfalls das Duell gegen Elversberg verpassen.