Einst sogar bei Barcelona gehandelt: Bogarde verlässt TSG ablösefrei

Heimlich, still und leise verlässt Melayro Bogarde die TSG 1899 Hoffenheim, die einst große Hoffnungen in ihn gesetzt hatte. Den Niederländer zieht es ablösefrei nach Österreich.

Er verlässt den Kraichgau: Melayro Bogarde.

Er verlässt den Kraichgau: Melayro Bogarde.

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Es war Januar 2021, als Melayro Bogarde bei der TSG Hoffenheim wegen Personalproblemen mit nur 18 Jahren immer mehr in den Fokus rückte. Weil der Vertrag des Niederländers im darauffolgenden Sommer ausgelaufen wäre, wurde die Liste an Interessenten länger. Sogar Branchengrößen wie die AC Mailand oder der FC Barcelona wurden dabei gehandelt. Zwei Topklubs, für die einst auch Onkel Winston spielte.

Am 30. Juni 2021 gab dann der Bundesligist die Vertragsverlängerung bis Sommer 2024 bekannt. Alexander Rosen sah “vielversprechende Eindrücke”, Bogarde sprach von “sehr viel Wertschätzung” und davon, dass er “sportlich top gefördert” wurde. Am 22. Mai 2024 stehen lediglich elf Bundesliga-Einsätze in seiner Vita, zwischenzeitlich war Bogarde nach Groningen und Zwolle verliehen.

In der vergangenen Saison kam Bogarde in der Regionalliga Südwest auf 25 Einsätze (drei Tore) bei Hoffenheims Zweitvertretung. Die einst in ihn gesteckten Erwartungen konnte der Verteidiger nicht erfüllen. Und so geht der 21-jährige Rotterdamer nun einen anderen Weg.

Vertrag in Linz bis 2028

Am Mittwoch wurde bekannt, dass Bogarde nach seinem auslaufenden Vertrag nach Österreich wechseln wird. Dort stattete ihn der Linzer ASK mit einem Vierjahresvertrag bis 30. Juni 2028 aus.

“Mit Melayro konnten wir einen sehr spannenden Spieler für uns gewinnen”, wird Radovan Vujanovic, Geschäftsführer Sport, zitiert: “Er ist ein flexibel einsetzbarer, junger Defensivspieler, der mit seinen Stärken perfekt in unser Profil passt. Wir sehen in ihm hohes Entwicklungspotenzial, weshalb wir uns bewusst für einen langfristigen Vertrag entschieden haben. Wir sind überzeugt, dass er eine absolute Bereicherung für unser Spiel werden kann.”

Der Verein hat sich enorm um mich bemüht und mir von Beginn an ein richtig gutes Gefühl gegeben.

Melayro Bogarde

Bogarde ist voller Vorfreude auf die neue Herausforderung. “Der Verein hat sich enorm um mich bemüht und mir von Beginn an ein richtig gutes Gefühl gegeben”, sagt der Abwehrspieler: “Die vorhandene Infrastruktur mit der Raiffeisen Arena hat mir ebenfalls sehr imponiert und ich bin überzeugt, hier ideale Bedingungen vorzufinden, um mich weiterzuentwickeln.”

Der LASK landete in Österreichs Meistergruppe hinter Champion Sturm Graz und Vorjahresmeister RB Salzburg auf Rang drei. Zum Saisonabschluss gab es ein niederschmetterndes 1:7 in Salzburg.

Torjubel und Emotionen: Neuer Bundesliga-Spielball vorgestellt

Die Bundesliga-Saison ist – zumindest für 17 Vereine – zu Ende, die neue wirft ihre Schatten voraus. Der Spielball für die neue Saison wurde am Dienstag präsentiert.

Der neue Spielball für die 1. und 2. Bundesliga.

Der neue Spielball für die 1. und 2. Bundesliga.

DERBYSTAR

Bis mindestens Sommer 2026 läuft der Vertrag der DFL mit Derbystar, das Unternehmen vom Niederrhein zeichnet also auch 2024/25 für den offiziellen Spielball in der 1. und auch 2. Bundesliga verantwortlich. Am Dienstag nun hat Derbystar das neue Spielgerät für die kommende Saison vorgestellt. Die Profiklubs der oberen beiden Ligen werden mit dem “Derbystar Bundesliga Brilliant APS” in die nächste Spielzeit gehen.

Der neue Bundesliga-Spielball rückt vor allem die Torjäger in den Blickpunkt und zeigt typische Jubelposen. Zwölf der insgesamt 32 Fünfecke des Balles sind mit entsprechenden Torjäger-Motiven versehen und in hellblau gehalten, die 20 weiteren in weiß.

Mit dem neuen Design huldigen wir den Torjägern, die uns Fans mit ihren Toren begeistern.

Peter Knap

“Fußball ist ein Ergebnissport, der durch Tore messbar gemacht wird. Wegen dieser Tore und den damit verbundenen Emotionen, die ausgelöst werden, besuchen wir die Stadien und Arenen unserer Lieblingsklubs, oder verfolgen die Spiele vor den Bildschirmen”, erklärt Joachim Böhmer, COO von Derbystar das Design. “Jeder Fan wird sein persönliches Highlight-Tor aus der Bundesliga vor Augen haben. Der neue ‘Derbystar Bundesliga Brillant APS’ greift das Thema Tore sinnbildlich durch typische Jubelposen auf den zwölf farbigen Fünfecken auf”.

“Die Bundesliga setzt im internationalen Vergleich Maßstäbe, was die Zahl der erzielten Tore angeht. Mit dem neuen Design huldigen wir den Torjägern, die uns Fans mit ihren Toren begeistern”, fügt Peter Knap, CEO von Derbystar, an. “Gleichermaßen symbolisieren die Torjubel aber auch die positiven Emotionen, die wir im Breitensport regelmäßig erleben. Hier schlagen wir die Brücke vom Profi- zum Amateurfußball.”

Ökologisch nachhaltige Materialien

Die Firma, die seit der Saison 2018/19 den offiziellen Spielball liefert, gibt zudem an, dass wie in der Vorsaison “bei der Ball-Produktion ein Schwerpunkt auf die Verwendung von ökologisch nachhaltigen Materialien gelegt worden” sei. So würden die Obermaterial-Unterklebungen aus “100 Prozent recyceltem Polyester” bestehen.

Lerch verspricht: “Es wird sichtbare Veränderungen geben”

Die Doppelfunktion als Trainer und Sportlicher Leiter bei der TSG Hoffenheim wird Stephan Lerch im Sommer aufgeben, arbeitsreiche Monate hat er dennoch vor sich. Im kicker-Interview blickt der 39-Jährige in die Zukunft und äußert sich zu den anstehenden Veränderungen bei der TSG.

Blickt im kicker-Interview auf den anstehenden Umbruch bei der TSG: Hoffenheims Trainer und Sportlicher Leiter Stephan Lerch.

Blickt im kicker-Interview auf den anstehenden Umbruch bei der TSG: Hoffenheims Trainer und Sportlicher Leiter Stephan Lerch.

Getty Images for DFB

Bis Mitte März schien es die Rückrunde der TSG Hoffenheim zu werden. Von sieben Spielen verlor die Mannschaft von Trainer Stephan Lerch gerade mal eines, machte dabei sechs Punkte auf Eintracht Frankfurt und den begehrten 3. Tabellenplatz gut. Doch als die Aufholjagd endlich gelungen und Platz 3 eingenommen war, folgte der Bruch. In den letzten fünf Saisonspielen gelang kein Sieg mehr, am Ende belegte die TSG nur Rang 5. Trainer Stephan Lerch blickt im Interview bereits auf die neue Saison und den wieder einmal anstehenden Umbruch bei der TSG.

Wie fällt Ihr Fazit zu dieser Saison aus, Herr Lerch?

Ich würde die Saison als Achterbahnfahrt beschreiben. Wir hatten gute Phasen, gerade zu Beginn, dann ein Zwischentief, und waren in der Rückrunde bis nach dem Spiel gegen Freiburg auch gut unterwegs. Gegen Köln und Essen haben die Ergebnisse dann nicht mehr gestimmt. Das müssen wir uns vorwerfen, dass wir diese Spiele nicht für uns entschieden haben, obwohl wir das hätten tun können. In den Spielen gegen Frankfurt und Leipzig haben sowohl unsere Leistung als auch das Ergebnis nicht mehr gestimmt. Das ist bitter. Wir haben uns mehr erhofft, deshalb sind wir auch ein Stück weit enttäuscht. Zum einen hat die Konstanz gefehlt, zum anderen war die Effektivität ein Faktor. Aber es war auch nicht alles schlecht. Wir haben zum Beispiel gezeigt, dass wir auch mit den großen Mannschaften mithalten und sie besiegen können.

Haben Sie eine Erklärung für diesen Einbruch in den letzten Wochen?

Für mich war einer von mehreren Knackpunkten, dass wir es nicht geschafft haben, das Spiel gegen Köln zu gewinnen. In Essen war es ähnlich. Wir haben bei der Mannschaft der Saison ein gutes Spiel gemacht, hatten die Chance auf das 2:0, verlieren am Ende aber 1:2. Durch diese beiden Spiele, die wir im Kampf um Platz drei hätten gewinnen müssen, ist viel Druck entstanden, den man nicht wegdiskutieren kann. Das macht etwas mit einer Mannschaft. Deswegen haben wir in den Spielen gegen Frankfurt und Leipzig nicht mehr unsere Leistung gebracht. Das ist sehr schade, weil die Mannschaft viele positive Momente hatte in dieser Saison.

Man hatte immer den Eindruck, dass es für die Eintracht die größere Katastrophe gewesen wäre, den 3. Platz zu verpassen. Stimmen Sie dem zu?

Wir sind letztes Jahr als Vierter ins Ziel eingelaufen und so sind wir auch in diese Saison gegangen: Wir sind die Herausforderer. Ich habe immer betont, dass wir in der Lage sind, auch die Mannschaften zu ärgern und zu schlagen, die letzte Saison vor uns standen. Bei Frankfurt war die Möglichkeit da, sie zu attackieren, aber wir haben nicht die nötige Konstanz an den Tag gelegt. Diesen Vorwurf müssen wir uns jetzt gefallen lassen. Letztlich war es enttäuschend, wie es gelaufen ist, aber für uns geht auch keine Welt unter. Der Prozess ist gut gewesen. Ich glaube, dass Frankfurt da schon ein Stück weiter ist und auch eine andere Zielsetzung vor der Saison ausgegeben hat.

Einige Abgänge stehen bereits fest, darunter mit Nicole Billa und Paulina Krumbiegel zwei echte Urgesteine. Ist das noch mal was anderes, Spielerinnen wie sie zu verlieren?

Mit den Beiden gehen große Namen, die schon lange im Verein sind. Nici Billa hat große Verdienste für Hoffenheim erzielt und ist mit dem Verein gewachsen. Ich finde das sehr bemerkenswert, wenn Spielerinnen einem Verein so lange die Treue halten. Pauli ist auch eine Spielerin, die lange im Verein war, und durch die TSG dahingekommen ist, wo sie jetzt ist. Qualität ist das eine, aber diese Persönlichkeit, die diese Spielerinnen dem Verein geben – da wird eine Lücke gerissen. Gleiches gilt für Michaela Specht oder Vanessa Leimenstoll. Man kann es aber auch ein Stück weit nachvollziehen. Ich sehe das mit einem weinenden Auge, weil solche Spielerinnen dem Verein viel gegeben haben, aber auch mit einem lachenden, weil sie die Chance bekommen, etwas Neues zu schaffen, ihre Entwicklung fortzusetzen.

Drei Neuzugänge stehen auch bereits fest. Was hat Sie überzeugt, dass diese drei künftig für die TSG auflaufen sollen?

Selina Cerci kann eine Bereicherung für jede Mannschaft sein, wenn sie fit ist. Ihr Potential ist unbestritten. Wir sind von ihren Fähigkeiten absolut überzeugt. Uns erwartet eine tolle Stürmerin mit einer guten Dynamik, einem guten Torinstinkt und Abschlussstärke. Chiara Hahn ist eine sehr spannende Spielerin, die sich in der Bundesliga etabliert hat, aber auch noch Entwicklungspotenzial mitbringt. Sie will den nächsten Schritt gehen, ist sehr willensstark und kann im Mittelfeld viele Positionen spielen. Da erhoffen wir uns von ihrer guten Körperlichkeit einiges. Feli Delacauw ist auch eine junge Spielerin, hat in der Nationalmannschaft aber schon internationale Erfahrung sammeln können. Sie ist eine Box-to-Box Spielerin, kann auf der Sechser- oder Achter-Position spielen und ist sehr laufstark. Sie ist auch eine Spielerin, die strategisch agiert. Wir wollen ihr Zeit geben, sich hier zu etablieren und freuen uns, dass wir in ihr eine Spielerin haben, die diese Erfahrung mitbringt. Das ist für das allgemeine Niveau sicher förderlich.

Darf man noch weitere Neuzugänge erwarten?

Insgesamt sind wir aktuell schon gut aufgestellt, was die Planung für die nächste Saison angeht. Wir haben drei Neuzugänge verkündet, haben aber schon die eine oder andere mehr. Spielerinnen, die ein richtig gutes Entwicklungspotenzial mitbringen und in einem guten Fußballeralter sind, aber auch Spielerinnen, die international Erfahrung sammeln konnten. Eine gute Mischung eben. Wir befinden uns gerade in einer Umbruchphase, haben eine klare Vision. Es wird eine sichtbare Veränderung geben. Wir müssen diesen Spagat jetzt intensiver meistern: jungen Spielerinnen die Entwicklungsmöglichkeit geben, aber zugleich den Fokus auf Erfolg in Form von bestimmten Platzierungen richten.

Was für ein Hoffenheimer Team können wir nächste Saison unter dem neuen Trainer Theodoros Dedes erwarten?

Da bin ich auch mal gespannt, wie Theo das machen wird als Trainer (lacht). Von der Spielweise her sehen wir uns als eine Mannschaft, die aktiv das Spiel gestalten will. Das heißt: Ballbesitzfußball, eine gute Aktivität und Aggressivität gegen den Ball. Da bringt Theo viele eigene Ideen mit, auch das eine oder andere aus dem Männerbereich, wo er jetzt Erfahrung gesammelt hat. Wir sind sehr optimistisch und zuversichtlich, dass wir wieder attraktiven Fußball zeigen können und dann hoffentlich auch ein Stück weit konstanter und effektiver sind.

Interview: Susanne Müller

Ablösefreier Abschied: Hoffenheim muss Skov ziehen lassen

Die TSG 1899 Hoffenheim und der dänische Nationalspieler Robert Skov gehen getrennte Wege. Das teilten die Kraichgauer am Dienstagnachmittag mit.

Abschied aus Hoffenheim: Robert Skov.

Abschied aus Hoffenheim: Robert Skov.

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Nach fünf Jahren im TSG-Trikot habe sich Robert Skov dazu entschieden, “im Sommer eine neue Herausforderung anzunehmen”, wie die Hoffenheimer mitteilten. Da der Vertrag mit dem 14-maligen dänischen Nationalspieler (sieben Tore) zum 30. Juni 2024 ausläuft, ist er in der Folge ablösefrei zu haben.

“Robert wird nicht nur aufgrund seines außergewöhnlichen linken Fußes und seiner fantastischen Schusstechnik bei der TSG in Erinnerung bleiben, sondern auch als wunderbarer Charakter”, erklärt Alexander Rosen, Geschäftsführer Sport der TSG, und fügt an: “Wir haben uns natürlich im Laufe der vergangenen Saison auch über eine Vertragsverlängerung ausgetauscht. Gerade nachdem wir erst vor einem Jahr das Angebot eines Champions-League-Starters für Robert abgelehnt hatten, hätten wir uns eine weitere Zusammenarbeit zu bestimmten Bedingungen vorstellen können.”

Skov war im Sommer 2019 vom FC Kopenhagen zur TSG gewechselt. Seitdem kam der Schienenspieler auf 114 Bundesliga-Partien, in denen er elf Tore schoss und 19 Vorlagen gab. Sechs Europa-League-Einsätze (ein Tor) kamen in Hoffenheim dazu.

Skov nimmt “Freunde fürs Leben mit”

“Ich möchte mich für die schöne Zeit in Hoffenheim bedanken. Ich bin vor fünf Jahren aus Kopenhagen zur TSG gekommen und durfte hier viele wunderbare Momente erleben und gemeinsam mit allen, bleibende Erfahrungen sammeln”, erklärt Skov, der den ablösefreien Abschied mit einem weinenden Auge sieht: “Ich habe einen überragenden Klub mit ebensolchen Menschen kennengelernt und nehme Freunde fürs Leben mit.”

Die härteste Zeit erlebte Skov in der Saison 2021/22, als ihn eine schwere Oberschenkelverletzung für vier Monate außer Gefecht setzte. Ein großes Highlight seiner Karriere erlebte er im Winter 2022, als Skov mit Dänemark an der Weltmeisterschaft in Katar teilnahm. Als Gruppenletzter verabschiedeten sich die Dänen allerdings bereits nach der Vorrunde.

Verträge nicht verlängert: Hoffenheim gibt Brooks und Adams ab

Die TSG 1899 Hoffenheim arbeitet unter Hochdruck am Kader für die kommende Saison: John Anthony Brooks und Kasim Adams spielen dabei keine Rolle mehr, die auslaufenden Verträge beider Innenverteidiger werden nicht verlängert.

Sie verlassen die TSG: Kasim Adams (li.) und John Anthony Brooks.

Sie verlassen die TSG: Kasim Adams (li.) und John Anthony Brooks.

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Drei Tage nach dem 4:2 im Saisonfinale gegen den FC Bayern geht Hoffenheim den nächsten Schritt des Kader-Umbaus. Wie die TSG in einer Pressemitteilung offiziell bekanntgab, werden die auslaufenden Verträge von John Anthony Brooks und Kasim Adams nicht verlängert.

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Brooks war im Januar 2023 von Benfica Lissabon zur TSG gewechselt. Seitdem kam der US-Amerikaner für die Kraichgauer auf 37 Bundesliga-Einsätze (zwei Tore) und zwei Partien im DFB-Pokal. In der gerade abgelaufenen Spielzeit stand Brooks für Hoffenheim insgesamt 21-mal im Oberhaus auf dem Rasen (zwei Tore, kicker-Notenschnitt 3,84).

“Jay kam in einer sportlich höchst anspruchsvollen Situation zu uns, um der Abwehr mit seiner enormen Erfahrung und seiner Persönlichkeit Stabilität zu geben”, wird Alexander Rosen, Geschäftsführer Sport bei der TSG, zitiert: “Mit seinen Qualitäten sowie seiner bemerkenswerten Präsenz hatte er vom ersten Tag an Einfluss auf unser Spiel.”

Brooks habe “in den vergangenen eineinhalb Jahren einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass uns in der vorigen Saison der Klassenverbleib gelungen ist und wir diese Spielzeit mit der Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb beenden konnten”.

Rosen: Adams-Deal “aus sportlicher Sicht für beide Seiten nicht aufgegangen”

Anders gestaltet sich die Situation bei Adams. “Bei Kasim müssen wir offen einräumen, dass die Verpflichtung aus sportlicher Sicht für beide Seiten nicht aufgegangen ist”, gibt Rosen zu: “Seine Zeit bei uns wies nur wenige sportliche Höhen auf, trotz seines stets einwandfreien und professionellen Verhaltens.”

Letzteres war Rosen aber wichtig zu erwähnen. “Was dem öffentlichen Blick oft verborgen blieb, ist die Rolle, die Kasim als Person im Mannschaftskreis eingenommen hat. Er hatte auch in für ihn schwierigen Zeiten immer ein Lächeln auf den Lippen und mit seiner ansteckenden Freundlichkeit war er ein anerkanntes Mitglied unseres Teamgefüges”, stellt Rosen klar.

Adams war 2018 von den Young Boys Bern in den Kraichgau gewechselt. Auch einige Verletzungen sorgten dafür, dass der Innenverteidiger nie richtig Fuß fassen konnte – und auch in seiner Debüt-Saison auf nur 13 Bundesliga-Einsätze kam.

In der Saison 2019/20 war Adams schließlich an den damaligen Bundesliga-Konkurrenten Fortuna Düsseldorf ausgeliehen, in der Spielzeit 2022/23 verteidigte er auf Leihbasis für den FC Basel und erreichte mit den Schweizern das Halbfinale der Conference League. Insgesamt absolvierte der 28 Jahre alte ghanaische Nationalspieler neben 29 Bundesliga-Partien und drei DFB-Pokal-Einsätzen auch zwei Champions-League-Partien und vier Europa-League-Einsätze für die TSG. Wohin es ihn und Brooks zieht, ist aktuell noch offen.

Kramaric: Längst Legende und ein guter Tipper

Ein lupenreiner Hattrick, Vaterfreuden und eine gewonnene Wette mit Kevin Vogt. Es läuft bei Andrej Kramaric, der sich mehr als acht Jahre nach seinem Wechsel zur TSG längst den Status einer Legende erarbeitet hat.

Andrej Kramaric genießt in Hoffenheim längst Kultstatus.

Andrej Kramaric genießt in Hoffenheim längst Kultstatus.

IMAGO/Jan Huebner

Die Laudatio auf die Leistung von Andrej Kramaric oblag seinem Chef, Trainer Pellegrino Matarazzo: “Das ist kein Zufall, weil er ein Vollprofi ist. Nach jeder Trainingseinheit macht er Übungen für sich selbst, ob technisch oder läuferisch. Andrej ist extrem ehrgeizig und will das Maximum.” Für Matarazzo sind Kramarics Fähigkeiten ein Mix aus Talent, Qualität und Ehrgeiz, man spüre seit Wochen, dass er brennt.

Der FC Bayern konnte das Feuer in Kramaric am Samstag nicht löschen. Nach dem frühen 0:2-Rückstand war es der 32-jährige Kroate, der mit einem Assist bei Maximilian Beiers 1:2 und einem lupenreinen Hattrick innerhalb von 19 Minuten für die Wende und damit die sichere Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb sorgte. Mit dem Spielball unter dem Arm berichtete er anschließend von seinem Glück, schließlich sei für diesen Montag auch noch die Geburt seiner Tochter geplant.

Aufregende Tage im Leben des Angreifers, der längst eine Hoffenheimer Legende ist. Im Januar 2016 wechselte er von Leicester City ins Kraichgau, achteinhalb Jahre später ist er mit 115 Bundesligatoren Rekordschütze der TSG, hat er mehr als doppelt so viele wie die 46 von Sejad Salihovic als Zweitplatziertem im Ranking.

BUNDESLIGA – 34. SPIELTAG

Sein Erfolgsgeheimnis? Der Umgang mit Druck, mit dem viele im Profifußball nicht umgehen könnten, er diesen jedoch liebe. “Druck ist etwas Besonderes im Fußball. Ich liebe Topspiele und Topgegner. Dann kann ich es mir selbst beweisen, bin voll motiviert und fokussiert.” Gegen den FC Bayern gelang ihm dies eindrucksvoll, auch weil er den Glauben nicht verlor, sich als Anführer seiner Mannschaft präsentierte. “Wir haben auch nach dem 0:2 an uns geglaubt, Energie und Stimmung waren heute super. Ich habe auch in der Halbzeit gemerkt, dass noch alles drin ist.”

“Bin nicht müde” – Kramaric “topfit” zur EM

Nach einer kurzen Pause wird Kramaric die Europameisterschaft mit Kroatien bestreiten. “Ich fühle mich topfit, bin nicht müde, kann so weiterspielen.” Die EM sei eine andere Mannschaft mit einer anderen Geschichte und neuer Energie. Ein internationales Kräftemessen, ehe es in der neuen Saison international mit Hoffenheim weitergehe. Kramaric geht von der Europa League aus, weil Bayer Leverkusen das Pokalfinale gegen Kaiserslautern gewinnen werde.

Sagte es, und outete sich als guter Tipper, weil er schon vor der Saison mit dem damaligen Mitspieler Kevin Vogt gewettet habe, dass Leverkusen die Bundesliga gewinne. Den Wetteinsatz verriet er nicht, verabschiedete sich dafür zum Abendessen mit der Mannschaft in Heidelberg am Ende eines denkwürdigen Nachmittags, an dem er einmal mehr seinen großen Wert für die TSG nachgewiesen hatte.

Frank Linkesch

Die Sommer-Neuzugänge der Bundesligisten im Überblick

Die Planungen der Bundesligisten für die Saison 2024/25 laufen. Diese Neuzugänge haben die 18 Klubs bereits offiziell präsentiert.

Ab Sommer neu in Leipzig: Maarten Vandevoordt.

Ab Sommer neu in Leipzig: Maarten Vandevoordt.

IMAGO/Isosport

FC Bayern München

Nestory Irankunda (Angriff, Adelaide United)

RB Leipzig

Maarten Vandevoordt (Tor, KRC Genk)

SC Freiburg

Patrick Osterhage (Mittelfeld, VfL Bochum), Eren Dinkci (Angriff, Werder Bremen, war an den 1. FC Heidenheim ausgeliehen)

Eintracht Frankfurt

Krisztian Lisztes (Angriff, Ferencvaros Budapest), Aurele Amenda (Abwehr, BSC Young Boys), Nathaniel Brown (Abwehr, 1. FC Nürnberg)

VfL Wolfsburg

Kamil Grabara (Tor, FC Kopenhagen), Bence Dardai (Mittelfeld, Hertha BSC)

Borussia Mönchengladbach

Philipp Sander (Mittelfeld, Holstein Kiel)

SV Werder Bremen

Marco Grüll (Angriff, SK Rapid Wien)

1. FC Heidenheim

Julian Niehues (Mittelfeld, 1. FC Kaiserslautern), Luca Kerber (Mittelfeld, 1. FC Saarbrücken), Sirlord Conteh (Angriff, SC Paderborn), Mathias Honsak (Angriff, SV Darmstadt 98), Maximilian Breunig (Angriff, SC Freiburg II)

SV Darmstadt 98

Fynn Lakenmacher (Angriff, TSV 1860 München)

Die weiteren Bundesligisten haben noch keinen Sommer-Transfer getätigt.

10:2 in Summe: Hoffenheim steht im Finale um die Deutsche Meisterschaft

Nach einem 6:2 im Hinspiel hat die U 19 der TSG Hoffenheim der Konkurrenz aus Gladbach auch im Halbfinal-Rückspiel der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft klar die Grenzen aufgezeigt und sich mit 4:0 durchgesetzt.

Eiskalt: Paul Hennrich verhalf der TSG Hoffenheim mit insgesamt drei Toren zum Finaleinzug.

Eiskalt: Paul Hennrich verhalf der TSG Hoffenheim mit insgesamt drei Toren zum Finaleinzug.

IMAGO/Steinbrenner

Die Ausgangslage vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Endrunde der Deutschen U-19-Meisterschaft war mehr als eindeutig: Mit einem 6:2 bei Borussia Mönchengladbach hatte die TSG 1899 Hoffenheim die Tür zum Finale weit aufgestoßen.

Entsprechend gab es für Tobias Nubbemeyer auch keinen Grund, etwas an seiner Aufstellung aus dem Duell in Gladbach zu ändern. Auf der Gegenseite brachte Oliver Kirch Torwart Dimmer, Berko und Arize anstelle von Cardoso Perreira, Josiah Uwakhonye und Swider.

Hoffenheim geht früh in Führung

Doch wie schon im Hinspiel nahmen die Dinge auch diesmal ganz früh ihren Lauf. Es dauerte nur drei Minuten, da brachte Hennrich die TSG per Flachschuss mit der ersten Chance des Spiels in Führung. Wenig später hatte Moerstedt gar das 2:0 auf dem Fuß, der U-17-Weltmeister versuchte Torwart Dimmer zu umkurven, was ihm jedoch nicht gelang (8.).

Die Gastgeber übernahmen von Beginn an die Spielkontrolle, doch auch Gladbach näherte sich in der 10. Minute erstmals an. Boteli setzte sich gegen Erlein durch, verfehlte mit seinem Schuss aus 15 Metern aber das Tor. Teamkollege Michaelis scheiterte anschließend ebenso (26.) wie Arize, dessen Kopfball nach einer Sauck-Ecke kurz vor der Linie geblockt wurde (39.). Auf der Gegenseite verpasste Moerstedt gleich zweimal den zweiten Hoffenheimer Treffer (29., 30.).

DM-Endrunde A-Junioren, Halbfinale

Hennrich eröffnet auch Durchgang zwei

Nach der Pause ging es allerdings wieder schnell – und wieder traf Hennrich. Der Linksaußen der TSG brachte den Ball mit der linken Innenseite aus zehn Metern im Tor unter (47.). Spätestens nach dem 2:0 war das Halbfinale entschieden. Hoffenheim kontrollierte das Geschehen und näherte sich über Dagdeviren dem 3:0 (55., 57.). Das besorgte dann aber Makanda, der eine flache Flanke von Behrens über die Linie drückte (66.).

Für die Fohlen kreierte Spielmacher Sauck noch einmal ein Highlight, scheiterte mit seinem Schlenzer aber am stark parierenden Lade (69.) und verpasste den Ehrentreffer. Stattdessen schraubte TSG-Kapitän Frees seine 2,02 Meter und das Ergebnis in die Höhe. Der Kopfball des Innenverteidigers sprang unter Mithilfe von Torwart Dimmer vom Pfosten zum 4:0 ins Tor (80.).

Zwei Titel-Chancen für die TSG

Mit einem deutlichen 10:2 in Summe löste die TSG das Finalticket und steht damit im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Am 2. Juni treffen die Hoffenheimer auf den Sieger des zweiten Halbfinals zwischen dem BVB und Hertha, das nach einem 2:2 im Hinspiel nun am Montag (11 Uhr, LIVE! bei kicker) entschieden wird. Und es gibt noch eine weitere Titelchance für die TSG-Junioren: Am Freitag (18 Uhr) steht das DFB-Pokalfinale gegen den SC Freiburg an.

Schäfer für einen Tag zurück beim VfL: Stehende Ovationen für den Ex-Boss

Marcel Schäfer zurück beim VfL Wolfsburg – zumindest für einen Nachmittag. Der freigestellte Ex-Boss hat sich in dieser Woche bei den Mitarbeitern verabschiedet – und dürfte nach kicker-Informationen demnächst in Leipzig unterschreiben.

Der Ex-Boss: Marcel Schäfer hat sich bei den Mitarbeitern des VfL Wolfsburg bedankt.

Der Ex-Boss: Marcel Schäfer hat sich bei den Mitarbeitern des VfL Wolfsburg bedankt.

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Es soll sehr emotional gewesen schein, schildern Besucher der Veranstaltung, die am vergangenen Mittwoch im Fanhaus des VfL Wolfsburg stattgefunden hat. Marcel Schäfer, der Ex-Geschäftsführer, der am 10. April von seinen Aufgaben entbunden wurde, hatte alle Mitarbeiter des Klubs, für den er in fast 17 Jahren als Spieler, Sportdirektor und eben Geschäftsführer tätig war, eingeladen.

Fast alle, die es einrichten konnten, kamen, rund 250 Gäste, darunter auch die Geschäftsführerkollegen Michael Meeske und Dr. Tim Schumacher sowie Sportdirektor Sebastian Schindzielorz, verabschiedeten ihren Ex-Boss, der sich für die lange Zusammenarbeit bedankte. Bemerkenswert: Jeder VfL-Mitarbeiter erhielt ein Geschenk. Emotionaler Höhepunkt sollen stehende Ovationen für den 39-Jährigen nach dessen Dankesrede gewesen sein.

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Klopp, Streich – und auch Tuchel! Time to say goodbye!


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Für Schäfer dürfte dies ein versöhnlicher Abschluss seiner Arbeit in Wolfsburg sein, nachdem er dem Aufsichtsrat im April mitgeteilt hatte, dass er im Sommer den Weg für einen Neuanfang beim VfL freimachen wolle und ihm zudem eine Anfrage von RB Leipzig vorliege. Daraufhin wurde der Manager direkt freigestellt. Seither laufen die Verhandlungen mit den Sachsen, die bislang zwar zu einer Annäherung, aber noch nicht zu einer Einigung geführt haben. Was jedoch nur eine Frage der Zeit sein dürfte.

So laufen die Verhandlungen zwischen dem VfL und RB

Die Wolfsburger Forderung soll zunächst bei mehr als vier Millionen Euro gelegen haben, das erste Leipziger Angebot wiederum soll 500.000 Euro betragen haben – und wurde VfL-intern als “Ausbildungsentschädigung” angesehen und abgelehnt. Nach kicker-Informationen spielt RB ein Detail in die Karten, was zwischen dem VfL und Schäfer bei dessen Freistellung vereinbart wurde. Ursprünglich lief der Vertrag des Geschäftsführers bis Ende Januar 2026, nun aber wäre er bereits am 1. Januar 2025 ablösefrei.

So lange will der Ligakonkurrent freilich nicht auf den neuen Kandidaten warten, entsprechend muss eine finanzielle Einigung mit dem Wolfsburger Aufsichtsrat um Boss Frank Witter erzielt werden. Anschließend würde Schäfer in Leipzig unterschreiben.

Rosens Zukunft in Sinsheim ist offen

Der VfL wiederum fahndet weiter nach einem Nachfolger für den ehemaligen Sport-Geschäftsführer. Der Name Sami Khedira ist dabei in Wolfsburg gefallen, der Weltmeister von 2014 käme aber eher noch nicht für die oberste Führungsposition in Frage. Im Gegensatz zum Hoffenheimer Geschäftsführer Alexander Rosen, dessen Zukunft ins Sinsheim offen ist. Der 45-Jährige wird im VfL-Umfeld intensiver gehandelt.

Thomas Hiete

Statistischer Einblick: Was spricht für Nübel, Koch, Pavlovic und Beier?

Am Donnerstag hat Julian Nagelsmann seinen EM-Kader präsentiert – und mit der einen oder anderen Entscheidung aufhorchen lassen. Ein statistischer Blick auf vier Kandidaten, die vor einiger Zeit kaum jemand im Aufgebot erwartet hätte.

Alexander Nübel steht als einer von vier Torhüter im EM-Aufgebot von Julian Nagelsmann.

Alexander Nübel steht als einer von vier Torhüter im EM-Aufgebot von Julian Nagelsmann.

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Nübel vs. Trapp – wo der Stuttgarter die Nase vorne hat

Alexander Nübel (kicker-Note 2,98) gehört zu den Leistungsträgern beim VfB Stuttgart und hat als sicherer Rückhalt großen Anteil an der Fabelsaison der Schwaben. Doch rechtfertigt das alleine eine Nominierung für den dritten bzw. vierten Kaderplatz im EM-Aufgebot? Konkurrent Kevin Trapp (kicker-Note 3,05) hat schließlich 2,8 Paraden pro 90 Minuten gezeigt und damit mehr als Nübel (2,1). Ein tieferer Blick in die Daten, den der kicker in Kooperation mit Opta unternimmt, verrät mehr.

Denn tatsächlich lässt sich Trapps höhere Anzahl an Paraden mit der simplen Tatsche begründen, dass der gebürtige Saarländer einfach mehr Schüsse auf sein Tor bekommen hat, damit also häufiger die Chance erhielt, sich auszuzeichnen. Ein Hinweis gibt in dieser Sache allein die die Anzahl von 1,5 Gegentoren pro Spiel, die bei Nübel nur bei 1,2 liegt.

Gleich zehnmal blieb Bayern Münchens Leihgabe ohne Gegentor in dieser Saison (Trapp sieben) – und Trapp unterliefen vier schwerwiegende Fehler, die zu Toren führten. Dem VfB-Schlussmann dagegen nur drei. Für Nübel spricht neben seiner besseren Saison und natürlich seiner Form auch seine Passquote: 80 Prozent brachte der 27-Jährige zum Mitspieler – wobei er als Torwart in mitspielender Funktion (wie es einst Manuel Neuer bei der WM 2014 gegen Algerien perfektioniert hat) gleichauf mit Trapp liegt.

Was unterscheidet Koch von Hummels?

Fünf Innenverteidiger stehen in Nagelsmanns Aufgebot – Mats Hummels gehört nicht dazu. Während Antonio Rüdiger und Jonathan Tah die Stamm-Verteidigung bilden sollen, befinden sich Waldemar Anton und Nico Schlotterbeck in der Rolle der Herausforderer. Gleiches gilt für Robin Kochder im User-Voting des kicker übrigens weit hinter Hummels lag. Vergleicht man die beiden, lässt sich zwar anhand der Einsatzstatistiken ablesen, dass Koch häufiger in dieser Bundesliga-Saison gespielt hat als der Dortmunder (30:24) – und auch öfter in der Startelf stand (30:19). Auch in der Zweikampfquote liegen die beiden fast gleich auf (61:60).

Hummels aber hat auf 90 Minuten gerechnet mehr abgefangene Bälle (2,0; Koch: 1,1) und klärende Aktionen (4,7; Koch 4,5). Und: Der BVB-Routinier hat im Spiel mit dem Ball leicht die Nase vorne, er bringt zwar nur gesamtgesehen nur etwas mehr Pässe an den Mann (89 Prozent, Koch nur 88 Prozent) und spielt davon aber auch mehr (79:71) – nicht berücksichtigt sind dabei Hummels’ Leistungen in der Champions League, die vor allem als Hauptargument seiner Befürworter gelten.

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Klopp, Streich – und auch Tuchel! Time to say goodbye!

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Zum Vergleich: In der Königsklasse kommt er auf einen Notenschnitt von 2,38, in der Bundesliga “nur” auf 3,18. Letztlich dürfte an dieser Stelle aber eben Nagelsmanns Credo greifen, der sein Team nicht nur rein nach Performance zusammengestellt hat, sondern auch auf Rollenverständnis, Teamchemie und Zukunftsperspektive achten wollte.

Pavlovic – ein Versprechen für die Zukunft

Apropos Perspektive: Aleksandar Pavlovic ist eine Entdeckung der Saison und ein großes Versprechen beim FC Bayern. Auf sein erstes Länderspiel muss der 20-Jährige zwar noch warten – im März musste er krank absagen – Gründe für seine Nominierung lieferte er trotzdem. Kein anderer Mittelfeldspieler in der Bundesliga kommt an die Passquote des gebürtigen Münchners heran (97,5 Prozent). Mit im Schnitt 12,8 Kilometern pro Spiel ist er am meisten von allen Bayern-Profis gelaufen, im ligaweiten Vergleich liegt er auf Rang 5 (berücksichtigt sind alle Spieler mit mindestens 1000 Einsatzminuten).

Damit ist Pavlovic auf dem Feld äußerst präsent. Vor allem bewies er auch, dass er unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen kann: Satte 92,1 Prozent seiner Zuspiele unter Gegnerdruck kamen an – auch das ein Bestwert ligaweit (unter Berücksichtigung von mindestens 1000 Einsatzminuten).

Beier – mit Zug zum Tor

Ballsicher präsentierte sich auch Maximilian Beier in dieser Saison. Der Stürmer traf gleich 16-mal für die TSG Hoffenheim und wandelt damit auf den Spuren von Timo Werner (2016/17; 21 Tore für RB Leipzig) und Kai Havertz (2018/19; 17 Tore für Bayer Leverkusen), die als einzige deutsche Spieler unter 22 Jahren noch häufiger in den vergangenen 24 Jahren getroffen haben.

Beier zeichnet nicht nur seine Physis aus, der gebürtige Brandenburger zieht besonders häufig und gerne mit Ball am Fuß Richtung Tor (25 Versuche; die zweitmeisten in der Bundesliga nach Xaxi Simons; 27) – ein Element, auf das Nagelsmann wie bei Havertz als Gegengewicht zu Stoßstürmer Niclas Füllkrug legen dürfte.