Kehl: “… danach gibt es keine Kartenwünsche mehr”

Die Bundesliga-Abschiedsgala von Marco Reus soll Rückenwind für die kommenden beiden Wochen bis zum Finale in der Champions League geben, hofft Sportdirektor Sebastian Kehl.

Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl fordert eine

Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl fordert eine “starke Fokussierung” auf das CL-Finale.

IMAGO/Jan Huebner

Marco Reus war gerade erst wieder vom Capo-Podest der Südtribüne abgestiegen, da schloss sich Sportdirektor Sebastian Kehl wenige hundert Meter entfernt schon den Lobpreisungen für seinen ehemaligen Mitspieler an. “Es war ein Abschied, wie er sich für einen Spieler dieser Kategorie gehört: mit sehr hoher Wertschätzung, wahnsinnig großen Emotionen und mit einem guten, gewonnenen Spiel.” Ein Tor, eine Vorlage standen am Ende mal wieder in der Bilanz, “das kann man sich kaum schöner ausdenken”.

Das vermeintliche perfekte Ende einer beeindruckenden Zeit beim BVB war es aber noch gar nicht, dem emotionalen Highlight am Samstag soll auf den Tag genau zwei Wochen später schließlich noch die sportliche Krönung folgen. “Es wäre womöglich ein Bilderbuch-Abschied, wenn wir nicht noch in zwei Wochen dieses Finale hätten”, sagt auch Kehl, der den Rückenwind des Bundesliga-Endes aber gerne mit nach Wembley nimmt. “Wir nehmen ein positives Gefühl mit nach Hause und das wird uns in den nächsten zwei Wochen begleiten”, glaubt der Sportdirektor.

Kehl erinnert an 2013: “Werden London sicherlich wieder in Schwarz und Gelb sehen”

Ab Dienstag gilt der volle Fokus dem letzten Gegner Real Madrid. Beim letzten Endspiel 2013 war Kehl noch selbst Profi, er weiß was kommen wird. “Wir werden London sicherlich wieder in Schwarz und Gelb sehen und wissen, wie emotional so ein Finale sein wird”, glaubt Kehl: “Am Ende braucht es eine Menge Leidenschaft, eine Menge Kampf und unglaublich viel Herz.”

Die nicht mehr ganz zwei Wochen bis dahin sind klar ausgerichtet, inklusive eines Testspiels in den kommenden Tagen. “So lange wird das gar nicht sein”, blickt Kehl voraus: “Wir werden uns spezifisch auf Real vorbereiten, versuchen Abläufe zu kopieren und an den Dingen weiterarbeiten, die uns jetzt in den letzten Wochen stark gemacht haben.” Der Trainer und sein Team würden sich “wie in den letzten Wochen schon eine Menge Gedanken machen”.

Und dazu gehört auch, dass alle organisatorischen Themen schnell abgearbeitet werden und nicht der sportlichen Vorbereitung im Wege stehen. Trainer Edin Terzic verriet schon einmal, dass er einst im Trainerlehrgang in England von Frank Lampard gelernt habe, “dass die Verteilung von Tickets an Freunde und Familie eine Woche vor so einem Spiel tabu” sei.

Das wird auch Kehl forcieren: “Wir brauchen eine starke Fokussierung.” Einer der Lerneffekte aus seiner Karriere sei, dass sich “die Spieler auf dieses Spiel freuen sollen, sie sollen sich aber auch richtig darauf vorbereiten und nicht abgelenkt werden.” Alles abgesehen vom Sport werde also “bis Mitte der Woche abmoderiert. Danach gibt es keine Kartenwünsche mehr.”

Patrick Kleinmann

Roth und Schwarzenbeck erinnern sich: “Katsche war der wichtigste Mann in Brüssel”

In einer Zeit vor dem Elfmeterschießen benötigte der FC Bayern vor 50 Jahren ein Wiederholungsspiel im Finale, um gegen Atletico Madrid als erste deutsche Mannschaft den Europapokal der Landesmeister zu gewinnen. Die Helden von damals erinnern sich.

Große Bayern-Helden:

Große Bayern-Helden: “Katsche” Schwarzenbeck (li.) damals, “Bulle” Roth heute.

imago images (2)

Den ersten Europapokal für Deutschland gewann Borussia Dortmund, 1966 den der Pokalsieger. 1974 feierte der Europapokal der Landesmeister erst seinen 19. Geburtstag, den Henkelpott in die Höhe recken durfte bis dahin aber keine deutsche Mannschaft. Auch der FC Bayern hatte sich in den Jahren zuvor blutige Nasen geholt, unter anderem, als er 1969 in der ersten Runde einen 2:0-Hinspielerfolg gegen AS St. Etienne aus der Hand gab.

1974 änderte alles, es sollte das bis dahin größte Jahr für den FC Bayern und den deutschen Fußball werden, Stichwort Weltmeistertitel. “Die Zeit war reif. Wir wurden erfahrener und wussten, worauf es ankommt”, erzählt Hans-Georg Schwarzenbeck, genannt Katsche, ein halbes Jahrhundert später. Die berühmte Achse befand sich im besten Fußballalter: Torwart Sepp Maier 30, Franz Beckenbauer und Gerd Müller jeweils 28. Dazu gesellten sich die jungen Wilden Paul Breitner und Uli Hoeneß, beide 22 Jahre jung. Die Arbeiter im Team hießen Schwarzenbeck, Rainer Zobel, Jupp Kapellmann und Franz “Bulle” Roth, der Schwede Conny Torstensson und der Däne Johnny Hansen rundeten als sogenannte Legionäre die Siegerelf ab. Nicht zu vergessen Bernd Dürnberger. Der 20-Jährige wurde im ersten Endspiel eingewechselt.

Das erste deutsch-deutsche Duell als hohe Hürde

Die Bayern benötigten auch Glück, um am Ende zu triumphieren. In der ersten Runde ging es gegen die unbekannten Schweden aus Atvidaberg ins Elfmeterschießen, Dynamo Dresden rangen sie im ersten deutsch-deutschen Europapokalduell mit 4:3 und 3:3 nieder. Und nach vergleichsweise leichten Runden gegen ZSKA Sofia und Ujpest Budapest rettete ein Verzweiflungsschuss von Schwarzenbeck in der letzten Minute der Verlängerung die Münchner gegen Atletico ins Wiederholungs-Endspiel. “Man gewinnt keine ganze Reihe von Spielen nur mit Glück. Wir haben den Europapokal gewonnen, sechs Spieler sind später Weltmeister geworden. So schlecht können wir nicht gewesen sein”, betonte Hoeneß im vergangenen Oktober in einem kicker-Interview mit dem damaligen Dresdner Ede Geyer die Stärke der Münchner.

Diese allerdings verbargen sie im ersten Finale von Brüssel geschickt, am 15. Mai 1974 sah es nicht nach einem Triumph aus. “Wir waren angeblich der Favorit, das hat uns nicht gutgetan, wir waren verkrampft”, erzählt Schwarzenbeck, während in Roths Erinnerung “die Spielanteile 50:50 waren, wir hatten unsere Chancen”. Nach dem 0:1 durch einen direkt verwandelten Freistoß von Luis Aragones in der 114. Minute schien der Traum vom Cup ausgeträumt, doch dann nahm sich Schwarzenbeck in letzter Sekunde ein Herz und traf aus der Distanz. “Intuition”, antwortet der heute 76-Jährige auf die Frage, was ihn getrieben habe. “Hätte ich lange nachgedacht, hätte ich nicht geschossen. Es hat mich auch niemand angegriffen.” Auch Roth ist der Treffer, vielleicht der wichtigste in Bayerns Geschichte, präsent, als sei er gestern gefallen: “Das war ein Hammer, sensationell! Ich sehe den heute noch kerzengerade durchrauschen, der ist gefühlt durch 50 Beine durchgegangen.”

Schwarzenbeck trifft gegen Atletico

Torschütze Schwarzenbeck ist nicht mal im Bild. Atletico-Keeper Reina streckt sich trotzdem vergeblich.
imago/Fred Joch

Grenzenloser Jubel und Erleichterung beim FC Bayern, Frust und Enttäuschung bei den Spaniern. Eine Gefühlslage, die im Wiederholungsspiel nur zwei Tage später am 17. Mai neben der Kondition den Ausschlag geben sollte. “Wir hatten Aufwind, Atletico war im zweiten Spiel kaputt”, nennt Schwarzenbeck den Unterschied.

Roth: Spezialist für Final-Tore

Nach einem Steilpass von Breitner zog Hoeneß auf und davon, die Führung in der 29. Minute. Zweimal Müller (56., 69.) und noch einmal der nicht zu bremsende Hoeneß (83.) sorgten für klare Verhältnisse. “Das war mein bestes Spiel”, legt sich Hoeneß fest. Ohne den Treffer von Schwarzenbeck wäre es jedoch nie dazu gekommen. “Katsche war der Hauptdarsteller, der wichtigste Mann in Brüssel”, zeichnet Roth seinen Freund aus, mit dem er sich zehn Jahre lang ein Zimmer bei Auswärtsspielen teilte. Roth, der 1967 (Pokalsieger-Cup), 1975 und 1976 jeweils das 1:0 im Endspiel schoss, ging 1974 leer aus. “Ich habe geschwächelt und gesagt: Katsche, hau ihn rein”, witzelt er beim Termin mit dem kicker, er und Schwarzenbeck lachen herzlich.

Hoeneß bezeichnet diesen ersten Henkelpott als “das größte Erlebnis in meiner Spielerkarriere, mein schönster Tag als Spieler. Ich dachte mir: Wenn Du jetzt die Zeit anhalten könntest.” Wäre das möglich gewesen, wäre es bei diesem einen Triumph geblieben, doch die goldene Generation des FC Bayern legte nach, schaffte durch ein 2:0 gegen Leeds United 1975 (Tore: Roth und Müller) sowie ein 1:0 gegen St. Etienne 1976 (Freistoß Roth) den Hattrick und begründete den großen Ruf des FC Bayern in Europa. Drei Cups folgten, 2001, 2013 und 2020, doch dieser erste von Brüssel wird ein ganz besonderer bleiben.

Ein ausführliches Interview mit Katsche Schwarzenbeck und Bulle Roth lesen Sie in der jüngsten Montagsausgabe oder im eMagazine.

Frank Linkesch

Roth und Schwarzenbeck erinnern sich: “Katsche war der wichtigste Mann in Brüssel”

In einer Zeit vor dem Elfmeterschießen benötigte der FC Bayern vor 50 Jahren ein Wiederholungsspiel im Finale, um gegen Atletico Madrid als erste deutsche Mannschaft den Europapokal der Landesmeister zu gewinnen. Die Helden von damals erinnern sich.

Große Bayern-Helden:

Große Bayern-Helden: “Katsche” Schwarzenbeck (li.) damals, “Bulle” Roth heute.

imago images (2)

Den ersten Europapokal für Deutschland gewann Borussia Dortmund, 1966 den der Pokalsieger. 1974 feierte der Europapokal der Landesmeister erst seinen 19. Geburtstag, den Henkelpott in die Höhe recken durfte bis dahin aber keine deutsche Mannschaft. Auch der FC Bayern hatte sich in den Jahren zuvor blutige Nasen geholt, unter anderem, als er 1969 in der ersten Runde einen 2:0-Hinspielerfolg gegen AS St. Etienne aus der Hand gab.

1974 änderte alles, es sollte das bis dahin größte Jahr für den FC Bayern und den deutschen Fußball werden, Stichwort Weltmeistertitel. “Die Zeit war reif. Wir wurden erfahrener und wussten, worauf es ankommt”, erzählt Hans-Georg Schwarzenbeck, genannt Katsche, ein halbes Jahrhundert später. Die berühmte Achse befand sich im besten Fußballalter: Torwart Sepp Maier 30, Franz Beckenbauer und Gerd Müller jeweils 28. Dazu gesellten sich die jungen Wilden Paul Breitner und Uli Hoeneß, beide 22 Jahre jung. Die Arbeiter im Team hießen Schwarzenbeck, Rainer Zobel, Jupp Kapellmann und Franz “Bulle” Roth, der Schwede Conny Torstensson und der Däne Johnny Hansen rundeten als sogenannte Legionäre die Siegerelf ab. Nicht zu vergessen Bernd Dürnberger. Der 20-Jährige wurde im ersten Endspiel eingewechselt.

Das erste deutsch-deutsche Duell als hohe Hürde

Die Bayern benötigten auch Glück, um am Ende zu triumphieren. In der ersten Runde ging es gegen die unbekannten Schweden aus Atvidaberg ins Elfmeterschießen, Dynamo Dresden rangen sie im ersten deutsch-deutschen Europapokalduell mit 4:3 und 3:3 nieder. Und nach vergleichsweise leichten Runden gegen ZSKA Sofia und Ujpest Budapest rettete ein Verzweiflungsschuss von Schwarzenbeck in der letzten Minute der Verlängerung die Münchner gegen Atletico ins Wiederholungs-Endspiel. “Man gewinnt keine ganze Reihe von Spielen nur mit Glück. Wir haben den Europapokal gewonnen, sechs Spieler sind später Weltmeister geworden. So schlecht können wir nicht gewesen sein”, betonte Hoeneß im vergangenen Oktober in einem kicker-Interview mit dem damaligen Dresdner Ede Geyer die Stärke der Münchner.

Diese allerdings verbargen sie im ersten Finale von Brüssel geschickt, am 15. Mai 1974 sah es nicht nach einem Triumph aus. “Wir waren angeblich der Favorit, das hat uns nicht gutgetan, wir waren verkrampft”, erzählt Schwarzenbeck, während in Roths Erinnerung “die Spielanteile 50:50 waren, wir hatten unsere Chancen”. Nach dem 0:1 durch einen direkt verwandelten Freistoß von Luis Aragones in der 114. Minute schien der Traum vom Cup ausgeträumt, doch dann nahm sich Schwarzenbeck in letzter Sekunde ein Herz und traf aus der Distanz. “Intuition”, antwortet der heute 76-Jährige auf die Frage, was ihn getrieben habe. “Hätte ich lange nachgedacht, hätte ich nicht geschossen. Es hat mich auch niemand angegriffen.” Auch Roth ist der Treffer, vielleicht der wichtigste in Bayerns Geschichte, präsent, als sei er gestern gefallen: “Das war ein Hammer, sensationell! Ich sehe den heute noch kerzengerade durchrauschen, der ist gefühlt durch 50 Beine durchgegangen.”

Schwarzenbeck trifft gegen Atletico

Torschütze Schwarzenbeck ist nicht mal im Bild. Atletico-Keeper Reina streckt sich trotzdem vergeblich.
imago/Fred Joch

Grenzenloser Jubel und Erleichterung beim FC Bayern, Frust und Enttäuschung bei den Spaniern. Eine Gefühlslage, die im Wiederholungsspiel nur zwei Tage später am 17. Mai neben der Kondition den Ausschlag geben sollte. “Wir hatten Aufwind, Atletico war im zweiten Spiel kaputt”, nennt Schwarzenbeck den Unterschied.

Roth: Spezialist für Final-Tore

Nach einem Steilpass von Breitner zog Hoeneß auf und davon, die Führung in der 29. Minute. Zweimal Müller (56., 69.) und noch einmal der nicht zu bremsende Hoeneß (83.) sorgten für klare Verhältnisse. “Das war mein bestes Spiel”, legt sich Hoeneß fest. Ohne den Treffer von Schwarzenbeck wäre es jedoch nie dazu gekommen. “Katsche war der Hauptdarsteller, der wichtigste Mann in Brüssel”, zeichnet Roth seinen Freund aus, mit dem er sich zehn Jahre lang ein Zimmer bei Auswärtsspielen teilte. Roth, der 1967 (Pokalsieger-Cup), 1975 und 1976 jeweils das 1:0 im Endspiel schoss, ging 1974 leer aus. “Ich habe geschwächelt und gesagt: Katsche, hau ihn rein”, witzelt er beim Termin mit dem kicker, er und Schwarzenbeck lachen herzlich.

Hoeneß bezeichnet diesen ersten Henkelpott als “das größte Erlebnis in meiner Spielerkarriere, mein schönster Tag als Spieler. Ich dachte mir: Wenn Du jetzt die Zeit anhalten könntest.” Wäre das möglich gewesen, wäre es bei diesem einen Triumph geblieben, doch die goldene Generation des FC Bayern legte nach, schaffte durch ein 2:0 gegen Leeds United 1975 (Tore: Roth und Müller) sowie ein 1:0 gegen St. Etienne 1976 (Freistoß Roth) den Hattrick und begründete den großen Ruf des FC Bayern in Europa. Drei Cups folgten, 2001, 2013 und 2020, doch dieser erste von Brüssel wird ein ganz besonderer bleiben.

Ein ausführliches Interview mit Katsche Schwarzenbeck und Bulle Roth lesen Sie in der jüngsten Montagsausgabe oder im eMagazine.

Frank Linkesch

Die neue Champions League: Diese 22 Teams sind schon qualifiziert

2024/25 findet erstmals eine Champions-League-Saison mit 36 Mannschaften statt. Wer ist schon sicher dabei?

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart spielen 2024/25 in der Champions League.

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart spielen 2024/25 in der Champions League.

imago images (3)

Eine Liga statt acht Gruppen, acht statt drei unterschiedliche Gegner für alle: Die Vorrunde in der Champions League ändert sich zur Saison 2024/25 gründlich. Nach der großen Reform dürfen erstmals gleich 36 Klubs teilnehmen, vier mehr als bislang. Die zusätzlichen Plätze gehen an den Tabellendritten der französischen Ligue 1, via Qualifikation an einen Meister aus einer kleineren Liga und an die beiden Verbände, die in der vorangegangenen Saison im Europapokal am besten abschnitten: die Serie A und die Bundesliga.

Insgesamt qualifizieren sich 25 der 36 Mannschaften über ihre Liga-Platzierung, dazu kommen die beiden besagten Extra-Tickets, die beiden amtierenden Sieger von Champions und Europa League sowie sieben Klubs aus der Qualifikation. Damit sind sicher qualifiziert (kursiv die Teams nach jetzigem Stand):

Die Europapokal-Reform:

Deutschland (5 fixe Teilnehmer): Bayer Leverkusen, FC Bayern, VfB Stuttgart, RB Leipzig, Borussia Dortmund

Italien (5): Inter Mailand, AC Mailand, FC Bologna, Juventus Turin, Atalanta Bergamo

England (4): Manchester City, FC Arsenal, FC Liverpool, Aston Villa

Spanien (4): Real Madrid, FC Barcelona, FC Girona, Atletico Madrid

Frankreich (3): Paris Saint-Germain, AS Monaco, Lille OSC

Niederlande (2): PSV Eindhoven, Feyenoord Rotterdam

Portugal (1): Sporting Lissabon

Belgien (1): Club Brügge

Schottland (1): Celtic Glasgow

Österreich (1): Sturm Graz

Donezk, Frankfurt, Roma und Benfica hoffen

Sollte Real Madrid das Champions-League-Endspiel gegen Borussia Dortmund am 1. Juni für sich entscheiden, erhält der Meister mit dem besten UEFA-Koeffizienten aus der Champions-League-Qualifikation ein Direkt-Ticket. Das ist nach jetzigem Stand Schachtar Donezk. Real ist schließlich schon über die Ligaplatzierung in Spanien qualifiziert. Schafft allerdings der BVB den großen Wurf, rückt der Sechstplatzierte der Bundesliga – derzeit Eintracht Frankfurt – nach.

Sollte Atalanta Bergamo das Europa-League-Finale am kommenden Mittwoch gewinnen und in der Serie A den fünften Tabellenplatz behalten, rückt der Sechste der Serie A nach: derzeit die AS Rom. Springt Atalanta als Europa-League-Sieger allerdings noch auf Platz vier in der Liga, rückt wieder eine Mannschaft nach, die sonst in die Qualifikation gemusst hätte, und zwar jene mit dem besten individuellen UEFA-Koeffizienten – egal, ob Meister oder nicht. Das wäre aktuell Benfica Lissabon. Im Falle von Bayer 04 Leverkusen als Europa-League-Sieger wäre das Prozedere das gleiche.

Die neue Champions League: Diese 21 Teams sind schon qualifiziert

2024/25 findet erstmals eine Champions-League-Saison mit 36 Mannschaften statt. Wer ist schon sicher dabei?

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart spielen 2024/25 in der Champions League.

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart spielen 2024/25 in der Champions League.

imago images (3)

Eine Liga statt acht Gruppen, acht statt drei unterschiedliche Gegner für alle: Die Vorrunde in der Champions League ändert sich zur Saison 2024/25 gründlich. Nach der großen Reform dürfen erstmals gleich 36 Klubs teilnehmen, vier mehr als bislang. Die zusätzlichen Plätze gehen an den Tabellendritten der französischen Ligue 1, via Qualifikation an einen Meister aus einer kleineren Liga und an die beiden Verbände, die in der vorangegangenen Saison im Europapokal am besten abschnitten: die Serie A und die Bundesliga.

Insgesamt qualifizieren sich 25 der 36 Mannschaften über ihre Liga-Platzierung, dazu kommen die beiden besagten Extra-Tickets, die beiden amtierenden Sieger von Champions und Europa League sowie sieben Klubs aus der Qualifikation. Damit sind sicher qualifiziert (kursiv die Teams nach jetzigem Stand):

Die Europapokal-Reform:

Deutschland (5 fixe Teilnehmer): Bayer Leverkusen, FC Bayern, VfB Stuttgart, RB Leipzig, Borussia Dortmund

Italien (5): Inter Mailand, AC Mailand, FC Bologna, Juventus Turin, Atalanta Bergamo

England (4): Manchester City, FC Arsenal, FC Liverpool, Aston Villa

Spanien (4): Real Madrid, FC Barcelona, FC Girona, Atletico Madrid

Frankreich (3): Paris Saint-Germain, AS Monaco, Lille OSC

Niederlande (2): PSV Eindhoven, Feyenoord Rotterdam

Portugal (1): Sporting Lissabon

Belgien (1): Club Brügge

Schottland (1): Celtic Glasgow

Österreich (1): Sturm Graz

Donezk, Frankfurt, Roma und Benfica hoffen

Sollte Real Madrid das Champions-League-Endspiel gegen Borussia Dortmund am 1. Juni für sich entscheiden, erhält der Meister mit dem besten UEFA-Koeffizienten aus der Champions-League-Qualifikation ein Direkt-Ticket. Das ist nach jetzigem Stand Schachtar Donezk. Real ist schließlich schon über die Ligaplatzierung in Spanien qualifiziert. Schafft allerdings der BVB den großen Wurf, rückt der Sechstplatzierte der Bundesliga – derzeit Eintracht Frankfurt – nach.

Sollte Atalanta Bergamo das Europa-League-Finale am kommenden Mittwoch gewinnen und in der Serie A den fünften Tabellenplatz behalten, rückt der Sechste der Serie A nach: derzeit die AS Rom. Springt Atalanta als Europa-League-Sieger allerdings noch auf Platz vier in der Liga, rückt wieder eine Mannschaft nach, die sonst in die Qualifikation gemusst hätte, und zwar jene mit dem besten individuellen UEFA-Koeffizienten – egal, ob Meister oder nicht. Das wäre aktuell Benfica Lissabon. Im Falle von Bayer 04 Leverkusen als Europa-League-Sieger wäre das Prozedere das gleiche.

“Muss weiterlaufen”: Kroos kritisiert Marciniak für Abseitspfiff in Madrid

Die Schlussphase im Duell zwischen Real Madrid und dem FC Bayern hallt immer noch nach. Nun hat auch Toni Kroos Kritik am Abseitspfiff von Schiedsrichter Szymon Marciniak geäußert.

Finalist: Toni Kroos nach dem Sieg gegen die Bayern.

Finalist: Toni Kroos nach dem Sieg gegen die Bayern.

picture alliance / kolbert-press

Der deutsche Nationalspieler, der am Mittwochmorgen die EM-Nominierung des Leverkuseners Robert Andrich verriet, blickte gemeinsam mit seinem Bruder Felix im Podcast “Einfach mal Luppen” noch einmal auf die hitzige Schlussphase des Duells vergangenen Mittwoch zwischen Real und den Bayern zurück. Insbesondere auf den im Fokus stehenden Abseitspfiff von Schiedsrichter Szymon Marciniak in der Nachspielzeit. Hat der Pole zu schnell gepfiffen?

Schlechtes Handling

“Handling schlecht, muss weiterlaufen gelassen werden”, urteilte Kroos im Podcast, nimmt aber Marciniak etwas aus der Schusslinie der Kritiker. “Ich sehe den Fehler hauptsächlich beim Linienrichter”, so der Mittelfeld-Stratege der Blancos. Die Assistenten an der Linie seien schließlich dazu angehalten worden, zu warten und nur ein ganz klares Abseits anzuzeigen.

Spielbericht

So wurde den Bayern in der 13. Minute der Nachspielzeit die allerletzte Chance auf das 2:2 genommen, der Treffer von Matthijs de Ligt zählte nicht. Durch den Pfiff konnte die Szene nicht mehr per Videobeweis überprüft werden.

“Wenn der jetzt die Fahne hebt, geht der Schiedsrichter davon aus, dass sein Linienrichter das genau so anwendet, vertraut dem, dass das wahrscheinlich drei Meter Abseits war”, führte Kroos weiter aus, um den frustrierten Bayern beizupflichten: “Der Ärger ist irgendwo berechtigt, weil man die Situation einfach zu Ende spielen muss, 100-prozentig.”

Kollektives Abschalten oder nicht?

Zugleich warf der 34-Jährige die Frage auf, ob seine Teamkollegen ohne den frühen Abseitspfiff den Schuss von de Ligt (“Der war sehr gut”) nicht hätten verteidigen können. “Ich weiß nicht, ob da schon kollektives Abschalten da war, weil der Pfiff war sehr früh zu hören. Du hast schon gemerkt, dass die Spannung abfiel bei allen, die auf dem Platz die Idee gehabt haben, dieses Tor zu verteidigen”, meinte der gebürtige Greifswalder.

Real war durch den 2:1-Erfolg im Halbfinal-Rückspiel ins Finale der Champions League eingezogen. Dort ist am 1. Juni in London Borussia Dortmund der Kontrahent.

Tuchel ringt um Fassung: “Das hat Manu nicht verdient”

Der Abend von Madrid schrieb viele Geschichten: Das Traumtor von Alphonso Davies, der Bankplatz von Leon Goretzka, die Verletzung von Serge Gnabry. Im Mittelpunkt beim 1:2-Halbfinal-Aus stand aber eindeutig Manuel Neuer, der nach einer Weltklasse-Leistung mit dem Fehler vor dem 1:1 zur tragischen Figur wurde.

Reals Joselu (Mi.) markiert nach dem Fehler von Bayern-Keeper Manuel Neuer das 1:1.

Reals Joselu (Mi.) markiert nach dem Fehler von Bayern-Keeper Manuel Neuer das 1:1.

UEFA via Getty Images

Aus Madrid berichten Georg Holzner und Frank Linkesch

Vor den Augen des von Real Madrid eingeladenen Oliver Kahn erinnerte Manuel Neuer im Bernabeu an seinen Vorgänger im Bayern-Tor, nur eben auf 90 Minuten komprimiert. Titan Kahn brachte Deutschland mit Weltklasseleistungen 2002 ins WM-Finale, um dort gegen Brasilien vor dem 0:1 so fatal wie unerklärlich entscheidend zu patzen. Ein Titan war auch Neuer am Mittwochabend über knapp 88 Minuten – er schien unbezwingbar, parierte mehrfach spektakulär wie zum Beispiel in der 13. Minute, als er den Schuss von Vinicius Junior mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenkte und sich den Nachschuss von Rodrygo griff.

Es war ein Abend, an dem der 38-Jährige an seine besten Zeiten erinnerte. Hätte der FC Bayern den 1:0-Vorsprung über die Zeit gebracht, Neuer wäre der Mann des Abends gewesen. So wie 2012 im Halbfinale im alten Bernabeu an gleicher Stätte, als er im Elfmeterschießen spektakulär die Versuche von Cristiano Ronaldo und Kaka entschärfte.

Doch der 8. Mai 2024 hatte ein anderes, ein sportlich ganz bitteres Ende für Neuer vorgesehen. In der 88. Minute ließ er einen eigentlich harmlosen Schuss von Vinicius Junior nach vorne abprallen, Joselu staubte ab, 1:1, der Anfang vom 1:2-Ende und Halbfinal-Aus. “Von zehntausend Bällen hält er den zehntausend Mal, das ist der zehntausenderste. Es ist ausgeschlossen, dass Manu diesen Fehler macht, ausgerechnet nach diesem Weltklasse-Spiel macht er ihn aber”, rang Trainer Thomas Tuchel um Fassung. “Das ist sowas von bitter. Wenn es jemand nicht verdient hat, dann Manu. Wir wissen, wo er herkommt, wie er dafür geschuftet hat. Ich weiß nicht, ob sich der höhere Sinn in den nächsten 50 Jahren erschließt. Niemand wird mit dem Finger auf ihn zeigen”, legte Tuchel nach.

Neuer: “Egal, wie das Tor fällt, es geht mir schlecht”

Neuer zeigte Größe in der persönlichen Niederlage, stellte sich. “Da fehlen einem die Worte, wir waren mit einem Schritt in London”, sagte der Kapitän, ehe er seinen Fehler erklärte: “Egal, wie das Tor fällt, es geht mir schlecht. Ich habe den Ball anders erwartet, eher auf Brusthöhe, dann geht er Richtung Hals, ich konnte ihn nicht festhalten.” Als seine bitterste Niederlage wollte er das Halbfinal-Aus aber nicht bezeichnen.

Wer Neuers Karriere verfolgt hat, der kann sich denken, dass der 38-Jährige auch diesen Rückschlag verkraften wird. Das zeichnet große Sportler aus – und es gelang übrigens auch Kahn 2002.

DFB-Regelexperte Wagner erklärt den Aufreger in Madrid – und wo Tuchel irrt

Schiedsrichter Szymon Marciniak machte sich bei Bayerns Gastspiel in Madrid eine starke Leistung spät zunichte. DFB-Regelexperte Lutz Wagner ordnet die Szene aus der Nachspielzeit für den kicker ein.

Große Aufregung kurz vor Schluss: Matthijs de Ligt (li.) beschwert sich bei Schiedsrichter Szymon Marciniak.

Große Aufregung kurz vor Schluss: Matthijs de Ligt (li.) beschwert sich bei Schiedsrichter Szymon Marciniak.

picture alliance/dpa

Ob Real Madrids Torhüter Andriy Lunin auch dann regungslos geblieben wäre? Ob der personell gebeutelte FC Bayern in einer Verlängerung überhaupt bestanden hätte? All das bleibt spekulativ. Und doch erboste der Pfiff, den Schiedsrichter Szymon Marciniak in der Nachspielzeit des Halbfinal-Rückspiels tätigte, die Münchner nach dem Champions-League-Aus aus gutem Grund.

Der erfahrene Pole hatte bei einem letzten langen Ball in den Real-Strafraum vorschnell abgepfiffen, nachdem sein Linienrichter vorschnell die Fahne gehoben hatte. Dadurch konnte der VAR nicht mehr überprüfen, ob tatsächlich ein Bayern-Spieler im Abseits gestanden hatte, bevor Matthijs de Ligt das vermeintliche 2:2 erzielte.

“Marciniak hätte trotz erhobener Fahne weiterlaufen lassen sollen”

“Bei dieser Abseitsszene handelt es sich nicht um einen Regelverstoß (wie ihn Trainer Thomas Tuchel nannte, Anm. d. Red.). Allerdings gibt es in den Schulungsunterlagen von UEFA und FIFA, die vor allem aus Beispielsszenen mit festgelegter Auslegung bestehen, klare Handlungsvorgaben zum so genannten ‘Delay’, also dem verzögerten Anzeigen von knappen oder sehr knappen möglichen Abseitssituationen”, erklärt DFB-Regelexperte Lutz Wagner, der die Szene am Donnerstag im Gespräch mit dem kicker einordnete.

“Wenn Torgefahr besteht, sich die Szene zentral vor dem Tor abspielt oder ein klarer Zug zum Tor erkennbar ist, soll das Schiedsrichterteam die Szene weiterlaufen lassen, bis die Torgefahr vorüber oder ein Tor gefallen ist. Das VAR-Team kann die Szene bei Torerfolg dann im Nachhinein mit Hilfe der halb-automatischen Abseitstechnologie überprüfen.”

Das sei “in dieser Szene leider nicht passiert”, so Wagner. “Den ersten Fehler hat der Assistent durch das zu frühe Heben seiner Fahne begangen, den zweiten allerdings Schiedsrichter Marciniak durch seinen Abseitspfiff inmitten der Aktion. Nur sein Pfiff unterbricht das Spiel, er hätte bei Erkennen der Torgefahr trotz erhobener Fahne das Spiel weiterlaufen lassen sollen. Eine vor allem für Bayern bittere Entscheidung; wobei ein Torerfolg als nicht gesichert anzusehen ist, da zumindest Reals Torwart Lunin nach dem klaren Pfiff das Spielen eingestellt hatte. Dennoch war es auch für Marciniak bitter, der die Partie sonst sehr gut geleitet hat.”

Wagner widerspricht Ancelotti

Angesichts der wütenden Bayern-Proteste hatte Real-Trainer Carlo Ancelotti nach dem 2:1-Sieg auf ausgleichende Ungerechtigkeit gepocht, weil in der 72. Minute das vermeintliche 1:1 nach Eingriff des VAR aberkannt worden war. Kapitän Nacho hatte Joshua Kimmich in der Entstehung zu Fall gebracht.

Wagner widerspricht Ancelotti deutlich: Der VAR habe Marciniak “zu Recht auf das Foul von Nacho an Kimmich hingewiesen. Der Ball war im Spiel, deshalb war Nachos Greifen und Drücken mit beiden Händen in den Hals- und Gesichtsbereich von Kimmich ein klares Vergehen, das Marciniak nach seinem On-Field-Review zu Recht geahndet hat.”

Carsten Schröter-Lorenz, jpe

24 Monate später: Joselus besondere Geschichte

Jenseits der bayerischen Beschwerden hielt die Schlussphase im Rückspiel gegen Real Madrid – für dessen Doppelpacker Joselu – eine Geschichte bereit, wie sie vielleicht nur der Fußball schreiben kann.

Jubel unter seinesgleichen: Real Madrids Matchwinner Joselu.

Jubel unter seinesgleichen: Real Madrids Matchwinner Joselu.

picture alliance / Anadolu

Es war nur ein Tor, aber Jude Bellingham gab gleich zwei Vorlagen. Als Joselu Ende November im Gruppenspiel gegen die SSC Neapel in der Nachspielzeit den 4:2-Endstand herstellte, konnte sich Real Madrids inzwischen 34 Jahre alte Leihstürmer gar nicht richtig darüber freuen. Statt zu Jubeln, entschuldigte sich Joselu ausgiebig bei den Fans, weil er in den Minuten zuvor etliche Hochkaräter kläglich ausgelassen hatte. Und so schob Vorlagengeber Bellingham den Routinier fast schon ein bisschen gewaltsam in Richtung Kurve, sodass dieser sich doch noch feiern lassen durfte.

Die Station Real Madrid ist für Wandervogel Joselu, von Espanyol Barcelona ausgeliehen, nicht einfach nur ein verrückter Zufall des Lebens, der ihn im Herbst seiner Karriere unverhofft zu einem Weltklub geführt hat. Was auch die Szene gegen Neapel ein Stück weit erklärt. Der ehemalige Hoffenheimer, Frankfurter und Hannoveraner, in Stuttgart geboren, ist großer Fan des Vereins.

Joselus Schwager ist jetzt sein Mitspieler

Noch vor zwei Jahren reiste Joselu privat nach Paris, um Real Madrids Champions-League-Finale gegen den FC Liverpool zwar im Trikot der Königlichen zu verfolgen, das allerdings als Anhänger auf der Tribüne. Übrigens auch als Anhänger seines Schwagers Dani Carvajal. Rund 24 Monate später wird er den Madrilenen wieder in ein Endspiel der Königsklasse folgen. Diesmal nach London. Und diesmal als Teil des Teams.

Zwar als Teil eines Teams, in dem er nicht gesetzt ist. Obwohl sich außer ihm, da hatte Real nach dem Abgang von Karim Benzema nur mit der Leihe von Joselu nachgelegt, kein klassischer Mittelstürmer im Kader befindet. Um Stammspieler beim Rekordsieger der Champions League zu sein, in dessen zweiter Mannschaft der Rechtsfuß zwischen 2010 und 2012 stürmte, dafür wird die Qualität wohl nie reichen. Beispiel Neapel.

Doch wenn Carlo Ancelotti in den Schlussminuten einen Sturmhünen braucht, den man auch mal mit simplen Mitteln einsetzen kann, dann weiß der Italiener selbst in einem CL-Halbfinal-Rückspiel gegen Bayern, was er an dem Spanier hat. Als Ergänzungsspieler gelangen Joselu in dieser Saison nun bereits 16 Tore, im Schnitt trifft er alle 119 Minuten. Da kann kein Vinicius Junior (alle 134 Minuten), kein Bellingham (154), kein Rodrygo (201) mithalten.

Noch wichtiger als seine Torquote war auf einer Bühne, auf der sich Joselu gerade in diesem Alter wahrscheinlich selbst nicht mehr erwartet hätte, sein Instinkt. Dort zu stehen, wo ein Mittelstürmer eben steht. Wo mittlerweile nicht mal mehr Bellingham steht. Und das gleich zweimal. Natürlich alles im Rahmen dieser Dramaturgie, wie sie längst mit Real Madrid verwachsen ist.

“Nicht mal in meinen Träumen war es so schön wie heute”, schwärmte ein beseelter Joselu, der sich “solche Nächte” natürlich ausgemalt hatte. Der sie auch schon erlebt hatte, als Fan. Also so wie am späten Mittwochabend. Mit einem gewaltigen Unterschied.