Union ohne Bjelica – aber mit Haberer

Für die Union-Fans tat sich Historisches: Erstmals trainierte das Team öffentlich auf dem neuen Übungsgelände. Einige Eiserne kehrten zurück, andere fehlten.

Unions Janik Haberer trainierte mit Schutzhelm.

Unions Janik Haberer trainierte mit Schutzhelm.

IMAGO/Matthias Koch

Am Dienstagvormittag war es endlich so weit. Einige Wochen nach den Profis des 1. FC Union Berlin durften auch die Anhänger erstmals den neuen Trainingsplatz bestaunen, der eine Rasenheizung und eine neue Flutlichtanlage besitzt.

So lange das dazugehörige dreistöckige Funktionsgebäude mit Tiefgarage noch nicht steht, müssen die Fußballer dorthin etwas länger von der Kabine in der Haupttribüne im Stadion An der Alten Försterei laufen.

Es lohnt sich aber. Die Qualität der neuen Fläche mit einer riesigen Lärmschutzwand zum Wohnblock in der Hämmerlingstraße hat im Gegensatz zu den noch vorhandenen beiden alten Flächen die richtigen Spielfeldmaße und eine bessere Rasenqualität.

Bjelica fehlt aus privaten Gründen

Die rund 50 Fans konnten über einen Eingang durch einen Zaun vor der Ballspiel-Halle in die Besucher-Box gelangen. Zu Gesicht bekamen sie allerdings nicht Trainer Nenad Bjelica, der laut Klubangaben an diesem Tag wegen einer privaten Angelegenheit fehlte. Auch die Verteidiger Jerome Roussillon (Wadenverletzung) und Josip Juranovic (individuelles Training) waren nicht im Freien.

Haberer mit Schutzhelm

Dafür kehrten drei Verletzte auf den Platz zurück, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Mittelfeldmann Janik Haberer war erstmals seit seiner privaten Sturzverletzung am zweiten März-Wochenende wieder öffentlich einsehbar am Ball. Bei den Spielformen mit Zweikämpfen trug der 30-Jährige allerdings einen Schutzhelm aus Karbon. Demnach muss es sich bei ihm um eine Kopfverletzung gehandelt haben. Union hatte die Art der Verletzung nie kommuniziert.

Während Haberer damit auch im nächsten Auswärtsspiel am Freitag (20.30 Uhr) beim FC Augsburg eine Option für den Kader ist, muss man das bei Kevin Volland und Yorbe Vertessen noch abwarten. Angreifer Volland hatte am Samstag bei der 0:1-Heim-Niederlage gegen Bayer Leverkusen angeschlagen gefehlt. Er machte einen Großteil des Trainings mit.

Sturmkollege Vertessen war gegen Leverkusen kurz vor dem Pausenpfiff wegen Oberschenkelproblemen verletzt ausgeschieden. Am Dienstag trainierte er aber immerhin zeitweise individuell mit Reha-Coach Johannes Thienel auf dem Nebenplatz. Das runde Leder war auch dabei. Allzu schwer dürfte die Blessur des Belgiers nicht sein.

Matthias Koch

Alte Verletzung betroffen: Noch Unklarheit bei Pieper

Amos Pieper droht ein erneuter Ausfall: Der Verteidiger des SV Werder Bremen hat sich am Sprunggelenk verletzt, das bereits im vergangenen Sommer operiert wurde.

Verletzte sich bei seinem Comeback erneut: Amos Pieper (M.)

Verletzte sich bei seinem Comeback erneut: Amos Pieper (M.)

IMAGO/Jan Huebner

Erste Befürchtungen gab es bereits am Freitagabend, als Amos Pieper beim 1:1-Unentschieden des SV Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt nach 51 Minuten vorzeitig ausgewechselt werden musste. Bei seinem Bundesliga-Comeback nach einem Knöchelbruch verletzte sich der Verteidiger erneut am rechten Fuß. Die bisherigen Untersuchungen ergaben, dass der 26-Jährige ein Trauma im Sprunggelenk erlitten hat. Seither treten Probleme auf, deretwegen sich Pieper bereits im vergangenen Sommer einer Operation unterzogen hatte.

Nun sollen zunächst weitere Untersuchungen folgen, wie Leiter Profifußball Clemens Fritz in einer Vereinsmeldung ausführte: “Leider ist die Sprunggelenksproblematik aus dem letzten Jahr wieder aufgetreten. Amos wird in Absprache mit unserem Mannschaftsarzt noch eine weitere Meinung einholen, um final abzuklären, wie die weiteren Behandlungsschritte aussehen werden. Wir werden dann auch wissen, ob und wie lange Amos ausfallen wird.”

Dünnes Werder-Aufgebot in der Defensive

Zuletzt hatte Pieper bereits monatelang wegen des Knöchelbruchs gefehlt, in der Länderspielpause hatte er noch davon berichtet, wie er sich auf dem Weg zurück mehrere Etappenziele gesetzt hatte: “Es war das erste Mal”, sagte er, dass er eine derartig schwerwiegende Verletzung in seiner Karriere erlitten hatte. Nun droht ein erneuter längerer Ausfall.

Werder Bremen: Die nächsten Spiele

Damit wird Werder im kommenden Bundesliga-Spiel bei Bayer Leverkusen, wenn der Tabellenführer die Deutsche Meisterschaft perfekt machen kann, nach aktuellem Stand noch ein weiterer Verteidiger fehlen – und viele sind davon im Bremer Kader nicht mehr übrig. Kapitän Marco Friedl (Gelbsperre) wird bei der Partie am Sonntag ebenso nicht zur Verfügung stehen wie Anthony Jung (Rotsperre).

Stark schon wieder eine Option?

Ob Niklas Stark, der nach wochenlanger Sprunggelenkverletzung am Montag erstmals wieder eine individuelle Einheit auf dem Platz absolvierte, schon wieder eine Alternative ist, bleibt abzuwarten. Als weitere Optionen wären da sonst nominell lediglich noch Milos Veljkovic und der oftmals ziemlich unbedarft wirkende Winter-Neuzugang Julian Malatini. Cheftrainer Ole Werner dürfte bei seinem dünnen Aufgebot in der Defensive womöglich also die Dienste von Allrounder Christian Groß in Anspruch nehmen. Auch Sechser Senne Lynen könnte zur Not eine Position zurückgezogen werden.

Tim Lüddecke

Muss Toppmöller in Stuttgart ein halbes Dutzend Stammspieler ersetzen?

Beim Auswärtsspiel in Stuttgart droht der Eintracht ein halbes Dutzend Stammspieler auszufallen. Ellyes Skhiri und Hugo Ekitiké konnten am Dienstag nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Trainer Dino Toppmöller muss wohl wieder einmal improvisieren.

Frankfurts Trainer Dino Toppmöller plagen Personalsorgen.

Frankfurts Trainer Dino Toppmöller plagen Personalsorgen.

IMAGO/osnapix

Trotz der dünnen Leistung gegen Werder Bremen (1:1) konnte die Eintracht durch den Punktgewinn am vergangenen Wochenende den Vorsprung auf Platz 7 sogar auf sechs Zähler ausbauen. Das ist sechs Spieltage vor dem Ende ein durchaus komfortables Polster, allerdings auch etwas trügerisch, da sich mit den punktgleichen Teams aus Augsburg, Freiburg und Hoffenheim gleich drei Verfolger in Lauerstellung befinden.

Sollte Frankfurt in Stuttgart verlieren, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Polster auf drei Punkte zusammenschmilzt. Siege von Freiburg (in Darmstadt) und Augsburg (gegen Union Berlin) wären keine Überraschung. Auch Hoffenheim steht in Mainz vor einer zwar schwierigen, aber lösbaren Aufgabe.

Ekitiké gibt weiterhin Rätsel auf

Frankfurt wiederum geht am Samstagabend als krasser Außenseiter ins Spiel beim VfB Stuttgart. Zumal sich die personelle Situation deutlich verschärft hat. Neben den langzeitverletzten Sebastian Rode (Knie-OP) und Sasa Kalajdzic (Kreuzbandriss), beides normalerweise Stammkräfte, fallen auch Tuta (Rote Karte) und Eric Junior Dina Ebimbe (5. Gelbe Karte) sicher aus. Zudem steht in den Sternen, ob Skhiri (Wadenprobleme) und Ekitiké (Adduktorenprobleme) rechtzeitig fit werden. Am Dienstag konnten sie nicht am Mannschaftstraining teilnehmen.

Insbesondere die massiven körperlichen Probleme des erst 21 Jahre Stürmers aus Paris geben Woche für Woche neue Rätsel auf. Vielleicht kann ihm der fast doppelt so alte Musterprofi Makoto Hasebe (40) ein paar Ratschläge in Sachen Fitness und Lebensführung geben. Die Hoffnung, dass Ekitiké im Saisonendspurt noch ein wichtiger Faktor im Spiel der Eintracht werden kann, schwindet zunehmend

Larsson vor Startelf-Rückkehr

Unterm Strich droht somit ein halbes Dutzend potenzieller Stammspieler auszufallen. Immerhin dürfte Hugo Larsson in die Anfangsformation zurückkehren. Gegen Bremen reichte es noch nicht für einen Einsatz von Beginn an, nach dieser Trainingswoche sollte einer Startelf-Nominierung aber nichts mehr im Weg stehen. Gut möglich, dass Mario Götze mangels Alternative als zweiter Sechser neben dem Schweden auflaufen muss.

Denkbar wäre ein 4-4-1-1, das gegen den Ball zum 4-4-2 wird: Ansgar Knauff könnte für Dina Ebimbe auf den rechten Flügel rücken, links Niels Nkounkou in offensiver Rolle vor Philipp Max auflaufen. Fares Chaibi könnte als Freigeist im offensiven Halbfeld die einzige Spitze Omar Marmoush unterstützen und gegen den Ball als zweiter Mann ganz vorne anlaufen. Angesichts der unklaren Personallage ist noch viel Konjunktiv dabei. Sollte Skhiri doch noch fit werden und mit Larsson das Herzstück im Zentrum bilden, würde Götze weiter vorne spielen.

Julian Franzke

Muss Toppmöller in Stuttgart ein halbes Dutzend Stammspieler ersetzen?

Beim Auswärtsspiel in Stuttgart droht der Eintracht ein halbes Dutzend Stammspieler auszufallen. Ellyes Skhiri und Hugo Ekitiké konnten am Dienstag nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Trainer Dino Toppmöller muss wohl wieder einmal improvisieren.

Frankfurts Trainer Dino Toppmöller plagen Personalsorgen.

Frankfurts Trainer Dino Toppmöller plagen Personalsorgen.

IMAGO/osnapix

Trotz der dünnen Leistung gegen Werder Bremen (1:1) konnte die Eintracht durch den Punktgewinn am vergangenen Wochenende den Vorsprung auf Platz 7 sogar auf sechs Zähler ausbauen. Das ist sechs Spieltage vor dem Ende ein durchaus komfortables Polster, allerdings auch etwas trügerisch, da sich mit den punktgleichen Teams aus Augsburg, Freiburg und Hoffenheim gleich drei Verfolger in Lauerstellung befinden.

Sollte Frankfurt in Stuttgart verlieren, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Polster auf drei Punkte zusammenschmilzt. Siege von Freiburg (in Darmstadt) und Augsburg (gegen Union Berlin) wären keine Überraschung. Auch Hoffenheim steht in Mainz vor einer zwar schwierigen, aber lösbaren Aufgabe.

Ekitiké gibt weiterhin Rätsel auf

Frankfurt wiederum geht am Samstagabend als krasser Außenseiter ins Spiel beim VfB Stuttgart. Zumal sich die personelle Situation deutlich verschärft hat. Neben den langzeitverletzten Sebastian Rode (Knie-OP) und Sasa Kalajdzic (Kreuzbandriss), beides normalerweise Stammkräfte, fallen auch Tuta (Rote Karte) und Eric Junior Dina Ebimbe (5. Gelbe Karte) sicher aus. Zudem steht in den Sternen, ob Skhiri (Wadenprobleme) und Ekitiké (Adduktorenprobleme) rechtzeitig fit werden. Am Dienstag konnten sie nicht am Mannschaftstraining teilnehmen.

Insbesondere die massiven körperlichen Probleme des erst 21 Jahre Stürmers aus Paris geben Woche für Woche neue Rätsel auf. Vielleicht kann ihm der fast doppelt so alte Musterprofi Makoto Hasebe (40) ein paar Ratschläge in Sachen Fitness und Lebensführung geben. Die Hoffnung, dass Ekitiké im Saisonendspurt noch ein wichtiger Faktor im Spiel der Eintracht werden kann, schwindet zunehmend

Larsson vor Startelf-Rückkehr

Unterm Strich droht somit ein halbes Dutzend potenzieller Stammspieler auszufallen. Immerhin dürfte Hugo Larsson in die Anfangsformation zurückkehren. Gegen Bremen reichte es noch nicht für einen Einsatz von Beginn an, nach dieser Trainingswoche sollte einer Startelf-Nominierung aber nichts mehr im Weg stehen. Gut möglich, dass Mario Götze mangels Alternative als zweiter Sechser neben dem Schweden auflaufen muss.

Denkbar wäre ein 4-4-1-1, das gegen den Ball zum 4-4-2 wird: Ansgar Knauff könnte für Dina Ebimbe auf den rechten Flügel rücken, links Niels Nkounkou in offensiver Rolle vor Philipp Max auflaufen. Fares Chaibi könnte als Freigeist im offensiven Halbfeld die einzige Spitze Omar Marmoush unterstützen und gegen den Ball als zweiter Mann ganz vorne anlaufen. Angesichts der unklaren Personallage ist noch viel Konjunktiv dabei. Sollte Skhiri doch noch fit werden und mit Larsson das Herzstück im Zentrum bilden, würde Götze weiter vorne spielen.

Julian Franzke

Nach rüder Grätsche: Bremens Stage für drei Spiele gesperrt

Bremens Jens Stage (27) sorgte beim 1:1 in Frankfurt für eine unschöne Szene. Für sein rüdes Foulspiel am gegnerischen Sechzehner ist nun das Strafmaß bekannt.

Wird Bremen erstmal fehlen: Jens Stage.

Wird Bremen erstmal fehlen: Jens Stage.

IMAGO/Beautiful Sports

Bremens Jens Stage ist sicherlich nicht als Treter bekannt, das zeigt allein schon der Fakt, dass er vor der Partie am Freitagabend in Frankfurt in seiner Karriere noch keine Rote Karte gesehen hat. Aber das änderte sich bei Bremens Gastspiel bei der Eintracht (1:1).

In der 72. Minute wollte Stage am gegnerischen Strafraum einen Konter der Frankfurter unterbinden und grätschte Gegenspieler Jean-Matteo Bahoya rüde um. Schiedsrichter Robert Hartmann zeigte zunächst Gelb, aber die Zeitlupe veranschaulichte schnell, dass das ein ganz böses Einsteigen war. Der Werderaner traf seinen Gegenspieler voll oben am Schienbein. Der VAR schickte den Schiedsrichter dann auch an den Monitor, es konnte nur eine richtige Entscheidung geben: glatt Rot.

“Rrohes Spiel gegen den Gegner”

Am Dienstag gab das DFB-Sportgericht nun das Strafmaß bekannt: Stage wurde “wegen eines rohen Spiels gegen den Gegner” für drei Spiele gesperrt. Damit fehlt er Bremen in den Partien in Leverkusen, zuhause gegen Stuttgart und in Augsburg. Werder hat dem Urteil zugestimmt, das Urteil ist damit rechtskräftig.

Stage gehört an der Weser zum absoluten Stammpersonal, stand in der Bundesliga in dieser Saison bisher 27-mal auf dem Rasen. Dabei gelangen ihm zwei Tore und drei Vorlagen. In Frankfurt kehrte der 27-Jährige gerade erst nach einer Gelbsperre zurück, nun ist er erneut zum Zuschauen gezwungen.

Offiziell: Butscher soll Bochum vor dem Abstieg bewahren

Der VfL Bochum hat einen Nachfolger für den freigestellten Thomas Letsch gefunden. Mit U-19-Trainer Heiko Butscher wurde eine Interimslösung bis Saisonende präsentiert.

Übernimmt die Profis bis zum Saisonende: Heiko Butscher.

Übernimmt die Profis bis zum Saisonende: Heiko Butscher.

Funke Foto Services

Wie der VfL Bochum am Dienstag mitteilte, erhält Heiko Butscher als Interimslösung bis Saisonende das Vertrauen der Vereinsführung. Der 43-jährige ehemalige Innenverteidiger, der 2005 beim VfL seinen ersten Profivertrag als Spieler unterschrieben hatte, soll den Revierklub in den restlichen sechs Spielen vor dem Abstieg bewahren. Butscher war bereits 2018, 2019 und 2022 als Übergangslösung eingesprungen und holte dabei einen Sieg, ein Unentschieden und eine Niederlage.

Die Entscheidung pro Butscher sei “bewusst und mit voller Überzeugung” getroffen worden, erklärte Patrick Fabian, Geschäftsführer Sport des VfL. “Er kennt den VfL, er kennt die Situation beim VfL und hat bewiesen, sofort eine Mannschaft inhaltlich und emotional zu erreichen. Gemeinsam sind wir davon überzeugt, den Klassenerhalt zu packen”, wird Fabian in einem Vereinsstatement zitiert.

VfL-Sportdirektor Marc Lettau schätze die “inhaltliche Arbeit und Ansprache” des neuen Cheftrainers sehr. Butscher sei ein “VfLer durch und durch und wird gemeinsam mit dem gesamten Trainerteam alles dafür tun, um erfolgreich zu sein”.

Butscher appelliert an die Einheit zwischen Team und Fans

Butscher leitet bereits an diesem Dienstag das auf 15.30 Uhr verschobene Training. Unterstützt wird er dabei von den Co-Trainern Markus Feldhoff, Frank Heinemann und Marc-André Kruska. Zuvor hatte Wunschkandidat Peter Stöger dem VfL offiziell eine Absage erteilt.

Bochum hatte sich am Montag vom bisherigen Trainer Thomas Letsch getrennt, nachdem der Revierklub fünf der letzten sechs Ligapartien verloren hatte. Zum Verhängnis wurde Letsch letztendlich die Last-Minute-Niederlage im Kellergipfel beim 1. FC Köln (1:2) am vergangenen Samstag.

Podcast

Das Letsch-Aus in Bochum: Kommt jetzt Kuntz?


12:31 Minuten

alle Folgen

Derzeit hat der VfL drei Punkte Vorsprung auf Rang 16 und vier Zähler Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Nächster Gegner ist am Samstag der 1. FC Heidenheim, der am vergangenen Wochenende den FC Bayern München besiegte. Butscher gab die Marschrichtung direkt vor: “Uns ist allen klar: Es geht nur gemeinsam. Als Team, als Einheit, zusammen mit unseren Fans.”

Rosen hofft aufs “Joker-Pfund”

Im Rennen ums internationale Geschäft hofft Hoffenheims Sportgeschäftsführer Alexander Rosen auf einen Trumpf, der am vergangenen Sonntag beim 3:1 gegen den FC Augsburg bereits gestochen hatte: den auch in der Tiefe vergleichsweise qualitativ starken Kader.

Brachte gegen den FCA unter anderem John Anthony Brooks (li.) ins Spiel: Pellegrino Matarazzo.

Brachte gegen den FCA unter anderem John Anthony Brooks (li.) ins Spiel: Pellegrino Matarazzo.

IMAGO/Nordphoto

Denn ein Grund, weswegen die Kraichgauer den Sieg gegen den FCA nach einer starken Anfangsphase trotz einer deutlichen Steigerung der Gäste über die Zeit gebracht haben, waren die Joker, die Pellegrino Matarazzo hineinwerfen konnte. “Die Wechsel haben uns stabilisiert”, fand auch der Trainer im Anschluss an den wichtigen Dreier. Rosen stimmte mit ein: “Top, was die Einwechselspieler gemacht haben, das kann ein Plus sein.”

Brooks sorgt gegen Augsburg für Stabilität

Mit fünf Wechseln hatte Matarazzo sein Kontingent gegen die bayerischen Schwaben voll ausgeschöpft. Vor allem die Einwechslung von John Anthony Brooks für den speziell nach dem Seitenwechsel manchmal fahrigen Ozan Kabak in der 64. Minute gab der Partie einen neuen Einfluss, nachdem kurz zuvor Ermedin Demirovic den Anschlusstreffer für die Gäste erzielt hatte.

“Nach dem Anschlusstreffer war es ein-, zweimal wacklig”, musste auch Rosen, der am morgigen Mittwoch seinen 45. Geburtstag feiert, eingestehen. Dass die Abwehrwand der Platzherren da nicht kippte, lag neben einer starken Rettungsaktion Wout Weghorsts nach einer Ecke auch an Brooks. Der US-Amerikaner, der ob seiner Tempodefizite immer einmal wieder Probleme bekommt, wenn die TSG hoch pressen muss, gab den Turm in der Schlacht. Kompromisslos im Zweikampf, schnörkellos in der Klärung, abgeklärt am Ball. Ein Auftritt des 31-Jährigen, der ihm mit Blick auf seinen im Sommer auslaufenden Vertrag Argumente liefern wird.

Auch die anderen Joker überzeugen

Neben Brooks lobte Rosen auch die vier weiteren Joker, Umut Tohumcu, Ihlas Bebou, Torschütze zum 3:1, Finn-Ole Becker und Marius Bülter. Und in der Tat gingen auch diese Wechsel Matarazzos auf. Tohumcu und Becker funktionierten als sichere Ballschlepper im Mittelfeld, Bülter mit Abschlüssen und Tempo über links und Bebou eben mit seinem Tor. Für Rosen Grund genug zu der Annahme, dass sich die Kadertiefe in den letzten sechs Partien der Saison auszahlen wird: “In der Schlussphase einer Saison diese Breite zu haben, das kann ein echtes Pfund werden.”

Schließlich mischt die TSG voll mit im Rennen ums internationale Geschäft – nicht zuletzt ob des Sieges gegen den direkten Konkurrenten Augsburg, an dem neben den offensichtlichen Matchwinnern Weghorst und Andrej Kramaric auch die Joker ihren Anteil hatten.

Benni Hofmann

Fieser Tritt auf die Achillessehne: Tuta muss zweimal zuschauen

Frankfurts Tuta erlebte am Freitagabend im Heimspiel gegen Bremen ein Wechselbad der Gefühle. Zunächst traf der Defensivmann, doch dann leistete er sich einen fiesen Tritt.

Musste vorzeitig vom Platz: Frankfurts Defensivmann Tuta.

Musste vorzeitig vom Platz: Frankfurts Defensivmann Tuta.

IMAGO/Jan Huebner

Nach der Roten Karte gegen Bremens Jens Stage in der 74. Minute war Eintracht Frankfurt drauf und dran, das Heimspiel gegen Werder noch zu drehen. Defensivmann Tuta war es, der die Hessen mit einem Kopfball über SVW-Keeper Michael Zetterer zum Ausgleich brachte.

Danach sah es so aus, als wäre für die Frankfurter sogar mehr drin gewesen als das 1:1. Aber dann leistete sich Tuta einen folgenschweren Aussetzer. Der Torschütze kam in der 87. Minute gegen den schnellen Bremer Felix Agu zu spät – und stieg dem Werderaner voll auf die Achillessehne. Ein übler Tritt, auch der Frankfurter wusste sofort, was er da getan hat.

Zunächst zeigte Schiedsrichter Robert Hartmann dem bereits verwarnten Tuta die Ampelkarte. Aber auch hier zeigten die Bilder direkt, dass es eine klare Rote Karte war. Der Defensivmann wurde also bei seinem Weg vom Platz aufgehalten und bekam statt Gelb-Rot die glatt Rote Karte zu sehen.

Am Dienstag gab das DFB-Sportgericht nun die Strafe bekannt. Tuta muss zweimal zuschauen und fehlt Frankfurt damit in den Partien in Stuttgart und zuhause gegen Augsburg.

Tuta ist bei den Hessen absoluter Stammspieler, kam bisher 26-mal in dieser Saison in der Bundesliga zum Einsatz. Dabei gelangen ihm ein Tor und zwei Assists.

Neuer, Sané, die Abwehr: Die letzten Fragen vor dem Anpfiff

Der FC Bayern ist mit einem nahezu kompletten Kader, aber auch vielen Fragezeichen nach London gereist. Thomas Tuchel setzt auf den einen oder anderen Rückkehrer sowie den Faktor Erfahrung.

Zwei Spieler, die den Bayern in London helfen würden: Leroy Sané (li.) und Manuel Neuer.

Zwei Spieler, die den Bayern in London helfen würden: Leroy Sané (li.) und Manuel Neuer.

IMAGO/Sven Simon

Aus London berichten Mario Krischel und Frank Linkesch

Frage eins betrifft das Tor. Manuel Neuer bestieg am Montag den nagelneuen Airbus 330 nach London, zuvor hatte der Kapitän normal trainiert. Seiner Rückkehr ins Tor sollte nichts im Wege stehen. Damit dürfte das Team ein Stück Sicherheit und Selbstverständnis zurückerlangen. Aber kann der verletzungsgeplagte 38-Jährige auch auf diesem Niveau noch Spiele für den FC Bayern gewinnen beziehungsweise ihm eine ordentliche Ausgangsposition für das Rückspiel bescheren? Der Dienstagabend wird die Antwort liefern.

Vor Neuer, Frage zwei, sollten Matthijs de Ligt und Eric Dier innen verteidigen. Die Rückkehr von Dayot Upamecano und Min-Jae Kim in Heidenheim missriet beim 2:3 völlig. Wollte Tuchel de Ligt und Dier eine Pause gönnen oder liebäugelte er doch mit den beiden anderen, in der Hinrunde lange Gesetzen? Guten Gewissens könnte er in einem so wichtigen Spiel wie dem Viertelfinale aktuell weder Upamecano noch Kim bringen.

Reichen bei Pavlovic auch 80 Prozent?

Wie viel auf die letzte Kette zurollen wird, hängt auch vom Mittelfeld ab. Beim FC Arsenal bilden Jorginho, Declan Rice und Martin Ödegaard das Herzstück, das es aus dem Rhythmus zu bringen gilt. Leon Goretzka dürfte qua seiner Erfahrung gesetzt sein auf der Doppelsechs. Im Normalfall wäre Aleksandar Pavlovic sein Partner, doch er lag zuletzt krank flach. Frage drei: Geht Tuchel das Risiko ein und bringt ihn trotzdem? Sportvorstand Max Eberl sinnierte vor dem Abflug, für die Struktur des Teams genügten beim ein oder anderen Spieler vielleicht auch 80 Prozent.

Eine Reihe weiter vorne gilt diese Aussage auch für Leroy Sané und Kingsley Coman, die ebenfalls zuletzt fehlten, für das Bayern-Spiel aber wichtig wären. Vor allem, weil sie das nötige Tempo mitbringen. Serge Gnabry wäre auch eine Antwort auf Frage vier, er zeigte zuletzt aufsteigende Tendenz.

Ganz vorne ruht die Hoffnung auf Harry Kane, der erstmals in einem Pflichtspiel nach London zurückkehrt – ausgerechnet zum FC Arsenal, dem großen Rivalen seines einstigen Klubs Tottenham Hotspur. Kann Kane Bayerns Offensive tragen und in seiner Heimatstadt die Hoffnung auf den ersten Halbfinal-Einzug seit 2020 befeuern? Jeder Torjubel Kanes wäre ein Ausrufezeichen. Die Frage ist: Sind er und der FC Bayern gegen das defensiv starke Arsenal dazu in der Lage?

“Hochtalentierter Spieler”: Kerber wechselt vom FCS nach Heidenheim

Luca Kerber wechselt nach Saisonende zum 1. FC Heidenheim. Das Saarbrücker Mittelfeldtalent kostet den Bundesligisten keine Ablöse.

Es geht zwei Klassen höher: Luca Kerber.

Es geht zwei Klassen höher: Luca Kerber.

IMAGO/Beautiful Sports

Dass Kerber den FCS verlassen würde, war Anfang April bereits bekannt geworden. Seit Dienstagmittag ist auch klar, wohin es den 22-jährigen Mittelfeldspieler verschlägt: Der 1. FC Heidenheim erhält den Zuschlag – und zwar ohne eine Ablösezahlung, da Kerbers Vertrag in Saarbrücken zum 30. Juni ausläuft. Kerber ist somit zweiter Neuzugang des FCH für die kommende Spielzeit nach Julian Niehues vom 1. FC Kaiserslautern.

“Luca ist ein junger und hochtalentierter Spieler, der inzwischen über 100 Drittligaspiele vorweisen kann und darüber hinaus auch im diesjährigen DFB-Pokal auf sich aufmerksam gemacht hat. Wir freuen uns, dass sich Luca für unseren FCH entschieden hat und sind überzeugt davon, dass er ein wichtiger Baustein unserer Mannschaft werden kann”, äußerte sich Robert Strauß, FCH-Bereichsleiter Sport, in der offiziellen Verlautbarung zum Neuzugang. Der Spieler selbst freut sich auf die “neue Herausforderung” in Heidenheim und will dort “an meine bisherigen Leistungen anknüpfen und mich sportlich und persönlich auf einem neuen Level nochmal weiterentwickeln”.

Seit 2016 beim FCS

Der ballfertige Kerber spielte seit 2016 für die Blau-Schwarzen. In inzwischen über 105 Drittliga-Einsätzen (acht Tore) für den FCS und zuletzt insbesondere auch im DFB-Pokal avancierte er zum Leistungsträger und weckte das Interesse anderer Vereine. Saarbrücken hätte sein Eigengewächs gerne weiterverpflichtet. “Wir haben uns sehr darum bemüht, ihn hier im Verein zu halten und ihm eine entsprechende Perspektive aufgezeigt”, sagte FCS-Trainer und -Manager Rüdiger Ziehl jüngst. “Jedoch ist es auch verständlich, dass er die Chance nutzen möchte, sich jetzt in einer höheren Liga zu beweisen.”