Nach rüder Grätsche: Bremens Stage für drei Spiele gesperrt

Bremens Jens Stage (27) sorgte beim 1:1 in Frankfurt für eine unschöne Szene. Für sein rüdes Foulspiel am gegnerischen Sechzehner ist nun das Strafmaß bekannt.

Wird Bremen erstmal fehlen: Jens Stage.

Wird Bremen erstmal fehlen: Jens Stage.

IMAGO/Beautiful Sports

Bremens Jens Stage ist sicherlich nicht als Treter bekannt, das zeigt allein schon der Fakt, dass er vor der Partie am Freitagabend in Frankfurt in seiner Karriere noch keine Rote Karte gesehen hat. Aber das änderte sich bei Bremens Gastspiel bei der Eintracht (1:1).

In der 72. Minute wollte Stage am gegnerischen Strafraum einen Konter der Frankfurter unterbinden und grätschte Gegenspieler Jean-Matteo Bahoya rüde um. Schiedsrichter Robert Hartmann zeigte zunächst Gelb, aber die Zeitlupe veranschaulichte schnell, dass das ein ganz böses Einsteigen war. Der Werderaner traf seinen Gegenspieler voll oben am Schienbein. Der VAR schickte den Schiedsrichter dann auch an den Monitor, es konnte nur eine richtige Entscheidung geben: glatt Rot.

“Rrohes Spiel gegen den Gegner”

Am Dienstag gab das DFB-Sportgericht nun das Strafmaß bekannt: Stage wurde “wegen eines rohen Spiels gegen den Gegner” für drei Spiele gesperrt. Damit fehlt er Bremen in den Partien in Leverkusen, zuhause gegen Stuttgart und in Augsburg. Werder hat dem Urteil zugestimmt, das Urteil ist damit rechtskräftig.

Stage gehört an der Weser zum absoluten Stammpersonal, stand in der Bundesliga in dieser Saison bisher 27-mal auf dem Rasen. Dabei gelangen ihm zwei Tore und drei Vorlagen. In Frankfurt kehrte der 27-Jährige gerade erst nach einer Gelbsperre zurück, nun ist er erneut zum Zuschauen gezwungen.

Toppmöller kritisiert Rotsünder Stage offen: “Das ist Wahnsinn diese Aktion”

Eintracht Frankfurt will vor dem schweren Bundesliga-Endspurt einfach nicht richtig in Schwung kommen. Nach dem 1:1 gegen Bremen zeigte sich SGE-Coach Dino Toppmöller kritisch – und wurde in Bezug auf Werders Jens Stage besonders deutlich.

Ankläger und Angeklagter: SGE-Trainer Dino Toppmöller (li.) kritisierte Bremens Jens Stage.

Ankläger und Angeklagter: SGE-Trainer Dino Toppmöller (li.) kritisierte Bremens Jens Stage.

imago images (2)

Am Ende wieder nur ein Unentschieden, für das Eintracht Frankfurt von den Fans auch mit Pfiffen bedacht wurde. “Es ist vom Ergebnis nicht zufriedenstellend, weil wir uns heute viel vorgenommen haben”, haderte Trainer Dino Toppmöller bei DAZN: “Das hat man von Anfang an gesehen. Wir hatten eine gute Energie auf dem Platz, die Jungs haben sehr viel Aufwand betrieben und wir hatten viele Abschlüsse.”

Wie schon gegen Union (0:0) mangelte es am Ende aber an der Effizienz, “um in Führung zu gehen”. Geholfen hätte sicherlich ein Strafstoß, doch die Pfeife von Schiedsrichter Robert Hartmann blieb nach einem Halten gegen Robin Koch stumm. “Kurz nach der Halbzeit müssen wir einen klaren Elfmeter kriegen bei dem Foul an Robin, aber das ist halt so”, sagte Toppmöller: “Dann gehen wir durch einen Standard in Rückstand und kommen gut zurück. Wir haben viel Aufwand betrieben, aber am Ende, wenn es in Anführungszeichen nur ein 1:1 ist, ist es nicht zufriedenstellend.”

Gerade mit Blick auf Frankfurts “brutales” Restprogramm, wie es der bediente Keeper Kevin Trapp nannte, tut der Punktverlust gegen Bremen weh. “Wir hatten extrem viele Flanken und viele Abschlüsse, aber am Ende sind wir in der letzten Reaktion vielleicht zu hektisch”, suchte Toppmöller nach Erklärungsansätzen: “Das ist so und das müssen wir nehmen. Vom Engagement haben die Jungs das richtig gut gemacht, aber wir wollen uns auch mal mit drei Punkten belohnen.”

Die nächste Chance bietet sich am 13. April um 18.30 Uhr in Stuttgart – es gibt einfachere Aufgaben für das Streben nach einem Sieg. Von 14 Heimspielen verlor der VfB nur ein einziges.

Rote Karten “unstrittig”

Mit Blick auf die 62. Minute, in der Milos Veljkovic die Gäste in Führung gebracht hatte, erklärte Toppmöller indirekt in Richtung Jean-Matteo Bahoya: “Mich ärgert zuerst das total unnötige Foul. Wir wissen, dass Ducksch die Bälle sehr gut reinspielt und wir laufen dem Gegner einfach in die Hacken rein. Es war gar keine Not, ein Foul zu machen.”

Bei seinem erst fünften Bundesliga-Einsatz – alle als Joker – leistete sich Bahoya einen folgenschweren Fehler. Frei von solchen sei auch Schiedsrichter Hartmann nicht gewesen, sagte Toppmöller und bezog sich dabei mitunter erneut auf den nicht gegebenen Elfmeter. Die Roten Karten für Bremens Jens Stage und Frankfurts Tuta dagegen seien “unstrittig” gewesen.

In Richtung des Werder-Rotsünders richtete Toppmöller deutliche Worte: “Das ist Wahnsinn diese Aktion.” Mit dem gestreckten Bein fast auf Höhe des Knies erwischte der Däne Gegenspieler Bahoya und wurde dafür völlig zu Recht des Feldes verwiesen. Böse erwischte kurz vor Schluss aber auch Tuta den Bremer Felix Agu, dem der Brasilianer in die Achillessehne stieg.

Toppmöller kritisiert Rotsünder Stage offen: “Diese Aktion ist Wahnsinn”

Eintracht Frankfurt will vor dem schweren Bundesliga-Endspurt einfach nicht richtig in Schwung kommen. Nach dem 1:1 gegen Bremen zeigte sich SGE-Coach Dino Toppmöller kritisch – und wurde in Bezug auf Werders Jens Stage besonders deutlich.

Ankläger und Angeklagter: SGE-Trainer Dino Toppmöller (li.) kritisierte Bremens Jens Stage.

Ankläger und Angeklagter: SGE-Trainer Dino Toppmöller (li.) kritisierte Bremens Jens Stage.

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Am Ende wieder nur ein Unentschieden, für das Eintracht Frankfurt von den Fans auch mit Pfiffen bedacht wurde. “Es ist vom Ergebnis nicht zufriedenstellend, weil wir uns heute viel vorgenommen haben”, haderte Trainer Dino Toppmöller bei DAZN: “Das hat man von Anfang an gesehen. Wir hatten eine gute Energie auf dem Platz, die Jungs haben sehr viel Aufwand betrieben und wir hatten viele Abschlüsse.”

Wie schon gegen Union (0:0) mangelte es am Ende aber an der Effizienz, “um in Führung zu gehen”. Geholfen hätte sicherlich ein Strafstoß, doch die Pfeife von Schiedsrichter Robert Hartmann blieb nach einem Halten gegen Robin Koch stumm. “Kurz nach der Halbzeit müssen wir einen klaren Elfmeter kriegen bei dem Foul an Robin, aber das ist halt so”, sagte Toppmöller: “Dann gehen wir durch einen Standard in Rückstand und kommen gut zurück. Wir haben viel Aufwand betrieben, aber am Ende, wenn es in Anführungszeichen nur ein 1:1 ist, ist es nicht zufriedenstellend.”

Gerade mit Blick auf Frankfurts “brutales” Restprogramm, wie es der bediente Keeper Kevin Trapp nannte, tut der Punktverlust gegen Bremen weh. “Wir hatten extrem viele Flanken und viele Abschlüsse, aber am Ende sind wir in der letzten Reaktion vielleicht zu hektisch”, suchte Toppmöller nach Erklärungsansätzen: “Das ist so und das müssen wir nehmen. Vom Engagement haben die Jungs das richtig gut gemacht, aber wir wollen uns auch mal mit drei Punkten belohnen.”

Die nächste Chance bietet sich am 13. April um 18.30 Uhr in Stuttgart – es gibt einfachere Aufgaben für das Streben nach einem Sieg. Von 14 Heimspielen verlor der VfB nur ein einziges.

Rote Karten “unstrittig”

Mit Blick auf die 62. Minute, in der Milos Veljkovic die Gäste in Führung gebracht hatte, erklärte Toppmöller indirekt in Richtung Jean-Matteo Bahoya: “Mich ärgert zuerst das total unnötige Foul. Wir wissen, dass Ducksch die Bälle sehr gut reinspielt und wir laufen dem Gegner einfach in die Hacken rein. Es war gar keine Not, ein Foul zu machen.”

Bei seinem erst fünften Bundesliga-Einsatz – alle als Joker – leistete sich Bahoya einen folgenschweren Fehler. Frei von solchen sei auch Schiedsrichter Hartmann nicht gewesen, sagte Toppmöller und bezog sich dabei mitunter erneut auf den nicht gegebenen Elfmeter. Die Roten Karten für Bremens Jens Stage und Frankfurts Tuta dagegen seien “unstrittig” gewesen.

In Richtung des Werder-Rotsünders richtete Toppmöller deutliche Worte: “Diese Aktion ist Wahnsinn.” Mit dem gestreckten Bein fast auf Höhe des Knies erwischte der Däne Gegenspieler Bahoya und wurde dafür völlig zu Recht des Feldes verwiesen. Böse erwischte kurz vor Schluss aber auch Tuta den Bremer Felix Agu, dem der Brasilianer in die Achillessehne stieg.

Personalpuzzle bei Werder mit Comebacker Friedl? “Gar nicht kompliziert”

Der SV Werder Bremen trifft auf den zuletzt chronisch erfolgslosen VfL Wolfsburg unter neuen Voraussetzungen, die “eine Premiere” für Trainer Ole Werner darstellen. Der SVW-Coach muss außerdem umbauen, sieht darin aber keinerlei Schwierigkeiten.

Kapitän und verlängerter Arm: Bremens Trainer Ole Werner kann wieder auf Marco Friedl (li.) bauen.

Kapitän und verlängerter Arm: Bremens Trainer Ole Werner kann wieder auf Marco Friedl (li.) bauen.

IMAGO/MIS

Die Ausfallliste bei Werder Bremen? Kurz ist sie nicht. Allein drei Profis müssen für das Heimspiel im Weserstadion gegen Wolfsburg am Karsamstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) aufgrund ihrer jeweiligen 5. Gelben Karte aussitzen – Mitchell Weiser, Jens Stage, Senne Lynen. Darüber hinaus passen Dawid Kownacki (Oberschenkel), Niklas Stark (Sprunggelenk) und kurzfristig auch noch Angreifer Justin Njinmah (Hüfte) verletzungsbedingt.

“Justin hat die Probleme, die er die letzten Wochen schon mit dabei hatte, nicht rechtzeitig komplett hinter sich lassen können”, erklärte Werder-Cheftrainer Ole Werner am Gründonnerstag auf der obligatorischen Pressekonferenz vor diesem 27. Bundesliga-Spieltag und schränkte hoffnungsvoll ein: “Wir gehen davon aus, dass er nächste Woche wieder auf dem Platz steht.”

Werner sieht Lösungen – und setzt auf Rückkehrer

Wie genau will Werner nun die vielen fehlenden Puzzlestücke ausfüllen? Was sind seine Gedankenspiele? Ganz einfach: Werner zeigte sich wenig getroffen von den Ausfällen, er wird aus seiner Sicht eine sehr kompetitive Elf zusammenbauen. “Gar nicht kompliziert”, sagte der SVW-Coach. “Die Lösungen liegen auf vielen Positionen auf der Hand. Na klar ist es blöd mit den vielen Verletzungen und fehlenden Spielern. Doch es gibt viele, die auf ihren Einsatz warten und auch schon gezeigt haben, was sie drauf haben. Darauf freu ich mich. Ich habe vollstes Vertrauen in die Jungs und darauf, dass alle ihre Chancen nutzen wollen.”

Zumal Werner außerdem wieder auf seinen Kapitän bauen kann: Marco Friedl. Ein Syndesmoseriss hatte den 26-jährigen Österreicher und Innenverteidiger einige Wochen außer Gefecht gesetzt, nun winkt sein Comeback seit dem 1:0 in Köln vom 22. Spieltag (16. Februar). “Wenn Marco nichts Außergewöhnliches in den nächsten 24 Stunden passiert, dann wird er anfangen. Er ist unser Kapitän, darüber hinaus auch im Laufe der Saison in dieser zentralen Rolle (in der Mitte der Dreierreihe; Anm. d. Red.) besser und besser geworden. Er war vor der Verletzung in einer super Verfassung, auch jetzt hat er gut gearbeitet. Er wird uns sicherlich helfen.”

Werner und Hasenhüttl: “Details behalte ich in meinem Kopf”

Dass die Vorbereitung auf die finale Bundesliga-Phase nicht gut gelaufen war – der Test gegen Zweitligist Hannover 96 hatte ein enttäuschendes 1:3 hervorgebracht -, wurde außerdem schnell zu den Akten gepackt. Werner habe gerade der Auftritt beim Freundschaftsspiel zwar “nicht gefallen – viele Sachen in der Abstimmung und Kommunikation waren nicht gut” und auch einstellungstechnisch sei allgemein viel Luft nach oben gewesen. Das sei aber abgehakt, denn: “Die Intensität war bei dem ein oder anderen sicherlich nicht so gut, wie ich mir das vorstelle. Trotzalledem wartet am Samstag ein anderer Gegner auf uns, wo logischerweise ein anderer Charakter da ist. Dann stehen auch mehr Jungs auf dem Platz, die einen Rhythmus haben.”

Und auch der Aspekt, dass die seit elf Ligaspielen nicht mehr siegreichen Wölfe mit neuem Coach – Ralph Hasenhüttl als Nachfolger von Niko Kovac – daherkommen, treibe Werner nicht in Unsicherheit. “Diese Komponente kann man immer schwer voraussehen – abgesehen davon, dass bei einem Trainerwechsel viel Feuer und Engagement auf dem Platz zu sehen ist”, so der Werder-Coach. “Trotzdem gibt es viele Dinge, wo man sich Informationen holen kann. Das ist auch keine neue Situation, da hat man schon Erfahrungen gemacht.” Er sei deshalb optimistisch, “dass wir die Jungs gut auf das Spiel einstellen werden”.

Das Treffen mit Hasenhüttl wird allgemein “eine Premiere für mich. Er steht für hohes, aktives Anlaufen und geradliniges, zielstrebiges Spiel. Ein paar weitere Details behalte ich in meinem Kopf.”

“Ich erlebe Duckschi nicht großartig verändert”

Marvin Ducksch

Wartet seit geraumer Zeit auf sein zehntes Saisontor: Bremens Stürmer Marvin Ducksch.
IMAGO/Nordphoto

Und dann wäre da zu guter Letzt noch Bremens eigene Schwächephase mit drei 1:2-Niederlagen am Stück – bei der TSG Hoffenheim, gegen Dortmund und zuletzt bei Union Berlin. “Wir hatten speziell in Hoffenheim Möglichkeiten, mehr mitzunehmen”, blickte Werner nochmals darauf zurück. “Auch gegen Dortmund, wo die Rote Karte dazu kommt, haben wir hintenraus Möglichkeiten gehabt. Nichtsdestotrotz ist es so, dass wenn du dreimal in Folge ohne Punkte dastehst, erstens nicht zufrieden bist – und zweitens immer irgendwas gefehlt hat.”

Was genau? “Wenn es nur ein Tor Unterschied ist, geht es häufig um Effektivität und Konsequenz im Strafraum. Nicht um alles, denn sonst verlierst du Spiele deutlicher. Und da ist es jetzt unsere Aufgabe, diese Konsequenz wieder auf den Platz zu bringen. Es war gut, dass wir diese Pause hatten – und jetzt geht es in die letzten entscheidenden Spiele mit einer guten Ausgangssituation. Die gilt es für uns zu nutzen.”

Dabei soll im besten Fall auch der seit sechs Bundesliga-Partien torlose Marvin Ducksch wieder knipsen. Hart mit seinem Führungsspieler ins Gericht ging sein Trainer Werner übrigens nicht: “Ich erlebe Duckschi nicht großartig verändert, er arbeitet an seinen Themen. Wenn er dranbleibt, wird er auch wieder treffen – das hat er in der Vergangenheit auch immer bewiesen.”