Im Video: Schweiz lässt Ungarn mit Ex-Nürnberger, Distanzschuss und Heber abblitzen

Highlights by MagentaTV 15.06.2024

Im Video: Schweiz lässt Ungarn mit Ex-Nürnberger, Distanzschuss und Heber abblitzen

4:36Deutschlands kommende EM-Gegner Ungarn und Schweiz standen sich an diesem zweiten Tag des Großturniers gegenüber. Am Ende stand ein verdientes 3:1 für die Eidgenossen, wenngleich es bis in die Nachspielzeit spannend gewesen war. Für besondere Treffer sorgten Ex-Nürnberger Kwadwo Duah und Michel Aebischer via Distanzschuss.

Zwei deutsche Blamagen, Ausnahme Spanien: Das EM-Abschneiden der Titelverteidiger

Titelverteidiger Italien zählt vor der EM 2024 nicht zu den Favoriten – keine Besonderheit. Weil die bisherigen Europameister stets recht durchwachsen abschnitten.

Europameister - mit unterschiedlichen Emotionen: Oliver Kahn, Xabi Alonso, Cristiano Ronaldo (v. li.).

Europameister – mit unterschiedlichen Emotionen: Oliver Kahn, Xabi Alonso, Cristiano Ronaldo (v. li.).

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21. Juni 1964, Estadio Santiago Bernabeu, Madrid. Die Nationalmannschaft der Sowjetunion trifft im zweiten EM-Finale überhaupt auf Gastgeber Spanien, unterliegt der an diesem Tag definitiv besseren Mannschaft spät mit 1:2.

Aller Ehren wert für den ersten Titelverteidiger der Turnierhistorie, dessen Fußstapfen sich zunächst als relativ groß erweisen. Denn 1968 scheitern erst die Spanier, 1972 dann die Italiener jeweils im EM-Viertelfinale – das in diesen ersten Jahren noch gar nicht zum Endturnier zählt.

1976 macht es die Auswahl der Bundesrepublik Deutschland noch etwas besser als die Sowjetunion, erreicht als Titelverteidiger – und amtierender Weltmeister – im Endspiel gegen die Tschechoslowakei nach 0:2-Rückstand das Elfmeterschießen. Wie es weitergeht, ist bekannt. Uli Hoeneß, der gar nicht schießen will, jagt die Kugel in den Belgrader Nachthimmel, Antonin Panenka macht sich mit seinem unverkennbaren Versuch unsterblich.

Vier Jahre später trifft Panenka wieder im Elfmeterschießen, diesmal geradliniger, gegen Gastgeber Italien. Der amtierende Europameister siegt erneut. Doch das schon im Spiel um Platz drei. Europameister wird 1980 wieder Deutschland, das sich 1984 allerdings blamiert und beim Endturnier in Frankreich, an dem bereits acht Nationen teilnehmen, dramatisch schon in der Gruppenphase scheitert.

Die Franzosen unterbieten das 1988 noch mal. Die Rücktritte von Michel Platini oder Alain Giresse werden nicht verkraftet, für die EM in Deutschland kann sich der Titelverteidiger gar nicht erst qualifizieren. 1992 scheitern die Niederlande wenigstens wieder im Halbfinal-Elfmeterschießen – am späteren Sieger Dänemark, der 1996 nur Gruppendritter wird. Gemischte Resultate.

Griechenland rauscht ab

Durchwachsen geht es auch ab 2000 weiter. Europameister Deutschland blamiert sich direkt wieder als Gruppenletzter hinter Portugal, Rumänien und England, Frankreich scheitert 2004 im Viertelfinale an Griechenland, das zumindest den ganzen Weg geht. Um 2008 hinter Spanien, Russland und Schweden gar punktlos aus der Gruppe zu fliegen.

2012 kommt es zur bisher tatsächlich einzigen Titelverteidigung bei einer EM, als die Spanier das Finale haushoch überlegen mit 4:0 gegen Italien gewinnen. Wofür sich die Italiener im Achtelfinale 2016 revanchieren. Bei der WM 2014 war Spaniens große Generation, 2010 auch Weltmeister geworden, schon in der Gruppenphase ausgeschieden.

Beim bislang letzten Endturnier, 2021, ist für den Titelverteidiger ebenfalls schon in der Runde der letzten 16 Schluss. Portugal unterliegt relativ verdient Belgien. Drei Ausscheiden im ersten K.-o.-Spiel haben die jüngsten fünf Europameisterschaften für die Titelverteidiger also ergeben. Wie auch ein Aus bereits in der Gruppenphase und die bisher einzige Titelverteidigung. Wie werden die Italiener abschneiden?

Niklas Baumgart

“Ich habe genug!”: Brasiliens Legende Ronaldinho schimpft

Als Weltmeister von 2002 hat Ronaldinho die Sonnenseite des brasilianischen Fußballs hautnah miterlebt – und erkennt im aktuellen Team Grund zur Sorge. Noch mehr: Der einst geniale Spieler zerlegt die aktuelle Auswahl.

Dem einstigen Ballkünstler und 2002er Weltmeister Ronaldinho vergeht das Lachen beim Blick auf Brasiliens aktuelle Nationalmannschaft.

Dem einstigen Ballkünstler und 2002er Weltmeister Ronaldinho vergeht das Lachen beim Blick auf Brasiliens aktuelle Nationalmannschaft.

IMAGO/Action Plus

Die beiden Vorbereitungsspiele auf die bevorstehende Copa America (20. Juni bis 14. Juli) waren eher überschaubar dahergekommen. Die brasilianische Auswahl von Nationaltrainer Dorival Silvestre Junior – nach der Absage von Real-Coach Carlo Ancelotti seit Januar im Amt – hatten zunächst nach verspieltem 2:0 gerade so tief in der Nachspielzeit mit 3:2 gegen Mexiko gewonnen, ehe ein 1:1 gegen die USA folgte.

Kurzum: Euphorie entfachten die Auftritte auf dem Weg zum anvisierten zehnten Copa-Titel (letztmals 2019) noch nicht.

Erst recht nicht bei Ex-Nationalspieler Ronaldinho. Der 97-malige Nationalspieler und 33-malige Torschütze hatte einst zwischen 1999 und seinem Abschied 2013 einer goldenen Generation angehört – gekrönt mit dem WM-Titel 2002 in Südkorea/Japan (2:0 gegen Deutschland).

“Eine Schande”

Nun ergriff der während seiner aktiven Zeit für seine Finesse und außergewöhnliche Ballbehandlung gefeierte Dribbelkünstler in einem Instagram-Video das Wort – und zog mit forscher Kritik über die aktuelle Auswahl seines Heimatlandes hinweg. “Ich habe genug! Es ist ein trauriger Moment für alle, die den brasilianischen Fußball lieben”, erklärte der inzwischen 44-Jährige. “Es ist eine der schlechtesten Mannschaften der letzten Jahre.” Er sehe “keine Anführer” und erkenne auf dem Feld “mehrheitlich nur durchschnittliche Spieler”.

Der frühere PSG-, Barcelona- oder Milan-Profi habe “noch nie eine so schlimme Situation erlebt wie diese” und beklagte in diesem Atemzug “mangelnde Liebe zum brasilianischen Trikot und mangelhaften Fußball” von den derzeitigen Protagonisten.

Deswegen, so der einstige Teil der gefeierten “Joga Bonito”-Bewegung, werde er sich bei der in den Vereinigten Staaten ausgetragenen Kontinentalmeisterschaft “kein Spiel Brasiliens ansehen und auch keinen Sieg feiern”. Sein ausschlaggebender Punkt für diese harschen Töne: eben das jüngste 1:1 im Test gegen den kommenden Gastgeber USA. Brasiliens Leistung während dieses Auftritts ohne Führungsspieler Neymar (32), der inzwischen bei Al-Hilal in Saudi-Arabien unter Vertrag steht, nach Kreuzbandriss Trainingsrückstand hat und die Copa verpasst, sei aus Ronaldinhos Sicht “eine der schlechtesten” gewesen, “die ich je gesehen habe. Es ist eine Schande.”

Zum Thema: Copa America 2024 – Brasilien ohne Casemiro und Neymar

Präsident Göttlich würdigt Hürzeler: “Fabian ist ein Verlust für den Verein”

Fabian Hürzeler ist vier Wochen nach dem Aufstieg und der Zweitligameisterschaft nicht mehr Trainer des FC St. Pauli. Der Abgang zu Brighton & Hove Albion ist aus Sicht des Trainers nachvollziehbar und eine riesige Chance, beim Kiez-Klub reißt er eine gewaltige Lücke.

Abschied vom Kiez: Fabian Hürzeler zieht es nach England.

Abschied vom Kiez: Fabian Hürzeler zieht es nach England.

IMAGO/MIS

Die Abschiedsworte der Verantwortlichen waren warm, obwohl die Gefühle füreinander in den zurückliegenden Tagen etwas abgekühlt waren. Die Worte sind geprägt von Verständnis für Hürzeler, aber auch von ein wenig Enttäuschung darüber, wie umgehend sich der 31-Jährige beim Lockruf aus der Premier League emotional von seiner ersten Cheftrainerstation verabschiedet hat.

“Fabian hat sowohl als Co- als auch als Cheftrainer hervorragende Arbeit geleistet”, sagt Sportchef Andreas Bornemann. “Uns war immer bewusst, dass er damit auch für andere Vereine interessant werden könnte. Wir wären gern weiter den Weg mit ihm gegangen, respektieren aber den Wunsch, die Chance zu ergreifen, in der Premier League zu arbeiten.”

Präsident Oke Göttlich wertet das “Interesse von internationalen Klubs an unseren Spielern und Trainern als Beleg für die gute Arbeit, die in den vergangenen Jahren durch Andreas angestoßen wurde.” In Richtung Hürzeler erklärt er: “Ich möchte Fabian für die wunderbaren Jahre danken und wünsche mir, dass wir im Austausch bleiben. Fabian ist ein Verlust für den Verein, aber auch die Bestätigung unseres Weges, uns durch Transfererlöse sukzessive weiterzuentwickeln.”

Die knapp sechs Millionen Ablöse sind historisch für den FC St. Pauli, in gewisser Weise aber auch Schmerzensgeld für ein außergewöhnliches Trainertalent. Was bleibt, ist eine große Lücke und das Wissen, dass die Hamburger trotz ihrer gefestigten Strukturen ohne Hürzeler nicht in dem rasanten Tempo dort angekommen wären, wo sie jetzt sind: in der Bundesliga.

Podcast

Starke Deutsche, schwache Schotten: Wie viel ist dieser Auftaktsieg wert?


13:43 Minuten

alle Folgen

Keine unmittelbare Einigung mit Eichner

Dort wartet neben der sportlichen Herausforderung nun auch die Aufgabe, den passenden Trainer zu finden. Karlsruhes Christian Eichner ist ein Kandidat, aber nicht der einzige. Ende der Woche hatte es ein Treffen mit dem 41-Jährigen gegeben, an diesem Samstag um 23:59 Uhr aber läuft dessen Ausstiegsklausel bei den Badenern ab. Eine Einigung zwischen ihm und St. Pauli steht, Stand jetzt, nicht unmittelbar bevor.

Ein Zeichen, dass es trotz des konstruktiven Treffens ein anderer Kandidat wird? Oder vielmehr eines, dass sich St. Pauli nicht treiben lässt? Göttlich betont: “Wir sehen nun die neue Chance, Lösungen zu finden, um die Herausforderung Bundesliga mit Klarheit und voller Konzentration anzugehen.” Zumindest der letzte Satzteil ist ein Hinweis – darauf, dass die letzte Klarheit und Konzentration in der Konstellation mit Hürzeler spätestens seit dem Lockruf von der Insel nicht mehr möglich gewesen wäre.

Sebastian Wolff

St. Paulis Trainersuche: Eichners Klausel läuft Samstagabend ab

Fabian Hürzeler ist vier Wochen nach dem Aufstieg und der Zweitligameisterschaft nicht mehr Trainer des FC St. Pauli. Der Abgang zu Brighton & Hove Albion ist aus Sicht des Trainers nachvollziehbar und eine riesige Chance, beim Kiez-Klub reißt er eine gewaltige Lücke.

Ein Mann für St. Pauli? Christian Eichner ist Kandidat.

Ein Mann für St. Pauli? Christian Eichner ist Kandidat.

IMAGO/Zink

Die Abschiedsworte der Verantwortlichen waren warm, obwohl die Gefühle füreinander in den zurückliegenden Tagen etwas abgekühlt waren. Die Worte sind geprägt von Verständnis für Hürzeler, aber auch von ein wenig Enttäuschung darüber, wie umgehend sich der 31-Jährige beim Lockruf aus der Premier League emotional von seiner ersten Cheftrainerstation verabschiedet hat.

“Fabian hat sowohl als Co- als auch als Cheftrainer hervorragende Arbeit geleistet”, sagt Sportchef Andreas Bornemann. “Uns war immer bewusst, dass er damit auch für andere Vereine interessant werden könnte. Wir wären gern weiter den Weg mit ihm gegangen, respektieren aber den Wunsch, die Chance zu ergreifen, in der Premier League zu arbeiten.”

Präsident Oke Göttlich wertet das “Interesse von internationalen Klubs an unseren Spielern und Trainern als Beleg für die gute Arbeit, die in den vergangenen Jahren durch Andreas angestoßen wurde.” In Richtung Hürzeler erklärt er: “Ich möchte Fabian für die wunderbaren Jahre danken und wünsche mir, dass wir im Austausch bleiben. Fabian ist ein Verlust für den Verein, aber auch die Bestätigung unseres Weges, uns durch Transfererlöse sukzessive weiterzuentwickeln.”

Abschied vom Kiez: Fabian Hürzeler zieht es nach England.

Abschied vom Kiez: Fabian Hürzeler zieht es nach England.
IMAGO/MIS

Die knapp sechs Millionen Ablöse sind historisch für den FC St. Pauli, in gewisser Weise aber auch Schmerzensgeld für ein außergewöhnliches Trainertalent. Was bleibt, ist eine große Lücke und das Wissen, dass die Hamburger trotz ihrer gefestigten Strukturen ohne Hürzeler nicht in dem rasanten Tempo dort angekommen wären, wo sie jetzt sind: in der Bundesliga.

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Starke Deutsche, schwache Schotten: Wie viel ist dieser Auftaktsieg wert?


13:43 Minuten

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Keine unmittelbare Einigung mit Eichner

Dort wartet neben der sportlichen Herausforderung nun auch die Aufgabe, den passenden Trainer zu finden. Karlsruhes Christian Eichner ist ein Kandidat, aber nicht der einzige. Ende der Woche hatte es ein Treffen mit dem 41-Jährigen gegeben, an diesem Samstag um 23:59 Uhr aber läuft dessen Ausstiegsklausel bei den Badenern ab. Eine Einigung zwischen ihm und St. Pauli steht, Stand jetzt, nicht unmittelbar bevor.

Ein Zeichen, dass es trotz des konstruktiven Treffens ein anderer Kandidat wird? Oder vielmehr eines, dass sich St. Pauli nicht treiben lässt? Göttlich betont: “Wir sehen nun die neue Chance, Lösungen zu finden, um die Herausforderung Bundesliga mit Klarheit und voller Konzentration anzugehen.” Zumindest der letzte Satzteil ist ein Hinweis – darauf, dass die letzte Klarheit und Konzentration in der Konstellation mit Hürzeler spätestens seit dem Lockruf von der Insel nicht mehr möglich gewesen wäre.

Sebastian Wolff

Xhaka äußert große Ziele: “Wir möchten ganz oben stehen”

Stimmen by MagentaTV 15.06.2024

Xhaka äußert große Ziele: “Wir möchten ganz oben stehen”

3:14Nach dem 3:1-Sieg gegen Ungarn zeigte sich Granit Xhaka zufrieden. Insgesamt sprach der Kapitän über eine gute Stimmung innerhalb des Teams und über das Ziel, weiter um den Gruppensieg mitzuspielen. Die Schweiz trifft im nächsten Gruppenspiel auf Schottland.

St.-Pauli-Abschied fix: Hürzeler wird jüngster Cheftrainer der Premier-League-Geschichte

Fabian Hürzeler führte den FC St. Pauli in die Bundesliga, doch nun verlässt der 31-Jährige den Kiezklub in Richtung Brighton – und stellt in der Premier League direkt mal einen neuen Rekord auf.

Abschied aus Hamburg: Fabian Hürzeler.

Abschied aus Hamburg: Fabian Hürzeler.

IMAGO/Steinbrenner

Dass Brighton Hove & Albion Fabian Hürzeler als Nachfolger von Roberto de Zerbi ins Auge gefasst hatte, war schon länger bekannt. Nun haben sich auch beide Klubs geeinigt. Am Samstagabend gab der Tabellenelfte der abgelaufenen Premier-League-Saison Hürzelers Verpflichtung bekannt – er erhält einen Vertrag bis 2027. “Willkommen, Fabian!”, schrieb der Klub auf Deutsch. Am Freitag hatte sich Brighton in den Ablöseverhandlungen entscheidend auf die Hamburger zubewegt. Eine Ausstiegsklausel existierte nicht.

Die Ablöse dürfte ob der Finanzstärke der Seagulls historische Dimensionen für St. Pauli erreicht haben und soll bei knapp sechs Millionen Euro liegen, dazu sind Nachzahlungen wie Erfolgsprämien und eine Beteiligung bei einem möglichen Weiterverkauf vereinbart. Aufgrund der Tatsache, dass die Hanseaten sich nun mit Hochdruck nach einem neuen Trainer umschauen müssen, dürfte das aber auch als Schmerzensgeld betrachtet werden.

Hürzeler hatte nie einen Hehl daraus gemacht, wie sehr ihm der englische Fußball gefällt – und die Arbeit von de Zerbi, dessen Vertrag mit Brighton in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst worden war (und den es nach Marseille zieht). Von der Spielidee des Italieners hatte sich Hürzeler inspirieren lassen, der im Dezember 2022 am Millerntor zum Cheftrainer aufgestiegen war und den Klub im Sommer zum Bundesliga-Aufstieg geführt hatte.

“Seit Beginn ein herausragender Kandidat”

Auf sein Bundesliga-Debüt verzichtet Hürzeler nun zumindest vorerst – und wird dafür mit 31 Jahren der jüngste Cheftrainer in der Geschichte der Premier League.

“Seit Beginn des Prozesses zur Ernennung unseres neuen Cheftrainers war Fabian immer ein herausragender Kandidat, der uns durch seine außergewöhnliche Arbeit bei St. Pauli in den letzten 18 Monaten aufgefallen war”, wird Brightons Klubboss Tony Bloom in einer Pressemitteilung zitiert. “Er hat einen Spielstil, der dem entspricht, was wir uns von einer Brighton-Mannschaft wünschen, und ich bin sicher, dass unsere Fans ihn zu schätzen wissen werden.”

Trainerwechsel und 14 neue Spieler: Radikaler Umbruch beim SC Paderborn II

Mit einem nicht untypischen, aber überraschend deutlichen Umbruch will der SC Paderborn II den Grundstein für eine erfolgreiche Regionalliga-Saison legen. Neben dem jüngst getätigten Trainerwechsel blieb auch in der Mannschaft kaum ein Stein auf dem anderen.

Wechsel bitte: Cheftrainer Dennis Schmidt (Bild) ist nicht länger im Amt, dafür hat Paderborn 14 neue Spieler im U-21-Kader.

Wechsel bitte: Cheftrainer Dennis Schmidt (Bild) ist nicht länger im Amt, dafür hat Paderborn 14 neue Spieler im U-21-Kader.

IMAGO/Beautiful Sports

Mehr zur Regionalliga West

Dass bei Profi-Reserven über die Sommerpause viel Bewegung im Kader herrscht, ist eher die Regel als die Ausnahme. Beim SC Paderborn fiel dieser Umbruch aber selbst für Reserve-Verhältnisse überraschend deutlich aus. Neben dem jüngst getätigten Wechsel auf der Trainerbank, wo künftig Daniel Brinkmann für den nach Frankfurt abgewanderten Dennis Schmidt Platz nimmt, standen beim Trainingsauftakt 14 neue Spieler auf dem Trainingsplatz. Aus der eigenen U 19 rücken acht Nachwuchsspieler in den Kader auf. Zudem verstärkt sich die U 21 mit sechs externen Neuzugängen, darunter drei erfahrene Spieler vom Ligakonkurrenten SC Wiedenbrück.

Mit Jens Balzukart (Tor), Luis Flörke, Tom Wulf, David Stamm und Milan Hoffmeister (alle Abwehr) sowie Georg Ermolaev, Travis de Jong und Kevin Gleissner (alle Sturm) will der SCP07 die Schnittstelle zwischen Jugend- und Herrenbereich weiter eng gestalten. De Jong, Gleissner, Stamm und Ermolaev sammelten bereits in der abgelaufenen Saison erste Spielminuten in der Regionalliga West.

Routiniers sollen die jungen Wilden führen

Um der jungen Truppe ein solides Grundgerüst zu geben, verstärkt der SCP07 die Mannschaft mit der Erfahrung von fast 250 Regionalliga-Einsätzen. Vom SC Wiedenbrück kommen die Abwehrspieler Maik Amedick (78 Regionalliga-Spiele) und Tim Böhmer (91) sowie Mittelfeldakteur Dominique Domröse (66) an die Pader. Darüber hinaus stehen die Mittelfeldspieler Julius Bugenhagen (MSV Duisburg), Jeremy Aydogan (Rot-Weiss Ahlen, 13 Regionalliga-Einsätze) und Max Ritter (Sportfreunde Lotte) im neuen Kader der U 21.

Was der SCP07 mit dem Umbruch erreichen will, ist klar: Die nahezu komplett neu zusammengestellte Mannschaft soll in der Regionalliga-Saison 2024/25 möglichst frühzeitig den Klassenerhalt perfekt machen, um weiterhin einen optimalen Unterbau für die Profis zu bilden. “Mit dem neuen Kader fühlen wir uns sehr gut aufgestellt, um die gemeinsamen Ziele auch in der individuellen Entwicklung unserer talentierten Spieler zu erreichen”, betont Ayhan Tumani, Sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums.

Bayern planen langfristig mit Pavlovic und Stanisic

Die Arbeit am Campus des FC Bayern trägt Früchte. Aleksandar Pavlovic und Josip Stanisic spielen nicht nur in den Plänen für die kommende Saison eine wichtige Rolle, beide sollen und werden wohl auch ihren Vertrag langfristig verlängern.

Aleksander Pavlovic (li.) und Josip Stanisic werden beim FC Bayern München wohl bald ihre Verträge verlängern.

Aleksander Pavlovic (li.) und Josip Stanisic werden beim FC Bayern München wohl bald ihre Verträge verlängern.

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Nach kicker-Informationen führt der FC Bayern mit beiden Eigengewächsen positive Gespräche, beide sollen langfristig, wohl bis 2029 verlängern. Dies deckt sich mit anderen Medienberichten aus den vergangenen Tagen. Bereits an diesem Sonntag könnte der Rekordmeister Vollzug bei einem des Duos vermelden, vermutlich bei Pavlovic, der wegen einer Mandelentzündung kurzfristig auf die Teilnahme an der Europameisterschaft verzichten musste.

Der Frust saß zunächst tief beim 20-jährigen Mittelfeldspieler, zumal der für ihn nachnominierte Emre Can im Eröffnungsspiel gegen Schottland eingewechselt wurde und zum 5:1-Endstand traf. Das hätte auch Pavlovic in seinem Heimstadion, der Allianz-Arena, sein können. Mittlerweile blicke Pavlovic jedoch positiv nach vorne, heißt es aus seinem persönlichen Umfeld. In den kommenden Tagen sollen ihm die Mandeln entfernt werden. In vier Wochen, rechtzeitig zum Beginn der Vorbereitung unter dem neuen Trainer Vincent Kompany, könnte er dann fit sein und keine wertvolle Zeit verpassen. Andernfalls hätte ihm dieser Eingriff nach der EM gedroht. Nach dem Durchbruch bei den Profis in dieser Saison gilt es für ihn, sich einen festen Platz im Mittelfeld zu sichern.

Auch bei Stanisic ist die Entscheidung längst gefallen

Auch bei Stanisic ist die Entscheidung längst gefallen, dass er nach seiner erfolgreichen Ausleihe zu Bayer Leverkusen nach München zurückkehrt und sich mit Winterneuzugang Sacha Boey um den Platz auf der rechten Seite duellieren soll. Der 24-Jährige hat sich in Leverkusen prächtig entwickelt, er kehrt als Double-Sieger und mit viel Selbstvertrauen zurück. In der Nationalelf Kroatiens ist Stanisic im Gegensatz zur WM in Katar zum Stammspieler aufgestiegen, zum Auftakt gegen Spanien an diesem Samstag steht er zurecht in der Startelf. In seinem Alter darf er als gestandener Spieler betrachtet werden, zumal er sich von Jahr zu Jahr stetig entwickelt hat.

Nimmt man Jamal Musiala (21) hinzu, der als 16-Jähriger zum FC Bayern stieß und den Campus im Rekordtempo durchlief, stünden damit in der kommenden Saison zumindest drei Eigengewächse im Kader der Profis, die eine wichtige Rolle spielen sollen. Musiala zudem bei der EM, beim 5:1 gegen die Schotten avancierte er zum überragenden Spieler auf dem Platz, Tor inklusive.

Frank Linkesch

Dänen verzichten zugunsten der Gleichberechtigung auf höhere Gehälter

Die Männer der dänischen Nationalmannschaft haben im Zuge eines neuen Vierjahresvertrags mit dem dänischen Fußballbund auf höhere Gehälter verzichtet. Grund dafür ist das Ziel der gleichen Bezahlung von Frauen und Männern in der Nationalmannschaft.

Teil des Verhandlungsteams: Simon Kjaer (li.) und Christian Eriksen.

Teil des Verhandlungsteams: Simon Kjaer (li.) und Christian Eriksen.

IMAGO/Ritzau Scanpix

Wie die globale Spielergewerkschaft FIFPRO am Freitag mitteilte, haben sich die Nationalspieler Dänemarks mit dem dänischen Fußballbund (DBU) darauf geeinigt, auf höhere Gehälter zu verzichten. Gemeinsam mit der dänischen Spielergewerkschaft Spillerforeningen wollen die Spieler der Nationalmannschaft damit die gleiche Bezahlung zwischen Frauen und Männern fördern.

Gleiche Prämien bei Männern und Frauen

Da beide A-Nationalmannschaften Dänemarks zuvor abgelehnt hatten, Geld der jeweils anderen entgegenzunehmen, wird das Geld, das nun nicht mehr in Gehaltserhöhungen der Männer fließt, direkt umverteilt. Der neue Deal beinhaltet folgende Konditionen: Die Männer verzichten auf eine Erhöhung, sowohl Frauen als auch Männer erhalten die gleichen Prämien pro Partie. Außerdem wird ein 50-Prozent-Zuschuss des Versicherungsschutzes der Frauen-Nationalmannschaft und ein 40-Prozent-Zuschuss bei der U 21 durch einen Rückgang um 15 Prozent bei den Männern finanziert.

Die Männer der dänischen Nationalmannschaft sprachen sich auch für ein gemeinsames Quartier der Nationalmannschaften aus, das auch die Jugendmannschaften bei Trainingslagern und Turnieren beherbergen soll. Der neu ausgehandelte Deal tritt nach der Europameisterschaft in Kraft, die für Dänemark am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Slowenien beginnt.

Als wir den Plan dem Verhandlungsteam präsentiert haben, waren alle sehr glücklich.

Michael Sahl Hansen

Michael Sahl Hansen, Direktor der Spielergewerkschaft Spillerforeningen, lobte die Vereinbarung: “Es ist ein außergewöhnlicher Schritt, um die Bedingungen der Frauen-Nationalmannschaften zu verbessern. Als wir den Plan dem Verhandlungsteam um Andreas Christensen, Thomas Delaney, Christian Eriksen, Pierre-Emile Höjbjerg, Simon Kjaer und Kasper Schmeichel präsentiert haben, waren alle sehr glücklich.”

2017 lehnte die DBU noch ab

2017 hatte die DBU einen Vorschlag der Männer, auf rund 67.000 Euro zu verzichten und im gleichen Schritt den Frauen (damals Vize-Europameisterinnen) die gleichen Grundrechte und Prämien zuzusichern, abgehlehnt. Sieben Jahre später genehmigt die DBU einen Deal, der aus Sicht des Verbands ein großzügiges Angebot darstellt. Denn mehr ausgeben wird die DBU erstmal nicht.

Leichte Kritik gibt es bei aller Freude bei den Frauen trotzdem. “Sie sind glücklich, dass die Männer ihnen helfen wollen, trotzdem sind sie der Meinung, dass das Geld nicht von den Spielern, sondern vom Verband kommen sollte”, so Hansen bei der Verkündung des Deals auf der FIFPRO-Seite. Sicherlich spannend werden die Verhandlungen zwischen DBU und Frauen-Nationalmannschaft, die nach dem Sommer beginnen sollen.