Clevere Ungarn schlagen tapfere Türken: Szoboszlai vermiest Uzuns Länderspieldebüt

Der deutsche EM-Vorrundengegner Ungarn präsentiert sich weiter in blendender Form. Die Magyaren gewannen verdient gegen die Türkei – eine gehörige Portion Glück war aber auch im Spiel.

Umjubelt: Dominik Szoboszlai (Mi.) bejubelt mit seinen Teamkollegen das 1:0.

Umjubelt: Dominik Szoboszlai (Mi.) bejubelt mit seinen Teamkollegen das 1:0.

AFP via Getty Images

Sowohl die Türkei als auch Ungarn zeigten sich zuletzt durchaus formstark, vor allem die Magyaren, die seit zwölf Spielen ungeschlagen waren – und daher auch durchaus als Favorit ins Match gingen. Trainer Marco Rossi vertraute dabei unter anderem auf die beiden Freiburger Szalai und Sallai, den Berliner Schäfer, Leipzigs Schlussmann Gulacsi und natürlich Topstar Szoboszlai vom FC Liverpool.

Die Ungarn erspielten sich gegen tief stehende und auf Konter lauernde Türken Feldvorteile, entwickelten dabei aber zu wenig Torgefahr. Vincenzo Montella, unter dem die Türkei zuletzt so richtig aufgeblüht ist und unter anderen beachtliche Siege in Kroatien (1:0) und Deutschland (3:2) gefeiert hatte, ließ seine Elf in einem engmaschigen 4-2-3-1 agieren – mit zwei sehr dichten Ketten am eigenen Sechzehner.

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Beide Teams neutralisierten sich folglich weitgehend, was letztlich dazu führte, dass es torlos in die Pause ging. Nach dem Seitenwechsel sorgte der polnische Unparteiische Bartosz Frankowski aber für den Paukenschlag: Nachdem Lang sich bei Szoboszlais Freistoßflanke hochgeschraubt und den leicht abgespreizten Arm von Enes Ünal angeköpft hatte, gab der Schiedsrichter Strafstoß – regelkonform, aber besonders bitter für die Gäste. Szoboszlai war das egal, der 23-jährige Zehner jagte den Ball eiskalt zum 1:0 in den linken Winkel (48.).

Sturm- und Drang-Phase der Türkei reicht nicht

Mit der Führung im Rücken zogen sich die Ungarn ein bisschen weiter zurück, wollten nun die Türken aus der Reserve locken – und die bäumten sich auf. Angetrieben vom aktiven Calhanoglu ließen sich die Männer vom Bosporus mehr und mehr in der gegnerischen Hälfte blicken, Calhanoglu (53.) und Yildiz (71.) zwangen Torhüter Gulacsi zu teils starken Paraden.

An Moral mangelte es den Türken keineswegs, bis zum Schluss ließen sie nichts unversucht – unter anderen feierte der Nürnberger Can Uzun in dieser Sturm- und Drang-Phase sein Länderspieldebüt. Allein fehlten Türkye die Mittel gegen diese galligen wie aufmerksamen Ungarn, die den 1:0-Sieg am Ende souverän über die Runden brachten – das Rossi-Team blieb damit im 13. Pflichtspiel nacheinander ungeschlagen (8-5-0).

Am Dienstag testen beide Teams erneut: Ungarn, das bei der EM im Sommer zweiter Gruppengegner der deutschen Mannschaft sein wird, empfängt dabei den Kosovo (19 Uhr), die Türken sind derweil nach dem Ende ihrer vier Spielen währenden Ungeschlagen-Serie (3-1-0) zu Gast in Österreich (20.45 Uhr).