Barkok: Zukunft am Freitag geklärt?

Für Hertha BSC geht es in den restlichen vier Saisonspielen um nicht mehr allzu viel, für Aymen Barkok geht es um die Zukunft. Bleibt die Mainz-Leihgabe in der Startelf, greift nach dem nächsten Einsatz die zwischen beiden Klubs vereinbarte Kaufpflicht.

Startet Aymen Barkok am Freitag, bleibt er bei Hertha BSC.

Startet Aymen Barkok am Freitag, bleibt er bei Hertha BSC.

IMAGO/Eibner

Das Leben findet nicht im Konjunktiv statt und der Fußball auch nicht. Hätte Aymen Barkok am vergangenen Sonntag beim Spiel in Karlsruhe (2:3) nach fünf Minuten seine XXL-Chance genutzt, wäre Hertha womöglich als Sieger heimgereist – und hätte den Traum von Relegations-Platz 3 noch nicht beerdigen müssen. Es kam anders. Barkok, der einen ziemlich missratenen Aufbaupass von KSC-Keeper Patrick Drewes auf Leon Jensen abgefangen hatte, scheiterte an Drewes. Es war nicht nur die verpasste Chance zur frühen Führung, sondern auch die versäumte Möglichkeit, weitere Argumente in eigener Sache zu sammeln.

Barkok und Berlin – das ist bislang kein Missverständnis, aber auch noch keine Beziehung, die beide Seiten restlos zufrieden stellt. Im Klub ist man sich sicher, dass der Mittelfeldspieler mehr kann, als er bisher gezeigt hat. Und Barkok wähnte sich über Wochen als Bestandteil der Doppel-Sechs in der Grundformation eine Spur zu weit hinten platziert (“Ich versuche mein Bestes, es ist nicht die ideale Position für mich.”). Zuletzt agierte er als Achter, die Formkurve steigt seit Wochen tendenziell an – wenngleich noch immer Luft nach oben ist.

600 000 Euro Ablöse bei Verbleib in der 2. Liga

Und da offiziell noch immer offen ist, wer Hertha BSC in der neuen Saison als Cheftrainer anleitet, ist die Personalie Barkok durchaus brisant. Elf Startelfeinsätze (zehn in der Liga, einer im DFB-Pokal) stehen bislang in der Bilanz des Leihspielers, dessen Gehalt sich aktuell Stammklub Mainz und Leihklub Hertha teilen. Dazu kamen zwei Joker-Einsätze in der 2. Liga, die dem Vernehmen nach ebenfalls eine Rolle spielen für die vertraglich fixierte Kaufpflicht. Bei einem weiteren Startelf-Einsatz, so ist von mehreren Seiten zu hören, würde die Kaufpflicht greifen. Bei einem Berliner Verbleib in der 2. Liga, der jetzt nahezu sicher ist, flössen 600 000 Euro Ablöse nach Mainz. Im Aufstiegsfall wären 1,2 Millionen Euro fällig gewesen.

“Er hat sich über die Zeit gesteigert”

Die spannende Frage ist jetzt: Startet Barkok, der seit Wochen bei vier Gelben Karten steht, am Freitagabend gegen Hannover 96? Oder hat die Vertragskonstruktion Einfluss auf die Aufstellung der letzten vier Spiele? Hertha-Sportdirektor Benjamin Weber, der Barkok bereits im vergangenen Sommer nach Berlin lotsen wollte, hält grundsätzlich viel von dem 25-jährigen Deutsch-Marokkaner. “Er hat hier viele Möglichkeiten bekommen und sich über die Zeit gesteigert”, sagt Weber. Einen Freibrief für Freitag gibt es von ihm aber nicht. “Wir haben viele Optionen”, sagt Weber mit Blick auf das zentrale Mittelfeld. “Pascal Klemens ist wieder da, Jeremy Dudziak ist wieder da, Billy Hussein und Ibo Maza sind da.” Und wenn Barkok weiter zum Einsatz kommt, ist er auch noch ein bisschen länger da.

Steffen Rohr

Köln-Trainer Weber über Kritik, Europa-Ambitionen und Rückkehrerin Cerci

Daniel Weber übernahm im Sommer beim 1. FC Köln und steht vor dem Ende einer turbulenten Saison. Der Klassenverbleib wird wohl gelingen, zufrieden sind sie allerdings nicht. Darüber sprach der Coach mit dem kicker.

Der Klassenverbleib ist fast geschafft. Drei Spieltage vor Schluss ist dem 1. FC Köln die Bundesliga-Zulassung kaum mehr zu nehmen – der 1. FC Nürnberg hat sechs Punkte weniger auf dem Konto und zudem das deutlich schlechtere Torverhältnis.

Beim FC war am Wochenende nach dem 2:0-Erfolg gegen den SC Freiburg darum ein kollektives Ausatmen zu vernehmen. Der große Jubel indes dürfte auch dann nicht ausbrechen, wenn das oberste Saisonziel wirklich offiziell erreicht ist. So wurde der Klub seinen eigenen Ansprüchen doch zu selten gerecht.

FC-Geschäftsführer Christian Keller spricht gegenüber dem kicker von einem “unbefriedigenden Saisonverlauf”. Die Gründe dafür, sagt er, seien vielschichtig. “Unter anderem ist es der Mannschaft nicht gelungen, konstant gute Leistungen auf den Platz zu bringen, sowohl im Hinblick auf individuelle, gruppen- und mannschaftsspezifische Kriterien.”

Gegen Freiburg eine “so starke Bank wie nie in dieser Saison”

Gegenüber dem kicker bezog Trainer Weber nun ausführlich Stellung. Der Fußballlehrer, der seit dem vergangenen Sommer im Amt ist und einen bis 2026 andauernden Vertrag besitzt, äußerte sich über …

… den wichtigen Sieg gegen Freiburg:

“Schon in Hoffenheim beim 1:1 haben wir die Grundlage dafür mit einer sehr starken Defensivleistung gelegt. Exakt das wollten wir gegen Freiburg so fortführen, auch wenn wir das Team waren, das das Spiel dringend gewinnen musste. Wir hatten also den Plan, aus einer klaren Grundordnung zu agieren, weil wir es uns nicht erlauben wollten, in Rückstand zu geraten. Wir wussten, dass wir unsere Möglichkeiten bekommen, wenn wir stabil sind. Und dass wir eine so starke Bank wie noch nie in dieser Saison zur Verfügung hatten. Selina Cerci hat sich am Ende als Gamechanger erwiesen.”

… Angreiferin Cerci, die gegen den SC zweifach traf und lange verletzt gefehlt hatte:

“Mehr als eine Halbzeit konnte sie bislang noch nicht spielen. Das war so abgestimmt mit ihr und unserem Medizin- und Athletikbereich. Sie zwar zwischendurch auch noch mal krank, hatte einen grippalen Infekt und wurde deshalb ein wenig zurückgeworfen. Die letzten zwei Jahre waren insgesamt sehr unbefriedigend für sie, wir mussten mit ihr nach ihrer Verletzungshistorie sehr vorsichtig sein. Also wurde und wird sie Schritt für Schritt herangeführt. Klar ist: Der Input von Selina ist enorm. Sie hat eine sehr große Spielintelligenz, ist in der Lage, Bälle festzumachen, sodass die Mannschaft nachrücken kann.

Diese Fähigkeiten kann sie auf den Punkt einbringen.

Daniel Weber über Selina Cerci

Das ist ihr Talent, das sie neben ihrer Torgefährlichkeit schon vor ihren Kreuzbandverletzungen unter Beweis gestellt hat. Diese Fähigkeiten kann sie auf den Punkt einbringen. In den nächsten Wochen wird es vielleicht auch mal zum Thema werden, dass sie in der Startelf steht. Sie kann dann womöglich nicht durchspielen, aber jetzt, da der Klassenerhalt fast geschafft ist, müssen wir auch nichts riskieren mit ihr und können eher schauen, dass sie positiv in die neue Saison kommt.”

… die guten Chancen auf den Klassenverbleib:

“Wir haben sicherlich ein schweres Restprogramm mit den Auswärtsspielen in Wolfsburg und Essen und dem Heimspiel gegen Frankfurt. Nürnberg muss allerdings noch zu den Bayern, muss da etwas holen und gegen Leipzig und Duisburg gewinnen, um uns überhaupt einzuholen zu können. Wobei das impliziert, dass wir selbst keinen Punkt mehr holen.

Nach dem Sieg gegen Freiburg haben wir aber Selbstvertrauen und wollen den Klassenverbleib aus eigener Kraft fix machen. In Wolfsburg wartet nun eine riesige Hürde auf uns, im Hinspiel (1:4, Anm. d. Red.) haben wir allerdings bewiesen, dass wir auch gegen den VfL performen können, haben da unsere beste Halbzeit in dieser Saison gespielt. Erst am Schluss ist uns ein wenig der Atem ausgegangen. Und das geht vielen Mannschaften gegen die Top-Teams der Liga so.”

… die Ursachen für das sportliche Abschneiden:

“Wir hatten uns das sicherlich anders vorgestellt. Das hat allerdings ganz verschiedene Ursachen. Die Kaderplanung war durch den späten Klassenerhalt in der vergangenen Saison eine Herausforderung. Ein neuer Staff und ich als Trainer sind hinzugekommen. Und wir mussten lange Zeit auf viele Spielerinnen verzichten. Adriana Achcinska war verletzt, Selina Cerci haben wir gleich am ersten Trainingstag verloren, Manjou Wilde hat lange gefehlt. Das kann man dann nicht immer auffangen. Wir sind mit viel Elan in die neue Saison gestartet, aber auch mit einigen Baustellen, die sich bemerkbar gemacht haben.

Erst im Winter konnten wir mit Sara Agrez und Carlotta Wamser nachlegen, die uns stabilisiert haben. Im Frühjahr gab es aber schon wieder neue Ausfälle. Dass wir nicht gut aus der Winterpause gestartet sind, kam da noch hinzu. Wenn du einmal im Negativtrend bist, musst du im Kopf stark sein. Das haben wir nicht so geschafft wie erhofft. Jetzt, da alle wieder fit sind, merkt man aber, welche Qualität im Kader steckt. Und diese Situation hätten wir uns deutlich früher gewünscht.”

… das funktionierende personelle Gerüst, das dem FC laut Weber lange Zeit fehlte:

“All die Teams, die oben oder im oberen Mittelfeld mitspielen, haben eine klare personelle Grundstruktur. Das ist eigentlich der wichtigste Punkt. Wenn du diese Struktur hast, kannst du andere Spielerinnen hineinwerfen und integrieren, sie können sich in einem funktionierenden Gebilde entwickeln. Wenn allerdings exakt diese Spielerinnen sofort die große Last schultern sollen, dann wird es sehr, sehr schwierig – das haben wir in dieser Saison gemerkt.”

… die Äußerungen von Christian Keller, der schon vor rund einem Monat erklärte, mit dem Saisonverlauf “überhaupt nicht zufrieden” zu sein und darauf verwies, dass der FC einen Kader habe, “der eigentlich im guten Liga-Mittelfeld angesiedelt ist, was die Qualität anbelangt”:

“Da gehe ich mit, aber leider hatten wir verletzungsbedingt nie alle Spielerinnen zur Verfügung. In Freiburg in der Hinserie mussten wir beispielsweise U-20-Spielerinnen nachfahren lassen, damit wir überhaupt 15 Feldspielerinnen im Kader hatten. Christians Kritik an sich ist gerechtfertigt, wir haben auch viele Spiele nicht so gestaltet, wie wir es wollten. In der Tiefe muss man sie aber sicherlich noch detaillierter durchleuchten, um ein komplettes Fazit zu ziehen.

Wir haben die Resultate oftmals nicht ins Ziel gebracht.

Daniel Weber

Und Christian hat auch gesagt, dass er eine fußballerische Entwicklung sieht. So sehe ich es auch, wir haben die Resultate aber oftmals nicht über die Ziellinie gebracht, waren nicht clever genug oder konnten nicht gut genug nachlegen und einwechseln, weil uns aus den genannten Gründen die Möglichkeiten fehlten.”

… das Ziel des FC, in den nächsten Jahren auch mal oben anzugreifen:

“Dafür ist noch viel Arbeit nötig in Sachen Infrastruktur, Kaderstruktur und Finanzen. Köln bietet viel Potenzial, was die fußballbegeisterten Fans, die Stadt und die Power im Verein anbelangt. Wir müssen aber mit allen Klubs, mit dem DFB und den Medien dafür sorgen, dass der Frauenfußball weiter professionalisiert wird und weiter nach vorne kommt. Ein Ziel ist, dass sich der FC-Frauenfußball irgendwann selbst tragen kann. Das muss unser Weg sein: mehr Fans, mehr Geld für die Entwicklung und um noch interessantere Spielerinnen zu verpflichten.

Der Schritt ins Mittelfeld der Liga ist deshalb nicht der schwierige, sondern der Schritt in den Bereich der internationalen Plätze. Denn wenn die Strukturen in der Liga besser werden, wenn die Teams besser werden, vielleicht noch neue Top-Mannschaften dazukommen, dann wird es richtig interessant. Vielleicht wird es ja irgendwann noch neue internationale Wettbewerbe neben der Champions League geben. Und dann wollen wir gut aufgestellt sein. Im Trainerteam werden wir alles dafür tun, dass sich unsere Spielerinnen weiterentwickeln und die Qualität steigt.”

… den Druck, der in den vergangenen Monaten aufkam:

“Wenn es nicht gut läuft, es kurze Höhen, aber zu viele Tiefen gibt, ist es natürlich ungemütlich – auch wenn die Rückendeckung vom Verein immer da war. Kein Trainer ist zufrieden, wenn die Ergebnisse ausbleiben. Und jeder Trainer will immer alle Spielerinnen fit an Bord haben, dann kann man aus dem Vollen schöpfen und sieht, wohin der Weg führen kann.

Wir haben intensiv gearbeitet, das ganze Jahr. Wenn du dann am Ende erst die Punkte einfährst, ist es auch gut, weil zuallererst das Erreichen des Saisonziels wichtig ist. Wir werden auch in den weiteren Spielen alles daran setzen zu punkten.”

Leon Elspaß

Noch ein Schritt zum Triumph: Wie steht es um die Party-Planung in Aachen?

Auf der Couch oder auf dem Platz? Das scheint derzeit die alles entscheidende Frage in Aachen zu sein. Coach Heiner Backhaus will allerdings auch nach einem möglichen Titelgewinn die Intensität hoch halten.

Im Aachener Tivoli wollen zumindest die Fans am Samstag den Titel feiern.

Im Aachener Tivoli wollen zumindest die Fans am Samstag den Titel feiern.

IMAGO/Hans Blossey

Regionalliga West

Wo kann die Alemannia den Regionalliga-Meistertitel und den damit verbundenen Aufstieg in die Dritte Liga klar machen? Auf der Couch, wenn am Freitag der Wuppertaler SV nicht bei Fortuna Köln gewinnt, oder am Samstag mit einem Sieg gegen den 1.FC Bocholt?

Der Einzige, den diese Frage offenbar nicht interessiert, scheint Heiner Backhaus zu sein. “Unsere Vorbereitung auf das Spiel gegen Bocholt ist völlig unabhängig vom Freitagsspiel in Köln”, sagt der Trainer der Alemannia. Klar, weil man da schon aufsteigen könne, werde er sich das Spiel gemeinsam mit der Mannschaft anschauen. Aber im Fall des Falles werde es keine Feier oder Party geben, die volle Konzentration gelte dem Bocholt-Spiel. “Das sind wir auch den Fans schuldig, die Eintrittsgeld zahlen.” Deshalb kündigt Backhaus “volle Intensität”, auch wenn man schon aufgestiegen sei. Und im anderen Fall erst recht.

Revanche geplant

Schließlich benötigen die Aachener dann noch einen Sieg aus den letzten vier Liga-Spielen. Und außerdem geht es am Samstag im wahrscheinlich ausverkauften Tivoli gegen den Gegner, gegen den Heiner Backhaus sein bislang einziges Spiel als Alemannia-Trainer verloren hat – mit 0:3 am 4. November des vergangenen Jahres. “Im Nachgang bin ich dankbar für diese Niederlage”, erinnert sich der 42-Jährige. Denn Bocholt stand damals oben und habe die Alemannia besiegt, “nicht wegen der Talente im Kader, sondern wegen ihrer Mentalität”. Und das habe er seinen Spielern seinerzeit gut vor Augen führen können, die das inzwischen selbst verinnerlicht und kein einziges Spiel mehr verloren haben.

Aber selbst, wenn am Wochenende – ob auf der Couch oder auf dem Platz – der lang ersehnte Aufstieg realisiert werden kann, ein Austrudeln der Saison wird es unter Backhaus nicht geben. “Nach der Saison werden wir ausgiebig Urlaub machen, aber bis dahin werden wir die Intensität hochhalten.” Schließlich stehe nach dem letzten Spieltag noch das Verbandspokalfinale gegen den Bonner SC am 25. Mai in Köln an, wo man sich für den DFB-Pokal qualifizieren kann. “Und ich glaube nicht, dass man den Leistungsstecker ziehen kann und dann zum Finale einfach wieder reinsteckt”, sagt Backhaus. Also bleibe der Stecker einfach drin – Aufstieg hin oder her.

Keine offizielle Feier

Aus diesem Grund ist am Wochenende selbst im Erfolgsfall keine offizielle Feier geplant – weder seitens des Vereins, noch von der Stadt Aachen. Allerdings habe man für den 26. Mai – dem Tag nach dem Pokalfinale – vorsorglich schon einmal den Altstadtflohmarkt verlegt, verrät eine Stadtsprecherin, damit man rund um Dom und Rathaus im Herzen der Altstadt mit Spielern und Fans feiern könne.

Holger Richter

31. Spieltag

Almeyda entzaubert Terim: AEK nach Derbysieg vor Titelverteidigung

Im Vierkampf um den Titel der griechischen Super League ist wohl eine Vorentscheidung gefallen. Meister AEK deklassierte im Spitzenspiel Panathinaikos mit 3:0 und führt drei Spieltage vor dem Ende die Tabelle mit vier Punkten vor dem Stadtrivalen an. Auch die Verfolger PAOK und Olympiakos ließen Punkte liegen.

Der Meistertitel ist für Fatih Terim und Panathinaikos am Mittwoch deutlich unwahrscheinlicher geworden.

Der Meistertitel ist für Fatih Terim und Panathinaikos am Mittwoch deutlich unwahrscheinlicher geworden.

IMAGO/NurPhoto

Das mit Spannung erwartete Spitzenspiel zwischen Tabellenführer AEK und Verfolger Panathinaikos fand am Mittwochabend in der Athener OPAP-Arena/Hagia Sophia statt. Die beiden Teams lagen vor Spielbeginn nur einen Punkt auseinander. Die Verfolger PAOK und Olympiakos erhofften sich eine Punkteteilung im Derby, um noch näher ans Führungsduo zu kommen. Doch es kam alles anders.

Nach nur sieben Minuten ging AEK durch den schwedischen Außenstürmer Niklas Eliasson in Führung. Kurz vor der Pause erhöhte Goalgetter Ezequiel Ponce (15 Saisontore) für die anrennenden Hausherren sogar auf 2:0.

In der Halbzeitpause stellte Panathinaikos-Coach Fatih Terim auf Dreierkette um. So wollte der türkische Star-Trainer die großen Lücken im Zentrum schließen. Doch als ob es AEK-Trainer Matias Almeyda erwartet hätte, ließ er sein Team nach der Pause fast ausschließlich über die Außen agieren. Der Mexikaner Orbelin Pineda über links und der alles überragende Eliasson über rechts konterten nach Belieben. So waren die beiden Akteure auch am entscheidenden 3:0 beteiligt (Eliasson, 69.), das sich trotz weiterer Chancen bis Spielende nicht mehr änderte.

PAOK und Olympiakos patzen

Durch den Derbysieg erhöhte sich der Vorsprung von Tabellenführer AEK bei noch drei ausstehenden Spieltagen auf vier Punkte. Da PAOK in Lamia nur zum einem 1:1-Remis kam und Olympiakos bei Aris (auch 1:1) genauso Punkte liegen ließ, wuchs der Rückstand der Nordgriechen auf sieben und des Rekordmeisters auf acht Punkte auf den Tabellenführer. Die beiden Teams müssen noch das abgesagte direkte Duell nachholen (12. Mai) und haben noch theoretische Chancen auf den Titel.

Am Sonntag empfängt PAOK Tabellenführer AEK, Panathinaikos den Pokalfinalgegner Aris und Olympiakos den Underdog aus Lamia. Danach wird die Liga wegen der beiden Halbfinalduelle in der Europa Conference League von Olympiakos gegen Aston Villa unterbrochen. Die letzten beiden Spieltage finden erst am 15. und 19. Mai gleichzeitig statt.

Diese Entscheidungen können am 31. Spieltag fallen

Der SV Darmstadt 98 kann auch am 31. Spieltag absteigen. Doch auch bei anderen Klubs steht eine Entscheidung bevor. Ein paar Rechenspiele zum Bundesliga-Wochenende.

Heidenheim steht vor dem Klassenerhalt, Darmstadt vor dem Abstieg, der FC Bayern vor dem Champions-League-Einzug.

Heidenheim steht vor dem Klassenerhalt, Darmstadt vor dem Abstieg, der FC Bayern vor dem Champions-League-Einzug.

imago images (3)

Mit dem 2:0-Sieg beim 1. FC Köln hatte der SV Darmstadt 98 am vergangenen Spieltag noch einmal ein Lebenszeichen gesendet. Dass sie wieder absteigen werden, ist aber auch den Lilien längst bewusst. Passiert es am 31. Spieltag? Und was braucht der FC Bayern noch für sein Champions-League-Ticket, was der BVB, um Fünfter zu werden? Was benötigen Heidenheim und Bremen für den sicheren Klassenerhalt? Ein Überblick.

Der SV Darmstadt 98 steigt vorzeitig ab …

… bei einer Niederlage gegen Heidenheim am Sonntagabend (19.30 Uhr).

… bei einem Remis gegen Heidenheim, wenn Bochum gegen Hoffenheim am Freitag (20.30 Uhr) und Mainz gegen Köln am Sonntag (17.30 Uhr) jeweils mindestens einen Punkt holen.

… bei einem Sieg gegen Heidenheim, wenn Mainz gegen Köln gewinnt, Bochum gegen Hoffenheim gewinnt und Union Berlin in Mönchengladbach am Sonntag (15.30 Uhr) mindestens einen Punkt holt.

Der 1. FC Heidenheim hat den Klassenerhalt sicher …

… bei einem Sieg in Darmstadt, wenn Bochum gegen Hoffenheim verliert oder Union in Gladbach nicht gewinnt oder Mainz gegen Köln verliert.

Der SV Werder Bremen hat den Klassenerhalt sicher …

… bei einem Sieg in Augsburg am Samstag (15.30 Uhr), wenn Bochum gegen Hoffenheim verliert oder Union in Gladbach nicht gewinnt oder Mainz gegen Köln verliert.

Der FC Bayern spielt 2024/25 sicher in der Champions League …

… mit einem Sieg gegen Eintracht Frankfurt am Samstag (15.30 Uhr).

… mit einem Remis gegen Frankfurt, wenn Dortmund parallel in Leipzig verliert

Erhält die Bundesliga einen zusätzlichen Champions-League-Platz, wonach es schwer aussieht, wären die Bayern genau wie der VfB Stuttgart und RB Leipzig bereits sicher in der Königsklasse dabei, weil sie nicht auf den sechsten Platz abrutschen können.

Borussia Dortmund wird mindestens Bundesliga-Fünfter …

… bei einem Sieg oder Remis in Leipzig am Samstag (15.30 Uhr).

… wenn Frankfurt bei Bayern nicht gewinnt.

Disziplin-Meister Bayer: Zwei Trümpfe der “Invincibles”

Neben der hohen Spielkultur der Mannschaft von Xabi Alonso ist der Werksklub auch in zwei Bereichen, die nicht in erster Linie mit hoher Fußballkunst zu tun haben, spitze.

Xabi Alonsos Team kassierte noch keinen Elfmeter und keine Rote Karte.

Xabi Alonsos Team kassierte noch keinen Elfmeter und keine Rote Karte.

IMAGO/osnapix

Man kann viele Gründe für den Leverkusener Erfolg in dieser Saison anführen. Ein gewichtiger ist die defensive Stabilität. Nur fünf Mal musste Bayer 04 in dieser Saison mehr als ein Gegentor schlucken. Oder umgekehrt: Gegen Leverkusen zu treffen, ist alles andere als einfach. Weshalb die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso in der Liga auch nach dem 30. Spieltag noch ungeschlagen ist.

Die Chance, als erster Bundesligist als die “Invincibles”, die Unbesiegbaren, in die Liga-Geschichte einzugehen, ist somit gegeben. Dabei spielen zwei Faktoren für den Leverkusener Defensiv-Erfolg eine durchaus bedeutende Rolle. Und beide dokumentieren die Disziplin und die Aufmerksamkeit, mit der die Bayer-Profis ihren Job in dieser Saison verrichten.

So weist die Mannschaft von Xabi Alonso nach 30 Spieltagen nicht nur in der Kategorie Niederlagen eine weiße Weste vor. Die Werkself hat in dieser Saison auch noch keinen einzigen Strafstoß gegen sich verursacht. Die kontrollierteste hochkarätige Torchance gewährt Bayer seinen Gegner damit nicht.

Leverkusener Strafraum ist eine elfmeterfreie Zone

Ohne einen Strafstoß durch eine komplette Spielzeit zu kommen, ist bislang in der Bundesliga erst elf Mal geglückt. Zuletzt Borussia Mönchengladbach in der Saison 2011/12. Dass der Leverkusener Strafraum eine elfmeterfreie Zone ist, spricht für die konzentrierte Abwehrarbeit vor Torhüter Lukas Hradecky. Nicht umsonst stellt Bayer 04 mit nur 20 Gegentreffern die mit Abstand beste Defensive der Liga.

Einfache Tore schießt man gegen Leverkusen also nicht. Und auch mit eigenen Platzverweisen tut Bayer seinen Kontrahenten keinen Gefallen. Auch hier steht für den Deutschen Meister die Null. Das ist von den 17 Leverkusener Konkurrenten in dieser Saison nur noch RB Leipzig geglückt.

Wird der Uralt-Rekord eingestellt?

Kein Elfmeter und kein Platzverweis gegen sich – einfach macht es Leverkusen seinen Gegnern nicht. Wobei diese Kombination der positiven Nullnummern, falls sie auch am Saisonende noch Bestand haben sollte, einen Uralt-Rekord einstellen würde. Denn zuletzt gelang es Borussia Mönchengladbach, ohne Strafstoß und ohne Platzverweis durch eine Saison zu kommen.

Diese Bestmarke stammt allerdings aus der Spielzeit 1969/70, ist also 54 Jahre alt. Und hinzu kommt, dass Platzverweise damals deutlich seltener verhängt wurden. Was Leverkusens Bilanz noch bemerkenswerter machen würde.

Stephan von Nocks

Meppen in der Rolle des Jägers: “Abgerechnet wird am Ende”

Wird es doch nochmal spannend im Titelrennen? Mit 14 Punkten aus den letzten sechs Spielen konnte der SV Meppen den Abstand zu Spitzenreiter Hannover II von 13 auf fünf Punkte schmelzen. Dass der SVM so schnell wie möglich in die 3. Liga zurückkehren möchte, daraus macht der Verein kein Geheimnis.

Sportlicher Leiter David Vrzogic hat die Saison noch nicht angeschrieben.

Sportlicher Leiter David Vrzogic hat die Saison noch nicht angeschrieben.

IMAGO/Werner Scholz

Mehr zur Regionalliga Nord

Zum Saison-Endspurt hat sich der SV Meppen zurückgemeldet und den Rückstand auf Spitzenreiter Hannover 96 II von 13 auf fünf Punkte
reduziert. Vier Spieltage bleiben noch. Der Sportliche Leiter David Vrzogic wiederholt das bekannte Meppener Rezept: “Wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Wir schauen von Spiel zu Spiel und nur auf uns.”

Damit ist der Drittligaabsteiger gut gefahren. Aus den vergangenen sechs Spielen holte die Mannschaft von Trainer Adrian Alipour 14 Punkte und kassierte nur ein einziges Gegentor. Die Bilanz ist deutlich besser als die der Rivalen Hannover und Phönix Lübeck. Aber, erklärt Vrzogic, das Restprogramm der “96”-Talentschmiede, die vom Ex-Meppener Daniel Stendel trainiert wird, sei vermeintlich etwas leichter. Zudem verfügen die niedersächsischen Landeshauptstädter über die um acht Treffer bessere Tordifferenz.

Das haben sich die Jungs und das Trainerteam erarbeitet. Gute Analyse, gute Ergebnisse und Beharrlichkeit.

Meppens Sportlicher Leiter David Vrzogic lobt die Entwicklung des SVM

“Wir können nur Druck ausüben”, sagt Vrzogic. Das sei die Rolle des Jägers. Das klappte zuletzt gut. “Das haben sich die Jungs und das Trainerteam erarbeitet. Gute Analyse, gute Ergebnisse und Beharrlichkeit.” In dieser Saison habe die im Sommer mit begrenzten
finanziellen Mitteln nahezu komplett neu zusammengestellte Mannschaft mit etlichen Eigengewächsen und weiteren jungen Spielern viele Erwartungen “vielleicht sogar übertroffen”. Das sei auch an den Zuschauerzahlen ablesbar: Zum Derby gegen Spelle kamen zuletzt 9.070, der zweitbeste Wert in der Regionalliga Nord. Den besten hatte der SVM erst im Februar gegen den VfB Oldenburg verzeichnet (9.621).

Personalsituation entspannt sich

Zum Saisonfinale ist der Meppener Kader in der Breite wieder besser aufgestellt. Einige länger verletzte Stammspieler sind zurückgekehrt: Kapitän Jonas Fedl, Daniel Haritonov und Fynn Seidel, der nur fünf Monate nach seinem Kreuzbandriss wieder auf dem Platz stand. Jetzt könnte Marvin Benjamins wieder zur Verfügung stehen. “Wir haben eine starke Bank”, von der er Impulse setzen könne, erklärt Alipour.

Eine bessere Ausgangsposition verspielte Meppen zu Beginn der Saison (vier Punkte aus den ersten vier Spielen) und im März (drei Punkte aus vier Spielen). “Abgerechnet wird am Ende. Dann werden wir analysieren, wie wir es hätten besser machen können”, stellt Vrzogic fest.

Drittliga-Rückkehr bis spätestens 2026

Ziel der Emsländer ist die Rückkehr in die 3. Liga spätestens 2026, wenn der Nordmeister direktes Aufstiegsrecht hat. Gegen einen früheren Zeitpunkt gebe es keine Einwände, sagt Vrzogic, der den Kader für die neue Saison zusammenstellt. Das Fundament sei schon wesentlich breiter als nach dem Abstieg. Zuletzt verlängerten der 20-jährige Torwart Julius Pünt, der seit Ende vergangenen Jahres die Nummer eins ist, und Tobias Mißner.

“Wir würden gern den Großteil der Spieler halten und uns punktuell verstärken”, meint der Sportliche Leiter, der mit den Kickern aus dem
Kader “in einem guten Austausch” steht. Interessiert ist er am Verbleib der Leihspieler Yigit Karademir (Osnabrück), Christopher Schepp (Bielefeld) und Marvin Benjamins (Münster). “Sie sind wichtige Stützen.” Genau wie Führungsspieler Willi Evseev und Marek Janssen, dessen Tore anderen Vereinen Interesse wecken. Beim Angebot habe sich der Verein “wertschätzend” bis zum Äußersten gestreckt. Uli Mentrup

Uli Mentrup

Spritzen in der Tasche, Tor-Rekord pulverisiert: Union-Fan Stodulska setzt neue Maßstäbe

Marta Stodulska vom FC Internationale Berlin ist aktuell das Maß der Dinge in den 4. Ligen der Frauen. Mit 61 Toren in 24 Spielen hat die 29-Jährige einen neuen Tor-Rekord in ihrer Spielklasse aufgestellt und steht quasi schon als Gewinnerin der “Torjägerkanone® für alle” fest. Warum sie dennoch nicht ohne eine Spritze zum Spiel fährt, verriet sie im Gespräch mit dem kicker.

Marta Stodulska schießt in dieser Saison Tore wie im Fließband.

Marta Stodulska schießt in dieser Saison Tore wie im Fließband.

Laura Timme

Torjägerkanone® für alle

Marta Stodulska vom FC Internationale Berlin ist so etwas wie die Pionierin der 4. Liga der Frauen. Mit 61 Toren in nur 24 Spielen zieht die 29-jährige Polin aktuell nämlich dort ihre Kreise, wo vor ihr noch niemand gewesen ist. Die Bestmarken der Vorjahres-Gewinnerinnen Lyn Meyer (Eintracht Braunschweig, 46 Tore) und Hannah Paulini (Eimsbütteler TV, 58 Tore) sind längst übertroffen. Der Gewinn der “Torjägerkanone® für alle” scheint der Vollblut-Stürmerin bei 28 Toren Vorsprung zur Konkurrenz bereits sicher.

“Damit habe ich natürlich nicht gerechnet”, zeigt sich Stodulska von ihrer Torausbeute in dieser Saison selbst etwas überrascht. Bereits nach den ersten fünf Saisonspielen stand die Angreiferin bei 16 Saisontoren. Was zunächst nach einer surrealen Momentaufnahme aussah, die mit Sicherheit ein zeitnahes Ende finden würde, entwickelte sich im weiteren Verlauf der Saison zu einer atemberaubenden Konstanz. Es folgten sieben Dreierpacks, vier Viererpacks und drei Fünferpacks. “Es ging soweit, dass Trainer der gegnerischen Mannschaft nach dem Spiel, in dem ich nicht getroffen habe, auf mich zugekommen sind und fast schon stolz darauf waren, kein Gegentor von mir bekommen zu haben.”

Spritzen in der Fußballtasche

Zur besten Saison ihrer Karriere wäre es dabei fast gar nicht gekommen. Stodulska steht erst seit fast exakt zwölf Monaten wieder auf dem Platz. Davor zwangen sie mehrere Rückschläge zu einer fast dreijährigen Fußballpause. “Das war zum einen aufgrund von Corona, aber auch, weil bei mir Diabetes diagnostiziert wurde und ich deswegen ins Krankenhaus musste”, erklärt die Stürmerin, die im Jahr 2015 nur wegen des Fußballs aus ihrer Heimat Polen nach Deutschland kam. Durch ihre Erkrankung sei Stodulska bei drei Trainingseinheiten plus einem Spiel am Wochenende mittlerweile an ihrer Belastungsgrenze angekommen.

Umso bemerkenswerter ist daher die Konstanz der Stürmerin in dieser Saison. Nur zweimal ging die Polin, die in Berlin für einen holländischen Baumaschinen-Hersteller arbeitet, ohne eigenen Treffer vom Platz. Zuletzt erzielte sie sogar siebenmal in Folge mindestens drei Tore. Die Krankheit verfolgt sie aber auch auf dem Fußballplatz. “Ich habe einen Sensor, der meinen Blutzuckerspiegel misst. Mein Handy liegt immer bei meinem Trainer am Spielfeldrand, damit wir reagieren können, wenn das Handy etwas meldet.” Neben Fußballschuhen und Schienbeinschonern gehören deshalb mittlerweile auch Insulinspritzen fest zu Stodulskas Spieltags-Ausrüstung.

Kanone zum Abschied?

Der Gewinn der Kanone könnte für Stodulska auch der krönende Abschluss ihrer Karriere sein. Kaum zu glauben, aber momentan ist sie sich noch nicht sicher, ob sie nach der Saison ihre Karriere eventuell nicht doch frühzeitig beenden möchte. “Ich habe noch keine Entscheidung getroffen, aber der Fußball frisst enorm viel Zeit, und es ist für mich mittlerweile sehr anstrengend geworden. Ich bin nicht mehr die Jüngste”, lacht Stodulska.

Stodulska, die privat zu jedem Heimspiel des 1. FC Union Berlin ins Stadion geht, in der Liga aber mit der zweiten Mannschaft ihres Ex-Klubs (Stodulska spielte von 2018 bis 2020 in der 2. Mannschaft der Eisernen) konkurriert, hat sich für die restlichen vier Spiele keine finale Tor-Marke als Ziel gesetzt. “Mein ursprüngliches Ziel von 50 Toren habe ich bereits erreicht, von daher mache ich mir keinen Druck mehr. Viel lieber will ich die restlichen vier Spiele gewinnen. Danach sehen wir schon, wie viele es geworden sind”, bleibt die Angreiferin gelassen. Bei ihrem aktuellen Toreschnitt von 2,5 Treffern pro Spiel würde sie am Ende die 70-Tore-Marke knacken. Ein Meilenstein, mit dem sich auch die routinierte Angreiferin anfreunden könnte.

Dass es für Amateure überhaupt die Möglichkeit gibt, eine bundesweite Auszeichnung zu erhalten, motiviert die torhungrige Angreiferin im Saisonendspurt zusätzlich. “Es ist nicht selbstverständlich, dass es so eine Auszeichnung gibt. Da sitzt jemand, der das Ganze organisiert. Das ist eine sehr coole Sache” , ist Stodulska, die die “Torjägerkanone® für alle” bis vor Kurzem noch nicht kannte, begeistert. “Es würde mich stolz machen, so eine Kanone zu erhalten. Es wäre ein toller Karriere-Höhepunkt.”

Lukas Karakas

“Das fühlt sich dreckig an”: Klopps schwindende Hoffnung

Der FC Liverpool leistet sich im Merseyside-Derby bei Everton eine schwache Leistung zur Unzeit. Jürgen Klopp macht sich kaum mehr Hoffnungen im Titelrennen.

Eine entschuldigende Geste von Jürgen Klopp an die Fans nach der Derby-Niederlage gegen Everton.

Eine entschuldigende Geste von Jürgen Klopp an die Fans nach der Derby-Niederlage gegen Everton.

IMAGO/Shutterstock

Jürgen Klopp konnte im Merseyside-Derby beim abstiegsbedrohten FC Everton nahezu seine Bestbesetzung aufs Feld schicken, von der Bestleistung waren die Reds am Mittwochabend aber meilenweit entfernt. Liverpool hat mit seiner Spielweise den Toffees in die Karten gespielt. Zu vielen Fehlpässen gesellte sich ein nicht ausreichendes Gegenpressing, was oft in Freistößen gegen den LFC mündete.

Jene waren im Stadtduell letztlich entscheidend. “Wir bekommen beide Gegentore nach Standardsituationen gegen eine Mannschaft, die von Standardsituationen lebt”, leitete Klopp seine Analyse am Sky-Mikrofon ein, ließ dabei aber auch den Schiedsrichter Andrew Madley nicht außen vor. “Der erste Freistoß war kein Freistoß, das sagt sogar der vierte Offizielle”, so Klopp. Dies sei letztlich aber “egal” gewesen, denn “am Ende legen wir ihnen den Ball selbst auf.” Liverpool konnte den Ball nach einem der vielen Freistöße von Dwight McNeil mehrfach nicht klären, letztlich traf Jarrad Branthwaite unter Alisson hindurch und mit Hilfe des Innenpfostens zur Führung. “Ein schreckliches Tor” laut Klopp.

Besseres Gegenpressing, aber keine Tore

Anschließend hätten seine Reds die Toffees jedoch “richtig unter Druck gesetzt, da hat das Gegenpressing auch funktioniert”, so Klopp. Liverpool verpasste aber mehrfach den Ausgleich. “Wir müssen eigentlich treffen. Ich hätte das Spiel nach dem Ausgleich gerne gesehen”, ärgerte sich der scheidende LFC-Coach. Der Verlauf im Goodison Park nahm nach Wiederanpfif jedoch weiterhin bittere Züge an, weil Liverpool sich auf “Kämpfchen” einließ, “in denen der Gegner besser ist als wir”. Jene Kämpfchen waren die direkten, entscheidenden Zweikämpfe, die der LFC fast über die gesamte Spieldauer nicht mit der nötigen Härte bestritt.

Die Folge war das 0:2, das erneut aus einem Standard, diesmal nach einer Ecke, fiel. “Das zweite Gegentor entsteht aus einer Routine, die sie das ganze Jahr schon anwenden. Am Ende ist er trotzdem komplett frei”, wunderte sich Klopp über die Zuordnung in seiner Defensive – Dominic Calvert-Lewin hatte eine Ecke von McNeil fast ungestört verwertet.

“City und Arsenal brauchen jetzt eine Krise”

Liverpool kam in der Folge nicht mehr zurück, auch, weil “die Jungs am Ende nicht mehr sie selber waren”, so Klopp, der damit die fehlende Ruhe im gegnerischen Strafraum bemängelte. All das mündete letztlich in der ersten Niederlage bei den Toffees seit Oktober 2010. “Das fühlt sich ganz dreckig an, weil wir es haben geschehen lassen. Das war heute Abend nicht gut genug”, zeigte sich Klopp selbstkritisch.

Arsenal ist in der Tabelle nun auf drei Punkte davongezogen, Manchester City, das noch zwei Spiele mehr zu absolvieren hat, kann komplett enteilen. Ob es das nun war mit dem Meistertitel? “Wir sollten uns erst einmal darum kümmern, in die Champions League zu kommen.” Dafür benötige es laut Klopp “den schnellsten Turnaround aller Zeiten”, denn Liverpool ist bereits am Samstagmittag wieder bei West Ham gefragt. Allzu viel Hoffnungen auf den Gewinn der Premier League macht sich der 56-Jährige aber nicht mehr. “Wenn wir es jemals in der eigenen Hand hatten, dann haben wir es jetzt definitiv nicht mehr. City und Arsenal brauchen jetzt eine Krise, aber wenn man so spielt wie heute, wieso solltest du auch Meister werden.” Klopps Analyse war hart, aber ehrlich.

Latte in der Nachspielzeit: Aubameyang vergibt Marseille-Sieg

Ligue 1 – Highlights by DAZN 24.04.2024

Latte in der Nachspielzeit: Aubameyang vergibt Marseille-Sieg

4:00Trotz eines Traumtors von Nationalspieler Jonathan Clauss und der Führung durch Pierre-Emerick Aubameyang reichte es für ein dezimiertes Marseille nicht zu drei Punkten. Der Ex-Dortmunder hatte in der Nachspielzeit den Siegtreffer auf dem Fuß, doch sein Lupfer landete an der Latte.