Disziplin-Meister Bayer: Zwei Trümpfe der “Invincibles”

Disziplin-Meister Bayer: Zwei Trümpfe der “Invincibles”

Neben der hohen Spielkultur der Mannschaft von Xabi Alonso ist der Werksklub auch in zwei Bereichen, die nicht in erster Linie mit hoher Fußballkunst zu tun haben, spitze.

Xabi Alonsos Team kassierte noch keinen Elfmeter und keine Rote Karte.

Xabi Alonsos Team kassierte noch keinen Elfmeter und keine Rote Karte.

IMAGO/osnapix

Man kann viele Gründe für den Leverkusener Erfolg in dieser Saison anführen. Ein gewichtiger ist die defensive Stabilität. Nur fünf Mal musste Bayer 04 in dieser Saison mehr als ein Gegentor schlucken. Oder umgekehrt: Gegen Leverkusen zu treffen, ist alles andere als einfach. Weshalb die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso in der Liga auch nach dem 30. Spieltag noch ungeschlagen ist.

Die Chance, als erster Bundesligist als die “Invincibles”, die Unbesiegbaren, in die Liga-Geschichte einzugehen, ist somit gegeben. Dabei spielen zwei Faktoren für den Leverkusener Defensiv-Erfolg eine durchaus bedeutende Rolle. Und beide dokumentieren die Disziplin und die Aufmerksamkeit, mit der die Bayer-Profis ihren Job in dieser Saison verrichten.

So weist die Mannschaft von Xabi Alonso nach 30 Spieltagen nicht nur in der Kategorie Niederlagen eine weiße Weste vor. Die Werkself hat in dieser Saison auch noch keinen einzigen Strafstoß gegen sich verursacht. Die kontrollierteste hochkarätige Torchance gewährt Bayer seinen Gegner damit nicht.

Leverkusener Strafraum ist eine elfmeterfreie Zone

Ohne einen Strafstoß durch eine komplette Spielzeit zu kommen, ist bislang in der Bundesliga erst elf Mal geglückt. Zuletzt Borussia Mönchengladbach in der Saison 2011/12. Dass der Leverkusener Strafraum eine elfmeterfreie Zone ist, spricht für die konzentrierte Abwehrarbeit vor Torhüter Lukas Hradecky. Nicht umsonst stellt Bayer 04 mit nur 20 Gegentreffern die mit Abstand beste Defensive der Liga.

Einfache Tore schießt man gegen Leverkusen also nicht. Und auch mit eigenen Platzverweisen tut Bayer seinen Kontrahenten keinen Gefallen. Auch hier steht für den Deutschen Meister die Null. Das ist von den 17 Leverkusener Konkurrenten in dieser Saison nur noch RB Leipzig geglückt.

Wird der Uralt-Rekord eingestellt?

Kein Elfmeter und kein Platzverweis gegen sich – einfach macht es Leverkusen seinen Gegnern nicht. Wobei diese Kombination der positiven Nullnummern, falls sie auch am Saisonende noch Bestand haben sollte, einen Uralt-Rekord einstellen würde. Denn zuletzt gelang es Borussia Mönchengladbach, ohne Strafstoß und ohne Platzverweis durch eine Saison zu kommen.

Diese Bestmarke stammt allerdings aus der Spielzeit 1969/70, ist also 54 Jahre alt. Und hinzu kommt, dass Platzverweise damals deutlich seltener verhängt wurden. Was Leverkusens Bilanz noch bemerkenswerter machen würde.

Stephan von Nocks