Nach Panathinaikos-Statement: Euroleague leitet Disziplinarverfahren ein

Ein brisantes Statement der Basketballer von Panathinaikos Athen sorgt für Wirbel. Nun positioniert sich die Euroleague.

Maccabi Tel Aviv jubelt über den Sieg - dieser sei auf Schiedsrichterfehler zurückzuführen, meint Panathinaikos.

Maccabi Tel Aviv jubelt über den Sieg – dieser sei auf Schiedsrichterfehler zurückzuführen, meint Panathinaikos.

IMAGO/One Inch Productions

Die Euroleague hat auf ein politisch brisantes Statement von Panathinaikos Athen mit Enttäuschung reagiert und weitere Schritte angekündigt. Solche Handlungen und Aussagen stünden “in völligem Widerspruch” zu einer gemeinsamen Erklärung, die unter anderem die Liga, die Trainer und die Unparteiischen am 15. April abgegeben hätten. Man schaffe damit “einen unnötigen und ungerechtfertigten Konflikt”, den das Abkommen eigentlich zu verhindern versuchte.

Der griechische Spitzenklub hatte nach der Niederlage im Playoff-Viertelfinale gegen Maccabi Tel Aviv am Dienstagabend (87:91) angedeutet, dass der Rivale aus Israel aus politischen Gründen bevorzugt worden sein könnte.

“Wir wollen nicht glauben, dass die tragischen Dinge, die auf der ganzen Welt passieren und uns alle traurig machen (in Russland, der Ukraine, Palästina und Israel), Auswirkungen auf den professionellen Basketball haben können. Leider lassen uns die eklatanten Fehler von gestern jedoch nicht an einen anderen Grund denken”, hatte Panathinaikos geschrieben. Dem Verein ging es um die Schiedsrichterleistung.

Euroleague kritisiert Atamans Aussagen: “Absichtlich irreführend und falsch”

Panathinaikos-Trainer Ergin Ataman zeigte in einem über siebenminütigen Video explizit die vermeintlichen Fehler der Referees auf. “Die Aussagen von Trainer Ataman sind absichtlich irreführend und falsch – sie liefern eine ungenaue Analyse des Spiels”, hieß es von Seiten der Euroleague dazu. Ein solches Verhalten werde nicht toleriert. “Es wurden bereits Disziplinarverfahren eingeleitet”, kündigte die Euroleague an.

Almeyda entzaubert Terim: AEK nach Derbysieg vor Titelverteidigung

Im Vierkampf um den Titel der griechischen Super League ist wohl eine Vorentscheidung gefallen. Meister AEK deklassierte im Spitzenspiel Panathinaikos mit 3:0 und führt drei Spieltage vor dem Ende die Tabelle mit vier Punkten vor dem Stadtrivalen an. Auch die Verfolger PAOK und Olympiakos ließen Punkte liegen.

Der Meistertitel ist für Fatih Terim und Panathinaikos am Mittwoch deutlich unwahrscheinlicher geworden.

Der Meistertitel ist für Fatih Terim und Panathinaikos am Mittwoch deutlich unwahrscheinlicher geworden.

IMAGO/NurPhoto

Das mit Spannung erwartete Spitzenspiel zwischen Tabellenführer AEK und Verfolger Panathinaikos fand am Mittwochabend in der Athener OPAP-Arena/Hagia Sophia statt. Die beiden Teams lagen vor Spielbeginn nur einen Punkt auseinander. Die Verfolger PAOK und Olympiakos erhofften sich eine Punkteteilung im Derby, um noch näher ans Führungsduo zu kommen. Doch es kam alles anders.

Nach nur sieben Minuten ging AEK durch den schwedischen Außenstürmer Niklas Eliasson in Führung. Kurz vor der Pause erhöhte Goalgetter Ezequiel Ponce (15 Saisontore) für die anrennenden Hausherren sogar auf 2:0.

In der Halbzeitpause stellte Panathinaikos-Coach Fatih Terim auf Dreierkette um. So wollte der türkische Star-Trainer die großen Lücken im Zentrum schließen. Doch als ob es AEK-Trainer Matias Almeyda erwartet hätte, ließ er sein Team nach der Pause fast ausschließlich über die Außen agieren. Der Mexikaner Orbelin Pineda über links und der alles überragende Eliasson über rechts konterten nach Belieben. So waren die beiden Akteure auch am entscheidenden 3:0 beteiligt (Eliasson, 69.), das sich trotz weiterer Chancen bis Spielende nicht mehr änderte.

PAOK und Olympiakos patzen

Durch den Derbysieg erhöhte sich der Vorsprung von Tabellenführer AEK bei noch drei ausstehenden Spieltagen auf vier Punkte. Da PAOK in Lamia nur zum einem 1:1-Remis kam und Olympiakos bei Aris (auch 1:1) genauso Punkte liegen ließ, wuchs der Rückstand der Nordgriechen auf sieben und des Rekordmeisters auf acht Punkte auf den Tabellenführer. Die beiden Teams müssen noch das abgesagte direkte Duell nachholen (12. Mai) und haben noch theoretische Chancen auf den Titel.

Am Sonntag empfängt PAOK Tabellenführer AEK, Panathinaikos den Pokalfinalgegner Aris und Olympiakos den Underdog aus Lamia. Danach wird die Liga wegen der beiden Halbfinalduelle in der Europa Conference League von Olympiakos gegen Aston Villa unterbrochen. Die letzten beiden Spieltage finden erst am 15. und 19. Mai gleichzeitig statt.

Panathinaikos’ 13:0-Lauf entscheidet: Elfte Alba-Niederlage in Serie

Basketball – Highlights by MagentaSport 11.04.2024

Panathinaikos’ 13:0-Lauf entscheidet: Elfte Alba-Niederlage in Serie

4:17Alba Berlin verliert auch das letzte Euroleague-Spiel dieser Saison. Beim Tabellenzweiten Panathinaikos Athen verlor der Bundesligist trotz starker Leistung mit 75:84. Damit schließt Alba nach der elften Niederlage in Serie die Königsklasse als abgeschlagener Tabellenletzter ab. Die bisher schlechteste Saison der Hauptstädter.

0:13-Misere in Q4: Schlusslicht Alba verliert auch bei Panathinaikos

Hauptrunden-Abschluss in der Euroleague: Bayern München zieht beim Tabellenzweiten Monaco knapp den Kürzeren, Alba Berlin hält beim Vierten Panathinaikos Athen lange Zeit ordentlich mit.

Bester Alba-Scorer in Athen: Khalifa Koumadje.

Bester Alba-Scorer in Athen: Khalifa Koumadje.

IMAGO/camera4+

Die Basketballer von Alba Berlin haben auch ihr letztes Euroleague-Spiel in dieser Saison verloren. Am Donnerstagabend verlor der Bundesligist beim Tabellenzweiten Panathinaikos Athen trotz starker Leistung mit 75:84 (37:38). Damit schließt Alba nach der elften Niederlage in Serie die Königsklasse als abgeschlagener Tabellenletzter ab. Ihre bisher schlechteste Saison. Bester Berliner Werfer in Athen war Khalifa Koumadje mit 13 Punkten.

Euroleague 2023/24

Beim Bundesliga-Vertreter waren Louis Olinde, Justin Bean, Ziga Samar und Elias Rapique nach überstandener Krankheit wieder dabei. Nur Jonas Mattisseck fehlte weiterhin, zudem das verletzte Trio Johannes Thiemann, Matteo Spagnolo und Gabriele Procida. Für Procida ist die Saison nach einer Knie-OP sogar vorzeitig beendet. Die Berliner starteten bei haushohen Favoriten aufmerksam und fast schon etwas frech.

Schnelle Führung in Q1 – 13:0-Run der Hausherren

Denn Alba agierte überraschend auf Augenhöhe, lag schnell 12:5 in Führung. Die Griechen, die unbedingt einen Sieg für das Heimrecht in den Play-offs benötigten, mühten sich gegen Alba. Erst als sich die Gäste gegen die beste Euroleague-Defensive ihrerseits schwerer taten, kam Panathinaikos im zweiten Viertel wieder heran. Die Führung wechselte bis zur Pause hin und her.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es weiter eine enge Partie. Vor dem Schlussviertel ging Alba mit 63:60 in Führung. Dort legte Panathinaikos dann aber defensiv eine Schippe drauf und antwortete mit einem 13:0-Lauf. Und das war die Vorentscheidung. In knapp neun Minuten erzielten die Gäste nur drei Punkte.

Aus der Not zum Fortschritt: Wie Griechenland die Stadiongewalt bekämpft

Während die Spannung in der griechischen Superleague im Vierkampf um den Titel ihren bisherigen Höhepunkt erreicht hat, bereiten sich Regierung und Liga auf den nächsten Schritt der Veränderungen im Ligafußball vor. Ab heute wird das digital personalisierte Ticket in der höchsten Spielklasse eingeführt.

In Griechenland blieben die Stadien lange leer.

In Griechenland blieben die Stadien lange leer.

IMAGO/One Inch Productions

Am vergangenen Wochenende erreichte der Vierkampf um den diesjährigen Meistertitel seinen vorläufig spannendsten Höhepunkt. Das Spitzenspiel zwischen Meister AEK und Tabellenführer PAOK endete 2:2, beide Teams liegen somit weiterhin nur einen Zähler auseinander (67 zu 66). Doch nach den Erfolgen von Panathinaikos (2:0 bei Aris) und Olympiakos (5:1 in Lamia) sind alle vier noch enger zusammengerückt. Zwischen den Plätzen eins und vier beträgt die Differenz nur vier Punkte. Bei noch sechs ausstehenden Spieltagen der Play-offs und sieben weiteren direkten Duellen zwischen den Vier wird die Entscheidung wohl erst am letzten Spieltag fallen.

Harte Maßnahmen nach Randalen im Dezember

Der am Sonntag absolvierte Spieltag war aber auch der letzte in seiner gewohnten Art und Weise. Denn ab heute wird in Griechenland das personalisierte Ticket für den Eintritt in den Stadien schrittweise eingeführt. Alles fing Anfang Dezember an. Mehrere Fanrandale erreichten ihren traurigen Tiefpunkt, als vor einer Volleyballhalle bei Ausschreitungen zwischen Hooligans und der Polizei ein Polizist so schwer von einer von dutzenden Leuchtkugeln getroffen wurde, dass er ein paar Tage später verstarb. Daraufhin schloss die Regierung alle Fußballarenen für Zuschauer aus und kündigte harte Maßnahmen an. Zwei Monate lang gab es in der Superleague die allen noch aus der Corona-Pandemie bekannten Geisterspiele.

Diese Zeit nutzte man, um die ersten Schritte anzugehen. Eine Gesetzesänderung verschärfte die Strafen für Wurfgeschosse und das Abbrennen und Werfen von Pyro, Knallkörpern und Leuchtkugeln. Nun drohen von saftigen Geldstrafen bis zu mehrjährigen Haftstrafen zusätzlich zum verbindlichen Stadionausschluss. Der nächste Schritt war die Installierung von hochauflösenden Überwachungskameras in allen Stadien. Während neuere Arenen wie das “Georgios-Karaiskakis” in Piräus oder das neue AEK-Stadion über solche schon verfügten, mussten anderswo neue Systeme neu eingebaut werden. Die Überwachung der Kameras wird am Vortag einer Partie an die zuständigen Behörden übergeben. Erst danach wird die Spielgenehmigung erteilt.

Digitale Identifizierung der Ticketinhaber

Zwei Monate nach Wiedereröffnung der Stadien haben die Erstligateams diese Auflagen erfüllt. Man merkt an jedem Spieltag, dass es ziemlich ruhig zugeht und wenn überhaupt nur kleinere Vergehen registriert werden. Und seit heute läuft der eigentlich schwierigere Schritt: die Identifizierung der Fans. Doch da überrascht – wie schon zu Pandemiezeiten – die Regierung positiv und fortschrittlich.

In der Bürgerapp “gov.gr”, mit der man über 2000 alltägliche Angelegenheiten mit dem Staat seitdem abwickelt sind viereinhalb Millionen registriert. Diese können nun simpel ihr gekauftes Ticket auf der “gov.gr”-App einscannen und so nur das Handy mit ins Stadion nehmen. Warteschlangen, Kontrollen und Personal dafür fallen weg. Genauso einfach können Eltern ihre Kinder registrieren, die sie ins Stadion begleiten. Seit der Ankündigung haben sich über 150.000 in der Plattform neu registriert. Bis Saisonende gibt es eine Übergangsphase mit dem alten und dem neuen System. So können sich zum Beispiel Rentner (über 67-Jährige) und Nicht-griechische-Staatsbürger auch weiterhin ihr Ticket “altmodisch” gegen Erfassung ihres Ausweises am Schalter kaufen.

Regierung und Liga im Gleichschritt

Dimitrios Papastergiou, Oberhaupt des Ministeriums für Digitalisierung erklärt dem kicker die Idee: “Die Stadien sollen wieder Stätten des Sports und der Unterhaltung werden. Deshalb bin ich der Ansicht, dass der Plan der Regierung von Kyriakos Mitsotakis neue und mutige Wege zu gehen, richtig ist. Gesetzesanpassung, Überwachungskameras und Identifizierung ist unser Sicherheitsfahrplan. Ab heute können die Fußballfans digital auf simple und benutzerfreundliche Art in die Stadien eintreten. Für die Identifizierung des Zuschauers reicht das Einscannen des Tickets im “gov.gr”-Wallet. Für Griechen im Ausland, also auch für die, die in Deutschland leben und die womöglich noch über keine Zugangsdaten für “gov.gr” verfügen, reicht das Einscannen ihres Reisepasses.”

Dimitrios Papastergiou

Dimitrios Papastergiou, das Oberhaupt des Ministeriums für Digitalisierung.
www.gov.gr

Die Übergangsphase bis Saisonende wird zur Eingewöhnung dienen, aber auch eventuelle Einzelfälle aufklären. So könnte theoretisch auch die Weitervergabe einer Dauerkarte über “gov.gr” erfasst werden, wenn es die Ligaklubs begrüßen.

Die Liga sieht das ganze Vorhaben positiv, wie es Ligachef Minas Lysandrou gegenüber dem kicker begrüßt: “Damit wir ein sicheres Umfeld in den Stadien schaffen, müssen wir alle zusammenarbeiten. Wir sind im dauerhaften Austausch mit den zuständigen Ministerien für Innere Sicherheit, Digitalisierung und Sport, denn unser aller Ziel ist identisch. Der Fußball muss auch die Technologie nutzen, um die Sicherheit der Stadien und den Komfort der Fans zu gewährleisten. Schritt für Schritt werden wir weiter vorankommen.”

Die aktuelle Lage in den Stadien scheint beiden jetzt schon Recht zu geben. Beim Spitzenspiel in Athen waren mehr als 30.000, in Thessaloniki bei Aris-Panathinaikos über 10.000 und in Lamia ein paar tausend Fans, darunter erstmals auch 500 Olympiakos-Fans – allesamt friedlich und gänzlich ohne nennenswerte Vorfälle. In keinem der sieben Erstligastadien gab es auch nur ein einziges Wurfgeschoss. Nicht mal die früher eher harmlos üblichen Bierbecher, Wasserflaschen, nicht mal ein Feuerzeug. Schon jetzt ein enormer Gewinn.

Und der Sport selbst besorgt den Rest. Denn niemand will im spannendsten Titelrennen seit 1980 (damals kämpften fünf Teams bis zum letzten Spieltag um den Titel, der dann in einem Entscheidungsspiel zwischen Olympiakos und Aris endete) riskieren, das nächste Spiel oder gar die nahende Titelentscheidung zu verpassen. Eine Win-Win-Situation. Genauer genommen eine Win-Win-Win-Situation. Für Fußballfans, Liga und Regierung.

Georgios Vavritsas

Heimpleite zum Saison-Abschied: Bayern unterliegt Panathinaikos

Titelanwärter Panathinaikos Athen gab sich am Freitag in München keine Blöße und schlug den FC Bayern 82:75. Am kommenden Donnerstag hat der FCB in Monaco dann seinen letzten Auftritt der laufenden Euroleague-Saison.

Eine Nummer zu große: Athens Kostas Antetokounmpo (#37) im Duell mit Carsen Edwards.

Eine Nummer zu große: Athens Kostas Antetokounmpo (#37) im Duell mit Carsen Edwards.

IMAGO/kolbert-press

Die Basketballer des FC Bayern München haben die Play-Ins in der Euroleague vorzeitig verpasst. Der deutsche Pokalsieger verlor sein letztes Heimspiel in der Hauptrunde gegen Panathinaikos Athen am Freitagabend mit 75:82 (36:40). Das Aus des Tabellen-15. auf internationalem Parkett stand schon vor der Schlusssirene fest: Der Zehnte Anadolu Efes Istanbul triumphierte im Stadtderby bei Fenerbahce mit 82:80 (32:36) und wäre damit für die Münchner auch im Erfolgsfall nicht mehr einzuholen gewesen.

Topscorer vor 6500 Fans im ausverkauften BMW Park waren bei den Gastgebern Nick Weiler-Babb mit 15 und Serge Ibaka mit 14 Punkten. Bei den Griechen führte Kendrick Nunn mit 17 Zählern das Ranking vor Juancho Hernangomez (14) an.

Obwohl das Scheitern der Münchner im kontinentalen Wettbewerb schon während des vierten Viertels in der Ferne besiegelt wurde, kämpfte das Team von Trainer Pablo Laso weiter mit großem Willen darum, dem Heimpublikum noch etwas Positives zu bieten. Mitte des letzten Abschnitts eroberten sich die Bayern die Führung zurück, die sie vor der Pause trotz starker Defensive durch kleine Nachlässigkeiten verspielt hatten. Doch am Ende drehte der Favorit noch einmal auf und verhinderte eine Überraschung.

Die noch ausstehende letzte Partie am 11. April beim Topteam AS Monaco hat für die Münchner keinen sportlichen Wert mehr. Am Sonntag geht es für sie in der Bundesliga weiter, wo sie als Tabellenführer die Löwen aus Braunschweig erwarten.