Französische Polizei nimmt Nizza-Profi Atal vorübergehend fest

Youcef Atal vom OGC Nizza ist am Freitag von der französischen Polizei vorläufig in Gewahrsam genommen worden.

Youcef Atal steht beim OGC Nizza unter Vertrag.

Youcef Atal steht beim OGC Nizza unter Vertrag.

IMAGO/PanoramiC

Bereits am 16. Oktober war gegen den algerischen Nationalspieler eine Untersuchung wegen “Verherrlichung des Terrorismus” der Hamas eingeleitet worden. Atal hatte den Israel-feindlichen Post eines palästinensischen Predigers auf Social Media geteilt, diesen aber schnell wieder gelöscht und sich entschuldigt. Die französische Staatsanwaltschaft ermittelte dennoch – unter anderem wegen des “Aufrufs zu Hass oder Gewalt aufgrund einer bestimmten Religion”.

Der 27-Jährige wurde von seinem Verein suspendiert und vom französischen Fußballverband LFP für sieben Spiele gesperrt. In der laufenden Saison kam der Abwehrspieler in sechs Ligaspielen zum Einsatz.

Am Freitag herrscht seit 49 Tagen Krieg zwischen Israel und der Hamas. Er startete am 7. Oktober mit einem blutigen Angriff auf Israel, dabei wurden auf israelischem Boden 1200 Menschen getötet.

Sieben Spiele Sperre: Ligue 1 bestraft Atal für Israel-feindlichen Post

Nach einem Israel-feindlichen Post auf den sozialen Netzwerken wird Youcef Atal (27) lange nicht auf dem Platz zu sehen sein. Der französische Ligaverband hat den Spieler von OGC Nizza für sieben Spiele gesperrt.

Für einen Social-Media-Post sanktioniert: Youcef Atal.

Für einen Social-Media-Post sanktioniert: Youcef Atal.

picture alliance/dpa/Revierfoto

Die Liga verkündete die Sperre am späten Mittwochabend, ohne eine ausführliche Erklärung abzugeben. Die sieben Spiele Sperre für Atal sind begründet mit einer “Veröffentlichung auf den sozialen Netzwerken”. Gemeint ist das Video eines palästinischen Predigers, der Israel-feindliche Parolen verbreitet. Atal hatte es am 14. Oktober auf seinen Kanälen geteilt, während er auf Länderspielreise mit der algerischen Nationalmannschaft war. Wenige Stunden später hatte er es zwar wieder gelöscht und sich öffentlich entschuldigt, Sanktionen folgten aber sehr schnell.

Die Staatsanwaltschaft Nizza leitete wegen “Verherrlichung des Terrorismus und öffentlicher Aufstachelung zu Hass oder Gewalt aufgrund einer bestimmten Religion” eine Voruntersuchung ein, sein Verein suspendierte den Außenverteidiger “bis auf Weiteres”. Theoretisch dürfte Atal im Auswärtsspiel des OGC am Freitag in Clermont mitwirken, da die Sperre offiziell erst am 31. Oktober in Kraft tritt. Aufgrund der Suspendierung wird der Algerier aber nicht zum Einsatz kommen.

Wieder spielberechtigt ist der 27-Jährige demnach erst 2024, im ersten Ligaspiel nach der Winterpause bei Stade Rennes. Rein sportlich ist die Sperre für den noch ungeschlagenen Tabellenzweiten Nizza, der nur einen Punkt hinter Spitzenreiter AS Monaco liegt, durchaus eine Schwächung. Atal stand vor seiner Suspendierung in sechs von acht Ligaspielen in der Startformation, erzielte dabei ein Tor. Seinen Platz wird nun wohl Jordan Lotomba einnehmen.

Montpellier gegen Clermont wird wiederholt

Gemeinsam mit der Atal-Sperre gab der LFP auch eine weitere wichtige Entscheidung bekannt. So wird das Ligaspiel zwischen Montpellier und Clermont, das ursprünglich am 8. Oktober stattgefunden hatte, wiederholt. Die Partie war in der Nachspielzeit beim Stand von 4:2 für Montpellier abgebrochen worden, weil Montpellier-Fans einen Feuerwerkskörper aufs Feld geworfen hatten, der direkt neben Clermont-Keeper Mory Diaw explodierte, woraufhin dieser zusammensackte und auf einer Trage vom Platz gebracht werden musste. Zusätzlich zur Spielwiederholung wird Montpellier in der Tabelle ein Punkt abgezogen.