Meppen in der Rolle des Jägers: “Abgerechnet wird am Ende”

Wird es doch nochmal spannend im Titelrennen? Mit 14 Punkten aus den letzten sechs Spielen konnte der SV Meppen den Abstand zu Spitzenreiter Hannover II von 13 auf fünf Punkte schmelzen. Dass der SVM so schnell wie möglich in die 3. Liga zurückkehren möchte, daraus macht der Verein kein Geheimnis.

Sportlicher Leiter David Vrzogic hat die Saison noch nicht angeschrieben.

Sportlicher Leiter David Vrzogic hat die Saison noch nicht angeschrieben.

IMAGO/Werner Scholz

Mehr zur Regionalliga Nord

Zum Saison-Endspurt hat sich der SV Meppen zurückgemeldet und den Rückstand auf Spitzenreiter Hannover 96 II von 13 auf fünf Punkte
reduziert. Vier Spieltage bleiben noch. Der Sportliche Leiter David Vrzogic wiederholt das bekannte Meppener Rezept: “Wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Wir schauen von Spiel zu Spiel und nur auf uns.”

Damit ist der Drittligaabsteiger gut gefahren. Aus den vergangenen sechs Spielen holte die Mannschaft von Trainer Adrian Alipour 14 Punkte und kassierte nur ein einziges Gegentor. Die Bilanz ist deutlich besser als die der Rivalen Hannover und Phönix Lübeck. Aber, erklärt Vrzogic, das Restprogramm der “96”-Talentschmiede, die vom Ex-Meppener Daniel Stendel trainiert wird, sei vermeintlich etwas leichter. Zudem verfügen die niedersächsischen Landeshauptstädter über die um acht Treffer bessere Tordifferenz.

Das haben sich die Jungs und das Trainerteam erarbeitet. Gute Analyse, gute Ergebnisse und Beharrlichkeit.

Meppens Sportlicher Leiter David Vrzogic lobt die Entwicklung des SVM

“Wir können nur Druck ausüben”, sagt Vrzogic. Das sei die Rolle des Jägers. Das klappte zuletzt gut. “Das haben sich die Jungs und das Trainerteam erarbeitet. Gute Analyse, gute Ergebnisse und Beharrlichkeit.” In dieser Saison habe die im Sommer mit begrenzten
finanziellen Mitteln nahezu komplett neu zusammengestellte Mannschaft mit etlichen Eigengewächsen und weiteren jungen Spielern viele Erwartungen “vielleicht sogar übertroffen”. Das sei auch an den Zuschauerzahlen ablesbar: Zum Derby gegen Spelle kamen zuletzt 9.070, der zweitbeste Wert in der Regionalliga Nord. Den besten hatte der SVM erst im Februar gegen den VfB Oldenburg verzeichnet (9.621).

Personalsituation entspannt sich

Zum Saisonfinale ist der Meppener Kader in der Breite wieder besser aufgestellt. Einige länger verletzte Stammspieler sind zurückgekehrt: Kapitän Jonas Fedl, Daniel Haritonov und Fynn Seidel, der nur fünf Monate nach seinem Kreuzbandriss wieder auf dem Platz stand. Jetzt könnte Marvin Benjamins wieder zur Verfügung stehen. “Wir haben eine starke Bank”, von der er Impulse setzen könne, erklärt Alipour.

Eine bessere Ausgangsposition verspielte Meppen zu Beginn der Saison (vier Punkte aus den ersten vier Spielen) und im März (drei Punkte aus vier Spielen). “Abgerechnet wird am Ende. Dann werden wir analysieren, wie wir es hätten besser machen können”, stellt Vrzogic fest.

Drittliga-Rückkehr bis spätestens 2026

Ziel der Emsländer ist die Rückkehr in die 3. Liga spätestens 2026, wenn der Nordmeister direktes Aufstiegsrecht hat. Gegen einen früheren Zeitpunkt gebe es keine Einwände, sagt Vrzogic, der den Kader für die neue Saison zusammenstellt. Das Fundament sei schon wesentlich breiter als nach dem Abstieg. Zuletzt verlängerten der 20-jährige Torwart Julius Pünt, der seit Ende vergangenen Jahres die Nummer eins ist, und Tobias Mißner.

“Wir würden gern den Großteil der Spieler halten und uns punktuell verstärken”, meint der Sportliche Leiter, der mit den Kickern aus dem
Kader “in einem guten Austausch” steht. Interessiert ist er am Verbleib der Leihspieler Yigit Karademir (Osnabrück), Christopher Schepp (Bielefeld) und Marvin Benjamins (Münster). “Sie sind wichtige Stützen.” Genau wie Führungsspieler Willi Evseev und Marek Janssen, dessen Tore anderen Vereinen Interesse wecken. Beim Angebot habe sich der Verein “wertschätzend” bis zum Äußersten gestreckt. Uli Mentrup

Uli Mentrup

No Janssen, no Party: Viererpacker bleibt der Faktor X beim SV Meppen

Marek Janssen ist in dieser Saison einer der Erfolgsgaranten beim SV Meppen. Mit 18 Treffern, vier davon am vergangenen Wochenende, spielt der 26-Jährige eine herausragende Saison und offenbart dabei immer wieder unfreiwillig, wie abhängig der SVM von seinen Toren ist. Wir sprachen mit Janssen über seine Rolle beim Ex-Drittligisten.

In dieser Saison nicht zu stoppen: Meppens Tormaschine Marek Janssen

In dieser Saison nicht zu stoppen: Meppens Tormaschine Marek Janssen

IMAGO/Werner Scholz

Torjägerkanone® für alle

Besser hätte der letzte Samstag für Marek Janssen nicht laufen können. Beim 5:0-Kantersieg gegen Kilia Kiel traf der Top-Torjäger des SV Meppen viermal und erledigte das Kellerkind quasi im Alleingang. Mit dem ersten Viererpack seiner Profi-Karriere verhalf der 26-Jährige seinem Team nicht nur zu eminent wichtigen Punkten, um die minimale Resthoffnung im Titelrennen aufrechtzuerhalten, sondern katapultierte sich selbst auf Platz vier des bundesweiten Torjäger-Rankings in den Regionalligen. Mit 18 Treffern liegt Janssen vier Tore hinter Julian Kania vom 1. FC Nürnberg II (22 Tore) und darf damit weiter von der “Torjägerkanone® für alle” träumen.

Die Zahlen sprechen für sich

Dass der 1,95 Meter große Sturm-Turm, der abseits des Platzes eine Lehre als Büro-Kaufmann abgeschlossen hat und sein Lehramtsstudium aufgrund des Fußballs momentan pausiert, ein maßgebender Faktor für Erfolg und Misserfolg seiner Mannschaft ist, zeigte sich dabei nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Sieben Niederlagen kassierte Meppen bislang in der Regionalliga Nord. Bei fünf davon ging auch Janssen leer aus. Keine Frage also, dass Janssens Torausbeute ein Killer-Kriterium für Meppens Siegesquote und folglich auch die Aufstiegsambitionen ist. Diese haben jüngst einen herben Dämpfer abbekommen. Von Anfang März bis Anfang April gewann der SVM nur eine Partie und ließ mächtig Federn im Titelkampf. Und, na klar, auch in dieser Periode hatte der Erfolgsgarant seine bislang längste Durststrecke dieser Spielzeit und blieb sechsmal in Folge torlos.

“Mir war diese Statistik gar nicht bewusst”, zeigt sich Janssen über die Verbindung zwischen seiner Trefferquote und der Punkteausbeute des SVM überrascht. Dass eine Mannschaft automatisch wenig Punkte einfahren würde, wenn der Torjäger nicht trifft, ist für den 26-Jährigen aber naheliegend. “Das ist meine Aufgabe als Stürmer. Es wird von mir erwartet, dass ich Tore schieße.”

Der Sahne-Samstag

Am vergangenen Wochenende musste nun Kellerkind Kilia Kiel für den angestauten Frust herhalten. Noch vor dem Pausenpfiff schnürte Meppens Tormaschine einen lupenreinen Hattrick und scheiterte bei einem Heber aus rund 60 Metern am Querbalken. “Ich habe von Anfang an bemerkt, dass der Torhüter zu weit vor dem eigenen Kasten steht und habe unseren Sechsern deswegen gesagt, dass sie ruhig mal schießen sollen. Als sich keiner getraut hat, habe ich mein Glück versucht”, schildert Janssen seinen frechen Versuch, der an diesem Nachmittag aber wohl zu viel des Guten gewesen wäre. Der Viererpack sollte schließlich trotzdem noch folgen. Nach einem langen Ball hatte der Angreifer keine Mühe, die Kugel im Tor unterzubringen.

“Der Viererpack war super wichtig für das Selbstbewusstsein, vor allem nach meiner Durststrecke”, erklärt Janssen, der als drittältester Spieler im Kader des SVM zwangsläufig einer der Führungsspieler ist. In der jungen Meppener Mannschaft musste der selbsternannte “Instinkt-Stürmer” erst in diese Rolle hineinwachsen. Die vergangene Drittliga-Saison, in der er sich als Spieler enorm weiterentwickelt hat, habe ihn gut darauf vorbereitet.

Jetzt wo die Chance besteht, die Kanone zu gewinnen, will ich sie auch unbedingt haben und werde in den letzten sechs Spielen alles dafür tun, dass es klappt.

Meppens Top-Torjäger Marek Janssen (27) ist heiß auf die die “Torjägerkanone® für alle”

Generell ist Janssen hochzufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. “Für das, dass wir nach dem Abstieg einen enormen Umbruch mit einer komplett neu zusammengewürfelten Mannschaft hinnehmen mussten, spielen wir in meinen Augen eine sehr gute Saison. Natürlich ärgern uns Spiele wie gegen Eimsbüttel und Lohne, bei denen wir leichtfertige Punkte abgegeben haben. Da sind wir einfach nicht an unsere Leistungsgrenze gekommen. Das ist aber ein Lernprozess, den wir als Mannschaft vollziehen mussten und in der Zukunft hoffentlich besser machen”, erklärt der Angreifer die Schwächephasen des SVM in dieser Spielzeit.

Meisterschaft ade, Kanonen-Traum lebt

Die Meisterschaft hat man in Meppen derweil so gut wie aufgegeben. “Wir schauen auf uns und werden sehen, wofür es am Ende reicht. Wir wollen auf jeden Fall Zweiter werden”, lautet das Ziel für die Restsaison. Bei zehn Punkten Rückstand auf Tabellenführer Hannover 96 II und sechs verbleibenden Partien scheint eine Aufholjagd ohnehin unrealistisch.

Persönlich hat Janssen einen Titel in dieser Saison aber noch nicht abgeschrieben. “Ich möchte Torschützenkönig der Regionalliga Nord werden.” Sollte es am Ende für die “Torjägerkanone® für alle” reichen, schließlich ist mit Lars Gindorf von Hannover II (21 Tore) ein Liga-Konkurrent ein ganz heißer Kandidat auf den bundeweiten Titel, hätte Janssen auch nichts dagegen einzuwenden.

“Ich habe am vergangenen Wochenende erst mit meiner Freundin über ‘die Torjägerkanone® für alle’ gesprochen. Jetzt wo die Chance besteht, die Kanone zu gewinnen, will ich sie auch unbedingt haben und werde in den letzten sechs Spielen auch alles dafür tun, dass es klappt”, lautet das klare Ziel für den Saison-Endspurt. Wie viele Tore es am Ende der Spielzeit sein sollen, lässt er offen. Seine Wunsch-Marke von 18 Toren, die er sich vor der Saison mit seiner Freundin gesetzt hatte, konnte er bereits am Wochenende eindrucksvoll einstampfen. Eines ist sicher. Janssen geht mit breiter Brust ins Saisonfinale.

Lukas Karakas

No Janssen, no Party: Viererpacker bleibt der Faktor X beim SV Meppen

Marek Janssen ist in dieser Saison einer der Erfolgsgaranten beim SV Meppen. Mit 18 Treffern, vier davon am vergangenen Wochenende, spielt der 26-Jährige eine herausragende Saison und offenbart dabei immer wieder unfreiwillig, wie abhängig der SVM von seinen Toren ist. Wir sprachen mit Janssen über seine Rolle beim Ex-Drittligisten.

In dieser Saison nicht zu stoppen: Meppens Tormaschine Marek Janssen

In dieser Saison nicht zu stoppen: Meppens Tormaschine Marek Janssen

IMAGO/Werner Scholz

Torjägerkanone® für alle

Besser hätte der letzte Samstag für Marek Janssen nicht laufen können. Beim 5:0-Kantersieg gegen Kilia Kiel traf der Top-Torjäger des SV Meppen viermal und erledigte das Kellerkind quasi im Alleingang. Mit dem ersten Viererpack seiner Profi-Karriere verhalf der 26-Jährige seinem Team nicht nur zu eminent wichtigen Punkten, um die minimale Resthoffnung im Titelrennen aufrechtzuerhalten, sondern katapultierte sich selbst auf Platz vier des bundesweiten Torjäger-Rankings in den Regionalligen. Mit 18 Treffern liegt Janssen vier Tore hinter Julian Kania vom 1. FC Nürnberg II (22 Tore) und darf damit weiter von der “Torjägerkanone® für alle” träumen.

Die Zahlen sprechen für sich

Dass der 1,95 Meter große Sturm-Turm, der abseits des Platzes eine Lehre als Büro-Kaufmann abgeschlossen hat und sein Lehramtsstudium aufgrund des Fußballs momentan pausiert, ein maßgebender Faktor für Erfolg und Misserfolg seiner Mannschaft ist, zeigte sich dabei nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Sieben Niederlagen kassierte Meppen bislang in der Regionalliga Nord. Bei fünf davon ging auch Janssen leer aus. Keine Frage also, dass Janssens Torausbeute ein Killer-Kriterium für Meppens Siegesquote und folglich auch die Aufstiegsambitionen ist. Diese haben jüngst einen herben Dämpfer abbekommen. Von Anfang März bis Anfang April gewann der SVM nur eine Partie und ließ mächtig Federn im Titelkampf. Und, na klar, auch in dieser Periode hatte der Erfolgsgarant seine bislang längste Durststrecke dieser Spielzeit und blieb sechsmal in Folge torlos.

“Mir war diese Statistik gar nicht bewusst”, zeigt sich Janssen über die Verbindung zwischen seiner Trefferquote und der Punkteausbeute des SVM überrascht. Dass eine Mannschaft automatisch wenig Punkte einfahren würde, wenn der Torjäger nicht trifft, ist für den 26-Jährigen aber naheliegend. “Das ist meine Aufgabe als Stürmer. Es wird von mir erwartet, dass ich Tore schieße.”

Der Sahne-Samstag

Am vergangenen Wochenende musste nun Kellerkind Kilia Kiel für den angestauten Frust herhalten. Noch vor dem Pausenpfiff schnürte Meppens Tormaschine einen lupenreinen Hattrick und scheiterte bei einem Heber aus rund 60 Metern am Querbalken. “Ich habe von Anfang an bemerkt, dass der Torhüter zu weit vor dem eigenen Kasten steht und habe unseren Sechsern deswegen gesagt, dass sie ruhig mal schießen sollen. Als sich keiner getraut hat, habe ich mein Glück versucht”, schildert Janssen seinen frechen Versuch, der an diesem Nachmittag aber wohl zu viel des Guten gewesen wäre. Der Viererpack sollte schließlich trotzdem noch folgen. Nach einem langen Ball hatte der Angreifer keine Mühe, die Kugel im Tor unterzubringen.

“Der Viererpack war super wichtig für das Selbstbewusstsein, vor allem nach meiner Durststrecke”, erklärt Janssen, der als drittältester Spieler im Kader des SVM zwangsläufig einer der Führungsspieler ist. In der jungen Meppener Mannschaft musste der selbsternannte “Instinkt-Stürmer” erst in diese Rolle hineinwachsen. Die vergangene Drittliga-Saison, in der er sich als Spieler enorm weiterentwickelt hat, habe ihn gut darauf vorbereitet.

Jetzt wo die Chance besteht, die Kanone zu gewinnen, will ich sie auch unbedingt haben und werde in den letzten sechs Spielen alles dafür tun, dass es klappt.

Meppens Top-Torjäger Marek Janssen (27) ist heiß auf die die “Torjägerkanone® für alle”

Generell ist Janssen hochzufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. “Für das, dass wir nach dem Abstieg einen enormen Umbruch mit einer komplett neu zusammengewürfelten Mannschaft hinnehmen mussten, spielen wir in meinen Augen eine sehr gute Saison. Natürlich ärgern uns Spiele wie gegen Eimsbüttel und Lohne, bei denen wir leichtfertige Punkte abgegeben haben. Da sind wir einfach nicht an unsere Leistungsgrenze gekommen. Das ist aber ein Lernprozess, den wir als Mannschaft vollziehen mussten und in der Zukunft hoffentlich besser machen”, erklärt der Angreifer die Schwächephasen des SVM in dieser Spielzeit.

Meisterschaft ade, Kanonen-Traum lebt

Die Meisterschaft hat man in Meppen derweil so gut wie aufgegeben. “Wir schauen auf uns und werden sehen, wofür es am Ende reicht. Wir wollen auf jeden Fall Zweiter werden”, lautet das Ziel für die Restsaison. Bei zehn Punkten Rückstand auf Tabellenführer Hannover 96 II und sechs verbleibenden Partien scheint eine Aufholjagd ohnehin unrealistisch.

Persönlich hat Janssen einen Titel in dieser Saison aber noch nicht abgeschrieben. “Ich möchte Torschützenkönig der Regionalliga Nord werden.” Sollte es am Ende für die “Torjägerkanone® für alle” reichen, schließlich ist mit Lars Gindorf von Hannover II (21 Tore) ein Liga-Konkurrent ein ganz heißer Kandidat auf den bundeweiten Titel, hätte Janssen auch nichts dagegen einzuwenden.

“Ich habe am vergangenen Wochenende erst mit meiner Freundin über ‘die Torjägerkanone® für alle’ gesprochen. Jetzt wo die Chance besteht, die Kanone zu gewinnen, will ich sie auch unbedingt haben und werde in den letzten sechs Spielen auch alles dafür tun, dass es klappt”, lautet das klare Ziel für den Saison-Endspurt. Wie viele Tore es am Ende der Spielzeit sein sollen, lässt er offen. Seine Wunsch-Marke von 18 Toren, die er sich vor der Saison mit seiner Freundin gesetzt hatte, konnte er bereits am Wochenende eindrucksvoll einstampfen. Eines ist sicher. Janssen geht mit breiter Brust ins Saisonfinale.

Lukas Karakas

No Janssen, no Party: Viererpacker bleibt der X-Faktor beim SV Meppen

Marek Janssen ist in dieser Saison einer der Erfolgsgaranten beim SV Meppen. Mit 18 Treffern, vier davon am vergangenen Wochenende, spielt der 26-Jährige eine herausragende Saison und offenbart dabei immer wieder unfreiwillig, wie abhängig der SVM von seinen Toren ist. Wir sprachen mit Janssen über seine Rolle beim Ex-Drittligisten.

In dieser Saison nicht zu stoppen: Meppens Tormaschine Marek Janssen

In dieser Saison nicht zu stoppen: Meppens Tormaschine Marek Janssen

IMAGO/Werner Scholz

Torjägerkanone® für alle

Besser hätte der letzte Samstag für Marek Janssen nicht laufen können. Beim 5:0-Kantersieg gegen Kilia Kiel traf der Top-Torjäger des SV Meppen viermal und erledigte das Kellerkind quasi im Alleingang. Mit dem ersten Viererpack seiner Profi-Karriere verhalf der 26-Jährige seinem Team nicht nur zu eminent wichtigen Punkten, um die minimale Resthoffnung im Titelrennen aufrechtzuerhalten, sondern katapultierte sich selbst auf Platz vier des bundesweiten Torjäger-Rankings in den Regionalligen. Mit 18 Treffern liegt Janssen vier Tore hinter Julian Kania vom 1. FC Nürnberg II (22 Tore) und darf damit weiter von der “Torjägerkanone® für alle” träumen.

Die Zahlen sprechen für sich

Dass der 1,95 Meter große Sturm-Turm, der abseits des Platzes eine Lehre als Büro-Kaufmann abgeschlossen hat und sein Lehramtsstudium aufgrund des Fußballs momentan pausiert, ein maßgebender Faktor für Erfolg und Misserfolg seiner Mannschaft ist, zeigte sich dabei nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Sieben Niederlagen kassierte Meppen bislang in der Regionalliga Nord. Bei fünf davon ging auch Janssen leer aus. Keine Frage also, dass Janssens Torausbeute ein Killer-Kriterium für Meppens Siegesquote und folglich auch die Aufstiegsambitionen ist. Diese haben jüngst einen herben Dämpfer abbekommen. Von Anfang März bis Anfang April gewann der SVM nur eine Partie und ließ mächtig Federn im Titelkampf. Und, na klar, auch in dieser Periode hatte der Erfolgsgarant seine bislang längste Durststrecke dieser Spielzeit und blieb sechsmal in Folge torlos.

“Mir war diese Statistik gar nicht bewusst”, zeigt sich Janssen über die Verbindung zwischen seiner Trefferquote und der Punkteausbeute des SVM überrascht. Dass eine Mannschaft automatisch wenig Punkte einfahren würde, wenn der Torjäger nicht trifft, ist für den 26-Jährigen aber naheliegend. “Das ist meine Aufgabe als Stürmer. Es wird von mir erwartet, dass ich Tore schieße.”

Der Sahne-Samstag

Am vergangenen Wochenende musste nun Kellerkind Kilia Kiel für den angestauten Frust herhalten. Noch vor dem Pausenpfiff schnürte Meppens Tormaschine einen lupenreinen Hattrick und scheiterte bei einem Heber aus rund 60 Metern am Querbalken. “Ich habe von Anfang an bemerkt, dass der Torhüter zu weit vor dem eigenen Kasten steht und habe unseren Sechsern deswegen gesagt, dass sie ruhig mal schießen sollen. Als sich keiner getraut hat, habe ich mein Glück versucht”, schildert Janssen seinen frechen Versuch, der an diesem Nachmittag aber wohl zu viel des Guten gewesen wäre. Der Viererpack sollte schließlich trotzdem noch folgen. Nach einem langen Ball hatte der Angreifer keine Mühe, die Kugel im Tor unterzubringen.

“Der Viererpack war super wichtig für das Selbstbewusstsein, vor allem nach meiner Durststrecke”, erklärt Janssen, der als drittältester Spieler im Kader des SVM zwangsläufig einer der Führungsspieler ist. In der jungen Meppener Mannschaft musste der selbsternannte “Instinkt-Stürmer” erst in diese Rolle hineinwachsen. Die vergangene Drittliga-Saison, in der er sich als Spieler enorm weiterentwickelt hat, habe ihn gut darauf vorbereitet.

Jetzt wo die Chance besteht, die Kanone zu gewinnen, will ich sie auch unbedingt haben und werde in den letzten sechs Spielen alles dafür tun, dass es klappt.

Meppens Top-Torjäger Marek Janssen (27) ist heiß auf die die “Torjägerkanone® für alle”

Generell ist Janssen hochzufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. “Für das, dass wir nach dem Abstieg einen enormen Umbruch mit einer komplett neu zusammengewürfelten Mannschaft hinnehmen mussten, spielen wir in meinen Augen eine sehr gute Saison. Natürlich ärgern uns Spiele wie gegen Eimsbüttel und Lohne, bei denen wir leichtfertige Punkte abgegeben haben. Da sind wir einfach nicht an unsere Leistungsgrenze gekommen. Das ist aber ein Lernprozess, den wir als Mannschaft vollziehen mussten und in der Zukunft hoffentlich besser machen”, erklärt der Angreifer die Schwächephasen des SVM in dieser Spielzeit.

Meisterschaft ade, Kanonen-Traum lebt

Die Meisterschaft hat man in Meppen derweil so gut wie aufgegeben. “Wir schauen auf uns und werden sehen, wofür es am Ende reicht. Wir wollen auf jeden Fall Zweiter werden”, lautet das Ziel für die Restsaison. Bei zehn Punkten Rückstand auf Tabellenführer Hannover 96 II und sechs verbleibenden Partien scheint eine Aufholjagd ohnehin unrealistisch.

Persönlich hat Janssen einen Titel in dieser Saison aber noch nicht abgeschrieben. “Ich möchte Torschützenkönig der Regionalliga Nord werden.” Sollte es am Ende für die “Torjägerkanone® für alle” reichen, schließlich ist mit Lars Gindorf von Hannover II (21 Tore) ein Liga-Konkurrent ein ganz heißer Kandidat auf den bundeweiten Titel, hätte Janssen auch nichts dagegen einzuwenden.

“Ich habe am vergangenen Wochenende erst mit meiner Freundin über ‘die Torjägerkanone® für alle’ gesprochen. Jetzt wo die Chance besteht, die Kanone zu gewinnen, will ich sie auch unbedingt haben und werde in den letzten sechs Spielen auch alles dafür tun, dass es klappt”, lautet das klare Ziel für den Saison-Endspurt. Wie viele Tore es am Ende der Spielzeit sein sollen, lässt er offen. Seine Wunsch-Marke von 18 Toren, die er sich vor der Saison mit seiner Freundin gesetzt hatte, konnte er bereits am Wochenende eindrucksvoll einstampfen. Eines ist sicher. Janssen geht mit breiter Brust ins Saisonfinale.

Lukas Karakas

“Schlagende Argumente”: Wolfsburg eist Cheftrainerin Bakhuis aus Meppen los

Die Frauen des VfL Wolfsburg bekommen im Sommer Verstärkung fürs Trainerteam: Carin Bakhuis wechselt vom SV Meppen zu den Wölfinnen – und rückt hinter Tommy Stroot ins zweite Glied.

Ab Sommer gehört sie zum Trainerteam des VfL Wolfsburg: Carin Bakhuis.

Ab Sommer gehört sie zum Trainerteam des VfL Wolfsburg: Carin Bakhuis.

imago images

Nach zwei sehr erfolgreichen Jahren endet zum Ende der laufenden Saison die Zusammenarbeit zwischen dem SV Meppen und seiner Cheftrainerin Carin Bakhuis. Das gab der Zweitligist am Montag bekannt. Wohin es die 34-Jährige im Sommer zieht, steht auch schon fest: Bakhuis wechselt zur neuen Spielzeit 2024/25 zum VfL Wolfsburg und arbeitet dort künftig Tommy Stroot als Co-Trainerin zu.

“Wir hätten sehr gerne weiter mit ihr zusammengearbeitet”, gesteht Meppens Sportliche Leiterin Maria Reisinger ein: “Der Verlust schmerzt schon, zumal unsere Zusammenarbeit stets von Respekt und Vertrauen und letztlich auch von Freundschaft geprägt war. Carin passt mit ihrer Art und ihren Eigenschaften als Trainerin zu 100 Prozent zum SV Meppen. Dass der VfL ihr neue Möglichkeiten und Perspektiven zur weiteren persönlichen Entwicklung und ein internationales fußballerisches Umfeld bieten kann, sind jedoch schlagende Argumente.”

Der Weg ist kein unbekannter: Neben Wolfsburgs Cheftrainer Stroot hat auch Offensivspielerin Vivien Endemann Meppener Vergangenheit. Die “atemberaubende Zeit” in Meppen will Bakhuis keineswegs missen. Man hätte ihr “viel Freiraum gewährt, um eine Mannschaft, aber auch mich selbst als Trainerin weiterzuentwickeln”.

Erfolgreiche Saison mit Stroot in Enschede

Groß einspielen werden sich Stroot und Bakhuis indes nicht müssen – das Duo arbeitete in der Saison 2020/21 bereits bei Twente Enschede erfolgreich zusammen. Am Ende der Spielzeit stand die Meisterschaft in der niederländischen Eredivisie.

Vor der “bedeutenden” Chance in Wolfsburg will die Niederländerin in Meppen allerdings “noch viel erreichen”. Im spannenden Aufstiegsrennen im deutschen Unterhaus ist der Bundesliga-Absteiger aktuell punktgleich mit dem HSV Dritter, Spitzenreiter Andernach und Potsdam haben mit 38 Zählern lediglich einen mehr vorzuweisen.

Wie Undavs genialer Karriereplan aufging

Making of – Deniz Undav 02.04.2024

Wie Undavs genialer Karriereplan aufging

9:50Die Geschichte von Deniz Undav begeistert die Fußballfans in Deutschland: Der Stürmer vom VfB Stuttgart schaffte es als Sohn türkischer Einwanderer vom Amateurklub bis in die deutsche Nationalmannschaft. Über eine Karriere, die eigentlich schon vorbei war, bevor sie überhaupt angefangen hatte.

Meppen bucht als erster Regionalligist das DFB-Pokal-Ticket

Der SV Meppen ist als erster Regionalligist in den DFB-Pokal 2024/25 eingezogen. In einer engen und umkämpften Partie setzte sich der SVM auch dank eines Eigentores gegen Liga-Konkurrent BW Lohne mit 2:0 durch.

Pokalsieg und Qualifikation für den DFB-Pokal: Die Laune in Meppen war am Donnerstagabend gut.

Pokalsieg und Qualifikation für den DFB-Pokal: Die Laune in Meppen war am Donnerstagabend gut.

IMAGO/Werner Scholz

In der mit 13.041 Zuschauern gefüllten und zugleich ausverkauften Hänsch-Arena waren es die Gäste aus Lohne, die in der ersten Halbzeit aktiver waren und auch die besseren Torchancen verzeichneten. Aber Heimkeeper Julius Pünt hielt seinen Kasten sauber und sorgte dafür, dass es torlos in die Kabinen ging.

Nach der Pause ging es eng und umkämpft weiter, beide Mannschaften schenkten sich nichts, die Bedeutung der Partie war klar. Schließlich war es ein Eigentor, dass Meppen auf Kurs brachte: Luca Prasse setzte sich klasse auf der rechten Seite durch und flankte nach innen. Dort wollte Kai Westerhoff klären und beförderte den Ball unglücklich im Rückwärtslaufen ins eigene Tor (72.).

Wensing vollendet entscheidenden Konter

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Die Gäste aus Lohne waren nun natürlich gefordert und warfen in der Schlussphase alles nach vorne. Am Ende rückte auch Keeper Marko Dedovic mit auf. Allerdings ohne Erfolg, im Gegenteil, denn Meppen setzte den entscheidenden Konter: Jonathan Wensing schob den Ball am Ende ins leere Tor und sorgte für die Entscheidung (90.+5).

Wenige Sekunden später war Schluss und der Jubel in Meppen war groß. Der SVM gewann den Landespokal in Niedersachsen und sicherte sich als erster Regionalligist ein Ticket für den DFB-Pokal in der kommenden Saison. Laut DFB-Rahmenkalender wird die erste Runde vom 16. bis 19. August 2024 ausgetragen. Da am 17. August auch der Supercup stattfindet, werden die Pokalspiele der beiden Mannschaften auf den 27. und 28. August verschoben.

“Wahnsinniger Push und Selbstvertrauen”: Meppen zieht den Kopf aus der Schlinge

Der SV Meppen hat seine Serie von vier sieglosen Spielen ausgerechnet im Schlager gegen Phönix Lübeck beendet (1:0). Ganz wichtig ist der Erfolg für Trainer Adrian Alipour schon mit Blick auf das Niedersachsenpokalfinale am Donnerstag in der ausverkauften Hänsch-Arena gegen BW Lohne.

Jubel im Topspiel: Meppen schlägt Phönix Lübeck mit 1:0

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IMAGO/Werner Scholz

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Was der Dreier im noch langen Schlussspurt wert sein kann, ist nur schwer einzuschätzen. Gegen ein Topteam der Liga gewonnen zu haben, gebe aber “einen wahnsinnigen Push und Selbstvertrauen” – vor allem mit Blick auf das bevorstehende Pokalfinale am Donnerstag in der ausverkauften Hänsch-Arena gegen BW Lohne -, erklärt Cheftrainer Adrian Alipour. Im fünften Anlauf hat der SV Meppen im März den ersten Sieg geholt und ausgelassen mit den Fans gefeiert. Schließlich ist die Personaldecke immer dünner geworden. Es fehlten die gesperrten Sander van Looy und Lars Spit sowie Kapitän Jonas Fedl, Daniel Haritonov, Fynn Seidel, Tobias Mißner, Tjark Reinert und Louis Gravemann.

Weil Außenbahnspieler Marvin Benjamins auch noch kurzfristig verletzt ausfiel, musste Jonathan Wensing, der sonst hinter den Spitzen spielt, auf der linken Seite der Fünferkette ran.”Wir hatten keinen, der die Position herkömmlich spielt”, ließ sich der vielseitige 19-jährige Ex-Freiburger nicht lange bitten.

Trotz aller Sorgen ging die erste Halbzeit im Spitzenspiel an Meppen. Für die Intensitiät, die Leidenschaft und die Bereitschaft, “sich in jeden Zweikampf reinzuhauen”, machte Alipour seinem Team ein Riesenkompliment. Er sah starke Balleroberungen und gute Kombinationen. Zur Führung benötigte Meppen einen Strafstoß. Willi Evseev schoss den Ball links unten ins Eck, verlud Torwart Carl Leonhard. Etwa zehn Minuten später verpasste der Mannschaftskapitän die zweite Chance vom Punkt, schoss den Ball in dieselbe Ecke, in der Leonhard schon lauerte. “So gut der erste war, so schlecht war der zweite”, bedankte sich der 32-Jährige bei der Mannschaft, “dass sie hinterher so gut verteidigt hat”.

Lange zweite Halbzeit

Mit dem Fehlschuss verpasste sie einen sonst womöglich etwas ruhigeren Nachmittag. Denn nach der Pause zeigte Lübeck die von Alipour erwartete Offensivwucht, wollte den Ausgleich. “Brenzlig wurde es aus dem Spiel heraus eher selten. Bei Standardsituationen war es extrem gefährlich”, sah der Coach zwei Situationen, in denen “wir großes Glück gehabt haben, dass wir den Ausgleichstreffer nicht kassieren”. Für die zweite Halbzeit machte Phönix-Coach Christiano Adigo seiner Mannschaft ein “Riesenkompliment. Die ging komplett an uns.”

Allerdings habe es sein Team, das ohne die gesperrten Offensivspieler Julian Meier und den Ex-Meppener Haris Hyseni auskommen musste, nicht geschafft, “das Tor, das wir verdient gehabt hätten, zu schießen.” Meppen sei zwar durch den Strafstoß verdient in Führung gegangen, aber seine Mannschaft sei zurückgekommen. “Je länger das Spiel dauerte, desto sicherer wurden wir in den Kombinationen.” In dem flotten Spitzenspiel ging es im zweiten Durchgang noch intensiver zur Sache. Die Niederlage sei für Lübeck kein Beinbruch, meinte Adigo. Phönix habe gewusst, “dass es für die Meppener die letzte Chance ist, vielleicht ein Wörtchen mitzureden oben um die Meisterschaft”. Lübeck weist einen Punkt weniger auf als der SVM, hat aber noch vier Nachholspiele in der Hinterhand.

Uli Mentrup

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Jubel im Topspiel: Meppen schlägt Phönix Lübeck mit 1:0

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IMAGO/Werner Scholz

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Was der Dreier im noch langen Schlussspurt wert sein kann, ist nur schwer einzuschätzen. Gegen ein Topteam der Liga gewonnen zu haben, gebe aber “einen wahnsinnigen Push und Selbstvertrauen” – vor allem mit Blick auf das bevorstehende Pokalfinale am Donnerstag in der ausverkauften Hänsch-Arena gegen BW Lohne -, erklärt Cheftrainer Adrian Alipour. Im fünften Anlauf hat der SV Meppen im März den ersten Sieg geholt und ausgelassen mit den Fans gefeiert. Schließlich ist die Personaldecke immer dünner geworden. Es fehlten die gesperrten Sander van Looy und Lars Spit sowie Kapitän Jonas Fedl, Daniel Haritonov, Fynn Seidel, Tobias Mißner, Tjark Reinert und Louis Gravemann.

Weil Außenbahnspieler Marvin Benjamins auch noch kurzfristig verletzt ausfiel, musste Jonathan Wensing, der sonst hinter den Spitzen spielt, auf der linken Seite der Fünferkette ran.”Wir hatten keinen, der die Position herkömmlich spielt”, ließ sich der vielseitige 19-jährige Ex-Freiburger nicht lange bitten.

Trotz aller Sorgen ging die erste Halbzeit im Spitzenspiel an Meppen. Für die Intensitiät, die Leidenschaft und die Bereitschaft, “sich in jeden Zweikampf reinzuhauen”, machte Alipour seinem Team ein Riesenkompliment. Er sah starke Balleroberungen und gute Kombinationen. Zur Führung benötigte Meppen einen Strafstoß. Willi Evseev schoss den Ball links unten ins Eck, verlud Torwart Carl Leonhard. Etwa zehn Minuten später verpasste der Mannschaftskapitän die zweite Chance vom Punkt, schoss den Ball in dieselbe Ecke, in der Leonhard schon lauerte. “So gut der erste war, so schlecht war der zweite”, bedankte sich der 32-Jährige bei der Mannschaft, “dass sie hinterher so gut verteidigt hat”.

Lange zweite Halbzeit

Mit dem Fehlschuss verpasste sie einen sonst womöglich etwas ruhigeren Nachmittag. Denn nach der Pause zeigte Lübeck die von Alipour erwartete Offensivwucht, wollte den Ausgleich. “Brenzlig wurde es aus dem Spiel heraus eher selten. Bei Standardsituationen war es extrem gefährlich”, sah der Coach zwei Situationen, in denen “wir großes Glück gehabt haben, dass wir den Ausgleichstreffer nicht kassieren”. Für die zweite Halbzeit machte Phönix-Coach Christiano Adigo seiner Mannschaft ein “Riesenkompliment. Die ging komplett an uns.”

Allerdings habe es sein Team, das ohne die gesperrten Offensivspieler Julian Meier und den Ex-Meppener Haris Hyseni auskommen musste, nicht geschafft, “das Tor, das wir verdient gehabt hätten, zu schießen.” Meppen sei zwar durch den Strafstoß verdient in Führung gegangen, aber seine Mannschaft sei zurückgekommen. “Je länger das Spiel dauerte, desto sicherer wurden wir in den Kombinationen.” In dem flotten Spitzenspiel ging es im zweiten Durchgang noch intensiver zur Sache. Die Niederlage sei für Lübeck kein Beinbruch, meinte Adigo. Phönix habe gewusst, “dass es für die Meppener die letzte Chance ist, vielleicht ein Wörtchen mitzureden oben um die Meisterschaft”. Lübeck weist einen Punkt weniger auf als der SVM, hat aber noch vier Nachholspiele in der Hinterhand.

Uli Mentrup

3. Liga stellt Torrekord zum Saisonabschluss auf

Am letzten Spieltag ging es nochmal torreich in der 3. Liga zu: Gemessen an der Quote war es sogar der Spieltag mit den meisten Treffern seit Gründung.

1860 München und Borussia Dortmund II trennten sich 6:3.

1860 München und Borussia Dortmund II trennten sich 6:3.

IMAGO/Ulrich Wagner

2008 wurde die eingleisige 3. Liga ins Leben gerufen, immer wieder ging es torreich zu. Der 38. Spieltag der Saison 2021/22 toppte allerdings nochmal die bisherige Bestmarke vom 6. Spieltag der Saison 2019/20 – legt man den Durchschnitt zu Grunde. Da fielen bei den neun Partien am Samstag 4,78 Tore im Schnitt. Besonders die Schützenfestivals in München (6:3 gegen Dortmund), Mannheim (7:0 gegen Havelse), Zwickau (7:0 gegen Würzburg) und Berlin (3:4 gegen Meppen) trieben den Schnitt in die Höhe.

Allerdings: Geht es nach den absoluten Zahlen, muss sich der Saisonabschluss 2022 doch auf Rang zwei einreihen (43). Denn da bleibt der 6. Spieltag 2019/20 vorne (47). Allerdings fanden damals zehn Partien statt, diesmal waren es aufgrund des Rückzugs von Türkgücü München, das am letzten Spieltag beim 1. FC Kaiserslautern angetreten wäre, nur neun Spiele.

Übrigens: Mit dem 12. Spieltag befindet sich ein weiterer unter den Top-Drei der torreichsten Runden – sogar das annullierte Türkgücü-Spiel rausgerechnet.

Frederik Paulus

Die elf torreichsten Drittliga-Spieltage

Tore Spiele Saison Spieltag Tore/Spiel

47 10 2019/20 6 4,7

43 9 2021/22 38 4,78

41 9 2021/22 12 4,56

41 10 2009/10 11 4,1

40 10 2011/12 20 4

39 10 2019/20 14 3,9

39 10 2019/20 8 3,9

39 10 2009/10 38 3,9

39 10 2010/11 6 3,9

38 10 2009/10 34 3,8

38 10 2016/17 11 3,8