“Wahnsinniger Push und Selbstvertrauen”: Meppen zieht den Kopf aus der Schlinge

“Wahnsinniger Push und Selbstvertrauen”: Meppen zieht den Kopf aus der Schlinge

Der SV Meppen hat seine Serie von vier sieglosen Spielen ausgerechnet im Schlager gegen Phönix Lübeck beendet (1:0). Ganz wichtig ist der Erfolg für Trainer Adrian Alipour schon mit Blick auf das Niedersachsenpokalfinale am Donnerstag in der ausverkauften Hänsch-Arena gegen BW Lohne.

Jubel im Topspiel: Meppen schlägt Phönix Lübeck mit 1:0

Jubel im Topspiel: Meppen schlägt Phönix Lübeck mit 1:0

IMAGO/Werner Scholz

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Was der Dreier im noch langen Schlussspurt wert sein kann, ist nur schwer einzuschätzen. Gegen ein Topteam der Liga gewonnen zu haben, gebe aber “einen wahnsinnigen Push und Selbstvertrauen” – vor allem mit Blick auf das bevorstehende Pokalfinale am Donnerstag in der ausverkauften Hänsch-Arena gegen BW Lohne -, erklärt Cheftrainer Adrian Alipour. Im fünften Anlauf hat der SV Meppen im März den ersten Sieg geholt und ausgelassen mit den Fans gefeiert. Schließlich ist die Personaldecke immer dünner geworden. Es fehlten die gesperrten Sander van Looy und Lars Spit sowie Kapitän Jonas Fedl, Daniel Haritonov, Fynn Seidel, Tobias Mißner, Tjark Reinert und Louis Gravemann.

Weil Außenbahnspieler Marvin Benjamins auch noch kurzfristig verletzt ausfiel, musste Jonathan Wensing, der sonst hinter den Spitzen spielt, auf der linken Seite der Fünferkette ran.”Wir hatten keinen, der die Position herkömmlich spielt”, ließ sich der vielseitige 19-jährige Ex-Freiburger nicht lange bitten.

Trotz aller Sorgen ging die erste Halbzeit im Spitzenspiel an Meppen. Für die Intensitiät, die Leidenschaft und die Bereitschaft, “sich in jeden Zweikampf reinzuhauen”, machte Alipour seinem Team ein Riesenkompliment. Er sah starke Balleroberungen und gute Kombinationen. Zur Führung benötigte Meppen einen Strafstoß. Willi Evseev schoss den Ball links unten ins Eck, verlud Torwart Carl Leonhard. Etwa zehn Minuten später verpasste der Mannschaftskapitän die zweite Chance vom Punkt, schoss den Ball in dieselbe Ecke, in der Leonhard schon lauerte. “So gut der erste war, so schlecht war der zweite”, bedankte sich der 32-Jährige bei der Mannschaft, “dass sie hinterher so gut verteidigt hat”.

Lange zweite Halbzeit

Mit dem Fehlschuss verpasste sie einen sonst womöglich etwas ruhigeren Nachmittag. Denn nach der Pause zeigte Lübeck die von Alipour erwartete Offensivwucht, wollte den Ausgleich. “Brenzlig wurde es aus dem Spiel heraus eher selten. Bei Standardsituationen war es extrem gefährlich”, sah der Coach zwei Situationen, in denen “wir großes Glück gehabt haben, dass wir den Ausgleichstreffer nicht kassieren”. Für die zweite Halbzeit machte Phönix-Coach Christiano Adigo seiner Mannschaft ein “Riesenkompliment. Die ging komplett an uns.”

Allerdings habe es sein Team, das ohne die gesperrten Offensivspieler Julian Meier und den Ex-Meppener Haris Hyseni auskommen musste, nicht geschafft, “das Tor, das wir verdient gehabt hätten, zu schießen.” Meppen sei zwar durch den Strafstoß verdient in Führung gegangen, aber seine Mannschaft sei zurückgekommen. “Je länger das Spiel dauerte, desto sicherer wurden wir in den Kombinationen.” In dem flotten Spitzenspiel ging es im zweiten Durchgang noch intensiver zur Sache. Die Niederlage sei für Lübeck kein Beinbruch, meinte Adigo. Phönix habe gewusst, “dass es für die Meppener die letzte Chance ist, vielleicht ein Wörtchen mitzureden oben um die Meisterschaft”. Lübeck weist einen Punkt weniger auf als der SVM, hat aber noch vier Nachholspiele in der Hinterhand.

Uli Mentrup