Freiburgs neuer Talenteschmied: “Ich musste das Lernen lernen”

Als Spieler hat Benedetto Muzzicato einst sein Talent verschleudert. Genau davor will er im Breisgau ab dem Sommer junge Spieler bewahren. Lange hat er auf einen Trainerjob gewartet. Doch die Geduld, ist er sich sicher, hat sich ausgezahlt.

Übernimmt im Sommer Freiburg II: Benedetto Muzzicato.

Übernimmt im Sommer Freiburg II: Benedetto Muzzicato.

IMAGO/HMB-Media

Nein, aus seinem Herzen macht Benedetto Muzzicato keine Mördergrube. Für den 45-Jährigen sind die letzten Wochen in Bremen angebrochen, ehe Anfang Juni der Umzug aus dem Norden in den tiefen Süden ansteht. Dort wird er als neuer Cheftrainer zur kommenden Saison die U 23 des SC Freiburg übernehmen.

Der Abschied von der Weser, gibt Muzzicato zu, fällt ihm dabei nicht ganz leicht. Schließlich hat er in der Hansestadt einen großen Teil seines Lebens verbracht. “Bremen ist eine wunderschöne Stadt”, sagt der Deutsch-Italiener im Gespräch mit dem kicker, “aber es überwiegt die Vorfreude auf das, was jetzt auf mich wartet.”

Beim Sport-Club soll Muzzicato nach dem Abstieg aus der 3. Liga in der Regionalliga Südwest die Talente aus der Fußballschule des Klubs weiterentwickeln. Deren Leiter Martin Schweizer spricht bei Muzzicato von einer “interessanten Vita als Spieler und Trainer”.

“Für mich ist es ein großer Reiz”

In der Tat ist der Weg des einstigen Zehners unkonventionell. Im Bremer Fußball galt der gebürtige Bremerhavener einst als äußerst talentierter Kicker – aber auch als Freigeist und Sonnyboy, der beim kleinsten Widerstand sofort den Verein wechselte und für den ganz großen Schritt stets den Biss vermissen ließ. Viermal gewann Muzzicato die Meisterschaft in der Bremen-Liga, sechsmal den Landespokal. Titel, die in Anbetracht seines Potenzials nur Trostpflaster sind. Werder gab ihm in der Saison 2003/04 mit 24 Jahren in der 2. Mannschaft des Klubs nochmal eine Chance. Den Schritt in die Bundesliga schafften mit Nelson Haedo Valdez und Simon Rolfes aber lediglich einige seiner Mitspieler.

Auf ebenjenen Schritt in die Beletage will Muzzicato ab dem Sommer die Talente der Breisgauer vorbereiten. Selbstkritisch schaut er heutzutage auf seine Laufbahn als Spieler. Ihm ist klar, dass er sich häufig selbst im Weg stand und mehr aus sich hätte herausholen können. Diese Erfahrungen nimmt er nun jedoch mit, um in Freiburg junge Spieler vor den Fehlern bewahren zu wollen, die er einst selbst begangen hat.

“Für mich ist es ein großer Reiz, jeden Tag mit diesen hochtalentierten Spielern zu arbeiten”, sagt Muzzicato über die Aufgabe als Nachfolger von Thomas Stamm. “Ich spüre eine große Motivation, die Jungs dorthin zu bringen, wo sie mit ihrem Talent hingehören.” Beispiele wie zuletzt Noah Weißhaupt und Noah Atubolu belegen, dass beim Sport-Club Spieler aus der eigenen Fußballschule in der Bundesliga eine Chance erhalten – und dort auch Fehler machen dürfen. Als “überragend” bezeichnet Muzzicato es, wie sich Christian Streich zuletzt vor seinen jungen Torwart gestellt hat. “Genau so muss es sein.”

Die Arbeit mit sehr vielen jungen Spielern wird für Muzzicato allerdings eine Umstellung sein. Erfahrungen im Jugendbereich sammelte er ganz zu Beginn seiner Trainerlaufbahn bei der U 17 des FC Oberneuland und als Co-Trainer von Florian Kohfeldt in Werders U 15. Bei seinen folgenden Stationen im Männerbereich setzten die Klubs vor allem auf erfahrene Kräfte. Erstmals weg aus dem Nordwesten zog es ihn als Trainer im Sommer 2019, als er Viktoria Berlin übernahm. Mit dem Klub aus der Hauptstadt stieg er 2021 in die 3. Liga auf und sorgte dort zunächst für Furore, ehe er die Viktoria im Februar 2022 kurz vor Beginn des Lehrgangs zur Pro Lizenz verließ. “Ich war mit vielen Dingen, die zuvor im Januar passiert sind, nicht einverstanden”, blickt Muzzicato zurück. Vor allem ärgerte ihn, dass der Klub im Winter ohne sein Einverständnis mehrere Leistungsträger abgab.

Zudem wollte er sich mit voller Kraft auf den Lehrgang konzentrieren, der ihm im Vorfeld jede Menge Respekt abnötigte. Schließlich hat Muzzicato, im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, nie studiert. Bereits nach der neunten Klasse verließ er in Bremerhaven die Schule und schlug sich anschließend mit Fußball in den unteren Ligen durch. Die Pro Lizenz war für ihn eine echte Herausforderung.

Muzzicato musste das Lernen lernen

“Ich musste das Lernen erst lernen”, beschreibt er seine Erfahrungen. Wenn renommierte Trainer wie Julian Nagelsmann, Hansi Flick oder Oliver Glasner zum “Expertentalk” vorbeischauten, schrieben seine Kollegen, wie in einer Vorlesung, parallel mit. Muzzicato nicht, denn beides gleichzeitig ging nicht. Er hörte lieber maximal aufmerksam zu und fasste die Kernaussagen dann am Abend zusammen.

Klar war für Muzzicato stets, dass er während des Lehrgangs keinen neuen Klub übernehmen wollte. Diese und in der vergangenen Saison fragten einige in Abstiegsnot geratene Drittligisten bei ihm an. Auch Werder Bremen beschäftigte sich nach kicker-Informationen im vergangenen Sommer mit ihm und hatte ihn als neuen Trainer für die U 23 auf dem Zettel.

In Sheffield hospitiert

Im Nordwesten wurde bereits gemunkelt, ob Muzzicato sich auf dem umkämpften Trainermarkt womöglich verzockt hat, weil er mehrere Anfragen einfach sausen ließ. “Geduld ist eine Tugend”, weist er dies zurück. “Ich habe diese Geduld bewiesen.” Allerdings, räumt er ein, “gab es auch mal eine schwierige Phase für meinen Kopf”. Diese war im November und Dezember des vergangenen Jahres, als er für geplante Hospitationen mehrere Absagen erhielt. Eine solche absolvierte er dann im Januar bei Danny Röhl und Sheffield Wednesday. Beide haben gemeinsam die Pro Lizenz absolviert.

Gezweifelt, erklärt Muzzicato, habe er indes nie. “Ich war mir immer zu 100 Prozent sicher, dass etwas Gutes kommen wird.” Fast zweieinhalb Jahre nach dem Ende seiner Zeit in Berlin übernimmt er nun alsbald in Freiburg eine neue Aufgabe. Wenngleich das Warten nicht immer einfach war: Es hat sich, ist er sich sicher, trotz des Abschiedsschmerzes am Ende definitiv gelohnt.

Karsten Lübben

Die Sommer-Neuzugänge der Drittligisten im Überblick

Während sich die aktuelle Drittliga-Spielzeit dem Saisonfinale nähert, planen die Vereine bereits fleißig für die kommende Runde. Diese Neuzugänge für die Saison 2024/25 stehen bereits fest.

Neu beim BVB: Niklas Jessen.

Neu beim BVB: Niklas Jessen.

IMAGO/Lobeca

3. Liga boomt: Zuschauer-Rekord schon jetzt geknackt

Die Zuschauer strömen in der 3. Liga in die Stadien, das spannende Aufstiegsrennen und auch der Abstiegskampf locken die Fans. Das führte dazu, dass schon vier Spieltage vor Saisonende ein Rekord geknackt wurde.

Die Stadien sind voll in der 3. Liga, so wie hier in Dresden.

Die Stadien sind voll in der 3. Liga, so wie hier in Dresden.

IMAGO/Hentschel

Sieben Vereine haben im Schnitt der bisherigen Spielzeit eine fünfstellige Zuschauerzahl, Spitzenreiter SSV Ulm 1846 Fußball (im Schnitt bislang 9.594), könnte diese Marke mit noch zwei ausstehenden Heimspielen wohl auch noch knacken, nachdem zuletzt beim Gipfeltreffen mit dem SSV Jahn Regensburg (1:0) über 16.000 Fans ins Donaustadion strömten.

Saison 2023/24

Doch unabhängig davon hat die 3. Liga schon vier Spieltage vor Schluss einen Zuschauerrekord aufgestellt. So haben nach Angaben des DFB vom Dienstag bislang rund 3,31 Millionen Fans an den ersten 34 Spieltagen die Partien besucht. In der Spielzeit 2022/23 waren es insgesamt 3,12 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Der Schnitt 2023/24 liegt bei 9761 Anhänger pro Spiel, in der Vorsaison waren es 8199.

Krösus ist einmal mehr Dynamo Dresden, das eine 88 prozentige Auslastung seines Stadions vorweisen kann und im Schnitt in den bisherigen 17 Heimspielen 28.637 Zuschauer begrüßen konnte, obwohl der angestrebte Aufstieg durch die in der Rückrunde dürftigen Ergebnisse ernsthaft in Gefahr ist, was zuletzt Trainer Markus Anfang auch den Job kostete.

Bielefeld folgt mit gut 10.000 Fans im Schnitt weniger als die SGD auf Rang zwei, doch über 18.000 sind auch noch eine Marke, die für ein Team, das nach dem Zweitliga-Abstieg auch eine Klasse tiefer um die Liga-Zugehörigkeit kämpft, beachtenswert ist.

Zum Rekord beigetragen hat neben Essen (durchschnittlich 16.506) auch 1860 München, das eine Auslastung von 100 Prozent aufweisen kann. 15.000 Löwen-Fans kamen jeweils zu den 17 Partien auf Giesings Höhen.

Fällt auch die acht Jahre alte Spieltags-Bestmarke?

Während die Saison-Bestmarke in der 3. Liga fiel, wurde eine andere Marke am vergangenen Spieltag knapp verpasst. 121.258 Fans verfolgten die Spiele des 34. Spieltags vor Ort, in der Saison 2015/2016 strömten am letzten Spieltag aber 122.570 Besucherinnen und Besucher in die Stadien. Noch könnte auch diese Marke fallen, es bleiben ja noch vier Runden.

Muzzicato: Ein “schlampiges Genie” übernimmt die SC-Talente

Die Zweitvertretung des SC Freiburg steht vor dem Neustart in der Regionalliga. Der Wunschtrainer für diese Mission ist gefunden – und kann seinen künftigen Schützlingen nicht nur als Lehrmeister sondern auch als abschreckendes Beispiel dienen.

Wunschtrainer bei Freiburgs Zweitvertretung: Benedetto Muzzicato,

Wunschtrainer bei Freiburgs Zweitvertretung: Benedetto Muzzicato,

imago images

Seit dem 0:2 bei Preußen Münster am Sonntag ist der Abstieg der Freiburger Zweitvertretung aus der 3. Liga besiegelt. Dass Trainer Thomas Stamm den Verein verlassen wird, steht bereits seit einigen Wochen fest. Nach kicker-Informationen haben die Breisgauer nun den Nachfolger für den Neustart in der Regionalliga fest an der Angel: Benedetto Muzzicato (45), zuletzt von 2019 bis 2022 Coach bei Viktoria Berlin, soll ab 1. Juli die Breisgauer Talente fordern und fördern.

Für Muzzicato, geboren in Bremerhaven, in jedem Fall auch geographisch eine Horizonterweiterung. War der Mann, der 2023 die höchste DFB-Trainerlizenz erworben hat, doch außer in Berlin bislang ausschließlich im Norden aktiv. Als Mittelfeldspieler unter anderem bei Hannover 96 II und Werder Bremen, wo er als schlampiges Genie galt, weshalb ihm der Bundesliga-Durchbruch verwehrt blieb. Als Trainer beispielsweise beim FC Oberneuland, dem BSV Rehden oder der U 15 von Werder Bremen als Assistent des späteren Bundesliga-Chefcoaches Florian Kohfeldt.

Mir ist entgegengekommen, dass ich als Spieler so schlampig war.

Benedetto Muzzicato

Seine Versäumnisse als Spieler, bewertete Muzzicato vor einiger Zeit im Gespräch mit buten und binnen, empfinde er in der Trainerrolle als förderlich: “Mir ist entgegengekommen, dass ich als Spieler so schlampig war.” Umso besser und authentischer könnte er Talenten an der Schwelle zum Profifußball nun vermitteln, worauf es ankommt. Und: Die eigene Trainerlaufbahn betrieb Muzzicato nach eigener Aussage umso akribischer. “Ich kam an den Punkt, an dem ich mich gefragt habe: Junge, was willst du eigentlich? Wie als Spieler durch Bremen tingeln und schauen, dass du hier und da mal ein bisschen was verdienst? Oder nimmst du es richtig ernst?”

Viktoria Berlin führte er bereits einmal aus der Regionalliga nach oben

Dass die Verantwortlichen der Talent- und Trainerschmiede SC Freiburg ihm die Verantwortung für ihre höchste Nachwuchsmannschaft übertragen, darf Muzzicato getrost als beste Bestätigung für seine bisherige Entwicklung werten.

In der Saison 2020/21 führte er bereits Viktoria Berlin aus der Regionalliga in die Drittklassigkeit. Gegen eine Wiederholung dieses Coups hätten sie an seiner künftigen Wirkungsstätte gewiss nichts einzuwenden.

Thiemo Müller

Ein Jahr nach Platz zwei: SC Freiburg II steigt aus der 3. Liga ab

Der SC Preußen Münster hat seine Heimaufgabe gegen den SC Freiburg II per 2:0-Heimsieg gelöst und damit Platz drei erobert. Die Gäste aus dem Breisgau sind mit der Niederlage abgestiegen.

Weil Niklas Sauter (re.) patzt: Münsters Joel Grodowski jubelt nach seinem Tor zum frühen 1:0.

Weil Niklas Sauter (re.) patzt: Münsters Joel Grodowski jubelt nach seinem Tor zum frühen 1:0.

IMAGO/Kirchner-Media

Preußen-Trainer Sascha Hildmann stellte nach dem 0:2 in Ulm auf vier Positionen um: Hahn spielte hinten zentral für Scherder, Böckle links für Schad. Ins Mittelfeld rückten Bouchama und Lorenz für Oubeyapwa und Steczyk.

Sein Gegenüber Thomas Stamm wollte im Vergleich zum 1:1 gegen Dresden Lungwitz, Lienhard, Rüdlin und Al Ghaddioui für Fallmann, Yilmaz, Sturm und Ambros bringen. Weil sich Johansson beim Aufwärmen muskulär nicht fit fühlte, begann Fallmann schließlich doch.

3. liga, 34. spieltag

Dass die Preußen etwas gutmachen wollten nach zwei Niederlagen, war dem Spiel in der Startphase schnell anzumerken. Koulis’ Kopfball nach Lorenz-Vorlage kratzte Sauter stark aus der Ecke (1.). Erwähnter Sauter spielte den Hausherren wenig später in die Karten: Nach einem Rückpass kam der Schlussmann mit dem rechten Torpfosten ins Gehege, Batmaz roch den Braten, ging dazwischen, spielte schnell zurück auf Grodowski, der nur noch abstauben musste – 16. Saisontor (6.).

Sauter machte seinen Patzer wenig später bei einem Mrowca-Volleyschuss halbwegs wieder gut (9.) und hielt auch einen Freistoß von Lorenz (18.). Danach verflachte das Spiel bei weiterhin kontrollierenden Hausherren und ging mit 1:0 in die Pause.

Batmaz veredelt den Konter

Auch der zweite Durchgang kam schleppend in die Gänge. Münster machte gefühlt nur so viel, wie nötig war, um die SC-Zweite in Schach zu halten. Es dauerte bis zur 73. Minute, ehe Batmaz nach Lorenz-Ecke den Pfosten traf und auch der folgende Hahn-Kopfball auf der Linie geklärt werden konnte. Auf der Gegenseite ging Sturm durch bis vor Preußen-Tor und prüfte Schulze Niehues mit einem scharfen Schrägschuss (75.).

Danach lief der Gegenangriff der Adlerträger, den Batmaz nach Grodowski-Assist zum 2:0 veredelte (76.). Damit war die Luft aus diesem Spiel raus – und Freiburg wenig später abgestiegen. Ein Jahr nach Platz zwei muss der Sport-Club die 3. Liga wieder in Richtung Regionalliga Südwest verlassen.

Die Preußen, ihrerseits weiter dick im Geschäft, müssen am kommenden Samstag bei Viktoria Köln ran (14 Uhr). Die Freiburger Zweitvertretung empfängt tags darauf Ulm (16.30 Uhr).

Das Restprogramm der Drittligisten

Hinter dem Top-Duo Regensburg/Ulm machen sich noch einige Klubs Hoffnung auf den Aufstieg. Im Keller kämpfen Traditionsvereine mit Bundesliga-Geschichte gegen den Absturz in die Viertklassigkeit. Das Restprogramm der 20 Drittligisten im Überblick.

Saarbrücken liegt in Lauerstellung zu Rang 3 in der 3. Liga.

Saarbrücken liegt in Lauerstellung zu Rang 3 in der 3. Liga.

picture alliance / Fußball-News Saarland

1. SSV Ulm 1846 Fußball – 62 Punkte (Tordifferenz +20)

Regensburg (H), Freiburg II (A), Köln (H), Dortmund II (A), Verl (H)

2. Jahn Regensburg – 61 Punkte (+13)

Ulm (A), Dresden (H), Freiburg II (A), Köln (A), Saarbrücken (H)

3. Dynamo Dresden – 55 Punkte (+14)

Regensburg (A), Verl (H), Unterhaching (A), Duisburg (H)

4. Preußen Münster – 55 Punkte (+12)

Freiburg II (H), Köln (A), Saarbrücken (H), Verl (A), Unterhaching (H)

5. Rot-Weiss Essen – 54 Punkte (+6)

Saarbrücken (A), Ingolstadt (H), Sandhausen (A), 1860 München (H), Lübeck (A)

6. 1. FC Saarbrücken – 53 Punkte (+19)

Essen (H), Halle (H), Münster (A), Freiburg II (H), Regensburg (A)

7. SV Sandhausen – 52 Punkte (+3)

Duisburg (A), Essen (H), Mannheim (A), Ingolstadt (H)

8. Erzgebirge Aue – 52 Punkte (+1)

Dortmund II (A), Bielefeld (H), Duisburg (A), Mannheim (H)

9. FC Ingolstadt – 49 Punkte (+13)

Essen (A), Mannheim (H), Lübeck (H), Sandhausen (A)

10. Borussia Dortmund II – 49 Punkte (+5)

Aue (H), 1860 München (A), Ulm (H), Halle (A)

11. SpVgg Unterhaching – 49 Punkte (+1)

1860 München (H), Halle (A), Dresden (H), Münster (A)

12. Viktoria Köln – 48 Punkte (-1)

Münster (H), Ulm (A), Regensburg (H), Freiburg II (A)

13. SC Verl – 46 Punkte (+2)

Mannheim (H), Dresden (A), Münster (H), Ulm (A)

14. 1860 München – 43 Punkte (+2)

Unterhaching (A), Dortmund II (H), Essen (A), Bielefeld (H)

15. Arminia Bielefeld – 41 Punkte (+/-0)

Lübeck (H), Aue (A), Halle (H), 1860 München (A)

16. Waldhof Mannheim – 38 Punkte (-9)

Verl (A), Ingolstadt (A), Sandhausen (H), Aue (A)

17. Hallescher FC – 35 Punkte (-18)

Saarbrücken (A), Unterhaching (H), Bielefeld (A), Dortmund II (H)

18. MSV Duisburg – 30 Punkte (-20)

Sandhausen (H), Lübeck (A), Aue (H), Dresden (A)

19. VfB Lübeck – 27 Punkte (-37)

Bielefeld (A), Duisburg (H), Ingolstadt (A), Essen (H)

20. SC Freiburg II – 24 Punkte (-26)

Münster (A), Ulm (H), Regensburg (H), Saarbrücken (A), Köln (H)

Anmerkung: Die zweiten Mannschaften sind nicht aufstiegsberechtigt.

Stamm formuliert das Ziel für Freiburgs Saisonausklang

Fünf Spiele stehen für den SC Freiburg II in der 3. Liga noch an, dann wird es nächste Saison für die Zweitvertretung der Breisgauer wohl in der Regionalliga weitergehen. Der scheidende Trainer Thomas Stamm will die Partien nicht abschenken.

Mit Freiburg II wohl auf Abschiedstour: Trainer Thomas Stamm.

Mit Freiburg II wohl auf Abschiedstour: Trainer Thomas Stamm.

IMAGO/Eibner

Den Abstieg wird Freiburg II nicht mehr verhindern können, vielmehr könnte der Gang in die Viertklassigkeit bereits am kommenden Wochenende feststehen. Gewinnt Freiburg am Sonntag (16.30 Uhr, LIVE! bei kicker) nicht in Münster, ist der Abstieg besiegelt. Das wäre auch der Fall, sollten Bielefeld (am Freitagabend in Sandhausen) und Mannheim (am Sonntag gegen Essen) ihre Spiele gewinnen.

Saison 2023/24

Dabei hatte Freiburg zuletzt mit sieben Punkten aus vier Spielen positiv überrascht und mit dem jüngsten 1:1 gegen Dresden die Sorgenfalten von Dynamo im Aufstiegsrennen vergrößert. “Wir hatten uns viel vorgenommen für die Rückrunde, sind aber nicht so gut reingestartet. Jetzt sind wir besser drin”, erklärte Thomas Stamm nach der Partie gegen die SGD bei MagentaSport. “Ziel ist, so viele Punkte wie möglich zu holen.”

24 Zähler sind es derzeit, 73 waren es vergangene Saison. Die schloss Freiburg II auf Platz 2 ab. Nun heißt es wohl: vom Vizemeister zum Absteiger. Die Abgänge der Leistungsträger Vincent Vermeij (Düsseldorf), Lars Kehl (Osnabrück) und Philipp Treu (St. Pauli) konnten nicht kompensiert werden, zudem hatte Stamm mit vielen Verletzungsproblemen zu kämpfen.

Greifen Wiklöf und Besio nochmal ein?

Zu den Verletzten gehörten auch Offensivmann Oscar Wiklöf (21), in der vergangenen Spielzeit immerhin 24-mal im Einsatz, in der laufenden Saison aber nur mit einem Kurzeinsatz. Oder auch Stürmer Alessio Besio (20). Der kam vom FC St. Gallen, sollte eigentlich die Vermeji-Lücke schließen, fiel aber bislang verletzt aus. Beide machten zuletzt Fortschritte. Ob sie im Saisonendspurt noch auflaufen, kann der scheidende Trainer nicht genau sagen: “Wir müssen schauen, ob es noch reicht.”

Für den Vizemeister indes wird es für die 3. Liga nicht mehr reichen. Ein Trost wird da nicht sein, dass sich 2020/21 der FC Bayern München II sogar als amtierender Meister aus der Drittklassigkeit verabschiedete.

Zimmerschied-Schlenzer zu wenig: Sturm schockt Dresden vor der Pause

3. Liga – Highlights by MagentaSport 14.04.2024

Zimmerschied-Schlenzer zu wenig: Sturm schockt Dresden vor der Pause

5:39Dresdens Negativserie geht auch bei Schlusslicht Freiburg II weiter. Nach einer wilden Phase nach dem Seitenwechsel kam Dynamo in der Schlussphase nochmal stark auf, es reichte jedoch nicht für einen Dreier. Und so wartet die SGD seit nunmehr vier Spielen auf einen Sieg.

Remis beim Schlusslicht: Dresden strauchelt weiter im Aufstiegsrennen

Dynamo Dresden bleibt auch bei Schlusslicht Freiburg II ohne Sieg und kann die Patzer der Konkurrenz im Aufstiegsrennen nicht nutzen. Erneut gab die schlechte Chancenverwertung der Sachsen den Ausschlag.

Dresden strauchelt auch bei Schlusslicht Freiburg, wie hier Kyu-Hyun Park.

Dresden strauchelt auch bei Schlusslicht Freiburg, wie hier Kyu-Hyun Park.

IMAGO/Eibner

Die Ausgangslage der Abschlusspartie des 33. Spieltags wurde maßgeblich von den Ergebnissen der anderen Spiele bestimmt: Durch die beiden Unentschieden von Mannheim (1:1 in Duisburg) und Bielefeld (1:1 gegen Essen) stand Freiburg mit dem Rücken zur Wand, bei einer Niederlage wäre der Abstieg in die Regionalliga bei 15 Punkten Rückstand sowie einer deutlich schlechteren Tordifferenz fünf Spieltage vor Schluss so gut wie besiegelt gewesen. Dresden hätte dagegen den Patzer von Münster (0:2 in Ulm) nutzen und zurück auf Relegationsrang 3 springen können.

SCF-Trainer Thomas Stamm war im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Aue zu vier Veränderungen gezwungen: Rüdlin (10. Gelbe Karte), Lienhardt (5. Gelbe Karte) und Al Ghaddioui (Gelb-Rote-Sperre) fehlten gesperrt, für sie spielten Fahrner, Yilmaz und Ambros. Außerdem erhielt Toptorjäger Breunig Spielzeit in der ersten Mannschaft der Breisgauer und wurde durch Sturm ersetzt.

Dynamo-Coach Markus Anfang nahm nach der 1:3-Heimniederlage gegen Saarbrücken, der vierten Pleite aus den letzten sieben Spielen (bei zwei Remis), zwei Veränderungen vor: Bünning und Lemmer verdrängten Arslan und Meißner auf die Bank. Damit einher ging die Rückkehr zum gewohnten 4-3-3, das Experiment Dreierkette wurde ad acta gelegt.

Fahrner klärt auf der Linie – Zimmerschied per Schlenzer

3. Liga, 33. Spieltag

Dresden startete enorm schwungvoll in die Partie, zog ein schnelles Kombinationsspiel auf und kam sogleich zu Chancen: Nach einem Fehler von SC-Keeper Sauter grätschte Fahrner Lemmers Abschluss von der Linie (4.), Hauptmanns scharfe Hereingabe fand vor dem Tor keinen Abnehmer (5.), ehe Sauter einen Volleyschuss von Will reaktionsschnell parierte (9.).

Freiburg wurde förmlich erdrückt und fand offensiv nicht statt, defensiv standen die Gastgeber jedoch zunehmend stabil. So dauerte es bis zur 28. Minute, bis Dresden sich für seinen starken Auftritt belohnte: Zimmerschied dribbelte von links nach innen und schlenzte den Ball per Innenpfosten zum 1:0 ins Tor. Nur zwei Minuten später konnte Lemmer einen schlimmen Fehlpass von Fallmann nicht nutzen und schoss alleine vor Sauter daneben (30.).

Sturm schockt Dresden vor der Pause

Der Chancenwucher der dominanten Dresdner sollte bestraft werden: Nach einem geklärten Freistoß setzte Sturm im Rückraum zum Volley an und traf mit dem ersten Torschuss aus dem Nichts zum 1:1-Ausgleich (41.). Es war das aus Freiburger Sicht sehr schmeichelhafte Halbzeitergebnis.

Es war aber zugleich der Auftakt für eine abwechslungsreiche zweite Hälfte. Die Hausherren waren nach dem Seitenwechsel viel besser drin, die Dominanz der SGD schwand. Die erste Chance gehörte dann auch den Breisgauern, doch Sturm verpasste alleine aus kurzer Distanz den Doppelpack (55.). Eine Minute später klärte Fahrner erneut auf der Linie, diesmal gegen einen Kutschke-Schuss, ehe der Ball im Dresdner Netz lag – Baur hatte nach einem Bock von Broll ins leere Tor getroffen, wurde wegen einer Abseitsstellung jedoch zurückgepfiffen (57.). Ein Abschluss von Sturm, den Broll festhalten konnte (61.), setzte dem offenen Schlagabtausch ein Ende.

Dresdner Power Play bleibt zu harmlos

Danach übernahm Dresden wieder das Kommando und drängte auf den Sieg, bei Freiburg schwanden zunehmend die Kräfte. Dennoch verteidigten die Breisgauer leidenschaftlich und verhinderten gefährliche Torchancen der SGD. Lediglich Hauptmann scheiterte im kurzen Eck an Sauter (77.), später landete ein Volleyschuss von Meißner in den Armen des Keepers (87.). Dynamo zog in der Nachspielzeit ein beeindruckendes Power Play auf, doch in letzter Konsequenz war vieles zu ungenau. Freiburg verpasste bei einem Entlastungsangriff sogar den Siegtreffer durch Manzambi nur knapp (90.+6), danach war Schluss.

Dresdens Negativlauf geht damit weiter, seit vier Spielen wartet die SGD in der Liga nun auf einen Sieg. Zwar sprangen die Sachsen zurück auf Relegationsrang 3, haben jedoch sechs Punkte Rückstand auf Platz 2. Bei 14 Punkten Rückstand auf das rettende Ufer bleiben den Freiburgern an den letzten fünf Spieltagen bei schwerem Restprogramm indes nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt.

Auch am nächsten Wochenende sind die Breisgauer wieder gegen einen Aufstiegsaspiranten gefordert. Am Sonntag (16.30 Uhr) reist das Team von Thomas Stamm zum besten Rückrunden-Team der 3. Liga, Preußen Münster. Dynamo Dresden empfängt bereits am Samstag (14 Uhr) die Kölner Viktoria.

Marinos Volleyabnahme entscheidet: Sechzig verliert auch in Freiburg

Nächster Rückschlag für den TSV 1860 München: Am späten Samstagnachmittag unterlagen die Löwen dem SC Freiburg II mit 0:1 und verloren zum vierten Mal nacheinander. In einem abwechslungsreichen Spiel hatten auch die Giesinger gute Torchancen – entscheidend war aber ein Freiburger Volleyschuss aus 16 Metern.

Freiburger Jubellauf: Luca Marino (li.) hat gegen den TSV 1860 München getroffen.

Freiburger Jubellauf: Luca Marino (li.) hat gegen den TSV 1860 München getroffen.

IMAGO/Steinsiek.ch

Freiburgs Trainer Thomas Stamm, der den Sportclub zum Saisonende verlassen wird, änderte seine Startelf nach dem 2:2 in Halle auf vier Positionen: Sauter hütete das Tor anstelle von Schneller, außerdem spielten Ogbus, Lungwitz und Lienhard für Stark, Fallmann und Breunig.

1860-Coach Argirios Giannikis tauschte nach dem 1:2 gegen Preußen Münster dreimal: Anstelle von Glück, Steinhart und Nankishi begannen Verlaat, Starke und Vrenezi.

3. Liga, 31. Spieltag

Freiburg beginnt dominant

Die Gastgeber legten dominant los und kamen früh zu guten Gelegenheiten, doch Ambros (4.) zögerte etwas zu lange mit seinem Abschluss, ehe Al Ghaddioui nach einem kapitalen Fehlpass von Kwadwo seinen Meister in Hiller fand, als er alleine vor dem Münchner Torwart zum Schuss kam (16.).

Sechzig tat sich im Spiel nach vorne zunächst schwer, schnupperte dann aber innerhalb von nicht einmal 120 Sekunden gleich mehrmals am Führungstreffer: Erst wurde ein Versuch von Schröter geblockt (28.), dann gab es auch für Verlaat nach der folgenden Ecke kein Durchkommen (28.), ehe Lakenmacher den Ball nach Brustannahme mit einem Drehschuss aus elf Metern an die Latte setzte (29.).

Al Ghaddioui vergibt freistehend

Es war die ereignisreichste Phase des ersten Durchgangs, der allerdings torlos blieb und nach der Pause wieder eine gute Freiburger Möglichkeit zur Folge hatte: Al Ghaddioui schoss freistehend über das Tor (58.).

Die Großchance rüttelte 1860 auf. Die Gästen traten nun selbst aufs Gaspedal, brachten den Ball in Person des eingewechselten Güler aber nicht unter (62., 65.). Sechzig machte Druck – und fing sich just in dieser Phase ein Gegentor ein: Verlaat köpfte eine Flanke aus dem Strafraum, Marino zog an der Strafraumgrenze volley ab und traf – 1:0 für Freiburg (71.).

Nun waren die Löwen mehr denn je gefordert, kamen aber zu keiner einzigen nennenswerten Torchance mehr. So kassierten sie die vierte Niederlage in Folge und müssen nun gegen Viktoria Köln (Samstag, 14 Uhr) den nächsten Anlauf nehmen, um ihren Negativtrend zu beenden. Für Freiburg II steht nun eine Partie in Aue an.