Elliott trifft traumhaft: Liverpool begräbt wohl Tottenhams letzte CL-Hoffnungen

Der FC Liverpool hat seinen Fans im vorletzten Heimspiel unter Jürgen Klopp gegen Tottenham ein Spektakel geliefert. Die Spurs kamen spät noch mal auf, müssen sich von der Champions League aber wohl verabschieden.

Das schönste Tor des Tages: Harvey Elliott traf genau in den Knick.

Das schönste Tor des Tages: Harvey Elliott traf genau in den Knick.

IMAGO/PA Images

Es war ein Spiel, über das die Reds schon vorher wussten, dass es im Meisterrennen wohl keinen Einfluss mehr haben würde. Aber es war das vorletzte Heimspiel der Ära Jürgen Klopp, und dementsprechend entwickelte sich die Atmosphäre an der Anfield Road – nach aktiven ersten Minuten der Gäste aus Tottenham – auch.

Erst rutschte Salah eine Außenrist-Flanke an die Latte ab (8.), ehe er schräg vor Vicario an diesem scheiterte und Romero Elliotts Nachschuss von der Linie kratzte (9.). Dann begannen die gesungenen Klopp-Elogen von den Rängen, wieder und wieder. Die Reds benötigten gar nicht sonderlich viel Ballbesitz, um irgendwann komplett den Ton anzugeben. Mit ihrem Direktspiel rissen sie ihre Fans von den Sitzen.

Salah zurück zu alter Stärke

In der 16. Minute war es so weit: Gakpo flankte fein an den zweiten Pfosten, wo Emerson Royal Salah aus den Augen verlor: 1:0 für den LFC. Salah, der in den vergangenen Wochen ein Formtief durchlebt hatte, wurde gegen harmlose Spurs immer wieder gefährlich. Auch in der 45. Minute, als der LFC schon mehrere Chancen zum 2:0 ausgelassen hatte.

Nach einer Flanke von rechts legte der aufgerückte Robertson quer, Salah drückte direkt ab. Der Ägypter scheiterte zwar an Vicario, doch Robertson setzte kurz vor der Pause nach und erhöhte.

Premier League, 36. Spieltag

Tottenham, das im Zweikampf mit Aston Villa um den vierten und letzten Champions-League-Platz ohnehin schon schlechte Karten hatte, kam gerade etwas auf, als sich dieses Gastspiel früh im zweiten Durchgang auch schon so gut wie erledigt hatte: Der starke Elliott flankte auf den Kopf von Gakpo – 3:0 (50.).

Richarlison auf eigene Faust

Ofen aus? Mitnichten. Zwar jagte Elliott den Ball in der 59. Minute traumhaft sogar zum 4:0 aus 22 Metern genau in den Knick, in der Folge schläferten sich die Reds beim Verwalten aber ein bisschen selbst ein. Was Spurs-Joker Richarlison, ob seiner Everton-Vergangenheit mit Pfiffen bedacht, auf den Plan rief.

Zunächst löste sich der Brasilianer clever und schob zum 4:1 ein (72.), das 4:2 legte er wenig später dem ebenfalls aufkommenden Son auf (77.). Auch ein drittes Spurs-Tor hätte in dieser Phase nicht überrascht, obwohl Salah (80.) und Alexander-Arnold aus 50 Metern (82.) das 5:2 verpassten. Ehe Gomez auf der Linie vor Johnson retten musste (88.). Die Schlussphase hatte fast alles zu bieten.

Schlussendlich brachte nur noch Salah den Ball im Tor unter, Vorlagengeber Darwin war jedoch aus dem Abseits gestartet (90.+5). Somit verpassten es die Spurs, die Lücke zum viertplatzierten Aston Villa zu schließen, das nach 36 Spielen bei 67 Punkten steht. Tottenham, das eine Partie weniger absolviert hat, steht bei deren 60. Liverpool hat im Meisterrennen ebenfalls nur noch theoretische Chancen.

Klopp schießt gegen TV-Sender: “Ich habe auf Amnesty International gewartet”

Warum hinkt die Premier League in dieser Europapokal-Saison derart hinterher? Jürgen Klopp glaubt den Grund zu kennen – und legte sich deshalb offen mit einem TV-Sender an.

Hat genug von

Hat genug von “Saftpressen”: Jürgen Klopp.

IMAGO/PA Images

Die Saison ist für den FC Liverpool gelaufen, das ist auch Jürgen Klopp klar. “Der Druck ist weg, es ist vorbei”, sagte der scheidende Reds-Coach am Freitag zur Tabellensituation, in der Arsenal und Manchester City den Titel untereinander ausmachen werden und Liverpool die Champions-League-Qualifikation dank Tottenhams 0:2 bei Chelsea sicher hat (“Ich war wirklich glücklich gestern”).

Und weil auch der öffentlichkeitswirksame Disput mit Mohamed Salah Klopp zufolge “komplett geklärt” ist (“Wir respektieren uns zu sehr”), konnte er sich bei seiner Pressekonferenz – ungefragt – einem anderen Thema zuwenden: dem schwachen Abschneiden der Premier-League-Klubs im Europapokal. Der einzige englische Halbfinalist, Aston Villa in der Conference League, verlor sein Hinspiel gegen Olympiakos Piräus am Donnerstag zuhause mit 2:4.

Den naheliegenden Schluss, die Premier-League-Teams seien in dieser Saison hinter den Erwartungen zurückgeblieben, lässt Klopp nicht zu. “Ich schaue viel Fußball, und die Premier League ist die beste Liga der Welt. Sie ist nicht überschätzt, die Spieler sind überlastet. So einfach ist das”, erklärte er. Mit den zusätzlichen Spielen in der neuen Champions-League-Saison werde die Lage nur noch dramatischer.

“Das ist ein kleiner Rat eines alten Mannes vor dem Abschied”

Die Verantwortlichen müssten wieder “Partner des Fußballs” werden statt “Saftpressen” zu sein, appellierte Klopp. “Das ist ein kleiner Rat eines alten Mannes vor dem Abschied. Ich werde weiterhin viel Fußball schauen, aber nicht alles. Die Leute können ab und zu ohne einen Spieltag überleben. Dass City, Arsenal und wir in den Viertelfinals rausfliegen, spiegelt nicht wirklich die Qualität wider, sondern dass wir an dem Tag nicht abliefern konnten, als es nötig war.” Auch wenn es in anderen Ländern “zweifellos” ebenfalls sehr gute Mannschaften gebe.

Vor dem Heimspiel gegen Tottenham am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) hatten die Reds zwar eine freie Trainingswoche (“Wir mussten Trainingseinheiten planen!”), davor jedoch im Rhythmus Donnerstag-Sonntag-Mittwoch-Samstagmittag gespielt. “Das ist ein Verbrechen”, schimpfte Klopp besonders über die jüngste 13.30-Uhr-Ansetzung des übertragenden Senders TNT. “Ich habe echt darauf gewartet, dass Amnesty International eingreift.”

Klopp als Fußballfunktionär? “Ich würde nicht überleben”

Ihm werde immer gesagt: “Aber sie bezahlen euch!” Doch “so ist es nicht, es ist genau umgekehrt: Der Fußball bezahlt sie”, meinte Klopp und schoss sich regelrecht auf den Bezahlsender ein, der früher mal BT Sport hieß: “Ich werde TNT nie wieder schauen. Sie sind happy, sammeln Abonnenten” – Klopp blickte direkt in die Kamera: “Mich könnt ihr von der Liste nehmen. Falls ihr je einen Experten sucht, ich könnte es machen, ich spreche Englisch, aber …” – er schüttelte lächelnd den Kopf.

Wäre er nicht ohnehin besser als Fußballfunktionär geeignet, um selbst an den genannten Missständen zu arbeiten? “Stellt euch mich als FIFA-Präsident vor!”, lachte Klopp auf entsprechende Nachfrage. “Es ist offensichtlich ein gut bezahlter Job, deswegen wollen ihn alle machen. Aber ich glaube nicht, dass ich mein Leben damit verbringen werde. Allein kannst du nichts verändern. Ich würde in diesem Haifischbecken wahrscheinlich nicht überleben.”

Liverpool präsentiert Heimtrikot für Saison 2024/25

Ohne Jürgen Klopp geht der FC Liverpool in die Saison 2024/25 – dafür mit einem Trikot, das an die größten Zeiten der Reds erinnern soll.

Natürlich rot, aber mit einigen Neuerungen: das Liverpooler Heimtrikot für die erste Saison nach Klopps Ära.

Natürlich rot, aber mit einigen Neuerungen: das Liverpooler Heimtrikot für die erste Saison nach Klopps Ära.

Screenshot store.liverpoolfc.com

Weil Jürgen Klopp nach fast neun Jahren dann nicht mehr da ist, muss sich der FC Liverpool zur Saison 2024/25 neu aufstellen. Eines aber ändert sich mit Abschluss der erfolgreichen Trainer-Ära natürlich nicht: Die Reds tragen zuhause weiterhin Rot.

Am Donnerstag veröffentlichte der Tabellendritte der Premier League sein neues Heimtrikot. Im Vergleich zum aktuellen, das sehr schlicht gestaltet ist, kommen mehrere dünne, weiße Längsstreifen und ein ungewöhnlich geformter Kragen hinzu, außerdem sind Klub- und Ausrüster-Logo nicht mehr in Weiß, sondern in Gold gehalten.

All das verstehen die Liverpooler und Ausrüster Nike als Hommage an die große Mannschaft, die 1984 in ähnlicher Optik unter Trainer Joe Fagan das Triple bestehend aus dem Europapokal der Landesmeister (4:2 i.E. gegen die AS Rom), dem Ligapokal und der 15. von inzwischen 19 Meisterschaften gewann.

Van Dijk findet’s “toll, dass wir den Retro-Look zurückbringen”

Kapitän Virgil van Dijk outete sich bereits als “großer Fan” des neuen Trikots, das umgerechnet knapp 94 Euro kostet. “Ich finde es toll, dass wir den Retro-Look zurückbringen. Wir sind ein geschichtsträchtiger Verein, und die Mannschaft von 1984 war eine unserer erfolgreichsten überhaupt. Ich bin sicher, dass unsere Fans die Anspielung auf diese Vereinslegenden zu schätzen wissen werden”, sagte der Abwehrchef, der beim Fotoshooting mitwirkte, auch wenn seine Zukunft über die Saison hinaus noch ungewiss ist.

Ebenso unklar ist, wie lange Nike noch die Reds ausrüstet. Im Raum steht, dass der Verein zur Spielzeit 2025/26 zu Adidas zurückwechselt – dann wäre es das vorerst letzte Liverpooler Jersey, das vom US-amerikanischen Unternehmen entworfen wurde. Dieses hatte 2020/21 New Balance als Ausrüster abgelöst.

In dieser Saison stehen nur noch zwei Heimspiele für den LFC an, der drei Spieltage vor dem Saisonende nur noch theoretische Chancen auf die Meisterschaft hat: am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Tottenham und am finalen Spieltag gegen Wolverhampton, wenn Klopp letztmals an der Seitenlinie steht.

Liverpool präsentiert Heimtrikot für Saison 2024/25

Ohne Jürgen Klopp geht der FC Liverpool in die Saison 2024/25 – dafür mit einem Trikot, das an die größten Zeiten der Reds erinnern soll.

Natürlich rot, aber mit einigen Neuerungen: das Liverpooler Heimtrikot für die erste Saison nach Klopps Ära.

Natürlich rot, aber mit einigen Neuerungen: das Liverpooler Heimtrikot für die erste Saison nach Klopps Ära.

Screenshot store.liverpoolfc.com

Weil Jürgen Klopp nach fast neun Jahren dann nicht mehr da ist, muss sich der FC Liverpool zur Saison 2024/25 neu aufstellen. Eines aber ändert sich mit Abschluss der erfolgreichen Trainer-Ära natürlich nicht: Die Reds tragen zuhause weiterhin Rot.

Am Donnerstag veröffentlichte der Tabellendritte der Premier League sein neues Heimtrikot. Im Vergleich zum aktuellen, das sehr schlicht gestaltet ist, kommen mehrere dünne, weiße Längsstreifen und ein ungewöhnlich geformter Kragen hinzu, außerdem sind Klub- und Ausrüster-Logo nicht mehr in Weiß, sondern in Gold gehalten.

All das verstehen die Liverpooler und Ausrüster Nike als Hommage an die große Mannschaft, die 1984 in ähnlicher Optik unter Trainer Joe Fagan das Triple bestehend aus dem Europapokal der Landesmeister (4:2 i.E. gegen die AS Rom), dem Ligapokal und der 15. von inzwischen 19 Meisterschaften gewann.

Van Dijk findet’s “toll, dass wir den Retro-Look zurückbringen”

Kapitän Virgil van Dijk outete sich bereits als “großer Fan” des neuen Trikots, das umgerechnet knapp 94 Euro kostet. “Ich finde es toll, dass wir den Retro-Look zurückbringen. Wir sind ein geschichtsträchtiger Verein, und die Mannschaft von 1984 war eine unserer erfolgreichsten überhaupt. Ich bin sicher, dass unsere Fans die Anspielung auf diese Vereinslegenden zu schätzen wissen werden”, sagte der Abwehrchef, der beim Fotoshooting mitwirkte, auch wenn seine Zukunft über die Saison hinaus noch ungewiss ist.

Ebenso unklar ist, wie lange Nike noch die Reds ausrüstet. Im Raum steht, dass der Verein zur Spielzeit 2025/26 zu Adidas zurückwechselt – dann wäre es das vorerst letzte Liverpooler Jersey, das vom US-amerikanischen Unternehmen entworfen wurde. Dieses hatte 2020/21 New Balance als Ausrüster abgelöst.

In dieser Saison stehen nur noch zwei Heimspiele für den LFC an, der drei Spieltage vor dem Saisonende nur noch theoretische Chancen auf die Meisterschaft hat: am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Tottenham und am finalen Spieltag gegen Wolverhampton, wenn Klopp letztmals an der Seitenlinie steht.

Mieses Timing: Was Dortmunds Sieg für die Premier-League-Klubs bedeutet

Der Dortmunder Sieg gegen PSG hat auch Auswirkungen auf die Premier-League-Tabelle. Für England ist vor allem der Blick in die letzten Jahre bitter.

Unai Emerys und Heung-Min Sons Team balgen sich um den vierten CL-Platz der Premier League, Alejandro Garnacho (Mi.) hat mit ManUnited endgültig keine Chance mehr.

Unai Emerys und Heung-Min Sons Team balgen sich um den vierten CL-Platz der Premier League, Alejandro Garnacho (Mi.) hat mit ManUnited endgültig keine Chance mehr.

imago images (3)

Die Bundesliga wird mit mindestens fünf Mannschaften in der neuen Champions League dabei sein, die Serie A ebenfalls, und sogar die Ligue 1 hat womöglich mehr Starter als sonst. Nur die Premier League, die vermeintlich sportlich, ganz sicher aber finanziell stärkste Liga der Welt, profitiert nicht davon, dass die Königsklasse 2024/25 um vier Teilnehmer aufgestockt wird.

Weil Borussia Dortmund am Mittwochabend Paris Saint-Germain im Hinspiel des Champions-League-Halbfinals mit 1:0 bezwang, steht fest, dass die Bundesliga nach der Serie A den zweiten Extra-Platz in der reformierten Königklasse erhält, weil sie die laufende Europapokal-Saison als einer der zwei stärksten Verbände abschließen wird.

In sechs der letzten sieben Jahre hätte England profitiert

Dass die Premier League leer ausgeht, ist vor allem mit einem Blick zurück bitter: In sechs der vergangenen sieben Jahren waren die englischen Klubs auf europäischer Bühne mindestens am zweitbesten, in den letzten drei sogar jeweils die Nummer eins. Nur jetzt, wenn es dafür einen zusätzlichen Startplatz gibt, schaffte es überraschend nur Aston Villa in ein Halbfinale und das auch “nur” in der Europa Conference League – ein mieses Timing.

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Das heißt: Lediglich die ersten vier der Tabelle werden sich für die Champions League qualifizieren. Zwei Tickets sind dabei bereits fix an Spitzenreiter Arsenal und Titelverteidiger Manchester City vergeben, ein drittes hat der FC Liverpool praktisch sicher.

Dahinter kommt es nun zum Zweikampf: Aston Villa um Trainer Unai Emery ist bärenstarker Vierter und hat drei Spieltage vor Schluss sieben Zähler mehr als der Fünfte Tottenham – der allerdings noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand hat, das erste an diesem Donnerstagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim FC Chelsea.

Manchester United und Newcastle haben dagegen seit Mittwochabend Gewissheit, dass sie 2024/25 – anders als in dieser Saison – maximal in der Europa League spielen werden, wozu sie mit ihren vierten Plätzen in der Gruppenphase selbst beitrugen, zumal in der Bayern- respektive BVB-Gruppe.

Stockt Marseille Frankreichs Kontingent auf?

In der Ligue 1, die ebenfalls vergeblich davon träumte, die Bundesliga noch abzufangen und damit einen vierten Startplatz zu erhalten, würden sich nach jetzigem Stand neben Meister PSG die AS Monaco als Zweiter und Überraschungsklub Stade Brest als Dritter für die Königsklasse qualifizieren, wobei auch Lille OSC und OGC Nizza drei Spieltage vor dem Saisonende noch lauern.

Weil Olympique Marseille nur Siebter ist, aber im Halbfinale der Europa League steht, könnte es 2024/25 trotzdem vier französische Champions-League-Teilnehmer geben – wenn OM den Wettbewerb gewinnt. Wird PSG Champions-League-Sieger, hätte das dagegen keine Auswirkungen auf die Ligue 1, weil Luis Enriques Elf bereits über die Liga einen Champions-League-Platz sicher hat.

Erst kaum Punkte, dann der Titel? PSG will Liverpool und Inter toppen

Acht Punkte reichten Paris Saint-Germain, um die Gruppe zu überstehen – jetzt greift Dortmunds Halbfinalgegner nach dem Titel. Eine Diskrepanz, für die es berühmte Vorbilder gibt.

Musste lange um den Einzug ins Achtelfinale zittern - jetzt steht Kylian Mbappé mit PSG in der Runde der letzten vier.

Musste lange um den Einzug ins Achtelfinale zittern – jetzt steht Kylian Mbappé mit PSG in der Runde der letzten vier.

IMAGO/Kirchner-Media

Ob einige Spieler von Schachtar Donezk mit etwas Wehmut an diesem Mittwochabend nach Dortmund blicken? Während der BVB und Paris Saint-Germain sich ab 21 Uhr (LIVE! bei kicker) im Hinspiel des Champions-League-Halbfinals gegenüberstehen, war der ukrainische Meister in der Gruppenphase gescheitert – obwohl er mehr Punkte holte als PSG.

Gerade einmal acht Zähler hatten Kylian Mbappé & Co. gereicht, um als Tabellenzweiter hinter Dortmund (11) ins Achtelfinale einzuziehen. Am finalen Spieltag, als sie wie heute Abend im Signal-Iduna-Park antraten (1:1), schienen die Pariser zur Pause sogar schon ausgeschieden und Newcastle United weiter zu sein, ehe sich das Blatt noch wendete (und sogar der Gruppensieg noch im Bereich des Möglichen lag).

2018/19 holten die Finalisten zusammen nur 17 Punkte in der Gruppe

Sollte PSG nun gar bis zum Champions-League-Titel durchmarschieren, wäre das ein Novum in der Geschichte des Wettbewerbs: Noch nie gab es einen Sieger, der die Gruppenphase mit acht (oder weniger) Punkten abschloss. Den “Rekord” halten bislang der FC Liverpool und Inter Mailand, die jeweils trotz nur neun Zählern nach der Gruppenphase den Henkelpott abräumten: die Reds 2018/19, Inter 2009/10.

Die Tottenham Hotspur, die damals im Finale gegen Liverpool verloren (0:2), hatten übrigens die Gruppenphase mit acht Zählern abgeschlossen und sind damit ein weiteres Vorbild für PSG in diesem Jahr. Olympique Lyon war 2019/20 nach acht Punkten wie der Ligue-1-Rivale bis ins Halbfinale gekommen, wobei der Wettbewerbsmodus wegen der Corona-Pandemie abgeändert worden war.

Napoli erlebte einst den umgekehrten Fall

Ab der neuen Saison wird sich kein Klub mehr auf diese Weise “durchmogeln” können, weil es dann statt acht Gruppen eine Liga für alle 36 Teilnehmer gibt. Auch Schachtar Donezk, das nach dem “Abstieg” in die Europa League prompt in den K.-o.-Runden-Play-offs an Olympique Marseille scheiterte (2:2/1:3), darf dann womöglich einen neuen Anlauf nehmen.

Noch viel bitterer war die Gruppenphase 2013/14 für die SSC Neapel verlaufen. Sie wird der einzige Klub bleiben, der es fertigbrachte, mit zwölf Punkten nur Dritter zu werden.

Premier League plant Ausgabenobergrenze – Manchester-Klubs dagegen

Die Premier League plant die Einführung einer Ausgabenobergrenze, die zur Saison 2025/26 kommen würde. Eine Mehrheit ist bereits gefunden – doch komplette Einigkeit besteht bei diesem Thema nicht. Speziell aus Manchester soll es Gegenwind geben.

Blick in die Zukunft: ManUnited-Abräumer Casemiro.

Blick in die Zukunft: ManUnited-Abräumer Casemiro.

imago images

Fortlaufend wird in der Premier League an der Liga-Struktur gearbeitet. Bei einer Aktionärsversammlung in London am Montag wurde erneut über eine Ausgabenobergrenze diskutiert. Diese soll nun auf der Jahreshauptversammlung der Liga im Juni zur Abstimmung gestellt werden.

Besagte Grenze soll die Ausgaben der Vereine an einen bestimmten Prozentsatz ihrer Einnahmen koppeln. Wäre das Gesetz beispielsweise in der vergangenen Saison in Kraft gewesen, hätte die Obergrenze 518 Millionen Pfund betragen – das Fünffache der 103,6 Millionen Pfund, die Schlusslicht Southampton aus zentralisierten TV-Einnahmen erzielte.

Nach übereinstimmenden englischen Medienberichten ist in der Premier League bereits eine Mehrheit gefunden. Hauptsächlich stimmen freilich Klubs dafür, die sich in der unteren Tabellenhälfte befinden und die das ohnehin schon fragile Wettbewerbsgleichgewicht der Liga in Frage stellen.

Das Besondere am angestrebten Modell: Es wäre das erste, das die Ausgaben eines Klubs an die Einnahmen eines anderen Vereins bindet, während etwa das Financial Fairplay auf den eigenen Einnahmen eines Klubs basiert. Die Ausgabenobergrenze würde indes die bisher geltenden Profitabilitäts- und Nachhaltigkeitsregeln ersetzen, die für die jüngsten Punktabzüge des FC Everton und bei Nottingham Forest verantwortlich waren.

Wettbewerbsfähigkeit der Premier League “in Gefahr”?

Laut BBC sollen lediglich Manchester United, Manchester City und Aston Villa am Montag gegen die mögliche Einführung besagter Ausgabenobergrenze gestimmt haben. Der FC Chelsea habe sich zudem enthalten. ManUnited, so berichtet es The Athletic, wehre sich vor allem gegen den Vorschlag, weil sich dieser möglicherweise negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit der Premier League auswirken könnte.

Auch die Spielergewerkschaft PFA beäugt den Vorstoß kritisch. Ein PFA-Sprecher erklärte bereits: “Wir werden natürlich weitere Details zu diesen spezifischen Vorschlägen abwarten, aber wir haben immer klar gesagt, dass wir jede Maßnahme ablehnen würden, die eine harte Obergrenze für Spielergehälter vorsehen würde.”

Referee unterbindet Gakpos mögliches Tor – PGMOL ordnet skurrile Szene ein

Cody Gakpo war im Gastspiel bei West Ham auf dem Weg für Liverpool, das späte 3:2 zu erzielen. Doch Schiedsrichter Anthony Taylor unterband die Situation und verhinderte damit ein skurriles Tor.

Seine Aufmerksamkeit blieb unbelohnt: Cody Gakpo.

Seine Aufmerksamkeit blieb unbelohnt: Cody Gakpo.

IMAGO/PA Images

Nach dem Ausgleich von Michail Antonio benötigte Liverpool im Gastspiel bei West Ham in der Schlussphase unbedingt einen Treffer, um die Rest-Hoffnungen auf den Meistertitel zu wahren.

Beinahe wäre dieser auf bizarre Weise gefallen. Nach einer abgefangenen Flanke hatte sich West Hams Schlussmann Alphonse Areola den Ball wie bei einem Freistoß im eigenen Sechzehner hingelegt, sodass die Kugel frei spielbar gut elf Meter vor dem Tor lag. Der aufmerksame Cody Gakpo blickte kurz zu Schiedsrichter Anthony Taylor, setzte anschließend zum Sprint an und stand kurz vor dem so wichtigem 3:2. Doch dann ertönte der Pfiff von Taylor, der zuvor mit dem Rücken zur Situation Richtung Mittellinie gelaufen war.

Der Schiedsrichter hat auf Vorteil entschieden. Er sagt, dass es ein Foul am Torhüter gibt.

Gakpo erging es wohl wie zahlreichen Zuschauern im Stadion. Er war verwundert. Klarheit schaffte spätestens nach dem Spiel die PGMOL: “Der Schiedsrichter hat auf Vorteil entschieden. Er sagt, dass es ein Foul am Torhüter gibt”, wird die englische Schiedsrichter-Organisation von NBC zitiert. Aus Sicht des Schiedsrichters war der Vorteil durch Gakpos anlaufen also nicht mehr gegeben.

Tatsächlich gab es vor der Szene einen Kontakt zwischen Areola und Gakpo, woraufhin sich der Schlussmann an den linken Knöchel fasste. Zunächst wollte der Torwart aber weiterspielen, wie der etwas nach vorne geworfene Ball verdeutlichte, nach dem Pfiff ließ er sich dann kurz behandeln. Da der Keeper anschließend nicht noch ein drittes Mal hinter sich greifen musste, ist Liverpools Traum vom zwei Meistertitel mit Jürgen Klopp wohl geplatzt.

Die Szene erinnerte ein wenig an ein Ereignis aus dem Viertelfinal-Hinspiel der Champions League zwischen Arsenal und Bayern. Vor rund zweieinhalb Wochen hatte Gunners-Verteidiger Gabriel einen Abstoß von David Raya mit der Hand gestoppt und anschließend selbst einen Flachabstoß ausgeführt. Damals war es ohne Elfmeter für die Münchner weitergegangen.

Referee unterbindet Gakpos mögliches Tor – PGMOL ordnet skurrile Szene ein

Cody Gakpo war im Gastspiel bei West Ham auf dem Weg für Liverpool, das späte 3:2 zu erzielen. Doch Schiedsrichter Anthony Taylor unterband die Situation und verhinderte damit ein skurriles Tor.

Seine Aufmerksamkeit blieb unbelohnt: Cody Gakpo.

Seine Aufmerksamkeit blieb unbelohnt: Cody Gakpo.

IMAGO/PA Images

Nach dem Ausgleich von Michail Antonio benötigte Liverpool im Gastspiel bei West Ham in der Schlussphase unbedingt einen Treffer, um die Rest-Hoffnungen auf den Meistertitel zu wahren.

Beinahe wäre dieser auf bizarre Weise gefallen. Nach einer abgefangenen Flanke hatte sich West Hams Schlussmann Alphonse Areola den Ball wie bei einem Freistoß im eigenen Sechzehner hingelegt, sodass die Kugel frei spielbar gut elf Meter vor dem Tor lag. Der aufmerksame Cody Gakpo blickte kurz zu Schiedsrichter Anthony Taylor, setzte anschließend zum Sprint an und stand kurz vor dem so wichtigem 3:2. Doch dann ertönte der Pfiff von Taylor, der zuvor mit dem Rücken zur Situation Richtung Mittellinie gelaufen war.

Der Schiedsrichter hat auf Vorteil entschieden. Er sagt, dass es ein Foul am Torhüter gibt.

Gakpo erging es wohl wie zahlreichen Zuschauern im Stadion. Er war verwundert. Klarheit schaffte spätestens nach dem Spiel die PGMOL: “Der Schiedsrichter hat auf Vorteil entschieden. Er sagt, dass es ein Foul am Torhüter gibt”, wird die englische Schiedsrichter-Organisation von NBC zitiert. Aus Sicht des Schiedsrichters war der Vorteil durch Gakpos anlaufen also nicht mehr gegeben.

Tatsächlich gab es vor der Szene einen Kontakt zwischen Areola und Gakpo, woraufhin sich der Schlussmann an den linken Knöchel fasste. Zunächst wollte der Torwart aber weiterspielen, wie der etwas nach vorne geworfene Ball verdeutlichte, nach dem Pfiff ließ er sich dann kurz behandeln. Da der Keeper anschließend nicht noch ein drittes Mal hinter sich greifen musste, ist Liverpools Traum vom zwei Meistertitel mit Jürgen Klopp wohl geplatzt.

Die Szene erinnerte ein wenig an ein Ereignis aus dem Viertelfinal-Hinspiel der Champions League zwischen Arsenal und Bayern. Vor rund zweieinhalb Wochen hatte Gunners-Verteidiger Gabriel einen Abstoß von David Raya mit der Hand gestoppt und anschließend selbst einen Flachabstoß ausgeführt. Damals war es ohne Elfmeter für die Münchner weitergegangen.

Klopp ernüchtert: “Sorry, dass ich keine besseren Neuigkeiten habe”

Meisterschaft für Liverpool immer unwahrscheinlicher 27.04.2024

Klopp ernüchtert: “Sorry, dass ich keine besseren Neuigkeiten habe”

0:53Liverpool lässt in der entscheidenden Phase gegen West Ham erneut Punkte liegen. Trainer Jürgen Klopp stellte nach dem Spiel resigniert klar, dass die möglichen 84 Punkte schon lange nicht mehr zu einem Titel gereicht haben.