Mainz vertagt Mwene-Berufung – Hoffnung bei Onisiwo

Mit zwei unerwarteten Trainingsgästen startet Mainz 05 am Mittwoch die Vorbereitung auf Heidenheim. Stefan Bell und Niko Bungert stehen auf dem Platz, auch Jessic Ngankam ist nach Verletzung dabei.

Warten auf eine Schiene: Karim Onisiwo soll bald wieder ins Training einsteigen.

Warten auf eine Schiene: Karim Onisiwo soll bald wieder ins Training einsteigen.

picture alliance/dpa

Die 50 Trainingskiebitze am 1. Mai begrüßten Stefan Bell mit Applaus. Wegen einer Herzmuskelentzündung ist der 32-Jährige seit Januar ausgefallen und durfte sich lange Zeit nicht sportlich betätigen. Am Mittwoch machte er erstmals das Aufwärmprogramm des Mannschaftstrainings mit. Danach absolvierte er rund 45 Minuten lang leichtes Lauftraining.

Ob Bell in dieser Saison noch einmal zum Einsatz kommt, ist fraglich. Trainer Bo Henriksen freut sich über die Rückkehr des Mainzer Urgesteins: “Er ist ein fantastischer Typ, er ist gut für die Kabine, und vor allem ist es gut für ihn nach so einer langen Pause.” Bells Vertrag läuft zum Saisonende aus, ob er eine Verlängerung befürwortet, dazu will sich der Trainer aktuell nicht äußern: “Wir müssen noch drei Spiele absolvieren, im Moment geht es nur darum, den Klassenerhalt zu erreichen.”

Onisiwo soll nächste Woche mit einer Schiene einsteigen

Beim Gastspiel in Heidenheim (Sonntag, 19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) muss Henriksen ohne die gesperrten Nadiem Amiri, Brajan Gruda und Phillipp Mwene sowie ohne Karim Onisiwo auskommen, der am Montag wegen des Bruchs von drei Fingern operiert wurde. Für das bevorstehende Spiel muss Henriksen Onisiwo abschreiben, danach hofft er auf eine Rückkehr: “Er spielt Fußball nicht mit der Hand. Nächste Woche wird er eine Schiene bekommen und dann hoffentlich ins Training zurückkehren. Wir warten noch darauf, dass die Schwellung zurückgeht.”

Frist für Mwene-Einspruch endet erst am Donnerstag

Für das letzte Heimspiel der Saison gegen Borussia Dortmund hat Mainz auch die Hoffnung auf Mwene noch nicht aufgegeben. Am Donnerstagmorgen wollen die 05er entscheiden, ob sie Berufung gegen die harte Zwei-Spiele-Sperre des DFB-Sportgerichts einlegen. Wegen des Feiertags läuft die Frist erst am Donnerstag ab. Aufgrund der Angaben des Schiedsrichters im Spielberichtsbogen hat das Gericht auf “rohes Spiel” entschieden, wofür die Mindestsperre zwei Spiele beträgt. Die TV-Bilder lassen jedoch auch eine weniger drastische Einstufung der Szene zu, möglicherweise als unsportliches Verhalten.

Trainingscomeback bringt Bungert ins Schwitzen

Im Trainingsspiel am Mittwoch wirbelte auch Co-Trainer Niko Bungert über den Platz. Als Mitglied des “Team blau” holte sich der 37-Jährige in praller Sonne ziemlich schnell einen roten Kopf. Knapp fünf Jahre nach dem Karriereende war bald zu erkennen, dass der Fitnesszustand zwischen Bungert und den aktuellen Profis doch ziemlich unterschiedlich ist. Bungert hielt trotzdem wacker bis zum Abpfiff durch.

Michael Ebert

Barkok hat das Krankenhaus verlassen

Der am Wochenende von Unbekannten bei einem tätlichen Angriff in Berlin schwer verletzte Hertha-Profi Aymen Barkok konnte nach kicker-Informationen das Krankenhaus inzwischen verlassen.

Kommt in der Rückrunde bislang auf zwölf Zweitliga-Einsätze für die Hertha: Aymen Barkok.

Kommt in der Rückrunde bislang auf zwölf Zweitliga-Einsätze für die Hertha: Aymen Barkok.

IMAGO/DeFodi

Barkok war in der Nacht zum Sonntag vor einem Berliner Nachtclub von mehreren Tätern attackiert und dabei schwer verletzt worden. Der 25-Jährige hatte bei dem Angriff mehrere Gesichtsfrakturen, darunter einen Bruch des Jochbeins, erlitten und war noch am Sonntag operiert worden. Die Täter waren flüchtig, die Polizei leitete Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung ein. Der Mittelfeldspieler hat am Dienstag die Berliner Charité, wo er operiert worden war, verlassen und setzt seinen Genesungsprozess zu Hause fort.

In dieser Saison wird Barkok, den Hertha im Januar von Bundesligist Mainz 05 ausgeliehen hatte, für den Zweitliga-Achten nicht mehr zum Einsatz kommen. Beim 1:1 gegen Hannover 96 am vergangenen Freitag hatte der Deutsch-Marokkaner 90 Minuten auf der Bank gesessen, seit Januar verbuchte er elf Startelf- (zehn in der Liga, einer im DFB-Pokal) und zwei Joker-Einsätze.

Kaufpflicht greift nicht – Gespräche geplant

Bei einem weiteren Startelf-Einsatz – oder zwei Teileinsätzen – hätte die zwischen beiden Klubs vertraglich fixierte Kaufpflicht gegriffen. Bei einem Aufstieg Herthas wären dann 1,2 Millionen Euro Ablöse nach Mainz geflossen, bei dem jetzt sicheren Zweitliga-Verbleib 600.000 Euro.

Nun geht die Klärung der Personalie in die Verlängerung: Bei Hertha will man zunächst die Genesung Barkoks abwarten, danach sind Gespräche mit dessen Stammklub Mainz geplant. Klar ist: Auch wenn die Kaufpflicht nicht mehr greifen wird, ist die Tür für Pechvogel Barkok bei Hertha nach kicker-Informationen keineswegs zu.

Steffen Rohr

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DAZN vs. DFL: Worum geht es im Milliardenstreit?


14:53 Minuten

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Barkok hat das Krankenhaus verlassen

Der am Wochenende von Unbekannten bei einem tätlichen Angriff in Berlin schwer verletzte Hertha-Profi Aymen Barkok konnte nach kicker-Informationen das Krankenhaus inzwischen verlassen.

Kommt in der Rückrunde bislang auf zwölf Zweitliga-Einsätze für die Hertha: Aymen Barkok.

Kommt in der Rückrunde bislang auf zwölf Zweitliga-Einsätze für die Hertha: Aymen Barkok.

IMAGO/DeFodi

Barkok war in der Nacht zum Sonntag vor einem Berliner Nachtclub von mehreren Tätern attackiert und dabei schwer verletzt worden. Der 25-Jährige hatte bei dem Angriff mehrere Gesichtsfrakturen, darunter einen Bruch des Jochbeins, erlitten und war noch am Sonntag operiert worden. Die Täter waren flüchtig, die Polizei leitete Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung ein. Der Mittelfeldspieler hat am Dienstag die Berliner Charité, wo er operiert worden war, verlassen und setzt seinen Genesungsprozess zu Hause fort.

In dieser Saison wird Barkok, den Hertha im Januar von Bundesligist Mainz 05 ausgeliehen hatte, für den Zweitliga-Achten nicht mehr zum Einsatz kommen. Beim 1:1 gegen Hannover 96 am vergangenen Freitag hatte der Deutsch-Marokkaner 90 Minuten auf der Bank gesessen, seit Januar verbuchte er elf Startelf- (zehn in der Liga, einer im DFB-Pokal) und zwei Joker-Einsätze.

Kaufpflicht greift nicht – Gespräche geplant

Bei einem weiteren Startelf-Einsatz – oder zwei Teileinsätzen – hätte die zwischen beiden Klubs vertraglich fixierte Kaufpflicht gegriffen. Bei einem Aufstieg Herthas wären dann 1,2 Millionen Euro Ablöse nach Mainz geflossen, bei dem jetzt sicheren Zweitliga-Verbleib 600.000 Euro.

Nun geht die Klärung der Personalie in die Verlängerung: Bei Hertha will man zunächst die Genesung Barkoks abwarten, danach sind Gespräche mit dessen Stammklub Mainz geplant. Klar ist: Auch wenn die Kaufpflicht nicht mehr greifen wird, ist die Tür für Pechvogel Barkok bei Hertha nach kicker-Informationen keineswegs zu.

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Mwene für zwei Spiele gesperrt – Mainz erwägt Einspruch

Mainz muss wohl in den kommenden beiden Partien auf Verteidiger Phillipp Mwene verzichten. Der Österreicher, der tief in der Nachspielzeit gegen Köln Rot sah, wurde vom DFB-Sportgericht gesperrt. Die 05er erwägen allerdings Einspruch.

Außer sich: Phillipp Mwene bekam von Benjamin Brand die Rote Karte gezeigt.

Außer sich: Phillipp Mwene bekam von Benjamin Brand die Rote Karte gezeigt.

IMAGO/Beautiful Sports

Es war eine bittere Schlussphase, die der FSV Mainz 05 am Sonntagabend erlebte. Nicht nur kassierten die 05er den späten Ausgleichstreffer in der fünften Minute der Nachspielzeit infolge des zweiten Foulelfmeters für den 1. FC Köln und verpassten durch das 1:1 den Sprung auf Rang 14, sondern mussten fünf Minuten später auch noch einen Platzverweis gegen Phillipp Mwene hinnehmen – eine überzogene Entscheidung.

Der Außenverteidiger war gegen Kölns Mark Uth links an der Seitenlinie zu spät gekommen und hatte den Offensivmann gefoult. Unmittelbare Torgefahr war zwar nicht in Verzug und das Foul auch nicht sonderlich hart, trotzdem zeigte Schiedsrichter Benjamin Brand (kicker-Note 4) dem Österreicher die Rote Karte. Der DFB hat ihn nun wegen rohen Spiels für zwei Spiele gesperrt. Eine harte Entscheidung, gegen die der Bundesligist vorzugehen erwägt.

Auch Amiri und Gruda fehlen

Zunächst aber steht die Sperre, aufgrund der Mwene den Mainzern (aktuell auf Relegationsrang 16) somit im Abstiegskampf sowohl beim Gastspiel in Heidenheim am kommenden Wochenende, für das auch Nadiem Amiri und Brajan Gruda aufgrund einer Gelbsperre ausfallen, als auch eine Woche später zuhause gegen Borussia Dortmund fehlen wird. Ein herber Verlust für die Mainzer, bei deren Spielen Mwene stets in der Anfangsformation stand, seit Bo Henriksen an der Seitenlinie steht. Dem Dänen bricht auch mit dem verletzten Karim Onisiwo eine Stütze weg.

Drei Finger gebrochen: Onisiwo fehlt Mainz vorerst im Abstiegskampf

Der 1. FSV Mainz 05 muss im Abstiegskampf vorerst auf Karim Onisiwo verzichten. Im Heimspiel gegen Köln verletzte sich der Österreicher folgenschwer an der Hand – und wurde bereits operiert.

Er fehlt dem FSV vorerst: Karim Onisiwo.

Er fehlt dem FSV vorerst: Karim Onisiwo.

imago images

Es lief die 53. Minute im Abstiegskrimi zwischen Mainz 05 und dem 1. FC Köln (1:1), als das Unheil seinen Lauf nahm. Nach einem Zweikampf mit Kölns Innenverteidiger Julian Chabot schrie Karim Onisiwo nach der Landung auf dem Rasen laut auf und hatte offensichtlich große Schmerzen. Zwei Betreuer eilten aufs Feld und kühlten die linke Hand.

Nach minutenlanger Behandlung stand allerdings fest, dass der 24-malige österreichische Nationalspieler (ein Tor) nicht würde weitermachen können. Für ihn übernahm auf der linken Seite Kapitän Silvan Widmer. Die Mainzer, die zu diesem Zeitpunkt noch mit 1:0 führten, brachten die Führung letztlich nicht über die Zeit und verpassten damit den erneuten Sprung über den Strich.

Blieb noch die Frage nach Onisiwo, der in dieser Saison bislang 24-mal in der Bundesliga zum Zug kam und immerhin an sechs Treffern (ein Tor, fünf Vorlagen) direkt beteiligt war (kicker-Notenschnitt 4,06).

Reicht es noch für Heidenheim?

Am Dienstagmorgen kam Mainz mit einer ersten Diagnose daher: “Karim Onisiwo hat sich beim Heimspiel der 05er gegen den 1. FC Köln drei Finger an der linken Hand gebrochen. Der Angreifer wurde am Montag operiert, der Eingriff ist gut verlaufen. Onisiwo wird zunächst mit dem Training pausieren; der Zeitpunkt einer Rückkehr in den Trainingsbetrieb hängt vom Heilungsverlauf ab.”

Die Zeit bis zum nächsten “Endspiel” um den Klassenerhalt wird damit knapper, am Sonntagabend (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) geht es zu Aufsteiger Heidenheim, der die neuntbeste Heimmannschaft der Liga stellt. Mainz dagegen ist auf fremden Plätzen in dieser Saison noch komplett ohne Sieg (0/8/7, 12:31 Tore).

Sollte es nicht für Heidenheim reichen, wird der Mainzer Cheftrainer Bo Henriksen zumindest auf die Rückkehr Onisiwos für die letzten beiden Bundesligaspiele gegen Borussia Dortmund (11. Mai) und beim VfL Wolfsburg (18. Mai) hoffen.

Operation nach nächtlichem Angriff: Herthas Barkok droht lange Pause

Für Herthas Leihspieler Aymen Barkok endete ein Besuch in einem Berliner Lokal nach einem Angriff im Krankenhaus. Die Polizei ermittelt. Dem 25-Jährige droht eine monatelange Pause.

Musste am Wochenende im Gesicht operiert werde: Aymen Barkok.

Musste am Wochenende im Gesicht operiert werde: Aymen Barkok.

IMAGO/Jan Huebner

Am Montagnachmittag machte Hertha BSC den Vorfall um Aymen Barkok via Klubstatement öffentlich. “Mit Entsetzen musste Hertha BSC am Sonntag erfahren, dass Aymen Barkok in der Nacht von Samstag auf Sonntag in einem Berliner Lokal tätlich angegriffen wurde und mit Gesichtsverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden musste”, heißt es von Vereinsseite und weiter: “Unser Mittelfeldspieler wurde am Sonntag bereits erfolgreich operiert, wird uns jedoch vorerst nicht zur Verfügung stehen.”

Der Sachverhalt sei bereits in der Nacht von der Polizei aufgenommen worden. Über die Schwere der Verletzungen machten die Berliner keine Angaben. Nach kicker-Informationen erlitt Barkok bei dem Überfall mehrere Gesichtsfrakturen. Den Angriff sollen dem Vernehmen nach mehrere Täter ausgeführt haben. Der Mainz-Leihgabe droht eine monatelange Ausfallzeit.

Wie geht es nächste Saison weiter?

Für Barkok könnte der Vorfall auch nachhaltige Folgen für seine Zukunft haben. Elf Startelfeinsätze (zehn in der Liga, einer im DFB-Pokal) stehen bislang in der Bilanz des Mainzer Leihspielers, von dessen Gehalt Stammklub Mainz noch einen kleinen Anteil trägt.

Dazu kamen zwei Joker-Einsätze in der 2. Liga, die dem Vernehmen nach ebenfalls eine Rolle spielen für die vertraglich fixierte Kaufpflicht. Bei einem weiteren Startelf-Einsatz, so ist von mehreren Seiten zu hören, hätte die Kaufpflicht gegriffen.

Bei einem Berliner Verbleib in der 2. Liga, der jetzt nahezu sicher ist, wären 600.000 Euro Ablöse nach Mainz geflossen. Im Aufstiegsfall wären 1,2 Millionen Euro fällig gewesen.

Trotz der Mainzer Mängel – Burkardt baut auf die Positivserie

Mainz 05 stellt gegen Köln in der zweiten Halbzeit das Fußballspielen weitgehend ein und kassierte prompt den Ausgleich zum 1:1-Endstand. Trotz des verpassten Matchballs, um den Direktabstieg auszuschließen, schaltet Jonathan Burkardt schnell wieder in den Positivmodus.

Der Mainzer Jonathan Burkardt bemängelt fehlenden Mut.

Der Mainzer Jonathan Burkardt bemängelt fehlenden Mut.

IMAGO/Beautiful Sports

Die Rheinhessen können froh sein, den Fünf-Punkte-Vorsprung auf den Tabellen-17. Köln gewahrt zu haben. In der Schlussphase waren die Gäste einem Sieg näher als der FSV, auch wenn der Ausgleich erst in der Nachspielzeit und per Elfmeter fiel. “Wir wollten mit dem Kopf durch die Wand und unbedingt das zweite Tor machen. Das war das falsche Rezept in der zweiten Halbzeit, das hat den Gegner stark gemacht”, analysiert Sportdirektor Martin Schmidt.

“Uns hat der Mut gefehlt”

Auch bei Jonathan Burkardt, der 90 Minuten rackerte, ackerte und wichtige Bälle ablief, ist der Frust zunächst groß, da Mainz wieder auf den Relegationsplatz zurückfiel. “Wir gehen mit negativen Gefühlen raus, weil wir lange geführt und spät den Ausgleich bekommen haben. Da ist man erst einmal niedergeschlagen, vor allem die zweite Halbzeit war nicht gut, wir haben uns hinten reindrängen lassen. Ich kann es mir nicht ganz erklären, uns hat der Mut gefehlt”, resümiert der Stürmer.

Nachdem die Gastgeber in den vergangenen Wochen als Jäger erfolgreich waren, waren sie plötzlich die Gejagten und hatten etwas zu verlieren. Die Rollen waren plötzlich vertauscht. “Die Kölner haben um ihr Leben gekämpft, das hat man gemerkt, und uns fehlten die Mittel”, so Burkardt. In der aktuellen Form dürfe es nicht passieren, dass die Gäste die Oberhand gewinnen.

“Wir müssen ab morgen wieder alles dafür tun, um in Heidenheim zu gewinnen”, schaltet Burkardt schnell wieder in den Positivmodus, der von Trainer Bo Henriksen vorgelebt wird. “Ich glaube, wir sollten schon sehen, dass wir jetzt sechs Spiele ungeschlagen sind, dass wir die fünf Punkte Vorsprung auf Köln gehalten haben”, betont der Angreifer.

Michael Ebert

Amiri übt schonungslos Kritik – Verdacht auf Bruch bei Onisiwo

Obwohl Mainz 05 seit nunmehr sechs Bundesliga-Spielen ungeschlagen ist, hagelte es nach dem 1:1 gegen Köln Selbstkritik. Für die kommende Partie fallen mehrere Spieler aus.

Nicht zufrieden mit der Leistung gegen Köln: Nadiem Amiri.

Nicht zufrieden mit der Leistung gegen Köln: Nadiem Amiri.

IMAGO/Beautiful Sports

Nadiem Amiri legte den Finger kurz nach Abpfiff tief in die Wunde. “Das war heute ein glücklicher Punkt für uns”, begann der Mittelfeldspieler bei DAZN seine Analyse, um dann einen Satz auszusprechen, der ihm selbst und seinen Mitspielern eigentlich weh tun müsste: “Köln wollte es mehr.” Und das in einem Abstiegsendspiel, wie es das Mainzer Heimspiel gegen den Vorletzten aus der Domstadt war? “Die haben alles reingeworfen und wir haben keinen Zugriff bekommen”, kritisierte Amiri weiter. “Wir hatten vielleicht zehn Minuten von 90, in denen wir besser waren. Das einzig Positive ist, dass wir noch fünf Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz haben.”

Dabei können sich die sechs ungeschlagenen Spiele in Serie für einen Abstiegskandidaten nach wie vor sehen lassen.

“In den letzten Wochen haben wir sehr gute Spiele gemacht und genug Punkte gesammelt”, führte Amiri aus, konnte sich dann aber einen Quervergleich mit seinem Ex-Klub nicht verkneifen. “Wir sind aber keine Topmannschaft wie Leverkusen, die jede Woche performt”, sagte der Mittelfeldspieler, der in der Hinrunde noch für den neuen Deutschen Meister aufgelaufen war. “Wir wissen, wie schwer es wird, aber am Ende zählt, dass wir in der Liga bleiben. Der Rest ist scheißegal.”

Barreiro: “Nur eine Frage der Zeit, bis wir ein Tor kassieren”

Ähnlich kritisch sah auch Amiris Mittelfeldpartner Leandro Barreiro die Mainzer Leistung. “Wir müssen ehrlich mit uns selbst sein: Nach der zweiten Hälfte hatten wir es auch nicht verdient, das Spiel zu gewinnen”, sagte der Luxemburger, der Mainz im ersten Durchgang noch verdient mit 1:0 in Führung gebracht hatte. “Gefühlt dachten wir, wir führen ja 1:0 und es wird schon gehen”, bemängelte Barreiro. “Die Kölner hatten immer mehr Aktionen und wir haben es nicht geschafft, mehr Druck auszuüben und Chancen zu kreieren. Wir haben zu viele erste und zweite Bälle verloren und dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir ein Tor kassieren.”

Das Tor fiel – wenn auch erst in der fünften Minute der Nachspielzeit. Trotzdem sah keiner im Mainzer Lager zwei verlorene Punkte – zu groß war der Ärger über den Auftritt im zweiten Durchgang. “Wir haben in der zweiten Hälfte sehr schlecht angefangen”, gab Trainer Bo Henriksen mit Blick auf den frühen Elfmeter für Köln, den Luca Waldschmidt verschossen hatte, zu Protokoll. “Dann bekommen wir ein bisschen Angst und haben sehr schlecht gespielt. Aber das ist Fußball, das ist menschlich. Wir alle haben diese Emotionen.”

Der am letzten Wochenende neu gewonnene Nichtabstiegsplatz ist damit dahin, durch den Bochumer 3:2-Sieg bei Hoffenheim hat Mainz nun wieder zwei Punkte Rückstand auf Platz 15. “Wir haben noch drei Finals, wir haben noch nichts verloren”, blickte Henriksen voraus. Beim ersten dieser drei Finals in Heidenheim am kommenden Sonntag (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wird der dänische Coach aber auf einige wichtige Spieler verzichten müssen: Sowohl Schlüsselspieler Amiri als auch der gegen Köln sehr agile Brajan Gruda sahen die 5. Gelbe Karte und werden auf der Ostalb ebenso gesperrt fehlen wie Außenverteidiger Philipp Mwene, der in der Nachspielzeit die Rote Karte sah.

Hinzukommen könnte ein Ausfall von Karim Onisiwo. Der Angreifer war zu Beginn des zweiten Durchgangs nach einem Foul von Kölns Julian Chabot unglücklich auf die linke Hand gefallen und hatte sofort vor Schmerzen aufgeschrien. Nach Angaben des Vereins wurde Onisiwo nach seiner im Anschluss erfolgten Auswechslung direkt zum Röntgen gebracht. Es besteht der Verdacht auf einen Bruch.

Keller-Krimi deluxe: Kölns zweiter Elfmeter rettet spät einen Punkt

Der 1. FC Köln hat im Abstiegsendspiel bei Mainz 05 spät einen Punkt gerettet. In einer langen Nachspielzeit wurde es richtig emotional.

Späte Belohnung: Florian Kainz trifft vom Punkt zum 1:1.

Späte Belohnung: Florian Kainz trifft vom Punkt zum 1:1.

IMAGO/Thomas Frey

Spürbare Anspannung im Stadion, zwei emotionale Fan-Lager und zwei Teams, die mit hoher Zweikampfintensität in die Partie gingen: Das Duell des 15. mit dem 17. lieferte Abstiegskampf in seiner Reinform. Dazu trug vor allem in der Anfangsphase auch der 1. FC Köln bei, der nach dem 0:2 gegen Darmstadt sichtbar auf Wiedergutmachung aus war und giftig in die Duelle ging. Trainer Timo Schultz hatte Schmitz, Huseinbasic und Tigges für Christensen, Kainz und Adamyan in die Startelf beordert und vorab Mut gefordert, den vor allem Huseinbasic mit zwei frühen Distanzschüssen unter Beweis stellte (12., 15.).

Auch wenn Köln in Sachen Einsatz wenig vorzuwerfen war, war nach der Anfangsphase auch deutlich festzustellen, welches Team zuletzt einen heftigen Rückschlag kassiert hatte – und welches mit einer Serie von fünf ungeschlagenen Spielen in die Partie gegangen war. Mainz, im Vergleich zum 1:1 in Freiburg mit Onisiwo anstelle des gesperrten Lee (5. Gelbe Karte) in der Startelf, präsentierte sich im Angriffsspiel kreativer, spielerisch stärker, gefährlicher. So hatte van den Berg im Anschluss an eine Ecke auch die erste gute Chance der Partie, Schwäbe parierte den noch abgefälschten Schuss stark (20.).

Barreiro staubt ab – Köln offensiv zu ungefährlich

Köln zeigte sich zwar weiterhin offensiv bemüht, die Unzulänglichkeiten im eigenen Angriffsspiel führten aber immer häufiger zu gefährlichen Umschaltaktionen der Mainzer, von denen eine schließlich in der verdienten Führung gipfelte: Amiris öffnender Pass erreichte Onisiwo, dessen harten Schuss Schwäbe zur Seite abwehrte – allerdings vor die Füße von Barreiro, der problemlos abstaubte (29.).

Kurz darauf hatte Burkardt nach einem weiteren Konter sogar das 2:0 auf dem Fuß, grätschte den Ball aus fünf Metern aber über das Tor (33.). Köln verlor sich hingegen hauptsächlich in ungefährliche Halbfeldflanken, einzig ein Schuss von Tigges sorgte noch für kurzes Raunen (45.+3).

Zwei Elfmeter vom Punkt: Waldschmidt vergibt, Kainz trifft

Bundesliga – 31. Spieltag

Direkt nach Wiederbeginn ergab sich für die Gäste allerdings unverhofft die riesige Gelegenheit zum Ausgleich – verpackt als Geschenk von Caci, der Alidou beim Verlassen des Strafraums völlig unnötig kurz vor der Linie foulte und so einen Elfmeter verursachte. Waldschmidt trat an – und legte den Ball rechts am Tor vorbei (48.). In der Folge schien Mainz – bedingt durch den moralischen Boost – zunächst obenauf, ab Mitte des zweiten Durchgangs verlor sich die Partie aber in zahlreichen Nickligkeiten und Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten.

Weil die Hausherren immer passiver wurden, kämpfte sich Köln – durch die Einwechslungen von Uth und Kainz nun mit mehr Struktur im Spiel – wieder zurück in die Partie und belagerte in der Schlussphase den Mainzer Strafraum. Im Mittelpunkt stand dabei Mainz-Keeper Zentner: Der Schlussmann parierte zunächst gegen Schmitz (73.) und dann glänzend gegen Uth (85.), ehe er in der Nachspielzeit bei einer der zahlreichen Kölner Halbfeldflanken ohne Rücksicht auf Verluste aus seinem Tor stürmte und Adamyan abräumte. Es gab den zweiten Elfmeter des Tages für Köln, den Kainz diesmal sicher verwandelte (90.+5).

Rot für Mwene – Köln fordert Elfmeter

Damit war die Nachspielzeit aber noch lange nicht vorbei. Köln rannte weiter an und wollte noch den Siegtreffer – und Mainz spielte für die letzten Minuten sogar in Unterzahl, nachdem Mwene für ein Foul an Uth eine – allerdings überzogene – Rote Karte sah (90.+9). Nach dem folgenden Freistoß forderte Köln sogar noch einen weiteren Elfmeter, nachdem Uth den Ball an Barreiros Arm köpfte, den dritten Strafstoß für Köln gab es aber nicht.

Dadurch bleiben die Domstädter fünf Punkte hinter Mainz und könnten abhängig von den Ergebnissen der beiden Mannschaften am kommenden Wochenende sicher abgestiegen sein: Der FC tritt am Samstag (18.30 Uhr) gegen Freiburg an, Mainz spielt am Sonntag (19.30) – ohne die gesperrten Amiri, Gruda und Mwene – in Heidenheim.

Das Restprogramm der 18 Bundesligisten

Entscheidende Phase in der laufenden Bundesliga-Saison. Wer kommt nach Europa und wer steigt ab? Der kicker zeigt das Restprogramm der 18 Bundesligisten.

Alles angerichtet für den Endspurt in der Bundesliga.

Alles angerichtet für den Endspurt in der Bundesliga.

IMAGO/Hartenfelser

Platz 1: Bayer 04 Leverkusen – 80 Punkte (Tordifferenz +55)

Stuttgart (H), Frankfurt (A), Bochum (A), Augsburg (H)

Platz 2: Bayern München – 66 Punkte (Tordifferenz +50)

Frankfurt (H), Stuttgart (A), Wolfsburg (H), Hoffenheim (A)

Platz 3: VfB Stuttgart – 63 Punkte (Tordifferenz +32)

Leverkusen (A), München (H), Augsburg (A), Gladbach (H)

Platz 4: RB Leipzig – 59 Punkte (Tordifferenz +35)

Dortmund (H), Hoffenheim (A), Bremen (H), Frankfurt (A)

Platz 5: Borussia Dortmund – 57 Punkte (Tordifferenz +23)

Leipzig (A), Augsburg (H), Mainz (A), Darmstadt (H)

Platz 6: Eintracht Frankfurt – 45 Punkte (Tordifferenz +6)

München (A), Leverkusen (H), Gladbach (A), Leipzig (H)

Platz 7: SC Freiburg – 40 Punkte (Tordifferenz -11)

Wolfsburg (H), Köln (A), Heidenheim (H), Union (A)

Platz 8: FC Augsburg – 39 Punkte (Tordifferenz -1)

Bremen (H), Dortmund (A), Stuttgart (H), Leverkusen (A)

Platz 9: TSG Hoffenheim – 39 Punkte (Tordifferenz -8)

Bochum (A), Leipzig (H), Darmstadt (A), München (H)

Tabellenrechner Bundesliga

Platz 10: 1. FC Heidenheim – 34 Punkte (Tordifferenz -9)

Darmstadt (A), Mainz (H), Freiburg (A), Köln (H)

Platz 11: Werder Bremen – 34 Punkte (Tordifferenz -12)

Augsburg (A), Gladbach (H), Leipzig (A), Bochum (H)

Platz 12: Borussia Mönchengladbach – 31 Punkte (Tordifferenz -7)

Union (H), Bremen (A), Frankfurt (H), Stuttgart (A)

Platz 13: VfL Wolfsburg – 31 Punkte (Tordifferenz -15)

Freiburg (A), Darmstadt (H), München (A), Mainz (H)

Platz 14: VfL Bochum – 30 Punkte (Tordifferenz -25)

Union (A), Leverkusen (H), Bremen (A)

Bundesliga aktuell

Platz 15: Union Berlin – 29 Punkte (Tordifferenz -24)

München (H), Gladbach (A), Bochum (H), Köln (A), Freiburg (H)

Platz 16: 1. FSV Mainz 05 – 27 Punkte (Tordifferenz -17)

Köln (H), Heidenheim (A), Dortmund (H), Wolfsburg (A)

Platz 17: 1. FC Köln – 22 Punkte (Tordifferenz -30)

Mainz (A), Freiburg (H), Union (H), Heidenheim (A)

Platz 18: Darmstadt 98 – 17 Punkte (Tordifferenz -42)

Heidenheim (H), Wolfsburg (A), Hoffenheim (H), Dortmund (A)