Keller-Krimi deluxe: Kölns zweiter Elfmeter rettet spät einen Punkt

Keller-Krimi deluxe: Kölns zweiter Elfmeter rettet spät einen Punkt

Der 1. FC Köln hat im Abstiegsendspiel bei Mainz 05 spät einen Punkt gerettet. In einer langen Nachspielzeit wurde es richtig emotional.

Späte Belohnung: Florian Kainz trifft vom Punkt zum 1:1.

Späte Belohnung: Florian Kainz trifft vom Punkt zum 1:1.

IMAGO/Thomas Frey

Spürbare Anspannung im Stadion, zwei emotionale Fan-Lager und zwei Teams, die mit hoher Zweikampfintensität in die Partie gingen: Das Duell des 15. mit dem 17. lieferte Abstiegskampf in seiner Reinform. Dazu trug vor allem in der Anfangsphase auch der 1. FC Köln bei, der nach dem 0:2 gegen Darmstadt sichtbar auf Wiedergutmachung aus war und giftig in die Duelle ging. Trainer Timo Schultz hatte Schmitz, Huseinbasic und Tigges für Christensen, Kainz und Adamyan in die Startelf beordert und vorab Mut gefordert, den vor allem Huseinbasic mit zwei frühen Distanzschüssen unter Beweis stellte (12., 15.).

Auch wenn Köln in Sachen Einsatz wenig vorzuwerfen war, war nach der Anfangsphase auch deutlich festzustellen, welches Team zuletzt einen heftigen Rückschlag kassiert hatte – und welches mit einer Serie von fünf ungeschlagenen Spielen in die Partie gegangen war. Mainz, im Vergleich zum 1:1 in Freiburg mit Onisiwo anstelle des gesperrten Lee (5. Gelbe Karte) in der Startelf, präsentierte sich im Angriffsspiel kreativer, spielerisch stärker, gefährlicher. So hatte van den Berg im Anschluss an eine Ecke auch die erste gute Chance der Partie, Schwäbe parierte den noch abgefälschten Schuss stark (20.).

Barreiro staubt ab – Köln offensiv zu ungefährlich

Köln zeigte sich zwar weiterhin offensiv bemüht, die Unzulänglichkeiten im eigenen Angriffsspiel führten aber immer häufiger zu gefährlichen Umschaltaktionen der Mainzer, von denen eine schließlich in der verdienten Führung gipfelte: Amiris öffnender Pass erreichte Onisiwo, dessen harten Schuss Schwäbe zur Seite abwehrte – allerdings vor die Füße von Barreiro, der problemlos abstaubte (29.).

Kurz darauf hatte Burkardt nach einem weiteren Konter sogar das 2:0 auf dem Fuß, grätschte den Ball aus fünf Metern aber über das Tor (33.). Köln verlor sich hingegen hauptsächlich in ungefährliche Halbfeldflanken, einzig ein Schuss von Tigges sorgte noch für kurzes Raunen (45.+3).

Zwei Elfmeter vom Punkt: Waldschmidt vergibt, Kainz trifft

Bundesliga – 31. Spieltag

Direkt nach Wiederbeginn ergab sich für die Gäste allerdings unverhofft die riesige Gelegenheit zum Ausgleich – verpackt als Geschenk von Caci, der Alidou beim Verlassen des Strafraums völlig unnötig kurz vor der Linie foulte und so einen Elfmeter verursachte. Waldschmidt trat an – und legte den Ball rechts am Tor vorbei (48.). In der Folge schien Mainz – bedingt durch den moralischen Boost – zunächst obenauf, ab Mitte des zweiten Durchgangs verlor sich die Partie aber in zahlreichen Nickligkeiten und Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten.

Weil die Hausherren immer passiver wurden, kämpfte sich Köln – durch die Einwechslungen von Uth und Kainz nun mit mehr Struktur im Spiel – wieder zurück in die Partie und belagerte in der Schlussphase den Mainzer Strafraum. Im Mittelpunkt stand dabei Mainz-Keeper Zentner: Der Schlussmann parierte zunächst gegen Schmitz (73.) und dann glänzend gegen Uth (85.), ehe er in der Nachspielzeit bei einer der zahlreichen Kölner Halbfeldflanken ohne Rücksicht auf Verluste aus seinem Tor stürmte und Adamyan abräumte. Es gab den zweiten Elfmeter des Tages für Köln, den Kainz diesmal sicher verwandelte (90.+5).

Rot für Mwene – Köln fordert Elfmeter

Damit war die Nachspielzeit aber noch lange nicht vorbei. Köln rannte weiter an und wollte noch den Siegtreffer – und Mainz spielte für die letzten Minuten sogar in Unterzahl, nachdem Mwene für ein Foul an Uth eine – allerdings überzogene – Rote Karte sah (90.+9). Nach dem folgenden Freistoß forderte Köln sogar noch einen weiteren Elfmeter, nachdem Uth den Ball an Barreiros Arm köpfte, den dritten Strafstoß für Köln gab es aber nicht.

Dadurch bleiben die Domstädter fünf Punkte hinter Mainz und könnten abhängig von den Ergebnissen der beiden Mannschaften am kommenden Wochenende sicher abgestiegen sein: Der FC tritt am Samstag (18.30 Uhr) gegen Freiburg an, Mainz spielt am Sonntag (19.30) – ohne die gesperrten Amiri, Gruda und Mwene – in Heidenheim.