Pech und Unvermögen: Arsenal scheitert im League Cup bei West Ham

Der in der Premier League noch ungeschlagene FC Arsenal erlebte im League Cup im Derby bei West Ham United sein blaues Wunder – und schied sang- und klanglos mit 1:3 aus. Die Gunners hatten in dem Spiel viel Pech, allerdings blieben sie offensiv auch viel schuldig.

Pechvogel: Ben White (#4) köpft ins eigene Tor.

Pechvogel: Ben White (#4) köpft ins eigene Tor.

IMAGO/Sportimage

West Hams Trainer David Moyes ließ nach dem 0:1 gegen den FC Everton rotieren, brachte mit Fabianski (Tor), Mavropanos, Emerson, Soucek und Benrahma gleich fünf Neue in der Startelf. Sie spielten für Areola (Tor), Zouma, Cresswell, Ward-Prowse und Antonio.

Ein halbes Dutzend Wechsel gab’s derweil beim FC Arsenal, wo Coach Mikel Arteta gegenüber dem 5:0 gegen Sheffield United Raya (Tor), Gabriel, Fabio Vieria, Jorginho, Nelson und Trossard anstelle von Ramsdale (Tor), Saliba, Smith-Rowe, Ex-West-Ham-Profi Rice, Saka und Gabriel Martinelli brachte.

Doppltes Pech für die Gunners

league cup, achtelfinale

Beide Trainer hatten also personell kräftig durchgemischt, bei Arsenal hatte dies die schlimmeren Auswirkungen. Die Gunners ergriffen zwar gegen auf Konter lauernde Hammers die Initiative, rannten sich aber durchweg fest. Das Kombinationsspiel wirkte nicht flüssig, auch schlichen sich immer wieder kleine Fehler ein. 

Und dann kam auch noch Pech hinzu: Bei der ersten Ecke des Spiels segelte Bowens Ball mit Effet in die Gefahrenzone, wo White per Kopf klären wollte, die Kugel aber ins eigene Tor beförderte. Der Treffer hätte jedoch nicht zählen dürfen, da Soucek in dieser Szene Arsenal-Keeper Ramsdale klar und deutlich gehalten hatte, Schiedsrichter Simon Hooper war das wiederum entgangen.

Es war ein kurioses Spiel. West Ham beschränkte sich ganz und gar auf die Defensive und hatte im gesamten ersten Durchgang keinen einzigen Torschuss abgegeben. Dennoch gingen die Gastgeber mit einer 1:0-Führung in die Halbzeit, weil die Gunners nicht zielstrebig waren und die paar Chancen, die sie hatten, schlicht nicht nutzten – Kudus (25.) und Havertz (31.) hatten nach ruhenden Bällen noch die besten.

Auch Arsenals erste Garnitur zündet nicht

Mikel Arteta konnte nicht zufrieden gewesen sein mit dem Auftritt seiner Elf, hatte sie doch viel zu wenig Ertrag aus ihrer optischen Überlegenheit geholt. Und es sollte noch schlimmer kommen: Nachdem Bowen an Ramsdale gescheitert war (46.), kam Kudus nach einem langen Diagonalball mit Glück und Geschick ans Leder und vollstreckte kurzerhand zum 2:0 (50.), ehe Bowens abgefälschter Fernschuss nach einer Stunde auch noch ins Schwarze traf – 3:0.

Anschließend kam bei den Gunners mit Saka und Gabriel Martinelle die erste Garnitur im Sturm, Rice war zuvor schon eingewechselt worden. Mehr Gefahr entfachten die Gäste aber trotz der nun deutlich namhafteren Spieler nicht, zu stabil waren die tief stehenden Hammers. Der amtierende Conference-League-Sieger zog dem favorisierten FC Arsenal, dem tief in der Nachspielzeit durch den eingwechselten Ödegaard zumindest noch der Ehrentreffer zum 1:3 gelang (90.+6), schlussendlich den Zahn und qualifizierte sich für das  Viertelfinale des League Cups. 

Zuvor geht es jedoch mit dem Liga-Alltag wekiter. Am kommenden Samstag ist West Ham zu Gast beim FC Brentford (16 Uhr), Arsenal erwartet anschließend das schwere Auswärtsspiel bei Newcastle United (18.30 Uhr).

Dreierpack Nketiah: Arsenal siegt souverän gegen Schlusslicht Sheffield

Der FC Arsenal hat die Pflichtaufgabe gegen den Tabellenletzten Sheffield United souverän gelöst. Die Gunners setzten sich vor allem dank eines Dreierpacks von Nketiah, der den verletzten Gabriel Jesus vertrat, mit 5:0 durch.

Dreierpack gegen Sheffield: Eddie Nketiah.

Dreierpack gegen Sheffield: Eddie Nketiah.

IMAGO/Shutterstock

Gunners-Coach Mikel Arteta hatte mit seinem Team am Dienstag einen enorm wichtigen 2:1-Erfolg in Sevilla in der Champions League gefeiert. Matchwinner Gabriel Jesus, der mit einem Tor und Assist geglänzt hatte, musste in der Schlussphase jedoch angeschlagen runter und fehlte den Londonern daher für die Heimaufgabe gegen Schlusslicht Sheffield United, das zuletzt 1:2 gegen Manchester United verloren hatte.

Premier League, 10. Spieltag

In der Sturmspitze schenkte Arteta stattdessen Nketiah von Beginn an das Vertrauen, zudem begannen Kiwior, Zinchenko, Havertz und Smith Rowe für Gabriel, Tomiyasu, Ödegaard sowie Jorginho (alle Bank). 

Rice findet Nketiah

Gegen den noch sieglosen Tabellenletzten (ein Punkt) übernahmen die Gunners wenig überraschend von Beginn an die Spielkontrolle – ohne dabei aber richtig zwingend zu werden. Der optischen Überlegenheit und dem vielen Ballbesitz entsprang kaum Zwingendes: Mal wurde Zinchenko noch geblockt (16.), ein weiteres Mal dribbelte sich Saka vor dem Tor fest (19.).

Nach knapp einer halben Stunde brachte ein Geistesblitz von Rice die Gunners auf die Siegerstraße: Der Neuzugang bediente Nketiah mit einem präzisen Zuspiel im Strafraum, der Gabriel-Jesus-Vertreter verarbeitete das Leder stark und ließ Foderingham aus kurzer Distanz keine Chance (28.). Arsenal hatte die Partie mit der Führung im Rücken weiter klar im Griff, Foderingham verhinderte vor der Pause gegen Gabriel Martinelli das 2:0 (41.).

Nketiahs Doppelschlag nach der Pause beseitigt die letzten Zweifel

Das sollte dafür kurz nach der Pause erneut Nketiah besorgen – nach einer Ecke von der rechten Seite konnte Foderingham den Ball nicht festhalten, der 24-Jährige staubte trocken ab (50.). Die endgültige Entscheidung besorgte der Stürmer dann kurz darauf selbst – mit seinem dritten und schönsten Treffer: Aus 18 Metern knallte Nketiah das Leder in den linken Torwinkel (58.).

Die ohnehin vollkommen einseitige Partie war mehr als nur entschieden, die Gäste kamen auch über die gesamte zweite Hälfte praktisch nicht aus der eigenen Hälfte. Artetas Joker schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe: Fabio Vieira stellte per Strafstoß, den er selbst herausgeholt hatte, auf 4:0 (88.). Tief in der Nachspielzeit sorgte der ebenfalls eingewechselte Tomiyasu nach einer Ecke per Abstauber aus kurzer Distanz für den 5:0-Endstand (90.+6).

Mit dem Pflichtsieg rückt Arsenal wieder auf zwei Punkte an Spitzenreiter Tottenham heran, am Mittwoch gastieren die Gunners ab 20.30 Uhr im Rahmen des Achtelfinals im League Cup bei West Ham United. Sheffield United empfängt am 4. November ab 16 Uhr die Wolves.

Arteta gibt Update zu Gabriel Jesus: “Könnten ihn wieder für einige Wochen verlieren”

Schlechte Nachrichten für den FC Arsenal: Gabriel Jesus (26) hat sich eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen – und ist damit nicht der einzige Gunner, der mindestens diesen Spieltag verletzt ausfällt.

Bleibt ein Gunners-Sorgenkind: Gabriel Jesus.

Bleibt ein Gunners-Sorgenkind: Gabriel Jesus.

NurPhoto via Getty Images

Arsenals Coach Mikel Arteta hat auf der Spieltags-Pressekonferenz vor dem Premier-League-Duell mit Sheffield United am Samstag (16 Uhr, LIVE! bei kicker) schlechte Nachrichten für die Anhänger der Gunners gehabt: Der in Sevilla in der 81. Minute mit Oberschenkelproblemen ausgewechselte brasilianische Angreifer Gabriel Jesus droht länger auszufallen.

Arteta sprach am Freitag von ärztlichen Untersuchungen, bei denen “eine Muskelverletzung” erkannt worden sei. Zur Ausfallzeit seines Schützlings sagte der ehemalige spanische Mittelfeldspieler: “Wir könnten ihn wieder für einige Wochen verlieren.”

Bei Thomas’ Verletzung wird Arteta deutlicher

Gabriel Jesus ist jedoch nicht der einzige Arsenal-Akteur, den eine Muskelverletzung plagt, so Arteta. Auch Mittelfeldspieler Thomas, in dieser Saison zumeist als Rechtsverteidiger eingesetzt, hat es erwischt. Und in diesem Fall wurde Arteta etwas präziser, “wir erwarten, dass er ein paar Wochen ausfällt”. 

Da Thomas aber kein Stammspieler ist – er sammelte in dieser Saison erst vier (Kurz-)Einsätze – wird Arsenal dessen Ausfall besser verkraften als den von Gabriel Jesus. Der Brasilianer, der zu Saisonstart bereits verletzt gefehlt hatte, zeigte am Dienstagabend in der Champions League beim FC Sevilla (2:1) mit seinem Doppelpack, wie wichtig er für Artetas Team ist.

Vorerst wird er dies jedoch nicht unter Beweis stellen können. 

Arsenal bangt um Gabriel Jesus: “Er hat unsere Welt verändert”

Gabriel Jesus demonstrierte in Sevilla erneut seinen großen Wert für Arsenal. Nun geht jedoch die Sorge um, dass er schon wieder pausieren muss.

Perfekter Schlenzer: Gabriel Jesus trifft zum 2:0 in Sevilla.

Perfekter Schlenzer: Gabriel Jesus trifft zum 2:0 in Sevilla.

IMAGO/Shutterstock

Wer wissen will, was das überhaupt ist, ein “Unterschiedsspieler”, der muss sich nur kurz den Highlights der Champions-League-Partie zwischen dem FC Sevilla und dem FC Arsenal am Dienstagabend widmen. Binnen etwa acht Spielminuten schaffte es Gabriel Jesus, aus einem zähen Spiel einen Auswärtssieg zum Zunge schnalzen zu machen.

Sekunden vor dem Halbzeitpfiff entledigte sich Arsenals Angreifer nach einer Ecke der Gastgeber mit einer genialen Körperdrehung zweier Gegenspieler und schickte Gabriel Martinelli aus der eigenen Hälfte ins Eins-gegen-eins mit dem Ex-Leipziger Örjan Nyland im Tor – 1:0. Und bevor sich Sevilla nach der Pause wieder sammeln konnte, schloss er eine Einzelaktion, die in vermeintlich ungefährlicher Position zwischen Eckfahne und Strafraum begonnen hatte, mit einem unwiderstehlichen Dribbling und einem perfekten Schlenzer ab – 2:0.

“Er ist aus einem Grund hierhergekommen”, schwärmte Trainer Mikel Arteta nach dem 2:1-Erfolg von Gabriel Jesus, der im Sommer 2022 von Manchester City gekommen war. “Er hat unsere Welt verändert. Er hat so viel Glauben und Energie in die Mannschaft gebracht.” Elf Tore in 26 Ligaspielen hatte der brasilianische Nationalspieler zur Vizemeisterschaft beigesteuert, den Rest wegen einer Knieverletzung verpasst. Und genau dieses Thema holte die Gunners in Sevilla wieder ein.

Arteta: “Keine guten Nachrichten”

Denn Gabriel Jesus, der auch den Start in die neue Saison verletzungsbedingt verpasst hatte, fiel am Dienstag noch ein drittes Mal auf: als er in der 81. Minute mit Oberschenkelproblemen vom Platz musste. Droht dem Mann, der als erster Profi seit Marouane Chamakh 2010/11 in seinen ersten drei Champions-League-Einsätzen für Arsenal traf und sein Team damit auf den ersten Platz der Gruppe B hievte, die nächste Zwangspause?

“Er hat sofort um eine Auswechslung gebeten”, berichtete Arteta bei “TNT Sports”. “Das sind keine guten Nachrichten, weil Gabriel absolut kein Spieler ist, der das macht.” Der 26-Jährige habe “etwas im Oberschenkel gespürt. Das bereitet mir Sorgen.” Genauere Untersuchungen werden folgen.

Sanchez schenkt Arsenal den Anschluss: Chelsea gibt Derby-Sieg spät aus der Hand

Das London-Derby hat keinen Sieger gefunden. Lange Zeit sah ein stark auftretender Chelsea FC wie der sichere Sieger aus, dann aber brachte ein Fehler die Gunners zurück ins Spiel.

Leandro Trossard (#19) erzielte den späten Ausgleich für die Gunners.

Leandro Trossard (#19) erzielte den späten Ausgleich für die Gunners.

Arsenal FC via Getty Images

Nach dem furchtbaren Saisonstart zeigte die Formkurve vor dem London-Derby bei den Blues zuletzt nach oben, die jüngsten drei Pflichtspiele hatte das Team von Maurizio Pochettino allesamt gewinnen können. 

Die Gäste vom FC Arsenal überzeugten vor der Länderspielpause beim 1:0-Erfolg gegen Manchester City und auch wenn Coach Mikel Arteta in der Offensive zweimal tauschte, blieb Havertz bei der Rückkehr an die alte Wirkungsstätte zunächst auf der Bank. Saka und Gabriel Martinelli stürmten anstelle von Nketiah und Trossard. 

Palmer trifft vom Punkt – Arsenal offensiv schwach

Stürmen taten zunächst aber ausschließlich die Hausherren, die mit dem Anpfiff auf das Gaspedal drückten, Arsenal in allen Situationen stressten, immer einen Schritt schneller waren und den Gunners so den Schneid abkauften. Folglich war das 1:0 durch Palmer per Strafstoß – Saliba war zuvor im Strafraum mit der Hand am Ball – nach einer Viertelstunde absolut verdient (15.). 

Die Partie blieb intensiv und hitzig und Arsenal, das in der Liga bis dato noch nicht verloren hatte, zeigte sich beeindruckt vom Laufpensum und Zweikampfverhalten der Blues. Im gesamten ersten Durchgang hatten die Arteta-Schützlinge keine einzige nennenswerte Möglichkeit zu verzeichnen. Stattdessen hätten erneut Palmer (30.) oder Gusto (43.) nachlegen können.

Mudryks Bogenlampe passt

Chelsea kam erneut mit Feuer aus der Kabine und erhöhte prompt: Mudryk überholte Gallagher und bekam die Kugel, die Flanke rutschte dann ab und landete hinter Raya im Tor – 2:0 (48.). 

Der zweite Gegentreffer weckte die Gunners etwas auf und plötzlich drückten sie zielstrebiger. Dennoch hätte das Spiel kurz vor der Stundenmarke entschieden sein können, nachdem Raya Palmer den Ball in den Fuß gespielt hatte. Doch der Angreifer kam aus dem Tritt (58.). 

Und nach und nach nahm der Druck auch wieder ab, Chelsea stellte sich wieder gut auf den Fußball der Gäste ein und bekam immer mehr Räume. Der eingewechselte Jackson tauchte frei vor Raya auf, dieser klaute ihm aber die Kugel vom Fuß (67.). 

Der Doppelschlag aus dem Nichts

Der CFC ging etwas zu sorglos mit seinen Chancen um – und das sollte bestraft werden: Erst brachte Sanchez mit einem Fehlpass im Spielaufbau Arsenal zurück in die Partie – Rice nahm den Ball direkt (77.), sieben Minuten später vollendete Trossard eine Flanke von Saka zum Ausgleich (84.). 

Dieser kam überraschend und war nicht wirklich verdient, doch jetzt wollten die Gäste mehr, auch Havertz war mittlerweile auf dem Feld. Nkethia verpasste die komplette Wende nur knapp (87.). 

So blieb es nach einem intensiv geführten Derby beim Remis, durch das die Gunners weiterhin in der Liga ungeschlagen sind. Der Aufwärtstrend der Blues hält trotz des späten Rückschlags weiter an.

Chelsea hat unter der Woche frei, am kommenden Samstag gastiert der FC Brentford dann an der Stamford Bridge. Die Gunners sind unter der Woche in der Champions League am Dienstag beim FC Sevilla gefordert (21 Uhr).