Koschinat nach Abstieg: “Es wurmt mich schon sehr”

Koschinat nach Abstieg: “Es wurmt mich schon sehr”

Keine fünf Minuten dauerte es am Dienstagabend, ehe der VfL Osnabrück einem 0:2-Rückstand hinterherlief und dem ohnehin schon wahrscheinlichen Abstieg im Duell mit dem FC Schalke 04 ins Auge blickte. Besonders wegen der miserablen Anfangsphase haderten die Beteiligten.

Ernüchterung bei allen Beteiligten: Lex Tyger Lobinger und Uwe Koschinat (re.) klatschen sich nach dem Abstieg ab.

Ernüchterung bei allen Beteiligten: Lex Tyger Lobinger und Uwe Koschinat (re.) klatschen sich nach dem Abstieg ab.

IMAGO/Revierfoto

Nach Keke Topps und Kenan Karamans Treffern in Minute zwei und fünf war bereits die Luft raus, der Abstieg so gut wie besiegelt. In den restlichen 85 Minuten agierte der VfL im Spiel nach vorne ideen- wie harmlos. Nur äußerst selten fanden die Osnabrücker mal Lücken in der eng gestaffelten Hintermannschaft der Knappen. Weil in der Offensive nichts ging und hinten teilweise chaotisch verteidigt wurde, fielen im zweiten Durchgang auch noch die Gegentreffer drei und vier.

Das ist einfach schlecht.

Philipp Kühn

“Es ist schwierig, das Spiel verlieren wir nach fünf Minuten. Das darf einfach nicht sein”, sagte der niedergeschlagene Philipp Kühn bei Sky. “Irgendwo hat es sich die ganze Saison über angedeutet, heute ist es dann eingetroffen.” Den Abstand auf die Konkurrenz habe der VfL “nie richtig” aufholen können. “Letztendlich sind wir nicht heute abgestiegen, sondern in der Hinrunde, da fehlte uns die Qualität.” Aus der ersten Saisonhälfte holte Osnabrück lediglich neun Punkte, während es zum jetzigen Zeitpunkt bereits 16 derer in der Rückrunde sind. “Hinten raus war es schwierig das alles aufzuholen als Aufsteiger.”

Dass beim Geisterspiel im Stadion am Millerntor keine Fans dabei sein durften war “hart und bitter”. Dennoch musste “Schalke auch damit klarkommen. Ganz ehrlich: Da zählt dann einfach Mentalität, da fuchs ich mich rein. Das ist einfach schlecht”, wurde der 31-Jährige Keeper deutlich.

Koschinat: “Trotzdem ist es eine gewisse Leere”

Trainer Uwe Koschinat, der den VfL Ende November 2023 übernahm, bezeichnete den denkbar schlechten Start in die Partie etwa als “sehr, sehr hart. Wir waren mit dem Einstieg ins Spiel eigentlich schon wieder draußen”, lautete das bittere Fazit des 52-Jährigen. “Wir konnten uns über Wochen mit diesem Szenario auseinandersetzen und die Wahrscheinlichkeit, dass es am Ende nicht reicht, ist schon seit längerer Zeit deutlich größer” als die Gelegenheit, in der Liga zu bleiben.

“Trotzdem” führte Koschinat aus, “ist es jetzt eine gewisse Leere. Mit der ist in der jetzigen Situation keiner allein.” Nun gehe es darum, “dass jeder das jetzt für sich sacken lässt, sodass wir das anständig verarbeiten können. Wir konnten in der Rückrunde das ein oder andere begradigen. Auf der anderen Seite stehen auch sehr deutlich Niederlagen zu Buche. Es wurmt mich schon sehr, dass auch heute eine Chancenlosigkeit zu erkennen war”, musste der Coach zugeben.

Schonmal auf die neue Saison geblickt, gehe es “zunächst darum, die Qualität der 3. Liga zu akzeptieren. Da bin ich mir aber sicher, dass der VfL Osnabrück zu den wenigen Absteigern gehört, die das sehr gut managen können, weil sie deutlich mehr Jahre in der 3. Liga verbracht haben”, weiß Koschinat und merkt zudem an: “Ich glaube, dass ich der richtige Trainer bin, weil ich die Dinge auch in der 3. Liga gut einordnen kann.”