Operation nach Trauma: Saison für Pieper gelaufen

Werder Bremen muss in der restlichen Saison auf Amos Pieper verzichten. Der Innenverteidiger muss am Sprunggelenk operiert werden. Die Personalsorgen werden damit größer.

Wird in der laufenden Saison nicht mehr zum Einsatz kommen: Amos Pieper.

Wird in der laufenden Saison nicht mehr zum Einsatz kommen: Amos Pieper.

IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Wie Werder Bremen am Freitagmittag mitteilte, hat sich Pieper beim Auswärtsspiel in Frankfurt am vergangenen Wochenende (1:1) während eines Zweikampfs ein Trauma im Sprunggelenk zugezogen. Dadurch sind “die gleichen Probleme wieder aufgetreten, die bereits im letzten Sommer eine Operation notwendig gemacht haben”, wird Bremens Leiter Profifußball Clemens Fritz in der Mitteilung zitiert.

Pieper hatte bereits im Endspurt der vergangenen Saison aufgrund anhaltender Sprunggelenksprobleme operiert werden müssen. Nun ist ein erneuter Eingriff notwendig. Dies sei das Ergebnis von “weitergehenden Untersuchungen, die in Abstimmung mit Mannschaftsarzt Dr. Georg Tsironis bei einem weiteren Experten durchgeführt worden sind”, schreibt Werder. Die Operation soll zu Beginn der kommenden Woche in Bremen durchgeführt werden. Zum Trainingsstart der neuen Saison soll Pieper wieder zur Verfügung stehen.

Piepers Seuchensaison setzt sich fort

Für den 26-jährigen Innenverteidiger setzt sich damit eine Seuchensaison fort. Nachdem er die ersten sechs Bundesligaspiele in der Startelf stand, fiel er zunächst wegen muskulärer Probleme aus und zog sich dann Ende November im Training einen Knöchelbruch zu. In Frankfurt war er nach gut vier Monaten Pause erstmals wieder in einem Pflichtspiel auf dem Platz gestanden, musste aber bereits zu Beginn der zweiten Hälfte ausgewechselt werden.

“Es tut uns sehr leid für Amos, weil er sich nach seinem Knöchelbruch schneller als gedacht wieder rangekämpft hatte”, wird Fritz zitiert, der außerdem klagt: “Bei unserem derzeitigen Personalstand ist der Ausfall von Amos natürlich für uns als Mannschaft zudem extrem bitter.” Beim Auswärtsspiel beim designierten Meister Leverkusen am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) werden die Alternativen für Trainer Ole Werner vor allem in der Defensive knapp, da Marco Friedl (5. Gelbe Karte), Anthony Jung und Jens Stage (beide Rot) jeweils gesperrt fehlen. Auch Niklas Stark ist nach seiner Innenbandverletzung wohl noch keine Option für die Startelf.

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Der BVB wehrt sich erst spät in Madrid: Zu viel Furcht vor dem “kleinen Monster”?


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Zurück beim Heimatverein: Weltmeister Durm kickt ab Sommer in der Landesliga

Ex-Profi Erik Durm wird ab Sommer die Landesliga unsicher machen. Der 31-jährige Weltmeister von 2014 kehrt zu seinem Heimatverein SG Rieschweiler zurück.

Erik Durm kehrt nach seinem Karriereende zu seinem Heimatverein zurück.

Erik Durm kehrt nach seinem Karriereende zu seinem Heimatverein zurück.

IMAGO/Jan Huebner

Erik Durm kehrt zu seinen fußballerischen Wurzeln zurück und wird ab der neuen Saison wieder für seinen Heimatklub SG Rieschweiler in der Landesliga auflaufen. Der Weltmeister von 2014 hatte im Januar sein sofortiges Karriereende verkündet. “Seit Sommer letzten Jahres hatte ich leider immer wieder mit kleineren Verletzungen und gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, welche dazu geführt haben, dass ich dem FCK nicht so weiterhelfen konnte, wie ich persönlich und der Verein sich das gewünscht hätten”, begründete der 31-Jährige im Winter seinen Schritt.

Seitdem ist Durm auch im Training der SG Rieschweiler anzutreffen. “Erik Durm ist, wie er sich in den letzten Wochen bei uns im Training präsentiert hat, eine Identifikationsfigur – nicht nur als herausragender Fußballer, sondern auch als Typ. Ein riesen Gewinn für Mannschaft und Verein. So ein erfahrener Spieler fehlte bislang in unserem jungen Kader. Er wird die Jungs in allen Bereichen weiterbringe”, schwärmt SGR-Chefcoach Björn Hüther gegenüber dem hiesigen Onlineportal Die Rheinpfalz vom Neuzugang.

Weltmeister, DFB-Pokal- und Europa-League-Sieger

Durm, der neben sieben A-Länderspielen unter anderem auch 101 Bundesliga-, 31 Zweitliga-, 28 Premier-League- und 15 Champions-League-Partien bestritt, trug bis zur B-Jugend das Rieschweiler Trikot. Anschließend zog es ihn nach Saarbrücken und von dort aus nach Dortmund, wo er seine erfolgreichste Zeit erlebte. Neben dem Weltmeistertitel 2014 feierte Durm mit Dortmund 2017 den Gewinn des DFB-Pokals und 2022 mit Frankfurt den Coup in der Europa League.

FIFA-Regularien machen es möglich: HSV landet Transfer-Coup mit Schult

Die Frauen des Hamburger SV haben einen Transfer-Coup gelandet, den die FIFA-Regularien möglich machen: Almuth Schult wechselt mit sofortiger Wirkung an die Elbe und steht beim Aufstiegsaspiranten künftig in der 2. Liga zwischen den Pfosten.

Sie trägt künftig wieder die Raute auf dem Trikot: Almuth Schult.

Sie trägt künftig wieder die Raute auf dem Trikot: Almuth Schult.

imago images

Es ist ein Transfer zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt. Mitten im Aufstiegsrennen um die Bundesliga verstärkt der Hamburger SV noch einmal seine Mannschaft. Und viel prominenter ginge es nicht: Almuth Schult wechselt mit sofortiger Wirkung an die Elbe – vorerst bis zum Ende der laufenden Spielzeit.

Möglich machen den Wechsel Passagen in der DFB-Spielordnung sowie den FIFA-Regularien, die es explizit Spielerinnen erlauben, nach ihrem Mutterschutz auch außerhalb der festgeschriebenen Transferperiode bei einem neuen Verein ein Spielrecht zu beantragen. Im August 2023 hatte Schult ihr drittes Kind zur Welt gebracht.

Durch die Regelung soll Müttern der Wiedereinstieg in den Leistungssport vereinfacht werden, da die Karriere durch eine Schwangerschaft ohnehin zwischenzeitlich pausiert werden muss.

Von ihrer Art und der Ruhe, die sie ausstrahlt, werden auch unsere jungen Spielerinnen profitieren.

Catharina Schimpf, Koordinatorin Frauenfußball beim HSV

“Almuth ist eine gestandene Persönlichkeit und verfügt über einen enormen Erfahrungsschatz, den sie in unser Team einbringen kann”, wird Catharina Schimpf, Koordinatorin Frauenfußball beim HSV, zitiert: “Von ihrer Art und der Ruhe, die sie ausstrahlt, werden auch unsere jungen Spielerinnen profitieren. Wir sind absolut davon überzeugt, dass Almuth uns auf und neben dem Platz weiterhelfen wird.”

Als Aufsteiger in die 2. Bundesliga klopft der HSV oben an und träumt vom Durchmarsch. Nach 19 Spieltagen haben die Rothosen als Vierter 37 Punkte auf dem Konto (ebenso wie der Dritte Meppen), das führende Duo Andernach und Potsdam hat lediglich einen Zähler mehr vorzuweisen.

Schult: “Ich spüre, welche ernsthaften Ambitionen der HSV hat”

“Hamburg war für mich schon immer eine besondere Stadt und ich durfte beim HSV meine ersten Schritte im Erwachsenen-Fußball machen, von daher gab es schon immer eine besondere Verbindung”, erklärt Schult den ungewöhnlichen Schritt: “Ich spüre, welche ernsthaften Ambitionen der HSV hat und freue mich, wieder ein Teil davon zu sein.”

Schult war in der Saison 2007/08 für den Hamburger SV aufgelaufen, ehe sie ihre große Karriere so richtig in Schwung brachte. Heute stehen in ihrer Vita 180 Bundesliga-Spiele, 53 Partien in der Champions League und 66 Spiele für das deutsche A-Nationalteam. Bis dato gewann die gebürtige Dannenbergerin sechsmal die deutsche Meisterschaft, achtmal den DFB-Pokal sowie einmal die Champions League.

2013 wurde Schult mit den DFB-Frauen Europameisterin und 2014 zur Welttorhüterin des Jahres gewählt. Ein Karriere-Highlight folgte noch 2016 mit der Olympischen Goldmedaille in Rio de Janeiro.

Nachdem Schult 2019 wegen einer Schulteroperation verletzt ausgefallen war und ein Jahr später Zwillinge zur Welt brachte, feierte sie 2021 nach rund zwei Jahren ihr Comeback im Wolfsburger Tor. Nach einem viereinhalb monatigen Engagement beim US-amerikanischen Klub Angel City FC von Juli bis November 2022 stand sie nicht mehr zwischen den Pfosten. Das wird sich nun ändern.

Am kommenden Sonntag (11 Uhr) wartet das enorm wichtige Verfolgerduell gegen Jena, das nur zwei Zähler hinter dem HSV liegt.

BVB-Sommerfahrplan 2024: Asien-Reise und fünf Testspiele fix

Borussia Dortmund kehrt in diesem Sommer nach Asien zurück und trifft dort Shinji Kagawa wieder. Der Sommerfahrplan in der Übersicht.

2022 machte der BVB zuletzt in Asien Station: Hier schreibt Mats Hummels Autogramme.

2022 machte der BVB zuletzt in Asien Station: Hier schreibt Mats Hummels Autogramme.

IMAGO/Kirchner-Media

Rund fünf Wochen vor Bundesliga-Ende hat Borussia Dortmund festgelegt, wie die Vorbereitung auf die kommende Saison laufen soll. Nachdem der BVB-Tross im vergangenen Sommer in den USA Station gemacht hatte, ist 2024 wieder Asien an der Reihe.

“Unter anderem” werde es nach Japan gehen, teilten die Schwarz-Gelben am Freitag mit. Beim “EuroJapan Cup” treffen sie dabei am 24. Juli auf Cerezo Osaka und damit auf ihren einstigen Meisterspieler Shinji Kagawa. Der inzwischen 35-Jährige war vor einem Jahr nach Osaka zurückgekehrt und steht dort noch bis Ende Januar 2025 unter Vertrag. Ein weiteres Testspiel auf der Asien-Reise, die vom 19. bis 25. Juli anberaumt ist, ist noch in Planung.

Bereits am 3. Juli kehren die BVB-Profis aus der Sommerpause zurück und kommen im Trainingszentrum Hohenbuschei zur Leistungsdiagnostik erstmals zusammen. Das “Traumspiel” in Holzwickede (8. Juli) und ein Test beim Drittligisten Erzgebirge Aue (17. Juli) werden die ersten Standortbestimmungen.

Eine Woche nach der Rückkehr aus Fernost geht es vom 1. bis zum 9. August zum gewohnten Trainingslager nach Bad Ragaz in die Schweiz. Dabei steht am 6. August ein Testspiel gegen den derzeitigen La-Liga-Zehnten FC Villarreal auf dem Programm. Am Tag nach der Rückreise nach Dortmund feiern die Borussen am 10. August im Signal-Iduna-Park ihre Saisoneröffnung mit einem Testspiel gegen Aston Villa, das wie der BVB in der Bundesliga in der Premier League noch um einen Champions-League-Platz kämpft. Uhrzeiten für die fünf Testspiele stehen noch nicht fest.

Zwischen dem 16. und dem 19. August wird der BVB schließlich sein erstes Pflichtspiel der neuen Saison bestreiten. Dann geht die erste Runde im DFB-Pokal über die Bühne.

Der BVB-Sommerfahrplan 2024 in der Übersicht:

3. Juli: Trainingsstart in Dortmund
8. Juli: Testspiel in Holzwickede (“Traumspiel”)
17. Juli: Testspiel bei Erzgebirge Aue
19. Juli bis 25. Juli: Asien-Tour
24. Juli: Testspiel bei Cerezo Osaka
1. August bis 9. August: Trainingslager in Bad Ragaz (Schweiz)
6. August: Testspiel gegen Villarreal in Altach
10. August: Saisoneröffnung und Testspiel gegen Aston Villa im Signal-Iduna-Park

Hoffenheim und das lange Warten aufs zu null: “… dann kommt es von alleine”

Letztmals am 23. September 2023, beim 2:0 beim 1. FC Union, stand bei der TSG Hoffenheim die defensive Null. Pellegrino Matarazzo sieht Anzeichen dafür, dass seine Schützlinge diesen Bann bald brechen werden.

Blieb zuletzt im September ohne Gegentor: Oliver Baumann.

Blieb zuletzt im September ohne Gegentor: Oliver Baumann.

IMAGO/foto2press

“Ich hatte in den letzten zwei Spielen das Gefühl, dass alle Spieler bereit waren, das Tor zu verteidigen. Das ist der erste Schritt”, beschreibt der Trainer die jüngste Entwicklung seiner Elf nach dem 1:2 bei Bayer Leverkusen und dem 3:1 gegen den FC Augsburg.

In der Tat wirkten die Kraichgauer vor allem gegen den FCA defensiv wesentlich stabiler als noch in den Wochen zuvor. Insofern wird es spannend zu sehen sein, wen Matarazzo am Samstag in Mainz (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in der Dreierreihe hinten aufbietet.

Sie haben mit ihrem Trainer zu alten Stärken zurückgefunden.

Pellegrino Matarazzo

Wie zuletzt Ozan Kabak, der gegen Augsburg angeschlagen vom Feld musste, aber fürs Wochenende fit ist, Florian Grillitsch und Tim Drexler? Oder auch den eingewechselten John Anthony Brooks, der gegen den FCA in der Schlussphase massiv stabilisierte? Übermäßigen Fokus auf das lange Ausbleiben einer “weißen Weste” für Keeper Oliver Baumann will der Coach ins gesamt allerdings nicht legen: “Vielleicht ist es wichtiger, das nicht mehr zu thematisieren, dann kommt das von alleine.”

Definitiv nicht von alleine kommen werden die Punkte aus Rheinhessen. Matarazzo imponiert, wie sich die Nullfünfer gerade aus dem Abstiegssumpf ziehen: “Sie haben mit ihrem Trainer zu alten Stärken zurückgefunden, sie spielen intensiv, das ganze Umfeld ist emotionalisiert. Das kommt auf uns zu. Sie kommen mit dem Messer zwischen den Zähnen auf den Platz. Darauf müssen wir vorbereitet sein.”

Am Samstag ist die Frage der Resilienz entscheidend

Vor allem die Frage der Resilienz dürfte am Samstag entscheidend sein, eigentlich eine Kategorie, die der TSG nicht immer schmeckt. Allerdings: Dass sie gegen eine ebenfalls – im positiven Sinne – unangenehm auftretende Mannschaft wie Augsburg vom Anpfiff weg dominierte und sich fußballerisch zunächst kaum beirren ließ, dürfte Matarazzo Mut machen.

“Es wird wichtig sein, sofort da zu sein”, unterstreicht der 46-Jährige, weiß aber auch, dass der offene Schlagabtausch dem Kontrahenten womöglich besser liegt als seiner Truppe: “Wenn wir die Möglichkeit haben, den Rhythmus während des Spiels zu steuern, dann tun wir das. Wenn nicht, geht es darum, dagegenzuhalten.” Gut für Matarazzo: Er kann personell quasi aus dem Vollen schöpfen, neben den Langzeitverletzten Mergim Berisha und Marco John (beide Kreuzbandriss) muss nur Stanley Nsoki wegen wiederkehrender Hüftprobleme sehr wahrscheinlich passen.

Benni Hofmann

Schommers bleibt bei Klassenerhalt Trainer in Duisburg

Vor dem Duell mit Mannheim erhielt Duisburgs Trainer Boris Schommers von Geschäftsführer Michael Preetz eine Jobgarantie, sollte der Klassenerhalt gelingen. Trotz acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer zeigte sich der Coach zuversichtlich.

Sollte Duisburg den Klassenerhalt schaffen, bleibt Boris Schommers beim MSV Trainer.

Sollte Duisburg den Klassenerhalt schaffen, bleibt Boris Schommers beim MSV Trainer.

IMAGO/Nico Herbertz

Ursprünglich wollte der MSV Duisburg in Schlagdistanz in das am Freitagabend stattfindende Duell mit dem direkten Konkurrenten Waldhof Mannheim gehen. Dieses Ziel verfehlten die Zebras allerdings: Während Mannheim durch zwei Siege mit nun 37 Punkten den ersten Nichtabstiegsplatz innehat, vergrößerte sich Duisburgs Abstand auf das rettende Ufer aufgrund der Niederlagen gegen Bielefeld und in Essen auf satte acht Zähler (am 30. Spieltag waren es noch drei Punkte).

Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, gehen wir mit Boris in die 3. Liga.

Michael Preetz

Dennoch ist der Glaube an den Klassenerhalt bei Trainer Boris Schommers weiter vorhanden. “Zweimal waren wir schon totgesagt, zweimal sind wir innerhalb von vier Spieltagen wieder an den Strich gekommen”, zeigte sich der 45-Jährige auf der Pressekonferenz zuversichtlich.

Für ihn selbst geht es in den verbleibenden sechs Spielen auch um die persönliche Zukunft. Denn sollte er die Meidericher tatsächlich noch in der 3. Liga halten, hätte er seine Mission als Retter erfüllt und darf anschließend in seine erste vollständige Saison als Duisburger Trainer gehen. “Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, gehen wir mit Boris in die 3. Liga”, erklärte Geschäftsführer Michael Preetz am Mittwoch auf der Mitgliederversammlung.

Zwölf Niederlagen in 22 Spielen unter Schommers

Vollends überzeugt hat Schommers seit seinem Amtsantritt im Oktober allerdings nicht. In 22 Partien unter dem gebürtigen Leverkusener gingen die Zebras satte zwölfmal als Verlierer vom Platz (sechs Siege, vier Remis). Zuletzt stabilisierte er das Team allerdings ein wenig: Aus den vergangenen acht Spielen sammelte Duisburg zwölf Punkte – doch das Schlüsselspiel beim direkten Konkurrenten Bielefeld ging Ende März verloren (0:2).

Sollten die Zebras – wie eben zuletzt beim DSC und auch gegen Halle Anfang im Januar (2:3) – am Freitag wieder gegen einen direkten Konkurrenten versagen, könnte schon in der kommenden Woche der erstmalige Abstieg in die Viertklassigkeit besiegelt sein. Auf regionaler Ebene hatte Duisburg letztmals von 1986 bis 1989 in der damaligen drittklassigen Oberliga Nordrhein gespielt.

De Rossis besonderer Kniff mit El Shaarawy überrumpelt Milan

Die AS Rom träumt vom erneuten Erreichen des Europa-League-Finals. Das 1:0 in Mailand hat die Giallorossi am Donnerstagabend wieder ein Stück näher gebracht. Ein Puzzleteil beim Triumph in San Siro war die besondere Rolle von Stephan El Shaarawy.

Ein Kniff, den Milan nicht kommen sah: Stephan El Shaarawy (li.) wurde von Roma-Coach Daniele de Rossi auf die rechte Seite beordert.

Ein Kniff, den Milan nicht kommen sah: Stephan El Shaarawy (li.) wurde von Roma-Coach Daniele de Rossi auf die rechte Seite beordert.

imago images (2)

Das Gefühl, ein Europa-League-Finale zu spielen, kennen viele Roma-Profis bereits. Im Mai 2023 unterlagen die Giallorossi erst im Elfmeterschießen den Europa-Experten aus Sevilla. Nach dem 1:0 in San Siro am Donnerstagabend nimmt der Traum von einer erneuten Endspiel-Teilnahme Konturen an. Womöglich müsste die Roma dafür wieder Bayer 04 Leverkusen aus dem Weg räumen, das sein Hinspiel mit 2:0 gegen West Ham United gewann.

Daniele de Rossi genoss nach dem Triumph im rein italienischen Duell zunächst den Moment. “Mir hat alles an der Mannschaft gefallen”, erklärte die Römer Spielerlegende, die mittlerweile auf der Bank sitzt, bei Sky Italia. “Angefangen bei der exzellenten Ballbehandlung über 60 Minuten, vielleicht 70 Minuten.”

In der Schlussviertelstunde warf Milan noch einmal alles nach vorne und scheiterte unter anderem zweimal am Aluminium. “Mir hat der Mut gefallen, den Ball zu halten, und die Stärke, in den letzten Minuten zu verteidigen”, schwärmte der einst beinharte Abräumer de Rossi von seinem Team: “Eine Mannschaft muss zu allem fähig sein. Die Einstellung, die wir im Derby gesehen haben, wünsche ich mir immer, wir können sie aber nicht nur im Derby und in Mailand beibehalten. Es ist die Einstellung, die man im Fußball immer braucht.”

Besonders zufrieden war de Rossi mit Romelu Lukaku, der zwar selbst nicht getroffen hatte, aber unermüdlich fürs Team ackerte. “Es war heute vielleicht seine beste Leistung seit ich hier bin. Er hat so gespielt, wie ich mir das immer von ihm wünsche”, lobte de Rossi. Kurz nach dem goldenen Tor von Gianluca Mancini rettete Lukaku zudem auf der Linie gegen Olivier Giroud.

“Selbst die Stars haben gezeigt, dass sie kämpfen können”

Im Fokus stand in der Nachbesprechung des Spiels aber vor allem ein besonderer Kniff de Rossis, der die linke Angriffsseite um die starken Theo und Rafael Leao unbedingt einschränken wollte. “Cristante kann nicht hinter Theo herlaufen, das wäre zu viel gewesen”, war sich der Römer Cheftrainer bewusst: “Deswegen habe ich El Shaarawy meine Idee mitgeteilt und seine Reaktion, auch was die Körpersprache angeht, war sehr positiv.”

Der 31-malige italienische Nationalspieler (sieben Tore) beackerte die rechte Seite – und half Rechtsverteidiger Mehmet Zeki Celik stets aus. “Wir haben El Shaarawy nicht auf der rechten Seite erwartet, aber für uns hat sich dadurch nichts geändert”, sagte Milan-Coach Stefano Pioli, der sein Team hinterher am “Stolz” packte, nur.

El Shaarawy stand symbolisch für den Auftritt der Gäste. “Selbstbewusste Spieler auf dem Platz sind gut, Geist und Körper sind sehr eng miteinander verbunden”, lobte de Rossi, der nicht an einem Coup in Mailand gezweifelt hatte: “Ich habe der Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass ich ruhig bin und ihnen vertraue, weil ich die Persönlichkeit und den Willen sehen konnte, den sie an den Tag legen. Und selbst die Stars haben gezeigt, dass sie kämpfen können.”

Nicht viel weniger wird es am nächsten Donnerstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) brauchen, wenn Milan im Olimpico ein Comeback anstrebt.

Spielort steht fest: Saarbrücken empfängt Essen im Ludwigsparkstadion

Nachdem die für den 30. März angesetzte Partie zwischen den beiden Traditionsvereinen vom DFB vorsorglich abgesagt worden war, blieb der Spielort lange unklar. Wie ursprünglich geplant reist der RWE nach Saarbrücken.

Nach Unklarheiten: Die Nachholpartie zwischen Saarbrücken und Essen findet im Ludwigspark statt.

Nach Unklarheiten: Die Nachholpartie zwischen Saarbrücken und Essen findet im Ludwigspark statt.

IMAGO/Jan Huebner

Die kurzfristige Verlegung des Ligaspiels zwischen Saarbrücken und Essen seitens des Verbandes hatte besonders im Lager von RWE für Diskussionen gesorgt. Als Grund für die Absage hatte der DFB angegeben, das nur wenige Tage später stattfindende Pokal-Halbfinale des FCS gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:2) aufgrund der bekannten Rasenproblematik im Saarbrücker Ludwigsparkstadion nicht gefährden zu wollen.

Wie aus der DFB-Mitteilung seinerzeit hervorging, habe der Verband den FCS ebenfalls bereits Anfang März gebeten, ein Ausweichstadion zu benennen, was für den Termin des Essen-Spiels nicht gelang. Dementsprechend war auch lange unklar, ob die Nachholpartie im Ludwigsparkstadion stattfinden kann oder nicht. Nun steht fest, dass auch das Spiel am 24. April (19 Uhr, LIVE! bei kicker) in der saarländischen Landeshauptstadt über die Bühne geht.

Tickets behalten ihre Gültigkeit

Sportlich gesehen geht es beim Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine um einiges: Essen liegt momentan auf Platz sechs und hat einen Zähler mehr als die Saarländer. Beide Mannschaften könnten mit einem Sieg womöglich noch einmal ins Aufstiegsrennen eingreifen. Bereits gekaufte Tickets für die Partie behalten ihre Gültigkeit.

“Mit jedem guten Spiel steigt das Selbstvertrauen”: Ammerthal hat seine Krise überwunden

Nach fünf Pleiten zum Start ins neue Jahr hat sich die DJK Ammerthal zuletzt berappelt und ist auf einem guten Weg den direkten Klassenerhalt in einer “heuer echt verrückten Liga” einzutüten.

Freude über ein 2:1 in Ingolstadt: Durch den Erfolg war die Krise zum Start ins neue Jahr bei der DJK Ammerthal beendet.

Freude über ein 2:1 in Ingolstadt: Durch den Erfolg war die Krise zum Start ins neue Jahr bei der DJK Ammerthal beendet.

IMAGO/Fotostand

Mehr zur Bayernliga Nord

Zum Start der Rückrunde sah es kurzzeitig düster aus für die DJK Ammerthal: Gleich mit fünf Niederlagen starteten die Oberpfälzer in die Restspielzeit. Der Sturz Richtung Relegation war dementsprechend folgerichtig. “Glücklicherweise hat uns der Verein um Tobias Rösl als Teammanager auch in dieser schwierigen Phase gut unterstützt, wodurch wir in Ruhe weiterarbeiten konnten”, blicken die Trainer Serdal Gündogan und Florian Schlicker auf den vermasselten Start ins Jahr 2024 zurück.

“Wir haben als Team dann intensiv an der Stabilität unseres Spiels gearbeitet und uns mit guter Mentalität Stück für Stück aus dem Loch befreit.” Belohnt wurde die Truppe dann beim Auswärtsspiel in Ingolstadt, als man gegen die formstarken kleinen Schanzer mit 2:1 die Oberhand behalten konnte. Einmal erfolgreich rang man mit dem gleichen Resultat in der Woche darauf den damaligen Tabellenführer aus Eichstätt nieder – ganz einfach, weil “mit jedem guten Spiel natürlich das Selbstvertrauen steigt und viele Dinge öfter und einfacher gelingen”.

Emotionaler Derbysieg in Gebenbach

Den positiven Flow nach den Siegen gegen die beiden Spitzenteams transportierte die DJK dann auch ins Derby bei der DJK Gebenbach. “In den letzten Jahren waren die Spiele in Gebenbach weniger erfolgreich für Ammerthal”, kennt Gündogan die Statistik der letzten Gastspiele, die mit 1:6 und 0:5 deutlich verloren gingen. “Umso erfreulicher ist es daher, dass es dieses Mal mit dem Sieg geklappt hat und alle im Verein und Umfeld feiern konnten.” Für zusätzliche Emotionen sorgte zudem der knappe Spielverlauf, bei dem die DJK mit dem frühen 1:0 durch Deniz Koc die erste Duftmarke setzen konnte. “Nach der verdienten Führung waren wir nicht mehr gut in der Partie”, blickt der 45-Jährige aufs Spielgeschehen zurück.

Folgerichtig drehte der letztjährige Vize-Meister aus Gebenbach die Partie nach knapp einer Stunde, weckte die Ammerthaler spätestens mit dem Treffer zum 2:1 aber wieder auf. “Die Schlussphase ging dann klar an uns. Zunächst haben wir immer an den Ausgleich geglaubt und sind dementsprechend selbstbewusst aufgetreten. Anschließend haben wir die Entscheidung zum Sieg gesucht und zunächst mehrfach verpasst. Dass wir dann kurz vor Spielschluss doch noch zum 3:2 treffen, ist überragend. Die damit verbundene Freude von Team und Zuschauern war einer dieser Momente im Fußball für die man dankbar ist”, sprudelt die Freude über den Sieg auch in der Nachbetrachtung noch immer aus dem Trainer.

Knapp 50 Punkte für den Klassenerhalt notwendig

Mit nun 43 Punkten nach 28 Partien könnte man zudem den gesicherten Klassenerhalt erwarten – nicht jedoch in der verrückten Bayernliga Nord: Denn den Relegationsplatz-Inhaber TSV Kornburg auf Rang 15 trennen mit 38 Zählern lediglich acht Punkte vom Fünften aus Hof. Zwei Drittel der Liga sind einen Monat vor Saisonende folglich noch nicht gesichert. “Das ist heuer echt eine verrückte Liga. Wir gehen davon aus, dass tatsächlich 48 oder 49 Punkte nötig sein werden, um die Klasse direkt zu halten”, rechnet Trainerkollege Florian Schlicker vor, “zufrieden können wir daher erst sein, wenn wir uns bei dieser außergewöhnlichen Tabellensituation weiterhin von den Relegationsrängen fern halten und möglichst schnell ausreichend Punkte einfahren.” Die nächste Möglichkeit zum dann vierten Dreier in Folge und gleichzeitig einem großen Schritt Richtung Klassenerhalt bietet sich bereits am Freitag, wenn die DJK im nächsten Oberpfalzduell den kleinen Jahn aus Regensburg empfängt.

Zusammenarbeit bis mindestens 2025

Im Gegensatz zur Klassenzugehörigkeit ist die Zukunft des Trainerduos Schlicker/Gündogan bereits gesichert: Zwar war die Zusammenarbeit mit dem Verein bereits im Vorfeld auf zwei Jahre terminiert worden, doch bei sportlichem Misserfolg hätten die Gesetze des Fußballs wohl auch vor der DJK keinen Halt gemacht. Umso schöner, dass die Liaison zwischen den Trainern und dem Dorfverein Bestand hat, schließlich “spielt sowohl für uns als auch für den Verein Kontinuität eine zentrale Rolle”. Und jene Kontinuität lässt sich mit den Gegebenheiten in Ammerthal bestens erreichen, wie Schlicker bilanziert: “Wir sind sogar bereits in Gespräch über eine Ausweitung der Zusammenarbeit, die hier von Wertschätzung und Vertrauen geprägt ist. Diese positive Atmosphäre bildet daher eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft.” Und wenn dann sogar noch Negativserien wie zu Rückrundenbeginn gemeinsam überstanden werden, ist wohl gewiss, dass man sich wenig Sorgen um den Dorfverein aus Ammerthal machen muss.

Simon Ruß

Koschinat: “Es hilft nicht, Kiel mit zu viel Respekt zu begegnen”

Der formstarke VfL Osnabrück gastiert am Samstag beim Tabellenzweiten Holstein Kiel. Uwe Koschinat weiß aus erster Hand, was die Störche so stark macht.

Uwe Koschinat und der VfL Osnabrück reisen mit zwei Siegen im Rücken zu Holstein Kiel.

Uwe Koschinat und der VfL Osnabrück reisen mit zwei Siegen im Rücken zu Holstein Kiel.

picture alliance / Sportfoto Zink / Melanie Zink

Der zwischenzeitlich bereits abgeschlagene VfL Osnabrück hält die letzten Hoffnungen auf den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga weiter wacker am Leben. Nach dem 2:0-Sieg über die SpVgg Greuther Fürth in der Vorwoche beträgt der Rückstand auf Relegationsplatz 16 nur noch sechs Punkte. In den vergangenen sechs Partien sammelte die Elf von Uwe Koschinat zwölf Zähler.

Am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) steht für das Schlusslicht der nächste Härtetest an. Auswärts trifft der VfL auf den Tabellenzweiten Holstein Kiel. Mit den Störchen waren die Osnabrücker im Winter zeitgleich und am selben Ort im Trainingslager in Spanien. Aus den vielen Begegnungen mit den KSV-Verantwortlichen hat Koschinat einiges mitgenommen.

Koschinat lernte die Kieler “Leistungskultur” kennen

“Da redet man natürlich viel miteinander und mir ist ein Wort, sowohl von Marcel Rapp als auch von Uwe Stöver (Geschäftsführer Sport, Anm. d. Red.) extrem haften geblieben. Die beiden haben immer wieder davon gesprochen, dass sich unabhängig von Personen eine echte Leistungskultur in Kiel entwickelt hat”, erklärte der Coach, der außerdem erfuhr, “dass der Anspruch der Spieler sehr, sehr hoch ist an jedes andere Teammitglied und dass Spieler, die es irgendwie ruhig angehen wollen, dort keine Chance haben. Auch Spieler mit einem großen Namen wie Fin Bartels oder aktuell auch Steven Skrzybski und Lewis Holtby marschieren absolut voran und sind nicht nur Leistungsträger aufgrund ihrer Vergangenheit, sondern vor allem aufgrund ihrer Haltung.”

Das Ergebnis dieser Einstellung zeigt sich Woche für Woche auf dem Platz. “Wenn man dann bedenkt, welch starke Spieler sie im Sommer verloren haben, da war ja schon die Rede davon, dass man möglicherweise in dieser Saison eher ein schwieriges Jahr vor sich hat. Dann ist es bewundernswert, dass man eher noch einen draufgesetzt hat”, staunte Koschinat mit Blick auf prominente Abgänge wie beispielsweise Fabian Reese, Hauke Wahl oder Fin Bartels.

Auch Osnabrück darf selbstbewusst sein

Dennoch sei klar: “In unserer Situation hilft es nicht, Holstein Kiel mit zu viel Respekt zu begegnen. Wir brauchen selbst den Dreier – und das ist ein sehr, sehr hehres Ziel.” Es brauche eine “kämpferische Grundhaltung” gegen Kieler, die “nur so vor Selbstvertrauen strotzen”. Doch auch die Osnabrücker können nach den vergangenen Wochen durchaus mit breiter Brust anreisen. “Wir haben in den letzten sechs Spielen einen Zwei-Punkte-Schnitt geschafft, was mit Sicherheit außergewöhnlich ist für einen Abstiegskandidaten. Wir sind formstark, wir sind in der oberen Hälfte der Rückrunden-Tabelle. Es gibt also ein paar Gründe, um selbstbewusst dahin zu fahren.”

Nachdem die Osnabrücker zuletzt regelmäßig mit einer Viererkette aufgelaufen waren, überraschten sie gegen Fürth mit einer Dreierkette, die ebenfalls aufging. Das sorgt bei Koschinat für eine “gute Ausgangssituation, um zu überlegen, mit welcher Grundformation und Spielidee wir Kiel am besten bespielen könnten”. Eine Tendenz gab der Coach jedoch nicht preis. “Es kommt viel Stress auf uns zu. Da gilt es für mich, die richtigen personellen und taktischen Ideen zu entwickeln.”

Zahlreiche Rückkehrer beim VfL

Dabei kann Koschinat wieder auf die zuletzt gesperrten Michael Cuisance und Dave Gnaase setzen. Ebenso sind Timo Beerman, John Verhoek und Lukas Kunze zurück. “Da gilt es mit Sicherheit zu justieren, welcher Spieler im Vollbesitz seiner Kräfte ist und welcher vielleicht nicht, aber eine besondere Rolle für wenige Minuten spielen kann”, blickte der Coach voraus. Lediglich Lars Kehl, der nach seinem Mittelfußbruch “schon sehr intensiv läuferisch unterwegs” ist, Henry Rorig (grippaler Infekt) und Emeka Oduah (Reha nach Halswirbelbruch) fallen aus.