“Mit jedem guten Spiel steigt das Selbstvertrauen”: Ammerthal hat seine Krise überwunden

“Mit jedem guten Spiel steigt das Selbstvertrauen”: Ammerthal hat seine Krise überwunden

Nach fünf Pleiten zum Start ins neue Jahr hat sich die DJK Ammerthal zuletzt berappelt und ist auf einem guten Weg den direkten Klassenerhalt in einer “heuer echt verrückten Liga” einzutüten.

Freude über ein 2:1 in Ingolstadt: Durch den Erfolg war die Krise zum Start ins neue Jahr bei der DJK Ammerthal beendet.

Freude über ein 2:1 in Ingolstadt: Durch den Erfolg war die Krise zum Start ins neue Jahr bei der DJK Ammerthal beendet.

IMAGO/Fotostand

Mehr zur Bayernliga Nord

Zum Start der Rückrunde sah es kurzzeitig düster aus für die DJK Ammerthal: Gleich mit fünf Niederlagen starteten die Oberpfälzer in die Restspielzeit. Der Sturz Richtung Relegation war dementsprechend folgerichtig. “Glücklicherweise hat uns der Verein um Tobias Rösl als Teammanager auch in dieser schwierigen Phase gut unterstützt, wodurch wir in Ruhe weiterarbeiten konnten”, blicken die Trainer Serdal Gündogan und Florian Schlicker auf den vermasselten Start ins Jahr 2024 zurück.

“Wir haben als Team dann intensiv an der Stabilität unseres Spiels gearbeitet und uns mit guter Mentalität Stück für Stück aus dem Loch befreit.” Belohnt wurde die Truppe dann beim Auswärtsspiel in Ingolstadt, als man gegen die formstarken kleinen Schanzer mit 2:1 die Oberhand behalten konnte. Einmal erfolgreich rang man mit dem gleichen Resultat in der Woche darauf den damaligen Tabellenführer aus Eichstätt nieder – ganz einfach, weil “mit jedem guten Spiel natürlich das Selbstvertrauen steigt und viele Dinge öfter und einfacher gelingen”.

Emotionaler Derbysieg in Gebenbach

Den positiven Flow nach den Siegen gegen die beiden Spitzenteams transportierte die DJK dann auch ins Derby bei der DJK Gebenbach. “In den letzten Jahren waren die Spiele in Gebenbach weniger erfolgreich für Ammerthal”, kennt Gündogan die Statistik der letzten Gastspiele, die mit 1:6 und 0:5 deutlich verloren gingen. “Umso erfreulicher ist es daher, dass es dieses Mal mit dem Sieg geklappt hat und alle im Verein und Umfeld feiern konnten.” Für zusätzliche Emotionen sorgte zudem der knappe Spielverlauf, bei dem die DJK mit dem frühen 1:0 durch Deniz Koc die erste Duftmarke setzen konnte. “Nach der verdienten Führung waren wir nicht mehr gut in der Partie”, blickt der 45-Jährige aufs Spielgeschehen zurück.

Folgerichtig drehte der letztjährige Vize-Meister aus Gebenbach die Partie nach knapp einer Stunde, weckte die Ammerthaler spätestens mit dem Treffer zum 2:1 aber wieder auf. “Die Schlussphase ging dann klar an uns. Zunächst haben wir immer an den Ausgleich geglaubt und sind dementsprechend selbstbewusst aufgetreten. Anschließend haben wir die Entscheidung zum Sieg gesucht und zunächst mehrfach verpasst. Dass wir dann kurz vor Spielschluss doch noch zum 3:2 treffen, ist überragend. Die damit verbundene Freude von Team und Zuschauern war einer dieser Momente im Fußball für die man dankbar ist”, sprudelt die Freude über den Sieg auch in der Nachbetrachtung noch immer aus dem Trainer.

Knapp 50 Punkte für den Klassenerhalt notwendig

Mit nun 43 Punkten nach 28 Partien könnte man zudem den gesicherten Klassenerhalt erwarten – nicht jedoch in der verrückten Bayernliga Nord: Denn den Relegationsplatz-Inhaber TSV Kornburg auf Rang 15 trennen mit 38 Zählern lediglich acht Punkte vom Fünften aus Hof. Zwei Drittel der Liga sind einen Monat vor Saisonende folglich noch nicht gesichert. “Das ist heuer echt eine verrückte Liga. Wir gehen davon aus, dass tatsächlich 48 oder 49 Punkte nötig sein werden, um die Klasse direkt zu halten”, rechnet Trainerkollege Florian Schlicker vor, “zufrieden können wir daher erst sein, wenn wir uns bei dieser außergewöhnlichen Tabellensituation weiterhin von den Relegationsrängen fern halten und möglichst schnell ausreichend Punkte einfahren.” Die nächste Möglichkeit zum dann vierten Dreier in Folge und gleichzeitig einem großen Schritt Richtung Klassenerhalt bietet sich bereits am Freitag, wenn die DJK im nächsten Oberpfalzduell den kleinen Jahn aus Regensburg empfängt.

Zusammenarbeit bis mindestens 2025

Im Gegensatz zur Klassenzugehörigkeit ist die Zukunft des Trainerduos Schlicker/Gündogan bereits gesichert: Zwar war die Zusammenarbeit mit dem Verein bereits im Vorfeld auf zwei Jahre terminiert worden, doch bei sportlichem Misserfolg hätten die Gesetze des Fußballs wohl auch vor der DJK keinen Halt gemacht. Umso schöner, dass die Liaison zwischen den Trainern und dem Dorfverein Bestand hat, schließlich “spielt sowohl für uns als auch für den Verein Kontinuität eine zentrale Rolle”. Und jene Kontinuität lässt sich mit den Gegebenheiten in Ammerthal bestens erreichen, wie Schlicker bilanziert: “Wir sind sogar bereits in Gespräch über eine Ausweitung der Zusammenarbeit, die hier von Wertschätzung und Vertrauen geprägt ist. Diese positive Atmosphäre bildet daher eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft.” Und wenn dann sogar noch Negativserien wie zu Rückrundenbeginn gemeinsam überstanden werden, ist wohl gewiss, dass man sich wenig Sorgen um den Dorfverein aus Ammerthal machen muss.

Simon Ruß