Cham entledigt sich seiner Restsorgen und plant mit einer weiteren Saison in einer “coolen Liga”

Durch das hart erkämpfte 2:0 gegen Coburg dürfte der ASV Cham wohl endgültig nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben, weshalb der sportliche Leiter Michael Plänitz bereits eine erste Saisonbilanz zieht.

Sportlicher Leiter und Abräumer und Personalunion: Chams Michael Plänitz

Sportlicher Leiter und Abräumer und Personalunion: Chams Michael Plänitz

IMAGO/Zink

Zu Saisonbeginn mehrere Spieltage Tabellenführer und im Verlauf der bisherigen Spielzeit nie schlechter als Platz sieben – und doch hätte der Blick des ASV Cham bei einer Niederlage am vergangenen Wochenende Richtung Abstiegszone gerichtet werden müssen. Bis auf drei Punkte hätte der Relegationsplatzinhaber aus Coburg den Abstand auf die Oberpfälzer verkürzen können. Allerdings hat der Konjunktiv im Fußball bekanntermaßen keine Relevanz. Denn mit dem hart erkämpften 2:0-Erfolg beim Aufsteiger liegt der ASV nun neun Punkte vor der Relegation – ausreichend Polster, um für den spielenden sportlichen Leiter Michael Plänitz zu bilanzieren: “Ich persönlich bin zwar mit 47 Punkten schon einmal abgestiegen, aber beim aktuellen Tabellenstand sollten wir mit dem Sieg in diesem kleinen Abstiegs-Endspiel und dem nun gewonnenen direkten Vergleich eher nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben.”

Um zu jener Einschätzung zu gelangen, mussten die Chamer jedoch harte Arbeit verrichten. Trotz aktueller Schwächephase zeigten nämlich auch die Coburger, warum bereits 38 Punkte auf ihrer Habenseite stehen: “Das Spiel stand auf Messers Schneide. Coburg hatte in der ersten Halbzeit die besseren Chancen. Das 1:0 machen allerdings wir kurz nach der Pause. Danach hatte der Gegner erneut Chancen zum Ausgleich, wir konnten jedoch die Null halten und kurz vor Schluss den Deckel drauf machen. Der Sieg war zwar nicht unverdient, aber stand schon Spitz auf Knopf.”

Vorjahresmarke in Sichtweite

Mit nun 47 Zählern springen die Chamer als Sechster zudem zurück ins obere Tabellendrittel – auch, wenn die konkrete Platzierung eher als zweitrangig angesehen wird. “Unser Anspruch sind mehr Punkte als letztes Jahr. Mit einem weiteren Sieg hätten wir die Zielsetzung erreicht”, erklärt Plänitz anhand des eigenen Beispiels: Denn während im Vorjahr 49 Zähler für Platz sieben reichten, hat dieses Jahr sechs Spieltage vor Saisonende der Tabellenelfte aus Ammerthal bereits 44 Punkte. Dass wohl zwei Drittel der Liga mehr als 50 Zähler sammeln werden, ist zudem ein Beleg für die Ausgeglichenheit der Bayernliga Nord: “Vor der Saison wusste man gar nicht, wer absteigen soll. Dass es dann so eng wird, ist natürlich krass”, deckt sich der Saisonverlauf mit den Erwartungen der Chamer, die vor allem den Aufsteigern Respekt zollen. “Das zeigt einfach, dass die Bayernliga eine coole Liga ist, wozu unter anderem die starken Aufsteiger aus Neudrossenfeld und Coburg beitragen. Ich bin gespannt, ob die Neulinge nächstes Jahr wieder so einen Zug drin haben.”

Viele Unentschieden und ausbaufähige Bilanz gegen Kellerkinder

Apropos Zug: Dieser ist für den ASV nach ganz oben bereits abgefahren – auch, wenn man an Spieltag 14 noch den zweiten Tabellenplatz belegte: “Wir haben nur einmal mehr als zwei Spiele in Serie gewonnen und stattdessen relativ viele Unentschieden gesammelt”, kennt Plänitz die Gründe für den sukzessiv ansteigenden Rückstand auf die Spitzenteams. Dass die Mannschaft mit den Großen der Liga durchaus mithalten kann, belegen elf Punkte und nur eine Niederlage aus den sechs Partien gegen das Führungstrio aus Hankofen, Eichstätt und Eltersdorf. “Da haben wir im Gegensatz zur Vorsaison brutal gepunktet, dafür jedoch gegen die letzten Drei der Tabelle Punkte liegen gelassen”, bilanziert Plänitz in Anbetracht der Niederlagen in Würzburg (1:4) und Donaustauf (1:2). “Wir waren da noch zu grün hinter den Ohren und haben nicht abgeliefert wie in den anderen Partien. Wenn wir aus solchen Niederlagen lernen, können wir in Zukunft vielleicht vorne dabeibleiben. Dieses Jahr haben wir solche Spiele aber nicht zu Ende gebracht.”

Abschied auf dem Höhepunkt?

Beim Vollziehen jenes Reifeprozesses muss die Mannschaft eventuell auf die Erfahrung von Michael Plänitz verzichten, schließlich ist eine Fortsetzung der Karriere des 36-Jährigen noch nicht vollends gesichert. “Mit Jakub ‘Rudi’ Hrudka kehrt unser einziger Tscheche im Kader nach Kreuzbandriss zurück und bei Paul Hansen endet das Auslandsstudium, sodass er uns hoffentlich wieder zur Verfügung steht. Zudem kommen zwei vielversprechende Jungs aus der A-Jugend dazu und wir sind mit ein oder zwei externen Spielern im Austausch. Je nach Kader entscheidet sich dann, ob ich weiterspiele”, knüpft Plänitz seine aktive Karriere an die Personalsituation. Aufgrund der Doppelfunktion als sportlicher Leiter bleibt der langjährige Verteidiger dem ASV aber ohnehin erhalten. Bestenfalls gelingt der Abschied vom Fußballerdasein jedoch auf dem Höhepunkt – sprich der besten Platzierung mit dem ASV Cham seit Plänitz’ Wechsel im Jahr 2016. Dafür sind dann wohl mehr als 50 Punkte notwendig, schließlich gilt es Platz 7 aus der Vorsaison zu übertreffen.

Simon Ruß

“Mit jedem guten Spiel steigt das Selbstvertrauen”: Ammerthal hat seine Krise überwunden

Nach fünf Pleiten zum Start ins neue Jahr hat sich die DJK Ammerthal zuletzt berappelt und ist auf einem guten Weg den direkten Klassenerhalt in einer “heuer echt verrückten Liga” einzutüten.

Freude über ein 2:1 in Ingolstadt: Durch den Erfolg war die Krise zum Start ins neue Jahr bei der DJK Ammerthal beendet.

Freude über ein 2:1 in Ingolstadt: Durch den Erfolg war die Krise zum Start ins neue Jahr bei der DJK Ammerthal beendet.

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Zum Start der Rückrunde sah es kurzzeitig düster aus für die DJK Ammerthal: Gleich mit fünf Niederlagen starteten die Oberpfälzer in die Restspielzeit. Der Sturz Richtung Relegation war dementsprechend folgerichtig. “Glücklicherweise hat uns der Verein um Tobias Rösl als Teammanager auch in dieser schwierigen Phase gut unterstützt, wodurch wir in Ruhe weiterarbeiten konnten”, blicken die Trainer Serdal Gündogan und Florian Schlicker auf den vermasselten Start ins Jahr 2024 zurück.

“Wir haben als Team dann intensiv an der Stabilität unseres Spiels gearbeitet und uns mit guter Mentalität Stück für Stück aus dem Loch befreit.” Belohnt wurde die Truppe dann beim Auswärtsspiel in Ingolstadt, als man gegen die formstarken kleinen Schanzer mit 2:1 die Oberhand behalten konnte. Einmal erfolgreich rang man mit dem gleichen Resultat in der Woche darauf den damaligen Tabellenführer aus Eichstätt nieder – ganz einfach, weil “mit jedem guten Spiel natürlich das Selbstvertrauen steigt und viele Dinge öfter und einfacher gelingen”.

Emotionaler Derbysieg in Gebenbach

Den positiven Flow nach den Siegen gegen die beiden Spitzenteams transportierte die DJK dann auch ins Derby bei der DJK Gebenbach. “In den letzten Jahren waren die Spiele in Gebenbach weniger erfolgreich für Ammerthal”, kennt Gündogan die Statistik der letzten Gastspiele, die mit 1:6 und 0:5 deutlich verloren gingen. “Umso erfreulicher ist es daher, dass es dieses Mal mit dem Sieg geklappt hat und alle im Verein und Umfeld feiern konnten.” Für zusätzliche Emotionen sorgte zudem der knappe Spielverlauf, bei dem die DJK mit dem frühen 1:0 durch Deniz Koc die erste Duftmarke setzen konnte. “Nach der verdienten Führung waren wir nicht mehr gut in der Partie”, blickt der 45-Jährige aufs Spielgeschehen zurück.

Folgerichtig drehte der letztjährige Vize-Meister aus Gebenbach die Partie nach knapp einer Stunde, weckte die Ammerthaler spätestens mit dem Treffer zum 2:1 aber wieder auf. “Die Schlussphase ging dann klar an uns. Zunächst haben wir immer an den Ausgleich geglaubt und sind dementsprechend selbstbewusst aufgetreten. Anschließend haben wir die Entscheidung zum Sieg gesucht und zunächst mehrfach verpasst. Dass wir dann kurz vor Spielschluss doch noch zum 3:2 treffen, ist überragend. Die damit verbundene Freude von Team und Zuschauern war einer dieser Momente im Fußball für die man dankbar ist”, sprudelt die Freude über den Sieg auch in der Nachbetrachtung noch immer aus dem Trainer.

Knapp 50 Punkte für den Klassenerhalt notwendig

Mit nun 43 Punkten nach 28 Partien könnte man zudem den gesicherten Klassenerhalt erwarten – nicht jedoch in der verrückten Bayernliga Nord: Denn den Relegationsplatz-Inhaber TSV Kornburg auf Rang 15 trennen mit 38 Zählern lediglich acht Punkte vom Fünften aus Hof. Zwei Drittel der Liga sind einen Monat vor Saisonende folglich noch nicht gesichert. “Das ist heuer echt eine verrückte Liga. Wir gehen davon aus, dass tatsächlich 48 oder 49 Punkte nötig sein werden, um die Klasse direkt zu halten”, rechnet Trainerkollege Florian Schlicker vor, “zufrieden können wir daher erst sein, wenn wir uns bei dieser außergewöhnlichen Tabellensituation weiterhin von den Relegationsrängen fern halten und möglichst schnell ausreichend Punkte einfahren.” Die nächste Möglichkeit zum dann vierten Dreier in Folge und gleichzeitig einem großen Schritt Richtung Klassenerhalt bietet sich bereits am Freitag, wenn die DJK im nächsten Oberpfalzduell den kleinen Jahn aus Regensburg empfängt.

Zusammenarbeit bis mindestens 2025

Im Gegensatz zur Klassenzugehörigkeit ist die Zukunft des Trainerduos Schlicker/Gündogan bereits gesichert: Zwar war die Zusammenarbeit mit dem Verein bereits im Vorfeld auf zwei Jahre terminiert worden, doch bei sportlichem Misserfolg hätten die Gesetze des Fußballs wohl auch vor der DJK keinen Halt gemacht. Umso schöner, dass die Liaison zwischen den Trainern und dem Dorfverein Bestand hat, schließlich “spielt sowohl für uns als auch für den Verein Kontinuität eine zentrale Rolle”. Und jene Kontinuität lässt sich mit den Gegebenheiten in Ammerthal bestens erreichen, wie Schlicker bilanziert: “Wir sind sogar bereits in Gespräch über eine Ausweitung der Zusammenarbeit, die hier von Wertschätzung und Vertrauen geprägt ist. Diese positive Atmosphäre bildet daher eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft.” Und wenn dann sogar noch Negativserien wie zu Rückrundenbeginn gemeinsam überstanden werden, ist wohl gewiss, dass man sich wenig Sorgen um den Dorfverein aus Ammerthal machen muss.

Simon Ruß

Zeiml übergibt bei Fortuna Regensburg an Morina und wünscht sich zum Abschied den Klassenerhalt

Helmut Zeiml wird sein Traineramt beim SV Fortuna Regensburg im Sommer nach dann zwölf Jahren an Arber Morina übergeben. Zuvor will der 56-Jährige aber noch den Klassenerhalt mit den Oberpfälzern schaffen.

Helmut Zeiml blickt auf spannende zwölf Jahre an der Seitenlinie der Fortuna zurück

Helmut Zeiml blickt auf spannende zwölf Jahre an der Seitenlinie der Fortuna zurück

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Lediglich drei Zähler und keinen Sieg ergatterte der SV Fortuna Regensburg nach dem erstmaligen Aufstieg in die Bayernliga zum Saisonstart. Seit dem ersten Dreier beim TSV Kornburg Anfang September läuft es für die Truppe jedoch deutlich besser – zehn Zähler Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze sind der beste Beleg für die Entwicklung. Allerdings gibt es für den Aufsteiger zugleich auch ein leichtes Hadern beim Blick auf die Tabelle: Denn durch das enorm breite Tabellenmittelfeld – den Rangsiebten TSV Abtswind trennen mit 40 Punkten nur vier Zähler vom Tabellen-14. Jahn Regensburg II – sind die direkten Nichtabstiegsplätze für den SV Fortuna bereits etwas enteilt. Immerhin scheint in der Bayernliga Nord jener 14. Platz für den direkten Klassenerhalt ausreichend zu sein – schließlich weist der Regensburger Stadtrivale derzeit den deutlich besseren Punkteschnitt als die gleichplatzierte Konkurrenz aus der Bayernliga Süd auf (1,33 zu 1,12).

“Ich gehe aufgrund der Tabellenkonstellation in den beiden Ligen ebenfalls davon aus, dass Rang 14 reichen wird. Nichtsdestotrotz wird das eine schwierige Aufgabe – wir geben dennoch alles und vielleicht reichen uns fünf Siege aus den verbleibenden zehn Spielen”, rechnet Fortunas langjähriger Trainer Helmut Zeiml mit Blick auf das eigene Punktekonto von 29 vor, “und natürlich besteht die Möglichkeit, dass noch eine Mannschaft aus dem Mittelfeld bei einem schweren Restprogramm einbricht.” Zu viel Spekulation über den Saisonabschluss der Konkurrenz scheint allerdings wenig hilfreich.

Siege gegen Spitzenteams möglich

Viel eher wollen sich die Regensburger auf die eigenen Stärken verlassen – und die konnte die Zeiml-Elf zuletzt auch bei einem Team aus dem oberen Tabellendrittel auf den Platz bringen: “Wir haben unsere taktische Marschroute, hinten kompakt zu stehen und nach vorne über unsere schnellen Außen umzuschalten, hervorragend umgesetzt. Schon in der ersten Halbzeit hatte Cham nur eine Chance nach einem Standard, wir dagegen bereits mehrere Nadelstiche per Konter”, blickt Zeiml auf die Geschehnisse im Oberpfalz-Duell zurück.

Zwar ging es für beide Teams noch torlos in die Kabinen – doch nach knapp 60 Minuten konterten sich die Regensburger zur verdienten Führung. “Wir haben einen schönen langen Ball von hinten gespielt, Arlind Morina ist dann schneller als sein Gegenspieler und zieht alleine aufs Tor”, beschreibt Zeiml den Dosenöffner, dem ein Traumtor folgen sollte: “Zehn Minuten später trifft Lucas Altenstrasser mit einem Sonntagsschuss aus 30 Metern genau in den Winkel – danach war das Spiel erledigt.” Zwar drückte der heimische ASV nochmals auf den Anschluss – öffnete zugleich aber Tor und Tür in der Abwehr. Einen der folgenden Konter verwertete Jason Sarajlic zum 3:0-Endstand und einem “verdienten Sieg, bei dem das Momentum aber auch stets auf unserer Seite war”.

Systemumstellung in der Bayernliga notwendig

Hinten durch eine kompakte Spielweise zu null, vorne per Konter doppelt erfolgreich – der Sieg in Cham machte alle Facetten des Fortuna-Spiels deutlich. “In der Landesliga waren wir extrem dominant am Ball und konnten auch Rückstände umbiegen. In der Bayernliga sind die Mannschaften deutlich stärker und ebenbürtig – daher haben wir umgestellt, lassen den Gegnern mehr Spielanteile und versuchen Nadelstiche über Konter zu setzen”, sieht der erfahrene Trainer den Schlüssel zur verbesserten Punkteausbeute in der Systemumstellung.

Kurioserweise funktioniert die neue Herangehensweise der Mannschaft insbesondere auf fremden Plätzen gut. 19 Zähler sammelte der Aufsteiger auswärts bereits – daheim steht man bei lediglich drei Siegen und zehn Zählern. “Auswärts sind die Plätze meist größer. Wir haben viel Tempo im Sturm und da kommen die gegnerischen Verteidiger nicht so gut in die Zweikämpfe”, lautet die einfache, aber schlüssige Erklärung Zeimls, der mit seiner Mannschaft jedoch noch sechs Heimspiele in den finalen zehn Spielen erwartet. “Wenn wir unsere Tugenden und eine hohe Leidenschaft in die Waagschale werfen, können wir gegen jeden Gegner etwas holen”, bleibt der Coach vor dem Endspurt dennoch optimistisch.

Zeiml beendet Trainerkarriere

Jener Endspurt bedeutet für den SV Fortuna zudem das Ende einer großen Zeit – denn nach zwölf Jahren im Amt beendet Helmut Zeiml am Saisonende seine Trainerkarriere und wechselt in die sportliche Leitung. “Daher wäre der Klassenerhalt natürlich eine Riesengeschichte”, hofft die Trainerlegende auf einen Abgang am Höhepunkt – an Motivation den Abschied mit dem Verbleib in der Bayernliga zu besiegeln sollte es der Mannschaft daher nicht mangeln. Auch die zukünftigen Trainer können hierzu ihren Beitrag leisten – mit Arber Morina (Cheftrainer) und Lucas Altenstrasser (Co-Trainer) übernehmen zwei derzeitige Spieler die Verantwortung für die Truppe.

Simon Ruß

SC Eltersdorf: Krisenstimmung oder Aufstiegsträume?

Der SC Eltersdorf befindet sich aktuell in einem Formtief. Zwei Niederlagen in Folge – beim 1:6 in Ingolstadt war es zudem eine überraschend deutliche – haben den Quecken im Titelrennen einen Dämpfer verpasst. Am Samstag steht nun das Top-Spiel gegen Eichstätt an.

Bernd Eigner und der SC Eltersdorf befinden sich aktuell in einem Formtief

Bernd Eigner und der SC Eltersdorf befinden sich aktuell in einem Formtief

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1:6 lautete das rein vom Ergebnis niederschmetternde Resultat aus Sicht des SC Eltersdorf vom vergangenen Wochenende. Die Abreibung steht dabei sinnbildlich für die aktuell schwierige Phase bei den Quecken. Schwarzmalen kommt für die Erlanger jedoch nicht in Frage – auch, weil Trainer Bernd Eigner die Ruhe und Erfahrung aus zahlreichen geschlagenen Schlachten ausstrahlt.

Tiefschlag in Ingolstadt wirft die Mannschaft nicht um

“Ich hatte nach dem katastrophalen Spiel in Kornburg, wo uns an Einstellung und Stimmung alles gefehlt hat, eine Reaktion gefordert. Wir starten auf dem ungewohnten Kunstrasen in Ingolstadt zwar denkbar schlecht und geraten noch in der ersten Minute in Rückstand, zeigen dann aber diese Reaktion, sind gut im Spiel und erzwingen einen Fehler zum 1:1”, ist Eigner insbesondere mit der Anfangsphase beim Gastspiel in Ingolstadt zufrieden. Noch bevor eine Viertelstunde gespielt war, musste jedoch Sam Zander aufgrund einer Notbremse den Platz verlassen – und das Eltersdorfer Unheil nahm seinen Lauf: “Bitter war, dass der folgende Freistoß direkt drin war und wir somit in Unterzahl einem Rückstand hinterherlaufen. Danach haben wir bis zur Halbzeit super verteidigt und Ingolstadt keine weitere Chance erlaubt – mit der letzten Aktion und einem guten Angriff fällt dann allerdings doch das 3:1”, sahen sich Eigner und der SCE kurz vor Seitenwechsel mit einem weiteren Nackenschlag konfrontiert.

Geschlagen gaben sich die Gäste zu diesem Zeitpunkt allerdings keineswegs, sondern spekulierten viel eher auf einen späten Anschlusstreffer und möglicherweise aufkommende Nervosität bei der jungen Profireserve der Schanzer. Ein Fehler in der eigenen Defensive bescherte dem FCI nach knapp einer Stunde jedoch den vierten Treffer, danach “war das Spiel entschieden und wir haben durchgewechselt.” Tief in der Schlussviertelstunde machten die Ingolstädter per Doppelschlag noch das halbe Dutzend voll – mehr Gegentore in der Ära Eigner gab es nur beim verrückten 0:7 gegen TSV Aubstadt im Jahr 2018 als der SCE bereits nach zehn Minuten mit zwei Mann weniger agieren musste. “Sechs Gegentore sind natürlich bitter, aber das haut uns nicht um – vor allem weil wir wissen, wie die Niederlage zustande gekommen ist”, schließt der Trainer die Nachbetrachtung des vergangenen Spiels, ohne das Vertrauen in die eigene Stärke verloren zu haben.

Spitzenspiel in Eichstätt

Denn trotz der deftigen Niederlage rangiert der SCE noch immer auf dem dritten Tabellenplatz der Bayernliga Nord. Mit vier bzw. sieben Zählern Rückstand auf das Führungsduo aus Eichstätt und Hankofen mussten die Erlanger zwar leicht zur Spitze abreißen lassen – können mit einem Nachholspiel in der Hinterhand allerdings aus eigener Kraft wieder aufschließen. Nichtsdestotrotz kann vor allem dem kommenden Wochenende erhöhte Wichtigkeit beigemessen werden – schließlich wartet am Samstag das Gastspiel bei eben jenem Ligaprimus vom VfB Eichstätt. “Jetzt steht die entscheidende Phase der Saison an – da sind prinzipiell alle Spiele wichtig. Uns ist aber natürlich bewusst, dass Eichstätt weg ist, wenn wir am Wochenende verlieren”, bewertet Eigner die Begegnung ebenfalls als richtungsweisend. “Wir freuen uns, dass wir uns mit den Besten messen dürfen und sehen uns keineswegs chancenlos, weil auch Eichstätt noch etwas nach dem Rhythmus der Vorrunde sucht.”

Auf der Suche nach dem Spielglück

Bevor das Spitzenspiel angepfiffen wird, steht für den SCE jedoch noch eine wichtige Trainingswoche an, in der “akribisch” gearbeitet wird. “Wir haben derzeit nicht so wirklich Spielglück, viel eher schießen die Gegner aus wenigen Chancen viele Tore”, analysiert der Trainer, weiß zugleich jedoch, “so ist es manchmal im Fußball eben. Das müssen wir uns wieder erarbeiten und als Mannschaft zusammenstehen und dann kommt das Glück wieder. Ohne Glück gewinnst du im Fußball – gerade in einer so ausgeglichenen Liga wie der Bayernliga – kein Spiel. Unsere Moral stimmt jedenfalls, das haben wir mit dem späten Sieg nach Rückstand gegen Cham gezeigt.” Der 2:1-Erfolg gegen die Oberpfälzer dient somit als Anschauungsunterricht fürs kommende Wochenende – schließlich sind die fußballerischen Grundtugenden im Spitzenspiel in Eichstätt fraglos ebenso gefordert. Und vielleicht kehrt auch das fehlende Quäntchen Fortune schon am Wochenende zurück in Spiel des SC Eltersdorf – der Zeitpunkt dafür könnte jedenfalls nicht besser sein.

Simon Ruß

Koller trifft spät: TSV Abtswind überholt 1. SC Feucht

Der TSV Abtswind schlug am Dienstagabend den 1. SC Feucht und überholt diesen damit in der Tabelle der Bayernliga Nord.

Abtswinds bester Torschütze Severo Sturm blieb ohne Treffer gegen Feucht. (Archivbild)

Abtswinds bester Torschütze Severo Sturm blieb ohne Treffer gegen Feucht. (Archivbild)

IMAGO/Beautiful Sports

Mehr zur Bayernliga Nord

Der TSV Abtswind gewann am Dienstagabend das Nachholspiel gegen den 1. SC Feucht mit 2:1 und zieht damit in der Tabelle an den Mittelfranken vorbei. Zuvor waren die Unterfranken drei Spiele ohne Sieg.

Selmani brachte die Gastgeber in der 17. Minute von außerhalb des Strafraums in Führung. Kurz vor der Pause häuften sich allerdings die Fehler in der Abtswinder Abwehr und Spielbühler glich humorlos aus (44.).

Im zweiten Durchgang tat sich ergebnistechnisch dann lange Zeit nichts. Erst in der 82. Minute war Koller mit dem Kopf zur Stelle und tütete mit seinem ersten Saisontreffer den 15. Saisonsieg der Gastgeber ein. Kurz vor dem Schlusspfiff kassierte Feuchts Gratz nach Notbremse an Schweinfurt-Sommerneuzugang Sturm noch die rote Karte (89.).

Koller trifft spät: TSV Abtswind überholt 1. SC Feucht

Der TSV Abtswind schlug am Dienstagabend den 1. SC Feucht und überholt diesen damit in der Tabelle der Bayernliga Nord.

Abtswinds bester Torschütze Severo Sturm blieb ohne Treffer gegen Feucht. (Archivbild)

Abtswinds bester Torschütze Severo Sturm blieb ohne Treffer gegen Feucht. (Archivbild)

IMAGO/Beautiful Sports

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Im zweiten Durchgang tat sich ergebnistechnisch dann lange Zeit nichts. Erst in der 82. Minute war Koller mit dem Kopf zur Stelle und tütete mit seinem ersten Saisontreffer den 15. Saisonsieg der Gastgeber ein. Kurz vor dem Schlusspfiff kassierte Feuchts Gratz nach Notbremse an Schweinfurt-Sommerneuzugang Sturm noch die rote Karte (89.).

Eintracht Bamberg verabschiedet sich aus dem Titelrennen – Vilzing deklassiert Sand

Aus dem Vierkampf um die Meisterschaft hat sich am 32. Spieltag der FC Eintracht Bamberg mit einer Niederlage gegen Neumarkt verabschiedet. Die Konkurrenz aus Vilzing, Ansbach und Erlangen fuhr derweil teils deutliche Siege ein. Im Keller bahnt sich eine Vorentscheidung an.

Meisterschaft verspielt: Gegen den ASV Neumarkt kassierte der FC Eintracht Bamberg die zweite Pleite in Folge (2:3) und kann somit nicht mehr aufsteigen. (Archivbild)

Meisterschaft verspielt: Gegen den ASV Neumarkt kassierte der FC Eintracht Bamberg die zweite Pleite in Folge (2:3) und kann somit nicht mehr aufsteigen. (Archivbild)

imago images/Zink

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Aus dem Titelrennen endgültig verabschiedet, hat sich der FC Eintracht Bamberg. Der Niederlage gegen Erlangen folgte am Samstagnachmittag die nächste Pleite gegen den ASV Neumarkt. Heimisch (5., 67.) und Schrödl (70.) sorgten für klare Verhältnisse.

Dennoch wären die Domstädter beinahe noch einmal zurückgekommen. Letztlich waren die beiden Treffer von Heinz (71.) und Hack (80.) aber nicht mehr als Ergebniskosmetik. Dementsprechend groß war bei den Bambergern nach dem Spiel die Enttäuschung über den verpassten Regionalliga-Aufstieg.

ATSV feiert Last-Minute-Sieg – Vilzing und Ansbach zeigen keine Blöße

Bereits am Freitag hat der ATSV Erlangen dem furiosen 3:2 im Spitzenspiel gegen den FC Eintracht Bamberg einen Pflichtsieg in Großbardorf folgen lassen. Doch bei den Gallieren merkte man den Mittelfranken eine gewisse Müdigkeit an, ein Elfmetertor von Kracun in der 3. Minute sorgte zunächst aber für etwas Beruhigung.

Die immer dominanter werdenden Grabfeld-Gallier schlugen in der 33. Minute durch Strohmenger zurück und hätten den ausgelaugt wirkenden Favoriten auch noch weitere Tiefschläge verpassen können. In der Nachspielzeit kam es aber ganz anders, ein langer Ball landete im Strafraum bei Marx, der von halblinks den Ball elegant per Außenrist ins lange Eck lupfte.

Souverän – wenn auch mit deutlich leichteren Aufgaben – waren dagegen die Auftritte der DJK Vilzing und der SpVgg Ansbach. Ansbach war in Würzburg erfolgreich. Das Spiel war zu Pause entschieden, nach dem Sperr schon in den ersten zehn Minuten doppelt traf und Kroiß in der 23. Minute völlig alleine vor WFV-Keeper Humpenöder das 3:0 für die Mittelfranken nachlegte. Dann passierte lange nichts, ehe Conte zunächst in der 89. Minute auf 1:3 verkürzte und Kroiß in der Nachspielzeit den alten Abstand wiederherstellte.

Vilzing feierte dagegen ein 7:0-Schützenfest gegen Schlusslicht Sand, das damit wohl als direkter Absteiger feststehen dürfte. Müller, Luge und Jünger trafen jeweils doppelt. Kordick komplettierte die Torschützen. Damit dürfte auch klar sein, dass der SV Seligenporten, der TSV Karlburg und Vatan Spor Aschaffenburg in der Abstiegsrelegation um ihr Glück kämpfen müssen.

Seligenporten distanziert sich von Rang 18

Seligenporten tat zuletzt im Abstiegskampf alles, um dem direkten Sturz in die sechste Liga zu entgehen. Das 1:0 gegen die DJK Ammerthal war am Freitag der zweite Sieg in Folge, nach zuvor neun Pleiten am Stück. Beide Mannschaften boten den Zuschauern ein munteres Spiel, in dem der SVS zwar leichte Vorteile besaß, doch sich seiner Sache nie zu sicher sein konnte, da beispielsweise in der 35. Minute Vidovic für seinen schon geschlagenen Torwart Pager auf der Linie retten musste.

In der 67. Minute schlug das Pendel zugunsten der Klosterer aus, Bajic setzte nach Ballverlust sofort energisch nach, eroberte die Kugel zurück und der von ihm in Szene gesetzte Nyary zimmerte den Ball aus spitzem Winkel in die Maschen. Der SVS liegt nun vier Zähler vor Sand.

Der SV Vatan Spor Aschaffenburg konnte den Patzer des ASV Cham beim SC Feucht – Endstand 1:3 – derweil nicht ausnutzen und wird nach dem 0:0 in Hof somit sicher an der Abstiegsrelegation teilnehmen. Nicht mehr als Testspielcharakter hatte die Partie zwischen dem TSV Abtswind und der DJK Gebenbach. Für Abtswind dürfte daher auch das Last-Minute-Gegentor durch Hofmann zum 1:1-Endstand, dem ein Treffer von Marko Korene vorangegangen war (18.), verkraftbar sein.

stw/dw/luk

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Meisterschaft verspielt: Gegen den ASV Neumarkt kassierte der FC Eintracht Bamberg die zweite Pleite in Folge (2:3) und kann somit nicht mehr aufsteigen. (Archivbild)

Meisterschaft verspielt: Gegen den ASV Neumarkt kassierte der FC Eintracht Bamberg die zweite Pleite in Folge (2:3) und kann somit nicht mehr aufsteigen. (Archivbild)

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Souverän – wenn auch mit deutlich leichteren Aufgaben – waren dagegen die Auftritte der DJK Vilzing und der SpVgg Ansbach. Ansbach war in Würzburg erfolgreich. Das Spiel war zu Pause entschieden, nach dem Sperr schon in den ersten zehn Minuten doppelt traf und Kroiß in der 23. Minute völlig alleine vor WFV-Keeper Humpenöder das 3:0 für die Mittelfranken nachlegte. Dann passierte lange nichts, ehe Conte zunächst in der 89. Minute auf 1:3 verkürzte und Kroiß in der Nachspielzeit den alten Abstand wiederherstellte.

Vilzing feierte dagegen ein 7:0-Schützenfest gegen Schlusslicht Sand, das damit wohl als direkter Absteiger feststehen dürfte. Müller, Luge und Jünger trafen jeweils doppelt. Kordick komplettierte die Torschützen. Damit dürfte auch klar sein, dass der SV Seligenporten, der TSV Karlburg und Vatan Spor Aschaffenburg in der Abstiegsrelegation um ihr Glück kämpfen müssen.

Seligenporten distanziert sich von Rang 18

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In der 67. Minute schlug das Pendel zugunsten der Klosterer aus, Bajic setzte nach Ballverlust sofort energisch nach, eroberte die Kugel zurück und der von ihm in Szene gesetzte Nyary zimmerte den Ball aus spitzem Winkel in die Maschen. Der SVS liegt nun vier Zähler vor Sand.

Der SV Vatan Spor Aschaffenburg konnte den Patzer des ASV Cham beim SC Feucht – Endstand 1:3 – derweil nicht ausnutzen und wird nach dem 0:0 in Hof somit sicher an der Abstiegsrelegation teilnehmen. Nicht mehr als Testspielcharakter hatte die Partie zwischen dem TSV Abtswind und der DJK Gebenbach. Für Abtswind dürfte daher auch das Last-Minute-Gegentor durch Hofmann zum 1:1-Endstand, dem ein Treffer von Marko Korene vorangegangen war (18.), verkraftbar sein.

stw/dw/luk