De Rossis besonderer Kniff mit El Shaarawy überrumpelt Milan

De Rossis besonderer Kniff mit El Shaarawy überrumpelt Milan

Die AS Rom träumt vom erneuten Erreichen des Europa-League-Finals. Das 1:0 in Mailand hat die Giallorossi am Donnerstagabend wieder ein Stück näher gebracht. Ein Puzzleteil beim Triumph in San Siro war die besondere Rolle von Stephan El Shaarawy.

Ein Kniff, den Milan nicht kommen sah: Stephan El Shaarawy (li.) wurde von Roma-Coach Daniele de Rossi auf die rechte Seite beordert.

Ein Kniff, den Milan nicht kommen sah: Stephan El Shaarawy (li.) wurde von Roma-Coach Daniele de Rossi auf die rechte Seite beordert.

imago images (2)

Das Gefühl, ein Europa-League-Finale zu spielen, kennen viele Roma-Profis bereits. Im Mai 2023 unterlagen die Giallorossi erst im Elfmeterschießen den Europa-Experten aus Sevilla. Nach dem 1:0 in San Siro am Donnerstagabend nimmt der Traum von einer erneuten Endspiel-Teilnahme Konturen an. Womöglich müsste die Roma dafür wieder Bayer 04 Leverkusen aus dem Weg räumen, das sein Hinspiel mit 2:0 gegen West Ham United gewann.

Daniele de Rossi genoss nach dem Triumph im rein italienischen Duell zunächst den Moment. “Mir hat alles an der Mannschaft gefallen”, erklärte die Römer Spielerlegende, die mittlerweile auf der Bank sitzt, bei Sky Italia. “Angefangen bei der exzellenten Ballbehandlung über 60 Minuten, vielleicht 70 Minuten.”

In der Schlussviertelstunde warf Milan noch einmal alles nach vorne und scheiterte unter anderem zweimal am Aluminium. “Mir hat der Mut gefallen, den Ball zu halten, und die Stärke, in den letzten Minuten zu verteidigen”, schwärmte der einst beinharte Abräumer de Rossi von seinem Team: “Eine Mannschaft muss zu allem fähig sein. Die Einstellung, die wir im Derby gesehen haben, wünsche ich mir immer, wir können sie aber nicht nur im Derby und in Mailand beibehalten. Es ist die Einstellung, die man im Fußball immer braucht.”

Besonders zufrieden war de Rossi mit Romelu Lukaku, der zwar selbst nicht getroffen hatte, aber unermüdlich fürs Team ackerte. “Es war heute vielleicht seine beste Leistung seit ich hier bin. Er hat so gespielt, wie ich mir das immer von ihm wünsche”, lobte de Rossi. Kurz nach dem goldenen Tor von Gianluca Mancini rettete Lukaku zudem auf der Linie gegen Olivier Giroud.

“Selbst die Stars haben gezeigt, dass sie kämpfen können”

Im Fokus stand in der Nachbesprechung des Spiels aber vor allem ein besonderer Kniff de Rossis, der die linke Angriffsseite um die starken Theo und Rafael Leao unbedingt einschränken wollte. “Cristante kann nicht hinter Theo herlaufen, das wäre zu viel gewesen”, war sich der Römer Cheftrainer bewusst: “Deswegen habe ich El Shaarawy meine Idee mitgeteilt und seine Reaktion, auch was die Körpersprache angeht, war sehr positiv.”

Der 31-malige italienische Nationalspieler (sieben Tore) beackerte die rechte Seite – und half Rechtsverteidiger Mehmet Zeki Celik stets aus. “Wir haben El Shaarawy nicht auf der rechten Seite erwartet, aber für uns hat sich dadurch nichts geändert”, sagte Milan-Coach Stefano Pioli, der sein Team hinterher am “Stolz” packte, nur.

El Shaarawy stand symbolisch für den Auftritt der Gäste. “Selbstbewusste Spieler auf dem Platz sind gut, Geist und Körper sind sehr eng miteinander verbunden”, lobte de Rossi, der nicht an einem Coup in Mailand gezweifelt hatte: “Ich habe der Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass ich ruhig bin und ihnen vertraue, weil ich die Persönlichkeit und den Willen sehen konnte, den sie an den Tag legen. Und selbst die Stars haben gezeigt, dass sie kämpfen können.”

Nicht viel weniger wird es am nächsten Donnerstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) brauchen, wenn Milan im Olimpico ein Comeback anstrebt.