FIFA-Regularien machen es möglich: HSV landet Transfer-Coup mit Schult

FIFA-Regularien machen es möglich: HSV landet Transfer-Coup mit Schult

Die Frauen des Hamburger SV haben einen Transfer-Coup gelandet, den die FIFA-Regularien möglich machen: Almuth Schult wechselt mit sofortiger Wirkung an die Elbe und steht beim Aufstiegsaspiranten künftig in der 2. Liga zwischen den Pfosten.

Sie trägt künftig wieder die Raute auf dem Trikot: Almuth Schult.

Sie trägt künftig wieder die Raute auf dem Trikot: Almuth Schult.

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Es ist ein Transfer zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt. Mitten im Aufstiegsrennen um die Bundesliga verstärkt der Hamburger SV noch einmal seine Mannschaft. Und viel prominenter ginge es nicht: Almuth Schult wechselt mit sofortiger Wirkung an die Elbe – vorerst bis zum Ende der laufenden Spielzeit.

Möglich machen den Wechsel Passagen in der DFB-Spielordnung sowie den FIFA-Regularien, die es explizit Spielerinnen erlauben, nach ihrem Mutterschutz auch außerhalb der festgeschriebenen Transferperiode bei einem neuen Verein ein Spielrecht zu beantragen. Im August 2023 hatte Schult ihr drittes Kind zur Welt gebracht.

Durch die Regelung soll Müttern der Wiedereinstieg in den Leistungssport vereinfacht werden, da die Karriere durch eine Schwangerschaft ohnehin zwischenzeitlich pausiert werden muss.

Von ihrer Art und der Ruhe, die sie ausstrahlt, werden auch unsere jungen Spielerinnen profitieren.

Catharina Schimpf, Koordinatorin Frauenfußball beim HSV

“Almuth ist eine gestandene Persönlichkeit und verfügt über einen enormen Erfahrungsschatz, den sie in unser Team einbringen kann”, wird Catharina Schimpf, Koordinatorin Frauenfußball beim HSV, zitiert: “Von ihrer Art und der Ruhe, die sie ausstrahlt, werden auch unsere jungen Spielerinnen profitieren. Wir sind absolut davon überzeugt, dass Almuth uns auf und neben dem Platz weiterhelfen wird.”

Als Aufsteiger in die 2. Bundesliga klopft der HSV oben an und träumt vom Durchmarsch. Nach 19 Spieltagen haben die Rothosen als Vierter 37 Punkte auf dem Konto (ebenso wie der Dritte Meppen), das führende Duo Andernach und Potsdam hat lediglich einen Zähler mehr vorzuweisen.

Schult: “Ich spüre, welche ernsthaften Ambitionen der HSV hat”

“Hamburg war für mich schon immer eine besondere Stadt und ich durfte beim HSV meine ersten Schritte im Erwachsenen-Fußball machen, von daher gab es schon immer eine besondere Verbindung”, erklärt Schult den ungewöhnlichen Schritt: “Ich spüre, welche ernsthaften Ambitionen der HSV hat und freue mich, wieder ein Teil davon zu sein.”

Schult war in der Saison 2007/08 für den Hamburger SV aufgelaufen, ehe sie ihre große Karriere so richtig in Schwung brachte. Heute stehen in ihrer Vita 180 Bundesliga-Spiele, 53 Partien in der Champions League und 66 Spiele für das deutsche A-Nationalteam. Bis dato gewann die gebürtige Dannenbergerin sechsmal die deutsche Meisterschaft, achtmal den DFB-Pokal sowie einmal die Champions League.

2013 wurde Schult mit den DFB-Frauen Europameisterin und 2014 zur Welttorhüterin des Jahres gewählt. Ein Karriere-Highlight folgte noch 2016 mit der Olympischen Goldmedaille in Rio de Janeiro.

Nachdem Schult 2019 wegen einer Schulteroperation verletzt ausgefallen war und ein Jahr später Zwillinge zur Welt brachte, feierte sie 2021 nach rund zwei Jahren ihr Comeback im Wolfsburger Tor. Nach einem viereinhalb monatigen Engagement beim US-amerikanischen Klub Angel City FC von Juli bis November 2022 stand sie nicht mehr zwischen den Pfosten. Das wird sich nun ändern.

Am kommenden Sonntag (11 Uhr) wartet das enorm wichtige Verfolgerduell gegen Jena, das nur zwei Zähler hinter dem HSV liegt.