Peretz’ Bayern-Debüt abgesprochen – Müller stellt “Herr Zaragoza” vor

Mühelos hat der FC Bayern das letzte Heimspiel der Saison gegen Wolfsburg erfolgreich gestaltet. Einige Spieler aus der zweiten Garde bekamen die Chance – und machten durchaus auf sich aufmerksam.

Zu früh gejubelt: Bryan Zaragozas erster Treffer für den FC Bayern zählte nicht.

Zu früh gejubelt: Bryan Zaragozas erster Treffer für den FC Bayern zählte nicht.

IMAGO/Sven Simon

Im letzten Heimspiel der Saison, was gleichzeitig auch der Abschied von Thomas Tuchel vom eigenen Publikum war, sprang der FC Bayern nicht höher, als er musste. Von Beginn an sah Manuel Neuer in seinem 500. Bundesliga-Spiel eine “gute Kontrolle und eine gute Positionierung”, wodurch man den Wölfen “sofort wehgetan” hatte.

Zudem setzte Bayern in den ersten Minuten das um, worum es laut Thomas Müller “im Fußball geht. Man muss die Tore auch machen, weil das hat immer einen Impact. Wenn du daneben schießt, denkt sich der Gegner: ‘Ja, war nicht so schlimm'”. Startelf-Debütant Lovro Zvonarek schoss nach vier Minuten nicht vorbei, sondern an den Innenpfosten und mit Hilfe dessen ins Netz. Der 19-jährige Kroate sei laut Trainer Tuchel “ein guter Charakter” und “sehr fleißig”. Zudem mache es “Spaß, wenn er im Training ist.”

Müllers “spitze Knie”

Nach Spaß sah das Münchner Spiel am Sonntagabend auch in der Folge aus. Leon Goretzka stellte schnell auf 2:0, ehe Bryan Zaragoza der Premierentreffer verwehrt wurde. “Es war ein kleiner Stich in mein Herz, dass der dritte Treffer nicht gezählt hat. Da hatte ich einen kleinen Trauermoment”, ärgerte sich Müller, der einen Tick zu früh gestartet war, wodurch seine starke Vorarbeit unbelohnt blieb. Bayerns Urgestein klagte süffisant über seine “spitzen Knie”.

Lob für seinen spanischen Teamkollegen, der erstmals von Beginn an ran durfte, hatte Müller auch noch übrig. “Bryan hatte ein paar gute Aktionen. Für alle, die ihn nicht kennen, das ist Herr Zaragoza. Der kleine Wirbler über links außen”, so Müllers nette Vorstellungsrunde. Weil in der Schlussphase mit Matteo Vinlöf und Jonathan Asp-Jensen zwei weitere Youngster in die Partie kamen, fiel das souveräne 2:0 gegen Wolfsburg laut Müller in die Kategorie “schöner Family-And-Friends-Tag in der Allianz Arena”.

Neben den beiden Jugendspielern durfte auch noch Ersatzkeeper Daniel Peretz sein Bundesliga-Debüt feiern, Bayerns dritter Torwart kam in der 74. Minute für Neuer in die Partie. “Das war vorher abgesprochen, wenn das Ergebnis stimmt und wenn der Trainer es uns zutraut, dass wir wechseln können. Daniel hat über die ganze Saison der Mannschaft so viel gegeben und auch immer gute Leistungen gezeigt. Da hatte er es sich heute verdient, die Minuten zu bekommen”, so Neuer.

Sechster Sieg in Serie: Wolfsburg macht in Bremen spät den Deckel drauf

Die Pokalsiegerinnen vom VfL Wolfsburg haben ihre Sieges-Serie beim SV Werder Bremen fortgesetzt. Der VfL sorgte in der Schlussphase mit einem Doppelschlag für die Entscheidung.

Glückliche Gesichter: Die Frauen des VfL Wolfsburg fuhren in Bremen einen 3:0-Sieg ein.

Glückliche Gesichter: Die Frauen des VfL Wolfsburg fuhren in Bremen einen 3:0-Sieg ein.

IMAGO/Lobeca

Die Gastgeberinnen aus Bremen, die den Klassenerhalt bereits seit einigen Wochen sicher haben, verabschiedeten vor ihrem letzten Heimspiel gleich vier Spielerinnen. Neben den Ersatzkeeperinnen Etzold und Pettersen, deren neue Klubs noch unbekannt sind, wurden auch Hahn (Wechsel nach Hoffenheim) und Lührßen (nach Frankfurt) verabschiedet.

Ohne Verabschiedungen, dafür mit vier Wechseln in der Startelf schickte VfL-Coach Tommy Stroot seine Pokalsiegerinnen nach dem 2:0-Sieg gegen Bayern München ins vorletzte Saisonspiel. Wedemeyer, Hagel, Kalma und Jonsdottir ersetzten Wilms, Brand, Pajor (alle Bank) und Huth (nicht im Kader).

Frauen-Bundesliga, 21. Spieltag

Bremen startet mutig – Oberdorf nickt ein

Dass die Wölfinnen die Pokal-Feierlichkeiten drei Tage später bereits wieder vollends verkraftet hatten, ließ sich zu Beginn der Partie nicht unterstreichen.

Vielmehr waren es die Bremerinnen, die sich viele Torchancen erarbeiten, den klaren Favoriten vor Probleme stellten und mehrmals knapp die Führung verpassten, etwa in Person von Matheis (25.).

Im Anschluss fanden die Wölfinnen allerdings besser ins Spiel – und stachen eiskalt zu. Über Umwege landete der Ball nach einer Ecke auf dem Kopf von Oberdorf, die die Kugel kurz vor der Pause nur noch einnicken musste (41.).

VfL sorgt spät für Klarheit

Auch nach dem Wiederanpfiff hielt Werder gut dagegen, hatte in der 67. Minute zudem Pech, dass Brandenburg den Ausgleich nur knapp verpasste. In der Schlussphase legten derweil die Gäste nochmals eine ordentliche Schippe drauf und schraubten auch nochmal am Ergebnis. Binnen zwei Minuten stellten die eingewechselte Jonsdottir (83.) und Hagel (85.) auf 3:0.

Auf diesen Doppelschlag sollten keine weiteren Treffer folgen, es blieb beim 3:0-Auswärtssieg der Pokalsiegerinnen. Zum Saisonabschluss empfängt der VfL Wolfsburg am Pfingstmontag (15.30 Uhr) die SGS Essen. Gleichzeitig gastiert Bremen in Leverkusen.

Spors: Von 777 Partners zu Newcastle United?

Der US-Investment-Gesellschaft 777 Partners, die weltweit Beteiligungen an sieben Fußballklubs hält und offenbar Liquiditätsprobleme hat, droht womöglich der Abgang von Global Sports Director Johannes Spors. Der gebürtige Heidelberger ist einer der beiden Top-Kandidaten auf den vakanten Sportdirektor-Posten bei Newcastle United.

Heuert Johannes Spors bei Newcastle United an?

Heuert Johannes Spors bei Newcastle United an?

IMAGO/Gruppo LiveMedia

Neben Spors liegt nach britischen Medienberichten der schottische Ex-Nationalspieler Dougie Freedman, seit August 2017 Sportdirektor von Crystal Palace, aussichtsreich im Rennen. Der Premier-League-Sechste Newcastle will zeitnah über die Nachfolge von Dan Ashworth entscheiden, den man im Februar freigestellt hatte.

Ashworth zieht es zu Manchester United, beide Klubs konnten sich bislang aber nicht auf eine Ablöse verständigen. Der europaweit sehr gut vernetzte Spors ist seit Juli 2022 Global Sports Director der 777 Football Group. Er hatte einst bei der TSG Hoffenheim unter Cheftrainer Ralf Rangnick als Videoanalyst begonnen und später bei RB Leipzig und dem Hamburger SV als Chefscout gearbeitet.

Verwerfungen könnten Wechsel wahrscheinlicher machen

Beim niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim amtierte er von April 2020 bis Dezember 2021 als Technischer Direktor, danach folgte der Wechsel zu 777-Klub CFC Genua. In den vergangenen Jahren hatten mehrfach deutsche und englische Klubs bei Spors angeklopft. Die aktuellen Verwerfungen bei 777 Partners könnten einen möglichen Wechsel wahrscheinlicher machen.

777 Partners, seit März 2023 strategischer Partner von Hertha BSC und dort Eigner von 78,8 Prozent der KG-Anteile, sorgt seit Wochen für Negativ-Schlagzeilen. Die Krise kulminierte durch eine vor neun Tagen vor einem Gericht in New York eingereichte Betrugsklage von 777-Hauptkreditgeber Leadenhall Capital Partners, einem in London ansässigen Vermögensverwalter. Leadenhall wirft 777 vor, Darlehen über 350 Millionen US-Dollar mit Vermögenswerten abgesichert zu haben, die 777 angeblich nicht besaß oder angeblich bereits an andere Gläubiger verpfändet hatte.

Hat sich 777-Gründer Wander mit seinem Everton-Plan übernommen?

Auch in der Luftfahrtbranche ist 777 in schwere Turbulenzen geraten. Die australische 777-Airline Bonza meldete Insolvenz an, seit Ende April ruht der Flugbetrieb. Die kanadische Flair Airlines hat sich dem Vernehmen nach vor wenigen Tagen von Investor 777, der 25 Prozent der Anteile hielt, getrennt. Insider glauben, dass sich 777-Gründer Josh Wander mit seinem Plan, Premier-League-Klub FC Everton zu übernehmen, übernommen haben könnte. In den Deal, der mehr denn je auf der Kippe steht, soll 777 bereits etwa 200 Millionen Pfund gepumpt haben.

Am Freitagabend hatte das norwegische Investigativ-Portal Josimarfootball berichtet, dass die Firmen-Gründer Wander und Steven W. Pasko als Chefs der 777-Fußballsparte abgelöst worden seien und von B. Riley Advisory Services mehrere Insolvenz- und Sanierungsexperten hinzugezogen worden seien.

Dransfields Einfluss bei der 777 Football Group steigt

Tatsächlich sollen Wander und Pasko, die im Aufsichtsrat der Hertha-KG sitzen, seit einigen Tagen in Entscheidungen, die vormals ihrer Zustimmung bedurft hätten, nicht mehr eingebunden sein. So steht 777 Partners nach kicker-Informationen aktuell vor der Verpflichtung eines neuen Trainers für Vasco da Gama, wo die US-Amerikaner im Februar 2022 eingestiegen waren, und vor der Vertragsverlängerung mit Alberto Gilardino, dem Trainer von CFC Genua.

Dem Vernehmen nach ist nach der Degradierung von Wander und Pasko der Einfluss von Don Dransfield, dem CEO der 777 Football Group, weiter gestiegen. Dransfield hatte sich einst einen Namen beim weltweiten Aufbau der City Football Group mit dem Zugpferd Manchester City gemacht, ehe ihn 777 Partners im Sommer 2022 abwarb.

Steffen Rohr

Erlösung in der Nachspielzeit und dreimal Alu-Pech: Juve nur remis gegen das Schlusslicht

Im Kalenderjahr 2024 hat US Salernitana noch kein einziges Liga-Spiel gewonnen, doch gegen den kriselnden Rekordmeister Italiens kratzte das Schlusslicht bis in die Nachspielzeit hinein am Dreier. Rabiot erlöste Juventus Turin spät.

Fünftes Remis in der Liga in Folge: Dusan Vlahovic und Juventus schauen auch gegen Schlusslicht Salerno in die Röhre.

Fünftes Remis in der Liga in Folge: Dusan Vlahovic und Juventus schauen auch gegen Schlusslicht Salerno in die Röhre.

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Von den letzten fünf Pflichtspielen hatte Juventus Turin kein einziges gewonnen, darunter waren auch vier Remis in der Liga. Nun stand das Duell mit dem Tabellenschlusslicht der Serie A auf dem Programm, eigentlich eine Pflichtaufgabe für den italienischen Rekordmeister. Doch die Hausherren, gestartet mit drei Veränderungen – Rugani für Danilo (nicht im Kader), Kostic für Weah (Gelbsperre) und Kean für Chiesa (Bank) – im Vergleich zum 1:1 gegen die AS Rom in der Vorwoche, hatten enorme Probleme.

Abgesehen von einem Distanzschuss von Vlahovic, den Salernos Keeper Fiorillo mit einer starken Parade gerade noch an die Latte lenkte (8.) verzeichnete Juve in der ersten halben Stunde kaum Offensivaktionen. Salernitana dagegen versteckte sich nicht – und durfte in der 27. Minute jubeln. In Folge einer Ecke köpfte der am kurzen Eck des Fünfmeterraums völlig freistehende Pierozzi wuchtig ein.

Serie A, 36. Spieltag

Die Heim-Fans reagierten mit wütenden Pfiffen, doch eine Reaktion auf dem Rasen blieb zunächst aus. Stattdessen hatte das Schlusslicht weitere Möglichkeiten: Szczesny parierte einen Freistoß von Sambia ins linke obere Eck (32.) und entschärfte zudem eine Kontermöglichkeit der Gäste. Ikwuemesi bekam den Ball frei vor dem Turiner Tor serviert, leistete sich allerdings eine fehlerhafte Ballannahme und der Juve-Keeper klärte riskant mit viel Körperkontakt (36.).

Wenn, dann wurde Juve durch Distanzschüsse gefährlich, Cambiaso setzte einen solchen in der 43. Minute aus gut 20 Metern an den Außenpfosten. Trotz der zwei Alu-Treffer agierte die Elf von Trainer Massimiliano Allegri in der ersten Halbzeit viel zu harmlos, was die Fans zum Pausentee mit dem nächsten Pfeifkonzert quittierten.

Juves Druckphase bleibt erfolglos

Allegri reagierte mit einem Dreifachwechsel zur Pause und erhoffte sich durch Chiesa, Iling-Junior und Miretti neue Impulse. Nach gut einer Stunde entwickelten die Hausherren dann tatsächlich eine kleine Drangphase. Vlahovic hatte in der 59. Minute den Ausgleich auf dem Fuß, spitzelte den Ball nach tollem Steckpass von Chiesa aber sowohl an Fiorillo als auch knapp am Tor der Gäste vorbei. Kurz darauf blockte die Salernitana-Abwehr einen Versuch von Chiesa ab (63.).

Juve hatte nun deutlich mehr Spielanteile, kontrollierte den Ball, ohne aber zwingend zu werden. Vlahovic verpasste eine Hereingabe von Cambiaso knapp (72.), Salerno konnte nur noch selten für Entlastung sorgen. Die Hausherren arbeiteten weiter am Ausgleich und kamen durch einen Kopfball von Milik (80.) oder den dritten Alu-Treffer des Tages zu guten Chancen: Mirettis Hammer aus 20 Metern landete nur an der Unterkante der Latte und sprang raus (88.).

Siegchancen nach Rabiots Ausgleich hüben wie drüben

Für die späte Erlösung sorgte Rabiot erst in der Nachspielzeit. Eine Ecke wurde geschickt am kurzen Pfosten weitergeleitet, segelte durch den Fünfmeterraum, bis der 29-Jährige am langen Pfosten sein Bein ausfuhr und die Kugel zum Ausgleich über die Linie drückte (90.+1). Chancen auf den Sieg hatten im Anschluss sogar noch beide Teams, doch Miretti zielte knapp links vorbei (90.+6) und Basic schlenzte die Kugel auf der Gegenseite über das linke Eck (90.+7).

So blieb es dabei, dass Salerno seit dem 18. Spieltag auf einen Sieg warten muss. Die Ergebniskrise von Juve geht dagegen weiter, nun stehen in der Liga bereits fünf Remis in Folge zu Buche. Für Juventus geht es am kommenden Mittwoch um die letzte Chance auf einen Titel in dieser Saison. Im Finale der Coppa Italia trifft Juve in Rom auf Atalanta Bergamo (21 Uhr), in der Liga wartet am darauffolgenden Montag der FC Bologna (20.45 Uhr). Für Salerno geht die Abschiedstour aus der Serie A ebenfalls am Pfingstmontag gegen Hellas Verona weiter.

Mertesacker: “Wir können ziemlich weit kommen”

Per Mertesacker traut der deutschen Nationalmannschaft eine erfolgreiche Heim-EM zu und nennt das Halbfinale als Ziel: “Man muss den Anspruch haben, zu den Top 4 in Europa zu gehören”, sagt der Weltmeister von 2014 im Interview mit dem kicker (Montagsausgabe).

Beobachtet die Nationalelf noch immer ganz genau: Per Mertesacker.

Beobachtet die Nationalelf noch immer ganz genau: Per Mertesacker.

IMAGO/Jan Huebner

Die Siege im März gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) haben die Stimmung rund um die DFB-Elf verändert. “Es ist schon bemerkenswert, wie sich der Wind gedreht hat”, findet auch Mertesacker. “Alles, was vor fünf Monaten nach den Niederlagen gegen die Türkei und Österreich gesprochen wurde, ist mit einem Schlag komplett vergessen.”

Entscheidend dafür waren für Mertesacker die Maßnahmen des Bundestrainers: “Die Veränderungen, die sich Julian Nagelsmann gut überlegt hat, haben wirklich sehr, sehr gut gegriffen. Man hat den Eindruck, die Mannschaft kann zusammenwachsen, in ihr steckt individuelle Klasse. Das schürt Vorfreude auf die EM und vermittelt auch mir das Grundgefühl: Wir sind wieder irgendwo angekommen und können im Turnier ziemlich weit kommen.”

Gradmesser Halbfinale

Als Gradmesser für eine erfolgreiche EM nennt der frühere Innenverteidiger das Halbfinale. “Das ist leider so für eine große Fußballnation wie Deutschland, da muss man den Anspruch haben, zu den Top 4 in Europa zu gehören. Wenn wir es schaffen, mindestens zwei K.-o.-Spiele erfolgreich zu bestreiten, können wir von einem erfolgreichen Turnier sprechen”, sagt der 39-Jährige, der bei der EM für das ZDF im Einsatz sein wird.

Bei der an diesem Donnerstag anstehenden Nominierung des EM-Aufgebots erwartet Mertesacker keine großen Änderungen. “Der März-Kader hat, was die Mischung aus altbekannten Gesichtern und Neulingen sowie den unterschiedlichen Spielertypen betraf, eigentlich ganz gut gepasst. Den fand ich sehr homogen, da waren wir auf allen Positionen gut aufgestellt”, sagt der 104-malige Nationalspieler und fügt hinzu: “Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass es nach der Ausmusterung von Mats Hummels und Leon Goretzka an Erfahrung mangelte.”

Welchen Spieler Mertesacker noch in den Kader dazunehmen würde, wie er die Rückkehr von Toni Kroos bewertet und wer für ihn die große Sturm-Hoffnung ist, lesen Sie am Montag im kicker – oder ab Sonntagabend im eMagazine.

Oliver Hartmann, dab

Nagelsmann beruft Schlotterbeck für die EM

Am Donnerstag will Bundestrainer Julian Nagelsmann in Berlin seinen EM-Kader benennen. Die erste Personalie veröffentlichte der DFB aber schon am Sonntag.

Er hat sein Ticket für die Heim-EM: Nico Schlotterbeck.

Er hat sein Ticket für die Heim-EM: Nico Schlotterbeck.

IMAGO/Jan Huebner

Noch ehe Nagelsmann im März sein Aufgebot für die Länderspiele in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) bekanntgeben konnte, waren die Namen der fünf Debütanten Maximilian Mittelstädt, Deniz Undav, Waldemar Anton, Maximilian Beier, Aleksandar Pavlovic und Jan-Niklas Beste bereits über diverse Kanäle an die Öffentlichkeit gesickert.

Damit sich ähnliches nicht wiederholt, ging der DFB am Sonntag in die Offensive, indem via Tagesschau zur besten Sendezeit die Berufung von Nico Schlotterbeck (24) verkündet wurde. Auch in den kommenden Tagen sollen die Fans mit der Verkündung von EM-Teilnehmern scheibchenweise eingestimmt werden.

Für Schlotterbeck ist es die erste Berufung seit Nagelsmanns Amtsantritt vor acht Monaten. Bislang hatte der Bundestrainer den Verteidiger von Borussia Dortmund ignoriert und dies damit begründet, dass Schlotterbeck in prekären Situationen oft die falschen Entscheidungen treffe.

Schlotterbeck und ein eindrucksvoll widerlegter Vorwurf

Ein Vorwurf, der im Herbst 2023 noch durchaus seine Berechtigung hatte, den Schlotterbeck in den vergangenen Wochen aber eindrucksvoll widerlegt hat. Er bestritt in dieser Saison 46 von 48 Pflichtspielen für den BVB und zeigte vor allem in den siegreichen Champions-League-Spielen gegen Atletico Madrid und Paris St. Germain überragende Leistungen.

Bei der EM hat Nagelsmann für Schlotterbeck die Rolle des Herausforderers vorgesehen, Jonathan Tah und Antonio Rüdiger bleiben in der Innenverteidiger gesetzt. Im März waren Stuttgarts Waldemar Koch und der Frankfurter Robin Koch die Backups in der Innenverteidigung, vor allem Koch muss nach Schlotterbecks Beförderung um die EM-Teilnahme bangen. Auch für Weltmeister Mats Hummels, den Nagelsmann im März nicht mehr berücksichtigt hatte, haben sich die Aussichten trotz ansprechender Leistungen im Klub eingetrübt.

Abstimmung: Wen würdet ihr zur EM mitnehmen?

Oliver Hartmann

Unschöne Szenen in Duisburg: Vermummte stürmen Innenraum

3. Liga – Stimmen by MagentaSport 12.05.2024

Unschöne Szenen in Duisburg: Vermummte stürmen Innenraum

6:23Das Spiel des MSV Duibsurg gegen Erzgebirge Aue endete mit einem Remis. Doch über das Sportliche sprach nach der Partie niemand mehr: Wegen eines Innenraumsturms war die Partie rund eine Stunde unterbrochen. Interimstrainer Uwe Schubert versuchte zu schlichten und kämpfte anschließend mit den Tränen am MagentaSport-Mikrofon.

Daumen drücken für den BVB: Hoffenheim schielt sogar auf die Champions League

Hoffenheim könnte sich quasi auf den letzten Drücker für Europa qualifizieren – sogar die Champions League ist vielleicht noch drin. Bei der TSG ist man optimistisch.

In Partystimmung: Hoffenheimer Spieler jubelten nach Abpfiff gemeinsam mit den eigenen Fans.

In Partystimmung: Hoffenheimer Spieler jubelten nach Abpfiff gemeinsam mit den eigenen Fans.

IMAGO/Jan Huebner

Vor dem Gastspiel in Darmstadt sah die Lage nicht ganz so gut aus für Hoffenheim, vor allem die im Vergleich zu Frankfurt schlechtere Tordifferenz hatte Kopfzerbrechen bereitet. Für Linderung sorgte nun das 6:0 bei den Lilien, komplett schmerzbefreit ist man aber nicht.

Ein Treffer hat am Ende gefehlt, um mit Blick auf das Fernduell gegen Eintracht Frankfurt beim Saisonfinale nicht mehr auf die Tordifferenz schauen zu müssen. Dieser blieb den Sinsheimern verwehrt, Trainer Pellegrino Matarazzo störte das auch ein wenig – dennoch war der 46-Jährige sehr zufrieden.

Jetzt sind wir für viel mehr drin.

Pellegrino Matarazzo

Er sei “definitiv zufrieden”, betonte Matarazzo gegenüber DAZN und lobte seine Elf dafür, als “Mannschaft über 90 Minuten verbunden” gewesen zu sein: “Elf Mann standen auf dem Platz, die auch bereit waren, zu verteidigen. Unser Matchplan ist gut aufgegangen, wir haben die Tiefe gesucht und gefunden, schöne Tore geschossen und waren auch sehr effizient in der Anfangsphase.” Der Coach gab aber zu, dass der frühe Doppelschlag der TSG “sehr gut getan” habe, dies sei “vielleicht auch mit der Grund” gewesen, warum anschließend “so wenig Gegenwehr” von den Hausherren kam.

Matarazzo verriet auch, dass er sich absolut im Klaren über die Tordifferenz war. Der 46-Jährige erklärte, dass ein Sieg in Darmstadt “eine Pflichtaufgabe” war, “wenn wir irgendwas erreichen wollen”. Auch wusste man, dass “jedes Tor zählt, deswegen haben wir auch auf das Siebte gedrängt”. Dieses fiel zwar nicht, aber zumindest gab es auch kein Gegentor: “Gott sei dank haben wir die Null gehalten”, stellte der Trainer fest und meinte vielsagend, dass man “jetzt für viel mehr drin” in der Verlosung sei.

Spannendes Saisonfinale erwartet

Durch den 6:0-Sieg eroberte Hoffenheim Platz sieben der Tabelle und liegt damit in der Pole Position für die Conference League, doch es ist noch viel mehr drin, denn es könnte im besten Fall sogar noch für die Champions League reichen. Dafür müsste aber der BVB die Champions League gewinnen, wodurch der Bundesliga-Sechste einen Startplatz in der Königsklasse erhalten würde. Sechster ist derzeit Eintracht Frankfurt, dass drei Punkte Vorsprung und eine minimal bessere Tordifferenz im Vergleich zur TSG hat.

Die SGE hat am letzten Spieltag Leipzig zu Gast, Hoffenheim empfängt die Bayern – und muss dabei auch in den Rückspiegel schauen, denn Freiburg, das bei Union Berlin gastiert, ist zwar nicht mehr in der Verlosung für Platz sechs, könnte den Sinsheimern aber Platz sieben streitig machen. Worst Case wäre also Rang acht in der Endabrechnung, doch auch dieser könnte noch für die Europa League reichen.

Florian Grillitsch will sich aber nicht auf Rechenspielchen einlassen. Für den Österreicher ist klar: “Wir haben eine gute Ausgangsposition, aber es ist noch nichts fix. Wir haben noch ein Spiel und wenn wir das gewinnen, schaut es gut aus. Wir haben alles in der eigenen Hand und sind optimistisch, dass es klappt.”

Frankfurt, Hoffenheim, Freiburg: Wer jubelt beim Saisonfinale? Was meinen Sie? Hier geht’s zum Tabellenrechner…

Aushilfe Casemiro patzt: Arsenal sorgt für Titel-Showdown am letzten Spieltag

Arsenal hat im engen Titelrennen nachgelegt. Im Old Trafford schlugen die Gunners vor der Pause eiskalt zu und hielten anschließend durch gute Verteidigungsarbeit den Traum vom Titel am Leben.

Jubel über das goldene Tor: Leandro Trossard (3. v. l.) bedankt sich bei Vorbereiter Kai Havertz (2. v. r.).

Jubel über das goldene Tor: Leandro Trossard (3. v. l.) bedankt sich bei Vorbereiter Kai Havertz (2. v. r.).

IMAGO/PA Images

Im Saisonendspurt gingen Erik ten Hag die Innenverteidiger aus. Aus diesem Grund agierte Casemiro trotz seiner desolaten Vorstellung beim 0:4 bei Crystal Palace erneut als Aushilfs-Innenverteidiger neben Evans. Lediglich mit Änderungen im Mittelfeld reagierte der ManUnited-Coach daher auf die hohe Niederlage: Amrabat, Amad (erster Premier-League-Startelfeinsatz seit 2 Jahren und 355 Tagen) und McTominay starteten für Eriksen, Antony (beide Bank) sowie Mount (nicht im Kader).

Arsenal musste eigentlich siegen, um am letzten Spieltag noch die Chance auf die Meisterschaft zu besitzen. Dementsprechend engagiert begannen die nach dem 3:0 gegen Bournemouth unverändert startenden Gunners auch: Die ersten vier Minuten gehörten den Gästen. Doch anschließend kam ManUnited besser ins Spiel – auch, weil ten Hags Wechsel fruchteten. Unter anderem durch das zweikampfstarke Mittelfeldzentrum um Amrabat und McTominay übernahmen die Hausherren die Kontrolle.

Nur Palmer hat 2024 mehr Torbeteiligungen als Havertz

Das 1:0 fiel dennoch auf der Gegenseite. In seiner ungewohnten Rolle sah Casemiro einmal mehr nicht gut aus und rückte bei Onanas Abschlag zu langsam raus. Daher besaß Havertz nach dem postwendenden Gegenstoß viel Platz und nutzte diesen zur Vorlage für Trossard (20.). Für den deutschen Nationalspieler war es bereits die 14. Torbeteiligung (acht Tore, sechs Vorlagen) in diesem Kalenderjahr, nur Chelseas Cole Palmer steht in dieser Statistik vor ihm (19).

Premier League, 37. Spieltag

Die Führung sorgte kurzzeitig für Sicherheit, ehe die Red Devils sich ab der 30. Minute gegen passive Londoner erneut in der gegnerischen Hälfte festsetzten. Ernsthaft eingreifen musste Raya in den ersten 45 Minuten trotzdem nicht, weil den Gastgebern die Ideen fehlten.

Garnacho vergibt zweimal den Ausgleich

Dies sollte sich auch nach Wiederanpfiff zunächst kaum ändern. Nachdem sich Rice und Trossard für die Gunners in einer Aktion angenähert hatten (55.), bekam auf der Gegenseite Garnacho die Ausgleichschancen. Gleich zweimal schloss er aber zu ungenau ab (61., 77.).

Arsenals Augen richten sich ins Tottenham Hotspur Stadium

Dass die Partie bis zum Schluss offenblieb, lag in der Schlussphase auch an Onana. Gleich dreimal verhinderte der Keeper die Vorentscheidung (79. und zweimal 83.). Rächen sollte sich das für die Gunners aber nicht mehr, sodass es am letzten Spieltag zum Titel-Showdown kommt.

In welcher Rolle sie in diesen reingehen, ist noch fraglich. Sollte ManCity sein Nachholspiel am Dienstag bei den Spurs (21 Uhr) gewinnen, hätten die Skyblues die Titelverteidigung am letzten Spieltag in der eigenen Hand. Patzen die Citizens aber, würden die Nordlondoner die bessere Ausgangsposition besitzen.

Arsenal empfängt am 38. Spieltag Everton: Die Toffees gastieren am Sonntag um 17 Uhr in London. Für ManUnited geht es bereits am Mittwoch mit dem Nachholspiel gegen Newcastle weiter (21 Uhr).