Drei Tore in sieben Minuten: VfL schockt mutiges Freiburg

Der VfL Wolfsburg hat dank eines beeindruckenden Zwischenspurts einen klaren 4:1-Sieg beim SC Freiburg eingefahren und so Platz 2 abgesichert. Chantal Hagel und Ewa Pajor waren jeweils an zwei Treffern direkt beteiligt.

Chantal Hagel (2. v. li.) steuerte zwei Vorlagen zum Wolfsburger Sieg bei, Ewa Pajor (re.) zwei Tore.

Chantal Hagel (2. v. li.) steuerte zwei Vorlagen zum Wolfsburger Sieg bei, Ewa Pajor (re.) zwei Tore.

IMAGO/Steinsiek.ch

Freiburgs Trainerin Theresa Merk tauschte im Vergleich zum 2:4 gegen Hoffenheim ihre beiden Außenstürmerinnen. Hoffmann und Vobian erhielten den Vorzug vor Kolb und Zicai (beide Bank).

Wölfinnen-Coach Tommy Stroot sah nach dem 9:0 im Pokal gegen Essen keinen Änderungsbedarf an seiner Startelf. Die 16-jährige Damm stand erstmals im Bundesligakader.

Zu Beginn zeigten sich beide Teams zwar zielstrebig im Spiel nach vorn, aber eben auch fehlerhaft – wie Frohms bei einer kleinen Unsicherheit (5.) oder Minge, die ja im Sommer zum Gegner nach Wolfsburg wechseln wird, bei einem Fehlpass vor dem eigenen Strafraum (11.).

Karichs Querschläger macht den Auftakt

Je eine Top-Chance verzeichnete jede Seite: Janssens starker Freistoß wurde von Borggräfe per Glanzparade zum Eckball gelenkt (13.), auf der Gegenseite scheiterte Campbell im Eins-gegen-eins an Frohms (23.).

Frauen-Bundesliga, 18. Spieltag

Dieser Fehlschuss sollte bestraft werden: Binnen sieben Minuten nutzten die Wölfinnen nämlich nun alle ihre drei Chancen, die sich ihnen boten. Erst wurde Oberdorfs Flachschuss zum 1:0 durch Karichs Querschläger ermöglicht (24.), ehe Huths Flankenlauf und Hagels Steckpass zu einem schnellen Doppelpack für Toptorjägerin Pajor führte (27., 31.).

Ab da bewegte sich das Spiel nur noch in Richtung eines Tores, die Freiburger Defensive war ununterbrochen gefordert. Steuerwalds Kopfballchance vor dem Halbzeitpfiff (45.+3) entlastete den Sport-Club nur kurz.

Xhemaili wirbelt gegen Ex-Klub

Die Phase nach dem Seitenwechsel kam zunächst ereignisarm daher, ehe Campbell einen weiteren Pass von Karich erlief und diesmal vor Frohms cool blieb – das 1:3 aus Sicht des SC (59.).

Bevor sich jemand unter den 3795 Zuschauerinnen und Zuschauern fragen konnte, ob es noch einmal spannend werden würde, hatte die zur Pause eingewechselte Ex-Freiburgerin Xhemaili die Antwort parat. Die Schweizerin zirkelte von der Strafraumkante einen Abpraller in die linke Ecke – 1:4, die Entscheidung (62.).

Das weiterhin lebendige Spiel mit klaren Vorteilen für die Gästinnen hätte neben Nemeths Bundesliga-Debüt für den VfL durchaus das 1:5 durch Brand (81.) oder vor allem das 2:4 durch Gudorfs “hundertprozentige” Gelegenheit (85.) parat halten können, aber beide Protagonistinnen schoben den Ball je vorbei.

Am nächsten Sonntag um 14 Uhr stoßen die Breisgauerinnen beim 1. FC Köln an. Viereinhalb Stunden danach ist Wolfsburg beim MSV Duisburg zu Gast.

Oberdorf: “Wissen, was Horst von uns will”

Zweiter Sieg im zweiten Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft im kommenden Jahr. Die Stimmung könnte angesichts des souveränen Auftritts nach Abpfiff bei der deutschen Frauen-Nationalmannschaft schlechter sein – auch wenn es durchaus noch Kritikpunkte gibt.

Eine, die vorangeht: Lena Oberdorf (re.).

Eine, die vorangeht: Lena Oberdorf (re.).

Getty Images

Nach dem Schlusspfiff gab es Jubel und strahlende Gesichter – zumindest bei der deutschen Mannschaft, die sich von den mehr als 15.000 Fans auf dem Aachener Tivoli zu Recht feiern ließ. Das 3:1 gegen Island im zweiten Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft im nächsten Jahr in der Schweiz war souverän und ungefährdet. “Ich bin sehr zufrieden, wir haben noch mal ein anderes Gesicht gezeigt. Es war ein sehr couragierter Auftritt von uns”, bilanzierte Kapitänin Giulia Gwinn.

Auch die starke Lena Oberdorf stimmte mit ein: “Ich bin echt zufrieden mit der Mannschaftsleistung.” Das DFB-Team zeigte eine deutliche Steigerung zum 3:2-Erfolg im ersten EM-Qualifikationsspiel am vergangenen Freitag gegen Österreich in Linz, als in der ersten Halbzeit fast nichts zusammenlief.

Hrubesch: “Die Art und Weis hat mir gefallen”

In Aachen war das anders: Schon zur Halbzeit hatte die deutsche Mannschaft auf dem Tivoli dreimal getroffen: Lea Schüller (4. und 34. Minute) sowie Oberdorf in der Nachspielzeit der ersten Hälfte trafen für das deutsche Team, das zwischenzeitlich den Ausgleich durch Hlin Eiriksdottir hinnehmen musste (23.), sich davon aber nicht beeindruckt zeigte.

Im zweiten Abschnitt kontrollierten die Gastgebegerinnen dann komplett die Partie, konnten ihre deutliche Überlegenheit aber nicht in Tore umsetzen. Horst Hrubesch war trotzdem zufrieden: “Was mir am besten gefallen hat, war die zweite Halbzeit. Wir haben zwar keine Tore gemacht, aber die Art und Weise hat mir gefallen”, sagte der Bundestrainer nach dem Schlusspfiff im ZDF. “Heute haben wir es auch fußballerisch gelöst.”

Oberdorf sieht noch Arbeit in Sachen Chancenverwertung

Ansatz zur Kritik gab nur die nicht optimale Chancenverwertung der deutschen Spielerinnen. Das 3:1 war für die Isländerinnen eher schmeichelhaft. “Wir können schon das ein oder andere Tor mehr machen”, räumte Gwinn ein. “Die Möglichkeiten, noch mehr Tore zu machen, hatten wir ja genug”, sagte Hrubesch.

Und Oberdorf hatte für den guten Auftritt in Aachen noch eine sehr plausible Erklärung: “Wir wissen, was Horst von uns will: schnelles Spiel mit zwei Kontakten. Wir hatten heute Klarheit in unseren Aktionen.” Und: Wir hatten Spaß am Spiel und sehr viel Ballbesitz. Lieber den Ball haben, als ihm hinterherrennen.“ Aber auch die Wolfsburgerin wusste natürlich: “An der Chancenverwertung können wir noch arbeiten.”

Gunnar Meggers, Leon Elspaß

Oberdorf: “Wir wissen, was Horst von uns will”

Zweiter Sieg im zweiten Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft im kommenden Jahr. Die Stimmung könnte angesichts des souveränen Auftritts nach Abpfiff bei der deutschen Frauen-Nationalmannschaft schlechter sein – auch wenn es durchaus noch Kritikpunkte gibt.

Eine, die vorangeht: Lena Oberdorf (re.).

Eine, die vorangeht: Lena Oberdorf (re.).

Getty Images

Nach dem Schlusspfiff gab es Jubel und strahlende Gesichter – zumindest bei der deutschen Mannschaft, die sich von den mehr als 15.000 Fans auf dem Aachener Tivoli zu Recht feiern ließ. Das 3:1 gegen Island im zweiten Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft im nächsten Jahr in der Schweiz war souverän und ungefährdet. “Ich bin sehr zufrieden, wir haben noch mal ein anderes Gesicht gezeigt. Es war ein sehr couragierter Auftritt von uns”, bilanzierte Kapitänin Giulia Gwinn.

Auch die starke Lena Oberdorf stimmte mit ein: “Ich bin echt zufrieden mit der Mannschaftsleistung.” Das DFB-Team zeigte eine deutliche Steigerung zum 3:2-Erfolg im ersten EM-Qualifikationsspiel am vergangenen Freitag gegen Österreich in Linz, als in der ersten Halbzeit fast nichts zusammenlief.

Hrubesch: “Die Art und Weis hat mir gefallen”

In Aachen war das anders: Schon zur Halbzeit hatte die deutsche Mannschaft auf dem Tivoli dreimal getroffen: Lea Schüller (4. und 34. Minute) sowie Oberdorf in der Nachspielzeit der ersten Hälfte trafen für das deutsche Team, das zwischenzeitlich den Ausgleich durch Hlin Eiriksdottir hinnehmen musste (23.), sich davon aber nicht beeindruckt zeigte.

Im zweiten Abschnitt kontrollierten die Gastgebegerinnen dann komplett die Partie, konnten ihre deutliche Überlegenheit aber nicht in Tore umsetzen. Horst Hrubesch war trotzdem zufrieden: “Was mir am besten gefallen hat, war die zweite Halbzeit. Wir haben zwar keine Tore gemacht, aber die Art und Weise hat mir gefallen”, sagte der Bundestrainer nach dem Schlusspfiff im ZDF. “Heute haben wir es auch fußballerisch gelöst.”

Oberdorf sieht noch Arbeit in Sachen Chancenverwertung

Ansatz zur Kritik gab nur die nicht optimale Chancenverwertung der deutschen Spielerinnen. Das 3:1 war für die Isländerinnen eher schmeichelhaft. “Wir können schon das ein oder andere Tor mehr machen”, räumte Gwinn ein. “Die Möglichkeiten, noch mehr Tore zu machen, hatten wir ja genug”, sagte Hrubesch.

Und Oberdorf hatte für den guten Auftritt in Aachen noch eine sehr plausible Erklärung: “Wir wissen, was Horst von uns will: schnelles Spiel mit zwei Kontakten. Wir hatten heute Klarheit in unseren Aktionen.” Und: Wir hatten Spaß am Spiel und sehr viel Ballbesitz. Lieber den Ball haben, als ihm hinterherrennen.“ Aber auch die Wolfsburgerin wusste natürlich: “An der Chancenverwertung können wir noch arbeiten.”

Gunnar Meggers, Leon Elspaß

Dank Schüllers Doppelpack: DFB-Frauen schlagen Island

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat auch ihr zweites Qualifikationsspiel zur EM gemeistert und Island souverän mit 3:1 besiegt. Das deutsche Team erwischte einen Traumstart, in der zweiten Hälfte ließ es nichts mehr anbrennen.

Gleich doppelt Grund zur Freude: Deutschlands Lea Schüller.

Gleich doppelt Grund zur Freude: Deutschlands Lea Schüller.

IMAGO/Eibner

Horst Hrubesch stellte sein Team im Vergleich zum 3:2 in Linz gegen Österreich auf drei Positionen um: Wie angekündigt durfte Schulze Solano für Doorsoun starten, außerdem begann Berger überraschend im Tor für Frohms und Senß für Lohmann (alle drei Bank).

Island um Trainer Thorsteinn Halldorsson war mit der Empfehlung eines 3:0-Erfolges über Polen angereist. Demgegenüber nahm Halldorsson nur einen Wechsel in der Offensive vor: Eiriksdottir durfte anstelle von Nielsdottir (Bank) beginnen.

Die Hrubesch-Elf hatte gegen Österreich die Anfangsphase verschlafen – gegen Island erwischte sie einen Traumstart: Linders perfekte Hereingabe köpfte Schüller problemlos ins Netz (4.).

Jonsdottir wirbelt erst – und muss dann unter Tränen raus

Auch danach war die deutsche Mannschaft im Aachener Tivoli das bessere Team, zeigte sich aber durchaus konteranfällig. Allen voran die Wolfsburgerin Jonsdottir stellte die Abwehr vor eine große Herausforderung.

EM-Qualifikation, Gruppe 4

Und auch nach Standards waren die Isländerinnen durchaus gefährlich, Duisburgs Sigurdardottir vergab aber (15.). Wenig später fiel dann aber doch nicht unverdient der Ausgleich: Jonsdottir hatte schön die Seite verlagert, Zommers in die Mitte geflankt und schließlich schob Eiriksdottir am langen Pfosten ein (23.).

Podcast

Giulia Gwinn – Wie schaffst du es so authentisch zu bleiben?


57:51 Minuten

alle Folgen

Der Jubel der Isländerinnen verhallte jedoch schnell, als Jonsdottir nach einem Zweikampf mit Vereinskollegin Hendrich unglücklich auf die Schulter fiel und unter Tränen ausgewechselt werden musste (31.). Was folgte, war ein echter Bruch im Spiel der Gäste, bei Deutschland kam plötzlich wieder die Spielfreude der Anfangsphase auf. Schüller verpasste erst noch nach einer Bühl-Flanke (33.), keine 60 Sekunden später fand der Ball aber nach derselben Koproduktion den Weg ins Tor (34.).

Island weiter im Pech – Oberdorf staubt ab

Die Hrubesch-Elf war jetzt oben auf und setzte Island unter Druck. Mit dem Pausenpfiff staubte Oberdorf nach einer Ecke ab und erhöhte auf 3:1 (45.+3). Bitte für Island: Die Ecke hätte es eigentlich nicht geben dürfen, da Torhüterin Birkisdottir die Kugel wohl noch im Spiel gehalten hatte.

In den zweiten Durchgang gingen beide Mannschaften personell unverändert, das deutsche Spiel war jetzt aber mit Ball deutlich ruhiger und geordneter. Ohne presste der Favorit nun aber entschlossen und ließt die Isländerinnen so kaum mehr zur Entfaltung kommen. Mit jeder Minute mehr wirkten die Gäste müde, es fehlte an Entschlossenheit.

Brand an den Pfosten – Entscheidung lässt auf sich warten

Auf der anderen Seite eroberten die deutschen Spielerinnen unzählige Bälle früh in der gegnerischen Hälfte und versuchten es aus jeder Lage, häufig aber zu unpräzise. Brand hätte mit ihrem Kopfball den Sack früh zumachen können, setzte diesen aber nur an den Pfosten (62.).

So blieb es bis in die Schlussphase hinein bei dem Zwei-Tore-Vorsprung, da sich das Hrubesch-Team zwar spiel- und abschlussfreudig zeigte, dabei aber die Konsequenz vermissen ließ.

Für die deutschen Frauen geht es am 31. Mai mit dem nächsten Gruppenspiel in der EM-Qualifikation weiter. Dann ist Polen zu Gast. Island trifft am selben Tag auf Österreich.

Dank Schüllers Doppelpack: DFB-Frauen schlagen Island

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat auch ihr zweites Qualifikationsspiel zur EM gemeistert und Island souverän mit 3:1 besiegt. Das deutsche Team erwischte einen Traumstart, in der zweiten Hälfte ließ es nichts mehr anbrennen.

Gleich doppelt Grund zur Freude: Deutschlands Lea Schüller.

Gleich doppelt Grund zur Freude: Deutschlands Lea Schüller.

IMAGO/Eibner

Horst Hrubesch stellte sein Team im Vergleich zum 3:2 in Linz gegen Österreich auf drei Positionen um: Wie angekündigt durfte Schulze Solano für Doorsoun starten, außerdem begann Berger überraschend im Tor für Frohms und Senß für Lohmann (alle drei Bank).

Island um Trainer Thorsteinn Halldorsson war mit der Empfehlung eines 3:0-Erfolges über Polen angereist. Demgegenüber nahm Halldorsson nur einen Wechsel in der Offensive vor: Eiriksdottir durfte anstelle von Nielsdottir (Bank) beginnen.

Die Hrubesch-Elf hatte gegen Österreich die Anfangsphase verschlafen – gegen Island erwischte sie einen Traumstart: Linders perfekte Hereingabe köpfte Schüller problemlos ins Netz (4.).

Jonsdottir wirbelt erst – und muss dann unter Tränen raus

Auch danach war die deutsche Mannschaft im Aachener Tivoli das bessere Team, zeigte sich aber durchaus konteranfällig. Allen voran die Wolfsburgerin Jonsdottir stellte die Abwehr vor eine große Herausforderung.

EM-Qualifikation, Gruppe 4

Und auch nach Standards waren die Isländerinnen durchaus gefährlich, Duisburgs Sigurdardottir vergab aber (15.). Wenig später fiel dann aber doch nicht unverdient der Ausgleich: Jonsdottir hatte schön die Seite verlagert, Zommers in die Mitte geflankt und schließlich schob Eiriksdottir am langen Pfosten ein (23.).

Podcast

Giulia Gwinn – Wie schaffst du es so authentisch zu bleiben?


57:51 Minuten

alle Folgen

Der Jubel der Isländerinnen verhallte jedoch schnell, als Jonsdottir nach einem Zweikampf mit Vereinskollegin Hendrich unglücklich auf die Schulter fiel und unter Tränen ausgewechselt werden musste (31.). Was folgte, war ein echter Bruch im Spiel der Gäste, bei Deutschland kam plötzlich wieder die Spielfreude der Anfangsphase auf. Schüller verpasste erst noch nach einer Bühl-Flanke (33.), keine 60 Sekunden später fand der Ball aber nach derselben Koproduktion den Weg ins Tor (34.).

Island weiter im Pech – Oberdorf staubt ab

Die Hrubesch-Elf war jetzt oben auf und setzte Island unter Druck. Mit dem Pausenpfiff staubte Oberdorf nach einer Ecke ab und erhöhte auf 3:1 (45.+3). Bitte für Island: Die Ecke hätte es eigentlich nicht geben dürfen, da Torhüterin Birkisdottir die Kugel wohl noch im Spiel gehalten hatte.

In den zweiten Durchgang gingen beide Mannschaften personell unverändert, das deutsche Spiel war jetzt aber mit Ball deutlich ruhiger und geordneter. Ohne presste der Favorit nun aber entschlossen und ließt die Isländerinnen so kaum mehr zur Entfaltung kommen. Mit jeder Minute mehr wirkten die Gäste müde, es fehlte an Entschlossenheit.

Brand an den Pfosten – Entscheidung lässt auf sich warten

Auf der anderen Seite eroberten die deutschen Spielerinnen unzählige Bälle früh in der gegnerischen Hälfte und versuchten es aus jeder Lage, häufig aber zu unpräzise. Brand hätte mit ihrem Kopfball den Sack früh zumachen können, setzte diesen aber nur an den Pfosten (62.).

So blieb es bis in die Schlussphase hinein bei dem Zwei-Tore-Vorsprung, da sich das Hrubesch-Team zwar spiel- und abschlussfreudig zeigte, dabei aber die Konsequenz vermissen ließ.

Für die deutschen Frauen geht es am 31. Mai mit dem nächsten Gruppenspiel in der EM-Qualifikation weiter. Dann ist Polen zu Gast. Island trifft am selben Tag auf Österreich.

Gwinn führt DFB-Team als Kapitänin an

Wie der DFB am Donnerstag mitteilte, wird Giulia Gwinn die deutsche Nationalmannschaft beim Länderspiel-Doppelpack gegen Österreich und Island in Abwesenheit der verletzten Alexandra Popp als Kapitänin vertreten.

Führt das Team von Bundestrainer Horst Hrubesch als Kapitänin an: Giulia Gwinn.

Führt das Team von Bundestrainer Horst Hrubesch als Kapitänin an: Giulia Gwinn.

IMAGO/Eibner

Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch hatte kürzlich die Frage, wer in Linz als Spielführerin fungieren wird, wie folgt beantwortet: “Normalerweise habe ich es immer so gehalten, dass ich den Kapitän bestimmt habe. Ich werde mit den Mädels reden und dann entscheiden, wer in den Spielen als Kapitänin aufläuft.”

Gwinn Kapitänin, Oberdorf Stellvertreterin

Nun also wird Rechtsverteidigerin Gwinn die deutschen Fußballerinnen als Kapitänin anführen. Die 24-Jährige vom FC Bayern München wird die Binde im EM-Qualifikationsspiel am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Linz gegen Österreich und am Dienstag in Aachen gegen Island als Vertreterin der etatmäßigen, aber aktuell am Knie verletzten Spielführerin Alexandra Popp (VfL Wolfsburg) tragen – dies teilte eine DFB-Sprecherin am Donnerstag mit.

Svenja Huth, bisherige Stellvertreterin von Popp, hatte kürzlich ihren sofortigen Rücktritt aus dem Nationalteam erklärt. Gwinn hat trotz zweier Kreuzbandrisse in den vergangenen Jahren bereits 41 Länderspiele bestritten und gehört als Rechtsverteidigerin zu den wichtigsten Stammkräften. Als stellvertretende Kapitänin erfährt auch die künftige Münchnerin Lena Oberdorf (Wolfsburg), die mit ihren 22 Jahren ebenfalls schon eine tragende Rolle bei den DFB-Frauen innehat, Wertschätzung.

Gwinn bekräftigt Anspruch auf eine Führungsrolle

Dass Gwinn bei der Nationalmannschaft in eine Führungsrolle hineinwachsen will, hatte sie in der vergangenen Woche in einem Interview des Bayern-Klubmagazins verdeutlicht: “Ich möchte Verantwortung übernehmen und das auch verkörpern”, sagte sie. “Wer sich wegduckt, bewirkt nichts.” Klare Worte hatte sie auch nach der Niederlage im Nations-League-Halbfinale in Frankreich gefunden und von “Angsthasenfußball” gesprochen. “Ich denke, es gehört dazu, mal den Finger in die Wunde zu legen”, sagte sie dazu später.

“An dieser Niederlage hatte ich lange zu knabbern”

Am Samstag spielt die SGS Essen im DFB-Pokal-Halbfinale beim Serien-Gewinner VfL Wolfsburg, der den Titel zuletzt neunmal in Folge gewann. Vor vier Jahren trafen beide Teams im Finale in Köln aufeinander – mit denkbar knappem Ausgang für den VfL. Ein Spiel, das Essens Trainer Markus Högner sehr beschäftigte.

Coach Markus Högner und die SGS Essen verloren 2020 das Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg.

Coach Markus Högner und die SGS Essen verloren 2020 das Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg.

IMAGO/Beautiful Sports

Es war am 4. Juli 2020, als die SGS Essen ganz nah dran war am ersten Titel der 20-jährigen Vereinsgeschichte. 3:3 stand es am Ende von 90 hochklassigen Minuten im Finale des DFB-Pokals, das damals im Kölner Rhein Energie Stadion aufgrund der Corona-Auflagen ohne Zuschauer ausgetragen werden musste. Die Partie zwischen der SGS und dem VfL Wolfsburg ging nach torloser Verlängerung ins Elfmeterschießen, das die Essenerinnen mit 2:4 verloren geben mussten. “An dieser Niederlage hatte ich noch lange daran zu knabbern”, erzählt Markus Högner, damals wie heute Trainer der Sportgemeinschaft Essen-Schönebeck.

Die Mannschaft, die vor vier Jahren auf dem Platz stand, lässt die Freunde des Frauenfußballs mit der Zunge schnalzen: Mit Marina Hegering und Lena Oberdorf (beide VfL Wolfsburg), Stina Johannes und Nicole Anyomi (beide Eintracht Frankfurt), Elisa Senß (Bayer Leverkusen) sowie Lea Schüller (Bayern München) trugen alleine sechs aktuelle Nationalspielerinnen das Trikot der SGS, die Jahr für Jahr gute Spielerinnen ausbildet und dann an die größeren und zahlungskräftigeren Bundesliga-Klubs abgibt bzw. abgeben muss. “Vielleicht werden wir auch in diesem Jahr die eine oder andere verlieren. Aber die meisten Spielerinnen haben langfristige Verträge, und wir wollen die auch definitiv halten”, kündigt der Trainer an.

Trotz Ausfällen: Wolfsburg ist der Favorit

Zuletzt wechselte Vivien Endemann im vergangenen Sommer zum VfL Wolfsburg. Am 28. Februar feierte die 22-Jährige ihr Debüt in der Nationalmannschaft beim Nations-League-Spiel in den Niederlanden. “Vivien war auch schon bei uns eine sehr fokussierte Spielerin mit einer guten Einstellung”, lobt Högner die schnelle Offensivakteurin, die am Samstag (13 Uhr) im DFB-Pokal-Halbfinale auf ihren Ex-Klub treffen wird.

Klar ist, dass Gastgeber VfL Wolfsburg trotz der Ausfälle von Alexandra Popp und Marina Hegering als Favorit in die Partie gegen Essen gehen wird. 48 Pokal-Spiele in Serie hat der Bundesligazweite gewonnen, ist seit 2015 neunmal in Folge beim Finale in Köln als Sieger vom Platz gegangen. “Der VfL strebt natürlich danach, zumindest diesen Titel zu gewinnen, nachdem die Meisterschaft wohl zu Gunsten der Bayern entschieden ist”, sagt Högner über seinen Ex-Klub, für den er von Mai 2018 bis Januar 2019 als Co-Trainer tätig war. “Aber wir rechnen uns trotzdem auch Chancen aus.” Mutig müsse seine Mannschaft am Samstag zu Werke gehen, fordert der 56-Jährige. “Wolfsburg hat schon ein unfassbares Tempo in der Offensive, da muss man hinten stabil bleiben, wenn mal irgendwie ein langer Ball gespielt wird oder hinter die die Kette kommt.”

Viele haben ja den Eindruck, dass wir zweimal pro Woche auf Asche trainieren und nur 15 Bälle haben.

SGS-Trainer Markus Högner über die Sicht auf seinen Verein

Nicht ohne Stolz erzählt Högner, dass “viele Spielerinnen sagen, dass wir ekelhaft zu bespielen sind, weil wir zweikampfstark sind und eine gute Kompaktheit haben.” Das wird auch am Samstag in Wolfsburg primär gefordert sein, um nach 2014 (0:3 gegen den 1. FFC Frankfurt) und 2020 zum dritten Mal das Pokalfinale in Köln erreichen zu können.

In der Bundesliga zählt die SGS Essen zu den positiven Überraschungen der laufenden Saison. Aktuell belegt das Team Tabellenplatz 6. Eine Platzierung, die Högner in den letzten fünf Saisonspielen gerne verteidigen möchte. Sicher ist aber, dass der einzig verbliebene eigenständige Frauenfußball-Klub der Bundesliga auch in der nächsten Saison erstklassig spielen wird. “Viele haben ja den Eindruck, dass wir zweimal pro Woche auf Asche trainieren und nur 15 Bälle haben”, erzählt Högner und betont: “Wir sind aber inzwischen hochprofessionell.”

Gunnar Meggers

Neue Kapitänin beim DFB? Hrubesch wird “mit den Mädels reden”

Wer übernimmt das Kapitänsamt bei den anstehenden Spielen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft? Bundestrainer Horst Hrubesch will sich noch nicht festlegen.

Eine der Kandidatinnen: Horst Hrubesch mit Lena Oberdorf.

Eine der Kandidatinnen: Horst Hrubesch mit Lena Oberdorf.

IMAGO/Beautiful Sports

Vor ein paar Wochen war die Kapitänsfrage eigentlich nicht der Rede wert, doch eine Reihe von Ereignissen macht sie nun doch zu einer. Vor den ersten Gruppenspielen in der EM-Qualifikation am 5. April (20.30 Uhr/ARD) in Linz gegen Österreich sowie am 9. April (18.10 Uhr/ZDF) in Aachen gegen Island steht das DFB-Team auf einmal ohne Spielführerin da.

DFB-Spiele im Überblick

Denn: Alexandra Popp, die Nummer eins im Ranking, wird wegen Kniebeschwerden nicht mitmischen können. Ihre Stellvertreterin war Svenja Huth, die 33-Jährige hat allerdings vor wenigen Tagen ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündet.

Hrubesch wird sich der Kapitänsthematik in Kürze annehmen. “Normalerweise habe ich es immer so gehalten, dass ich den Kapitän bestimmt habe. Ich werde mit den Mädels reden und dann entscheiden, wer in den Spielen als Kapitänin aufläuft”, sagte der 72-Jährige bei einer Video-Schalte am Mittwoch. Wen er dafür im Auge hat, verriet Hrubesch nicht.

Auch Hegering fehlt – Oberdorf für den Umbruch?

Eine naheliegende Wahl wäre zum Beispiel Abwehrchefin Marina Hegering (33) gewesen, doch auch die Wolfsburgerin muss nach ihrer Wadenverletzung im Topspiel gegen den FC Bayern (0:4) passen. Von der Erfahrung her kämen Sara Däbritz und Lina Magull (beide 29) infrage. Däbritz (Olympique Lyon) hat jedoch ihren Stammplatz verloren und Magull war nach ihrem Wechsel zu Inter Mailand bei der entscheidenden Olympia-Qualifikation für Paris nicht dabei. Jetzt steht die Ex-Münchnerin allerdings wieder im 23-köpfigen Kader.

Ebenfalls eine Kandidatin ist Lena Oberdorf, die durch ihren Einsatzwillen besticht, die 22-Jährige gilt trotz ihres Alters bereits als Führungspersönlichkeit. Auf die 46-malige Nationalspielerin zählt Hrubesch auch, wenn es um den anstehenden Umbruch geht. “Wir haben da ein bisschen was eingeleitet, wir sind also mittendrin”, sagte der Coach.

Schulze Solano bringt “alles mit”

Hrubesch hat den Kreis der Olympia-Kandidatinnen unter anderem durch die Berufung der Ex-Frankfurterin Bibiane Schulze Solano von Athletic Bilbao vergrößert. “Sie bringt alles mit: Sie hat eine gute Körpergröße, sie spielt körperbetont und hat ein gutes Passspiel – was jetzt nicht verwundert in Spanien”, sagte Hrubesch über die 1,74 Meter große Abwehrspielerin. Zu den Sommerspielen dürfen aber nur 18 Spielerinnen fahren, dazu kommen vier auf Abruf.