Matarazzo will von Wettbewerbsverzerrung nichts wissen

Ein Großteil der Profis des FC Bayern legte Anfang der Woche auf Ibiza die Beine hoch. Die Spieler des VfL Bochum machten im Pott die große Sause. Anders als sein Kollege Felix Magath will Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo aber nichts von einer möglichen Wettbewerbsverzerrung wissen.

Erwartet "topbesetzte" Bayern: Pellegrino Matarazzo

Erwartet “topbesetzte” Bayern: Pellegrino Matarazzo

IMAGO/Michael Weber

Nachdem die Profis des Rekordmeisters aus München in Mainz mit 1:3 untergegangen waren und Bochum mit 4:3 in Dortmund zum vorzeitigen Klassenerhalt gekommen war, hatte sich Hertha-Trainer Magath zu einem Aufruf gemüßigt gefühlt: Es sei wünschenswert, wenn Teams ohne weitere konkrete Ziele die Saison dennoch ernsthaft zu Ende spielten. Ein Appell gegen eine vielleicht unbewusste aber deswegen nicht unmögliche Wettbewerbsverzerrung, die für die abstiegsbedrohte Klubs wie eben Berlin sowie Stuttgart und Bielefeld zum Damoklesschwert werden könnte.

Dass die Bayern-Stars sich außerdem einen Kurzurlaub auf Ibiza gönnten, mag den früheren Nationalspieler und Musterprofi zusätzlich befremdet beziehungsweise geärgert haben. Stuttgarts Chefcoach kann der ganzen Thematik dagegen nichts abgewinnen. Für Matarazzo ist alles gesagt und kein Grund zur Aufregung. Die Bayern und die Bochumer “hatten zwei Tage frei und waren etwas unterwegs. Ich gehe davon aus, dass es dennoch bei beiden Teams eine professionelle Spielvorbereitung gab. Es ist ja nicht so, dass sie fünf Tage auf Sauftour waren”.

Bayern will jedes Spiel gewinnen und ihre Meisterschaft feiern. Wir sind vorbereitet auf eine topbesetzte Münchner Mannschaft.

Pellegrino Matarazzo

Der 44-Jährige glaubt nicht, dass der VfB daraus einen Vorteil ziehen könnte. “Zwei, drei freie Tage zu haben, kann auch positiv sein, kann helfen, den Kopf freizukriegen. Bayern will jedes Spiel gewinnen und ihre Meisterschaft feiern. Wir sind vorbereitet auf eine topbesetzte Münchner Mannschaft.”

Legt Bielefeld vor?

Ernsthaftigkeit, die er auch den Bochumern nicht abspricht, die am heutigen Abend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) Stuttgarts Verfolger Bielefeld erwarten. Matarazzo hat sein Trainerteam zu sich eingeladen. “Wir werden etwas essen, vielleicht ein Bierchen trinken und das Spiel anschauen”, sagt der Chefcoach, der hofft, dass die Arminen leer ausgehen. Sonst würden sie den VfB überholen und noch mehr unter Erfolgsdruck setzen. “Dass es ein wichtiges Spiel ist, ist kein Geheimnis. Ob es aber einen Effekt darauf haben wird, wie wir das Spiel in München angehen, wird man sehen.”

Die Ausgangslage sei vorgegeben. “Wir wollen unabhängig davon etwas holen, wollen punkten”, erklärt Matarazzo, der je nach Zwischenstand allenfalls Auswirkungen für die Endphase der Partie sieht. “Vielleicht hat es Einfluss darauf, wie viel Risiko wir zum Ende des Spiels eingehen müssen. Mehr aber nicht.”

Mavropanos? Matarazzo ist “optimistisch”

Personell hat der US-Italiener keine größeren Probleme zu vermelden. Der am gestrigen Donnerstag im Training fehlende Konstantinos Mavropanos soll am Sonntag einsatzbereit sein. Der Innenverteidiger habe gegen Wolfsburg “einen Schlag oberhalb des Beckenkamms abbekommen. Das bereitet ihm leichte Probleme. Mal sehen, ob er heute schon wieder ins Training einsteigen kann oder erst morgen. Ich gehe aber davon aus, ich bin optimistisch, dass es klappen wird.” Ein Fragezeichen steht dagegen hinter Roberto Massimo, der wegen Rückenproblemen gestern nicht auf dem Rasen mitmischen durfte. “Sein Einsatz ist fraglich.”

George Moissidis

Nagelsmann: “Ich habe schon nachgefragt, ob das ein gutes Gespräch war”

Verlängert Robert Lewandowski beim FC Bayern? Trainer Julian Nagelsmann äußert sich zur ersten Verhandlungsrunde.

Bleibt er oder geht er? Robert Lewandowski mit Julian Nagelsmann.

Bleibt er oder geht er? Robert Lewandowski mit Julian Nagelsmann.

IMAGO/ULMER Pressebildagentur

In der vergangenen Woche war Pini Zahavi (78) in München vor Ort, um mit den Verantwortlichen des FC Bayern über die Zukunft seines Klienten Robert Lewandowski (33) zu sprechen. Am 30. Juni 2023 läuft der Vertrag des polnischen Top-Torjäger aus, in diesem Sommer verkaufen – wie es sich Lewandowski vorstellen kann – werden ihn die Bayern nur, wenn die Ablöse stimmt und sich ein adäquater Ersatz findet.

Ansonsten wollen die Verantwortlichen des FC Bayern darauf beharren, dass der derzeit gültige Vertrag eingehalten wird. Auch in Dortmund hatte Lewandowski seinen Vertrag 2013 trotz eines gewünschten vorzeitigen Wechsels zum FCB noch bis 2014 erfüllt und war anschließend ablösefrei nach München gewechselt.

Trainer Julian Nagelsmann hält sich wie gewöhnlich raus aus Vertragsthemen, aber “ich habe schon nachgefragt, ob das ein gutes Gespräch war”, erzählte der 34-Jährige am Freitagmorgen über das Treffen zwischen Zahavi, Hasan Salihamidzic und Co. “Das war es wohl …”, ergänzte er. “… ein guter Austausch.” Aber: “Da gibt’s noch nichts zu vermelden – in keine Richtung.”

Zahavi “tough” – auch bei Gnabry ist Geduld gefragt

Des Trainers Standpunkt hat sich nicht verändert. Er versichert, Lewandowski halten und darüber hinaus mit dem Torschützenkönig verlängern zu wollen. “Alles andere muss der Brazzo zu gegebener Zeit kundtun. Er war bei dem Gespräch dabei, ich nicht. Man weiß ja, dass Pini einer ist, der gerne und tough verhandelt.”

Wie bei Serge Gnabry (26), dessen Vertrag ebenfalls 2023 ausläuft, dürften sich die Verhandlungen wohl ziehen. “Das ist ganz normal”, so Nagelsmann. “Da braucht man die nötige Geduld. Das ist eine meiner ganz großen Stärken.”

Mario Krischel

Warum der 33. Spieltag nicht zu selben Anstoßzeit ausgetragen wird

Jahrelang wurden Partien der letzten beiden Spieltage zur selben Anstoßzeit ausgetragen, in der Vorsaison gab es bereits Ausnahmen. Diesmal ist der Spieltag jedoch komplett zersplittert. Warum?

Am 33. Spieltag wird es mehrere Anstoßzeiten geben.

Am 33. Spieltag wird es mehrere Anstoßzeiten geben.

IMAGO/Philipp Szyza

Eröffnet wird der Spieltag bereits heute Abend mit der Partie Bochum gegen Bielefeld, die Arminen kämpfen beim bereits geretteten VfL gegen den Abstieg. Am Samstagnachmittag steigen vier Partien, am Abend eine weitere. Sechs Teams müssen am Sonntag ran, darunter die Europa-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt und RB Leipzig.

Der 33. Spieltag im Überblick

In der Saison 2019/20 waren – wie auch in den Jahren zuvor – die Partien zeitgleich ausgetragen worden, um etwaige Absprachen von zeitlich später eingreifenden Teams vermeiden zu können. Bereits in der vergangenen Saison, deren Zeitplan durch die Coronavirus-Pandemie beeinflusst war, hatten zwei Partien des 33. Spieltags 2020/21 am Sonntag stattgefunden.

Die neue Regelung – auch für die 2. Liga – hatte die DFL bereits 2020 bei der Ausschreibung der neuen Medienrechte für die Spielzeiten 2021/2022 bis 2024/2025 verkündet.

Grund ist die TV-Vermarktung: Mehr Sendetermine durch unterschiedliche zeitliche Ansetzungen bringen mehr Geld ein. Die Gefahr einer möglichen Manipulation von Spielergebnissen wäre am letzten Spieltag am größten, wenn bei verschiedenen Anstoßzeiten die Tabellenkonstellation für manche Teams vorab bekannt wären. Der 34. Spieltag wird aber wie gewohnt mit der selben Anstoßzeit ausgetragen.

Durch die Änderung erhält der FC Bayern in seinem letzten Heimspiel die Meisterschale diesmal sonntags: Die neue DFL-Chefin Donata Hopfen überreicht sie den Münchnern am Sonntag (17.30 Uhr) bei der Partie gegen den VfB Stuttgart.

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Magath über die Zerstückelung des Spieltages: “Ich halte es für falsch”

Hertha BSC will aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen. Trainer Felix Magath hält von Samstags-Gegner Mainz 05 ausgesprochen viel – von der Zerstückelung des vorletzten Spieltages dagegen gar nichts.

Sehen die Terminierung des 33. Spieltags mit Zwiespalt: Felix Magath und Fredi Bobic (re.).

Sehen die Terminierung des 33. Spieltags mit Zwiespalt: Felix Magath und Fredi Bobic (re.).

Getty Images for DFB

“Ich war davon überrascht und halte es für falsch, dass man den vorletzten Spieltag auseinanderzieht”, sagte Magath am Freitag in der Spieltagspressekonferenz. Die früher gängige Praxis, am vorletzten Spieltag alle Partien zeitgleich anzusetzen, “hatte sich bewährt”. Dass man davon abgegangen ist, “irritiert mich”, so Magath. “Wir haben jetzt eine Situation, in der die einen am Freitag spielen, die anderen am Sonntag und wir am Samstag. Wir stecken mittendrin. Da kann gemutmaßt werden, das kann für Probleme sorgen.”

Der Hintergrund ist mit der Ausgestaltung der TV-Verträge ökonomischer Natur. “Es wurde sehr divers diskutiert. Klar hat das wirtschaftliche, positive Effekte”, sagte Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic. “Es ist so entschieden worden. Das können wir jetzt nicht ändern. Das entscheiden nicht drei, vier Leute, sondern 36 Klubs. Und die Mehrheit gewinnt am Ende.”

Die Konkurrenten Bielefeld und Stuttgart spielen einen Tag vor beziehungsweise nach den Berlinern. Aber Magath will den Blick aufs eigene Spiel richten, nirgendwohin sonst: “Für mich geht es darum, was Hertha BSC macht – nicht, was der FC Bayern oder der VfL Bochum (die Gegner von Stuttgart und Bielefeld, d. Red.) machen. Es geht nicht um andere Klubs, es geht um uns. Wir konnten die Möglichkeit in Bielefeld leider nicht ganz nutzen, uns für die Erste Liga zu qualifizieren. Jetzt müssen wir nochmal ran. Das wird schwer genug.”

Seine am vergangenen Samstag geäußerte Kritik am FC Bayern nach dessen 1:3-Niederlage in Mainz (“Die Saison geht bis zum letzten Spieltag für alle Mannschaften. Ich weiß nicht, warum eine Mannschaft dann sagen kann, wir spielen in dieser Saison nicht bis zum Ende und machen drei Wochen vorher Schluss. Das dient nicht der Bundesliga und auch nicht dem Wettbewerb.”) relativierte der Coach am Freitag etwas: “Das war direkt nach unserem Spiel in Bielefeld. Da habe ich mich, ohne die Fakten zu kennen, nur aufs Ergebnis bezogen. In der Woche davor machte das Gerücht die Runde, dass Bayern Amateurspieler einsetzt. Natürlich hat eine Mannschaft, die nach 31 Spieltagen Deutscher Meister ist, das Recht zu feiern. So was gehört auch mit dazu und ist im Bereich des Normalen. Jeder, der eine so großartige Saison wie Bayern gespielt hat, darf auch feiern. Das war von mir ins Blaue gesprochen.”

“Die Mannschaft ist gerüstet”

Den späten Nackenschlag der Vorwoche, als Hertha kurz vor Schluss in Bielefeld den 1:1-Ausgleich kassierte, wähnt der Trainer aufgearbeitet: “Die Mannschaft war letzte Woche sehr enttäuscht nach dem Abpfiff. Sie wollte alles klar machen. Wir haben darüber geredet und es weggesteckt. So, wie die Mannschaft trainiert hat, bin ich überzeugt davon: Die Mannschaft ist gerüstet.” Dass in der Stadt und im Umfeld des Tabellenfünfzehnten manche den Klassenerhalt angesichts der Konstellation schon für nahezu geschafft halten, dagegen arbeitet Magath an – und hielt am Freitag ein emotionales, lautstarkes Plädoyer mit Blick auf das Mainz-Spiel: “Ich wurde die letzten Tage oft angesprochen nach dem Motto: ‘Ihr schafft das schon.’ Diese Atmosphäre –  so nach dem Motto: ‘Ihr seid doch schon durch’ –  prägt auch die Spieler.”

Aber: “Es ist unser letztes Heimspiel in dieser Saison, es kommen 70.000 Zuschauer, es prickelt. Diese Saison ist nicht so rund und glücklich geworfen. Wir brauchen morgen 90 Minuten Einsatz, 90 Minuten Leidenschaft – dann können wir uns von allen Fans verabschieden.” Die erwartete große Kulisse nannte Bobic “super für Berlin, die Fans sind mobilisiert”. Das Vorhaben ist klar: “Wir müssen das minimalste Ziel erreichen, was wir haben – und können dann hoffentlich zusammen feiern.”

Alle anderen Themen, auch die nach der Zukunft des Trainers und diverser Profis, umdribbelte der Europameister von 1996 am Freitag: “Da schreibt einer, und dann schreibt der Nächste nach. Und dann wird spekuliert. Der einzige, der sich am Ende damit befassen muss, bin ich. Ich sitze hier neben unserem aktuellen Trainer, da geht’s auch um Respekt. Wir müssen heute die Freude auf das Spiel morgen rüberbringen und nicht darüber reden, wer Trainer wird oder welcher Spieler bleibt.”

Mainz für Magath “einer der besseren Bundesliga-Klubs”

Hinter den Kulissen arbeitet Hertha an der Zukunft, die auch eine Neubesetzung der Trainerposition – womöglich mit Sandro Schwarz (Dynamo Moskau, der kicker berichtete exklusiv über Herthas Interesse) – vorsieht. In der Gegenwart soll eine schwache Saison ein einigermaßen versöhnliches Ende finden. Vor Samstags-Gegner Mainz warnte Magath ausdrücklich: “Mainz spielt in dieser Saison sehr guten Fußball, hat einen sehr guten Trainer und viel Qualität in der Mannschaft. Mainz ist für mich einer der besseren Bundesliga-Klubs. Ich bin angetan davon, wie diese Mannschaft spielt.”

Dass nach den finalen Partien gegen Mainz und in Dortmund Magaths Zeit in Berlin tendenziell zu Ende geht, bringt den Altmeister nicht aus der Contenance: “Wir haben immer nur darüber gesprochen, dass mein Engagement bis Saisonende geht. Ich bin froh, dass Fredi mir die Aufgabe übertragen hat. Ich denke, es ist bisher ganz gut gelaufen. Ich mache mir keine Gedanken, was im Juni oder Juli ist.”

Er sei “in der guten Lage, nichts machen zu müssen – ich könnte mir gut vorstellen, dass ich mich hinsetze und warte, bis im nächsten März wieder jemand anruft”. Abwarten und Tee trinken – so hat es Magath oft gehalten. Schlecht gefahren ist er damit nicht.

Steffen Rohr

Magath über die Zerstückelung des Spieltages: “Ich halte es für falsch”

Hertha BSC will aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen. Trainer Felix Magath hält von Samstags-Gegner Mainz 05 ausgesprochen viel – von der Zerstückelung des vorletzten Spieltages dagegen gar nichts.

Sehen die Terminierung des 33. Spieltags mit Zwiespalt: Felix Magath und Fredi Bobic (re.).

Sehen die Terminierung des 33. Spieltags mit Zwiespalt: Felix Magath und Fredi Bobic (re.).

Getty Images for DFB

“Ich war davon überrascht und halte es für falsch, dass man den vorletzten Spieltag auseinanderzieht”, sagte Magath am Freitag in der Spieltagspressekonferenz. Die früher gängige Praxis, am vorletzten Spieltag alle Partien zeitgleich anzusetzen, “hatte sich bewährt”. Dass man davon abgegangen ist, “irritiert mich”, so Magath. “Wir haben jetzt eine Situation, in der die einen am Freitag spielen, die anderen am Sonntag und wir am Samstag. Wir stecken mittendrin. Da kann gemutmaßt werden, das kann für Probleme sorgen.” Der Hintergrund ist mit der Ausgestaltung der TV-Verträge ökonomischer Natur. “Es wurde sehr divers diskutiert. Klar hat das wirtschaftliche, positive Effekte”, sagte Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic. “Es ist so entschieden worden. Das können wir jetzt nicht ändern. Das entscheiden nicht drei, vier Leute, sondern 36 Klubs. Und die Mehrheit gewinnt am Ende.”

Die Konkurrenten Bielefeld und Stuttgart spielen einen Tag vor beziehungsweise nach den Berlinern. Aber Magath will den Blick aufs eigene Spiel richten, nirgendwohin sonst: “Für mich geht es darum, was Hertha BSC macht – nicht, was der FC Bayern oder der VfL Bochum (die Gegner von Stuttgart und Bielefeld, d. Red.) machen. Es geht nicht um andere Klubs, es geht um uns. Wir konnten die Möglichkeit in Bielefeld leider nicht ganz nutzen, uns für die Erste Liga zu qualifizieren. Jetzt müssen wir nochmal ran. Das wird schwer genug.” Seine am vergangenen Samstag geäußerte Kritik am FC Bayern nach dessen 1:3-Niederlage in Mainz (“Die Saison geht bis zum letzten Spieltag für alle Mannschaften. Ich weiß nicht, warum eine Mannschaft dann sagen kann, wir spielen in dieser Saison nicht bis zum Ende und machen drei Wochen vorher Schluss. Das dient nicht der Bundesliga und auch nicht dem Wettbewerb.”) relativierte der Coach am Freitag etwas: “Das war direkt nach unserem Spiel in Bielefeld. Da habe ich mich, ohne die Fakten zu kennen, nur aufs Ergebnis bezogen. In der Woche davor machte das Gerücht die Runde, dass Bayern Amateurspieler einsetzt. Natürlich hat eine Mannschaft, die nach 31 Spieltagen Deutscher Meister ist, das Recht zu feiern. So was gehört auch mit dazu und ist im Bereich des Normalen. Jeder, der eine so großartige Saison wie Bayern gespielt hat, darf auch feiern. Das war von mir ins Blaue gesprochen.”

“Die Mannschaft ist gerüstet”

Den späten Nackenschlag der Vorwoche, als Hertha kurz vor Schluss in Bielefeld den 1:1-Ausgleich kassierte, wähnt der Trainer aufgearbeitet: “Die Mannschaft war letzte Woche sehr enttäuscht nach dem Abpfiff. Sie wollte alles klar machen. Wir haben darüber geredet und es weggesteckt. So, wie die Mannschaft trainiert hat, bin ich überzeugt davon: Die Mannschaft ist gerüstet.” Dass in der Stadt und im Umfeld des Tabellenfünfzehnten manche den Klassenerhalt angesichts der Konstellation schon für nahezu geschafft halten, dagegen arbeitet Magath an – und hielt am Freitag ein emotionales, lautstarkes Plädoyer mit Blick auf das Mainz-Spiel: “Ich wurde die letzten Tage oft angesprochen nach dem Motto: ‘Ihr schafft das schon.’ Diese Atmosphäre –  so nach dem Motto: ‘Ihr seid doch schon durch’ –  prägt auch die Spieler.” Aber: “Es ist unser letztes Heimspiel in dieser Saison, es kommen 70.000 Zuschauer, es prickelt. Diese Saison ist nicht so rund und glücklich geworfen. Wir brauchen morgen 90 Minuten Einsatz, 90 Minuten Leidenschaft – dann können wir uns von allen Fans verabschieden.” Die erwartete große Kulisse nannte Bobic “super für Berlin, die Fans sind mobilisiert”. Das Vorhaben ist klar: “Wir müssen das minimalste Ziel erreichen, was wir haben – und können dann hoffentlich zusammen feiern.” Alle anderen Themen, auch die nach der Zukunft des Trainers und diverser Profis, umdribbelte der Europameister von 1996 am Freitag: “Da schreibt einer, und dann schreibt der Nächste nach. Und dann wird spekuliert. Der einzige, der sich am Ende damit befassen muss, bin ich. Ich sitze hier neben unserem aktuellen Trainer, da geht’s auch um Respekt. Wir müssen heute die Freude auf das Spiel morgen rüberbringen und nicht darüber reden, wer Trainer wird oder welcher Spieler bleibt.”

Mainz für Magath “einer der besseren Bundesliga-Klubs”

Hinter den Kulissen arbeitet Hertha an der Zukunft, die auch eine Neubesetzung der Trainerposition – womöglich mit Sandro Schwarz (Dynamo Moskau, der kicker berichtete exklusiv über Herthas Interesse) – vorsieht. In der Gegenwart soll eine schwache Saison ein einigermaßen versöhnliches Ende finden. Vor Samstags-Gegner Mainz warnte Magath ausdrücklich: “Mainz spielt in dieser Saison sehr guten Fußball, hat einen sehr guten Trainer und viel Qualität in der Mannschaft. Mainz ist für mich einer der besseren Bundesliga-Klubs. Ich bin angetan davon, wie diese Mannschaft spielt.” Dass nach den finalen Partien gegen Mainz und in Dortmund Magaths Zeit in Berlin tendenziell zu Ende geht, bringt den Altmeister nicht aus der Contenance: “Wir haben immer nur darüber gesprochen, dass mein Engagement bis Saisonende geht. Ich bin froh, dass Fredi mir die Aufgabe übertragen hat. Ich denke, es ist bisher ganz gut gelaufen. Ich mache mir keine Gedanken, was im Juni oder Juli ist.” Er sei “in der guten Lage, nichts machen zu müssen – ich könnte mir gut vorstellen, dass ich mich hinsetze und warte, bis im nächsten März wieder jemand anruft”. Abwarten und Tee trinken – so hat es Magath oft gehalten. Schlecht gefahren ist er damit nicht.

Steffen Rohr

Hinteregger verpasst Finale gegen Glasgow – Sow erleidet Nasenbeinbruch

Bittere Nachricht für Eintracht Frankfurt: Abwehrchef Martin Hinteregger steht nach seiner am Donnerstagabend erlittenen Verletzung für die restliche Saison nicht mehr zur Verfügung – und fehlt somit auch im Finale der Europa League.

Saison-Aus für Martin Hinteregger.

Saison-Aus für Martin Hinteregger.

IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Hinteregger hatte sich im Halbfinal-Rückspiel der Europa League gegen West Ham United bereits früh am Oberschenkel verletzt und musste in der siebten Minute ausgewechselt werden. Am Freitagmittag teilte Eintracht Frankfurt nun mit, dass der Österreicher aufgrund der Blessur für den Rest der Saison ausfallen wird.

Der 29-Jährige habe laut Trainer Oliver Glasner “eine größere Muskelverletzung” erlitten. “Das ist schade für Martin und für uns”, so Glasner.

Hinteregger fehlt damit bereits am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Borussia Mönchengladbach – und auch am 18. Mai (21 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn die Eintracht im Finale der Europa League auf die Glasgow Rangers trifft.

In dieser Spielzeit kommt Hinteregger auf 27 Einsätze in der Bundesliga und neun in der Europa League.

Spielt Sow mit Maske?

Außerdem hat sich während des Spiels Mittelfeldstratege Djibril Sow die Nase gebrochen. Ob der Schweizer Nationalspieler am Sonntag mit einer extra angefertigten Maske gegen Borussia Mönchengladbach auflaufen kann, entscheidet sich erst kurzfristig. “Wir werden ihn nicht reinwerfen, wenn wir denken, dass noch Gefahr im Verzug ist”, sagte Glasner.

Geschont werden könnten auch Raffael Borré und Jens Petter Hauge, bei denen es “ein bisschen zwickt”. Der Coach betonte: “Ich werde kein Risiko eingehen mit Muskelverletzungen.” Deshalb wird auch Jesper Lindström nach seiner beim Hinspiel in London erlittenen Muskelverletzung im Oberschenkel gegen Gladbach noch nicht zum Einsatz kommen. Mit Blick auf das Endspiel in der Europa League ist Glasner aber zuversichtlich: “Wir haben berechtigte Hoffnung, dass er bis zum Finale fit wird.”

Hinteregger verpasst Finale gegen Glasgow

Bittere Nachricht für Eintracht Frankfurt: Abwehrchef Martin Hinteregger steht nach seiner am Donnerstagabend erlittenen Verletzung für die restliche Saison nicht mehr zur Verfügung – und fehlt somit auch im Finale der Europa League.

Saison-Aus für Martin Hinteregger.

Saison-Aus für Martin Hinteregger.

IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Hinteregger hatte sich im Halbfinal-Rückspiel der Europa League gegen West Ham United bereits früh am Oberschenkel verletzt und musste in der siebten Minute ausgewechselt werden. Am Freitagmittag teilte Eintracht Frankfurt nun mit, dass der Österreicher aufgrund der Blessur für den Rest der Saison ausfallen wird.

Der 29-Jährige habe laut Trainer Oliver Glasner “eine größere Muskelverletzung” erlitten. “Das ist schade für Martin und für uns”, so Glasner.

Hinteregger fehlt damit bereits am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Borussia Mönchengladbach – und auch am 18. Mai (21 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn die Eintracht im Finale der Europa League auf die Glasgow Rangers trifft.

In dieser Spielzeit kommt Hinteregger auf 27 Einsätze in der Bundesliga und neun in der Europa League.

Azmoun in Hoffenheim: Härtetest für den Heilsbringer

Mit zwei souveränen Siegen bei abgeschlagenen Fürthern und gegen auf die Europa League fokussierte Frankfurter hat sich Bayer 04 im Rennen um die Champions-League-Qualifikation in eine gute Ausgangsposition gebracht. Entscheidenden Anteil daran hat Sardar Azmoun.

Spielte sich zuletzt in den Fokus: Sardar Azmoun.

Spielte sich zuletzt in den Fokus: Sardar Azmoun.

IMAGO/Treese

Am Samstag kann Bayer bei 1899 Hoffenheim die Qualifikation für die Champions League vorzeitig klarmachen. Gelingt dies nicht, kommt es am 34. Spieltag zum großen Finale gegen den direkten Mitbewerber SC Freiburg. Eine Konstellation, die sie in Leverkusen unbedingt vermeiden möchten.

Siegt die Werkself in Sinsheim, ist das wichtigste Saisonziel erreicht, zu dem Sardar Azmoun bis einschließlich des 30. Spieltags noch keinen entscheidenden Beitrag geleistet hatte: vier Kurzeinsätze standen bis dahin für ihn zu Buche und einer von Beginn an in Wolfsburg, als beim wenig überzeugenden 2:0-Sieg von Bayer deutlich wurde, dass der Iraner noch nicht die körperliche Verfassung hatte, um wirklich Akzente setzen zu können.

Bis zum 31. Spieltag also hätten sich Beobachter fragen können: Warum hat Bayer den Angreifer, der aufgrund der Winterruhe der russischen Liga und einer Fußverletzung aus einer fast zweimonatigen fußballlosen Pause kam, schon im Januar für 2,5 Millionen Euro und nicht erst im Sommer und dann ablösefrei verpflichtet? Die Antwort liefert der 27-Jährige seit zwei Partien.

Beim 4:1-Sieg in Fürth wusste der Mittelstürmer, der auch als hängende Spitze spielen kann und dies hinter Torjäger Patrik Schick inzwischen zweimal spielerisch glänzend machte, erstmals zu überzeugen. Nicht nur weil er seinen ersten Bundesligatreffer erzielte, sondern auch weil er als Ideengeber fungierte, schlaue Pässe spielte.

Am Montag beim 2:0-Sieg gegen Frankfurt schwang sich der Nationalspieler vor der Pause gar zum auffälligsten Akteur auf, sorgte für Spielwitz und übernahm die Rolle des Katalysators im Leverkusener Offensivspiel, die seit der Kreuzbandverletzung von Topstar Florian Wirtz Mitte März nicht mehr adäquat besetzt war.

Mit Azmoun kehrt die Leichtigkeit zurück

“Wir haben immer betont, dass die Zehnerposition als Verbindung zwischen Mittelfeld und Sturm für unser Spiel wichtig ist. Natürlich haben wir da einen Spieler wie Florian, den wir extrem vermissen, aber Sardar Azmoun hat die Fähigkeiten, diese Rolle ein bisschen anders zu interpretieren, in diesen Zwischenräumen zu agieren”, erklärt Seoane, der dem Rechtsfuß gegen Frankfurt eine “starke Leistung” attestiert.

Mit Azmoun ist wieder etwas spielerische Leichtigkeit in die Auftritte von Bayer 04 zurückgekehrt. Gelingt es dem Angreifer am Samstag bei 1899 Hoffenheim ähnlich erfolgreich, den Auftritt der Seoane-Elf zu inspirieren und diese zum dritten Sieg in Serie zu führen, wäre die Frage nach dem Grund für den Zeitpunkt seiner Verpflichtung beantwortet. Dann wäre Azmoun nämlich in der heißen Saisonphase das Zünglein an der Waage.

Abzuwarten bleibt, wie der Profi, der wegen zweier bakterieller Infekte in Leverkusen verspätet seine Form fand, nun gegen eine Mannschaft der Klasse der TSG zur Geltung kommt. Körperlich hat er entscheidend aufgeholt. “Sardar hat jetzt physisch eine gute Entwicklung genommen. Er hat extrem viel investiert”, lobt Seoane den Schleicher zwischen den Linien, der zudem “eine gewisse Erfahrung” mitbringe.

Fürth und Frankfurt forderten Azmoun wenig

Für Azmoun und Bayer wird die Partie in Sinsheim zum echten Härtetest. Beim abgeschlagenen Schlusslicht Fürth war es damals noch nicht ins Gewicht gefallen, dass Azmoun mehr als Stürmer denn als offensiver Mittelfeldspieler agierte und Bayer dadurch defensiv weniger kompakt agierte. Und auch die zwischen zwei Europa-League-Halbfinals nicht mit letztere Konsequenz und bester Besetzung antretende Frankfurter Eintracht stellte keinen Gegner dar, der Bayer und den noch nicht bei 100 Prozent befindlichen Azmoun in der Defensivarbeit wirklich forderte.

1899 Hoffenheim dürfte dazu trotz einer Sieglos-Serie von sieben Ligaspielen in der Lage sein. Seoane schätzt die TSG zurecht von der Homogenität und der Spielanlage her als “sehr stark” ein. Besteht Azmoun in seinem aktuellen Fitnesszustand auch diese Prüfung und verhindert Bayer ein Finale um die Champions-League-Qualifikation am letzten Spieltag gegen den SC Freiburg, wäre Bayers Transferplan aus dem Januar mit etwas Verspätung dann doch noch voll aufgegangen.

Stephan von Nocks

Azmoun in Hoffenheim: Härtetest für den Heilsbringer

Mit zwei souveränen Siegen bei abgeschlagenen Fürthern und gegen auf die Europa League fokussierte Frankfurter hat sich Bayer 04 im Rennen um die Champions-League-Qualifikation in eine gute Ausgangsposition gebracht. Entscheidenden Anteil daran hat Sardar Azmoun.

Spielte sich zuletzt in den Fokus: Sardar Azmoun.

Spielte sich zuletzt in den Fokus: Sardar Azmoun.

IMAGO/Treese

Am Samstag kann Bayer bei 1899 Hoffenheim die Qualifikation für die Champions League vorzeitig klarmachen. Gelingt dies nicht, kommt es am 34. Spieltag zum großen Finale gegen den direkten Mitbewerber SC Freiburg. Eine Konstellation, die sie in Leverkusen unbedingt vermeiden möchten.

Siegt die Werkself in Sinsheim, ist das wichtigste Saisonziel erreicht, zu dem Sardar Azmoun bis einschließlich des 30. Spieltags noch keinen entscheidenden Beitrag geleistet hatte: vier Kurzeinsätze standen bis dahin für ihn zu Buche und einer von Beginn an in Wolfsburg, als beim wenig überzeugenden 2:0-Sieg von Bayer deutlich wurde, dass der Iraner noch nicht die körperliche Verfassung hatte, um wirklich Akzente setzen zu können.

Bis zum 31. Spieltag also hätten sich Beobachter fragen können: Warum hat Bayer den Angreifer, der aufgrund der Winterruhe der russischen Liga und einer Fußverletzung aus einer fast zweimonatigen fußballlosen Pause kam, schon im Januar für 2,5 Millionen Euro und nicht erst im Sommer und dann ablösefrei verpflichtet? Die Antwort liefert der 27-Jährige seit zwei Partien.

Beim 4:1-Sieg in Fürth wusste der Mittelstürmer, der auch als hängende Spitze spielen kann und dies hinter Torjäger Patrik Schick inzwischen zweimal spielerisch glänzend machte, erstmals zu überzeugen. Nicht nur weil er seinen ersten Bundesligatreffer erzielte, sondern auch weil er als Ideengeber fungierte, schlaue Pässe spielte.

Am Montag beim 2:0-Sieg gegen Frankfurt schwang sich der Nationalspieler vor der Pause gar zum auffälligsten Akteur auf, sorgte für Spielwitz und übernahm die Rolle des Katalysators im Leverkusener Offensivspiel, die seit der Kreuzbandverletzung von Topstar Florian Wirtz Mitte März nicht mehr adäquat besetzt war.

Mit Azmoun kehrt die Leichtigkeit zurück

“Wir haben immer betont, dass die Zehnerposition als Verbindung zwischen Mittelfeld und Sturm für unser Spiel wichtig ist. Natürlich haben wir da einen Spieler wie Florian, den wir extrem vermissen, aber Sardar Azmoun hat die Fähigkeiten, diese Rolle ein bisschen anders zu interpretieren, in diesen Zwischenräumen zu agieren”, erklärt Seoane, der dem Rechtsfuß gegen Frankfurt eine “starke Leistung” attestiert.

Mit Azmoun ist wieder etwas spielerische Leichtigkeit in die Auftritte von Bayer 04 zurückgekehrt. Gelingt es dem Angreifer am Samstag bei 1899 Hoffenheim ähnlich erfolgreich, den Auftritt der Seoane-Elf zu inspirieren und diese zum dritten Sieg in Serie zu führen, wäre die Frage nach dem Grund für den Zeitpunkt seiner Verpflichtung beantwortet. Dann wäre Azmoun nämlich in der heißen Saisonphase das Zünglein an der Waage.

Abzuwarten bleibt, wie der Profi, der wegen zweier bakterieller Infekte in Leverkusen verspätet seine Form fand, nun gegen eine Mannschaft der Klasse der TSG zur Geltung kommt. Körperlich hat er entscheidend aufgeholt. “Sardar hat jetzt physisch eine gute Entwicklung genommen. Er hat extrem viel investiert”, lobt Seoane den Schleicher zwischen den Linien, der zudem “eine gewisse Erfahrung” mitbringe.

Fürth und Frankfurt forderten Azmoun wenig

Für Azmoun und Bayer wird die Partie in Sinsheim zum echten Härtetest. Beim abgeschlagenen Schlusslicht Fürth war es damals noch nicht ins Gewicht gefallen, dass Azmoun mehr als Stürmer denn als offensiver Mittelfeldspieler agierte und Bayer dadurch defensiv weniger kompakt agierte. Und auch die zwischen zwei Europa-League-Halbfinals nicht mit letztere Konsequenz und bester Besetzung antretende Frankfurter Eintracht stellte keinen Gegner dar, der Bayer und den noch nicht bei 100 Prozent befindlichen Azmoun in der Defensivarbeit wirklich forderte.

1899 Hoffenheim dürfte dazu trotz einer Sieglos-Serie von sieben Ligaspielen in der Lage sein. Seoane schätzt die TSG zurecht von der Homogenität und der Spielanlage her als “sehr stark” ein. Besteht Azmoun in seinem aktuellen Fitnesszustand auch diese Prüfung und verhindert Bayer ein Finale um die Champions-League-Qualifikation am letzten Spieltag gegen den SC Freiburg, wäre Bayers Transferplan aus dem Januar mit etwas Verspätung dann doch noch voll aufgegangen.

Stephan von Nocks

Weinzierl: “Wenn du nach Ibiza fliegst, dann musst du gewinnen”

Mit einem Punktgewinn bei RB Leipzig kann der FC Augsburg den Klassenerhalt am Sonntag finalisieren. Sofern dieser nicht ohnehin schon vor dem Anpfiff feststeht.

Steht mit dem FC Augsburg vor dem Klassenerhalt: Trainer Markus Weinzierl.

Steht mit dem FC Augsburg vor dem Klassenerhalt: Trainer Markus Weinzierl.

IMAGO/Passion2Press

Ab 19.30 Uhr wird am Sonntag in Leipzig der Ball rollen. Wenige Minuten zuvor wird das um 17.30 Uhr gestartete Spiel zwischen dem FC Bayern und dem VfB Stuttgart enden. Wenn die Schwaben nicht beim Rekordmeister gewinnen, hat der FC Augsburg angesichts der aktuell sechs Zähler Vorsprung auf den VfB sein Saisonziel schon vor seinem eigenen Einsatz erreicht.

“Wir kennen die Tabelle und wissen, dass wir einen Punkt brauchen. Das ist das große Ziel, darauf liegt der Fokus”, betonte Trainer Markus Weinzierl am Freitag wohlwissend, dass seine Spieler den Blick auch in die bayerische Landeshauptstadt richten werden. “Wir werden das am Rande alle irgendwo mitverfolgen. Das werde ich nicht rausbekommen. Aber wir konzentrieren uns auf unser Spiel.”

Glauben Sie, der braucht von mir noch eine zusätzliche Motivation?

Markus Weinzierl in Richtung Julian Nagelsmann

Seinen Trainerkollegen Julian Nagelsmann will Weinzierl im Vorfeld nicht kontaktieren. “Glauben Sie, der braucht von mir noch eine zusätzliche Motivation? Ich glaube, dass wenn die Bayern die Meisterschale bekommen und zuhause spielen, das Spiel unbedingt gewinnen wollen”, betonte Weinzierl und nahm auf den vieldiskutierten Kurztrip von Joshua Kimmich und Co. zu Wochenbeginn Bezug: “Spätestens, wenn du nach Ibiza fliegst, ist es so, dass du gewinnen musst.”

“Wir haben alles selbst in der Hand”

Eigene Pläne zum Feiern auf der Baleareninsel oder anderswo liegen für den wahrscheinlichen Fall der gesicherten Bundesligazukunft in Augsburg nicht in der Schublade. “Wenn es am Wochenende gut geht, freuen wir uns sehr, dass wir keine Dramatik am letzten Spieltag haben. Wenn es schiefgeht, ist es so, dass wir gegen Fürth am letzten Spieltag im Heimspiel alles klarmachen müssen. Wir haben alles selbst in der Hand”, erläuterte Weinzierl im Rahmen der Pressekonferenz.

Hahn sendet positive Zeichen

Personell kann der Coach fast aus dem Vollen schöpfen. Neben den Langzeitverletzten droht nur Linksverteidiger Iago nach seiner im jüngsten Heimspiel gegen Köln (1:3) erlittenen Knieprellung auszufallen. André Hahn, der zu Wochenbeginn aus Gründen der Belastungssteuerung im Training kürzertreten musste, sende laute Weinzierl “klare Zeichen, dass er einsatzfähig ist”.

Moritz Kreilinger