“Nicht in jeder Aktion voll da”: Kwasniok ärgert sich über “kapitale Böcke”

Ein spektakuläres Spiel in Hannover verlor der SC Paderborn trotz 0:3-Rückstand nur knapp mit 2:3. Trainer Lukas Kwasniok ärgert sich über zwei kapitale Fehler, lobt aber die Moral des Teams.

Bemängelte das Verhalten seiner Spieler in zwei entscheidenden Aktionen: Lukas Kwasniok.

Bemängelte das Verhalten seiner Spieler in zwei entscheidenden Aktionen: Lukas Kwasniok.

IMAGO/Noah Wedel

“Heute ist Weltlachtag, das hab ich auch meinen Spielern mitgegeben”, meinte Paderborns Cheftrainer Lukas Kwasniok nach der 2:3-Niederlage bei Hannover 96, “aber nach 20 Minuten ist uns das Lachen vergangen.” Mit 0:3 lag seine Mannschaft da bereits zurück. Und daran hatten die Paderborner selbst großen Anteil, oder wie es Kwasniok ausdrückte: “Wir sind gut gestartet, aber dann haben wir dem Gegner mit zwei kapitalen Böcken den Weg geebnet.”

Musliu und Hoffmeier mit schlimmen Patzern

Da war zum ersten Visar Musliu. Der Kapitän der Ostwestfalen hatte im Spielaufbau den Ball von Torhüter Pelle Boevink erhalten, fand jedoch keine Anspielstation und wollte daher zum Keeper zurück passen. Der hatte sich neben dem Pfosten postiert, doch Musliu spielte den Ball aus der Drehung blind in die Mitte, wo Hannovers Lars Gindorf zum 1:0 einschob. Als “Wahnsinn” bezeichnete Kwasniok diese Aktion. “Wenn man schon rückwärts spielt, dann musst du den ballnahen Torhüter mitnehmen. Und wir spielen, warum auch immer, den Ball zentral rein”, ärgerte sich der 42-Jährige am Mikrofon von Sky.

Es gilt, die Niederlage mit einem Lächeln zu akzeptieren und weiter hart zu arbeiten.

Lukas Kwasniok über die 2:3-Niederlage in Hannover

Doch damit nicht genug: Dem 3:0 der 96er ging ein viel zu kurzer Rückpass von Verteidiger Marcel Hoffmeier voraus, den sich Nicolo Tresoldi schnappte. “Wir haben einen guten Ballgewinn, doch statt vorwärts zu spielen, drehen wir siebenmal eine Pirouette, um dann quer zu spielen”, bemängelte der SCP-Trainer hier. Dadurch sei Hoffmeier unter Druck geraten und könne dann nur noch rückwärts spielen. Der Fehler war die Folge.

Kwasniok: “Quäntchen Glück hat gefehlt”

Der Sieg für Hannover sei daher am Ende verdient, bilanzierte Kwasniok später. “Denn zu einem Spiel gehören 90 Minuten fokussierte Arbeit. Das hat heute nicht jeder geschafft, wir waren nicht in jeder Aktion voll da.” Dass die Niederlage am Ende äußerst knapp ausfiel – nach Toren von Koen Kostons und Raphael Obermair war der SCP noch vor der Pause noch herangekommen – nötigte Kwasniok allerdings ein Lob ab: Die Moral seiner Mannschaft sei “1A”.

Ähnlich sah es auch 96-Trainer Stefan Leitl, sprach gar von einem Déjà-vu zum letzten Heimspiel gegen die Ostwestfalen. Auch damals, im Februar 2023, hatte Hannover schnell mit 2:0 geführt, damals sogar nach vier Minuten, das Spiel aber noch mit 3:4 verloren. “Aber diesmal haben wir das Quäntchen Glück auf unsere Seite gezwungen”, freute sich Leitl.

Dieses Quäntchen habe Paderborn gefehlt, gab auch Kwasniok zu. Vor allem kurz vor Schluss, als Ron-Robert Zieler nach einem Eckball erst auf der Linie rettete, ehe Musliu einen Kopfball an den Innenpfosten setzte. “Aber wir können damit leben, auch wenn wir natürlich enttäuscht sind”, so der SCP-Coach. “Es gilt, die Niederlage mit einem Lächeln zu akzeptieren und weiter hart zu arbeiten.” Schließlich ist ja Weltlachtag.

Huschen wechselt zu Hertha BSC

Ralf Huschen, seit 2019 Finanzgeschäftsführer des SC Paderborn, steigt am 1. Juli 2024 bei Liga-Konkurrent Hertha BSC ein.

Ralf Huschen verstärkt die Geschäftsführung von Hertha BSC.

Ralf Huschen verstärkt die Geschäftsführung von Hertha BSC.

SC Paderborn

Der 45-jährige Huschen, Diplom-Kaufmann und Master of Business Administration, wird in Berlin die bestehende Geschäftsführung um Thomas E. Herrich erweitern. “Mit Ralf Huschen ist es uns gelungen, einen absoluten Fachmann für Hertha BSC zu gewinnen. Tom Herrich, der zukünftig als Sprecher der Geschäftsführung agieren wird, hat in den letzten knapp zwei Jahren einen herausragenden Job als alleiniger Geschäftsführer gemacht. Es war aber stets klar, dass die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt werden müssen”, erklärte Herthas Interimspräsident Fabian Drescher in einer Pressemitteilung des Klubs.

“In den Gesprächen hat man schnell gemerkt, dass Ralf die absolute Bereitschaft und den Willen mitbringt, mit uns gemeinsam den Berliner Weg zum Erfolg zu führen. Wir sind fest davon überzeugt, dass er uns fachlich wie menschlich bei den kommenden Aufgaben spürbar weiterhilft.”

Huschen ist seit 2022 im Aufsichtsrat der DFL GmbH

Huschen, seit 2019 Finanzgeschäftsführer beim SC Paderborn, war vor seinem Einstieg in die Fußball-Branche in der freien Wirtschaft aktiv. Nach ersten beruflichen Erfahrungen bei der adidas AG (Herzogenaurach) war er ab 2005 als Finance Manager/Financial Director der Siemens Nixdorf AG und später Wincor-Nixdorf AG / Diebold Nixdorf AG (Paderborn) tätig, ehe er im Herbst 2019 zum SC Paderborn 07 wechselte. Der Inhaber der A-Lizenz ist aktives Mitglied im Bund Deutscher Fußball-Lehrer und gehört seit der Generalversammlung 2022 dem Aufsichtsrat der DFL GmbH an. Zudem ist er Mitglied des DFB-Vorstands.

“Huschen und Herrich – das passt!”

Huschens Wirken war wesentlich dafür verantwortlich, dass der SCP so unbeschadet wie nur wenige deutsche Profi-Klubs durch die Corona-Zeit kam. Zudem sorgte der gebürtige Paderborner bei den Ostwestfalen für eine signifikante Steigerung der Erlöse – ein Feld, auf dem sich auch Hertha neue Impulse vom ihm verspricht. Herthas Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Torsten-Jörn Klein ist überzeugt von der neuen Konstellation: “Huschen und Herrich – das passt! Beide ergänzen sich perfekt, das war in den internen Gesprächen schon spürbar. Ich bin davon überzeugt, dass Ralf Huschen schon bald wichtige Leistungsbeiträge für unsere Sanierung und Restrukturierung leisten wird.”

Nach dem Ausscheiden von Finanzgeschäftsführer Ingo Schiller (Oktober 2022) und Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic (Januar 2023) war Herrich einziger Geschäftsführer. Unter ihm schlug der finanziell schwer angeschlagene Klub einen Sanierungskurs ein, der inzwischen erste Erfolge zeitigt – aber noch lange nicht zu Ende ist. Zuletzt kündigte Hertha ein positives Betriebsergebnis (EBITDA) für 2023/24 an. Der Bundesliga-Absteiger hatte Gesamteinsparungen bei Personal- und Sachkosten in Höhe von kumuliert 70 Millionen Euro vorgenommen und konnte nach eigenen Angaben zinstragende Verbindlichkeiten in Höhe von 25 Millionen Euro zurückführen. Die vor einem Jahr im Zuge des Kampfes um die Lizenz um zwei Jahre verlängerte 40-Millionen-Euro-Anleihe (Nordic Bond) ist im Herbst 2025 fällig – das ist eine der Herausforderungen, denen sich Herthas neuer CFO (Chief Financial Officer) stellen muss. “Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen für das Vertrauen und vor allem für diese großartige Chance, meine Fähigkeiten zum Wohle eines solch großen Traditionsvereins einzusetzen”, erklärte Huschen in der Vereinsmitteilung.

Herrich, dessen Vertrag im März bis Ende 2026 verlängert worden war und der durch Huschen maßgeblich entlastet wird, sagte: “Es war mein absoluter Wunsch, die Geschäftsführung um einen weiteren Fachmann zu bereichern. Ralf Huschen wird generell und im Besonderen in den Bereichen Finanzen, Sanierung und Restrukturierung einen großen Gewinn für unseren Verein darstellen. Ich bin mir sicher, dass wir nicht nur hervorragend zusammenarbeiten, sondern auch gemeinsam die nächsten Schritte auf dem Weg zur nachhaltigen Gesundung von Hertha BSC beschreiten werden.”

Huschen hat viel Arbeit vor sich

Neben Huschen war auch Dr. Thomas Ignatzi, beim VfB Stuttgart seit August 2021 Vorstand Finanzen, Verwaltung und Operations, in Berlin in der engeren Auswahl. Am Ende entschieden sich Herthas Gremien für Huschen. Und der hat in der Hauptstadt unzweifelhaft viel Arbeit vor sich.

Steffen Rohr

Dinkci-Nachfolger? Heidenheim verpflichtet Top-Sprinter Conteh

Der 1. FC Heidenheim treibt seine Planungen für die zweite Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte weiter voran. Im Sommer wechselt in Sirlord Conteh vom SC Paderborn ein Stürmer auf den Schlossberg, der die von Eren Dinkci hinterlassene Lücke schließen könnte.

Geht im Sommer nach Heidenheim: Sirlord Conteh.

Geht im Sommer nach Heidenheim: Sirlord Conteh.

IMAGO/Eibner

In Julian Niehues (1. FC Kaiserslautern) und Luca Kerber (1. FC Saarbrücken) hat der 1. FC Heidenheim bereits zwei Spieler für die kommende Saison verpflichtet, am Montag stellte der Aufsteiger seinen dritten Neuzugang vor. Von Zweitligist SC Paderborn kommt Sirlord Conteh zum FCH und unterschreibt einen Vertrag bis 2027.

Unter den Top-Sprintern der Liga

Conteh besticht insbesondere durch sein hohes Tempo, das ihn im Sprint-Ranking der 2. Bundesliga mit einem Spitzenwert von 36,13 km/h zu den fünf schnellsten Spielern der aktuellen Spielzeit zählen lässt. In Eren Dinkci verliert Heidenheim im Sommer den schnellsten Spieler im aktuellen Kader im Sommer an den SC Freiburg. Eine Lücke, die Conteh schließen könnte.

“Sirlord ist ein sehr interessanter Spieler, der insbesondere durch seine außergewöhnliche Schnelligkeit hervorsticht. Wir glauben fest daran, dass er durch seine Spielweise eine Bereicherung für unser Spiel sein wird”, unterstreicht Robert Strauß, Bereichsleiter Sport in Heidenheim, in einer Vereinsmitteilung.

In Paderborn ist man derweil stolz, “einen weiteren Spieler auf ein höheres Level gebracht zu haben. Sirlord hinterlässt nicht nur sportlich, sondern auch menschlich einen bleibenden Eindruck in Paderborn. Wir wünschen ihm an seiner zukünftigen Wirkungsstätte viel Erfolg und auch persönlich alles Gute.”

Profi-Debüt in Magdeburg

“Ich blicke meinem Wechsel nach Heidenheim mit voller Vorfreude entgegen. In der vergangenen Saison durfte ich mich bereits gegen den FCH messen und kenne das Gefühl auf dem Schlossberg zu spielen. Ich bin gespannt auf die neue Challenge und glaube, dass ich mich mit meinen bereits gesammelten Erfahrungen gut in die Mannschaft einbringen kann“, lässt sich der 27-Jährige zitieren.

Dem gebürtigen Hamburger Conteh gelang beim 1. FC Magdeburg der Sprung in den Profifußball. Für den FCM erzielte der Stürmer in 62 Drittliga-Spielen neun Tore, im Sommer 2022 wechselte er zum SC Paderborn, für den er in 70 Pflichtspielen zehn Tore und acht Vorlagen verbuchte.

Eine Niederlage als Highlight: Kwasniok vor 100. Zweitliga-Spiel

Mit einem 2:0 beim 1. FC Nürnberg hat der SC Paderborn die Sieglos-Serie von sechs Spielen pünktlich vor Lukas Kwasnioks Jubiläum gestoppt. Das 100. Zweitliga-Spiel des Trainers wird ein “inhaltlichen Kracher” gegen die SV Elversberg.

Geht positiv gestimmt ins Jubiläum: Paderborn-Coach Lukas Kwasniok.

Geht positiv gestimmt ins Jubiläum: Paderborn-Coach Lukas Kwasniok.

IMAGO/Zink

Wenn Schiedsrichter Wolfgang Haslberger am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) die Partie zwischen dem SC Paderborn und der SV Elversberg anpfeift, dann steht Lukas Kwasniok zum 100. Mal in seiner Laufbahn als Cheftrainer bei einem Spiel in der 2. Bundesliga an der Seitenlinie. Zweimal war das als Interimstrainer beim Karlsruher SC der Fall, zum 98. Mal dann als Coach des SCP, zu dem er im Sommer 2021 nach zwischenzeitlichen Stationen in Jena und Saarbrücken wechselte.

“Diese Statistiken sind mir so lang wie breit”, gab sich der Coach unbeeindruckt. “Ich bin nur stolz, dass ich sehr lange bei einem Verein arbeiten darf in Paderborn, weil ich mich hier pudelwohl fühle, mir die allermeisten Menschen sehr wohlgesonnen sind und ich sie auch mag. Hier habe ich eine Vision mit dem SC Paderborn und hoffe daher, dass noch ein paar Spiele dazukommen.”

Dennoch blickte Kwasniok auf sein großes Highlight in seiner bisherigen Zweitliga-Zeit zurück – und das ist nicht etwa einer der Kantersiege mit dem SCP, wie beispielsweise 2021/22 in Bremen (4:1) oder in der vergangenen Saison gegen Karlsruhe (5:0) und Kiel (7:2). Der 42-Jährige erinnert sich ganz besonders an die 3:4-Heimniederlage gegen Werder am 20. Spieltag der Saison 2021/22.

2. Bundesliga 2021/22, 20. Spieltag

“Die ganze Dramaturgie des Spiels – leider vor nicht allzu vielen Zuschauern in der Corona-Zeit – hier auf einem Schlamm-Feld. Das war das abwechslungsreichste und geilste Spiel, mit einem unglücklichen Ausgang. Aber es hat unfassbar viel Spaß gemacht”, schwärmte Kwasniok. “Jetzt habe ich die hungrigste und coolste Mannschaft, aber das war an diesem einen Spieltag die beste, die ich je trainiert habe in Paderborn.”

Ich glaube, wenn man sich die Arbeit beider Vereine in den vergangenen Jahren anschaut, dann ist der ein oder andere namentlich große Verein durchaus neidisch.

Lukas Kwasniok

Einen echten “Kracher” erwartet Kwasniok auch zu seinem Jubiläum gegen Elversberg – zwar nicht von den Namen, “fußballinhaltlich aber sehr wohl”. Es ist das Duell zweier “Emporkömmlinge”, wenngleich der SCP bereits deutlich erfahrener im Bundesliga-Unterhaus ist. “Ich bin überzeugt davon, dass sich Elversberg in der 2. Liga etablieren wird”, betonte der Trainer. “Ich glaube, wenn man sich die Arbeit beider Vereine in den vergangenen Jahren anschaut, dann ist der ein oder andere namentlich große Verein durchaus neidisch, dass wir in Ruhe arbeiten können und ihnen inhaltlich vielleicht sogar einen Schritt voraus sind. Deswegen freue ich mich auf dieses Duell”

Im Hinspiel feierte die SVE an der heimischen Kaiserlinde einen verdienten 4:1-Sieg über Paderborn. “Sie haben uns einfach in diesen zweiten 45 Minuten mal überrannt. Wir sind nicht die einzige Mannschaft, der das passiert ist”, verwies Kwasniok auf St. Pauli, “die beste Mannschaft der 2. Liga, auch wenn sie aktuell nur auf Platz 2 stehen”, die dem Aufsteiger vor zwei Wochen zuhause mit 3:4 unterlag.

Curda unterzieht sich Eingriff am Meniskus

Die Paderborner müssen im Saisonendspurt auf Verteidiger Laurin Curda verzichten. “Es muss ein bisschen was am Meniskus gemacht werden, kein großer Eingriff, aber der wird jetzt gemacht, damit er die Vorbereitung zur neuen Saison komplett mitmachen kann”, erklärte Kwasniok. Der 23-Jährige hatte beim 2:0 in Nürnberg – dem ersten Dreier nach sechs sieglosen Spielen – erstmals seit über einem Monat wieder in der Startelf gestanden.

Maximilian Rohr (Infekt) und Marco Schuster (Reha nach Knie-Arthroskopie) werden ebenso erneut ausfallen wie Matthes Hansen, der weiter an seinem Syndesmoseriss laboriert. “Felix Platte ist der einzige der Langzeitverletzten, bei dem wir noch eine kleine Hoffnung haben, dass er am Ende der Saison zumindest noch im Spieltagskader stehen kann”, erklärte der Coach. Der Stürmer wird nach seinem Innenbandriss im linken Knie aber ebenfalls das Duell gegen Elversberg verpassen.

Doch kein Rekord für Conteh: DFL korrigiert Geschwindigkeitsmessung

Der am Freitagabend aufgestellte Geschwindigkeitsrekord von Paderborns Sirlord Conteh ist doch keiner. Die DFL hat nochmal nachgemessen.

Einer der schnellsten Spieler der Liga - aber nicht mehr der schnellste: Paderborns Sirlord Conteh.

Einer der schnellsten Spieler der Liga – aber nicht mehr der schnellste: Paderborns Sirlord Conteh.

IMAGO/Zink

Gut 48 Stunden lang freute man sich beim SC Paderborn über drei Punkte und einen Rekord, mittlerweile sind nur noch die drei Punkte übrig. Die gab es für den 2:0-Erfolg in Nürnberg am Freitagabend, den Rekord – zumindest kurzzeitig – für Stürmer Sirlord Conteh. Bis die DFL intervenierte.

Wie der Zweitligist am Montag mitteilte, hat die DFL den am Freitagabend festgestellten Geschwindigkeitsrekord des 27-Jährigen nach unten korrigiert. Nach anfänglichen Angaben wurde Conteh im Spiel gegen den Club mit 36,93 km/h geblitzt, was eine Bestmarke in der Geschichte sowohl der 2. Liga als auch der Bundesliga bedeutet hätte. Nun allerdings wird Contehs Sprint nur noch mit 35,18 km/h geführt.

Der Rekord wurde Conteh somit wieder aberkannt. Allein in der aktuellen Zweitliga-Saison waren 28 Spieler schneller als die korrigierten 35,18 km/h. Auch Conteh selbst, dessen persönlicher Bestwert nun wieder bei 36,13 km/h liegt, was zu Platz 4 reicht.

Im Überblick

Nur der Berliner Marten Winkler (36,17 km/h), Contehs jüngerer Bruder Christian Joe (36,22 km/h, VfL Osnabrück) und Maxwell Gyamfi (36,58 km/h, ebenfalls VfL Osnabrück) waren in der 2. Liga in dieser Saison schneller. In der Bundesliga gehört Heidenheims Eren Dinkci der Bestwert für die Saison 2023/24 (36,41 km/h). Der schnellste Spieler der Bundesliga-Geschichte bleibt BVB-Profi Karim Adeyemi mit 36,65 km/h aus der Vorsaison.

“Unfassbar”: Trainer Kwasniok kommt ins Schwärmen

Am Lob des Trainers und der Begeisterung der Teamkollegen dürfte diese Herabstufung allerdings wenig ändern. SCP-Trainer Lukas Kwasniok schwärmte von Contehs “unfassbarer” Beschleunigung. Dessen Sturmpartner Adriano Grimaldi scherzte bei Sky über ein mögliches Wettrennen: “Wenn ich mit dem Auto fahren darf, dann gewinne ich.”

Und ohnehin waren die drei Punkte gegen Nürnberg letztlich wichtiger als ein potenzieller Geschwindigkeitsrekord. Nach sechs Spielen ohne Sieg in Serie gelang den Paderbornern endlich wieder ein Dreier. Mit dem Aufstiegsrennen hat der Tabellenachte bei zwölf Punkten Rückstand auf den Relegationsrang trotzdem nichts mehr am Hut.

Das Restprogramm in der 2. Bundesliga

Die Saison 2023/24 in der 2. Bundesliga geht in den Endspurt. Das Restprogramm der 18 Klubs auf einen Blick.

Enge Duelle im Auf- und im Abstiegsrennen: Schafft der HSV den Sprung ins Oberhaus? Gelingt Osnabrück noch der Klassenerhalt?

Enge Duelle im Auf- und im Abstiegsrennen: Schafft der HSV den Sprung ins Oberhaus? Gelingt Osnabrück noch der Klassenerhalt?

IMAGO/Lobeca

1. Holstein Kiel – 61 Punkte (Tordifferenz +26)

Kaiserslautern (H), Wiesbaden (A), Düsseldorf (H), Hannover (A)

2. FC St. Pauli – 60 Punkte (Tordifferenz +23)

Rostock (H), Hamburg (A), Osnabrück (H), Wiesbaden (A)

3. Fortuna Düsseldorf – 55 Punkte (Tordifferenz +29)

Schalke (A), Nürnberg (H), Kiel (A), Magdeburg (H)

4. Hamburger SV – 49 Punkte (Tordifferenz +13)

Braunschweig (A), St. Pauli (H), Paderborn (A), Nürnberg (H)

5. Karlsruher SC – 46 Punkte (Tordifferenz +16)

Nürnberg (A), Rostock (A), Hannover (H), Elversberg (A)

6. Hannover 96 – 45 Punkte (Tordifferenz +14)

Hertha (A), Paderborn (H), Karlsruhe (A), Kiel (H)

7. Hertha BSC – 44 Punkte (Tordifferenz +11)

Hannover (H), Elversberg (A), Kaiserslautern (H), Osnabrück (A)

8. SC Paderborn – 43 Punkte (Tordifferenz -3)

Elversberg (H), Hannover (A), Hamburg (H), Rostock (A)

9. SpVgg Greuther Fürth – 42 Punkte (Tordifferenz -3)

Wiesbaden (A), Braunschweig (H), Magdeburg (A), Schalke (H)

Tabellenrechner

10. SV Elversberg – 40 Punkte (Tordifferenz -8)

Paderborn (A), Hertha (H), Nürnberg (A), Karlsruhe (H)

11. 1. FC Nürnberg – 37 Punkte (Tordifferenz -18)

Karlsruhe (H), Düsseldorf (A), Elversberg (H), Hamburg (A)

12. 1. FC Magdeburg – 36 Punkte (Tordifferenz -4)

Osnabrück (H), Kaiserslautern (A), Fürth (H), Düsseldorf (A)

13. FC Schalke 04 – 36 Punkte (Tordifferenz -10)

Düsseldorf (H), Osnabrück (A), Rostock (H), Fürth (A)

14. Eintracht Braunschweig – 34 Punkte (Tordifferenz -8)

Hamburg (H), Fürth (A), Wiesbaden (H), Kaiserslautern (A)

15. SV Wehen Wiesbaden – 32 Punkte (Tordifferenz -9)

Fürth (H), Kiel (H), Braunschweig (A), St. Pauli (H)

16. Hansa Rostock – 31 Punkte (Tordifferenz -23)

Magdeburg (H), St. Pauli (A), Karlsruhe (H), Schalke (A), Paderborn (H)

17. 1. FC Kaiserslautern – 30 Punkte (Tordifferenz -13)

Kiel (A), Magdeburg (H), Hertha (A), Braunschweig (H)

18. VfL Osnabrück – 24 Punkte (Tordifferenz -33)

Magdeburg (A), Schalke (H), St. Pauli (A), Hertha (H)

“Mit dem Auto gewinne ich”: Grimaldi scherzt über Sprintrennen gegen Conteh

In Nürnberg sprintete Sirlod Conteh knapp unter 37 km/h. Zwar verpasste er es, als Erster die Marke zu durchbrechen, einen neuen Rekord stellte er dennoch auf.

Stellte mit seinem Sprint in der 24. Minute in Nürnberg einen neuen Geschwindigkeitsrekord in der Bundesliga auf: Sirlord Conteh.

Stellte mit seinem Sprint in der 24. Minute in Nürnberg einen neuen Geschwindigkeitsrekord in der Bundesliga auf: Sirlord Conteh.

picture alliance / Sportfoto Zink / Daniel Marr

Nach einem abwehrten Nürnberger Eckball drosch Sebastian Klaas den Ball am Freitagabend aus der eigenen Hälfte Richtung rechte Seite. Sirlord Conteh setzte zwar zum Sprint an, kam aber nicht mehr vor der Außenlinie an die Kugel – auch, weil Jan Gyamerah clever seinen Körper reinstellte. An einem durchaus denkwürdigen Freitagabend – inklusive dem Elfmeter Missgeschick von Can Uzun – dürften sich nur wenige Zuschauer nach ihrem Besuch im Max-Morlock-Stadion an die Szene aus der 24. Minute erinnern.

Doch wohl ungeahnt erlebten sie eine neue Bestmarke: Conteh sprintete 36,93 km/h und überbot damit die bisherige Bestzeit von Osnabrücks Maxwell Gyamfi (36,58). Sein Sturmpartner Adriano Grimaldi wurde nach dem Abpfiff im Sky-Interview über ein mögliches Rennen mit Conteh befragt. “Wenn ich mit dem Auto fahren darf, dann gewinne ich”, scherzte der Torschütze zum 1:0.

Bruder Christian auf Platz drei

Contehs Schnelligkeit liegt wohl in der Familie. Sein Bruder Christian, der für den VfL Osnabrück aufläuft, steht in dieser Liste mit 36,22 km/h als Dritter ebenfalls auf dem Zweitliga-Treppchen. Neben dem Trio knackten noch vier weitere Spieler aus dem Bundesliga-Unterhaus in dieser Saison die 36-km/h-Marke: Marten Winkler (Hertha, 36,17), Marvin Rittmüller (Braunschweig, 36,13), Aaron Opoku (Kaiserslautern, 36,02) und Noel Niemann (Osnabrück, 36,02) – damit stellt das Schlusslicht gleich drei Akteure in der Top sieben.

In der Bundesliga wurden sogar schon acht Spieler mit mehr als 36 km/h geblitzt. So schnell wie Conteh am Freitagabend war aber keiner in dieser Spielzeit im Oberhaus. Dort führt Heidenheims Eren Dinkci die Liste mit 36,41 km/h an. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der Stuttgarter Silas (36,15) und Wolfsburg-Innenverteidiger Maxence Lacroix (36,13).

“Mit dem Auto gewinne ich”: Grimaldi scherzt über Rennen gegen Conteh

In Nürnberg sprintete Sirlod Conteh knapp unter 37 km/h. Zwar verpasste er es, als Erster die Marke zu durchbrechen, einen neuen Rekord stellte er dennoch auf.

Stellte mit seinem Sprint in der 24. Minute in Nürnberg einen neuen Geschwindigkeitsrekord in der Bundesliga auf: Sirlord Conteh (r.).

Stellte mit seinem Sprint in der 24. Minute in Nürnberg einen neuen Geschwindigkeitsrekord in der Bundesliga auf: Sirlord Conteh (r.).

picture alliance / Sportfoto Zink / Daniel Marr

Nach einem abgewehrten Nürnberger Eckball drosch Sebastian Klaas den Ball am Freitagabend aus der eigenen Hälfte Richtung rechte Seite. Sirlord Conteh setzte zwar zum Sprint an, kam aber nicht mehr vor der Außenlinie an die Kugel – auch, weil Jan Gyamerah clever seinen Körper reinstellte. An einem durchaus denkwürdigen Freitagabend – inklusive dem Elfmeter Missgeschick von Can Uzun – dürften sich nur wenige Zuschauer nach ihrem Besuch im Max-Morlock-Stadion an die Szene aus der 24. Minute erinnern.

Doch wohl ungeahnt erlebten sie eine neue Bestmarke: Conteh sprintete 36,93 km/h und überbot damit die bisherige Bestzeit von Osnabrücks Maxwell Gyamfi (36,58). Daraufhin wurde sein Sturmpartner Adriano Grimaldi nach dem 2:0-Erfolg im Sky-Interview über ein mögliches Rennen mit Conteh befragt. “Wenn ich mit dem Auto fahren darf, dann gewinne ich”, scherzte der 33-Jährige.

Bruder Christian auf Platz 3

Contehs Schnelligkeit liegt wohl in der Familie. Sein Bruder Christian, der für den VfL Osnabrück aufläuft, steht in dieser Liste mit 36,22 km/h als Dritter ebenfalls auf dem Zweitliga-Treppchen. Neben dem Trio knackten noch vier weitere Spieler aus dem Bundesliga-Unterhaus in dieser Saison die 36-km/h-Marke: Marten Winkler (Hertha, 36,17), Marvin Rittmüller (Braunschweig, 36,13), Aaron Opoku (Kaiserslautern, 36,02) und Noel Niemann (Osnabrück, 36,02) – damit stellt das Schlusslicht gleich drei Akteure in der Top sieben.

In der Bundesliga wurden sogar schon acht Spieler mit mehr als 36 km/h geblitzt. So schnell wie Conteh am Freitagabend war aber keiner in dieser Spielzeit im Oberhaus. Dort führt Heidenheims Eren Dinkci die Liste mit 36,41 km/h an. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der Stuttgarter Silas (36,15) und Wolfsburg-Innenverteidiger Maxence Lacroix (36,13).

Elfmeter-Wirbel und einkassierte Tore: FCN-Negativserie geht weiter

An den 19. April 2024 wird sich Nürnbergs Youngster Uzun sicherlich lange erinnern. Beim 0:2 gegen Paderborn verpasste er durch ein Elfmeter-Missgeschick den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Missgeschick: Can Uzun schoss sich bei seinem Elfmeter selbst an.

Missgeschick: Can Uzun schoss sich bei seinem Elfmeter selbst an.

IMAGO/Zink

Auf das 0:2 auf Schalke, der dritten Niederlage in den vergangenen vier Spielen (ein Remis), reagierte Club-Coach Cristian Fiel mit einem Wechsel: Okunuki verdrängte Andersson auf die Bank. Dafür rückte Schleimer von links ins Sturmzentrum.

Eine Umstellung mehr nahm Paderborns Trainer Lukas Kwasniok vor: Im Vergleich zum 1:1 gegen Karlsruhe begannen Klaas (nach überstandener Mandelentzündung) und Curda für Pledl sowie Brackelmann (beide Bank).

“Wir haben zu oft diesen Moment, wo wir denken: ‘Hey, mein Mitspieler macht das schon, der braucht nicht meine Hilfe.’ Und auf einmal ist dann der Gegenspieler an uns vorbei und wir schauen uns um und merken, dass es zu spät ist”, hatte Fiel noch auf der Pressekonferenz vor der Partie kritisiert.

Fiels Warnung kommt nicht bei Castrop an

Doch die Warnung kam augenscheinlich nicht bei jedem seiner Spieler an: Anstatt ein Zwei-gegen-eins an der eigenen Strafraumkante herzustellen, vertraute Castrop auf Flick, der aber eben das Duell mit Bilbija verlor. Die Quittung folgte wenige Augenblicke später: Nach Bilbijas Flanke nutzte Grimaldi, der zuvor schon per Kopf vergeben hatte (6.), seine zweite Chance zum 1:0 (10.).

Mit der Führung im Rücken zogen sich die Paderborner zwar zurück, blieben aber die gefährlichere Mannschaft – vor allem, weil der Club sich auf seiner rechten Abwehrseite anfällig zeigte. So entstanden auch zwei ungenutzte Möglichkeiten von Conteh (26., 30.) – kurz vor den Chancen war der Offensivspieler bei einem Sprint 36,93 km/h schnell und hatte damit einen neuen Zweitliga-Rekord aufgestellt.

2. Bundesliga, 30. Spieltag

Aus dem Nichts jubelten fast im Gegenzug die Mittelfranken. Da Torschütze Okunuki aber im Abseits stand, kassierte der VAR den Treffer ein (31.). Kurz vor der Pause hatten die Heimfans dann erneut den Torschrei auf den Lippen. Doch Schleimer sowie Uzun verpassten bei einer Dreifach-Chance den Ausgleich (45.) und Boevink kratzte Horns Kopfball noch raus (45.+1), sodass es mit dem 1:0 in die Kabine ging.

Hungbo belebt Nürnbergs Spiel

Den Schwung aus den letzten Minuten des ersten Durchgangs nahm der FCN auch in den zweiten Durchgang mit. Dies lag vor allem an Joker Hungbo. Nachdem Conteh den Blitzstart für Paderborn verpasst hatte (46.), holte Hungbo einen Elfmeter raus (51.). Schiedsrichter Florian Exner zeigte nach Ansicht der Videobilder auf den Punkt – der Beginn von dramatischen zehn Minuten.

Denn was danach geschah, war durchaus kurios: Uzun scheiterte zunächst an Boevink, setzte aber den Abpraller ins Netz. Doch plötzlich gab es nach Intervention aus dem Kölner Keller Freistoß für den SCP am eigenen Elfmeterpunkt. Der Grund: Uzun hatte sich beim Elfmeter selbst angeschossen, sodass der Treffer nicht zählte (57.).

Muslius Eigentor zurückgenommen

Es sollte noch bitterer kommen für den FCN: Kurz nach dem zurückgenommenen Tor erhöhte Musliu im Anschluss an einen Eckball per Kopf (61.). Die Nürnberger blieben anschließend spielbestimmend, zur Schlussoffensive bliesen sie aber nicht. Es fehlte schlichtweg die nötige Durchschlagskraft im letzten Drittel – und auch das Glück. Denn es passte zum Abend der Fiel-Elf, dass auch Muslius Eigentor aufgrund von Schleimers Abseitsposition nicht zählte (70.). Selbst in der elfminütigen Nachspielzeit sollte den Hausherren kein Treffer mehr gelingen.

Die Mittelfranken verloren somit zum dritten Mal in Serie und müssen aufpassen, nicht noch in den Abstiegsstrudel zu geraten. Paderborn hingegen beendete durch das 2:0 sein Formtief (zuvor sechs sieglose Spiele).

Paderborn empfängt nächste Woche am Samstag Elversberg (13 Uhr). Einen Tag später ist der KSC in Nürnberg zu Gast (13.30 Uhr).

“No Uzun, no party”: Kwasniok will Nürnbergs Spielmacher in Schach halten

Im Hinspiel gegen den 1. FC Nürnberg erlebte der SC Paderborn eine erste Hälfte zum Vergessen und unterlag mit 1:3. Dass beide Klubs kurz vor Ende der Saison in der Tabelle dennoch dicht beisammen stehen, wundert Lukas Kwasniok nicht.

Auch im vermeintlich gesicherten Mittelfeld mit vollem Einsatz: Lukas Kwasniok.

Auch im vermeintlich gesicherten Mittelfeld mit vollem Einsatz: Lukas Kwasniok.

IMAGO/Christian Schroedter

Sportlich ist die Saison für den SC Paderborn höchstwahrscheinlich gelaufen. In der Vorwoche konnte man beim 1:1 gegen den Karlsruher SC die 40-Punkte-Marke knacken, zum Relegationsrang nach unten sind es nun neun, nach oben gar zwölf Punkte für den aktuell Neuntplatzierten. Locker austrudeln lassen will Lukas Kwasniok die Saison in den letzten fünf Spielen aber nicht.

“Ich glaube, dass es möglich ist, hintenraus mit einer tollen Einstellung nochmal auf sich aufmerksam zu machen für jeden einzelnen Spieler, aber auch für uns als Verein”, blickte der Coach voraus.

“Relativ ähnliche” Spielweisen

Den Anfang im Schlussspurt macht das Gastspiel beim 1. FC Nürnberg – und mit dem Club hat man aus der Hinrunde noch eine Rechnung offen. Damals hatte der SCP schon zur Pause mit 0:3 zurückgelegen und verlor letztlich mit 1:3.

In der Tabelle sind es mittlerweile allerdings die Paderborner, die drei Punkte vor den Nürnbergern stehen. “Die Spielweisen sind relativ ähnlich, die Mannschaften beide auch relativ unerfahren auf Zweitliga-Niveau. Deswegen ist es nicht ganz so überraschend, dass wir uns auf Augenhöhe befinden und viele Wellen im Verlauf der Saison erlebt haben”, verglich Kwasniok, der den FCN als “sehr interessante und spielstarke” Mannschaft einschätzte: “Nicht umsonst interessieren sich einige Bundesligisten für Spieler von Nürnberg.”

Kwasniok lobt Uzun: “Absoluter Unterschiedsspieler”

Ganz oben auf dem Zettel vieler Vereine steht mit Can Uzun der “absolute Unterschiedsspieler” und “sicherlich eines der größten Talente, das noch in der 2. Liga spielt”. Klar, dass für Kwasniok am Freitagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) ein besonderer Fokus auf dem 18-Jährigen liegt. “Ich habe irgendwo gelesen: ‘No Uzun, no party.’ Insofern ist es unsere Aufgabe, ihn morgen weitestgehend aus dem Spiel zu nehmen.”

Besonders Raphael Obermair dürfte mit Nürnbergs Top-Scorer zu tun bekommen. Der gelernte rechte Schienenspieler wird in Nürnberg wie schon in der Vorwoche im defensiven Mittelfeld starten. “Er macht das ja temporär als Außenverteidiger immer wieder, dass er da reinzieht, um eine Überzahl zu schaffen. Insofern ist es für ihn keine so neue Position. Er hat es auch in der vergangenen Woche sehr gut gemacht”, erklärte Kwasniok seinen Entschluss.

“Ob das auch in Zukunft so sein wird, das werden wir sehen”, erklärte der Coach. “Da muss auch man schauen, wie sich bei den Jungs, die ursprünglich auf der Sechs eingeplant sind, die Leistungskurve vielleicht auch wieder in eine andere Richtung entwickelt.” Aktuell haben David Kinsombi und Kai Klefisch das Nachsehen, Mattes Hansen fehlt mit einem Syndesmoseriss.

“Spielverbesserer” Klaas kehrt zurück

Auch beim offensiveren Part in der Paderborner Mittelfeldzentrale legte sich Kwasniok bereits am Donnerstag fest: Sebastian Klaas kehrt nach überstandener Mandelentzündung zurück in die Startelf und soll die Offensivspieler in Szene setzen. “Er ist einfach ein Spielverbesserer”, unterstrich der Coach die Wichtigkeit des 25-Jährigen.

Wer allerdings die rechte Seite, die im Normalfall von Obermair besetzt ist, übernimmt, ließ Kwasniok noch offen. Zuletzt gab der 23-jährige Marco Pledl aus der zweiten Mannschaft sein Debüt über 62 Minuten. “Er hat es sehr solide für seine erste Zweitliga-Partie gemacht. Ob er nochmal die Möglichkeit bekommt, das steht noch in den Sternen.”