“Nicht in jeder Aktion voll da”: Kwasniok ärgert sich über “kapitale Böcke”

“Nicht in jeder Aktion voll da”: Kwasniok ärgert sich über “kapitale Böcke”

Ein spektakuläres Spiel in Hannover verlor der SC Paderborn trotz 0:3-Rückstand nur knapp mit 2:3. Trainer Lukas Kwasniok ärgert sich über zwei kapitale Fehler, lobt aber die Moral des Teams.

Bemängelte das Verhalten seiner Spieler in zwei entscheidenden Aktionen: Lukas Kwasniok.

Bemängelte das Verhalten seiner Spieler in zwei entscheidenden Aktionen: Lukas Kwasniok.

IMAGO/Noah Wedel

“Heute ist Weltlachtag, das hab ich auch meinen Spielern mitgegeben”, meinte Paderborns Cheftrainer Lukas Kwasniok nach der 2:3-Niederlage bei Hannover 96, “aber nach 20 Minuten ist uns das Lachen vergangen.” Mit 0:3 lag seine Mannschaft da bereits zurück. Und daran hatten die Paderborner selbst großen Anteil, oder wie es Kwasniok ausdrückte: “Wir sind gut gestartet, aber dann haben wir dem Gegner mit zwei kapitalen Böcken den Weg geebnet.”

Musliu und Hoffmeier mit schlimmen Patzern

Da war zum ersten Visar Musliu. Der Kapitän der Ostwestfalen hatte im Spielaufbau den Ball von Torhüter Pelle Boevink erhalten, fand jedoch keine Anspielstation und wollte daher zum Keeper zurück passen. Der hatte sich neben dem Pfosten postiert, doch Musliu spielte den Ball aus der Drehung blind in die Mitte, wo Hannovers Lars Gindorf zum 1:0 einschob. Als “Wahnsinn” bezeichnete Kwasniok diese Aktion. “Wenn man schon rückwärts spielt, dann musst du den ballnahen Torhüter mitnehmen. Und wir spielen, warum auch immer, den Ball zentral rein”, ärgerte sich der 42-Jährige am Mikrofon von Sky.

Es gilt, die Niederlage mit einem Lächeln zu akzeptieren und weiter hart zu arbeiten.

Lukas Kwasniok über die 2:3-Niederlage in Hannover

Doch damit nicht genug: Dem 3:0 der 96er ging ein viel zu kurzer Rückpass von Verteidiger Marcel Hoffmeier voraus, den sich Nicolo Tresoldi schnappte. “Wir haben einen guten Ballgewinn, doch statt vorwärts zu spielen, drehen wir siebenmal eine Pirouette, um dann quer zu spielen”, bemängelte der SCP-Trainer hier. Dadurch sei Hoffmeier unter Druck geraten und könne dann nur noch rückwärts spielen. Der Fehler war die Folge.

Kwasniok: “Quäntchen Glück hat gefehlt”

Der Sieg für Hannover sei daher am Ende verdient, bilanzierte Kwasniok später. “Denn zu einem Spiel gehören 90 Minuten fokussierte Arbeit. Das hat heute nicht jeder geschafft, wir waren nicht in jeder Aktion voll da.” Dass die Niederlage am Ende äußerst knapp ausfiel – nach Toren von Koen Kostons und Raphael Obermair war der SCP noch vor der Pause noch herangekommen – nötigte Kwasniok allerdings ein Lob ab: Die Moral seiner Mannschaft sei “1A”.

Ähnlich sah es auch 96-Trainer Stefan Leitl, sprach gar von einem Déjà-vu zum letzten Heimspiel gegen die Ostwestfalen. Auch damals, im Februar 2023, hatte Hannover schnell mit 2:0 geführt, damals sogar nach vier Minuten, das Spiel aber noch mit 3:4 verloren. “Aber diesmal haben wir das Quäntchen Glück auf unsere Seite gezwungen”, freute sich Leitl.

Dieses Quäntchen habe Paderborn gefehlt, gab auch Kwasniok zu. Vor allem kurz vor Schluss, als Ron-Robert Zieler nach einem Eckball erst auf der Linie rettete, ehe Musliu einen Kopfball an den Innenpfosten setzte. “Aber wir können damit leben, auch wenn wir natürlich enttäuscht sind”, so der SCP-Coach. “Es gilt, die Niederlage mit einem Lächeln zu akzeptieren und weiter hart zu arbeiten.” Schließlich ist ja Weltlachtag.