Dinkci-Nachfolger? Heidenheim verpflichtet Top-Sprinter Conteh

Der 1. FC Heidenheim treibt seine Planungen für die zweite Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte weiter voran. Im Sommer wechselt in Sirlord Conteh vom SC Paderborn ein Stürmer auf den Schlossberg, der die von Eren Dinkci hinterlassene Lücke schließen könnte.

Geht im Sommer nach Heidenheim: Sirlord Conteh.

Geht im Sommer nach Heidenheim: Sirlord Conteh.

IMAGO/Eibner

In Julian Niehues (1. FC Kaiserslautern) und Luca Kerber (1. FC Saarbrücken) hat der 1. FC Heidenheim bereits zwei Spieler für die kommende Saison verpflichtet, am Montag stellte der Aufsteiger seinen dritten Neuzugang vor. Von Zweitligist SC Paderborn kommt Sirlord Conteh zum FCH und unterschreibt einen Vertrag bis 2027.

Unter den Top-Sprintern der Liga

Conteh besticht insbesondere durch sein hohes Tempo, das ihn im Sprint-Ranking der 2. Bundesliga mit einem Spitzenwert von 36,13 km/h zu den fünf schnellsten Spielern der aktuellen Spielzeit zählen lässt. In Eren Dinkci verliert Heidenheim im Sommer den schnellsten Spieler im aktuellen Kader im Sommer an den SC Freiburg. Eine Lücke, die Conteh schließen könnte.

“Sirlord ist ein sehr interessanter Spieler, der insbesondere durch seine außergewöhnliche Schnelligkeit hervorsticht. Wir glauben fest daran, dass er durch seine Spielweise eine Bereicherung für unser Spiel sein wird”, unterstreicht Robert Strauß, Bereichsleiter Sport in Heidenheim, in einer Vereinsmitteilung.

In Paderborn ist man derweil stolz, “einen weiteren Spieler auf ein höheres Level gebracht zu haben. Sirlord hinterlässt nicht nur sportlich, sondern auch menschlich einen bleibenden Eindruck in Paderborn. Wir wünschen ihm an seiner zukünftigen Wirkungsstätte viel Erfolg und auch persönlich alles Gute.”

Profi-Debüt in Magdeburg

“Ich blicke meinem Wechsel nach Heidenheim mit voller Vorfreude entgegen. In der vergangenen Saison durfte ich mich bereits gegen den FCH messen und kenne das Gefühl auf dem Schlossberg zu spielen. Ich bin gespannt auf die neue Challenge und glaube, dass ich mich mit meinen bereits gesammelten Erfahrungen gut in die Mannschaft einbringen kann“, lässt sich der 27-Jährige zitieren.

Dem gebürtigen Hamburger Conteh gelang beim 1. FC Magdeburg der Sprung in den Profifußball. Für den FCM erzielte der Stürmer in 62 Drittliga-Spielen neun Tore, im Sommer 2022 wechselte er zum SC Paderborn, für den er in 70 Pflichtspielen zehn Tore und acht Vorlagen verbuchte.

Doch kein Rekord für Conteh: DFL korrigiert Geschwindigkeitsmessung

Der am Freitagabend aufgestellte Geschwindigkeitsrekord von Paderborns Sirlord Conteh ist doch keiner. Die DFL hat nochmal nachgemessen.

Einer der schnellsten Spieler der Liga - aber nicht mehr der schnellste: Paderborns Sirlord Conteh.

Einer der schnellsten Spieler der Liga – aber nicht mehr der schnellste: Paderborns Sirlord Conteh.

IMAGO/Zink

Gut 48 Stunden lang freute man sich beim SC Paderborn über drei Punkte und einen Rekord, mittlerweile sind nur noch die drei Punkte übrig. Die gab es für den 2:0-Erfolg in Nürnberg am Freitagabend, den Rekord – zumindest kurzzeitig – für Stürmer Sirlord Conteh. Bis die DFL intervenierte.

Wie der Zweitligist am Montag mitteilte, hat die DFL den am Freitagabend festgestellten Geschwindigkeitsrekord des 27-Jährigen nach unten korrigiert. Nach anfänglichen Angaben wurde Conteh im Spiel gegen den Club mit 36,93 km/h geblitzt, was eine Bestmarke in der Geschichte sowohl der 2. Liga als auch der Bundesliga bedeutet hätte. Nun allerdings wird Contehs Sprint nur noch mit 35,18 km/h geführt.

Der Rekord wurde Conteh somit wieder aberkannt. Allein in der aktuellen Zweitliga-Saison waren 28 Spieler schneller als die korrigierten 35,18 km/h. Auch Conteh selbst, dessen persönlicher Bestwert nun wieder bei 36,13 km/h liegt, was zu Platz 4 reicht.

Im Überblick

Nur der Berliner Marten Winkler (36,17 km/h), Contehs jüngerer Bruder Christian Joe (36,22 km/h, VfL Osnabrück) und Maxwell Gyamfi (36,58 km/h, ebenfalls VfL Osnabrück) waren in der 2. Liga in dieser Saison schneller. In der Bundesliga gehört Heidenheims Eren Dinkci der Bestwert für die Saison 2023/24 (36,41 km/h). Der schnellste Spieler der Bundesliga-Geschichte bleibt BVB-Profi Karim Adeyemi mit 36,65 km/h aus der Vorsaison.

“Unfassbar”: Trainer Kwasniok kommt ins Schwärmen

Am Lob des Trainers und der Begeisterung der Teamkollegen dürfte diese Herabstufung allerdings wenig ändern. SCP-Trainer Lukas Kwasniok schwärmte von Contehs “unfassbarer” Beschleunigung. Dessen Sturmpartner Adriano Grimaldi scherzte bei Sky über ein mögliches Wettrennen: “Wenn ich mit dem Auto fahren darf, dann gewinne ich.”

Und ohnehin waren die drei Punkte gegen Nürnberg letztlich wichtiger als ein potenzieller Geschwindigkeitsrekord. Nach sechs Spielen ohne Sieg in Serie gelang den Paderbornern endlich wieder ein Dreier. Mit dem Aufstiegsrennen hat der Tabellenachte bei zwölf Punkten Rückstand auf den Relegationsrang trotzdem nichts mehr am Hut.

“Mit dem Auto gewinne ich”: Grimaldi scherzt über Sprintrennen gegen Conteh

In Nürnberg sprintete Sirlod Conteh knapp unter 37 km/h. Zwar verpasste er es, als Erster die Marke zu durchbrechen, einen neuen Rekord stellte er dennoch auf.

Stellte mit seinem Sprint in der 24. Minute in Nürnberg einen neuen Geschwindigkeitsrekord in der Bundesliga auf: Sirlord Conteh.

Stellte mit seinem Sprint in der 24. Minute in Nürnberg einen neuen Geschwindigkeitsrekord in der Bundesliga auf: Sirlord Conteh.

picture alliance / Sportfoto Zink / Daniel Marr

Nach einem abwehrten Nürnberger Eckball drosch Sebastian Klaas den Ball am Freitagabend aus der eigenen Hälfte Richtung rechte Seite. Sirlord Conteh setzte zwar zum Sprint an, kam aber nicht mehr vor der Außenlinie an die Kugel – auch, weil Jan Gyamerah clever seinen Körper reinstellte. An einem durchaus denkwürdigen Freitagabend – inklusive dem Elfmeter Missgeschick von Can Uzun – dürften sich nur wenige Zuschauer nach ihrem Besuch im Max-Morlock-Stadion an die Szene aus der 24. Minute erinnern.

Doch wohl ungeahnt erlebten sie eine neue Bestmarke: Conteh sprintete 36,93 km/h und überbot damit die bisherige Bestzeit von Osnabrücks Maxwell Gyamfi (36,58). Sein Sturmpartner Adriano Grimaldi wurde nach dem Abpfiff im Sky-Interview über ein mögliches Rennen mit Conteh befragt. “Wenn ich mit dem Auto fahren darf, dann gewinne ich”, scherzte der Torschütze zum 1:0.

Bruder Christian auf Platz drei

Contehs Schnelligkeit liegt wohl in der Familie. Sein Bruder Christian, der für den VfL Osnabrück aufläuft, steht in dieser Liste mit 36,22 km/h als Dritter ebenfalls auf dem Zweitliga-Treppchen. Neben dem Trio knackten noch vier weitere Spieler aus dem Bundesliga-Unterhaus in dieser Saison die 36-km/h-Marke: Marten Winkler (Hertha, 36,17), Marvin Rittmüller (Braunschweig, 36,13), Aaron Opoku (Kaiserslautern, 36,02) und Noel Niemann (Osnabrück, 36,02) – damit stellt das Schlusslicht gleich drei Akteure in der Top sieben.

In der Bundesliga wurden sogar schon acht Spieler mit mehr als 36 km/h geblitzt. So schnell wie Conteh am Freitagabend war aber keiner in dieser Spielzeit im Oberhaus. Dort führt Heidenheims Eren Dinkci die Liste mit 36,41 km/h an. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der Stuttgarter Silas (36,15) und Wolfsburg-Innenverteidiger Maxence Lacroix (36,13).

“Mit dem Auto gewinne ich”: Grimaldi scherzt über Rennen gegen Conteh

In Nürnberg sprintete Sirlod Conteh knapp unter 37 km/h. Zwar verpasste er es, als Erster die Marke zu durchbrechen, einen neuen Rekord stellte er dennoch auf.

Stellte mit seinem Sprint in der 24. Minute in Nürnberg einen neuen Geschwindigkeitsrekord in der Bundesliga auf: Sirlord Conteh (r.).

Stellte mit seinem Sprint in der 24. Minute in Nürnberg einen neuen Geschwindigkeitsrekord in der Bundesliga auf: Sirlord Conteh (r.).

picture alliance / Sportfoto Zink / Daniel Marr

Nach einem abgewehrten Nürnberger Eckball drosch Sebastian Klaas den Ball am Freitagabend aus der eigenen Hälfte Richtung rechte Seite. Sirlord Conteh setzte zwar zum Sprint an, kam aber nicht mehr vor der Außenlinie an die Kugel – auch, weil Jan Gyamerah clever seinen Körper reinstellte. An einem durchaus denkwürdigen Freitagabend – inklusive dem Elfmeter Missgeschick von Can Uzun – dürften sich nur wenige Zuschauer nach ihrem Besuch im Max-Morlock-Stadion an die Szene aus der 24. Minute erinnern.

Doch wohl ungeahnt erlebten sie eine neue Bestmarke: Conteh sprintete 36,93 km/h und überbot damit die bisherige Bestzeit von Osnabrücks Maxwell Gyamfi (36,58). Daraufhin wurde sein Sturmpartner Adriano Grimaldi nach dem 2:0-Erfolg im Sky-Interview über ein mögliches Rennen mit Conteh befragt. “Wenn ich mit dem Auto fahren darf, dann gewinne ich”, scherzte der 33-Jährige.

Bruder Christian auf Platz 3

Contehs Schnelligkeit liegt wohl in der Familie. Sein Bruder Christian, der für den VfL Osnabrück aufläuft, steht in dieser Liste mit 36,22 km/h als Dritter ebenfalls auf dem Zweitliga-Treppchen. Neben dem Trio knackten noch vier weitere Spieler aus dem Bundesliga-Unterhaus in dieser Saison die 36-km/h-Marke: Marten Winkler (Hertha, 36,17), Marvin Rittmüller (Braunschweig, 36,13), Aaron Opoku (Kaiserslautern, 36,02) und Noel Niemann (Osnabrück, 36,02) – damit stellt das Schlusslicht gleich drei Akteure in der Top sieben.

In der Bundesliga wurden sogar schon acht Spieler mit mehr als 36 km/h geblitzt. So schnell wie Conteh am Freitagabend war aber keiner in dieser Spielzeit im Oberhaus. Dort führt Heidenheims Eren Dinkci die Liste mit 36,41 km/h an. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der Stuttgarter Silas (36,15) und Wolfsburg-Innenverteidiger Maxence Lacroix (36,13).