Doch kein Rekord für Conteh: DFL korrigiert Geschwindigkeitsmessung

Der am Freitagabend aufgestellte Geschwindigkeitsrekord von Paderborns Sirlord Conteh ist doch keiner. Die DFL hat nochmal nachgemessen.

Einer der schnellsten Spieler der Liga - aber nicht mehr der schnellste: Paderborns Sirlord Conteh.

Einer der schnellsten Spieler der Liga – aber nicht mehr der schnellste: Paderborns Sirlord Conteh.

IMAGO/Zink

Gut 48 Stunden lang freute man sich beim SC Paderborn über drei Punkte und einen Rekord, mittlerweile sind nur noch die drei Punkte übrig. Die gab es für den 2:0-Erfolg in Nürnberg am Freitagabend, den Rekord – zumindest kurzzeitig – für Stürmer Sirlord Conteh. Bis die DFL intervenierte.

Wie der Zweitligist am Montag mitteilte, hat die DFL den am Freitagabend festgestellten Geschwindigkeitsrekord des 27-Jährigen nach unten korrigiert. Nach anfänglichen Angaben wurde Conteh im Spiel gegen den Club mit 36,93 km/h geblitzt, was eine Bestmarke in der Geschichte sowohl der 2. Liga als auch der Bundesliga bedeutet hätte. Nun allerdings wird Contehs Sprint nur noch mit 35,18 km/h geführt.

Der Rekord wurde Conteh somit wieder aberkannt. Allein in der aktuellen Zweitliga-Saison waren 28 Spieler schneller als die korrigierten 35,18 km/h. Auch Conteh selbst, dessen persönlicher Bestwert nun wieder bei 36,13 km/h liegt, was zu Platz 4 reicht.

Im Überblick

Nur der Berliner Marten Winkler (36,17 km/h), Contehs jüngerer Bruder Christian Joe (36,22 km/h, VfL Osnabrück) und Maxwell Gyamfi (36,58 km/h, ebenfalls VfL Osnabrück) waren in der 2. Liga in dieser Saison schneller. In der Bundesliga gehört Heidenheims Eren Dinkci der Bestwert für die Saison 2023/24 (36,41 km/h). Der schnellste Spieler der Bundesliga-Geschichte bleibt BVB-Profi Karim Adeyemi mit 36,65 km/h aus der Vorsaison.

“Unfassbar”: Trainer Kwasniok kommt ins Schwärmen

Am Lob des Trainers und der Begeisterung der Teamkollegen dürfte diese Herabstufung allerdings wenig ändern. SCP-Trainer Lukas Kwasniok schwärmte von Contehs “unfassbarer” Beschleunigung. Dessen Sturmpartner Adriano Grimaldi scherzte bei Sky über ein mögliches Wettrennen: “Wenn ich mit dem Auto fahren darf, dann gewinne ich.”

Und ohnehin waren die drei Punkte gegen Nürnberg letztlich wichtiger als ein potenzieller Geschwindigkeitsrekord. Nach sechs Spielen ohne Sieg in Serie gelang den Paderbornern endlich wieder ein Dreier. Mit dem Aufstiegsrennen hat der Tabellenachte bei zwölf Punkten Rückstand auf den Relegationsrang trotzdem nichts mehr am Hut.

“Mit dem Auto gewinne ich”: Grimaldi scherzt über Sprintrennen gegen Conteh

In Nürnberg sprintete Sirlod Conteh knapp unter 37 km/h. Zwar verpasste er es, als Erster die Marke zu durchbrechen, einen neuen Rekord stellte er dennoch auf.

Stellte mit seinem Sprint in der 24. Minute in Nürnberg einen neuen Geschwindigkeitsrekord in der Bundesliga auf: Sirlord Conteh.

Stellte mit seinem Sprint in der 24. Minute in Nürnberg einen neuen Geschwindigkeitsrekord in der Bundesliga auf: Sirlord Conteh.

picture alliance / Sportfoto Zink / Daniel Marr

Nach einem abwehrten Nürnberger Eckball drosch Sebastian Klaas den Ball am Freitagabend aus der eigenen Hälfte Richtung rechte Seite. Sirlord Conteh setzte zwar zum Sprint an, kam aber nicht mehr vor der Außenlinie an die Kugel – auch, weil Jan Gyamerah clever seinen Körper reinstellte. An einem durchaus denkwürdigen Freitagabend – inklusive dem Elfmeter Missgeschick von Can Uzun – dürften sich nur wenige Zuschauer nach ihrem Besuch im Max-Morlock-Stadion an die Szene aus der 24. Minute erinnern.

Doch wohl ungeahnt erlebten sie eine neue Bestmarke: Conteh sprintete 36,93 km/h und überbot damit die bisherige Bestzeit von Osnabrücks Maxwell Gyamfi (36,58). Sein Sturmpartner Adriano Grimaldi wurde nach dem Abpfiff im Sky-Interview über ein mögliches Rennen mit Conteh befragt. “Wenn ich mit dem Auto fahren darf, dann gewinne ich”, scherzte der Torschütze zum 1:0.

Bruder Christian auf Platz drei

Contehs Schnelligkeit liegt wohl in der Familie. Sein Bruder Christian, der für den VfL Osnabrück aufläuft, steht in dieser Liste mit 36,22 km/h als Dritter ebenfalls auf dem Zweitliga-Treppchen. Neben dem Trio knackten noch vier weitere Spieler aus dem Bundesliga-Unterhaus in dieser Saison die 36-km/h-Marke: Marten Winkler (Hertha, 36,17), Marvin Rittmüller (Braunschweig, 36,13), Aaron Opoku (Kaiserslautern, 36,02) und Noel Niemann (Osnabrück, 36,02) – damit stellt das Schlusslicht gleich drei Akteure in der Top sieben.

In der Bundesliga wurden sogar schon acht Spieler mit mehr als 36 km/h geblitzt. So schnell wie Conteh am Freitagabend war aber keiner in dieser Spielzeit im Oberhaus. Dort führt Heidenheims Eren Dinkci die Liste mit 36,41 km/h an. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der Stuttgarter Silas (36,15) und Wolfsburg-Innenverteidiger Maxence Lacroix (36,13).

“Mit dem Auto gewinne ich”: Grimaldi scherzt über Rennen gegen Conteh

In Nürnberg sprintete Sirlod Conteh knapp unter 37 km/h. Zwar verpasste er es, als Erster die Marke zu durchbrechen, einen neuen Rekord stellte er dennoch auf.

Stellte mit seinem Sprint in der 24. Minute in Nürnberg einen neuen Geschwindigkeitsrekord in der Bundesliga auf: Sirlord Conteh (r.).

Stellte mit seinem Sprint in der 24. Minute in Nürnberg einen neuen Geschwindigkeitsrekord in der Bundesliga auf: Sirlord Conteh (r.).

picture alliance / Sportfoto Zink / Daniel Marr

Nach einem abgewehrten Nürnberger Eckball drosch Sebastian Klaas den Ball am Freitagabend aus der eigenen Hälfte Richtung rechte Seite. Sirlord Conteh setzte zwar zum Sprint an, kam aber nicht mehr vor der Außenlinie an die Kugel – auch, weil Jan Gyamerah clever seinen Körper reinstellte. An einem durchaus denkwürdigen Freitagabend – inklusive dem Elfmeter Missgeschick von Can Uzun – dürften sich nur wenige Zuschauer nach ihrem Besuch im Max-Morlock-Stadion an die Szene aus der 24. Minute erinnern.

Doch wohl ungeahnt erlebten sie eine neue Bestmarke: Conteh sprintete 36,93 km/h und überbot damit die bisherige Bestzeit von Osnabrücks Maxwell Gyamfi (36,58). Daraufhin wurde sein Sturmpartner Adriano Grimaldi nach dem 2:0-Erfolg im Sky-Interview über ein mögliches Rennen mit Conteh befragt. “Wenn ich mit dem Auto fahren darf, dann gewinne ich”, scherzte der 33-Jährige.

Bruder Christian auf Platz 3

Contehs Schnelligkeit liegt wohl in der Familie. Sein Bruder Christian, der für den VfL Osnabrück aufläuft, steht in dieser Liste mit 36,22 km/h als Dritter ebenfalls auf dem Zweitliga-Treppchen. Neben dem Trio knackten noch vier weitere Spieler aus dem Bundesliga-Unterhaus in dieser Saison die 36-km/h-Marke: Marten Winkler (Hertha, 36,17), Marvin Rittmüller (Braunschweig, 36,13), Aaron Opoku (Kaiserslautern, 36,02) und Noel Niemann (Osnabrück, 36,02) – damit stellt das Schlusslicht gleich drei Akteure in der Top sieben.

In der Bundesliga wurden sogar schon acht Spieler mit mehr als 36 km/h geblitzt. So schnell wie Conteh am Freitagabend war aber keiner in dieser Spielzeit im Oberhaus. Dort führt Heidenheims Eren Dinkci die Liste mit 36,41 km/h an. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der Stuttgarter Silas (36,15) und Wolfsburg-Innenverteidiger Maxence Lacroix (36,13).

“No Uzun, no party”: Kwasniok will Nürnbergs Spielmacher in Schach halten

Im Hinspiel gegen den 1. FC Nürnberg erlebte der SC Paderborn eine erste Hälfte zum Vergessen und unterlag mit 1:3. Dass beide Klubs kurz vor Ende der Saison in der Tabelle dennoch dicht beisammen stehen, wundert Lukas Kwasniok nicht.

Auch im vermeintlich gesicherten Mittelfeld mit vollem Einsatz: Lukas Kwasniok.

Auch im vermeintlich gesicherten Mittelfeld mit vollem Einsatz: Lukas Kwasniok.

IMAGO/Christian Schroedter

Sportlich ist die Saison für den SC Paderborn höchstwahrscheinlich gelaufen. In der Vorwoche konnte man beim 1:1 gegen den Karlsruher SC die 40-Punkte-Marke knacken, zum Relegationsrang nach unten sind es nun neun, nach oben gar zwölf Punkte für den aktuell Neuntplatzierten. Locker austrudeln lassen will Lukas Kwasniok die Saison in den letzten fünf Spielen aber nicht.

“Ich glaube, dass es möglich ist, hintenraus mit einer tollen Einstellung nochmal auf sich aufmerksam zu machen für jeden einzelnen Spieler, aber auch für uns als Verein”, blickte der Coach voraus.

“Relativ ähnliche” Spielweisen

Den Anfang im Schlussspurt macht das Gastspiel beim 1. FC Nürnberg – und mit dem Club hat man aus der Hinrunde noch eine Rechnung offen. Damals hatte der SCP schon zur Pause mit 0:3 zurückgelegen und verlor letztlich mit 1:3.

In der Tabelle sind es mittlerweile allerdings die Paderborner, die drei Punkte vor den Nürnbergern stehen. “Die Spielweisen sind relativ ähnlich, die Mannschaften beide auch relativ unerfahren auf Zweitliga-Niveau. Deswegen ist es nicht ganz so überraschend, dass wir uns auf Augenhöhe befinden und viele Wellen im Verlauf der Saison erlebt haben”, verglich Kwasniok, der den FCN als “sehr interessante und spielstarke” Mannschaft einschätzte: “Nicht umsonst interessieren sich einige Bundesligisten für Spieler von Nürnberg.”

Kwasniok lobt Uzun: “Absoluter Unterschiedsspieler”

Ganz oben auf dem Zettel vieler Vereine steht mit Can Uzun der “absolute Unterschiedsspieler” und “sicherlich eines der größten Talente, das noch in der 2. Liga spielt”. Klar, dass für Kwasniok am Freitagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) ein besonderer Fokus auf dem 18-Jährigen liegt. “Ich habe irgendwo gelesen: ‘No Uzun, no party.’ Insofern ist es unsere Aufgabe, ihn morgen weitestgehend aus dem Spiel zu nehmen.”

Besonders Raphael Obermair dürfte mit Nürnbergs Top-Scorer zu tun bekommen. Der gelernte rechte Schienenspieler wird in Nürnberg wie schon in der Vorwoche im defensiven Mittelfeld starten. “Er macht das ja temporär als Außenverteidiger immer wieder, dass er da reinzieht, um eine Überzahl zu schaffen. Insofern ist es für ihn keine so neue Position. Er hat es auch in der vergangenen Woche sehr gut gemacht”, erklärte Kwasniok seinen Entschluss.

“Ob das auch in Zukunft so sein wird, das werden wir sehen”, erklärte der Coach. “Da muss auch man schauen, wie sich bei den Jungs, die ursprünglich auf der Sechs eingeplant sind, die Leistungskurve vielleicht auch wieder in eine andere Richtung entwickelt.” Aktuell haben David Kinsombi und Kai Klefisch das Nachsehen, Mattes Hansen fehlt mit einem Syndesmoseriss.

“Spielverbesserer” Klaas kehrt zurück

Auch beim offensiveren Part in der Paderborner Mittelfeldzentrale legte sich Kwasniok bereits am Donnerstag fest: Sebastian Klaas kehrt nach überstandener Mandelentzündung zurück in die Startelf und soll die Offensivspieler in Szene setzen. “Er ist einfach ein Spielverbesserer”, unterstrich der Coach die Wichtigkeit des 25-Jährigen.

Wer allerdings die rechte Seite, die im Normalfall von Obermair besetzt ist, übernimmt, ließ Kwasniok noch offen. Zuletzt gab der 23-jährige Marco Pledl aus der zweiten Mannschaft sein Debüt über 62 Minuten. “Er hat es sehr solide für seine erste Zweitliga-Partie gemacht. Ob er nochmal die Möglichkeit bekommt, das steht noch in den Sternen.”

Von der Kreisklasse in die 2. Bundesliga: Pledls Märchen erreicht vorläufigen Höhepunkt

Innerhalb von einem Jahr übersprang Marco Pledl satte acht Ligen. Keine 365 Tage liegen zwischen seinem bis dato letzten Kreisklassen-Spiel und seinem Zweitligadebüt.

Stand gegen den KSC in Paderborns Startelf: Marco Pledl.

Stand gegen den KSC in Paderborns Startelf: Marco Pledl.

IMAGO/Christian Schroedter

1. FC Viechtach, SV Habischried oder auch die SpVgg Patersdorf – vor einem Jahr konnten die drei Mannschaften aus der Kreisklasse Regen den damaligen Torjäger vom SV Bischofsmais nicht bremsen: Alleine in diesen drei Spielen verhalf Marco Pledl mit sieben Toren Bischofsmais zu neun Punkten.

Am Samstag sahen die Kreisklassen-Verteidiger ihren letztjährigen “Angstgegner” dann im Fernsehen. Pledl feierte beim SC Paderborn sein Zweitliga-Debüt (kicker-Note 4). Lukas Kwasniok beorderte den 23-Jährigen im Heimspiel den KSC gleich in die Startelf. “Er hat gut mittrainiert und war jetzt an der Reihe”, erklärte der SCP-Coach nach dem 1:1 auf der Pressekonferenz.

In der einen oder anderen Flankensituation war der Fuß noch nicht auf Zweitliga-Niveau eingestellt.

Lukas Kwasniok

Es war der vorläufige Höhepunkt seines Märchens. In nicht einmal 365 Tagen übersprang Pledl acht Ligen! Der Linksfuß war nach einer beeindruckenden Saison in Bischofsmais (35 Treffer und 25 Vorlagen in 24 Partien) im vergangenen Sommer zur DJK Vilzing in die Regionalliga Bayern, in der er schon in den Spielzeit 2019/20 und 2021/22 für Schalding-Heining gespielt hatte, gewechselt.

Ein halbes Jahr und 15 Scorerpunkte später (vier Tore, elf Vorlagen) verpflichtete Paderborn ihn zunächst für die U 21. Aufgrund seiner Leistungen in den Spielen der Zweitvertretung und im Training der Profis schenkte Kwasniok ihm am Samstag das Vertrauen. “Marco hat es für sein erstes Zweitligaspiel absolut solide gemacht”, so Kwasniok. Lediglich von den Hereingaben des Außenspielers erwartet das Trainerteam mehr. “In der einen oder anderen Flankensituation, die wir uns erhofft haben, war der Fuß noch nicht auf Zweitliga-Niveau eingestellt”, erläuterte 42-Jährige, fügte anschließend aber auch an: “Er hat es in sich drin. Ich freue mich, dass er da ist.”

Bruder Thomas war einer der ersten Gratulanten

Pledl selbst, der am “Anfang sehr nervös” gewesen sei, verriet nach seinem Debüt das Rezept für einen rasanten Aufstieg. “Man muss nur fest dran glauben und hart arbeiten”, sagte der Offensivspieler im Interview mit der Neuen-Westfälischen. Natürlich ploppten nach dem Abpfiff zahlreiche Nachrichten auf seinem Smartphone auf. Einer der ersten Gratulanten war sein Bruder Thomas (29), der für den MSV Duisburg aktiv ist.

Grimaldis Platzverweis – Kwasniok: “Nicht die cleverste Entscheidung”

Am Millerntor hatte der SC Paderborn nach 0:2-Rückstand noch die Chance auf einen Punktgewinn. Der Platzverweis von Adriano Grimaldi machte dem SCP07 das Leben dann unnötig schwer.

Nur teilweise zufrieden mit dem Auftritt am Millerntor: SCP-Coach Lukas Kwasniok

Nur teilweise zufrieden mit dem Auftritt am Millerntor: SCP-Coach Lukas Kwasniok

IMAGO/Eibner

Durch Tore von Marcel Hartel (32.) und Lars Ritzka (47.) waren die vor allem im ersten Durchgang deutlich unterlegenen Paderborner am Millerntor mit 0:2 in Rückstand geraten. Der Tabellenführer St. Pauli spielte dominant sowie defensiv stabil und ließ den SCP, der sich vor der Partie noch Hoffnungen auf den Relegationsplatz machen durfte, kaum zum Zug kommen.

Kwasniok bemängelt Leistung in Hälfte eins

“Die Umsetzung unseres Plans” sei gut gewesen, so Trainer Lukas Kwasniok auf der Pressekonferenz nach der Partie. “Die individuelle Leistung von sehr vielen Spielern in der ersten Halbzeit war aber sehr schlecht. Das passt dann nicht zusammen, um St. Pauli hier wehtun zu können.”

In der 56. Minute hauchte Grimaldi den Paderbornern dann wieder neue Hoffnung ein. Nach einem Fehler von Eric Smith landete die Kugel beim Stürmer, der aus kurzer Distanz zum 1:2 einschob. “Aus dem Nichts” sei der Treffer gefallen, befand auch Kwasniok, der danach, sah wie sich seine Mannschaft ein Übergewicht erspielte und durch Grimaldi sogar eine gute Chance auf den Ausgleich hatte (65.).

Grimaldi sieht zwei Gelbe Karten binnen sieben Minuten

Grimaldi war es allerdings auch, der den SCP in der Schlussphase unnötig schwächte. Mit einer Gelben Karte aus der 66. Minute im Gepäck foulte der Torschütze erst in der 71. Minute und hatte Glück, nicht die zweite Verwarnung zu sehen. Nur zwei Minuten später leistete sich Grimaldi dann das nächste unnötige Foulspiel im Mittelfeld. Durch die Gelb-Rote-Karte musste Paderborn die restliche Spielzeit in Unterzahl bestreiten und konnte daher keinen echten Druck mehr aufbauen.

Mit zehn Mann wird es dann schwer, dem Gegner noch mal weh zu tun.

Lukas Kwasniok

“Das war sicherlich nicht die cleverste Entscheidung von Adri, da so noch mal hinzugehen, nachdem er beim Foul vorher schon Glück hatte”, findet auch Kwasniok. “Mit zehn Mann wird es dann schwer, dem Gegner noch mal weh zu tun.”

Dies gelang den Gästen nicht mehr, am Ende stand ein 1:2 auf der Anzeigetafel. “Wir sind enttäuscht, weil wir uns hier etwas ausgerechnet haben und insgesamt auch etwas hätten mitnehmen können. Zu viele Spieler waren aber nicht bei hundert Prozent und dann wird es schwer.” Der Rückstand auf den Relegationsplatz (Düsseldorf) beträgt nun sieben Punkte.

Kwasnioks verspätete Kritik: “Teilweise Grütze zusammengekickt”

Vor der kniffligen Aufgabe beim Tabellenführer wollte Paderborns Trainer Lukas Kwasniok nur wenig über das anstehende Spiel am Millerntor sprechen, erklärte aber stattdessen das Ziel für die restlichen Spiele und gab ein ausführliches Personalupdate.

Muss vor dem schwierigen Auswärtsspiel auf St. Pauli womöglich einige Ausfälle beklagen: Paderborns Trainer Lukas Kwasniok.

Muss vor dem schwierigen Auswärtsspiel auf St. Pauli womöglich einige Ausfälle beklagen: Paderborns Trainer Lukas Kwasniok.

IMAGO/Christian Schroedter

“Wir battlen uns fast schon ein bisschen, bei wem mehr Spieler ausfallen”, musste der 42-Jährige am Donnerstag mit Blick auf die Personallage feststellen. So steht hinter möglichen Einsätzen von den beiden Abwehrspielern Calvin Brackelmann und Laurin Curda mindestens ein Fragezeichen.

Während Brackelmann infolge eines Kopf-Zusammenstoßes ein geschwollenes Auge aus der Vormittagseinheit davontrug und sich direkt auf den Weg zum Arzt machte, ist Curda unglücklich im Rasen weggerutscht. Bei Letzterem “wird es eng”. Zudem droht auch in der Offensive ein Ausfall: “Koen Kostons hat sich am Mittwoch mit einem Magen-Darm-Infekt abgemeldet”, sagte Kwasniok auf der Pressekonferenz, die er eingangs als “relativ sinnfrei” betitelte.

Paderborn darf vorsichtig auf die Spitzenplätze blicken

Aufgrund des Drei-Tage-Abstands wollte und konnte der Coach “nichts zum Spiel selbst sagen”. Einzig über die Fähigkeiten des Gegners verlor Kwasniok dann doch ein paar Worte und lobte die Spielweise der Kiezkicker. “Mit dem Ball ist das fast perfektioniert in unterschiedlichen Anordnungen.” Auch legte sich der SCP-Trainer fest, dass “St. Pauli am Ende der Saison aufsteigen wird. Wir versuchen, das ein wenig in die Länge zu ziehen, indem wir nach Möglichkeit ein tolles Spiel abliefern.”

Die Mannschaft muss sich mehr belohnen und ein bisschen mehr Torgeilheit an den Tag legen.

Lukas Kwasniok

Schließlich hat der SCP07 ebenfalls noch ein kleines Wörtchen in Sachen Aufstiegsrennen mitzureden. Mit 39 Punkten sind es nur fünf Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz, den im Moment Paderborns Ex-Trainer Steffen Baumgart mit dem Hamburger SV für sich beansprucht. Auf die Nachfrage, welches Ziel für die letzten acht Spiele denn nun noch ins Auge gefasst wird, verwies Kwasniok auf die Leistungen der vergangenen Partien (“In der Rückrunde haben wir mit der Ausnahme Kiel deutlich besser gespielt”), welche es gilt, zu “bestätigen und daraus mehr Punkte zu generieren”. Denn die Ausbeute aus den letzten drei Spielen war für die eigenen Ansprüche zu wenig.

Anders als in der Hinrunde, die Paderborn mit 27 Punkten abschloss, dort aber “teilweise Grütze zusammengekickt” hat, seien die Leistungen im neuen Jahr deutlich zufriedenstellender. Nur was die Punktausbeute angeht, ist noch Luft nach oben. Um nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig wieder Zählbares einzufahren, “muss sich die Mannschaft mehr belohnen und ein bisschen mehr Torgeilheit an den Tag legen”. Trotz der angespannten Personallage ist sie “voller Tatendrang”.

Kwasnioks verspätete Kritik: “Teilweise Grütze zusammengekickt”

Vor der kniffligen Aufgabe beim Tabellenführer wollte Paderborns Trainer Lukas Kwasniok nur wenig über das anstehende Spiel am Millerntor sprechen, erklärte aber stattdessen das Ziel für die restlichen Spiele und gab ein ausführliches Personalupdate.

Muss vor dem schwierigen Auswärtsspiel auf St. Pauli womöglich einige Ausfälle beklagen: Paderborns Trainer Lukas Kwasniok.

Muss vor dem schwierigen Auswärtsspiel auf St. Pauli womöglich einige Ausfälle beklagen: Paderborns Trainer Lukas Kwasniok.

IMAGO/Christian Schroedter

“Wir battlen uns fast schon ein bisschen, bei wem mehr Spieler ausfallen”, musste der 42-Jährige am Donnerstag mit Blick auf die Personallage feststellen. So steht hinter möglichen Einsätzen von den beiden Abwehrspielern Calvin Brackelmann und Laurin Curda mindestens ein Fragezeichen.

Während Brackelmann infolge eines Kopf-Zusammenstoßes ein geschwollenes Auge aus der Vormittagseinheit davontrug und sich direkt auf den Weg zum Arzt machte, ist Curda unglücklich im Rasen weggerutscht. Bei Letzterem “wird es eng”. Zudem droht auch in der Offensive ein Ausfall: “Koen Kostons hat sich am Mittwoch mit einem Magen-Darm-Infekt abgemeldet”, sagte Kwasniok auf der Pressekonferenz, die er eingangs als “relativ sinnfrei” betitelte.

Paderborn darf vorsichtig auf die Spitzenplätze blicken

Aufgrund des Drei-Tage-Abstands wollte und konnte der Coach “nichts zum Spiel selbst sagen”. Einzig über die Fähigkeiten des Gegners verlor Kwasniok dann doch ein paar Worte und lobte die Spielweise der Kiezkicker. “Mit dem Ball ist das fast perfektioniert in unterschiedlichen Anordnungen.” Auch legte sich der SCP-Trainer fest, dass “St. Pauli am Ende der Saison aufsteigen wird. Wir versuchen, das ein wenig in die Länge zu ziehen, indem wir nach Möglichkeit ein tolles Spiel abliefern.”

Die Mannschaft muss sich mehr belohnen und ein bisschen mehr Torgeilheit an den Tag legen.

Lukas Kwasniok

Schließlich hat der SCP07 ebenfalls noch ein kleines Wörtchen in Sachen Aufstiegsrennen mitzureden. Mit 39 Punkten sind es nur fünf Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz, den im Moment Paderborns Ex-Trainer Steffen Baumgart mit dem Hamburger SV für sich beansprucht. Auf die Nachfrage, welches Ziel für die letzten acht Spiele denn nun noch ins Auge gefasst wird, verwies Kwasniok auf die Leistungen der vergangenen Partien (“In der Rückrunde haben wir mit der Ausnahme Kiel deutlich besser gespielt”), welche es gilt, zu “bestätigen und daraus mehr Punkte zu generieren”. Denn die Ausbeute aus den letzten drei Spielen war für die eigenen Ansprüche zu wenig.

Anders als in der Hinrunde, die Paderborn mit 27 Punkten abschloss, dort aber “teilweise Grütze zusammengekickt” hat, seien die Leistungen im neuen Jahr deutlich zufriedenstellender. Nur was die Punktausbeute angeht, ist noch Luft nach oben. Um nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig wieder Zählbares einzufahren, “muss sich die Mannschaft mehr belohnen und ein bisschen mehr Torgeilheit an den Tag legen”. Trotz der angespannten Personallage ist sie “voller Tatendrang”.

Grimaldi schiebt Frust: “Es tut einfach weh”

Kurz nach der Einwechslung war er bereits zur Stelle, Adriano Grimaldi erzielte den 1:1-Ausgleich. Doch die Freude hielt nicht lange an…

Ärgerte sich über die bittere Niederlage: Adriano Grimaldi.

Ärgerte sich über die bittere Niederlage: Adriano Grimaldi.

IMAGO/Christian Schroedter

“Machst du sie vorne nicht, kriegst du sie hinten rein…” Diese alte Fußballweisheit kam auch Grimaldi nach der bitteren Paderborner 1:2-Heimniederlage gegen Eintracht Braunschweig sogleich in den Sinn. Bitter, weil die Ostwestfalen im Schneckenrennen um den Bundesliga-Aufstieg mit dem erneuten Aussetzer vor eigenem Publikum wohl entscheidend an Boden verloren haben. “Ich gucke immer nach oben. Wenn wir die Möglichkeit haben, lange oben mitzuspielen, dann will ich das auch”, so der 32-Jährige jedoch fast trotzig. “Ich schaue von Spiel zu Spiel. Und dieses Spiel hätten wir nicht verlieren dürfen.”

Der SCP07 konnte die vierte von fünf Heimpartien im Jahr 2024 nicht gewinnen, diesmal nicht einmal gegen das bis dato schwächste Auswärtsteam der Liga. Erklärungen dafür fallen schwer, auch für Grimaldi. “Es sind Kleinigkeiten, es fehlen nicht viele Dinge. Kleine technische Fehler vielleicht, keine Ahnung.” Unterm Strich jedenfalls bleibt Frust. “Es tut einfach weh, weil wir uns nicht belohnen.” Ob es um die oberen Bereiche der Tabelle oder das Erreichen der 40-Punkte-Marke gehe (Paderborn bleibt auf Platz sechs vorerst bei 39 Zählern stehen), sei egal. “Wir wollen einfach die Spiele gewinnen. Und wenn wir sie schon nicht gewinnen, dann wollen wir wenigstens noch 2:2 spielen – Ende aus”, grantelte der Angreifer.

Tor nach zwei Minuten Spielzeit

Dabei hatte alles so gut begonnen für den im vergangenen Sommer aus Saarbrücken gekommenen Stürmer. Zwei Minuten nach der Einwechslung erzielte er das 1:1-Ausgleichstor, unter gütiger Mithilfe des früheren Paderborners Robin Krauße, der mit einem Fehlpass in der eigenen Braunschweiger Hälfte unfreiwillig für das Solo Grimaldis auflegte. Doch wie gewonnen, so zerronnen: Zehn Minuten vor dem Abpfiff machte Eintracht mit dem 1:2 die Heimpleite für die Paderborner perfekt. Dem konnte auch Grimaldi trotz seines Tores nichts Positives mehr abgewinnen. “Scheißegal” sei ihm der Treffer. “2:1 verloren. Wenn wir nicht gewinnen, ist es einfach scheiße. Wir haben unsere Chancen gehabt. Kein Vorwurf an die Jungs, aber wir müssen die Dinger machen, egal wie. Manchmal hat man einen Tag, da versucht man, tut man, er geht einfach nicht rein. Das muss man nun schnell abschütteln.”

Mitgefühl mit Conteh

Fast wäre das noch in der laufenden Partie gelungen. Eine Minute vor dem regulären Spielende scheiterte der ebenfalls kurz zuvor eingewechselte Sirlord Conteh unglücklich mit einem gekonnten Heber an der Latte. “Für Sissi tut es mir unendlich leid, er hat es einfach verdient, sich einmal mit einem Tor zu belohnen”, zeigte Grimaldi Mitgefühl mit dem Kollegen. “Er macht alles richtig, lupft ihn rüber. In so einer Situation hat er einfach Pech gehabt.”

Michael Richter

“Ich muss ans Kopfballpendel”: Klaas und der Auftrag an sich selbst

Ausgerechnet gegen den bis dahin auswärtsschwächsten Gegner der Liga setzte es für den SCP07 die nächste Enttäuschung. Eine unnötige Niederlage, an der auch der ansonsten gute Stürmer unfreiwillig seinen Anteil hatte …

Agierte gegen Braunschweig glücklos: Sebastian Klaas.

Agierte gegen Braunschweig glücklos: Sebastian Klaas.

IMAGO/Christian Schroedter

Die Bestnote in der Paderborner Offensive ist ihm zwar gewiss, kaufen kann sich Sebastian Klaas dafür aber nichts. Stattdessen ist eher Frustschieben angesagt, denn eigentlich hätte er selbst doch zum Matchwinner seines Teams bei diesem 1:2 gegen Braunschweig werden können. In der starken Phase der Gastgeber Mitte des ersten Durchgangs war es Klaas, der zunächst mit einem ungewollt kunstvollen “Hinterkopfball” an der Latte scheiterte und wenig später gleich noch einmal gegen den gut reagierenden Eintracht-Torhüter Hoffmann den Kürzeren zog.

“In der ersten Halbzeit hatte ich das Gefühl, wir haben es komplett im Griff. Wir haben super die Räume gefunden, uns super Chancen erarbeitet, keine Umschaltmomente zugelassen und hinten immer Balleroberungen geschafft”, analysierte der 25-Jährige den Verlauf treffend. “In der zweiten Halbzeit ist das Spiel ein bisschen zu wild geworden. Mit dem Gegentor haben wir etwas die Ruhe verloren. Trotzdem hätten wir das Spiel gewinnen müssen.”

Die Kugel will nicht über die Linie.

Sebastian Klaas

Der Paderborner Rückstand konnte freilich nur deshalb zustande kommen, weil das Team zuvor die von Klaas angesprochenen eigenen Möglichkeiten nicht nutzte – wieder einmal. “Wir hätten selbst besser umschalten können. Und im letzten Drittel fehlt der letzte Pass, das letzte Quäntchen. Sehr ärgerlich.” Ärgerlich auch für den Ex-Osnabrücker selbst. “Wir spielen ja gut, kriegen aber der Ball nicht rein. Vor allem zu Hause. Die Kugel will nicht über die Linie. Super nervig, aber da müssen wir einfach besser werden”, so Klaas, der sich nach seinen eigenen Aktionen selbst den Auftrag gab: “Ich muss ans Kopfballpendel! Jeder muss daran arbeiten, was er falsch gemacht hat. Dann fallen die Bälle auch einmal wieder rein.”

Zufrieden, trotzdem enttäuschend

Nach der Heimpleite gegen den bis dahin auf dem vorletzten Tabellenplatz liegenden, zudem auswärtsschwächsten Gegner aus Niedersachsen kehrt bei den Paderbornern auch eine gewisse Ernüchterung ein, vom bisherigen Schneckenrennen um die Aufstiegsplätze nicht profitieren zu können. “Mal sehen, was die anderen machen. Man hat es nicht mehr so richtig in der eigenen Hand, aber muss weiter versuchen, jedes Spiel zu gewinnen.”

Unter dem Strich spielten die Ostwestfalen schließlich eine ordentliche Runde, hält Klaas angesichts des nach wie vor ansprechenden Tabellenplatzes fest. “Als SC Paderborn kann man zufrieden sein mit der Situation, wie sie jetzt ist. Auch mit dem Saisonverlauf. Jetzt gerade aber ist es trotzdem enttäuschend, nach so einem Spiel.”

Michael Richter