Die Sommer-Neuzugänge der Zweitligisten im Überblick

Die Saison 2023/24 biegt auf die Zielgerade ein, die Vereine planen längst für den kommenden Sommer und die neue Saison. Diese Neuzugänge stehen bisher fest …

Bald beim 1. FC Nürnberg: Caspar Jander.

Bald beim 1. FC Nürnberg: Caspar Jander.

IMAGO/Nico Herbertz

FC Schalke 04

Anton-Leander Donkor (Abwehr, Eintracht Braunschweig)

Fortuna Düsseldorf

Tim Rossmann (Angriff, Karlsruher SC), Danny Schmidt (Angriff, 1. FSV Mainz 05)

SC Paderborn

Tjark Scheller (Abwehr, FC St. Pauli II), Felix Götze (Mittelfeld, Rot-Weiss Essen)

Karlsruher SC

Benedikt Bauer (Abwehr, SpVgg Unterhaching), Noah Rupp (Mittelfeld, FC Luzern)

Holstein Kiel

Andu Yobel Kelati (Mittelfeld, TSG Hoffenheim II)

1. FC Magdeburg

Pierre Nadjombe (Abwehr, 1. FC Köln II)

SpVgg Greuther Fürth

Nahuel Noll (Tor, TSG Hoffenheim, Leihe), Matti Wagner (Abwehr, 1. FC Köln), Reno Münz (Abwehr, Bayer 04 Leverkusen), Noel Futkeu (Angriff, Eintracht Frankfurt II)

1. FC Nürnberg

Caspar Jander (Mittelfeld, MSV Duisburg)

Eintracht Braunschweig

Max Marie (Mittelfeld, FC St. Pauli II)

SV Elversberg

Filimon Gerezgiher (Mittelfeld, SGV Freiberg), Frederik Schmahl (Mittelfeld, TSG Hoffenheim II)

SV Wehen Wiesbaden

Ivan Franjic (Mittelfeld, Würzburger Kickers)

“Teilweise katastrophal”: Nürnberg und der “ominöse rote Faden”

Der 1. FC Nürnberg hat zum Abschluss einer nicht zufriedenstellenden Saison deutlich beim Hamburger SV verloren. Weil man beim Club immer wieder die gleichen Fehler macht.

War mal wieder bedient: Cristian Fiel.

War mal wieder bedient: Cristian Fiel.

IMAGO/Eibner

Dass es beim Hamburger SV, für den es selbst um nichts mehr ging, für den 1. FC Nürnberg wohl nichts zu holen gibt, war durchaus erwartbar. Der Club trat bei einem Spitzenteam der 2. Liga an, in elf Spielen gegen Mannschaften aus den Top sechs holte der FCN in dieser Spielzeit nur einen Sieg. Am Sonntagnachmittag folgte kein weiterer, weil Nürnberg mit jenen Top-Teams schlichtweg nicht mithalten kann.

Dem Kader fehlte es an Qualität, um eine Saison komplett ohne Sorgen zu spielen. Um zu keinem Zeitpunkt im Abstiegskampf zu stecken. Um nach so vielen Jahren in der 2. Liga einen erkennbaren Schritt nach vorne zu machen. Auch in Hamburg war es deutlich sichtbar, warum Nürnberg aktuell nur ein mittelmäßiger Zweitligist ist. “Wir haben Situationen in der Offensive, schießen daraus aber keine Tore. Hinten verteidigen wir teilweise katastrophal”, legte Cristian Fiel offen dar. Eine harte Kritik an seiner Mannschaft, in keinem Fall aber unpassend.

“Wir verteilen Geschenke”

Ivan Marquez, vor der Saison als Stabilisator für die Abwehr geholt, stellte bereits nach vier Minuten unter Beweis, warum in den letzten Wochen statt ihm der 17-Jährige Finn Jeltsch spielen durfte. Der erfahrene Spanier leistete sich einen folgenschweren Fehlpass, Robert Glatzel bedankte sich. “Wir verteilen Geschenke”, analysierte Jan Gyamerah völlig richtig, denn auch in der Folge war es für den Gegner viel zu leicht, Tore gegen den Club zu schießen.

Zwar gelang ein nicht unverdienter Ausgleich durch Lukas Schleimer, doch Hamburgs minimaler Aufwand in der Offensive wurde mit zwei weiteren Treffern belohnt. Eine Flanke und ein einfacher Doppelpass genügten in diesem Fall, um den Club komplett auszuhebeln. Die Art und Weise des Defensivverhaltens war phasenweise – mal wieder – nicht zweitligatauglich. Spielerische Ansätze ja, Stabilität gegen den Ball nein. Ein Lerneffekt in dieser Saison blieb aus.

Der schlechte letzte Eindruck

“Der ominöse rote Faden”, von dem Fiel nach der Pleite beim HSV sprach, hat sich erneut durchgezogen. An Spielsequenzen, in denen der Club teilweise gefällig daherkam, reihten sich minutenlange Phasen, in denen Zweikämpfe und defensive Läufe nahezu verweigert wurden. Sportlich ging es freilich um nichts mehr, wie Fiel aber treffend sagte: “Der letzte Eindruck bleibt immer ein bisschen haften.”

Der Club geht mit einem unguten Gefühl aus dieser Saison, die ohne Can Uzun mit Sicherheit noch deutlich unangenehmer geendet hätte. Ein Umbruch steht vor der Tür, der größte wohl seit dem Abstieg aus der Bundesliga 2019. Die handelnden Personen, allen voran Sportdirektor Olaf Rebbe, müssen liefern. Einen ähnlichen roten Faden darf es ab sofort nicht mehr geben.

“… dann musst du schwimmen”: Reichert darf sich gegen den HSV beweisen

Zum Saisonabschluss geht es für den 1. FC Nürnberg zum Hamburger SV. Große Entscheidungen stehen am Sonntag nicht mehr an, dafür aber ein besonderer Tag für Jan Reichert. Der FCN-Keeper wird zwischen den Pfosten stehen.

Jan Reichert wird am Sonntag sein Profidebüt für den 1. FC Nürnberg feiern.

Jan Reichert wird am Sonntag sein Profidebüt für den 1. FC Nürnberg feiern.

IMAGO/Zink

Die einen haben den Aufstieg klar verpasst, die anderen ihren Klassenerhalt vor dem letzten Spieltag bereits unter Dach und Fach gebracht. Wenn der Hamburger SV am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) den 1. FC Nürnberg empfängt, fehlt es also sportlich an der ganz großen Relevanz. Von einem Schaulaufen möchte der Nürnberger Trainer Cristian Fiel allerdings nichts wissen.

“Ich will, dass wir die Saison gut zu Ende bringen und das Spiel konzentriert angehen. Wir fahren da nicht zum Spaß hin, wir versuchen zu gewinnen. Es sind nochmal drei Punkte, du kannst nochmal gewinnen”, erklärte der 44-Jährige auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel und verwies dabei auf die durchweg enttäuschende Rückrunde des FCN. “Über die letzten Wochen ist viel gesprochen worden, deshalb hätte ich nichts dagegen, mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause zu gehen.”

“Es geht darum, danke zu sagen”

Insbesondere, um sich auch nochmal beim Anhang zu bedanken, der trotz aller Schwierigkeiten die Mannschaft stets unterstützt hat. “Es geht darum, danke zu sagen an die Leute, die auswärts gefahren sind und die hier im Stadion waren. Ich glaube, dass es nicht so einfach war. Ich sage mit voller Überzeugung, dass die Unterstützung im Stadion zuhause wie auswärts immer top war. Das ist nicht selbstverständlich.”

Gegen die Rothosen muss der Spanier neben dem gesperrten Can Uzun sowie den verletzten Daichi Hayashi und Marcel Wenig, die den FCN wie sieben weitere Profis allesamt verlassen werden, auch auf Kanji Okunuki und die ebenfalls scheidenden Christopher Schindler und Florian Hübner verzichten. “Es tut mir sehr leid für beiden. ‘Schindi’ konnte sich schon etwas länger darauf vorbereiten, dass es im Sommer zu Ende ist. Trotzdem hätte ich ihn gerne noch einmal auf dem Platz gesehen”, äußerte Fiel sein Bedauern über den Ausfall der beiden Verteidiger.

Während Schindler nach einem Kreuzbandriss und einem Mittelfußbruch seit April aufgrund einer Muskelverletzung fehlt, verletzte sich Hübner erst Anfang des Monats beim 1:3 in Düsseldorf bei einer Rettungsaktion. “Das ist einfach 1000 Prozent Hübner. Er schmeißt sich in alles rein, gibt immer Vollgas, immer 100 Prozent. Dann kann sowas passieren. Umso bitterer, dass er jetzt nicht nochmal auf dem Platz stehen kann.”

Irgendwann wirst du reingeschmissen und dann musst du schwimmen.

Cristian Fiel über das bevorstehende Debüt von Jan Reichert

Erstmals das Feld für die Profis betreten wird am Sonntag aller Voraussicht nach Jan Reichert. Der 22-jährige Torhüter, der seit 2021 in Nürnberg unter Vertrag steht und bislang die Rolle der Nummer drei innehat, darf sein Profidebüt feiern. “Weil es die letzte Spieltags-Pressekonferenz in diesem Jahr ist, kann ich verraten, dass Jan Reichert im Tor stehen wird”, verriet Fiel und lobte den gebürtigen Schweinfurter: “Er ist ein wirklich guter Torwart, noch dazu ein guter Junge, der von Tag eins hart an sich gearbeitet hat und das in jedem Training tut. Deshalb kriegt er dieses Spiel zu Recht.”

Reichert bekommt somit die Chance, sich für Höheres zu beweisen – die bisherige Nummer eins Carl Klaus verlässt den FCN schließlich im Sommer. “Dass er Talent hat, wissen wir alle. Aber wie ich es bei den anderen Jungs auch gesagt hab, irgendwann wirst du reingeschmissen und dann musst du schwimmen”, sagt Fiel und ergänzt: “Das ist kein Druck, das ist einfach so. Ich bin mir sicher, dass er es gut machen wird.”

Auch Torhüter Klaus geht: Nürnberg verabschiedet zehn Spieler

Der 1. FC Nürnberg steht vor einem großen Umbruch im Sommer. Vor dem letzten Saisonspiel beim Hamburger SV verabschiedeten die Franken neun Spieler, die den Verein verlassen werden. Weitere dürften dazukommen.

Carl Klaus und James Lawrence verlassen den FCN.

Carl Klaus und James Lawrence verlassen den FCN.

IMAGO/Zink

Während der Vorbereitung auf das Gastspiel am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim Hamburger SV hat der 1. FC Nürnberg im Rahmen eines Mannschaftsabends die Spieler verabschiedet, die nächste Saison nicht mehr für den Club auflaufen werden. Gleich acht Akteure waren es, die posierend vor dem Mannschaftstrakt am Valznerweiher, ein eingerahmtes Trikot zum Abschied überreicht bekamen. Daichi Hayashi fehlte auf dem Foto, der Japaner, dessen Leihe nicht verlängert wird, befindet sich nach einer Knieverletzung bereits wieder in der Heimat.

Sportlich am schmerzhaftesten sind dabei die Abgänge von Top-Torjäger Can Uzun und Linksverteidiger Nathaniel Brown. Während Uzun für eine Rekordablöse von etwa 10 Millionen Euro aller Voraussicht nach nach Frankfurt transferiert wird, hat Brown bereits im Winter einen Vertrag bei der SGE unterschrieben. Die abgelaufene Rückrunde spielte der gebürtige Amberger auf Leihbasis beim FCN. Brown wird dem Club etwa drei Millionen Euro in die klamme Kasse spülen.

Ablösefrei verlässt den Verein derweil das Verteidiger-Trio um Christopher Schindler, Florian Hübner und James Lawrence. Alle drei waren in dieser Spielzeit von Verletzungen geplagt, die Verträge wurden daher nicht verlängert. Das gilt auch für Winterneuzugang Sebastian Andersson, der in 14 Spielen zweimal traf, und Felix Lohkemper, der in insgesamt fünf Jahren in Franken 66 Spiele absolvierte (elf Tore).

Auch Wenig geht

Ebenso wurde der Leihvertrag von Marcel Wenig, der sich im Wintertrainingslager einen Kreuzbandriss zuzog, nicht verlängert.

Gesondert gab der Club derweil bekannt, dass auch Stammtorhüter Carl Klaus nicht in Nürnberg bleiben wird. Der langjährige Ersatzmann lief Christian Mathenia in der Rückrunde den Rang ab, blieb dabei viermal ohne Gegentor. “Dass ich den ruhmreichen Club mit der Nummer 1 auf dem Rücken vertreten durfte, erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit. Ich wünsche dem Club und insbesondere dem Torwartteam nur das Beste für die Zukunft”, so Klaus.

Mathenia dürfte derweil auch in der neuen Saison nicht mehr über die Rolle des zweiten Torhüters hinauskommen, auch beim 32-Jährigen ist ein Verbleib nicht garantiert.

Einige unzufriedene Spieler

Unzufrieden mit ihren jüngsten Einsatzzeiten waren auch die Defensivspieler Ivan Marquez, Ahmet Gürleyen und Erik Wekesser. Alle drei haben noch Vertrag, dürften unter Cristian Fiel aber auch in der neuen Saison eine untergeordnete Rolle spielen. Gleiches gilt für Johannes Geis und Taylan Duman. Nachwuchsstürmer Julian Kania strebt derweil eine Leihe in die 3. Liga an.

Auf Sportdirektor Olaf Rebbe, der mit Casper Jander bisher nur einen neuen Spieler verpflichtet hat, wartet somit ein herausfordernder Transfer-Sommer. Anders als in den letzten Jahren verfügt der Club ob der hohen Einnahmen aber durchaus über finanzielle Mittel.

Nach feststehendem Abstieg: Cankaya verlängert bei den Clubfrauen

In der vergangenen Saison führte Osman Cankaya die Frauen des 1. FC Nürnberg noch als Trainer zum Aufstieg in die Bundesliga. Seit der laufenden Spielzeit agiert er als sportlicher Leiter – und geht nun auch den Weg zurück in die Zweitklassigkeit mit. Das Ziel für die kommenden Jahre ist dabei klar.

Hat seinen Vertrag beim FCN verlängert: Osman Cankaya.

Hat seinen Vertrag beim FCN verlängert: Osman Cankaya.

IMAGO/Zink

Nach einem Jahr in Deutschlands höchster Spielklasse ist der Bundesliga-Traum schon wieder vorbei. Lange konnten die Clubfrauen den Abstiegskampf spannend gestalten, stiegen aber nun am vergangenen Sonntag nach nur einem Jahr wieder ab (0:4 in München). Sonderlich verwunderlich ist diese Entwicklung nicht, ging der FCN doch bereits mit dem mit Abstand geringsten Etat aller Klubs in die Saison.

Verantwortlich für unter anderem die Kaderzusammensetzung ist seit dieser Spielzeit der Deutsch-Bosnier Cankaya, der schon 2014 beim Club einstieg und zunächst im Jugendbereich tätig war, ehe er drei Jahre später als hauptverantwortlicher Trainer die erste Mannschaft übernahm. 2021 schaffte der 35-Jährige dann den Aufstieg in die 2. Bundesliga, nur zwei Jahre später stand die Rückkehr ins deutsche Oberhaus fest. In dieser Saison installierte er als sportlicher Leiter den niederländischen Coach Thomas Oostendorp.

Rebbe: “Hervorragende Arbeit”

Am Dienstagvormittag verkündete der FCN nun, dass der Vertrag von Cankaya verlängert werde. “Wir freuen uns sehr, dass Osman dem 1. FC Nürnberg über den Sommer hinaus erhalten bleibt. Er hat maßgeblichen Anteil am gestiegenen Stellenwert des Frauenfußballs in Nürnberg. Wir sind uns sicher, dass er diese Entwicklung trotz des Abstiegs fortsetzen wird”, freut sich Nürnbergs Kaufmännischer Vorstand Niels Rossow über die Ausdehnung des Arbeitspapiers. Auch Sportdirektor Olaf Rebbe lobt Cankaya in den höchsten Tönen, betont dessen “hervorragende Arbeit”. Die Zusammenarbeit mit dem Frauenfunktionär sei von “gegenseitigem Vertrauen” geprägt.

Club will zurück in die Bundesliga

Cankaya selbst bedankt sich “für das entgegen gebrachte Vertrauen. Was hier in den letzten Jahren gemeinsam auf die Beine gestellt wurde, beeindruckt mich wahnsinnig und zeigt, mit welchem Engagement der FCN den Frauenfußball fördern und für die Zukunft aufstellen möchte”. Das Ziel für die nächsten Jahre ist derweil klar: “Trotz des nun feststehenden Abstiegs wollen wir den Weg, den wir in den letzten Jahren gegangen sind, fortsetzen und sind der festen Überzeugung, dass wir so mittelfristig den 1. FC Nürnberg in der Bundesliga etablieren können.”

Club-Abstieg besiegelt: Dominanter FC Bayern triumphiert im letzten Heimspiel

Nach der Niederlage im DFB-Pokal-Finale haben sich die Frauen des FC Bayern angemessen von ihren Fans verabschiedet. Im letzten Liga-Heimspiel besiegelte der Deutsche Meister zudem den Abstieg des 1. FC Nürnberg.

Die Frauen des FC Bayern München ließen gegen den 1. FC Nürnberg im letztem Heimspiel der Saison nichts anbrennen.

Die Frauen des FC Bayern München ließen gegen den 1. FC Nürnberg im letztem Heimspiel der Saison nichts anbrennen.

IMAGO/Michaela Merk

Die Münchnerinnen, seit vergangenem Wochenende vorzeitig Deutscher Meister, begannen nach dem 0:2 im DFB-Pokal-Finale gegen Wolfsburg mit fünf Startelf-Wechseln. Anstelle von Gwinn, Eriksson, Naschenweng, Damnjanovic und Schüller (alle Bank) entschied sich Coach Alexander Straus für Hansen, Sembrant, Bayings, Lohmann und Simon, die ihr Startelf-Comeback nach zehn Monaten feierte.

Die Gäste aus Nürnberg gingen am FC Bayern Campus derweil mit dem Ziel ins Spiel, den drohenden Abstieg doch noch einmal zu vertagen. Dieser vage Traum der klar unterlegenen Club-Frauen, die zuletzt dreimal in Folge verloren hatten, sollte allerdings bereits nach wenigen Minuten platzen.

Harder-Hattrick nach 18 Minuten

Fünf Minuten dauerte es, ehe Harder ihren ersten Treffer an diesem Sonntagnachmittag erzielen konnte. Mit einem Steckpass fand Bayings die Lücke in Nürnbergs Defensive, in die Harder einlief, sich gegen Guttenberger behauptete und souverän zum 1:0 einschob.

Dass sich die Dänin für das letzte Heimspiel in dieser Saison einiges vorgenommen hatte, stellte sie nur wenig später erneut unter Beweis. In der 13. Minute musste Harder nach Bühls uneigennütziger Vorlage nur noch einschieben, kurz darauf köpfte sie den Ball nach Flanke von Bühl platziert in die Maschen (18.).

Weitere Treffer folgten bis zur Pause nicht, die Gastgeberinnen waren jedoch weiterhin klar spielbestimmend. Mit einem Drei-Tore-Rückstand startete der Club folglich in den zweiten Abschnitt – und fand zumindest defensiv zu größerer Stabilität.

Frauen-Bundesliga, 21. Spieltag

Schüller trifft zum Endstand – FCN verabschiedet sich

Nachdem Lohmann kurz nach dem Wiederanpfiff am rechten Pfosten scheiterte, fuhren die dominanten Münchnerinnen einen Gang runter, ohne dabei nachlässig zu werden.

Ganz verschont blieben die Nürnbergerinnen jedoch auch im zweiten Abschnitt nicht, denn die eingewechselte Schüller legte in der 78. Minute per Kopf den vierten FCB-Treffer nach.

Für den perfekten Abschluss aus Sicht des Deutschen Meisters sorgte im Anschluss eine weitere Einwechslung. Ersatztorhüterin Nayler, deren Vertrag zum Saisonende ausläuft, ersetzte in den Schlussminuten Stammkeeperin Grohs (81.).

Ein Torerfolg war den FCN-Frauen vor ausverkauftem Publikum nicht mehr vergönnt, sodass der Abstieg endgültig Realität wurde. Am letzten Spieltag der Frauen-Bundesliga sind die Bayern am Pfingstmontag (15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim gefordert. Der Club empfängt zur gleichen Zeit Mitabsteiger MSV Duisburg.

Ein zu mutiges Ansinnen: Nürnberg steigt direkt wieder ab

Nach nur einem Jahr ist das Abenteuer Bundesliga für die Frauen des 1. FC Nürnberg schon wieder vorbei. Dabei haben sie sich angesichts von sehr begrenzten Mitteln beachtlich geschlagen.

Am Ende reichte es nicht: Der 1. FC Nürnberg ist in die 2. Liga abgestiegen.

Am Ende reichte es nicht: Der 1. FC Nürnberg ist in die 2. Liga abgestiegen.

IMAGO/foto2press

Eigentlich hätte der Spielverlauf am 23. März in Köln sinnbildlich bestens gepasst. Einen 3:0-Vorsprung verspielte der 1. FC Nürnberg da nach der 79. Minute gegen den Effzeh, kassierte den Ausgleich in der Nachspielzeit und brachte sich um alle Mühen.

Doch weil Club-Stürmerin Medina Desic tatsächlich noch das 4:3 erzielte, kam im Tabellenkeller zwischenzeitlich wieder Spannung auf. Plötzlich lag der fränkische Aufsteiger wieder in Reichweite des rettenden Ufers, Hoffnung keimte. Am Ende aber doch vergebens.

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Die erhoffte Aufholjagd blieb aus, die Heimspiele gegen die SGS Essen (0:4) und am Montag gegen RB Leipzig (0:1) gingen verloren. Spätestens seit der knappen Niederlage gegen den Mitaufsteiger aus Sachsen rückte das Ziel Klassenerhalt in weite Ferne.

Überhaupt war es die Heimschwäche, die den Nürnbergerinnen zum Verhängnis wurde. Kein Heimsieg, nur zwei magere Pünktchen und eine gruselige Tordifferenz von 5:30 vor heimischer Kulisse lautete die ernüchternde Bilanz im heimischen Max-Morlock-Stadion.

Drei verhängnisvolle Verletzungen

Durch die 0:4-Niederlage am Sonntag beim FC Bayern München steht fest, dass das Abenteuer Bundesliga für die Elf von Thomas Oostendorp nach nur einem Jahr wieder vorbei ist. Sechs Punkte Rückstand auf den 1. FC Köln lassen sich am letzten Spieltag nicht mehr aufholen.

Die Club-Frauen starteten nach dem euphorisch gefeierten Aufstieg im vergangenen Sommer mit dem geringsten Etat aller zwölf Bundesligisten ins Oberhaus. Entsprechend ging man mit einer blutjungen, weitgehend unerfahrenen Mannschaft (nur drei Akteurinnen hatten überhaupt schon Bundesligaspiele bestritten) das Abenteuer 1. Liga an – im steten Bewusstsein, dass das Abstiegsgespenst ständiger Begleiter sein würde und der Klassenerhalt einer Sensation gleichkäme.

Trotzdem gingen die Fränkinnen auf Nichtabstiegsplatz zehn in die Winterpause. Die sportliche Führung verstärkte den Kader, holte etwa die belebende Amira Arfaoui von Bayer 04 Leverkusen sowie die wuchtige isländische Nationalspielerin Selma Sol Magnusdottir für die Sechserposition. Zwei gute Griffe, die dem Nürnberger Spiel sichtlich guttaten. Doch Arfaoui riss sich Anfang April bei der Schweizer Nationalmannschaft den Meniskus und fehlte in der entscheidenden Phase der Saison.

Anders als Duisburg hielt der FCN meistens mit

Das Verletzungspech blieb den Club-Frauen die gesamte Saison über treu. Beide Torhüterinnen, Lea Paulick (Schulter) und Kristin Krammer (Meniskus), fehlten mit schweren Verletzungen lange, ebenso die Top-Scorerin der Vorsaison, Nastassja Lein (Syndesmose).

Ein Highlight hingegen: das 1:1-Remis im Dezember gegen den Meister FC Bayern, der seitdem übrigens sämtliche Bundesliga-Spiele gewann. Große Schlagzeilen schrieb der FCN aber ansonsten nur, als er strukturelle DFB-Defizite anprangerte und – gemeinsam mit anderen Klubs – männliche Referees in der Frauen-Bundesliga forderte.

Drei Siege aus 20 Spielen stellen letztendlich die Bilanz eines Absteigers dar. Auch wenn der FCN ganz anders als Mitabsteiger MSV Duisburg lange Tuchfühlung zum rettenden Ufer halten konnte und in vielen Partien mithielt, oftmals nur knapp und unglücklich unterlag wie beim 1:2 gegen Bayer Leverkusen im Februar oder beim 0:1 am 3. Spieltag beim VfL Wolfsburg.

Dauerbrennerin May hört mit 24 auf

Für den Sportlichen Leiter Osman Cankaya ist die Erfahrung auf höchstem nationalen Level von unschätzbarem Wert und der Abstieg keine Katastrophe, sondern Teil des Nürnberger Wegs. Kurzfristiges Ziel ist der ersehnte Heimsieg im Saisonabschluss gegen Schlusslicht Duisburg.

Dieser würde auch die Karriere von Dauerbrennerin Jessica May würdig abrunden. Die Verteidigerin, die seit fünfeinhalb Jahren in keinem Ligaspiel auch nur eine einzige Sekunde verpasst hat, beendet ihre Karriere in diesem Sommer mit 24 Jahren. Sie möchte sich auf ihre Karriere als Grundschullehrerin konzentrieren.

pab, Martin Bauer

Fiel fällt “gar kein so großer” Stein vom Herzen – Uzun verabschiedet sich

Der 1. FC Nürnberg hat seine Niederlagenserie beendet und mit einem 3:0 gegen die SV Elversberg den Klassenerhalt aus eigener Kraft geschafft. Coach Cristian Fiel äußerte sich nach dem Spiel kryptisch, Youngster Can Uzun bedankte sich.

Gut gemacht, Can: Club-Coach Cristian Fiel mit Youngster Uzun bei dessen Auswechslung.

Gut gemacht, Can: Club-Coach Cristian Fiel mit Youngster Uzun bei dessen Auswechslung.

IMAGO/Zink

Ob ihm denn jetzt ein großer Stein vom Herzen gefallen sei, wurde Cristian Fiel nach dem Ende der Partie bei Sky gefragt. “Im Moment ist er gar nicht so groß, weil andere Dinge überwiegen, die aber nicht hierhin gehören”, sagte der FCN-Trainer. Was das genau bedeutet, wurde nicht klar, und ehe eine Nachfrage erfolgen konnte, fuhr der 44-Jährige, weiterhin sehr sachlich, fort: “Diese 40 Punkte sind nun erreicht, das ist die Berechtigung, in der nächsten Saison in der 2. Liga zu spielen – die nehmen wir.”

Uzun legt vor und trifft dann zum 16. Mal

Dass der Club mit seinem erst fünften Heimsieg in dieser Saison diese Marke nach langem Anlauf erreicht hat – zuvor blieben die Franken in fünf Partien in Folge ohne Punkt -, dafür sorgte nicht zuletzt Can Uzun. Mit einem feinen Assist leitete der Youngster Felix Lohkempers Führungstor ein (43.), ehe er im zweiten Durchgang nach starkem Solo gegen insgesamt freilich nicht mehr allzu wehrhafte Saarländer mit seinem 16. Saisontor den 3:0-Endstand markierte (64.).

Ich kann sagen, dass es mein letztes Spiel für Nürnberg war.

Sein letztes im Club-Dress, wie der 18-Jährige hinterher bestätigte: “Ich kann sagen, dass es mein letztes Spiel für Nürnberg war”, sagte der beim Saisonfinale beim Hamburger SV wegen seiner fünften Gelben Karte fehlende Uzun und bedankte sich zum einen bei den Fans für die “unglaubliche Unterstützung in der gesamten Saison” sowie bei den FCN-Verantwortlichen. “Ich werde in Zukunft die Daumen drücken, dass es nächste Saison besser wird als dieses Jahr.”

Ob er für Eintracht Frankfurt spielen wird im nächsten Jahr? “Das werde ich bald bekannt geben”, kündigte Uzun an.

Fiel mit Kampfansage: “Morgen sind wir an der Reihe”

Zwei Spieltage vor dem Saisonende ist der 1. FC Nürnberg immer noch nicht gerettet. Im letzten Heimspiel soll die Wende endlich gelingen. Hierzu greift der Club zu einer Maßnahme, die für Trainer Cristian Fiel “sehr schade” ist.

Grübeln an der richtigen Aufstellung fürs letzte Heimspiel der Saison: Cristian Fiel (re.) und sein Co-Trainer Jerome Polenz.

Grübeln an der richtigen Aufstellung fürs letzte Heimspiel der Saison: Cristian Fiel (re.) und sein Co-Trainer Jerome Polenz.

IMAGO/Zink

Fünf Niederlagen in Folge, zudem die sofortige Entlassung von Sportvorstand Dieter Hecking am vergangenen Sonntag. Beim FCN herrscht im Saisonendspurt mächtig Unruhe. Am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) steht das letzte Heimspiel der laufenden Spielzeit an, für das die SV Elversberg im Max-Morlock-Stadion gastieren wird. Sonderlich viel mehr, als ein paar löbliche Worte wollte Fiel auf der Pressekonferenz vor dem Spiel aber nicht über den Gegner verlieren. Nicht etwa aus Desinteresse am Aufsteiger aus dem Saarland, sondern viel mehr der eigenen sportlichen Situation geschuldet.

Fiel: “Auf diesem Spiel liegt der Fokus”

Mit 37 Punkten rangiert der Club zwar noch fünf derer vor dem Relegationsplatz, will sich im Kampf um den Ligaverbleib aber freilich nicht auf die Konkurrenz verlassen. Das tat der Traditionsklub – wenn auch ungewollt – in den vorangegangenen Wochen viel zu oft. “Morgen sind wir an der Reihe. Egal was der Gegner macht, wir müssen den Punkt daruntersetzen”, wird Fiel deutlich und weißt auf die miserable Rückrunde hin: “Du kannst jetzt nicht mit einem Spiel Dinge, die die letzten Wochen nicht gut waren, vergessen machen.”

In Nürnberg müssen sich gerade viele Dinge dem großen Ziel, welches nun gezwungenermaßen Klassenerhalt lautet, unterordnen. So will Fiel zunächst nichts zum Hecking-Aus sagen: “Wir reden viel über Fokus, aber es ist einfach so. Auf diesem Spiel liegt der Fokus.” Sich zur Entlassung seines Förderers zu äußern, der Fiel im Sommer 2023 zum Cheftrainer beförderte, sei zu einem “anderen Zeitpunkt” geeigneter.

Dass die Lage rund um den Valznerweiher prekär ist, zeigt auch, dass der Club am frühen Samstagnachmittag auf die Verabschiedung seiner scheidenden Spieler verzichtet. Pressesprecher Christian Bönig begründete das mit der “sportlichen Situation”. So werde die “Verabschiedung der Spieler im kleinen Kreis im Rahmen der Mannschaft stattfinden”.

Hübner fehlt – Club einen Sieg vom Ligaverbleib entfernt

Für Fiel eine Maßnahme, die er als “sehr schade” einstuft. Gleichwohl weiß der 44-Jährige, dass es “eine Entscheidung des Vereins” ist, wofür die jüngsten sportlichen Ergebnisse verantwortlich seien. Auf die Personallage geblickt, fehlt Florian Hübner am Samstag wegen den Nachwirkungen einer Nackenprellung, die sich der Innenverteidiger bei der 1:3-Niederlage in Düsseldorf zuzog.

Die Marschroute für Samstag dürfte eindeutig sein: Gewinnt der FCN erstmals seit über zwei Monaten wieder (1:0 in Magdeburg Anfang März), ist der Klassenerhalt unabhängig der Ergebnisse der Konkurrenz sicher. Auch ein Remis könnte schon zum Ligaverbleib reichen, in diesem Fall bräuchte der FCN aber Schützenhilfe. Sogar eine Niederlage könnte mit den richtigen Ergebnissen auf den anderen Plätzen den Klassenerhalt bedeuten.

Was das fortlaufende Ausbleiben des Erfolgs aber für Fiel bedeuten würde, müsste der neue Sportvorstand entscheiden. Wobei: Wenn am Samstag Niederlage Nummer sechs in Serie erfolgt, dürfte sich das Thema ohnehin erledigt haben.

Nürnberg nach Niederlage gegen Leipzig so gut wie abgestiegen

Nürnberg hat das Heimspiel gegen Leipzig mit 0:1 verloren und ist quasi abgestiegen. Bei zwei noch ausstehenden Spielen beträgt der Rückstand auf Platz 10 sechs Punkte und 26 Tore.

Nürnbergs Schlussfrau Lea Paulick & Co. verloren am Montag gegen Leipzig.

Nürnbergs Schlussfrau Lea Paulick & Co. verloren am Montag gegen Leipzig.

IMAGO/Zink

Für Aufsteiger Nürnberg war es mit großer Wahrscheinlichkeit nur ein kurzes Intermezzo in der Bundesliga. Am Montag hatten die Frauen des Club nochmal die Chance, sich dem rettenden Ufer zu nähern. Die Chance wurde vertan, auch das Heimspiel gegen Leipzig wurde knapp mit 0:1 verloren.

Die entscheidende Szene der Partie ereignete sich in der 33. Minute: Andrade ging mit einem feinen Beinschuss an Scholz vorbei und wurde dann im Strafraum getroffen, dafür gab es Elfmeter. Den Strafstoß verwandte Fudalla gekonnt rechts oben (34.).

Frauen-Bundesliga, 20. Spieltag

Somit stand im 20. Saisonspiel die bereits 14. Niederlage für die Nürnbergerinnen zu Buche. Speziell zu Hause wollte es für den Aufsteiger einfach nicht laufen, in zehn Begegnungen vor heimischer Kulisse gab es für den 1. FCN lediglich zwei Punkte bei nur fünf erzielten Treffern.

Der Angriff war in der gesamten Saison ein Problem, mit nur 14 erzielten Treffern stellt der Aufsteiger zusammen mit dem abgeschlagenen Schlusslicht Duisburg die harmloseste Offensive der Liga.

Rein rechnerisch steht der Abstieg zwar noch nicht fest, allerdings sind sechs Punkte und 26 Tore Rückstand in zwei Spielen wohl kaum mehr aufzuholen. Nach einem kurzen Intermezzo von einem Jahr werden sich die Nürnbergerinnen auf den bitteren Gang in die 2. Bundesliga vorbereiten müssen.

Während es auf der einen Seite lange Gesichter gab, konnte sich auf der anderen Seite RB freuen. Durch den Dreier machten die Leipzigerinnen nämlich den Klassenerhalt perfekt.

Zwei Begegnungen stehen in der aktuellen Saison nun noch auf dem Programm. Weiter geht es am kommenden Sonntag (14 Uhr) die Nürnbergerinnen auswärts beim FC Bayern. Schon am Freitag (18.30 Uhr) empfängt Leipzig die TSG Hoffenheim.