Fiel deutet Experimente an: “Da kann noch etwas passieren”

Nur zehn Punkte aus den vorangegangenen zehn Zweitliga-Partien bedeuten, dass der 1. FC Nürnberg neuerdings seinen Blick in die untere Tabellenhälfte werfen muss. Zum gesicherten Klassenerhalt fehlt noch ein Sieg. Den wünscht sich Trainer Cristian Fiel sehnlichst, schließlich würde der Spanier im Saison-Endspurt noch gerne herumexperimentieren.

Sehnt den sicheren Klassenerhalt herbei: Nürnbergs Trainer Cristian Fiel.

Sehnt den sicheren Klassenerhalt herbei: Nürnbergs Trainer Cristian Fiel.

IMAGO/Zink

Trotz Nieselregen, kalten Temperaturen, sowie der sportlichen Situation erwartet der Club fürs Heimspiel gegen Paderborn am Freitag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) rund 28.000 Zuschauer. Die würden allesamt gerne einen Dreier bejubeln, der letzte vor heimischer Kulisse liegt schließlich schon rund anderthalb Monate zurück.

Nur ein Punkt aus den letzten vier Spielen

“Es wird darum gehen, dass wir unser Gesicht zeigen, wie wir es in Berlin getan haben”, blickt FCN-Coach Fiel aufs Duell mit dem SCP voraus. Wohl wissend, dass seine Mannschaft “noch den ein oder anderen Punkt” braucht, um nicht doch noch in den Abstiegsstrudel zu geraten. Bei Hertha BSC hatten die Mittelfranken die Partie über weite Strecken unter Kontrolle, gaben den zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Vorsprung aber noch aus der Hand. Vom anstehenden Gegner erwartet Fiel “eine Mannschaft, die ähnlich wie wir nicht aus ihrem besten Moment kommt. Sie agieren mit vielen langen Bällen, entwickeln aber auch viele Chancen”.

Die Nürnberger selbst sind seit vier Zweitliga-Spielen sieglos. Zwischen den Heim-Niederlagen gegen St. Pauli (0:2) und Kiel (0:4) trennte sich der Club 3:3 in Berlin und verlor jüngst 0:2 bei Abstiegskandidat Schalke 04. “Wir spielen zu oft den schlampigen Pass, gewinnen nicht das direkte Duell oder trauen uns erst gar nicht, vorne in den Strafraum zu gehen”, bemängelt Fiel und führt aus: “Wir haben zu oft diesen Moment, wo wir denken: ‘Hey, mein Mitspieler macht das schon, der braucht nicht meine Hilfe.’ Und auf einmal ist dann der Gegenspieler an uns vorbei und wir schauen uns um und merken, dass es zu spät ist.”

Hungbo wieder eine Option

Einer, der beim Vorhaben, die 40-Punkte-Marke zu knacken, wieder dabei sein könnte, ist Joseph Hungbo. Der englische Flügelspieler feierte bei der deutlichen Niederlage gegen die KSV Holstein sein Comeback in der Startelf (erstmals seit dem 2. Spieltag), wurde aber bereits in der zwölften Minute mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.

“Diese Trainingswoche war besser als die letzte”, ordnet Fiel die Leistungen des 24-Jährigen ein. “Man hat gemerkt, dass ihm das zu schaffen gemacht hat, allerdings zu lange. So etwas muss man abhaken und dann geht es vorwärts.” Weil seine Trainingsleistungen in dieser Woche im Vergleich zur Vorwoche (“nicht gut”) “ok” waren, sei er für den Freitag eine Option.

Reicherts Debüt noch in dieser Saison?

Doch egal, ob mit oder ohne den gebürtigen Londoner hat der FCN am Freitagabend ein Ziel, welches Klassenerhalt heißt. Sollten im Duell mit Paderborn drei Punkte herausspringen, könnte Fiel seine Gedanken, noch einige Nachwuchsspieler in dieser Saison einzusetzen, im Endspurt bewahrheiten. “Da kann vielleicht noch etwas passieren”, ließ der 44-jährige Spanier durchklingen. Damit gemeint dürfte vor allem Torhüter Jan Reichert sein.

Rund um den Valznerweiher wird spekuliert, dass die aktuelle Nummer drei eine ernsthafte Option für den Posten des Stammkeepers in der kommenden Spielzeit sein könnte. Weil der 22-Jährige, der im Sommer 2021 aus Schweinfurt nach Nürnberg wechselte, noch kein einziges Zweitliga-Spiel gemacht hat, würden sich die letzten Spiele dieser Saison optimal fürs Debüt anbieten. Dazu werden aber erst einmal dringend drei Punkte benötigt.