Emotionaler Lautaro Martinez kündigt an: “Wir wollen mehr Trophäen”

Emotionaler Lautaro Martinez kündigt an: “Wir wollen mehr Trophäen”

Kein Kraut war gewachsen, um Inter Mailand beizukommen. Und so krönten sich die Nerazzurri am Montagabend passenderweise im Derby fünf Serie-A-Spieltage vor Schluss zum neuen Meister. Lautaro Martinez vergoss Tränen.

Feierte ausgelassen mit den Fans den vorzeitigen Titelgewinn der Serie A: Inter-Kapitän Lautaro Martinez

Feierte ausgelassen mit den Fans den vorzeitigen Titelgewinn der Serie A: Inter-Kapitän Lautaro Martinez

IMAGO/Sportimage

Statistiken verraten nicht immer das tatsächliche Bild. Doch im Falle der hochverdienten italienischen Meisterschaft von Inter Mailand 2023/24, die durch das 2:1 im Derby gegen Stadtrivale Milan fünf Runden vor Schlussstrich 17 (!) Punkte vor dem Rest des Feldes liegen, ist die Sachlage klar. Die Zahlen der Nerazzurri unterstreichen das, was sich auf dem Platz seit 33 Spieltagen abspielt – dick und fett.

Nur eine Niederlage? Am nähesten kommen Rekordmeister Juventus und Überraschungsmannschaft Bologna mit jeweils fünf. 79 erzielte Treffer? Bestwert weit vor dem Zweiten Milan (64). 18 Gegentore? Lediglich Juve und Bologna (je 26) reichen einigermaßen heran.

Das dürfte vor allem Erfolgstrainer Simone Inzaghi, seit 2021 im Amt und bislang “nur” dreimaliger Coach einer Pokalsiegermannschaft (Lazio 2019 und Inter in den beiden jüngsten Spielzeiten), freuen. Der 48-jährige Ex-Profi und Lazio-Doublesieger von 2000 orchestrierte das auf dem Papier qualitativ hochwertig zusammengestellte Konstrukt zu einer homogenen Masse. Dabei verstand es Inzaghi auch, neue Spieler wie Torwart Yann Sommer oder Torjäger Marcus Thuram bestens und vor allem direkt erfolgreich zu integrieren.

Lautaro zeigt sich gerührt

Während Ersterer nach seinem kurzen Bayern-München-Intermezzo bislang in 30 Serie-A-Einsätzen stolze 18-mal (!) ohne Gegentor geblieben ist, kommt der im Sommer aus Gladbach gekommene Franzose auf zwölf Tore und elf Vorlagen in 31 Spielen. Thuram kristallisierte sich dabei direkt als kongenialer Partner zu Kapitän Lautaro Martinez (23 Treffer in 29 Matches) heraus – und das, nachdem der argentinische Weltmeister im Vergleich zur Spielzeit 2022/23 erst seinen langjährigen Partner sowie Garanten Romelu Lukaku (Roma) verloren hatte.

Ich widme diesen Titel meiner Familie in Argentinien, meinen Kindern, meinen Mitspielern und all den Fans.

Lautaro Martinez

Lautaro war es nun an diesem Derby-Montag auch, der unmittelbar nach Schlusspfiff vors DAZN-Mikrofon schritt und zum Ausdruck brachte, was Inter Mailand auf dem Weg zum 20. Scudetto der Vereinsgeschichte vollbracht hatte.

Mit leicht tränenunterlaufenen Augen sagte der 26-jährige Torgarant (seit 2018 im Verein): “Ich muss weinen, weil wir diese Freude so sehr verdient haben. Wir haben hart gearbeitet, viel gelitten – und ich widme diesen Titel meiner Familie in Argentinien, meinen Kindern, meinen Mitspielern und all den Fans.” Und weiter: “Ich bin gleich doppelt glücklich, dass uns das heute hier gelungen ist. Ich hab dem Team gesagt, dass wir in einer besonderen Situation sind, die es so bisher noch nicht gegeben hat – hier einen Sieg im ‘Rossoneri-Stadion’ zu erreichen.” Und genau eben dadurch fünf Spieltage vor Schluss alles klar in Sachen Meisterschaft zu machen.

Früher war übrigens in der langen Serie-A-Geschichte noch kein Scudetto-Gewinn geglückt – ebenfalls fünf Runden vor Ende war das bislang dem FC Turin 1947/48, der Fiorentina 1955/56, Juventus 2018/19, Napoli 2022/23 und schon einmal Inter (2006/07) vorbehalten.

“Die Party wird heute Nacht kein Ende finden”

Lautaro, der momentan nur noch bis 2026 unter Vertrag steht und mit dem der Klub seit geraumer Zeit an einer Ausdehnung arbeitet, wollte zum Abschluss nicht auf formelle Gespräche beziehungsweise Zukunftsausblicke eingehen. Er versicherte lediglich, dass er hoffe, dass die Parteien zu einer guten Lösung und einer Fortführung der Zusammenarbeit kommen – und posaunte viel lieber noch in die Welt hinaus: “Heute will ich den Scudetto-Gewinn genießen, für den wir seit der Vorbereitung in Japan so hart gearbeitet haben. Wir haben Geschichte geschrieben, die Party wird heute Nacht kein Ende finden.” Und dann? “Wir wollen noch viel mehr Trophäen mit Inter holen.”