Mit einigen Veränderungen: Schultz will Mainz “über 90 Minuten jagen”

Mit einigen Veränderungen: Schultz will Mainz “über 90 Minuten jagen”

Der 1. FC Köln greift in Mainz nach dem möglicherweise letzten Strohhalm im Abstiegskampf der Bundesliga. Trainer Timo Schultz wünscht sich einen befreiten Auftritt seiner Mannschaft.

Timo Schultz hofft, dass sein 1. FC Köln in Mainz befreit aufspielen kann.

Timo Schultz hofft, dass sein 1. FC Köln in Mainz befreit aufspielen kann.

IMAGO/Beautiful Sports

Das 0:2 gegen Schlusslicht Darmstadt 98 war ein echter Tiefschlag für den 1. FC Köln, der Abstieg in die 2. Bundesliga rückt immer näher. Vier Spieltage vor Schluss fehlen bereits fünf Zähler zu Bochum auf Relegationsplatz 16 – und zum kommenden Gegner aus Mainz (15.).

“Man sucht natürlich nach Gründen”, blickte Trainer Timo Schultz vor dem Gastspiel in Mainz auf den schwachen Auftritt gegen den SVD zurück. “Manchmal ist man als Trainer eher analytisch unterwegs und schaut, was wir technisch und taktisch falsch gemacht haben. Ich glaube, diesmal war es einfach offensichtlich, dass die Jungs ihre PS nicht auf die Straße gebracht haben. Das ist das, was mich am meisten geärgert hat.”

FC-Profis sollen “einfach mal befreit aufspielen”

Im Nachgang des 29. Spieltags hatte der Coach für den Saisonspurt eine “Scheißegal-Stimmung” eingefordert. “Damit wollte ich nicht sagen, dass es uns egal ist, sondern, dass die Jungs einfach mal befreit aufspielen sollen”, erläuterte der 46-Jährige. Es gehe in den verbleibenden Spielen darum, “einfach Fußball zu spielen, einfach das zu machen, was die Mannschaft viel besser kann als gegen Darmstadt”.

Gestiegen sei der Druck jedenfalls nicht, auch wenn die Rettung immer unwahrscheinlicher wird. “Wir wissen, dass wir die Punkte brauchen. Die brauchten wir vorher und die würden wir auch danach brauchen. Unser Ansatz muss sein, dass wir erstmal das auf den Platz bringen, was wir auf den Platz bringen können”, forderte Schultz. “Mir als Trainer ist es am Wochenende erstmal wichtig, dass ich eine Mannschaft auf dem Platz sehe, die mutig und aggressiv nach vorne spielt, die den Ball haben will und mit aller Macht versucht, das Spiel zu gewinnen.” Dann könne man sich Chancen auf einen Sieg ausrechnen.

Wenn man die gleichen Sachen macht, dann erhält man die gleichen Ergebnisse. Entsprechend wird sich einiges ändern.

Timo Schultz

Die letzte Mannschaft, die einen Dreier in Mainz landete, war Werder Bremen am 20. Spieltag (1:0). Seither blieb die Mannschaft von Bo Henriksen zuhause sechsmal in Folge ungeschlagen (4-2-0). “Sie haben einen guten Lauf, konnten sich von unten ein bisschen absetzen und stehen jetzt vor uns. Sie sind nicht mehr in der Rolle des Jägers, sondern die Gejagten”, erklärte Schultz und kündigte an: “Wir sind eine Mannschaft, die sie jagen wollen, und das werden wir am Wochenende über 90 Minuten machen. Wir kennen die Tabelle und wissen, dass wir mit einem Sieg wieder eng dran sind. Das muss unser Ziel sein.”

Klar sei jedenfalls, dass der Auftritt gegen Darmstadt auch für Personal und Herangehensweise Konsequenzen nach sich zieht. “Wenn man immer die gleichen Sachen macht, dann erhält man immer die gleichen Ergebnisse. Entsprechend wird sich schon einiges ändern”, versprach Schultz. Unter anderem sei Damion Downs mittlerweile “eine absolute Alternative”. Für Justin Diehl komme ein Einsatz nach seinem Muskelfaserriss dagegen weiterhin zu früh, die Ausfallliste bleibt damit im Vergleich zur Vorwoche unverändert.