“Träumen brauchen wir nicht mehr”: Dynamo verabschiedet sich aus dem Aufstiegsrennen

Dynamo Dresden schlittert von einer Enttäuschung in die nächste und hat sich mit der Niederlage gegen Verl aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. Ausklingen lassen können die Sachsen die Saison allerdings nicht.

Nach der siebten Niederlage in Folge ist Kevin Broll ratlos.

Nach der siebten Niederlage in Folge ist Kevin Broll ratlos.

IMAGO/foto2press

Das Horrorjahr 2024 geht für Dynamo Dresden nahtlos mit der nächsten Enttäuschung weiter und hat einen neuen Tiefpunkt erreicht: Im Heimspiel gegen den SC Verl (0:1) verliert die SGD zum siebten Mal in Folge. Mittlerweile ist der Traditionsklub mit mickrigen 16 Punkten das schlechteste Team der Drittliga-Rückrunde.

Eine wirkliche Erklärung für den Absturz des Top-Favoriten auf den Aufstieg hat dabei keiner. “Das Ding ist, wir trainieren ja ganz gut, wir trainieren fleißig”, suchte Torhüter Kevin Broll am Mikrofon von MagentaSport eine Erklärung. Einst mit sieben Punkten Vorsprung auf den SSV Ulm in den zweiten Saisonabschnitt gestartet, durften die Sachsen am Samstagnachmittag “miterleben”, wie die Spatzen den Durchmarsch in die zweite Liga feierten, während den Elbstädtern das dritte Jahr Drittklassigkeit blüht.

Ein Spiegelbild der letzten Wochen

Immer wieder stößt Dynamo dabei auf die eigenen Unzulänglichkeiten. Die Niederlage gegen Verl ist wieder einmal ein Symbolbild für die sächsischen Probleme: Hinten ist das “Verteidigungsverhalten nicht konsequent genug”, vorne mangelt es an der “Abschlussqualität”. “Dann sieht es halt so aus, wie es aussieht”, resignierte Broll.

So reichte den Verlern am Samstagnachmittag eine strukturierte Defensiv-Leistung, ein gut aufgelegter Torhüter Luca Unbehaun und wenige Nadelstiche, um für hängende Köpfe und Zweifel bei der Dresdner Mannschaft zu sorgen. Eklatant einmal mehr die Fehler in der Defensive. Bereits in der vergangenen Woche führte ein überhastetes Einsteigen von Jacob Lewald zum Punktverlust bei Jahn Regensburg – gegen den Sportclub konterkarierten nun zwei vertikale Pässe sowie eine Flanke die gute Anfangsphase der Hausherren und sorgten dafür, dass bereits Mitte der ersten Hälfte “die Köpfe wieder nach unten gegangen” sind.

Dazu das leidige Thema: die Chancenverwertung. “Wir haben fünf, sechs gute Möglichkeiten”, ärgert sich auch Trainer Heiko Scholz und führte weiter aus: “Verl hat das Tor gemacht und eine weitere Möglichkeit gehabt.” Auch das “nötigen Spielglück” fehlte den Hausherren, als sich Schiedsrichter Marc Philip Eckermann gegen einen möglichen Elfmeter nach Vergehen von Nadj an Hauptmann entschied.

Dynamo kann sich kein Ausklingen der Saison erlauben

So bleiben zwei Spieltage vor Schluss nur noch Durchhalteparolen (“Kopf in den Sand stecken bringt auch nichts”) oder der Blick in die Realität. Bereits am Sonntag könnte bei einem Sieg von Preußen Münster gegen den 1. FC Saarbrücken (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) der direkte Aufstieg unmöglich sein. Und das, obwohl die Konkurrenz aus Regensburg (1:3) und Essen (0:2) geschwächelt hat. So verpasst Dynamo einmal mehr Big Points im Aufstiegskampf. “Ich habe immer daran geglaubt, wenn wir unsere Hausaufgaben machen”, führte Scholz aus, “dann besteht noch eine Chance.”

Doch nachdem seine Mannschaft bereits in der Vorwoche den Sieg verspielt hatte und nun gegen Verl den nächsten Rückschlag erlitt, bleibt dem Interimstrainer nur noch das Fazit: “Also träumen brauchen wir nicht mehr.” Dennoch geht es für die Sachsen noch um viel in dieser Saison: Nachdem bereits in dieser Saison der DFB-Pokal verpasst worden ist, wäre ein erneutes Verfehlen nicht nur finanziell ein weiterer großer Rückschlag für die Sportgemeinschaft.

So lautet auch für Torhüter Broll die Devise – sowohl für die restliche Drittliga-Saison, in der Platz vier zur Qualifikation im DFB-Pokal berechtigt, als auch für das Landespokalfinale gegen Erzgebirge Aue: “Solange noch etwas drinnen ist, sollten alle auch bis zur Haarspitze motiviert sein.”

“Träumen brauchen wir nicht mehr”: Dynamo verabschiedet sich aus dem Aufstiegsrennen

Dynamo Dresden schlittert von einer Enttäuschung in die nächste und hat sich mit der Niederlage gegen Verl aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. Ausklingen lassen können die Sachsen die Saison allerdings nicht.

Nach der siebten Niederlage in Folge ist Kevin Broll ratlos.

Nach der siebten Niederlage in Folge ist Kevin Broll ratlos.

IMAGO/foto2press

Das Horrorjahr 2024 geht für Dynamo Dresden nahtlos mit der nächsten Enttäuschung weiter und hat einen neuen Tiefpunkt erreicht: Im Heimspiel gegen den SC Verl (0:1) verliert die SGD zum siebten Mal in Folge. Mittlerweile ist der Traditionsklub mit mickrigen 16 Punkten das schlechteste Team der Drittliga-Rückrunde.

Eine wirkliche Erklärung für den Absturz des Top-Favoriten auf den Aufstieg hat dabei keiner. “Das Ding ist, wir trainieren ja ganz gut, wir trainieren fleißig”, suchte Torhüter Kevin Broll am Mikrofon von MagentaSport eine Erklärung. Einst mit sieben Punkten Vorsprung auf den SSV Ulm in den zweiten Saisonabschnitt gestartet, durften die Sachsen am Samstagnachmittag “miterleben”, wie die Spatzen den Durchmarsch in die zweite Liga feierten, während den Elbstädtern das dritte Jahr Drittklassigkeit blüht.

Ein Spiegelbild der letzten Wochen

Immer wieder stößt Dynamo dabei auf die eigenen Unzulänglichkeiten. Die Niederlage gegen Verl ist wieder einmal ein Symbolbild für die sächsischen Probleme: Hinten ist das “Verteidigungsverhalten nicht konsequent genug”, vorne mangelt es an der “Abschlussqualität”. “Dann sieht es halt so aus, wie es aussieht”, resignierte Broll.

So reichte den Verlern am Samstagnachmittag eine strukturierte Defensiv-Leistung, ein gut aufgelegter Torhüter Luca Unbehaun und wenige Nadelstiche, um für hängende Köpfe und Zweifel bei der Dresdner Mannschaft zu sorgen. Eklatant einmal mehr die Fehler in der Defensive. Bereits in der vergangenen Woche führte ein überhastetes Einsteigen von Jacob Lewald zum Punktverlust bei Jahn Regensburg – gegen den Sportclub konterkarierten nun zwei vertikale Pässe sowie eine Flanke die gute Anfangsphase der Hausherren und sorgten dafür, dass bereits Mitte der ersten Hälfte “die Köpfe wieder nach unten gegangen” sind.

Dazu das leidige Thema: die Chancenverwertung. “Wir haben fünf, sechs gute Möglichkeiten”, ärgert sich auch Trainer Heiko Scholz und führte weiter aus: “Verl hat das Tor gemacht und eine weitere Möglichkeit gehabt.” Auch das “nötigen Spielglück” fehlte den Hausherren, als sich Schiedsrichter Marc Philip Eckermann gegen einen möglichen Elfmeter nach Vergehen von Nadj an Hauptmann entschied.

Dynamo kann sich kein Ausklingen der Saison erlauben

So bleiben zwei Spieltage vor Schluss nur noch Durchhalteparolen (“Kopf in den Sand stecken bringt auch nichts”) oder der Blick in die Realität. Bereits am Sonntag könnte bei einem Sieg von Preußen Münster gegen den 1. FC Saarbrücken (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) der direkte Aufstieg unmöglich sein. Und das, obwohl die Konkurrenz aus Regensburg (1:3) und Essen (0:2) geschwächelt hat. So verpasst Dynamo einmal mehr Big Points im Aufstiegskampf. “Ich habe immer daran geglaubt, wenn wir unsere Hausaufgaben machen”, führte Scholz aus, “dann besteht noch eine Chance.”

Doch nachdem seine Mannschaft bereits in der Vorwoche den Sieg verspielt hatte und nun gegen Verl den nächsten Rückschlag erlitt, bleibt dem Interimstrainer nur noch das Fazit: “Also träumen brauchen wir nicht mehr.” Dennoch geht es für die Sachsen noch um viel in dieser Saison: Nachdem bereits in dieser Saison der DFB-Pokal verpasst worden ist, wäre ein erneutes Verfehlen nicht nur finanziell ein weiterer großer Rückschlag für die Sportgemeinschaft.

So lautet auch für Torhüter Broll die Devise – sowohl für die restliche Drittliga-Saison, in der Platz vier zur Qualifikation im DFB-Pokal berechtigt, als auch für das Landespokalfinale gegen Erzgebirge Aue: “Solange noch etwas drinnen ist, sollten alle auch bis zur Haarspitze motiviert sein.”

Erst Trainer, dann Sportchef: Dynamo hat auch Stamm auf der Liste

Dynamo Dresden will schon bald eine Entscheidung in der Trainerfrage treffen – und kommt damit dem ebenfalls noch gesuchten neuen Sportchef zuvor.

Geschäftsführer Kommunikation bei der SGD: David Fischer.

Geschäftsführer Kommunikation bei der SGD: David Fischer.

IMAGO/Hentschel

Normalerweise sucht ein Sportchef einen Trainer aus und stellt ihn ein. Doch in Dresden wird es wohl anders laufen. Denn die SGD sucht aktuell nicht nur einen Nachfolger für Coach Markus Anfang, sondern auch für den Anfang März entlassenen Sportgeschäftsführer Ralf Becker, dessen Stelle seit einer Woche offiziell ausgeschrieben ist.

Die Bewerbungsphase läuft bis zum 1. Mai, als eine zentrale Aufgabe wird in der Ausschreibung unter anderem die “Zusammensetzung des Trainerteams” genannt. Doch wie Kommunikationsgeschäftsführer David Fischer, der aktuell auch den sportlichen Bereich verantwortet, nun bei MagentaSport erklärte, “ist die Zielsetzung so, dass wir zuerst einen Trainer suchen, da das von den Zeitkorridoren sonst nicht stimmig ist.”

Wir sind optimistisch, dass wir eher einen Trainer als einen Geschäftsführer haben.

David Fischer

Fischer betonte: “Wir sind optimistisch, dass wir eher einen Trainer als einen Geschäftsführer haben.” Für die ausgeschriebene Stelle habe es aber “eine Vielzahl an Bewerbungen” gegeben, verriet Fischer. Bis Mitte Mai will der Verein den neuen Verantwortlichen im sportlichen Bereich präsentieren. Entsprechend könnte der neue Trainer schon in den nächsten zwei Wochen vorgestellt werden.

Der Kandidatenkreis dürfte nach dem 1:1 im Topspiel bei Jahn Regensburg kleiner geworden sein. Denn drei Spieltage vor Saisonende muss der einstige Topfavorit auf die Drittligameisterschaft konstatieren, dass es auch in diesem Jahr nicht zum Aufstieg reichen wird. Schließlich trennen die Sachsen derzeit satte fünf Punkte von Relegationsrang 3.

Dynamo fordert “Commitment für beide Ligen”

“Die Kandidaten, mit denen wir uns beschäftigen, müssen mit beiden Szenarien vorliebnehmen”, sagte Fischer in der Halbzeitpause der Partie. “Wir alle würden uns lieber in der 2. Bundesliga sehen. Das ist selbstverständlich. Aber letztendlich wollen wir von den Kandidaten ein Commitment für beide Ligen haben.” Zum Ablauf sagte er: “Es wird einen Zeitpunkt geben, zu dem wir eine Entscheidung treffen werden. Das soll noch in der laufenden Saison sein.”

Stamm und Schweinsteiger im Gespräch

Bis zum Ende der Spielzeit wird das Interims-Trio Heiko Scholz, Willi Weiße und Ulf Kirsten die Mannschaft weiterhin betreuen. Als Kandidaten für die neue Saison werden unter anderem Tobias Schweinsteiger, der letztes Jahr mit dem VfL Osnabrück von der 3. in die 2. Liga aufgestiegen war, und Thomas Stamm gehandelt. Der 41-jährige Schweizer wird Ligakonkurrent SC Freiburg II zum Saisonende verlassen.

Trotz einer “sehr guten Leistung”: Dresden vor weiterem Jahr in der 3. Liga

Dynamo Dresden steht nach dem nächsten Rückschlag vor einem weiteren Jahr in der 3. Liga, obwohl sich die Sachsen unter dem neuen Trainergespann gegen Jahn Regensburg verbessert präsentiert hatten.

Auch unter Heiko Scholz wartet Dynamo Dresden weiter auf einen Sieg.

Auch unter Heiko Scholz wartet Dynamo Dresden weiter auf einen Sieg.

IMAGO/Sascha Janne

“Nach so einem Spiel weiß ich dann auch nicht, was ich sagen soll”, fasste Robin Meißner nach dem späten 1:1-Ausgleich im Topspiel gegen Jahn Regensburg am Mikrofon von MagentaSport seine Gefühlswelt  zusammen. Ein Unentschieden, das sich “extrem beschissen” anfühlt, “auch wenn wir einen Punkt geholt haben”.

Doch insbesondere stellt es den nächsten, womöglich sogar fatalen Rückschlag auf dem Weg zum ersehnten Wiederaufstieg dar. “Es ist am Ende dann auch einfach ein Schlag in die Fresse, hier nicht mit drei Punkten dazustehen”, konstatierte der 24-Jährige nach den nächsten verlorenen Zählern, die der SGD wenige Spieltage vor Schluss so schmerzlich fehlen.

Talfahrt stoppt auch nicht unter neuer Führung

Fünf Punkte Rückstand hat die SGD mittlerweile auf den Relegationsplatz – bei nur noch neun verbleibenden Punkte. In der Rückrunde holte Preußen Münster – aktuell auf Rang drei – mittlerweile 20 (!) Punkte mehr als der Zweitliga-Absteiger von 2022. Keines der  vergangenen sechs Ligaspiel konnte Dynamo Dresden gewinnen – in den letzten zehn Spielen war es nur ein Sieg. Ein Dresdner Happy-End rückt immer weiter in weite Ferne.

Auch das neue Dreiergespann auf der Trainerbank bestehend aus Ulf Kirsten, Heiko Scholz sowie Willi Weiße konnte diese Abwärtsspirale – vorerst – nicht stoppen. Dennoch präsentierte sich die Mannschaft in Regensburg deutlich verbessert: “Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht”, bescheinigte Scholz seiner Mannschaft. Entsprechend “enttäuscht” ist der 58-Jährige, vor allem “wenn du in der 89. Minute einen Elfmeter gegen dich bekommst”.

Seinem Verteidiger Jakob Lewald, der den Elfmeter verursacht hatte, machte der Trainer dabei “keinen Vorwurf”: “Die haben 88 Minuten gewackelt, da passieren solche Fehler.” Schließlich wussten die Dresdner, dass “Regensburg viel Druck entfachen kann”. Es wird “dann schwierig, alles zu verteidigen”.

Hoffnung ist gerade “zu viel verlangt”

Viel mehr durfte sich das neue Trainerteam darüber ärgern, dass ihre Mannschaft “es verpasst hatte, das zweite Tor in einem Konter zu machen”. “Wir hatten nicht die Ruhe”, analysierte Scholz und fügte weiter an: “Wir hatten nicht viele, aber ein paar Gelegenheiten, bei dem du es besser ausspielen kannst.” Trotzdem war dem 58-Jährigen wichtig, nochmals zu betonen, dass “es eine sehr gute Leistung von den Jungs” war.

Allen voran zeigte auch die Dresdner Systemumstellung von einem 4-3-3, das Markus Anfang präferierte, auf ein 4-4-2 positive Wirkung. Exemplarisch entstand auch der Führungstreffer durch eine Doppelspitze, die “sehr gut funktioniert” hatte: Zielspieler Kutschke wurde von seinem Sturmpartner Meißner punktgenau bedient.

Für den Schlussspurt betont der gebürtige Görlitzer Scholz zwar, dass sich bei Dynamo Dresden “nichts” an der Herangehensweise ändern und weiter “von Spiel zu Spiel” geschaut wird, doch lässt sein Spieler Meißner tiefer blicken: “Ich glaube, jetzt gerade von einer Hoffnung zu sprechen, ist zu viel verlangt.” Erst mal muss das Spiel “ein paar Tage sacken”, dann kann seine Mannschaft “das Positive aus dem Spiel ziehen” und “für die nächsten drei Spiele mitnehmen”. Im Moment sei das aber “brutal schwer”.

Später Elfmeter: Regensburg entreißt Dresden im Topspiel den Sieg

Jahn Regensburg sichert sich dank eines späten Elfmeters einen Punkt im Topspiel gegen Dynamo Dresden und lässt wohl die letzten sächsischen Aufstiegsträume platzen.

Enttäuschung pur: Dresden steht vor einem weiteren Jahr 3. Liga.

Enttäuschung pur: Dresden steht vor einem weiteren Jahr 3. Liga.

IMAGO/Zink

Es stand Ligaspiel eins nach der Trennung von Trainer Markus Anfang für Dynamo Dresden auf dem Programm – sowie die wohl letzte Chance auf einen direkten Aufstiegsplatz. Nach einer desolaten Rückrunde droht der Tabellenzweite Jahn Regensburg, bei dem SSV-Trainer Joe Enochs auf seine Innenverteidigung aus dem Spitzenspiel in Ulm verzichten musste, den Sachsen uneinholbar zu enteilen.

Die Hoffnung vor dem Duell der beiden besten Hinrunden-Mannschaften lag so auf dem neuen Dreiergespann auf der Trainerbank Ulf Kirsten, Heiko Scholz und Willi Weiße. Doch große Veränderung waren – zumindest aufstellungstechnisch – beim Liga-Debüt nicht angesagt. Einzig Meißner, unter der Woche beim Finaleinzug im Landespokal noch Doppeltorschütze, rückte im Vergleich zur 0:2-Pleite gegen Viktoria Köln in die Startelf, dem fünften sieglosen Spiel in Folge.

3. Liga, 35. Spieltag

Das fehlende Selbstvertrauen wollten die Hausherren direkt nutzen und liefen die Dresdner sehr früh an. Nach leichten Schwierigkeiten in der Anfangsphase konnten sich die Gäste, die in einem 4-4-2 anstelle des von Markus Anfang präferierten 4-3-3 begannen, jedoch immer besser befreien und sich im Laufe der ersten Halbzeit ein Plus an Ballbesitz erspielen.

Ballas vorne und hinten gefordert

Torchancen blieben allerdings hüben wie drüben lange Zeit Mangelware. Auch wenn Saller (3.) sowie Herrmann (5.) für erste Abschlüsse sorgten und Saller eine Hauptmann-Hereingabe noch gerade blocken konnte (12.).

Erst nach einer halben Stunde wurde das Spiel dann offener. Jahn-Innenverteidiger Ballas sorgte Aufsehen, zuerst blockte er einen Abschluss von Hauptmann (29.), dann traf der 31-Jährige nur die Latte (31.).

Es folgten Chancen auf beiden Seiten, als Ganaus es frech probierte (33.) und Will einen Freistoß knapp übers Tor beförderte (38.). Nachdem Kutschke in der Nachspielzeit die beste Chance liegen ließ (45.+1), ging es mit einem torlosen Remis in die Pause.

Kutschkes Kopfball ins Glück

Mit einem Warnschuss von Meißner nach Vorlage von Kutschke startete der zweite Spielabschnitt (47.). Kurze Zeit später waren es wieder die beiden Stürmer, die Dynamo vom Aufstieg träumen ließen: Meißner bedient aus dem Halbfeld Kutschke, der platziert einnickte (54.).

Die Hausherren mussten sich kurz schütteln und drückten auf den Ausgleich: Viet verpasste die schnelle Antwort (61.), der eingewechselte Huth war sofort in Aktion (64., 65.) und Bulic probierte es frech (68.).

Durch die Hereinnahme von Huth, einem weiteren großen Zielspieler, fokussierten sich die Oberpfälzer auf Flanken und versuchten, über die Außen Gefahr zu erzeugen.

Der späte Rückschlag

Erst in den letzten Minuten kam Dynamo wieder zu ernsthaften Entlastungsangriffen durch Herrmann (86.) und Kutschke (87.). In der 89. Minute dann der späte Tiefschlag in die neu entfachten Aufstiegsträume: Lewald brachte Ganaus elfmeterwürdig zu Fall, Viet verwandelte sicher (90.).

Mit dem Unentschieden verbleibt Regensburg – ein Punkt vor Münster – auf Aufstiegsrang zwei, die Sachsen stehen mit fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz bei drei verbleibenden Spielen vor einer weiteren Saison in der 3. Liga.

Am kommenden Samstag (14 Uhr) steht der Jahn vor einer Pflichtaufgabe, auswärts geht es gegen den bereits abgestiegenen SC Freiburg II. Zur gleichen Zeit empfängt Dresden den SC Verl im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion.

Dynamo zittert sich mit Meißner-Doppelpack ins Sachsenpokal-Finale

Dynamo Dresden hat mit seinem neuen Trainer-Trio den Einzug ins Sachsenpokal-Finale geschafft. Ein wichtiger Erfolg nicht nur für das Selbstvertrauen, sondern auch für die angepeilte Teilnahme am DFB-Pokal.

Robin Meißner konnte den ansonsten stark parierenden Benjamin Leneis zweimal überwinden.

Robin Meißner konnte den ansonsten stark parierenden Benjamin Leneis zweimal überwinden.

IMAGO/Jan Huebner

Hinter der SG Dynamo Dresden liegen turbulente Tage. Nach dem 0:2 gegen Viktoria Köln in der 3. Liga wurde Trainer Markus Anfang von seinen Aufgaben entbunden. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga ist in Gefahr, nun soll es ein Dreiergespann richten: Bis zum Saisonende übernehmen Co-Trainer Heiko Scholz, Vereinslegende Ulf Kirsten und U-19-Cheftrainer Willi Weiße die Verantwortung.

Viel Zeit blieb dem Trio nicht, am Mittwochabend stand bereits das Sachsenpokal-Halbfinale beim FSV Zwickau an, das mit Blick auf die Teilnahme am DFB-Pokal oberste Priorität besaß. Vier personelle Veränderungen nahm das Trainerteam dafür vor: Mesenhöler begann im Tor, zudem erhielten Meier, Meißner und Lemmer das Vertrauen. Kapitän Kutschke saß dagegen zunächst auf der Bank.

Dresden dominiert erste Halbzeit

Von Unsicherheit wie in der Liga war keine Spur, Dresden trat forsch auf, setzte sich direkt in der FSV-Hälfte fest. Die verdiente Führung besorgte Meißner nach Vorarbeit von Lemmer bereits in der 16. Minute. Pech hatte Dynamo nach einer halben Stunde, als es für einen Block mit dem Arm von Zwickaus Senkbeil keinen Elfmeter gab. So ging es mit einer 1:0-Führung für die SGD in die Pause.

Pokalfight nach Zimmermann-Treffer

Besser aus der Kabine kam Zwickau, während es Dresden etwas schleifen ließ – und plötzlich war es für “Elbflorenz” das erwartet schwere Pokalspiel: Der eingewechselte Zimmermann versenkte eine butterweiche Könnecke-Flanke per Kopf zum Ausgleich (66.). Die Dresdner Abwehr um Ehlers sah dabei gar nicht gut aus.

Kutschke vergibt Riesenchance – Leneis wehrt nach vorne ab

Doch der Drittligist erholte sich schnell und war auf eine schnelle Antwort aus. Die beste Möglichkeit hatte der eingewechselte Kutschke, der ungestört auf FSV-Keeper Leneis zulief, in diesem aber seinen Meister fand (80.). Kurz vor Schluss war der Torhüter dann aber doch geschlagen: Einen Borkowski-Schuss wehrte er nach vorne ab – genau vor die Füße von Meißner, der eiskalt abstaubte und den Doppelpack schnürte (89.).

So zog Dynamo den Kopf aus der Schlinge und folgt Erzgebirge Aue ins Sachsenpokal-Finale, das voraussichtlich am 25. Mai stattfindet, sofern keine Aufstiegsspiele hinzukommen. Sollte es Dresden nicht über einen der ersten vier Tabellenplätzen in der Liga in den DFB-Pokal schaffen, ist somit der zweite Weg weiter offen.

Die Sommer-Neuzugänge der Drittligisten im Überblick

Während sich die aktuelle Drittliga-Spielzeit dem Saisonfinale nähert, planen die Vereine bereits fleißig für die kommende Runde. Diese Neuzugänge für die Saison 2024/25 stehen bereits fest.

Neu beim BVB: Niklas Jessen.

Neu beim BVB: Niklas Jessen.

IMAGO/Lobeca

Vereinslegende Kirsten will Dresden “in die Spur bringen”

Dynamo Dresden bangt um den Aufstieg in die 2. Liga, doch nicht nur der steht auf dem Spiel. Nun soll es ein Dreiergespann um Vereinsikone Ulf Kirsten richten.

Soll helfen, Dynamo in die 2. Liga zu führen: Ulf Kirsten.

Soll helfen, Dynamo in die 2. Liga zu führen: Ulf Kirsten.

IMAGO/Hentschel

Am Samstag ging es plötzlich ganz schnell. Beim niederschmetternden 0:2 gegen Viktoria Köln saß Ulf Kirsten noch als Berater der SG Dynamo Dresden auf der Tribüne, nur zwei Stunden später wurde ihm eine neue Rolle zuteil: Zusammen mit dem bisherigen Co-Trainer Heiko Scholz und dem bisherigen U-19-Cheftrainer Willi Weiße soll die Vereinsikone bei Dynamo “neue Impulse setzen” und den taumelnden Traditionsklub doch noch in die 2. Liga führen.

Champions-League-Finale, Pokalsieg, 100 Länderspiele: Kirsten hat in seiner erfolgreichen Karriere fast alles erlebt – ein Aufstiegskampf in der 3. Liga war nicht dabei. Bisher. Denn als Interimstrainer begibt sich der ehemalige Weltklasse-Stürmer jetzt auf neues Terrain, um seinem Herzensverein in großer Not zu helfen. Und der Hoffnungsträger ist zuversichtlich. “Wir werden im gesamten Trainerteam gemeinsam daran arbeiten, die Mannschaft für die verbleibenden Spiele wieder in die Spur zu bringen und die dringend notwendigen Ergebnisse einzufahren”, sagte Kirsten.

Die Zeit drängt

Viel Zeit zur Umgewöhnung bleibt Kirsten dabei nicht. Bereits am Mittwoch (20.20 Uhr/MDR) nimmt er im Sachsenpokal-Halbfinale beim FSV Zwickau gemeinsam mit Scholz und Weiße auf der Dresdner Bank Platz. Im Dreiergespann soll sich Kirsten vornehmlich um die Stürmer kümmern – aber das kann er ja sowieso am besten.

“Das Team ist fokussiert und arbeitet hart, um das Maximum herauszuholen. Dass wir im Verbund dazu in der Lage sind, haben wir in dieser Saison schon oft nachgewiesen”, sagte Kirsten, der 49 Länderspiele für die DDR und 51 für die Bundesrepublik Deutschland absolvierte, dem SID: “Daran gilt es jetzt anzuknüpfen”. Und am besten so schnell wie möglich.

Aktuelle Spiele

Denn das Saisonziel ist bei sechs Punkten Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz in weite Ferne gerückt, der Relegationsrang ist drei Zähler entfernt. Und Dynamo droht ja nicht nur den Aufstieg zu verpassen. Rutscht die SGD aus den ersten vier Tabellenplätzen, stünde die Teilnahme am DFB-Pokal, den die Dresdner schon in dieser Saison verpasst haben, erneut auf der Kippe. Ein Sieg im Sachsenpokal-Halbfinale muss her, um einen zweiten Weg in den DFB-Pokal offenzuhalten.

Am Samstag steht dann in der Liga das wegweisende Duell beim Tabellenzweiten Jahn Regensburg an. Es ist wohl die letzte Chance für Dynamo, das nach einer katastrophalen Rückrunde inklusive Entlassung von Sport-Geschäftsführer Ralf Becker und Trainer Markus Anfang um Kontinuität und einen Hoffnungsschimmer ringt.

In Dresden nahm Kirstens Karriere einst Fahrt auf

Diesen will Ehrenspielführer Kirsten dem Verein geben, es ist ein Herzensprojekt. In Dresden, 50 Kilometer entfernt von seinem Geburtsort Riesa, nahm die famose Karriere des Torjägers einst Fahrt auf. Bereits in der Jugend zum damaligen Topklub der DDR gekommen, blieb Kirsten elf Jahre und feierte zwei Meistertitel und drei Pokalsiege – ehe er sich in 13 Jahren bei Bayer Leverkusen unter anderem mit dem Pokalsieg 1993 und als Rekordtorschütze des neuen Deutschen Meisters Legendenstatus erarbeitete.

Seine ersten Schritte auf der Trainerbank ging er bei der Zweitvertretung von Bayer, im März 2023 kehrte er als Berater zurück nach Dresden. Der “Kontakt und die große Verbundenheit” zum Verein sei “nie abgerissen”, sagte Kirsten damals bei seiner Vorstellung. Mit seiner Erfahrung wolle er seinen Teil zu einer “erfolgreichen Zukunft” beitragen – und bekommt jetzt mehr denn je die Chance dazu.

3. Liga boomt: Zuschauer-Rekord schon jetzt geknackt

Die Zuschauer strömen in der 3. Liga in die Stadien, das spannende Aufstiegsrennen und auch der Abstiegskampf locken die Fans. Das führte dazu, dass schon vier Spieltage vor Saisonende ein Rekord geknackt wurde.

Die Stadien sind voll in der 3. Liga, so wie hier in Dresden.

Die Stadien sind voll in der 3. Liga, so wie hier in Dresden.

IMAGO/Hentschel

Sieben Vereine haben im Schnitt der bisherigen Spielzeit eine fünfstellige Zuschauerzahl, Spitzenreiter SSV Ulm 1846 Fußball (im Schnitt bislang 9.594), könnte diese Marke mit noch zwei ausstehenden Heimspielen wohl auch noch knacken, nachdem zuletzt beim Gipfeltreffen mit dem SSV Jahn Regensburg (1:0) über 16.000 Fans ins Donaustadion strömten.

Saison 2023/24

Doch unabhängig davon hat die 3. Liga schon vier Spieltage vor Schluss einen Zuschauerrekord aufgestellt. So haben nach Angaben des DFB vom Dienstag bislang rund 3,31 Millionen Fans an den ersten 34 Spieltagen die Partien besucht. In der Spielzeit 2022/23 waren es insgesamt 3,12 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Der Schnitt 2023/24 liegt bei 9761 Anhänger pro Spiel, in der Vorsaison waren es 8199.

Krösus ist einmal mehr Dynamo Dresden, das eine 88 prozentige Auslastung seines Stadions vorweisen kann und im Schnitt in den bisherigen 17 Heimspielen 28.637 Zuschauer begrüßen konnte, obwohl der angestrebte Aufstieg durch die in der Rückrunde dürftigen Ergebnisse ernsthaft in Gefahr ist, was zuletzt Trainer Markus Anfang auch den Job kostete.

Bielefeld folgt mit gut 10.000 Fans im Schnitt weniger als die SGD auf Rang zwei, doch über 18.000 sind auch noch eine Marke, die für ein Team, das nach dem Zweitliga-Abstieg auch eine Klasse tiefer um die Liga-Zugehörigkeit kämpft, beachtenswert ist.

Zum Rekord beigetragen hat neben Essen (durchschnittlich 16.506) auch 1860 München, das eine Auslastung von 100 Prozent aufweisen kann. 15.000 Löwen-Fans kamen jeweils zu den 17 Partien auf Giesings Höhen.

Fällt auch die acht Jahre alte Spieltags-Bestmarke?

Während die Saison-Bestmarke in der 3. Liga fiel, wurde eine andere Marke am vergangenen Spieltag knapp verpasst. 121.258 Fans verfolgten die Spiele des 34. Spieltags vor Ort, in der Saison 2015/2016 strömten am letzten Spieltag aber 122.570 Besucherinnen und Besucher in die Stadien. Noch könnte auch diese Marke fallen, es bleiben ja noch vier Runden.

Das Restprogramm der Drittligisten

Hinter dem Top-Duo Regensburg/Ulm machen sich noch einige Klubs Hoffnung auf den Aufstieg. Im Keller kämpfen Traditionsvereine mit Bundesliga-Geschichte gegen den Absturz in die Viertklassigkeit. Das Restprogramm der 20 Drittligisten im Überblick.

Saarbrücken liegt in Lauerstellung zu Rang 3 in der 3. Liga.

Saarbrücken liegt in Lauerstellung zu Rang 3 in der 3. Liga.

picture alliance / Fußball-News Saarland

1. SSV Ulm 1846 Fußball – 62 Punkte (Tordifferenz +20)

Regensburg (H), Freiburg II (A), Köln (H), Dortmund II (A), Verl (H)

2. Jahn Regensburg – 61 Punkte (+13)

Ulm (A), Dresden (H), Freiburg II (A), Köln (A), Saarbrücken (H)

3. Dynamo Dresden – 55 Punkte (+14)

Regensburg (A), Verl (H), Unterhaching (A), Duisburg (H)

4. Preußen Münster – 55 Punkte (+12)

Freiburg II (H), Köln (A), Saarbrücken (H), Verl (A), Unterhaching (H)

5. Rot-Weiss Essen – 54 Punkte (+6)

Saarbrücken (A), Ingolstadt (H), Sandhausen (A), 1860 München (H), Lübeck (A)

6. 1. FC Saarbrücken – 53 Punkte (+19)

Essen (H), Halle (H), Münster (A), Freiburg II (H), Regensburg (A)

7. SV Sandhausen – 52 Punkte (+3)

Duisburg (A), Essen (H), Mannheim (A), Ingolstadt (H)

8. Erzgebirge Aue – 52 Punkte (+1)

Dortmund II (A), Bielefeld (H), Duisburg (A), Mannheim (H)

9. FC Ingolstadt – 49 Punkte (+13)

Essen (A), Mannheim (H), Lübeck (H), Sandhausen (A)

10. Borussia Dortmund II – 49 Punkte (+5)

Aue (H), 1860 München (A), Ulm (H), Halle (A)

11. SpVgg Unterhaching – 49 Punkte (+1)

1860 München (H), Halle (A), Dresden (H), Münster (A)

12. Viktoria Köln – 48 Punkte (-1)

Münster (H), Ulm (A), Regensburg (H), Freiburg II (A)

13. SC Verl – 46 Punkte (+2)

Mannheim (H), Dresden (A), Münster (H), Ulm (A)

14. 1860 München – 43 Punkte (+2)

Unterhaching (A), Dortmund II (H), Essen (A), Bielefeld (H)

15. Arminia Bielefeld – 41 Punkte (+/-0)

Lübeck (H), Aue (A), Halle (H), 1860 München (A)

16. Waldhof Mannheim – 38 Punkte (-9)

Verl (A), Ingolstadt (A), Sandhausen (H), Aue (A)

17. Hallescher FC – 35 Punkte (-18)

Saarbrücken (A), Unterhaching (H), Bielefeld (A), Dortmund II (H)

18. MSV Duisburg – 30 Punkte (-20)

Sandhausen (H), Lübeck (A), Aue (H), Dresden (A)

19. VfB Lübeck – 27 Punkte (-37)

Bielefeld (A), Duisburg (H), Ingolstadt (A), Essen (H)

20. SC Freiburg II – 24 Punkte (-26)

Münster (A), Ulm (H), Regensburg (H), Saarbrücken (A), Köln (H)

Anmerkung: Die zweiten Mannschaften sind nicht aufstiegsberechtigt.