Zittern oder jubeln? Eilenburg will “eine tolle Saison krönen”

Zittern oder jubeln? Eilenburg will “eine tolle Saison krönen”

Wird es ein Drama wie im vergangenen Jahr oder verwandelt der FC Eilenburg seinen zweiten Matchball am Sonntag gegen den Chemnitzer FC?

Der Aufsteiger will in der Liga bleiben: Verwandelt der FC Eilenburg seinen nächsten Matchball?

Der Aufsteiger will in der Liga bleiben: Verwandelt der FC Eilenburg seinen nächsten Matchball?

IMAGO/Fotostand

Regionalliga Nordost

Die erste Chance, den Klassenerhalt in der Regionalliga Nordost einzutüten, ließen die Nordsachsen am vergangenen Freitag zu Hause gegen den ZFC Meuselwitz (0:2) liegen. Der Vorsprung auf den ersten Nichtabstiegsplatz ist dennoch komfortabel – oder in Zahlen ausgedrückt: Zwei Spiele vor Saisonende hat der FCE sechs Punkte Vorsprung auf Verfolger Hansa Rostock II. Weil das Torverhältnis ausgeglichen ist, brauchen die Schützlinge von Sascha Prüfer in den Spielen gegen den CFC und den FC Carl Zeiss Jena einen Punkt, um ganz sicher zu gehen.

Für Rostock sind die Duelle gegen Hertha BSC II und Viktoria Berlin Endspiele. Die Ostsee-Kicker müssen beide Spiele gewinnen – und zudem hoffen, dass die Profis nicht absteigen. Eilenburg will sich nicht auf die Konkurrenz verlassen und “das Ding selber ziehen”, so Coach Prüfer, der sich Nervosität zumindest äußerlich nicht anmerken lässt.

Vielleicht auch deshalb, weil er diese heiße Saisonphase und das Drama noch bestens kennt. Im Vorjahr erlebten die Eilenburger Ähnliches. Damals ging es um den Aufstieg. Der FCE hatte drei Spieletage vor Schluss einen XXL-Vorsprung und musste nach den Pleiten gegen Budissa Bautzen und den Bischofswerda FV plötzlich doch wieder zittern. Nach zwei vergebenen Matchbällen hieß es erst am letzten Spieltag gegen den VfL Halle drei Tore, drei Punkte, ein Aufstieg.

Alles im Ehrenamt

Lust auf ähnliche Zitterspiele hat in Eilenburg keiner. “Jeder Einzelne weiß, worum es geht. Wir wollen uns gegen Chemnitz für den Aufwand auf und neben dem Platz belohnen”, erklärte Uwe Stark und spielt damit auch auf die Leistung des gesamten Vereinsumfeldes an. Mit Ausnahme des Platzwartes gibt es keinen hauptberuflichen Mitarbeiter. Die Regionalliga-Saison wurde im Ehrenamt gestemmt – auch darauf ist man in Nordsachsen stolz.

Noch größer ist aber die Freude über den mutigen und attraktiven Fußball, der für einen Underdog nicht selbstverständlich ist. “Was das gesamte Team in dieser Saison geleistet hat, ist angesichts unserer Voraussetzungen schon ein kleines Fußballwunder”, sagt Sportchef Stephan Hofmann. Auch wenn die letzten drei Heimspiele allesamt verloren gingen, wollte er nicht von einem Heimkomplex reden. Er habe kein Spiel gesehen, in dem es nicht möglich war, zu Hause Punkte zu holen. “Ich bin sehr optimistisch, dass wir unsere tolle Saison gegen Chemnitzer krönen”, so Hofmann.

Sanny Stephan