“Träumen brauchen wir nicht mehr”: Dynamo verabschiedet sich aus dem Aufstiegsrennen

“Träumen brauchen wir nicht mehr”: Dynamo verabschiedet sich aus dem Aufstiegsrennen

Dynamo Dresden schlittert von einer Enttäuschung in die nächste und hat sich mit der Niederlage gegen Verl aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. Ausklingen lassen können die Sachsen die Saison allerdings nicht.

Nach der siebten Niederlage in Folge ist Kevin Broll ratlos.

Nach der siebten Niederlage in Folge ist Kevin Broll ratlos.

IMAGO/foto2press

Das Horrorjahr 2024 geht für Dynamo Dresden nahtlos mit der nächsten Enttäuschung weiter und hat einen neuen Tiefpunkt erreicht: Im Heimspiel gegen den SC Verl (0:1) verliert die SGD zum siebten Mal in Folge. Mittlerweile ist der Traditionsklub mit mickrigen 16 Punkten das schlechteste Team der Drittliga-Rückrunde.

Eine wirkliche Erklärung für den Absturz des Top-Favoriten auf den Aufstieg hat dabei keiner. “Das Ding ist, wir trainieren ja ganz gut, wir trainieren fleißig”, suchte Torhüter Kevin Broll am Mikrofon von MagentaSport eine Erklärung. Einst mit sieben Punkten Vorsprung auf den SSV Ulm in den zweiten Saisonabschnitt gestartet, durften die Sachsen am Samstagnachmittag “miterleben”, wie die Spatzen den Durchmarsch in die zweite Liga feierten, während den Elbstädtern das dritte Jahr Drittklassigkeit blüht.

Ein Spiegelbild der letzten Wochen

Immer wieder stößt Dynamo dabei auf die eigenen Unzulänglichkeiten. Die Niederlage gegen Verl ist wieder einmal ein Symbolbild für die sächsischen Probleme: Hinten ist das “Verteidigungsverhalten nicht konsequent genug”, vorne mangelt es an der “Abschlussqualität”. “Dann sieht es halt so aus, wie es aussieht”, resignierte Broll.

So reichte den Verlern am Samstagnachmittag eine strukturierte Defensiv-Leistung, ein gut aufgelegter Torhüter Luca Unbehaun und wenige Nadelstiche, um für hängende Köpfe und Zweifel bei der Dresdner Mannschaft zu sorgen. Eklatant einmal mehr die Fehler in der Defensive. Bereits in der vergangenen Woche führte ein überhastetes Einsteigen von Jacob Lewald zum Punktverlust bei Jahn Regensburg – gegen den Sportclub konterkarierten nun zwei vertikale Pässe sowie eine Flanke die gute Anfangsphase der Hausherren und sorgten dafür, dass bereits Mitte der ersten Hälfte “die Köpfe wieder nach unten gegangen” sind.

Dazu das leidige Thema: die Chancenverwertung. “Wir haben fünf, sechs gute Möglichkeiten”, ärgert sich auch Trainer Heiko Scholz und führte weiter aus: “Verl hat das Tor gemacht und eine weitere Möglichkeit gehabt.” Auch das “nötigen Spielglück” fehlte den Hausherren, als sich Schiedsrichter Marc Philip Eckermann gegen einen möglichen Elfmeter nach Vergehen von Nadj an Hauptmann entschied.

Dynamo kann sich kein Ausklingen der Saison erlauben

So bleiben zwei Spieltage vor Schluss nur noch Durchhalteparolen (“Kopf in den Sand stecken bringt auch nichts”) oder der Blick in die Realität. Bereits am Sonntag könnte bei einem Sieg von Preußen Münster gegen den 1. FC Saarbrücken (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) der direkte Aufstieg unmöglich sein. Und das, obwohl die Konkurrenz aus Regensburg (1:3) und Essen (0:2) geschwächelt hat. So verpasst Dynamo einmal mehr Big Points im Aufstiegskampf. “Ich habe immer daran geglaubt, wenn wir unsere Hausaufgaben machen”, führte Scholz aus, “dann besteht noch eine Chance.”

Doch nachdem seine Mannschaft bereits in der Vorwoche den Sieg verspielt hatte und nun gegen Verl den nächsten Rückschlag erlitt, bleibt dem Interimstrainer nur noch das Fazit: “Also träumen brauchen wir nicht mehr.” Dennoch geht es für die Sachsen noch um viel in dieser Saison: Nachdem bereits in dieser Saison der DFB-Pokal verpasst worden ist, wäre ein erneutes Verfehlen nicht nur finanziell ein weiterer großer Rückschlag für die Sportgemeinschaft.

So lautet auch für Torhüter Broll die Devise – sowohl für die restliche Drittliga-Saison, in der Platz vier zur Qualifikation im DFB-Pokal berechtigt, als auch für das Landespokalfinale gegen Erzgebirge Aue: “Solange noch etwas drinnen ist, sollten alle auch bis zur Haarspitze motiviert sein.”