Mit einigen Veränderungen: Schultz will Mainz “über 90 Minuten jagen”

Der 1. FC Köln greift in Mainz nach dem möglicherweise letzten Strohhalm im Abstiegskampf der Bundesliga. Trainer Timo Schultz wünscht sich einen befreiten Auftritt seiner Mannschaft.

Timo Schultz hofft, dass sein 1. FC Köln in Mainz befreit aufspielen kann.

Timo Schultz hofft, dass sein 1. FC Köln in Mainz befreit aufspielen kann.

IMAGO/Beautiful Sports

Das 0:2 gegen Schlusslicht Darmstadt 98 war ein echter Tiefschlag für den 1. FC Köln, der Abstieg in die 2. Bundesliga rückt immer näher. Vier Spieltage vor Schluss fehlen bereits fünf Zähler zu Bochum auf Relegationsplatz 16 – und zum kommenden Gegner aus Mainz (15.).

“Man sucht natürlich nach Gründen”, blickte Trainer Timo Schultz vor dem Gastspiel in Mainz auf den schwachen Auftritt gegen den SVD zurück. “Manchmal ist man als Trainer eher analytisch unterwegs und schaut, was wir technisch und taktisch falsch gemacht haben. Ich glaube, diesmal war es einfach offensichtlich, dass die Jungs ihre PS nicht auf die Straße gebracht haben. Das ist das, was mich am meisten geärgert hat.”

FC-Profis sollen “einfach mal befreit aufspielen”

Im Nachgang des 29. Spieltags hatte der Coach für den Saisonspurt eine “Scheißegal-Stimmung” eingefordert. “Damit wollte ich nicht sagen, dass es uns egal ist, sondern, dass die Jungs einfach mal befreit aufspielen sollen”, erläuterte der 46-Jährige. Es gehe in den verbleibenden Spielen darum, “einfach Fußball zu spielen, einfach das zu machen, was die Mannschaft viel besser kann als gegen Darmstadt”.

Gestiegen sei der Druck jedenfalls nicht, auch wenn die Rettung immer unwahrscheinlicher wird. “Wir wissen, dass wir die Punkte brauchen. Die brauchten wir vorher und die würden wir auch danach brauchen. Unser Ansatz muss sein, dass wir erstmal das auf den Platz bringen, was wir auf den Platz bringen können”, forderte Schultz. “Mir als Trainer ist es am Wochenende erstmal wichtig, dass ich eine Mannschaft auf dem Platz sehe, die mutig und aggressiv nach vorne spielt, die den Ball haben will und mit aller Macht versucht, das Spiel zu gewinnen.” Dann könne man sich Chancen auf einen Sieg ausrechnen.

Wenn man die gleichen Sachen macht, dann erhält man die gleichen Ergebnisse. Entsprechend wird sich einiges ändern.

Timo Schultz

Die letzte Mannschaft, die einen Dreier in Mainz landete, war Werder Bremen am 20. Spieltag (1:0). Seither blieb die Mannschaft von Bo Henriksen zuhause sechsmal in Folge ungeschlagen (4-2-0). “Sie haben einen guten Lauf, konnten sich von unten ein bisschen absetzen und stehen jetzt vor uns. Sie sind nicht mehr in der Rolle des Jägers, sondern die Gejagten”, erklärte Schultz und kündigte an: “Wir sind eine Mannschaft, die sie jagen wollen, und das werden wir am Wochenende über 90 Minuten machen. Wir kennen die Tabelle und wissen, dass wir mit einem Sieg wieder eng dran sind. Das muss unser Ziel sein.”

Klar sei jedenfalls, dass der Auftritt gegen Darmstadt auch für Personal und Herangehensweise Konsequenzen nach sich zieht. “Wenn man immer die gleichen Sachen macht, dann erhält man immer die gleichen Ergebnisse. Entsprechend wird sich schon einiges ändern”, versprach Schultz. Unter anderem sei Damion Downs mittlerweile “eine absolute Alternative”. Für Justin Diehl komme ein Einsatz nach seinem Muskelfaserriss dagegen weiterhin zu früh, die Ausfallliste bleibt damit im Vergleich zur Vorwoche unverändert.

Lieberknecht will sich ordentlich verabschieden

Nach dem Sieg in Köln will der SV Darmstadt 98 nachlegen und auch das Heimspiel gegen Heidenheim gewinnen. Dass die Lilien bei Anpfiff der Partie am Sonntagabend bereits vorzeitig abgestiegen sein könnten, spielt dabei für den Trainer keine Rolle.

Raus mit Applaus? Thorsten Lieberknecht strebt mit seiner Mannschaft den zweiten Sieg in Serie an.

Raus mit Applaus? Thorsten Lieberknecht strebt mit seiner Mannschaft den zweiten Sieg in Serie an.

IMAGO/Team 2

Für die Tabellenkonstellation interessiert sich Torsten Lieberknecht so gut wie nie – weder in guten, noch in schlechten Zeiten. Die Partie gegen Heidenheim sei einfach das vorletzte Bundesliga-Heimspiel der Saison. “Wir werden sehen, was danach kommt”, sagte der Lilien-Coach am Freitag. “Von daher wollen wir das Spiel jetzt erstmal gewinnen – egal, wie die Dinge aussehen, die vorher stattfinden.”

Das Spiel am Böllenfalltor wird am Sonntagabend als letzte Partie des 31. Spieltags angepfiffen (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Sollten Bochum und Mainz ihre Heimspiele vorher gewonnen und Union Berlin mindestens einen Punkt geholt haben, wäre der vierte Bundesliga-Abstieg des SV Darmstadt 98 da bereits besiegelt.

Zweiter Saisonsieg in Folge wäre keine Premiere

Doch so richtig glaubt an den Klassenerhalt in Darmstadt ohnehin niemand mehr. Seit der klaren Niederlage bei Abstiegskonkurrent Mainz vor drei Wochen ist der (Zweck-)Optimismus einem Realismus gewichen, wie Lieberknecht immer wieder betont. “Wir arbeiten daran, dass wir einen zweiten Sieg in Folge einfahren und damit das Gefühl vermitteln, dass wir – wenn wir uns denn verabschieden müssen – das auch ordentlich tun”, sagte er am Freitag.

Podcast

“Fortuna für Alle”: Zur Nachahmung empfohlen?

Außerdem: BVB-Reporter Patrick Kleinmann rechnet vor, warum Rang fünf höchstwahrscheinlich zur Champions-League-Qualifikation reicht, Kevin de Bruyne sorgt für eine Premiere und beim NFL-Draft gibt’s eine dicke Überraschung.


15:53 Minuten

alle Folgen

Das 2:0 in Köln am vergangenen Wochenende war der erste Sieg nach zuvor 22 Spielen ohne Dreier. Das Ergebnis habe allen gut getan, hob Lieberknecht hervor. Trotz der bislang armseligen Saisonbilanz wäre nun ein zweiter Sieg hintereinander keine Premiere. Bereits in der Hinrunde hatten die Lilien das Anfang Oktober gegen Bremen (4:2) und Augsburg (2:1) geschafft.

Gjasula und Riedel fallen aus – Holland erfolgreich operiert

Allerdings ist das Lilien-Lazarett für das Heidenheim-Spiel wieder größer geworden. In der Defensive fehlen zusätzlich Klaus Gjasula und Clemens Riedel. Gjasula hatte sich in einem Zweikampf in Köln an der Hüfte verletzt und war bereits vor der Pause ausgewechselt worden. Riedel ist umgeknickt und hat einen stark geschwollenen Knöchel. Zudem ist der Einsatz Angreifer Aaron Seydel wegen Adduktorenproblemen fraglich.

Mannschaftskapitän Fabian Holland wurde am Mittwoch laut Lieberknecht erfolgreich nach seinem Kreuz- und Innenbandriss am Knie operiert, fällt monatelang aus. Weiter fehlen zudem Alexander Brunst (muskuläre Probleme), Braydon Manu (Muskelfaserriss), Marvin Mehlem (im Aufbautraining nach seinem zweiten Wadenbeinbruch) und der Langzeitverletzte Fraser Hornby (Sprunggelenk-Operation).

Stephan Köhnlein

Xabi Alonso spricht über lädierten Rasen – und erwartet “eine der besten Mannschaften Europas”

Knapp zwei Wochen nach der Meisterfeier inklusive Platzsturm absolviert Bayer 04 Leverkusen wieder ein Heimspiel. Der Zustand des Rasens ist aber nicht die einzige Schwierigkeit, mit der Trainer Xabi Alonso konfrontiert ist.

Macht sich Gedanken über Rasen und Gegner: Leverkusen-Coach Xabi Alonso.

Macht sich Gedanken über Rasen und Gegner: Leverkusen-Coach Xabi Alonso.

IMAGO/osnapix

Schon vorab hatte er Bedenken geäußert. “Wir brauchen einen guten Platz, um gut zu spielen”, hatte Xabi Alonso vor dem Spiel gegen Werder Bremen gesagt. Nachdem sein Team dann die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte unter Dach und Fach gebracht hatte, stürmten die Fans trotzdem das Feld, feierten nach Abpfiff noch stundenlang – und nahmen mitunter kleine Teile des Rasens als Souvenir mit.

Nach knapp zwei Wochen tritt Bayer 04 nun am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wieder in der BayArena an – und die Frage drängt sich auf: Ist der Platz gut genug für ein gutes Spiel gegen den VfB Stuttgart? “Wir haben es noch nicht getestet”, erklärte Xabi Alonso auf der Pressekonferenz am Freitag. “Aber wir haben mit den Greenkeepern gesprochen. Sie haben gesagt, dass er nicht perfekt ist, aber er ist gut. Das brauchen wir auch für Samstag.”

“Nicht perfekt” soll also reichen, um eine sportlich bislang weitgehend perfekte Saison fortzuführen. Doch die vermutlich deutlich größere Schwierigkeit am Samstagabend: der Gegner. Der Tabellendritte aus Stuttgart ist zumindest in der Bundesliga die vermeintlich größte Hürde auf dem Weg zur ersten ungeschlagenen Spielzeit der Liga-Historie – und hatte Leverkusen sowohl beim Bundesliga-Hinspiel im Dezember als auch beim Pokal-Viertelfinale im Februar am Rande einer Niederlage.

“Sie haben einen guten Trainer und spielen sehr attraktiven und kompetitiven Fußball”, begann Xabi Alonso seine Ausführungen, die in einer regelrechten Lobeshymne auf den kommenden Gegner gipfelten: “Sie sind gut mit dem Ball, sind gegen den Ball aggressiv, sind sehr flexibel und haben im Angriff und in der Abwehr gute Spieler. Für mich sind sie eine der besten Mannschaften in Europa.” Was im Umkehrschluss natürlich auch bedeutet, dass er sein eigenes Team, das den VfB zweimal geschlagen hat, auch zu diesem Kreis zählt.

Im Fokus der Partie am Samstag stehen auch die beiden in Grundzügen ähnlichen Spielideen des Spaniers und seinem Gegenüber Sebastian Hoeneß. “Ich will das nicht mit uns vergleichen”, sagte Xabi Alonso auf Nachfrage. Es gehe bei den Schwaben “nicht nur um die Idee, sie wechseln auch das System, sind flexibel und mutig gegen den Ball”.

Beiden Mannschaften fehlt in Granit Xhaka und Angelo Stiller (beide 5. Gelbe Karte) der  Taktgeber im Mittelfeld, ansonsten kann Xabi Alonso aber fast aus dem Vollen schöpfen. Die Angreifer Adam Hlozek (nach Sprunggelenksverletzung) und Borja Iglesias (nach Wadenzerrung) absolvierten am Freitag Teile des Trainings, sind für das VfB-Spiel aber noch keine Option. “Wir hoffen, dass sie am Montag wieder voll trainieren”, blickte Xabi Alonso voraus, “und dann für das Roma-Spiel fit sind”.

Seoane darf noch auf Honorat, Koné und Jordan hoffen

Auf Borussia Mönchengladbach wartet am Sonntag gegen Union Berlin ein wegweisendes Heimspiel. Hinter einem wichtigen Trio steht noch ein Fragzeichen.

Frank Honorat (li.) im Austausch mit Gerardo Seoane.

Frank Honorat (li.) im Austausch mit Gerardo Seoane.

picture alliance / U. Hufnagel

Zwei personelle Fragen haben sich bereits geklärt, allerdings nicht mit dem von den Borussen gewünschten Ergebnis. Kapitän Jonas Omlin und Max Wöber stehen gegen Union Berlin nicht zur Verfügung.

Omlin muss wegen der anhaltenden Oberschenkelprobleme pausieren, nachdem er schon das Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim am vergangenen Samstag verpasst hatte. Bei Wöber lässt der leichte Muskelfaserriss im Oberschenkel, zugezogen bei der 3:4-Niederlage in Sinsheim, noch keine Rückkehr zu.

“Beide werden ausfallen”, bestätigte Trainer Gerardo Seoane auf der Pressekonferenz am Freitag. Verzichten muss der VfL-Coach zudem auf eine Reihe weiterer Profis: Julian Weigl fehlt wegen einer Gelbsperre (10. Gelbe Karte), Christoph Kramer ist nach einer längeren Erkrankung noch nicht so weit, zudem können Tony Jantschke (Adduktorenverletzung), Grant-Leon Ranos (Fußwurzelverletzung) und Simon Walde (Syndesmoseriss) nicht eingesetzt werden.

Es gibt aber auch Personalien, die Seoane hoffen lassen: Bei Franck Honorat (Außenbanddehnung im Knie), Manu Koné (nach Muskelfaserriss) und Jordan (Muskelfaszienriss im Oberschenkel) ist das letzte Wort nach Aussage des Trainers noch nicht gesprochen. “Sie haben heute leichte Teile des Mannschaftstrainings mitgemacht. Hinter ihnen steht ein Fragezeichen, ob sie es am Sonntag in den Kader schaffen. Wir haben morgen noch die Möglichkeit, die Belastung zu steigern, um dann abzuschätzen, wie hoch das Risiko für sie ist und ob sie dabei sein können”, sagte Seoane.

Die Bedeutung des Union-Spiels liegt auf der Hand: Mit einem Sieg können die Borussen einen riesengroßen Schritt Richtung Klassenerhalt machen und wieder in etwas ruhigeres Fahrwasser steuern. Im Falle einer Niederlage geht’s weiter Richtung Tabellenkeller und noch tiefer in den Abstiegskampf.

“Union ist ein direkter Konkurrent, der sich in der gleichen Situation wie wir befindet. Deshalb wird es ein Spiel von enormer Wichtigkeit”, betonte der Trainer. “Klar, dass am Sonntag von der Spannung her ein erhöhter Level herrschen wird.”

Die Köpenicker, die am Samstag eine 1:5-Niederlage gegen den FC Bayern kassierten, liegen mit 29 Punkten zwei Zähler hinter der Borussia. Unter dem Strich habe Union in den vergangenen Spielen aber zu wenig Ertrag für die gezeigten Leistungen eingefahren. “Es erwartet uns ein sehr unangenehmer Gegner. Es ist eine sehr physische Mannschaft, die zielgerichtet spielt, zweite Bälle drin hat, die mit hoher Aggressivität auftritt”, erklärte Seoane und forderte: “Wir müssen die Zweikämpfe annehmen und aggressiv dagegenhalten.” Umso wichtiger wäre es, wenn Seoane in dem wegweisenden Spiel auf Top-Scorer Honorat (drei Tore, elf Assists) sowie auf die körperlich robusten Koné und Jordan zurückgreifen könnte. Jan Lustig

Jan Lustig

Klassenerhalt in Darmstadt hätte für Schmidt & Co. einen faden Beigeschmack

Es ist kein Geheimnis mehr in Fußball-Deutschland, dass Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht und Heidenheims Übungsleiter Frank Schmidt miteinander befreundet sind. Am späten Sonntagabend treffen sie mit ihren Teams im Schicksalsspiel für beide Mannschaften direkt aufeinander, mit gänzlich anderen Voraussetzungen. Im Schwäbischen könnte man vom “Gschmäckle” sprechen, den ein Sieg der Heidenheimer bedeuten würde.

Sollten die Heidenheimer gewinnen und damit den von Schmidt schon mehrfach “einen Sieg”, den man noch für den Klassenerhalt benötige, holen, dann wäre auf der anderen Seite auch amtlich, dass Darmstadt in die 2. Liga absteigt. Den Klassenerhalt feiern, während der Freund soeben abgestiegen ist, das hätte zweifellos ein “Gschmäckle”, also einen faden Beigeschmack, für alle Nicht-Schwaben. Etwaige Feierlichkeiten der Heidenheimer, wenn es aus Sicht des FCH zum günstigsten Fall kommen sollte, gebe es nicht. “Das verbietet sich auch”, sagt Schmidt vehement. Er bestätigte aber auf Nachfrage, natürlich wegen seiner Freundschaft zu Lieberknecht, dass es sicherlich ein komisches Gefühl sein würde. “Es war schon etwas Besonderes im vergangenen Jahr, dass Darmstadt und Heidenheim zusammen aufgestiegen sind, weil es einige Parallelen gibt. Beide wollten die Klasse halten und ich hätte mir gewünscht, dass es beide Mannschaften schaffen.”

Nicht mit dabei sein werden in Darmstadt Omar Traoré, der sich bei der 1:2-Niederlage gegen RB Leipzig die fünfte Gelbe Karte eingehandelt hatte. Bitter: der etatmäßige Ersatz, der diese Position ohnehin jahrelang innehatte, Marnon Busch, fällt mit Kniebeschwerden aus. Norman Theuerkauf wäre ein natürlicher Reflex, den Schmidt auch abnickte, aber dazu sagte: “So viele Optionen haben wir logischerweise nicht mehr. Müssen wir schauen, ob wir da einen Linksfuß herüberstellen – aber es gibt noch eine andere”, sagt Schmidt grinsend. Auch Mittelfeldmann Kevin Sessa hat diese Position schon einige Male bekleidet. Er würde dann aber nach zuletzt guten Leistungen im Mittelfeld fehlen.

Ebenfalls fehlen wird erneut Adrian Beck mit Beschwerden am Sprunggelenk sowie Lennard Maloney, der in der Partie gegen Leipzig unglücklich auf die Schulter gefallen war. Hier gab Heidenheims Trainer aber vorsichtig Entwarnung, dass der amerikanische Nationalspieler in dieser Saison durchaus noch einmal eingesetzt werden könnte. “Ich habe mit ihm gesprochen und er sagte, dass es von gestern auf heute deutlich besser geworden sei. Da habe ich schon gedacht, dass er damit sagen will, dass er Sonntag spielen kann”, scherzt Schmidt. In der nächsten Woche aber könnte es durchaus schon wieder zu einem Einsatz Maloneys kommen.

Darmstadt-Sieg zur rechten Zeit für den FCH

Der Sieg der Darmstädter im Kellerduell gegen Köln spielt dem FCH womöglich in die Karten, den Gegner nicht doch noch unterbewusst zu unterschätzen, wenngleich eine solche Herangehensweise ohnehin nicht in der Natur der Heidenheimer läge. Darmstadt habe gegen Köln bewiesen, dass es die Saison sicherlich nicht einfach abschenken wird, schärft auch Schmidt noch einmal alle Sinne in seinem Team. “Deswegen erwarten wir einen Gegner, der versuchen wird, gegen uns zu gewinnen”.

Etwaige Planungen habe man nicht vorgenommen, in Heidenheim möchte man sich einzig und allein auf dieses nächste Spiel konzentrieren, wenngleich das – den Klassenerhalt vor Augen – sicher schwieriger sein dürfte als sonst. “Da wir das letzte Spiel des Spieltags bestreiten, kann es zu dieser Konstellation kommen, dass wir bei einem Sieg sicher durch wären. Das bringt uns aber doch nichts, wenn wir jetzt im Vorfeld spekulieren”, sagt Heidenheims Trainer. “Es kann so kommen. Wenn das aber nicht so kommt, dann werden wir es nächste Woche probieren.”

Heidenheim hat es als Aufsteiger nahezu die gesamte Saison über geschafft, nichts mit den hinteren Tabellenplätzen zu tun zu haben, was beachtlich ist, fast schon unspannend. Doch Schmidt versichert, dass innerhalb der Mannschaft durchaus noch Spannung vorhanden sei, das spüre und sehe er stets in den Trainings. “Da denkt keiner, dass der Drops schon gelutscht ist. Jeder weiß, dass wir weitermachen müssen. Und wenn man ein bisschen zurückschaut, dann weiß man, wie schwer jeder einzelne Sieg von uns gewesen ist”, macht sich Schmidt keinerlei Sorgen, dass man sich beim FCH schon zu sehr an die Bundesliga gewöhnt haben könnte. Über 1000 Heidenheimer Fans werden den FCH mit nach Darmstadt begleiten, von irgendwelchen Fanaktivitäten im Falle des Klassenerhalts wisse man beim Verein jedoch nichts.

Ausgeruht in ein emotionsgeladenes Spiel

Schmidt rechnet mit einem intensiven und emotionalen Spiel, weswegen die etwas längere Pause seiner Mannschaft umso mehr gutgetan habe. “Wir brauchen maximale körperliche Voraussetzungen, um dieses Spiel zu spielen”, sagt Schmidt. Die hat der FCGH gemeinhin – und vielleicht schafft er bereits am Sonntag etwas nie Dagewesenes, wieder einmal.

Timo Lämmerhirt

Klassenerhalt in Darmstadt hätte für Schmidt & Co. einen faden Beigeschmack

Es ist kein Geheimnis mehr in Fußball-Deutschland, dass Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht und Heidenheims Übungsleiter Frank Schmidt miteinander befreundet sind. Am späten Sonntagabend treffen sie mit ihren Teams im Schicksalsspiel für beide Mannschaften direkt aufeinander, mit gänzlich anderen Voraussetzungen. Im Schwäbischen könnte man vom “Gschmäckle” sprechen, den ein Sieg der Heidenheimer bedeuten würde.

Sollten die Heidenheimer gewinnen und damit den von Schmidt schon mehrfach “einen Sieg”, den man noch für den Klassenerhalt benötige, holen, dann wäre auf der anderen Seite auch amtlich, dass Darmstadt in die 2. Liga absteigt. Den Klassenerhalt feiern, während der Freund soeben abgestiegen ist, das hätte zweifellos ein “Gschmäckle”, also einen faden Beigeschmack, für alle Nicht-Schwaben. Etwaige Feierlichkeiten der Heidenheimer, wenn es aus Sicht des FCH zum günstigsten Fall kommen sollte, gebe es nicht. “Das verbietet sich auch”, sagt Schmidt vehement. Er bestätigte aber auf Nachfrage, natürlich wegen seiner Freundschaft zu Lieberknecht, dass es sicherlich ein komisches Gefühl sein würde. “Es war schon etwas Besonderes im vergangenen Jahr, dass Darmstadt und Heidenheim zusammen aufgestiegen sind, weil es einige Parallelen gibt. Beide wollten die Klasse halten und ich hätte mir gewünscht, dass es beide Mannschaften schaffen.”

Nicht mit dabei sein werden in Darmstadt Omar Traoré, der sich bei der 1:2-Niederlage gegen RB Leipzig die fünfte Gelbe Karte eingehandelt hatte. Bitter: der etatmäßige Ersatz, der diese Position ohnehin jahrelang innehatte, Marnon Busch, fällt mit Kniebeschwerden aus. Norman Theuerkauf wäre ein natürlicher Reflex, den Schmidt auch abnickte, aber dazu sagte: “So viele Optionen haben wir logischerweise nicht mehr. Müssen wir schauen, ob wir da einen Linksfuß herüberstellen – aber es gibt noch eine andere”, sagt Schmidt grinsend. Auch Mittelfeldmann Kevin Sessa hat diese Position schon einige Male bekleidet. Er würde dann aber nach zuletzt guten Leistungen im Mittelfeld fehlen.

Ebenfalls fehlen wird erneut Adrian Beck mit Beschwerden am Sprunggelenk sowie Lennard Maloney, der in der Partie gegen Leipzig unglücklich auf die Schulter gefallen war. Hier gab Heidenheims Trainer aber vorsichtig Entwarnung, dass der amerikanische Nationalspieler in dieser Saison durchaus noch einmal eingesetzt werden könnte. “Ich habe mit ihm gesprochen und er sagte, dass es von gestern auf heute deutlich besser geworden sei. Da habe ich schon gedacht, dass er damit sagen will, dass er Sonntag spielen kann”, scherzt Schmidt. In der nächsten Woche aber könnte es durchaus schon wieder zu einem Einsatz Maloneys kommen.

Darmstadt-Sieg zur rechten Zeit für den FCH

Der Sieg der Darmstädter im Kellerduell gegen Köln spielt dem FCH womöglich in die Karten, den Gegner nicht doch noch unterbewusst zu unterschätzen, wenngleich eine solche Herangehensweise ohnehin nicht in der Natur der Heidenheimer läge. Darmstadt habe gegen Köln bewiesen, dass es die Saison sicherlich nicht einfach abschenken wird, schärft auch Schmidt noch einmal alle Sinne in seinem Team. “Deswegen erwarten wir einen Gegner, der versuchen wird, gegen uns zu gewinnen”.

Etwaige Planungen habe man nicht vorgenommen, in Heidenheim möchte man sich einzig und allein auf dieses nächste Spiel konzentrieren, wenngleich das – den Klassenerhalt vor Augen – sicher schwieriger sein dürfte als sonst. “Da wir das letzte Spiel des Spieltags bestreiten, kann es zu dieser Konstellation kommen, dass wir bei einem Sieg sicher durch wären. Das bringt uns aber doch nichts, wenn wir jetzt im Vorfeld spekulieren”, sagt Heidenheims Trainer. “Es kann so kommen. Wenn das aber nicht so kommt, dann werden wir es nächste Woche probieren.”

Heidenheim hat es als Aufsteiger nahezu die gesamte Saison über geschafft, nichts mit den hinteren Tabellenplätzen zu tun zu haben, was beachtlich ist, fast schon unspannend. Doch Schmidt versichert, dass innerhalb der Mannschaft durchaus noch Spannung vorhanden sei, das spüre und sehe er stets in den Trainings. “Da denkt keiner, dass der Drops schon gelutscht ist. Jeder weiß, dass wir weitermachen müssen. Und wenn man ein bisschen zurückschaut, dann weiß man, wie schwer jeder einzelne Sieg von uns gewesen ist”, macht sich Schmidt keinerlei Sorgen, dass man sich beim FCH schon zu sehr an die Bundesliga gewöhnt haben könnte. Über 1000 Heidenheimer Fans werden den FCH mit nach Darmstadt begleiten, von irgendwelchen Fanaktivitäten im Falle des Klassenerhalts wisse man beim Verein jedoch nichts.

Ausgeruht in ein emotionsgeladenes Spiel

Schmidt rechnet mit einem intensiven und emotionalen Spiel, weswegen die etwas längere Pause seiner Mannschaft umso mehr gutgetan habe. “Wir brauchen maximale körperliche Voraussetzungen, um dieses Spiel zu spielen”, sagt Schmidt. Die hat der FCGH gemeinhin – und vielleicht schafft er bereits am Sonntag etwas nie Dagewesenes, wieder einmal.

Timo Lämmerhirt

Kaufoption aktiviert: Ekitiké wird Frankfurts Rekordeinkauf

Eintracht Frankfurt hat wie erwartet den bisher nur ausgeliehenen Hugo Ekitiké langfristig an sich gebunden und den Franzosen zum teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte gemacht.

Trägt weiter das Eintracht-Trikot: Hugo Ekitiké.

Trägt weiter das Eintracht-Trikot: Hugo Ekitiké.

IMAGO/osnapix

Am Freitag teilte die SGE mit, dass der Verein die Kaufoption bei Ekitiké aktiviert hat. Bisher war der Franzose, der auf dem letzten Drücker im Wintertransfer-Fenster 2023/24 an den Main gekommen war, nur von Paris Saint-Germain ausgeliehen. Nun steht er bei der Eintracht bis Juni 2029 unter Vertrag.

“Hugo hat in seinen bisherigen Einsätzen angedeutet, welche Qualität in ihm steckt”, wird Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche zitiert. “Wir sind von seinem großen Potenzial fest überzeugt und freuen uns darauf, ihn über die aktuelle Saison hinaus im Eintracht-Trikot zu sehen.”

Ekitiké kam bisher für die Eintracht in zwölf Pflichtspielen zum Einsatz, zehnmal davon in der Bundesliga. Am vergangenen Wochenende gelang ihm beim 3:1-Sieg über den FC Augsburg sein erstes Tor für die Adlerträger.

Dass Frankfurt Ekitiké fest an sich binden würde, war erwartet worden. Der 21-Jährige wird damit zum teuersten Einkauf in der Geschichte von Eintracht Frankfurt. Zur Leihgebühr in Höhe von 3,5 Millionen Euro kommt nun eine Sockelablöse in Höhe von etwa 16 Millionen Euro hinzu.

Toppmöller: “Er hatte eine schwierige Zeit”

Ekitiké schaffte seinen Durchbruch in Frankreich bei Stade Reims, vor der Saison 2022/23 wechselte er für viel Geld zu PSG. Allerdings wurde er in der Hauptstadt nicht glücklich, sein letztes Tor im PSG-Trikot gelang im am 11. Januar 2023, zuletzt spielte er dann fast keine Rolle mehr. Umso mehr freuten sich seine Eintracht-Kollegen, dass er nach einigen Anpassungsschwierigkeiten in Frankfurt angekommen ist: “Er hatte eine schwierige Zeit, nicht nur in der Anfangsphase bei uns, sondern auch in den letzten ein, zwei Jahren”, sagte SGE-Coach Dino Toppmöller.

Sanés Wettlauf gegen die Zeit – Tuchel kündigt Gnabry-Tor gegen Real an

Der FC Bayern spielt am Samstag gegen Eintracht Frankfurt, und doch dreht sich fast alles um das Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid drei Tage später. Trainer Thomas Tuchel erklärt, wie er diesen Spagat meistern will.

Wann ist er wieder einsatzfähig? Leroy Sané.

Wann ist er wieder einsatzfähig? Leroy Sané.

IMAGO/imagebroker

Tuchel wählte für die kommenden Partien den Vergleich mit einer Wohnung an einer viel befahrenen Straße: Entweder man akzeptiere die Hintergrund- und Nebengeräusche und mache sich dennoch ein schönes Leben. Oder man lasse sich eben ablenken und ärgern. Soll heißen: Gegen die Eintracht fordert er trotz des anstehenden Höhepunkts gegen Real Madrid eine Top-Leistung, Ablenkung hin oder her. “Wir brauchen nicht das Märchen zu erzählen, dass wir alle nur zu hundert Prozent an Frankfurt denken”, gab er offen und ehrlich zu. Dies gelte es zu akzeptieren, “es wird uns aber nicht daran hindern, ein Topspiel zu machen”.

Der 50-Jährige hat in der vergangenen Woche nach eigener Aussage eine Mannschaft “mit guter Energie und sehr hohem Level” im Training erlebt. Die beiden Spiele gegen den FC Arsenal und der – trotz vieler Personalwechsel – hohe Auswärtssieg bei Union Berlin (5:1) hätten Selbstvertrauen gegeben, “das hat uns enorm geholfen”. Vor allem die Leistungen und Siege Arsenals nach dem Aus gegen die Bayern habe sein Team bestärkt, vor allem, wie wenig Chancen es gegen die Engländer zugelassen habe.

Tuchel über Gnabry: “Er wird spielen und treffen”

Üben oder gar einstudieren für Dienstag könne sein Team gegen die Eintracht nichts, dafür seien die Gegner und die Partien zu unterschiedlich. Ein Auge hat Tuchel mit Blick auf Dienstag aber natürlich auf das Personal. Serge Gnabry werde gegen die Madrilenen sein Comeback nach einem Muskelfaserriss geben. Offen sei, ob in der Startelf oder von der Bank. Tuchel kündigte forsch an: “Es reicht für Dienstag. Er wird spielen und treffen, er macht sein Tor.”

Bei Leroy Sané (Schambeinprobleme) dagegen könne er keine seriöse Prognose abgeben. “Wir müssen Tag für Tag abwarten, es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Er trainiert individuell auf dem Platz nach einer sehr intensiven Behandlungsphase.” Jamal Musiala sei nach seiner Pause gegen Union Berlin komplett schmerzfrei, er habe top trainiert und werde gegen Frankfurt in der Startelf stehen. “Jamal ist ein absoluter Schlüsselspieler, egal gegen wen und wann”, sagte Tuchel. Fraglich zumindest gegen die Eintracht ist Dayot Upamecano. Der Innenverteidiger knickte laut Tuchel bereits am Mittwoch mit dem Knöchel um.

Frank Linkesch

Roses vorgezogene Saisonbewertung und Lob für Sabitzer

Wahrscheinlich reicht in dieser Bundesliga-Saison auch Platz fünf für die Champions-League-Teilnahme. Leipzig-Trainer Marco Rose will vor dem Wiedersehen mit Dortmund dennoch mehr.

Selbstbewusst in den Saisonendspurt: RB-Coach Marco Rose.

Selbstbewusst in den Saisonendspurt: RB-Coach Marco Rose.

IMAGO/imagebroker

Personell – nur Christopher Lenz fehlt weiterhin – geht RB Leipzig gut gerüstet in einen 31. Bundesliga-Spieltag, an dem sich im engen Dreikampf um die Ränge drei und vier einiges bewegen könnte. Die Sachsen (Platz vier, 59 Punkte) empfangen am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) Borussia Dortmund (Platz fünf, 57 Punkte), ehe der VfB Stuttgart (Platz drei, 63 Punkte) beim schon feststehenden Meister Bayer 04 Leverkusen antritt.

Egal, was passiert: RB-Trainer Marco Rose hält auch nach dem 31. Spieltag bei drei anschließend noch ausstehenden Partien noch nichts für entschieden. “Es bleibt eine enge Kiste”, versichert der Chefcoach, der im BVB auf seinen vorigen Arbeitgeber trifft: “Wir werden nicht aufstecken, Borussia Dortmund wird nicht aufstecken, der VfB Stuttgart wird nicht aufstecken.”

Womöglich stressen sich VfB, RB und BVB gewissermaßen unnötig, weil der Bundesliga angesichts der Champions-League-Reform in der kommenden Saison gleich fünf Startplätze winken. Und weiter abrutschen wird das Trio nicht mehr. Dennoch formulierte Rose auf der Spieltags-PK am Freitag ein etwas ambitionierteres Ziel: “Wir wollen gerne unter die ersten Vier, weil wir wissen, dass das sicher reicht, um Champions League zu spielen.”

Und das in einer Spielzeit, die RB ursprünglich als Zwischenschritt betrachtet hatte. “Wenn wir Stand heute die Saison bewerten”, so Rose, “haben wir einen riesengroßen Umbruch hervorragend gemeistert.” Im vergangenen Sommer hatte der Pokalsieger Leistungsträger wie Josko Gvardiol (Manchester City), Dominik Szoboszlai (Liverpool) und Bundesliga-Torschützenkönig Christopher Nkunku (Chelsea) abgegeben.

Nichtsdestotrotz rangieren die Sachsen vor dem direkten Duell vor dem Champions-League-Halbfinalisten Dortmund, den Rose “in Form” und “zu Recht” in der Vorschlussrunde des größten europäischen Vereinswettbewerb sieht. Der 47-Jährige (“Wir müssen mit allen Sinnen verteidigen”) erwartet von der Borussia in erster Linie “viel Offensivpower”, vor allem vom ehemaligen Leipziger Marcel Sabitzer: “Sabi hat sich echt zum Leader entwickelt, zum Tempomacher, der viele Pressingsignale gibt”, lobt Rose – der “trotzdem auch Dinge gesehen” hat, “wo wir die Dortmunder kriegen können.”

Terzic freut sich auf Ricken und Mislintat – und beantwortet “gerettete” Frage doch

CL-Halbfinale schon im Hinterkopf? 26.04.2024

Terzic freut sich auf Ricken und Mislintat – und beantwortet “gerettete” Frage doch

2:04Die Entscheidung, wer der neue starke Mann im sportlichen Bereich bei Borussia Dortmund wird, ist gefallen. Coach Edin Terzic ist zufrieden mit der neuen Besetzung – und beantwortete auch eine Frage zum Champions-League-Halbfinale nach anfänglichem “Nein”.