Klopps offener Disput mit Salah – und seine Reaktion danach

Klopps offener Disput mit Salah – und seine Reaktion danach

Dass beim FC Liverpool kurz vor Jürgen Klopps Abschied einiges im Argen liegt, belegte auch eine Szene um Mohamed Salah am Samstag. Verlässt auch der Torjäger die Reds?

Schlechte Stimmung: Mohamed Salah kurz vor seiner Einwechslung gegen West Ham im Wortduell mit Jürgen Klopp.

Schlechte Stimmung: Mohamed Salah kurz vor seiner Einwechslung gegen West Ham im Wortduell mit Jürgen Klopp.

IMAGO/Sportimage

Ein Blick auf die Aufstellungsbögen reichte am Samstagmittag schon, um zu erahnen, in welcher Stimmung Mohamed Salah ist. Der Torjäger des FC Liverpool musste im Premier-League-Auswärtsspiel bei West Ham United überraschend zunächst auf der Bank Platz nehmen, obwohl die Reds keine englische Woche vor sich haben und dringend Siege brauchen. Als er dann schließlich eingewechselt werden sollte, trat Salahs Gemütszustand dann offen zu Tage.

Als er in der 79. Minute genau wie Angreifer Darwin und Verteidiger Joe Gomez zu seinem Joker-Einsatz bereitstand, nachdem Liverpool soeben den Ausgleich zum 2:2 kassiert hatte, entwickelte sich auf einmal ein Wortgefecht zwischen Salah und Jürgen Klopp. Der Ägypter gestikulierte immer wieder in Richtung seines Trainers und musste von Darwin beruhigt werden, von dem er sich gleich wieder loszureißen versuchte.

Salah: “Wenn ich heute rede, gibt es Feuer”

Was Inhalt des offenen Disputs war, wollte Klopp nach der Partie nicht verraten. “Wir haben bereits darüber in der Umkleidekabine gesprochen, aber für mich ist es erledigt”, erklärte er auf seiner Pressekonferenz nur knapp. “Das ist alles.” Salah dagegen ließ die Medienvertreter mit den Worten “Wenn ich heute rede, gibt es Feuer” stehen, was auch nicht ganz zu Klopps Antwort auf die Frage passen wollte, ob die Sache denn auch für seinen Spieler erledigt sei: “Das war mein Eindruck, ja.”

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Klopps Intention war klar: Es galt einen Vorfall herunterzuspielen, der nur allzu gut in das Bild passen will, das die Reds wenige Wochen vor dem Abschied ihres Trainers abgeben. Drei Tage nach dem 0:2 beim FC Everton, das Klopp schwer getroffen hatte, war das 2:2-Remis bei West Ham der nächste und wohl endgültige Rückschlag im Meisterrennen. Arsenal kann am Sonntag auf fünf, Manchester City – bei dann immer noch einem Spiel weniger – auf vier Punkte davonziehen.

Schon van Dijks Brandrede hatte tief blicken lassen

Schon die Brandrede, die Kapitän Virgil van Dijk nach dem Derby am Mittwoch gehalten und in der er die Einstellung seiner Teamkollegen infrage gestellt hatte, hatte tief blicken lassen. Bei West Ham zeigten sich die Reds zwar verbessert, vergaben aber einmal mehr zu viele Chancen und belegten, dass sie in der entscheidenden Saisonphase in einer Formkrise stecken.

Auch Salah, mit 17 Treffern einmal mehr bester Torschütze seines Teams, hat seit vier Ligapartien nicht mehr getroffen und wirkte zuletzt immer wieder unzufrieden. Es gab bereits leise Spekulationen darüber, ob der 31-Jährige, dessen Vertrag nur noch bis 2025 gültig ist, wie Klopp Anfield im Sommer verlassen könnte. Seit Samstag werden sie eher lauter werden.