Keine Wiederholungsspiele mehr im FA Cup – Premier League streicht Winterpause

Premier League und FA haben sich auf umfassende Änderungen ab der neuen Saison geeinigt. Betroffen ist vor allem der FA Cup – aber auch die Mini-Winterpause der Liga.

Ein Drittel vom Triple: Der damalige ManCity-Kapitän Ilkay Gündogan präsentiert im Juni 2023 den FA Cup.

Ein Drittel vom Triple: Der damalige ManCity-Kapitän Ilkay Gündogan präsentiert im Juni 2023 den FA Cup.

IMAGO/Action Plus

Ab der kommenden Saison gibt es im ältesten Fußballwettbewerb der Welt keine Wiederholungsspiele mehr. Das ist die prominenteste Änderung, die FA und Premier League am Donnerstag beschlossen haben.

Demnach gehen FA-Cup-Spiele, in denen es nach 90 Minuten unentschieden steht, künftig ab der ersten Runde in die Verlängerung und gegebenenfalls ins Elfmeterschießen. Dieser Modus galt bisher erst ab dem Achtelfinale. Wiederholungsspiele waren für unterklassige Teams finanziell zwar lukrativ, den Top-Teams – die ab der dritten Runde einsteigen – aber angesichts der zusätzlichen Belastung schon lange ein Dorn im Auge.

Im Gegenzug wird der FA Cup an anderer Stelle aufgewertet: Alle FA-Cup-Runden steigen in Zukunft an Wochenenden und ab der vierten Runde nicht mehr parallel zum Premier-League-Betrieb. Jene vierte Runde wird dabei sogar von Freitag bis Mittwoch gedehnt. Das Finale, bislang erst nach der Premier-League-Saison ausgetragen, wird auf den Samstag des vorletzten Premier-League-Wochenendes vorverlegt, wobei am Freitag und Samstag keine Ligaspiele stattfinden dürfen.

Die Premier League startet künftig später

Auch die Premier League ändert im Zuge der auf sechs Jahre ausgelegten Vereinbarung ihren Terminkalender. Die Saison startet ab 2024/25 später, nämlich erst Mitte statt Anfang August, dafür wird die kleine Winterpause gestrichen, die den Teams zuletzt gewährt wurde. Dabei war ein Spieltag nach dem Jahreswechsel so gestreckt worden, dass jedes Team zwei Wochen Pause zwischen zwei Spielen hatte.

“Durch diese längere Sommerpause können alle Premier-League-Klubs besser gewährleisten, dass die Spieler im Sommer eine dreiwöchige Pause am Stück bekommen”, erklärt die Liga. “Damit wird den Empfehlungen der medizinischen und technischen Abteilungen Rechnung getragen, die eine längere, vollständige Ruhephase im Sommer einer kurzen Pause im Winter vorziehen.”

Gunners: Kein Futter für die Kanonen

Der FC Arsenal leckt nach dem 0:1 in München seine Wunden. Unterm Strich war das Ausscheiden gegen den FC Bayern im Champions-League-Viertelfinale verdient. Die Gründe – und woran man schrauben muss.

Hängengeblieben: Bukayo Saka verabschiedet sich mit den Gunners aus der Königsklasse.

Hängengeblieben: Bukayo Saka verabschiedet sich mit den Gunners aus der Königsklasse.

IMAGO/Oryk HAIST

Bukayo Saka wollte nichts sagen, so wie die meisten seiner Kollegen. Mit hängendem Kopf und leerem Blick verließ der englische Nationalspieler die Mixed-Zone der Münchner Arena. Immerhin: Den Selfie-Wunsch eines Fans erfüllte er dann doch noch und zwang sich zu einem halbwegs schiefen Lächeln.

Dann schlich er weiter in Richtung Ausgang, und dabei werden ihm, wie vielen Arsenal-Profis in dieser Nacht, vielleicht ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen sein: Warum sind wir ausgeschieden, warum blieben wir fast alle unter unseren Möglichkeiten? Wie geht’s weiter?

CL-VIERTELFINALE – RÜCKSPIELE

Ob er nun wirklich darüber reflektiert hat oder nicht, wird sein Geheimnis bleiben. Naheliegend wäre es, und da begeben wir uns doch dann mal mit auf Antwortsuche.

Arsenal schied aus, weil es seine Stärken nicht auf den Platz bekam

Was oft als die banalste aller Erklärungen angebracht wird, gilt auch diesmal, und doch ist die Erkenntnis dahinter, dass der Gegner ein Tor mehr schoss, in dem Fall aussagekräftig. Denn Bayern erzielte ja auch nur eines, das von Joshua Kimmich, per Kopf. Arsenal also blieb ohne Treffer, im zweiten Durchgang quasi ohne echte Torchance und verkörperte vor allem nicht das Team, das in der Premier League als Tabellenzweiter noch im Meisterrennen mitwirkt.

Arsenal schied aus, weil es seine Stärken nicht auf den Platz bekam: Das Gegenpressing war nur halbherzig, Eins-gegen-eins-Situationen wurden nicht mutig genug umgesetzt, Angriffsmuster, wie sie schon x-mal zum Erfolg geführt haben, zum Beispiel mit Quer- oder Rückpässen in den Strafraum und Richtung Elfmeterpunkt als finale Vorlage, fanden kaum statt und wenn, dann vergab man kläglich (Gabriel Martinelli). Hinsichtlich ihrer Angriffsleistung hatten die Gunners nur Kanönchen auf dem Platz, mit denen sie aber nicht mal Spatzen erschreckt hätten.

Und weil quasi jeder Einzelne nicht an seine Bestform heranreichte, fand man gegen die leidenschaftlich verteidigenden Bayern keine Lösungen und wirkte überrumpelt, als die Gastgeber nach der Pause forscher wurden und ihre beste Phase mit dem Tor des Tages krönten.

Saka wird von Mazraoui und Guerreiro abgemeldet

Saka selbst hatte am Mittwoch keine Torschussbeteiligung – das passierte ihm, wenn er durchspielte, in der Champions oder Europa League zuvor nie und in der Premier League zuletzt vor dreieinhalb Jahren beim 0:3 gegen Aston Villa. Der Linksfüßer wurde vom Rechtsfüßer Noussair Mazraoui zugestellt, dem wiederum Raphael Guerreiro zum Doppeln zu Hilfe eilte, was mit Ausnahme eines Schnittstellenpasses in der Anfangsphase auch gut klappte.

Gabriel Martinellis Fehler-Hattrick

Arsenals Coach Mikel Arteta war nach dem Spiel natürlich bitter enttäuscht, sprach davon, dass “Fehler in der Champions League bestraft werden”, und wird dabei vor allem an Gabriel Martinelli gedacht haben, der vor dem entscheidenden Gegentreffer gleich einen Fehler-Hattrick hinlegte. Zunächst übte er keinen Druck auf den ballführenden Kimmich aus, stand aber gleichzeitig so schlecht, dass er Leroy Sané entwischen lassen musste, um dann abzuschalten und den Laufweg Kimmichs erst wieder aufzunehmen respektive zu registrieren, als es zu spät war. Die Ironie an der Sache: Tempo ist einer der Gründe, warum der Brasilianer meistens in der Startelf steht, hier ließ er es gedanklich und physisch vermissen.

Dass der FC Arsenal ausgeschieden ist, zum fünften Mal übrigens gegen Bayern, ist weder eine Schande noch ein Drama. Schließlich stand der Klub zuletzt vor 15 Jahren in einem Halbfinale, das er auch diesmal verpasste. Doch Arteta hat die Londoner überhaupt erst wieder in den internationalen Fokus geführt. Allerdings wird er auch registriert haben, welch wechselhafte Saison der FC Bayern spielte, insofern weiß man nicht, wann die Chance auf die Runde der letzten vier wieder so groß sein wird. In der Entwicklung dürfte das Ausscheiden den Klub und das Team nicht umwerfen. Der Champions-League-Sieg war keine Pflicht, doch man muss auch Erkenntnisse ziehen: dass es auswärts so nicht reicht, schon in Porto verlor man. Dass es Verstärkungen im Tor, auf den Außenverteidigerpositionen und auf der Sechs braucht – auch ein klasse Spieler wie Jorginho wird nicht jünger, hatte öfter Mühe, Jamal Musiala zu folgen.

Und dann ist da noch die Frage nach dem Gesamtkonstrukt. Declan Rice wird (in Deutschland) als super Holding Six gefeiert, spielt aber Achter, wozu ihm eigentlich Esprit fehlt. Kai Havertz ist ein laufstarker, spielstarker und torgefährlicher Achter, spielt aber Mittelstürmer. Das klappt zuweilen, ja, aber er ist kein Neuner wie Harry Kane oder Niclas Füllkrug. Und so ging auch der deutsche Nationalspieler in München mit unter. Gabriel Jesus ist ein spielender Neuner, zuweilen zu verschnörkelt, kein konstant starker Torjäger.

Schon drei Titelchancen verspielt

Arsenal hat drei Titelchancen verspielt, im League Cup früh bei West Ham, im FA Cup gegen Liverpool daheim und nun in der Königsklasse in München. In der Premier League sind Manchester City und der FC Liverpool zwei Rivalen um den Titel, die nicht nur mit Blick auf die laufende Europacuprunde schwächeln. Im Gegensatz zu City haben es die Gunners nicht selbst in der Hand, Meister zu werden, aber die Chancen sind noch da.

Im Vorjahr vergaben sie einen großen Vorsprung und eine riesige Möglichkeit, diesmal hielten sie sich erneut nicht ganz oben. Ist Arsenal also kein Team, kein Klub mehr für den Punch, das Aufblühen, wenn es um Pokale geht? Ein Team, dem es nicht an spielerischer Klasse, aber an mentaler Robustheit fehlt? Der Gedanke konnte einem schon kommen am Mittwoch in der Arena. Vielleicht spukte er ja auch durch Sakas Kopf.

Thomas Böker

Gunners: Kein Futter für die Kanonen

Der FC Arsenal leckt nach dem 0:1 in München seine Wunden. Unterm Strich war das Ausscheiden gegen den FC Bayern im Champions-League-Viertelfinale verdient. Die Gründe – und woran man schrauben muss.

Hängengeblieben: Bukayo Saka verabschiedet sich mit den Gunners aus der Königsklasse.

Hängengeblieben: Bukayo Saka verabschiedet sich mit den Gunners aus der Königsklasse.

IMAGO/Oryk HAIST

Bukayo Saka wollte nichts sagen, so wie die meisten seiner Kollegen. Mit hängendem Kopf und leerem Blick verließ der englische Nationalspieler die Mixed-Zone der Münchner Arena. Immerhin: Den Selfie-Wunsch eines Fans erfüllte er dann doch noch und zwang sich zu einem halbwegs schiefen Lächeln.

Dann schlich er weiter in Richtung Ausgang, und dabei werden ihm, wie vielen Arsenal-Profis in dieser Nacht, vielleicht ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen sein: Warum sind wir ausgeschieden, warum blieben wir fast alle unter unseren Möglichkeiten? Wie geht’s weiter?

CL-VIERTELFINALE – RÜCKSPIELE

Ob er nun wirklich darüber reflektiert hat oder nicht, wird sein Geheimnis bleiben. Naheliegend wäre es, und da begeben wir uns doch dann mal mit auf Antwortsuche.

Arsenal schied aus, weil es seine Stärken nicht auf den Platz bekam

Was oft als die banalste aller Erklärungen angebracht wird, gilt auch diesmal, und doch ist die Erkenntnis dahinter, dass der Gegner ein Tor mehr schoss, in dem Fall aussagekräftig. Denn Bayern erzielte ja auch nur eines, das von Joshua Kimmich, per Kopf. Arsenal also blieb ohne Treffer, im zweiten Durchgang quasi ohne echte Torchance und verkörperte vor allem nicht das Team, das in der Premier League als Tabellenzweiter noch im Meisterrennen mitwirkt.

Arsenal schied aus, weil es seine Stärken nicht auf den Platz bekam: Das Gegenpressing war nur halbherzig, Eins-gegen-eins-Situationen wurden nicht mutig genug umgesetzt, Angriffsmuster, wie sie schon x-mal zum Erfolg geführt haben, zum Beispiel mit Quer- oder Rückpässen in den Strafraum und Richtung Elfmeterpunkt als finale Vorlage, fanden kaum statt und wenn, dann vergab man kläglich (Gabriel Martinelli). Hinsichtlich ihrer Angriffsleistung hatten die Gunners nur Kanönchen auf dem Platz, mit denen sie aber nicht mal Spatzen erschreckt hätten.

Und weil quasi jeder Einzelne nicht an seine Bestform heranreichte, fand man gegen die leidenschaftlich verteidigenden Bayern keine Lösungen und wirkte überrumpelt, als die Gastgeber nach der Pause forscher wurden und ihre beste Phase mit dem Tor des Tages krönten.

Saka wird von Mazraoui und Guerreiro abgemeldet

Saka selbst hatte am Mittwoch keine Torschussbeteiligung – das passierte ihm, wenn er durchspielte, in der Champions oder Europa League zuvor nie und in der Premier League zuletzt vor dreieinhalb Jahren beim 0:3 gegen Aston Villa. Der Linksfüßer wurde vom Rechtsfüßer Noussair Mazraoui zugestellt, dem wiederum Raphael Guerreiro zum Doppeln zu Hilfe eilte, was mit Ausnahme eines Schnittstellenpasses in der Anfangsphase auch gut klappte.

Gabriel Martinellis Fehler-Hattrick

Arsenals Coach Mikel Arteta war nach dem Spiel natürlich bitter enttäuscht, sprach davon, dass “Fehler in der Champions League bestraft werden”, und wird dabei vor allem an Gabriel Martinelli gedacht haben, der vor dem entscheidenden Gegentreffer gleich einen Fehler-Hattrick hinlegte. Zunächst übte er keinen Druck auf den ballführenden Kimmich aus, stand aber gleichzeitig so schlecht, dass er Leroy Sané entwischen lassen musste, um dann abzuschalten und den Laufweg Kimmichs erst wieder aufzunehmen respektive zu registrieren, als es zu spät war. Die Ironie an der Sache: Tempo ist einer der Gründe, warum der Brasilianer meistens in der Startelf steht, hier ließ er es gedanklich und physisch vermissen.

Dass der FC Arsenal ausgeschieden ist, zum fünften Mal übrigens gegen Bayern, ist weder eine Schande noch ein Drama. Schließlich stand der Klub zuletzt vor 15 Jahren in einem Halbfinale, das er auch diesmal verpasste. Doch Arteta hat die Londoner überhaupt erst wieder in den internationalen Fokus geführt. Allerdings wird er auch registriert haben, welch wechselhafte Saison der FC Bayern spielte, insofern weiß man nicht, wann die Chance auf die Runde der letzten vier wieder so groß sein wird. In der Entwicklung dürfte das Ausscheiden den Klub und das Team nicht umwerfen. Der Champions-League-Sieg war keine Pflicht, doch man muss auch Erkenntnisse ziehen: dass es auswärts so nicht reicht, schon in Porto verlor man. Dass es Verstärkungen im Tor, auf den Außenverteidigerpositionen und auf der Sechs braucht – auch ein klasse Spieler wie Jorginho wird nicht jünger, hatte öfter Mühe, Jamal Musiala zu folgen.

Und dann ist da noch die Frage nach dem Gesamtkonstrukt. Declan Rice wird (in Deutschland) als super Holding Six gefeiert, spielt aber Achter, wozu ihm eigentlich Esprit fehlt. Kai Havertz ist ein laufstarker, spielstarker und torgefährlicher Achter, spielt aber Mittelstürmer. Das klappt zuweilen, ja, aber er ist kein Neuner wie Harry Kane oder Niclas Füllkrug. Und so ging auch der deutsche Nationalspieler in München mit unter. Gabriel Jesus ist ein spielender Neuner, zuweilen zu verschnörkelt, kein konstant starker Torjäger.

Schon drei Titelchancen verspielt

Arsenal hat drei Titelchancen verspielt, im League Cup früh bei West Ham, im FA Cup gegen Liverpool daheim und nun in der Königsklasse in München. In der Premier League sind Manchester City und der FC Liverpool zwei Rivalen um den Titel, die nicht nur mit Blick auf die laufende Europacuprunde schwächeln. Im Gegensatz zu City haben es die Gunners nicht selbst in der Hand, Meister zu werden, aber die Chancen sind noch da.

Im Vorjahr vergaben sie einen großen Vorsprung und eine riesige Möglichkeit, diesmal hielten sie sich erneut nicht ganz oben. Ist Arsenal also kein Team, kein Klub mehr für den Punch, das Aufblühen, wenn es um Pokale geht? Ein Team, dem es nicht an spielerischer Klasse, aber an mentaler Robustheit fehlt? Der Gedanke konnte einem schon kommen am Mittwoch in der Arena. Vielleicht spukte er ja auch durch Sakas Kopf.

Thomas Böker

“Die Bayern schleichen sich ins Halbfinale”

Bayern München hat erstmals seit dem Titelgewinn vor vier Jahren wieder das Halbfinale in der Champions League erreicht. Das 1:0 reichte im Rückspiel gegen den FC Arsenal. Internationale Pressestimmen zum Einzug des deutschen Rekordmeisters in die Runde der letzten Vier …

Führte die Bayern ins Halbfinale: Joshua Kimmich.

Führte die Bayern ins Halbfinale: Joshua Kimmich.

IMAGO/Jan Huebner

Großbritannien

The Guardian: “Es war ein Abend, an dem Bayern München seinen Behauptungen gerecht wurde, in der Champions League ein ganz anderes Kaliber zu sein. Vielleicht wurden die Nachrufe auf eine angeschlagene Supermacht (…) zu schnell geschrieben.”

Daily Mail: “Die Bayern, die am Wochenende nach elf Titeln in Folge die Krone in der Bundesliga an Bayer Leverkusen abgeben mussten, haben sich mit dem Einzug ins Halbfinale der Champions League neben ihrem deutschen Kollegen Borussia Dortmund die Hoffnung auf den großen Titel bewahrt.”

Spanien

CL-VIERTELFINALE – RÜCKSPIELE

Marca: “Kimmichs Kopfballtor bringt Bayern München an Arsenal vorbei ins Halbfinale der Champions League. Der Mittelfeldspieler erzielte zur Freude der heimischen Fans den einzigen Treffer des Abends.”

El Mundo: “Die Bayern lassen Arsenal keine Ruhe und schleichen sich erneut ins Halbfinale. Ein Tor von Kimmich qualifiziert Tuchels Team gegen einen Rivalen, der kaum in der Lage war, gefährliche Chancen zu erspielen.”

Frankreich

Le Parisien: “Es wird also zwei deutsche Vereine im Halbfinale der Champions League geben. (…) In der Schlussphase des Spiels konnte Arsenal seine Zähne nicht mehr zeigen und wurde von der bayerischen Verteidigung und einem tadellosen Paar Laimer-Goretzka in die Zange genommen, die Bukayo Saka, den Torschützen des Hinspiels, zum Schweigen brachten. Unter den Gesängen einer feurigen Allianz Arena blieben die Deutschen weiterhin am Ball und konnten sogar einige schöne Spielzüge zeigen, getragen von einem Raphael Guerreiro in sehr guter Form auf der linken Seite.”

Österreich

Kronen Zeitung: “Nach der verpassten Meisterschaft und dem Aus im Pokal darf die Truppe von Thomas Tuchel zumindest weiterhin vom Titel in der Königsklasse träumen.”

Kurier: “Was hatte sich in den letzten Monaten nicht Hohn und Spott über den FC Bayern München ergossen: In der Liga fand der Rekordchampion in Bayer Leverkusen seinen Meister; im DFB-Pokal kam das frühe und peinliche Aus gegen Drittligist Saarbrücken, dazu das sündteure Trainer-Missverständnis Thomas Tuchel. Nun kann eine völlig verkorkste Saison freilich doch noch ein gutes Ende nehmen.”

Schweiz

Blick: “Bayern halten letzte Titelchance am Leben”

FC Bayern sei Dank: RB Salzburg ist Klub-WM-Teilnehmer

Das Aus von Atletico Madrid vom Dienstag (2:4 in Dortmund im Rückspiel des Champions-League-Halbfinals) hatte den Spaniern dennoch etwas eingebracht – das Ticket für die nächste Klub-WM. An dieser nimmt auch Salzburg teil.

RB Salzburg um den aktuellen Interimstrainer Onur Cinel ist dank Arsenals CL-Aus bei der Klub-WM dabei.

RB Salzburg um den aktuellen Interimstrainer Onur Cinel ist dank Arsenals CL-Aus bei der Klub-WM dabei.

IMAGO/GEPA pictures

Es war eine Achterbahn der Gefühle: Bei Borussia Dortmund war Atletico Madrid zur Pause bereits mit 0:2 in Rückstand gewesen und hatte nach dem Seitenwechsel zwischenzeitlich das Comeback zum 2:2 geschafft auf dem Weg Richtung Halbfinale. Doch daraus wurde nichts, der BVB zeigte Comeback-Qualitäten und kegelte die Colchoneros mit 4:2 aus dem Wettbewerb.

Trotz dieser Niederlage aber wird Atleti im kommenden Jahr in einem weiteren wichtigen Wettbewerb vertreten sein. Denn weil im zweiten Halbfinale der FC Barcelona mit 1:4 gegen Paris Saint-Germain unterlegen war und sich ebenfalls im Viertelfinale verabschiedet hatte, qualifizierten sich die Madrilenen dadurch sicher für die FIFA-Klub-WM 2025.

Podcast

Müssen Breitner und Ricken ihre Rüstungen polieren?

13:50 Minuten

alle Folgen

Barcelona und Madrid hatten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den vorletzten der insgesamt zwölf europäischen Startplätze geliefert. Mit Vorteil für Atletico, das mit sechs Punkten Vorsprung auf Barcelona angetreten war. Maximal waren vor den Viertelfinal-Rückspielen noch neun Zähler zu vergeben – da aber beide Vereine verloren und ausschieden, konnten die Blaugrana die Rojiblancos nicht mehr aufholen.

Salzburg darf sich beim FC Bayern bedanken

Da erst Mitte März Juventus Turin sein Ticket für die FIFA-Klub-WM gebucht hatte, standen nach den Viertelfinal-Rückspielen der Königsklasse vom Dienstag demzufolge bereits elf der zwölf europäischen Teilnehmer fest. Darunter auch die beiden deutschen Vertreter Bayern München und Borussia Dortmund.

Um den zwölften und letzten Platz bewarben sich nun noch FCB-Gegner FC Arsenal und Österreichs Spitzenklub RB Salzburg.

Und für die Gunners aus London führte der Weg in die USA, wo vom 15. Juni bis 13. Juli 2025 die FIFA-Klub-WM ausgetragen wird, nur über den erstmaligen Triumph in der Champions League. Denn der Sieger der aktuellen Saison ist ebenfalls für die Klub-WM qualifiziert.

Würde Arsenal also im Viertelfinale in der Münchner Allianz-Arena (2:2 im Hinspiel) oder in einem möglichen Halbfinale ausscheiden, würde der Premier-League-Klub die Qualifikation für die Klub-WM ebenso verfehlen wie bei einer Niederlage im Endspiel. Und genau so kam es: Das Team um den deutschen Nationalspieler Kai Havertz unterlag an diesem Mittwochabend wegen des Flugkopfballtreffers von Joshua Kimmich mit 0:1 beim FC Bayern, schied aus der Champions League aus – und entsendete damit frohe Kunde gen Österreich. Denn durch all diese Konstellationen bekam tatsächlich RB Salzburg über den Ranking-Weg als zwölftes und letztes europäisches Team das Ticket für die Klub-WM serviert und damit die Berechtigung, zum prominent besetzten Turnier nach Übersee zu fliegen.

Weil auch Barcelona patzt: Atletico für Klub-WM qualifiziert

Atletico Madrid unterlag in einem furiosen Viertelfinal-Rückspiel bei Borussia Dortmund mit 2:4 und ist aus der Champions League ausgeschieden. Eine gute Nachricht brachte der Abend den Madrilenen dennoch.

Ausgeschieden: Atletico-Kapitän Koke (l.) und die beiden Barcelona-Akteure Raphinha und Ilkay Gündogan.

Ausgeschieden: Atletico-Kapitän Koke (l.) und die beiden Barcelona-Akteure Raphinha und Ilkay Gündogan.

imago images (2)

Es war eine Achterbahn der Gefühle: Bei Borussia Dortmund war Atletico Madrid zur Pause bereits mit 0:2 in Rückstand gewesen und hatte nach dem Seitenwechsel zwischenzeitlich das Comeback zum 2:2 geschafft auf dem Weg Richtung Halbfinale. Doch daraus wurde nichts, der BVB zeigte Comeback-Qualitäten und kegelte die Colchoneros mit 4:2 aus dem Wettbewerb.

Trotz dieser Niederlage aber wird Atleti im kommenden Jahr in einem weiteren wichtigen Wettbewerb vertreten sein. Denn weil im zweiten Halbfinale der FC Barcelona mit 1:4 gegen Paris Saint-Germain unterlag und sich ebenfalls im Viertelfinale verabschiedete, sind die Madrilenen sicher für die FIFA-Klub-WM 2025 qualifiziert.

Podcast

Bernd Hölzenbein: Wie prägte er den deutschen Fußball?

14:39 Minuten

alle Folgen

Der FC Barcelona und Atletico Madrid lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den vorletzten der insgesamt zwölf europäischen Startplätze. Mit Vorteil für Atletico, das mit sechs Punkten Vorsprung auf Barcelona angetreten war. Maximal waren vor den Viertelfinal-Rückspielen noch neun Zähler zu vergeben – da aber beide Vereine verloren und auch ausschieden, konnten die Blaugrana die Rojiblancos auf keinen Fall mehr aufholen.

Arsenal muss erstmals die Champions League gewinnen

Da erst Mitte März Juventus Turin sein Ticket für die FIFA-Klub-WM buchte, stehen nach den Viertelfinal-Rückspielen der Königsklasse bereits elf der zwölf europäischen Teilnehmer fest. Darunter auch die beiden deutschen Vertreter Bayern München und Borussia Dortmund. Um den zwölften und letzten Platz bewerben sich Arsenal und RB Salzburg.

Und für Arsenal führt der Weg in die USA, wo vom 15. Juni bis 13. Juli 2025 die FIFA-Klub-WM ausgetragen wird, nur über den erstmaligen Triumph in der Champions League. Denn der Sieger der aktuellen Saison ist ebenfalls für die Klub-WM qualifiziert.

Sollten die Gunners also im Viertelfinale gegen die Bayern oder in einem möglichen Halbfinale ausscheiden, würden sie die Qualifikation für die Klub-WM ebenso verfehlen wie bei einer Niederlage im Endspiel. Bei all diesen Konstellationen würde dann RB Salzburg über den Ranking-Weg als zwölftes und letztes europäisches Team nach Übersee fliegen.

Weil Barcelona patzt: Atletico trotz Niederlage für Klub-WM qualifiziert

Atletico Madrid unterlag in einem furiosen Viertelfinal-Rückspiel bei Borussia Dortmund mit 2:4 und ist aus der Champions League ausgeschieden. Eine gute Nachricht brachte der Abend den Madrilenen dennoch.

Ausgeschieden: Atletico-Kapitän Koke (l.) und die beiden Barcelona-Akteure Raphinha und Ilkay Gündogan.

Ausgeschieden: Atletico-Kapitän Koke (l.) und die beiden Barcelona-Akteure Raphinha und Ilkay Gündogan.

imago images (2)

Es war eine Achterbahn der Gefühle: Bei Borussia Dortmund war Atletico Madrid zur Pause bereits mit 0:2 in Rückstand gewesen und hatte nach dem Seitenwechsel zwischenzeitlich das Comeback zum 2:2 geschafft auf dem Weg Richtung Halbfinale. Doch daraus wurde nichts, der BVB zeigte Comeback-Qualitäten und kegelte die Colchoneros mit 4:2 aus dem Wettbewerb.

Trotz dieser Niederlage aber wird Atleti im kommenden Jahr in einem weiteren wichtigen Wettbewerb vertreten sein. Denn weil im zweiten Halbfinale der FC Barcelona mit 1:4 gegen Paris Saint-Germain unterlag und sich ebenfalls im Viertelfinale verabschiedete, sind die Madrilenen sicher für die FIFA-Klub-WM 2025 qualifiziert.

Podcast

Bernd Hölzenbein: Wie prägte er den deutschen Fußball?

14:39 Minuten

alle Folgen

Der FC Barcelona und Atletico Madrid lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den vorletzten der insgesamt zwölf europäischen Startplätze. Mit Vorteil für Atletico, das mit sechs Punkten Vorsprung auf Barcelona angetreten war. Maximal waren vor den Viertelfinal-Rückspielen noch neun Zähler zu vergeben – da aber beide Vereine verloren und auch ausschieden, konnten die Blaugrana die Rojiblancos auf keinen Fall mehr aufholen.

Arsenal müsste erstmals die Champions League gewinnen

Da erst Mitte März Juventus Turin sein Ticket für die FIFA-Klub-WM buchte, stehen nach den Viertelfinal-Rückspielen der Königsklasse bereits elf der zwölf europäischen Teilnehmer fest. Darunter auch die beiden deutschen Vertreter Bayern München und Borussia Dortmund. Um den zwölften und letzten Platz bewerben sich Arsenal und RB Salzburg.

Und für Arsenal führt der Weg in die USA, wo vom 15. Juni bis 13. Juli 2025 die FIFA-Klub-WM ausgetragen wird, nur über den erstmaligen Triumph in der Champions League. Denn der Sieger der aktuellen Saison ist ebenfalls für die Klub-WM qualifiziert.

Sollten die Gunners also im Viertelfinale gegen die Bayern oder in einem möglichen Halbfinale ausscheiden, würden sie die Qualifikation für die Klub-WM ebenso verfehlen wie bei einer Niederlage im Endspiel. Bei all diesen Konstellationen würde dann RB Salzburg über den Ranking-Weg als zwölftes und letztes europäisches Team nach Übersee fliegen.

Wettlauf mit der Zeit: Arsenal hofft auf Ödegaard und Saka

Das Gastspiel am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) bei den Bayern ist eine der wichtigsten Partien in der Saison des FC Arsenal. Und genau jetzt bangen die Gunners um den Einsatz von zwei ganz wichtigen Spielern.

Können sie spielen? Martin Ödegaard (li.) und Bukayo Saka.

Können sie spielen? Martin Ödegaard (li.) und Bukayo Saka.

IMAGO/PA Images

Es wird ein Wettlauf mit der Zeit. Arsenal-Kapitän Martin Ödeegard und der flinke Offensivmann Bukayo Saka hatten aus dem überraschenden 0:2 gegen Aston Villa Blessuren davongetragen. Die Partie fand erst am Sonntagabend statt, deswegen konnte Coach Mikel Arteta am Dienstag auch noch nichts Konkretes über einen Einsatz sagen.

“Leider hatten wir nur weniger als 48 Stunden zu regenerieren, wir haben sehr wenig trainieren können. Wir werden es morgen bewerten und dann sehen wir, ob sie spielen können”, so der Coach bezüglich eines Einsatzes des Offensivduos. Es steht außer Frage, dass ein Ausfall beider Spieler die Gunners hart treffen würde.

Podcast

Bernd Hölzenbein: Wie prägte er den deutschen Fußball?

14:39 Minuten

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Personal hin oder her, Fakt ist, dass auf den FC Arsenal ein ganz wichtiges Spiel wartet. Die Londoner standen zuletzt 2009 im Halbfinale der Champions League, damals war Manchester United eine Nummer zu groß. “Viele von unseren Spielern haben diese Erfahrung noch nicht, aber sie sind sehr motiviert und zuversichtlich”, machte Arteta klar. “Wir haben eine unglaubliche Reise hinter uns und werden versuchen, die Pokale zu holen.”

Trossard macht klar: “Jeder ist bereit”

Und Leandro Trossard, der im Hinspiel das Tor zum 2:2-Endstand markiert hatte, fügte an: “Jeder ist bereit, wir wollen eine Reaktion zeigen. Es ist eine große Chance für uns auf der größten Bühne. Es braucht uns keiner zu motivieren, unser Team ist erfahren genug, um solche Situationen zu meistern.”

Die Gunners haben am Sonntag durch die Niederlage gegen Villa die Tabellenspitze in der Premier League an Manchester City verloren. Bei zwei Punkten Rückstand auf die Skyblues ist in Sachen Titel sechs Spieltage vor Saisonende allerdings noch alles drin. Genau wie in der Champions League, wo es nach dem Remis im Hinspiel in München quasi von Null losgeht. “Wir brauchen unsere beste Leistung”, machte Trossard klar.

Ein Favorit ist schwer auszumachen, der leichte Vorteil dürfte aufgrund des Heimspiels bei den Bayern liegen. Aber die aktuelle Bundesliga-Saison hat gezeigt, dass die Münchner verwundbar sind. Und genau das will Arsenal nutzen und erstmals seit 15 Jahren wieder ins Semifinale der Champions League einziehen.

Ist der Heimvorteil für Dortmund und Bayern unfair?

Borussia Dortmund und der FC Bayern peilen das Champions-League-Halbfinale an – notfalls in Verlängerung und Elfmeterschießen. Dass das in dieser Form möglich ist, passt nicht allen.

Diese Bilder will der BVB an diesem Dienstag wieder erleben: Mats Hummels & Co. feiern zuhause den Viertelfinaleinzug gegen Eindhoven.

Diese Bilder will der BVB an diesem Dienstag wieder erleben: Mats Hummels & Co. feiern zuhause den Viertelfinaleinzug gegen Eindhoven.

IMAGO/RHR-Foto

Dass Borussia Dortmund bei Atletico Madrid mit 1:2 verlor und nicht mit 0:1 und dass der FC Bayern ein 2:2 aus London mitbrachte und kein 1:1 oder 0:0, wäre bis zur Saison 2020/21 noch eine gute Nachricht für die Bundesliga-Vertreter gewesen. Doch weil die UEFA danach die Auswärtstorregel abschaffte, ist es schlicht egal geworden.

Die Änderung erfuhr schon damals viel Zuspruch, und bis heute sind keine prominenten Stimmen überliefert, die den alten Modus vermissen. Dafür steht eine verwandte Regel inzwischen zur Debatte, die auch die diesjährigen Champions-League-Viertelfinals betrifft. Die Kernfrage: Ist es gerecht, dass es bei Gleichstand nach 90 Minuten eine Verlängerung gibt?

Die Rückspiele im CL-Viertelfinale:

Gary Lineker gehört zu denjenigen, die das “aus Gründen der Fairness” ablehnen. “Derzeit hat die Heimmannschaft im Rückspiel eine halbe Stunde mehr Zeit zu Hause, was ein Vorteil ist, und keine Mannschaft sollte einen Vorteil haben, schon gar nicht im Viertelfinale der Champions League”, erklärte der ehemalige englische Nationalstürmer und heutige TV-Moderator in der vergangenen Woche in seinem Podcast The Rest Is Football.

Sollte die UEFA Verlängerungen im Viertel- und Halbfinale abschaffen?

Das Argument: Während sich die Teams im Achtelfinale ihren Heimvorteil fürs Rückspiel durch den Gruppensieg erarbeitet haben, brauchen sie dafür im Viertel- und Halbfinale ausschließlich Losglück. “Wenn zum Beispiel Arsenal in der Allianz-Arena unentschieden spielt, geht es in die Verlängerung, und Bayern München bekommt eine halbe Stunde mehr Zeit zu Hause. Das finde ich nicht fair”, moniert Lineker.

Deshalb schlägt der 63-Jährige vor, im Viertel- und Halbfinale bei Gleichstand nach 180 Minuten direkt mit dem Elfmeterschießen weiterzumachen. Im Endspiel, in dem – normalerweise – keine Mannschaft einen Heimvorteil hat, besteht die Problematik nicht.

Zwar sind Verlängerungen in der Champions League auch in der neuen Saison vorgesehen, wenn erstmals der neue Europapokal-Modus greift. Allerdings sind die Paarungen in der K.-o.-Phase dann weniger vom Losglück abhängig als aktuell. Mit einem Turnierbaum wie beim Tennis stellt die UEFA ab 2024/25 sicher, dass sich etwa die beiden besten Klubs der Vorrunde frühestens im Finale treffen können.

Ist der Heimvorteil für Dortmund und Bayern unfair?

Borussia Dortmund und der FC Bayern peilen das Champions-League-Halbfinale an – notfalls in Verlängerung und Elfmeterschießen. Dass das in dieser Form möglich ist, passt nicht allen.

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Diese Bilder will der BVB an diesem Dienstag wieder erleben: Mats Hummels & Co. feiern zuhause den Viertelfinaleinzug gegen Eindhoven.

IMAGO/RHR-Foto

Dass Borussia Dortmund bei Atletico Madrid mit 1:2 verlor und nicht mit 0:1 und dass der FC Bayern ein 2:2 aus London mitbrachte und kein 1:1 oder 0:0, wäre bis zur Saison 2020/21 noch eine gute Nachricht für die Bundesliga-Vertreter gewesen. Doch weil die UEFA danach die Auswärtstorregel abschaffte, ist es schlicht egal geworden.

Die Änderung erfuhr schon damals viel Zuspruch, und bis heute sind keine prominenten Stimmen überliefert, die den alten Modus vermissen. Dafür steht eine verwandte Regel inzwischen zur Debatte, die auch die diesjährigen Champions-League-Viertelfinals betrifft. Die Kernfrage: Ist es gerecht, dass es bei Gleichstand nach 90 Minuten eine Verlängerung gibt?

Die Rückspiele im CL-Viertelfinale:

Gary Lineker gehört zu denjenigen, die das “aus Gründen der Fairness” ablehnen. “Derzeit hat die Heimmannschaft im Rückspiel eine halbe Stunde mehr Zeit zu Hause, was ein Vorteil ist, und keine Mannschaft sollte einen Vorteil haben, schon gar nicht im Viertelfinale der Champions League”, erklärte der ehemalige englische Nationalstürmer und heutige TV-Moderator in der vergangenen Woche in seinem Podcast The Rest Is Football.

Sollte die UEFA Verlängerungen im Viertel- und Halbfinale abschaffen?

Das Argument: Während sich die Teams im Achtelfinale ihren Heimvorteil fürs Rückspiel durch den Gruppensieg erarbeitet haben, brauchen sie dafür im Viertel- und Halbfinale ausschließlich Losglück. “Wenn zum Beispiel Arsenal in der Allianz-Arena unentschieden spielt, geht es in die Verlängerung, und Bayern München bekommt eine halbe Stunde mehr Zeit zu Hause. Das finde ich nicht fair”, moniert Lineker.

Deshalb schlägt der 63-Jährige vor, im Viertel- und Halbfinale bei Gleichstand nach 180 Minuten direkt mit dem Elfmeterschießen weiterzumachen. Im Endspiel, in dem – normalerweise – keine Mannschaft einen Heimvorteil hat, besteht die Problematik nicht.

Zwar sind Verlängerungen in der Champions League auch in der neuen Saison vorgesehen, wenn erstmals der neue Europapokal-Modus greift. Allerdings sind die Paarungen in der K.-o.-Phase dann weniger vom Losglück abhängig als aktuell. Mit einem Turnierbaum wie beim Tennis stellt die UEFA ab 2024/25 sicher, dass sich etwa die beiden besten Klubs der Vorrunde frühestens im Finale treffen können.