HSV: Baumgarts Plädoyer für Nemeth

Seit dem Osterwochenende und dem Ausfall von Robert Glatzel in Fürth (1:1) hatte der Hamburger SV um den Torjäger gebangt, seit Donnerstag herrscht Gewissheit: Der 30-jährige Stürmer fehlt, wie Ignace van der Brempt, auch gegen Kaiserslautern. Und der Trainer stärkt demonstrativ dessen Vertreter.

Vertraut auf den Vertreter von Robert Glatzel: Steffen Baumgart setzt auf Andras Nemeth.

Vertraut auf den Vertreter von Robert Glatzel: Steffen Baumgart setzt auf Andras Nemeth.

IMAGO/Steinbrenner

Die Untersuchungen am maladen Oberschenkel hatten zum Wochenanfang keinen schwerwiegenden Befund ergeben, trainieren konnte Glatzel am Mittwoch und Donnerstag dennoch nicht. Den Grund nennt Steffen Baumgart im Vorfeld der Heimpartie gegen die Pfälzer: “Bobby ist krank. Alles andere war auf dem Weg, aber jetzt ist er krank und wird definitiv nicht spielen.” Das bedeutet die nächste Chance für Andras Nemeth. Und der Coach ist bemüht, den 21-jährigen Ungarn nicht in der Rolle des Notnagels zu betrachten.

Vertrauen in Nemeth: “Ein richtig guter Stürmer”

Seit 31 Pflichtspielen hat Nemeth nicht mehr getroffen, die meisten davon freilich waren Teileinsätze. Für Baumgart sind die lediglich 600 Einsatzminuten ein nicht zu vernachlässigender Faktor. “Wenn ich lese, in wie vielen Spielen er nicht getroffen hat, dann hätte ich da gern auch die Zahl ausgerechnet gehabt, wie viele Minuten er tatsächlich gespielt hat.” Dass er gegen den FCK Einsatzminuten von Beginn an bekommt, steht für den Coach fest: “Ich werde Andras zu 100 Prozent einsetzen”, erklärt er, “denn er ist ein richtig guter Stürmer, und das hat er in Fürth auch bewiesen.”

Bei den Franken hatte der Glatzel-Ersatz zwei Großchancen, der frühere Torjäger Baumgart legt jedoch Wert auf die Feststellung, dass er diese nicht kläglich vergeben habe. “Er hatte richtig gute Aktionen und ist an einem überragenden Torwart gescheitert.” Sein Plädoyer für den Youngster, der im vergangenen Winter einen furiosen Start mit zwei Jokertoren hatte, nach einem Knöchelbruch im vergangenen Frühjahr aber nicht mehr richtig in die Spur fand: “Andras macht richtig Spaß, ist ein richtig guter Stürmer. Der Junge hat einen guten Abschluss, und ich bin davon überzeugt, dass er uns auf lange Sicht richtig helfen kann.”

Ich würde mich freuen, wenn er das glaubt, was ich ihm sage. Und nicht das, was derzeit über ihn geschrieben steht.

Steffen Baumgart

Gegen Kaiserslautern muss Nemeth kurzfristig helfen, und Baumgart hat ein Rezept für ihn parat, wie das gelingen kann: “Ich würde mich freuen, wenn er das glaubt, was ich ihm sage. Und nicht das, was derzeit über ihn geschrieben steht.”

Sebastian Wolff

Schultz: “Habe den Tabellenrechner vom kicker noch nie angeschmissen”

Kölns Trainer möchte sich vor Duell mit Bochum “nur auf uns konzentrieren” 04.04.2024

Schultz: “Habe den Tabellenrechner vom kicker noch nie angeschmissen”

1:15Auf Rechenspiele will sich Köln-Coach Timo Schultz nicht einlassen. Für ihn zählen nur die Fakten auf dem Platz und dort hofft er auf Zählbares gegen den VfL Bochum, den der Effzeh so mit in den Abstiegskampf hineinziehen könnte.

Werner ist “weit entfernt von Weltuntergangsstimmung” bei Werder

Niederlagen-Serie, der nächste Ausfall und zwei Abgänge im Sommer: Irgendwie läuft bei Werder derzeit alles schief. Wie geht man in Bremen um mit dieser Woche der Negativ-Nachrichten?

Bremens Coach Ole Werner sieht Werder nicht in Not, bestätigte aber die nicht gerade positiven Umstände an der Weser.

Bremens Coach Ole Werner sieht Werder nicht in Not, bestätigte aber die nicht gerade positiven Umstände an der Weser.

IMAGO/RHR-Foto

Jeden Tag eine unerfreuliche Kunde für den SV Werder Bremen: Nach der am Dienstag publik gewordenen gescheiterten Vertragsverlängerung von Nick Woltemade informierte der Bundesligist am Mittwoch über eine Operation bei Angreifer Justin Njinmah – und am Donnerstag wurde dann auch noch der Abgang vom aktuell nach Heidenheim verliehenen Eren Dinkci zum SC Freiburg verkündet. Es war eine Woche voller personeller Rückschläge für den Bundesligisten, die aktuell auch nicht viel besser zum sportlichen Zustand passen könnte, in dem sich der Klub nach vier Liganiederlagen in Folge befindet. Werder in Not also?

Vor dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt am Freitagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zum Auftakt des 28. Spieltags begegnete Cheftrainer Ole Werner dieser Annahme zunächst mit einem Lächeln. “Ich weiß nicht, wie oft mir diese Frage nach der schwierigsten Woche bei Werder schon gestellt wurde. Das geht immer schnell …”

Werner: “Es ist gerade viel”

Die nicht gerade positiven Umstände an der Weser bestätigte er dann aber doch, “es ist gerade viel, was auf einmal kommt”: Zum einen der mehrwöchige Ausfall Njinmahs (Werner: “Mit seiner Geschwindigkeit fehlt eine Komponente, die wichtig für uns ist”), zum anderen die gegen Werder ausgefallenen Zukunftsentscheidungen von Dinkci und Woltemade (“Ich fahre da jetzt nicht mit einem Grinsen nach Hause.”).

Zu viel Schwarzmalerei zu diesem Zeitpunkt der Saison, in der der aktuelle Tabellen-Zehnte “überwiegend sehr, sehr kritisch begleitet” würde, wies der 35-Jährige jedoch zurück: “Trotzdem ist es so, dass wir uns immer wieder an schwierigen Punkten zusammengerauft haben, unsere Qualität gezeigt haben und die Mannschaft am Ende des Tages immer noch Reaktionen gezeigt hat”, so Werner: “Deshalb bin ich weit entfernt von einer Weltuntergangsstimmung.”

Fritz: “Da hätten alle gesagt: ‘Finden wir gut'”

Auch Clemens Fritz verwies am Donnerstag auf die hinter ihm über einen Bildschirm flimmernde Bundesliga-Tabelle: “Fakt ist, dass wir vor dem 28. Spieltag mit zehn Punkten Vorsprung vor den Abstiegsplätzen stehen. Da hätten wir vor der Saison wahrscheinlich alle gesagt: ‘Finden wir gut'”, so der Leiter Profifußball: “Fakt ist aber auch, dass wir nicht zufrieden sind. Wir nehmen nichts auf die leichte Schulter.” Es handele sich derzeit um eine “sensible” Situation, in die Werder da angesichts des Negativtrends sportlich manövriert ist.

Auch zuvor hatte der baldige Geschäftsführer Sport bereits in den Verteidigungsmodus geschaltet, als er erläuterte, weshalb der Klub mit Woltemade und Dinkci nun die nächsten beiden Profis nicht halten konnte, die bereits für den Werder-Nachwuchs aufgelaufen sind. Schon im Sommer verließ Fabio Chiarodia die Bremer per Ausstiegsklausel Richtung Borussia Mönchengladbach – wie nun auch Dinkci nach Freiburg. “Die Klausel war damals auch nicht rauszuverhandeln”, betonte Fritz. Woltemade indes wechselt ablösefrei nach Stuttgart.

Dinkci, Woltemade, Chiarodia: Werder als Durchgangsstation

Die Fälle seien jedenfalls unterschiedlich gelagert, erklärte Fritz: Chiarodia wollte mehr Spielzeit, “aber davon sehe ich jetzt auch in Mönchengladbach nicht mehr”. Dinkci, der in der Vergangenheit hinter dem Sturmduo Niclas Füllkrug/Marvin Ducksch quasi chancenlos war, und Woltemade hätten sich gegen den von Werder “aufgezeigten Weg” entschieden – wobei beide Wechsel sicherlich als Karrieresprung einzuordnen sind, möglicherweise auch mit wirtschaftlichen Vorzügen.

Dass Werder diese Abgänge in der Außenwirkung schaden, davon geht Fritz nicht aus. Wenn er es als positiv verkauft, “dass wir Spieler rausbringen aus unserem Leistungszentrum”, bleibt jedoch festzuhalten, dass Werder aktuell lediglich als Durchgangsstation für derlei Spieler fungiert.

Werner: “Es werden neue Spieler kommen”

Pragmatisch sahen die Verantwortlichen die beiden Absagen in dieser Woche jedenfalls vor dem Hintergrund, dass nun Klarheit in diesen Personalien herrscht. “Es werden neue Spieler kommen”, sagte Coach Werner: “Und es wird auch weiterhin so sein, dass junge Spieler sich für uns entscheiden.” Das habe etwa die Winter-Transferperiode mit den Transfers von Julian Malatini (22), Skelly Alvero (21) und Isak Hansen-Aaröen (19) gezeigt. Der Dinkci-Transfer bringt den Bremern immerhin eine Summe im mittleren einstelligen Millionenbereich ein.

Und Woltemade steht ja noch bis Saisonende und somit auch für die Partie am Freitag zur Verfügung, der U-21-Nationalspieler gilt neben dem zusätzlich genesenen Dawid Kownacki somit als erste Alternative für Njinmah bereit. Im Bremer Tor wird indes auch Michael Zetterer stehen können, nachdem sein Einsatz unter der Woche noch fraglich gewesen war. Zumindest das waren dann auch positive Nachrichten am Donnerstag.

Tim Lüddecke

Hammer von der Mittellinie in Japan: Thiago Santana macht es wie Kane

J-League Highlights by Sportdigital 04.04.2024

Hammer von der Mittellinie in Japan: Thiago Santana macht es wie Kane

0:51Klub-WM-Teilnehmer Urawa Red Diamonds hat in der heimischen J-League für einen echten Highlight-Treffer gesorgt. Thiago Santana jagte den Ball von der Mittellinie ins Tor, am Ende setzte es gegen den FC Tokyo aber dennoch eine Niederlage.

Union Berlin im Star-Trek-Trikot gegen Spitzenreiter Leverkusen

Der 1. FC Union Berlin wird im kommenden Heimspiel gegen Bayer Leverkusen in einem Sondertrikot auflaufen. Hauptsponsor “Paramount+” tauscht sein Logo aus.

In diesem Trikot tritt Union Berlin gegen Leverkusen an.

In diesem Trikot tritt Union Berlin gegen Leverkusen an.

1. FC Union Berlin

Für Union Berlin wird das kommende Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) eine große Herausforderung, schließlich ist die Werkself seit mittlerweile 40 Spielen ungeschlagen und souveräner Tabellenführer. Für die Eisernen geht es derweil nur noch um den Klassenerhalt, aktuell beträgt das Polster auf Platz 16 neun Punkte.

Es muss also noch der ein oder andere Zähler her, am besten schon gegen Leverkusen. Gegen die Werkself werden die Köpenicker in einem besonderen Trikot auflaufen, Hauptsponsor “Paramount+” wartet mit einer exklusiven Sonderedition auf. Der Streaming-Dienst tauscht dafür das eigene Logo gegen eine Marke aus dem Paramount-Universum. Das ikonische Sternenflotten-Delta aus der Serie “Star Trek: Discovery” wird einmalig die Brust der Union-Trikots zieren. Die finale Staffel der Serie ist ab dem 4. April bei Paramount+ zu sehen.

Mit dieser könne Unions Trainer Nenad Bjelica zwar “gar nichts anfangen, solche Serien habe ich nicht gesehen”, inspirieren ließ er sich dennoch. “Vielleicht müssen wir wie die Außerirdischen spielen”, so der 52-Jährige auf der Spieltags-Pressekonferenz.

Extra-Trikot für die Einlaufkinder

Auch die Einlaufkinder werden am Samstag ein exklusives Trikot tragen. Die “Mittelbrandenburgische Sparkasse”, ein weiterer Union-Sponsor, verzichtet auf seine Logo-Präsenz auf den Trikots der Kinder und macht die Brust frei für die “Superwelpen” Chase, Rubble, Skye, Marshall und Liberty aus “Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm”.

Die streng limitierten Sondereditionen der Union-Trikots sind laut Vereinsangaben seit Donnerstag um 10 Uhr online und in den Union-Zeughäusern Bahnhofstraße, Ring-Center und Waldseite erhältlich.

Hürzeler fährt sein eigenes Rennen

Elf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz animieren die Zweitligakonkurrenz bereits, dem FC St. Pauli vorzeitig zum Aufstieg zu gratulieren. Fabian Hürzeler sagt vor der Aufgabe beim KSC, wie er damit umgeht. Und bedient sich nicht wieder des Vergleichs mit dem Marathon.

St. Paulis Chefcoach Fabian Hürzeler will seine Spieler unter Spannung halten.

St. Paulis Chefcoach Fabian Hürzeler will seine Spieler unter Spannung halten.

IMAGO/Zink

Die Komplimente und Glückwünsche gibt es seit Wochen schon in verschiedener Form. Herthas Pal Dardai und Nürnbergs Christian Fiel etwa befanden “St. Pauli ist einfach zu gut für uns”, Paderborns Lukas Kwasniok erklärte nach dem 1:2 am Ostersonntag, es gehe nicht mehr darum, ob St. Pauli aufsteige, “sondern nur noch darum, an welchem Tag.”

Dass derlei Lobhudeleien auch schon mal die Sinne vernebeln können, wurde gegen die Ostwestfalen in der zweiten Hälfte sichtbar, als Hürzeler Klarheit bei den Seinen vermisst und nach der scheinbar sicheren 2:0-Führung registriert hatte, “dass wir den einen Schritt weniger gemacht haben”.

Damit sich dies weder in Karlsruhe noch in einer der nächsten Partien wiederholt, ist er auf der Suche nach der richtigen Balance im Umgang mit seinen Spielern: Er will nicht pausenlos den nörgelnden Mahner geben, aber auch gleichzeitig unverändert alle unter Spannung halten. “Die Mischung macht’s”, sagt der 31-Jährige, “ich muss mich in die Spieler hineinversetzen und situationsabhängig reagieren.”

Die Erfahrung auf der Kartbahn

Um zu veranschaulichen, wie er diese richtige Balance herstellen will, holt Hürzeler ein wenig aus. Oft hatte er die Saison und den Aufstiegskampf in der Vergangenheit mit einem Marathon verglichen, jetzt verrät er von einem Event, dass er kürzlich mit seinem Staff und seinem Trainerteam hatte. Gemeinsam war es auf die Kartbahn gegangen. “Ich”, erzählt der Trainer, “war nach dem Qualifying Erster. Ich bin das Rennen dann so angegangen, meinen Startplatz als Erster nur noch zu verteidigen und zu behaupten, war darauf fokussiert, keine Fehler zu machen. Dann merkte ich, dass mein Verfolger immer näher kam, ich bin dann wieder in die Handlungsebene gewechselt, habe mich darauf fokussiert, jede Kurve und jede Runde so zu nehmen, als wäre es die letzte.”

“Wir müssen agieren und nicht reagieren”

Übersetzt auf die komfortable Ausgangslage im Aufstiegsrennen, sagt der Coach: “Wir müssen uns auf das fokussieren, was wir beeinflussen können. Wir müssen agieren und nicht reagieren. Wir haben noch sieben Runden und müssen jede angehen, als ob sie die Entscheidende wäre.”

Die Runde im Wildpark empfindet Hürzeler als äußerst anspruchsvoll, verordnet die formstarken Badener “im Moment in den Top 3 der Liga”. Hinzu kommt: Er muss wieder umbauen: Abwehr-Chef Eric Smith und Rechtsaußen Connor Metcalfe fehlen gelbgesperrt, dafür hat Linksaußen Elias Saad seine Gelbsperre verbüßt und sich sein Pendant auf dem Flügel, Oladapo Afolayan im Training zurückgemeldet. Sein Programm gesteigert hat auch Philipp Treu. “Bei ihm”, erklärt Hürzeler, “müssen wir sehen, ob er eine Alternative ist.” Zuletzt gegen Paderborn hatte der Aufsteiger von der defensiven Außenbahn wegen muskulärer Probleme gefehlt – aus der Kurve geflogen ist St. Pauli trotz der jüngsten Umstellungen nicht. Und Hürzeler ist mit seiner Taktik auf der Kartbahn, Runde für Runde anzugehen, im Übrigen als Erster ins Ziel gekommen.

Sebastian Wolff

Neuer trifft Handball-Legende Andersson

Fußball-Nationaltorhüter Manuel Neuer hat sich für den Saisonendspurt noch ein paar wichtige Tipps von einem ehemaligen Weltklasse-Keeper im Handball geholt: Der 38 Jahre alte Kapitän des FC Bayern traf sich mit Mattias Andersson, dem Torwarttrainer des DHB-Teams.

Mattias Andersson und Manuel Neuer trafen sich vor dem Austausch bereits im vergangenen November beim Tag des Handballs.

Mattias Andersson und Manuel Neuer trafen sich vor dem Austausch bereits im vergangenen November beim Tag des Handballs.

Marco Wolf

“Wir wollen über den Tellerrand hinausschauen, auch von anderen Sportarten lernen und durch solch einen Einblick besser werden. Der Austausch war herausragend gut”, sagte Bayern Münchens Torwarttrainer Michael Rechner nach dem Workshop am Münchner Vereinsgelände an der Säbener Straße.

Neben Rechner und den Profitorhütern Manuel Neuer, Sven Ulreich und Daniel Peretz waren von Bayern-Seite auch Torwart-Talente der Münchner sowie die Campus-Torwarttrainer um Koordinator Tom Starke bei dem interdisziplinären Austausch  mit Handball-Legende Mathias Andersson dabei.

Der Schwede, siebenmaliger deutscher Meister mit dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt sowie Champions-League-Sieger und Europameister, zeigte den Fußballern spezielle Übungen aus dem Handball. Inhalte der Diskussion waren zudem auch Gemeinsamkeiten im Torwartspiel sowie mentale Aspekte. Der 46-Jährige arbeitet seit 2020 beim DHB als Torwarttrainer und zudem noch in Kiel.

Manuel Neuer ist selbst häufiger beim Handball zu sehen: Seine Frau Annika spielte selbst in der zweiten Liga, sein Schwager Christopher Bissel ist für den HC Erlangen in der Handball Bundesliga aktiv und sein Schwiegervater Dr. Carsten Bissel Präsident des Vereins, der seine Heimspiele in Nürnberg austrägt.

Die jungen Talente bekamen bei dem Austausch auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich Tipps zu holen, heißt es auf der Webseite des FC Bayern München. Für den Fußball-Rekordmeister ging es dabei neben dem Austausch mit Mattias Andersson auch darum, die Verbindung unter den Torhütern zu stärken.

“Wir wollen die Verzahnung mit dem Campus weiter forcieren und die Jungs auch mit Manuel Neuer, Sven Ulreich und Daniel Peretz zusammenbringen. Die Jungs vom Campus sollen davon lernen und profitieren”, erklärte Rechner nach dem Termin.

Funkel: “Ache ist nicht nur eine Option. Er kann spielen”

Der Finaleinzug im DFB-Pokal ist perfekt, nun wartet wieder der Liga-Alltag: Der 1. FC Kaiserslautern tritt am Samstag zum schweren Auswärtsspiel beim Hamburger SV an. Ein Hoffnungsträger kehrt zurück.

Wieder bereit: Lauterns Coach Friedhelm Funkel kann wieder auf Ragnar Ache bauen.

Wieder bereit: Lauterns Coach Friedhelm Funkel kann wieder auf Ragnar Ache bauen.

IMAGO/Zink

Die Freude über das 2:0 in Saarbrücken und den damit verbundenen Einzug ins DFB-Pokalfinale, wo Leverkusen nach dem 4:0 gegen Düsseldorf wartet, war natürlich riesig am Betzenberg. Auch bei FCK-Coach Friedhelm Funkel: “Wenn man gewinnt, ist das immer ein positiver Schritt, egal in welchem Wettbewerb. Auch war wichtig, dass wir kein Gegentor bekommen haben. Aber was am 25. Mai sein wird, ist aktuell vollkommen nebensächlich.”

Der 70-Jährige richtete den Blick stattdessen auf das Tagesgeschäft: “Wir nehmen den Erfolg aus Saarbrücken mit, aber seit gestern spielt der Pokal überhaupt keine Rolle mehr und der Fokus liegt nur auf der Partie in Hamburg.” Schließlich ist die aktuelle Lage bedrohlich, als Tabellen-16. brauchen die Pfälzer im Abstiegskampf jeden Punkt.

Die Belastung des Pokalspiels spielt keine Rolle. Wir sind Vollprofis und können ohne Probleme eine englische Woche spielen.

Friedhelm Funkel

Nachwirkungen aufgrund des Pokalauftritts befürchtet der Trainer-Routinier, der sein Team “gut vorbereitet” sieht, nicht: “Die Belastung des Pokalspiels spielt keine Rolle. Wir sind Vollprofis und können ohne Probleme eine englische Woche spielen. Natürlich war das Spiel anstrengend, aber mit dem Sieg im Rücken hat die Mannschaft gestern und heute gut trainiert.”

Mit dem HSV, der als Vierter aktuell einen Zähler Rückstand auf Düsseldorf und den Relegationsplatz hat und selbstredend auch keine Punkte zu verschenken hat, warte ein starker Gegner mit einem “personell sehr gut aufgestellten Kader”. Funkel weiß zudem über die gefährliche Offensive der Hanseaten, auch wenn deren Toptorjäger Robert Glatzel verletzt fehlen wird. Deshalb gelte, dass man “natürlich stabil stehen müsse” und trotz des Hauptaugenmerks auf die Defensive “nicht nur abwartend spielen, sondern situationsbedingt auch mal früher angreifen” wolle.

Spielt Ache von Beginn an?

Mit welcher Startelf, hat Funkel bei den Roten Teufeln noch nicht entschieden: “Ich überlege, die Aufstellung auf zwei, drei, vier Positionen zu verändern.” Auch wenn es der Coach nicht explizit sagte, ein Personaltausch liegt auf der Hand und betrifft den mit 14 Treffern gefährlichsten und schmerzlich vermissten Angreifer des FCK: “Ragnar Ache ist nicht nur eine Option für Samstag. Er kann spielen.”

Funkel ist voller Vorfreude, “die Stimmung wird herausragend sein”. Auch wegen des Supports der eigenen Fans, was der gebürtige Neusser ausdrücklich herausstellte: “Wenn ich höre, dass von unseren Fans wieder rund 6.000 Fans nach Hamburg fahren, ist das überragend. Diese Unterstützung kann im Kampf um den Klassenerhalt entscheidend sein.”

Streich über Dinkci-Transfer: “Hätten andere bestimmt auch gerne gemacht”

Auch Schuster an Gesprächen beteiligt 04.04.2024

Streich über Dinkci-Transfer: “Hätten andere bestimmt auch gerne gemacht”

3:30Trotz seines Abschieds im Sommer ist Freiburg-Coach Christian Streich in das Transfergeschehen involviert. Zu seiner Freude hat sich nun Eren Dinkci für den Sportclub entschieden – trotz der Nachricht, dass es an der Seitenlinie einen Wechsel geben wird.

Henriksens Trümpfe vor dem Sechs-Punkte-Spiel: “Warum sind Sie so glücklich?”

Der 28. Bundesliga-Spieltag steht ganz im Zeichen des Abstiegskampfs. Und mittendrin Mainz 05 mit Trainer Bo Henriksen, der es sich gar nicht erlaubt, sich die Laune verderben zu lassen.

Stimmungsmacher: Mainz-Trainer Bo Henriksen.

Stimmungsmacher: Mainz-Trainer Bo Henriksen.

IMAGO/Martin Hoffmann

Bo Henriksen ist ein unterhaltsamer Trainer, das zeigte der Däne auch auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag wieder. Doch Unterhaltungswert schützt vor Floskeln nicht. Es steht mal wieder ein “Finale” an, “das wichtigste Spiel der Saison”. So wie in den engen Tabellenregionen ungefähr jedes Spiel ausgerufen wird, nicht nur in Mainz.

Gerade beim FSV geht es am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) aber richtig heiß her, wenn die auf Relegations-Rang 16 liegenden Mainzer (20 Punkte) Schlusslicht Darmstadt (14) empfangen – zu einem sogenannten Sechs-Punkte-Spiel. Allerdings nicht zum einzigen im Abstiegskampf der Bundesliga, findet parallel doch die Partie Köln (19 Punkte) gegen den Tabellen-15. Bochum (26) statt. Vorentscheidungen sind möglich in rund 48 Stunden. Oder das genaue Gegenteil.

Wie Frohnatur Henriksen im Angesicht dieser heiklen Lage trotzdem so ruhig bleiben kann, quasi diese Frage bekam er am Donnerstag tatsächlich gestellt: “Warum sind Sie so glücklich?”, wollte ein Journalist wissen. Und Henriksen antwortete, dass man in einer solchen Situation eben lächeln müsse. “Weil es auf Einstellung und Glaube ankommt.”

Nur ein Duo fehlt noch

Und wenn diese beiden Trümpfe nicht ausreichen gegen eine voraussichtlich tiefstehende Darmstädter Mannschaft, von der Henriksen am meisten das Umschaltspiel fürchtet, dann will sich der 49-Jährige auf einen dritten verlassen: “Wir haben ja noch unsere Standards”, witzelte er – und behauptete vage, dass fünf der vergangenen sechs Mainzer Tore auf ruhende Bälle folgten. Tatsächlich waren es sogar sieben der vergangenen acht.

Einen Anteil an Henriksens Frohmut hat wahrscheinlich auch die Tatsache, dass er mit Ausnahme von Maxim Leitsch (Adduktorenprobleme) und Stefan Bell (Herzmuskelentzündung) – Dominik Kohr kehrt nach Gelb-Sperre zurück – aus dem Vollen schöpfen kann. Weshalb der Trainer auch gefragt wurde, wie er gegen Darmstadt denn seinen Angriff besetzen werde. Dann hatte sich das mit dem Unterhaltungswert aber auch schon wieder erledigt.