DFB hält Elfmeter-Rücknahme auf Schalke für richtig

Sogar Fortunas Torwart sprach von einem 80-prozentigen Elfmeter für Schalke, doch der DFB hat am Sonntag in einer Stellungnahme erklärt, warum es aus Sicht des Verbandes “richtig” gewesen sei, den Strafstoß in der Nachspielzeit der Partie gegen Düsseldorf zurückzunehmen.

Im Mittelpunkt einer strittigen Szene vom Samstag: Schalkes Assan Ouedraogo (blaues Trikot).

Im Mittelpunkt einer strittigen Szene vom Samstag: Schalkes Assan Ouedraogo (blaues Trikot).

IMAGO/Steinbrenner

Im Duell der beiden eingewechselten Spieler Assan Ouedraogo und Joshua Quarshie kommt der Schalker im Strafraum der Fortuna zu Fall, Schiedsrichter Harm Osmers pfeift sofort Elfmeter. Eine strittige Entscheidung.

Im Zweitliga-Topspiel am Samstagabend schaltet sich der Videoschiedsrichter aus dem Kölner Keller ein, Osmers schaut sich die Szene auf dem Monitor an – und revidiert seine Entscheidung. Kein Strafstoß für die Königsblauen beim Stand von 1:1, auch die Gelb-Rote Karte für Quarshie, der 60 Sekunden vor dem Zweikampf mit Ouedraogo Gelb wegen eines regelwidrigen Einsteigens gegen Steven van der Sloot gesehen hatte, wird wieder einkassiert.

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Nicht nur Karel Geraerts tobte anschließend. Zwar war der Elfmeterpfiff grundsätzlich als durchaus strittig anzusehen, “aber es war eben keine klare Fehlentscheidung”, sagte Schalkes Trainer. Der defensive Mittelfeldspieler Ron Schallenberg meinte: “Der Schiedsrichter und ich standen ähnlich zum Ball. Ich habe ein Ziehen des Düsseldorfers wahrgenommen, was aus meiner Sicht im Strafraum für einen Elfmeter reicht. Mein Gedanke war daher, dass es eigentlich keine klare Fehlentscheidung sein kann.” Sogar Fortunas Torwart Florian Kastenmeier war der Ansicht, dass es “zu 80 Prozent Elfmeter” für den FC Schalke war.

VAR-Intervention laut DFB angemessen

Der DFB beurteilt die Sachlage indes völlig klar – zugunsten des Schiedsrichtergespanns, das auf Schalke am Samstag in den Fokus geriet. Am Sonntag bezeichnete Rainer Werthmann, sportlicher Leiter der Schiedsrichter in der 2. Bundesliga, es als “richtig”, die Elfmeterentscheidung zurückzunehmen. Er räumte zwar “geringfügige Kontakte an Ouedraogos Arm und Fuß” ein, bezeichnete diese jedoch als “minimal” und “keinesfalls ursächlich dafür, dass der Angreifer zu Fall kam”. Deshalb sei die Intervention des Video-Assistenten angemessen, so Werthmann. “Die Bilder zeigen in keiner Kameraeinstellung ein Foulspiel von Quarshie. Somit waren der Strafstoß und die Gelb-Rote Karte unberechtigt.”

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Osmers wirkte in der turbulenten Schlussphase und auch noch nach dem Abpfiff stellenweise überfordert. Er versuchte der Lage Herr zu werden, indem er Thomas Ouwejan und dem zwar im Kader stehenden, aber nicht eingesetzten Verteidiger Ibrahima Cissé Gelb zeigte, auch die Verwarnungen für Geraerts und Düsseldorfs Sportdirektor Christian Weber (84.) wirkten wie verzweifelte Versuche, Ruhe in den Laden zu bekommen.

Kein Gelb-Rot für Karaman die richtige Entscheidung

Herausragend gut war hingegen Osmers’ Bewertung in der 82. Minute, als er nach einem unübersehbaren Trikotziehen von Kenan Karaman auf Vorteil für Düsseldorf entschied und fast jeder Beobachter fest davon ausging, dass der Schalker Stürmer nachträglich Gelb sehen würde. Es wäre seine zweite Verwarnung des Spiels gewesen und damit Gelb-Rot. Doch Osmers zückte keine Karte, selbst Spieler auf dem Feld waren davon überrascht.

Schallenberg nicht. Schalkes Chefsechser gab später eine kleine Regel-Expertise zum Besten. “Ich glaube, die Regel besagt, dass es, wenn der Schiedsrichter bei einem taktischen Foul auf Vorteil entscheidet, nachträglich keine Gelbe Karte dafür gibt. Sondern eben nur bei einem klassischen Foul.” Korrekt!

Toni Lieto

Geraerts über seine Schalke-Zukunft: “Keine Garantie für niemanden”

Der FC Schalke hat den Klassenerhalt in der 2. Liga noch nicht sicher, was auch die Planungen für die kommende Saison erschwert. Trainer Karel Geraerts vermeidet ein klares Bekenntnis.

Es laufen Gespräche zwischen Marc Wilmots (Mi.) und Karel Geraerts.

Es laufen Gespräche zwischen Marc Wilmots (Mi.) und Karel Geraerts.

IMAGO/RHR-Foto

Schalke hat sich in den letzten Wochen stabilisiert, in den vergangenen sieben Spielen verloren die Knappen nur einmal. Jedoch gewannen sie auch nur zwei Spiele, was die Situation in Gelsenkirchen nach wie vor angespannt sein lässt. Wenn Schalke zuletzt jubeln konnte, dann vor eigenem Publikum. Praktisch also, dass am Samstagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) das nächste Heimspiel ansteht – mit Fortuna Düsseldorf gastiert jedoch ein Aufstiegsaspirant in der Veltins-Arena.

Ohne Derry Murkin und Cedric Brunner muss S04 auskommen, hinter Assan Ouedraogo steht derweil noch ein Fragezeichen. Der Youngster sei laut Karel Geraerts im Training “teilweise dabei” gewesen. Ob der 17-Jährige im Kader stehen wird, entscheidet sich am Freitag im Abschlusstraining. Während Brunner wie schon beim 1:1 in Elversberg wohl durch Brandon Soppy vertreten wird, steht der Ersatz von Murkin noch nicht fest.

“Anfang der Woche”, so Geraerts, “habe ich zu den Jungs gesagt, dass eine Position frei geworden ist. Jeder hatte die Chance, sich im Training zu zeigen.” Eine Möglichkeit ist, dass Tobias Mohr, der zuletzt viermal in Folge nicht im Kader war, ins Team rückt und Thomas Ouwejan den Part hinten links übernimmt.

Vorsicht vor Tzolis

Die nun wieder auftretenden Verletzungssorgen bereiten Geraerts derweil keine Sorgen. Es sei “normal, dass Spieler zum Ende der Saison anfälliger werden, aber wir verschließen nicht die Augen davor.” Der Qualität des kommenden Gegners ist man sich auf Schalke ebenfalls bewusst, allen voran Christos Tzolis gilt es zu stoppen. “Tzolis ist ein guter Spieler, er hat viele Tore gemacht. Wenn er den Ball hat, müssen wir wach sein. Ich werde ihm aber keinen Spieler abstellen, wir verteidigen es im Kollektiv”, so Geraerts.

Trotz der aufsteigenden Tendenz braucht Schalke weiterhin dringend Punkte, um den Klassenerhalt festzuzurren. Aktuell trennen die Knappen fünf Punkte vom Relegationsrang. Dementsprechend herrscht noch keine Klarheit darüber, ob Geraerts auch in der kommenden Saison Trainer auf Schalke bleibt.

“Ich hatte mehrere Gespräche mit Marc (Wilmots, Anm. d. Red.), wir tauschen uns immer wieder aus. Im Moment gibt es keine Garantie für niemanden, weil wir noch nicht gesichert sind”, vermied der Belgier, der Anfang Oktober S04 übernommen hatte, ein klares Bekenntnis. “Ich habe ein weiteres Jahr Vertrag, dessen bin ich mir bewusst. In dieser Saison sind viele gute und schlechte Dinge passiert, das muss korrekt analysiert werden,” führte der 42-Jährige am Donnerstag aus.

Interesse aus Belgien?

Schalkes Sportdirektor Wilmots hatte unter der Woche bereits erklärt, Geraerts habe ihm in einem Gespräch versichert, “dass er sich gut vorstellen kann, hierzubleiben”. Belgische Medien hatten zuletzt jedoch mehrfach berichten, dass Geraerts Top-Kandidat beim Conference-League-Halbfinalisten FC Brügge sein soll, mancherorts wurde gar von einer Einigung gesprochen. Geraerts wurde in Brügge zum Profi und spielte von 2007 bis 2011 ein zweites Mal dort, wo auch seine Familie lebt.

Bei einem Schalker Klassenerhalt scheint ein Verbleib in Gelsenkirchen dennoch wahrscheinlich. “In der nächsten Saison werden wieder andere Ambitionen herrschen, da kann es nur mit Vollgas in eine Richtung gehen. Wir brauchen erst 40 Punkte, dann können Entscheidungen getroffen werden.” Mit einem Sieg gegen die Fortuna wäre es dann nur noch ein Punkt, den Schalke für die absolute Planungssicherheit braucht.

Schalkes stabilem Verteidiger Murkin droht das Saisonaus

Schalke 04 muss möglicherweise für den Rest der Saison auf Derry Murkin verzichten, der stabile Linksverteidiger ist verletzt. Der 17-jährige Hoffnungsträger Assan Ouedraogo kann derweil zumindest wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren.

Schalkes Derry Murkin hat sich einen Faserriss zugezogen.

Schalkes Derry Murkin hat sich einen Faserriss zugezogen.

IMAGO/Fussball-News Saarland

Schalke 04 hat schon 56 Tore kassiert, nach 30 Spieltagen kommen nur die beiden Teams auf den direkten Abstiegsplätzen auf mehr: Der 1. FC Kaiserslautern steht bei 59 Gegentreffern, der VfL Osnabrück gar bei 60. Allerdings befindet sich die Elf von Trainer Karel Geraerts defensiv in einer stabilen Phase, einen Silberstreif am Horizont stellen die jüngsten vier Ligaspiele gegen Karlsruhe (0:0), Nürnberg (2:0) sowie Hannover und Elversberg (jeweils 1:1) dar.

Murkin beklagt Faserriss

Der Ausfall von Derry Murkin trifft die Schalker nun empfindlich. Der 24-Jährige ist von allen S04-Verteidigern mit mindestens fünf Einsätzen der Notenbeste (kicker-Durchschnittsnote 3,68), auf seiner linken Seite agiert er in aller Regel verlässlich, zudem bringt er einen ausgeprägten Offensivdrang mit. Nun aber hat sich der Engländer, der zuletzt gegen Elversberg zur Pause ausgewechselt werden musste, einen Faserriss zugezogen. Bei nur noch vier ausstehenden Saisonspielen könnte es unter Umständen eng werden mit einem weiteren Einsatz bis Mitte Mai.

Beruhigend für Geraerts: Mit Thomas Ouwejan steht eine größtenteils verlässliche Alternative für die Linksverteidigerposition bereit. Auch für die Rolle auf der rechten Seite, wo Cedric Brunner aufgrund von Knieproblemen auch für das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Samstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) nicht zur Verfügung stehen wird, braucht sich der Trainer keine Sorgen zu machen. Er hat die Wahl zwischen Allrounder Henning Matriciani, Nachwuchskraft Steven van der Sloot und Winterzugang Brandon Soppy, der Brunner gegen die SV Elversberg vertrat, allerdings einen sehr schlechten Tag erwischte (kicker-Note 5).

Ouedraogo absolviert Teile des Mannschaftstrainings

Assan Ouedraogo tastet sich derweil langsam wieder heran. Der 17-Jährige, der monatelang wegen eines Syndesmoserisses ausgefallen war und bei seinem Comeback beim 1:1 in Hannover mit einem Treffer sofort wieder seinen Wert für die Mannschaft untermauerte, absolviert seit dieser Woche zumindest wieder Teile des Mannschaftstrainings.

Vielleicht reicht es für eine Kadernominierung gegen Düsseldorf, von einem Startelfeinsatz ist aktuell aber nicht auszugehen. Schalke 04 könnte im Saisonendspurt noch deutlich mehr auf den Hoffnungsträger angewiesen sein, außerdem gilt es, mit Blick auf einen möglichen Abschied im Sommer für eine höhere einstellige Millionen-Ablöse jedwedes Gesundheitsrisiko zu vermeiden.

Toni Lieto

Geraerts warnt vor “größtem Fehler, den wir machen können”

Schalke 04 kann am Freitag einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt gehen, Trainer Karel Geraerts warnt allerdings vor dem “größten Fehler”, den die abstiegsgefährdeten Königsblauen in ihrer aktuellen Lage machen können.

S04-Coach Karel Geraerts warnt vor Elversberg und Nachlässigkeiten.

S04-Coach Karel Geraerts warnt vor Elversberg und Nachlässigkeiten.

IMAGO/osnapix

Der FC Schalke 04 war der größte Gewinner des 29. Spieltags. Keine Mannschaft, die zum jetzigen Zeitpunkt hinter den Königsblauen in der Tabelle steht, konnte am vergangenen Wochenende gewinnen, während Schalke 04 den 1. FC Nürnberg mit 2:0 besiegte und einen Satz nach vorne auf Rang 12 machte. Vor dem 29. Spieltag drohte den Gelsenkirchenern noch der Absturz auf einen direkten Abstiegsplatz, nun haben sie plötzlich sechs Punkte Vorsprung auf den Vorletzten 1. FC Kaiserslautern.

Zeit zum Durchatmen? “Nein”, sagt Karel Geraerts und warnt vor dem Auswärtsspiel bei Aufsteiger SV Elversberg am Freitag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Sich mit Blick auf die deutlich verbesserte Ausgangslage auszuruhen, wäre “der größte Fehler, den wir machen können”.

Wie viele Punkte Schalke für den direkten Klassenerhalt noch benötigt, will der Trainer gar nicht erst hochrechnen. Möglich, dass die Königsblauen aus den letzten fünf Partien gegen Elversberg, Düsseldorf, Osnabrück, Rostock und Fürth noch einen Sieg und ein Unentschieden brauchen, um den Ligaverbleib in der Tasche zu haben.

Dann hätten sie 39 Punkte – so viele, wie Elversberg aktuell. Drei davon holte die SV, die vor 24 Monaten noch in der Regionalliga spielte, in der Hinrunde auf Schalke. Die 1:2-Niederlage aus dem November hat Geraerts nicht vergessen. Er ist sich sicher: Der einstige Europapokal-Dauergast wird auch am Freitag “definitiv verlieren, wenn wir nicht 100 Prozent abliefern”.

Ouedraogo fällt wohl aus

Zuletzt holte Schalke 04 in Hannover (1:1) seinen ersten Auswärtspunkt dieses Kalenderjahres. Torschütze vor knapp zwei Wochen: Assan Ouedraogo. Der erst 17-jährige Hoffnungsträger fiel anschließend gegen Nürnberg aus, auch für Elversberg wird es wohl nicht reichen. Der Offensivspieler klagt über muskuläre Probleme. Zwar will Geraerts noch das Donnerstagstraining abwarten, die Tendenz geht aber klar in Richtung Ausfall.

Jetzt schon sicher ist derweil, dass Cedric Brunner nicht zur Verfügung steht. Der Rechtsverteidiger hat Knieprobleme. Für seine Position kommen gleich drei Spieler in Frage: Brandon Soppy, Henning Matriciani und Steven van der Sloot aus der U 23.

Toni Lieto

Teuchert: “Der Trainer stellt auf – nicht ich”

Ein Tor gelang ihm nicht, dennoch war Cedric Teuchert beim 1:1 gegen Schalke 04 am Ausgleichstreffer beteiligt. Im Derby bei Eintracht Braunschweig am nächsten Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) dürfte der Stürmer mal wieder in der Startelf von Hannover 96 zu finden sein.

Jubelte ausgelassen, auch wenn er selbst das 1:1 gegen Schalke gar nicht erzielt hatte: Cedric Teuchert.

Jubelte ausgelassen, auch wenn er selbst das 1:1 gegen Schalke gar nicht erzielt hatte: Cedric Teuchert.

IMAGO/Jan Huebner

Wer war zuletzt am Ball, bevor dieser im Tor von Schalke 04 landete? “Der Kollege da hinten war es”, erzählte Cedric Teuchert nach Schlusspfiff in der Mixed Zone der Heinz von Heiden Arena und guckte hinüber zu Schalkes Paul Seguin, der sich in der 81. Spielminute ein Laufduell mit Teuchert geliefert hatte und dann den Ball ins eigene Tor spitzelte.

“Aber ich war auch ein bisschen dran”, betonte Teuchert. “Zum größten Teil hat das Tor aber der Gegenspieler gemacht, leider.”

So konnte der 96-Stürmer seine Bilanz von elf Toren in der laufenden Saison am Sonntagnachmittag nicht aufhübschen. Der Treffer wurde als Eigentor gewertet – und bescherte Hannover 96 noch einen Zähler beim 1:1 gegen die Schalker, die lange Zeit in Führung lagen.

Youngster Assan Ouedraogo (17) hatte die Gäste aus Gelsenkirchen, die in Hannover von rund 20.000 Fans unterstützt worden waren, in der 17. Minute in Führung geschossen. “In der ersten Halbzeit haben wir uns schwergetan. Schalke hat die Räume eng gemacht”, gab Teuchert zu. “Aber wir haben Moral bewiesen. Mit Glück gelingt uns noch der Lucky Punch.” Das wäre aber des Guten zu viel gewesen. Das Remis war gerecht nach einem Spiel, das über weite Strecken wenig Unterhaltendes geboten hatte.

Teuchert nach Verletzung: “Wieder auf dem Leistungsniveau”

“Wir wollten drei Punkte holen, um oben dranzubleiben. Aber der Punkt heute kann noch wichtig werden”, ordnete Teuchert das Remis ein und wagte schon einen Blick voraus: “Die nächsten Wochen haben es in sich, da können wir zeigen, was wir draufhaben. Am besten fangen wir im Derby damit an.”

Am kommenden Sonntag muss 96 im Derby bei Eintracht Braunschweig antreten. Möglicherweise wird Teuchert dann seit langer Zeit mal wieder in der 96-Startformation zu finden sein. Sturmkollege Andreas Voglsammer musste gegen Schalke nach 40 Minuten wegen einer Oberschenkelverletzung von Platz. Für ihn wurde Teuchert eingewechselt. 96-Cheftrainer Stefan Leitl prophezeite schon direkt nach der Partie, dass Voglsammer im Derby nicht auflaufen kann, sodass Teucherts Chancen auf einen Startplatz deutlich steigen. “Der Trainer stellt auf – nicht ich”, sagte Teuchert dazu – und betonte: “Ich versuche, mich unter der Woche anzubieten. Ich bin wieder auf dem Leistungsniveau, das ich vor meiner Verletzung hatte.”

Eine Oberschenkelverletzung hatte den 27-Jährigen von Ende Oktober bis Mitte Dezember außer Gefecht gesetzt. Danach rutsche der Torjäger, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, hinter Nicolo Tresoldi, Havard Nielsen und eben Voglsammer auf Platz vier der internen Stürmer-Rangliste ab. Diesen Status will Teuchert verändern: “Ich fühle mich gut und versuche, mich zu präsentieren.” Auch in dieser Woche wieder, um am Sonntag in Braunschweig von Minute eins an auf dem Platz zu stehen.

Gunnar Meggers

Seguins bitteres Eigentor kostet Schalke den Sieg

Schalke war drauf und dran, in Hannover dreifach zu punkten. Aber dann unterlief den Gästen ein bitteres Eigentor, was den 1:1-Endstand bescherte.

Paul Seguin (vorne) ärgert sich über sein Eigentor.

Paul Seguin (vorne) ärgert sich über sein Eigentor.

IMAGO/Eibner

96-Coach Stefan Leitl musste nach dem 3:0 in Magdeburg einmal umbauen: Dehm fehlte gelbgesperrt, für ihn startete Ernst. Auch Schalkes Trainer Karel Geraerts wechselte im Vergleich zum 0:0 gegen den KSC einmal: Ouedraogo gab sein Startelfcomeback und begann für Kabadayi (Bank).

Ouedraogo belohnt die Schalker

2. Bundesliga – 28. Spieltag

Ein Blick auf vergangene Gastauftritte machte Schalke nicht gerade Mut. Königsblau war mit nur sieben Punkten aus 13 Spielen die schlechteste Auswärtsmannschaft der Liga. Bei den vergangenen vier Auftritten auf fremdem Platz gab es null Punkte und gleich 13 Gegentore (bei nur drei eigenen Treffern).

Aber davon war in Hannover zu Beginn nichts zu sehen, denn die Knappen starteten mutig und hatten durch Seguin (1., Zieler parierte) und Topp (9., geblockt) erste Chancen. Die hochverdiente Führung erzielte dann Youngster Ouedraogo (17 Jahre), der sich klasse gegen zwei Gegenspieler durchsetzte und trocken links unten traf (17.).

Hannover investierte anschließend zwar etwas mehr, konnte sich in der Offensive aber überhaupt nicht durchsetzen. Bis auf den harmlosen Distanzschuss von Nielsen (32.) hatte 96 gegen defensiv sehr gut formierte Knappen nichts zu bieten. Königsblau machte indes ein richtig gutes Auswärtsspiel, führte zur Pause mit 1:0 und musste sich sogar ärgern, dass Terodde nicht den zweiten Treffer nachgelegt hatte (29.).

Eigentor beschert 96 den Ausgleich

Nach dem Seitenwechsel war es weiterhin eine Partie, die mit Chancen geizte. Hannover tat sich extrem schwer, Schalke hatte durch Murkin (77.) und den eingewechselten Kabadayi (80.) zwei Abschlüsse. Defensiv hatte S04 eigentlich alles im Griff und es deutete nichts auf den Ausgleich hin, doch dann kam die 81. Minute: Teuchert trieb den Ball durchs Mittelfeld, Seguin bedrängte den Angreifer und wollte klären, doch der Schalker beförderte den Ball unglücklich ins eigene Tor.

Durch diesen Treffer bekam 96 nochmal Aufwind, doch Tresoldi scheiterte per Kopf an S04-Keeper Müller (86.) und auch Schaub fand mit seinem Schlenzer seinen Meister in Schalkes Schlussmann (90.+2). Somit blieb es beim 1:1, was für die Gäste bitter ist, denn Königsblau machte ein gutes Auswärtsspiel und ließ kaum etwas zu.

Und wie geht es weiter? Schalke empfängt am Samstagabend (20.30 Uhr) Nürnberg, Hannover ist einen Tag (13.30 Uhr) später im Niedersachsenderby in Braunschweig zu Gast.