Topp beherzt Teroddes Tipp: “Ich muss es akzeptieren”

Eigentlich hatte Keke Topp in Elversberg mit einem Startelfeinsatz gerechnet. Dass das Eigengewächs dann als Joker auftrumpfte, war auch einem Gespräch mit Simon Terodde zu verdanken.

Jubelte in Elversberg nach Einwechslung: Keke Topp.

Jubelte in Elversberg nach Einwechslung: Keke Topp.

IMAGO/RHR-Foto

“Vollkommen zufrieden bin ich nicht”, leitete Keke Topp sein Fazit nach dem Schalker Gastspiel in Elversberg bei Sky ein, “aber auch nicht enttäuscht.” Schließlich habe man bei einem Gegner antreten müssen, der durchaus über Qualitäten verfüge – und diese S04 bereits hatte spüren lassen. “Elversberg macht es gut, das haben wir auch im Hinspiel schon gesehen. Den einen Punkt nehmen wir auswärts mit”, gab sich der Angreifer pragmatisch.

Auch Terodde “ein bisschen verwundert”

Dass es den Zähler beim 1:1 überhaupt gab, war auch dem 20-Jährigen zu verdanken, der als Joker zum Ausgleich getroffen hatte. Dabei war nicht nur der Torschütze selbst irritiert davon gewesen, zunächst auf der Bank zu beginnen. “Ich war ein bisschen überrascht, habe schon damit gerechnet, dass ich von Anfang an spiele”, gab Topp zu und fügte hinsichtlich Routinier und Bezugsperson Simon Terodde an: “Er war auch ein bisschen verwundert, um ehrlich zu sein.”

Der Rekordtorschütze der 2. Bundesliga hatte aber nicht nur bestätigende Worte für seinen Mitspieler parat, sondern gab diesem gleich auch noch ein paar Ratschläge mit auf den Weg. “Er hat gesagt, dass ich es akzeptieren und mich zeigen und alles reinhauen soll, wenn ich reinkomme”, verriet das Schalker Eigengewächs – und nahm sich die Worte seines sportlichen Mentors ganz offensichtlich zu Herzen. Zur zweiten Halbzeit eingewechselt, stand der in der 59. Minute hinter Terodde goldrichtig und schob zum 1:1 ein.

Für Topp war der Treffer auch ein Zeichen an seinen Coach. “Ich war dann auch ein wenig sauer und wollte zeigen, dass ich lieber spielen sollte und spielen will”, so der inzwischen dreifache Zweitligatorschütze, der aber ebenso klarstellte: “Der Trainer hat es so entschieden. Ich muss es akzeptieren. Das ist vollkommen in Ordnung. Ich bin 20 Jahre alt, ich muss nicht jedes Spiel von Anfang an spielen.” Selbst wenn er dies natürlich gerne tun würde. “Das ist normal.”

Weshalb Geraerts Topp zunächst draußen ließ

Karel Geraerts selbst begründete die personelle Umstellung mit den Erfahrungen aus dem Hinspiel. In diesem hätte die SVE den Knappen im Mittelfeld den Schneid abgekauft, weshalb der Belgier mit Ron Schallenberg “das Zentrum stärken wollte”. Daher verzichtete er auf Topp, obwohl er “immer zufrieden” sei, wenn dieser spiele: “Er gibt immer alles, auch wenn er, wie heute, 45 Minuten spielt.”

Ob der Startelf-Einsatz gegen Düsseldorf im kommenden Zweitligatopspiel nächsten Samstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) damit gesichert ist? Ganz soweit wollte Geraerts noch nicht gehen. “Lassen wir ihn einfach mal machen, dann werden wir nächste Woche sehen, was ich mache.” Klar ist aber: Topp dürfte bereit und heiß auf einen Einsatz sein.

Kollektiver Frust auf Schalke: “Das ist doch geisteskrank”

Mit dem Ziel den Vorsprung auf die Abstiegsränge zu vergrößern, ging der FC Schalke 04 ins Heimspiel gegen den Karlsruher SC. Gelungen ist dieses Vorhaben beim torlosen Remis nicht; auch, weil Robert Hartmann eine entscheidende Situation gegen Königsblau wertete. Der Ärger darüber war bei den Beteiligten groß.

Entschied sich nach Sichtung der Live-Bilder gegen einen Elfmeter für Schalke: Schiedsrichter Robert Hartmann.

Entschied sich nach Sichtung der Live-Bilder gegen einen Elfmeter für Schalke: Schiedsrichter Robert Hartmann.

IMAGO/Steinbrenner

Es lief die 87. Minute als David Herold den Ball im Karlsruher Strafraum an den Arm bekam. Kurze Zeit später beorderte Video-Assistent Daniel Schlager Schiedsrichter Robert Hartmann, der die Situation erst einmal laufen ließ, zum Monitor an die Seitenlinie. Nachdem der Referee einige Augenblicke die Bilder studierte, revidierte er seine Entscheidung nicht und gab keinen Strafstoß für Schalke.

“Das ist eine Frechheit”, ärgerte sich S04-Angreifer Keke Topp nach dem Spiel in der Mixed Zone. “Ich habe noch nie gesehen, dass der Schiedsrichter rausgeht und nicht auf Strafstoß entscheidet.” Für den 20-jährigen Mittelstürmer – 2021 wechselte Topp von Werder Bremen nach Gelsenkirchen – “ein klarer Elfmeter”.

Will der mich verarschen?

Simon Terodde in der Mixed Zone über den nicht gegebenen Elfmeter

Auch Knappen-Coach Karel Geraerts präsentierte sich wenig erfreut über die Entscheidung des Schiedsrichtergespanns. “Da gibt es keine Diskussion, das ist Strafstoß”, äußerte der 42-Jährige klar seine Meinung. “Ich habe gelernt: Wenn ein Spieler den Ball mit dem Arm im Strafraum spielt, ist es Elfmeter.” Kapitän Simon Terodde wurde in seiner Wortwahl sogar noch deutlicher und machte ebenso wie sein Sturm-Kollege und Trainer klar, einen “klaren Elfmeter” gesehen zu haben. “Das ist doch geisteskrank. Will der mich verarschen?”

Trainer-Lob für Defensivarbeit

Doch trotz dieses Ärgernisses wollten die Königsblauen den Rest des Spiels nicht unter den Tisch kehren. So hielt Topp fest, dass die “erste Halbzeit Hoffnung für nächste Woche macht”. In der Tat spielte der Bundesliga-Absteiger in Durchgang eins relativ befreit auf, verpasste es aber Tore zu erzielen. Anders als in den Vorwochen durften Cedric Brunner und Marcin Kaminski mal wieder von Beginn an spielen und halfen erfolgreich dabei, die Defensive zu stabilisieren.

Denn bei aller Kritik, die sich die Schalker wegen ihrer Chancenverwertung gefallen lassen mussten, sollte nicht außenvor bleiben, dass die Hintermannschaft die Null hielt. “Es war nicht einfach für die beiden, sie haben heute gut performt”, lobte Geraerts die Leistung der beiden Abwehrmänner.

Wohlwissend, dass der erste Durchlauf ordentlich war, wies Terodde aber auch auf die letzten 30 Minuten hin, die “kritisch zu sehen” wären. In dieser Phase genoss der KSC Oberwasser und erarbeitete sich Chance für Chance. Mit Blick auf die nächste Aufgabe am kommenden Sonntag in Hannover kündigte der 36-Jährige an, Gespräche führen zu wollen. “Auswärts müssen wir anders als zuletzt auftreten. Das ist ein Riesenpunkt, über den wir diese Woche sprechen müssen.” Das Fazit lautete unisono, dass keiner so wirklich mit dem Spielausgang zufrieden war. Geraerts fasste es treffend zusammen: “Heute ist niemand glücklich.”

Das Ziel, den Abstand auf die unteren Ränge auszubauen, verpasste der S04 am Ostersonntag – und dennoch machte die erste Halbzeit Hoffnung für die entscheidenden Wochen im Abstiegskampf der 2. Bundesliga. Während der Vorsprung auf Kaiserslautern (16. Platz) zwei Punkte groß ist, sind es drei auf Hansa Rostock (Rang 17).

0:3 aufgeholt: Doppelpacker Topp und Paula retten U-20 ein torreiches Remis

Zum Abschluss des Länderspieljahres traf die deutsche U 20 im spanischen Oliva Nova auf Frankreich. In einer packenden Schlussphase rettete die Elf von Trainer Hannes Wolf ein wildes 4:4-Remis.

Entscheidender Faktor: Keke Topp traf doppelt und legte ein weiteres Tor auf.

Entscheidender Faktor: Keke Topp traf doppelt und legte ein weiteres Tor auf.

Getty Images for DFB

Beinahe hätte das Länderspieljahr der DFB-U-20 mit einer krachenden Niederlage geendet. Doch nach dem souveränen 3:1 im ersten Aufeinandertreffen mit Frankreich am Freitag rettete sich die Elf von Hannes Wolf im Re-Match in einer packenden Schlussphase immerhin ein Remis gegen Les Bleus.

Es lief von Beginn an wenig zusammen für die DFB-Elf. Zwar hatte man mehr Ballbesitz, doch anders als in der Vorwoche stand die französische Abwehr sicher und gewährte keine Lücken. Hinzu kam, dass die zuletzt lahmende Offensive um Top-Talent Mohamed-Ali Cho plötzlich funktionierte – was das Team um Kapitän Wagner schnell zu spüren bekam.

Frankreich kontert und stellt früh auf 2:0

Immer wieder rollten gefährliche Konter auf das Tor von Backhaus zu. Einen solchen unterband Collins per Foul, was Cho per Distanzschuss nach indirekt ausgeführtem Freistoß zur Führung nutzte (25.). Wenig später stellte Dong auf 2:0 (31.), weitere Chancen ließ man vor der Pause aus.

Auch aus dieser kam Frankreich besser, es benötigte allerdings die Hilfe von Breunig, um die Führung weiter in die Höhe zu schrauben. Der Regensburger fälschte einen Ball ins eigene Tor ab (56.) – sorgte damit aber für einen Weckruf bei seiner Mannschaft, die sich nicht aufgab.

Topp und Paula gleichen aus – doch Frankreich hat die Antwort

Nach einem Foul an Topp verkürzte dieser vom Punkt (67.) und leutete damit eine Schlussphase ein, in der es Schlag auf Schlag ging. Zunächst verhinderte Backhaus Chos Doppelpack (71.), dann münzte der eingewechselte Paula den Druck der Wolf-Elf in den Anschluss um (75.).

Es dauerte nur sieben Minuten, ehe der Stuttgarter den Doppelpack schnürte und nach Topps Ablage ausglich (82.) – aber im Anschluss nur zwei weitere, ehe Dong seinerseits zum zweiten Mal traf und sein Team erneut mit 4:3 in Führung brachte (84.).

Topp hat das letzte Wort

Doch das letzte Wort im spanischen Nova Oliva sollte der deutschen Elf vorbehalten sein. Unermüdlich warf sie sich nach vorne und kam durch Topps Kopfball kurz vor Schluss zum erneuten und angesichts des Engagements auch verdienten Ausgleich (90.).