“Einerseits enttäuscht, andererseits stolz”: Baumgarts gemischte Gefühle

In Magdeburg bewies der Hamburger SV Moral, kämpfte sich nach einem 0:2-Rückstand zur Pause in Unterzahl noch zurück und holte spät einen Punkt. Das sorgte bei Trainer Steffen Baumgart für gemischte Gefühle.

Dirigent: Steffen Baumgart gibt an der Seitenlinie Anweisungen.

Dirigent: Steffen Baumgart gibt an der Seitenlinie Anweisungen.

IMAGO/Christian Schroedter

Nach 45 Minuten sah es für die Hanseaten düster aus: Ein 0:2 auf der Anzeigetafel, ein Mann weniger und vier Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz, auf dem sich Fortuna Düsseldorf festgesetzt hat.

Elfmeter sorgen für Gesprächsstoff

Maßgeblichen Anteil am Pausenstand hatten zwei Magdeburger Strafstöße, die Mohammed El Hankouri beide verwandelte (26., 45.+7). Vorausgegangen waren zwei Foulspiele, die bei den Hamburgern für Unverständnis sorgten. Gesprächsbedarf hatte Trainer Baumgart vor allem wegen der Szene aus der 26. Minute: “Ich bin mir relativ sicher, dass der Kontakt außerhalb ist, und wenn er außerhalb beginnt, dann ist es außerhalb”, befand der 52-Jährige. “Außerdem verstehe ich diese Doppelbestrafung nicht, weil er nicht zum Abschluss kommt.”

Im zweiten Durchgang zeigte seine Mannschaft dann allerdings eine eindrucksvolle Leistung, überzeugte mit einem Mann weniger mit Offensivfußball und kämpfte sich zurück: Sebastian Schonlau erzielte den Anschluss (67.), Jonas Meffert tief in der Nachspielzeit den hochverdienten Ausgleich zum 2:2-Endstand (90.+4).

Baumgart lobt den Einsatz seiner Mannschaft

Ein Punktgewinn, der im Aufstiegsrennen noch enorm wichtig werden könnte. Das weiß auch Baumgart, der sich über die Comeback-Qualitäten freute: “In der Halbzeit haben wir Ruhe bewahrt, sind danach über Grenzen gegangen und haben füreinander gefightet. Wir hatten mehrere hundertprozentige Chancen, hätten sogar noch gewinnen können. Deswegen bin ich einerseits enttäuscht, andererseits aber auch stolz auf die Moral der Jungs.”

Die Art und Weise wie wir mit den Rückschlägen und den Elfmetern umgegangen sind, zeigt, was in uns steckt.

HSV-Kapitän Sebastian Schonlau

Diese hob auch Kapitän Schonlau lobend hervor: “Wir haben immer weiter gemacht, egal wie aussichtslos die Situation war”, wird der Verteidiger auf der HSV-Website zitiert. Die gesamte Mannschaft habe “diese unbedingte Gier gezeigt, dass sich alle aufreißen für den Verein. Die Art und Weise wie wir mit den Rückschlägen und den Elfmetern umgegangen sind, zeigt, was in uns steckt. Das wollen wir in den letzten fünf Spielen mitnehmen”.

Der Saisonendspurt hat es für den Hamburger SV noch einmal in sich. Am kommenden Samstag empfangen die Hanseaten den neuen Tabellenführer Holsten Kiel (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Außerdem steht noch das Derby gegen St. Pauli sowie Duelle gegen Braunschweig, Paderborn und den 1. FC Nürnberg bevor. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt nun drei Punkte.

Smith klagt an: “Wir waren nicht bereit”

Die Klarheit, mit der St. Paulis Profis die hochverdiente 3:4-Heimpleite gegen die SV Elversberg im Nachgang analysiert haben, hätte sich Fabian Hürzeler während der Partie erhofft. Der entthronte Spitzenreiter präsentierte sich außer Rand und Band. Und Eric Smith brachte das am deutlichsten auf den Punkt.

Ging mit seiner Mannschaft nach der 3:4-Niederlage gegen Elversberg hart ins Gericht: Eric Smith.

Ging mit seiner Mannschaft nach der 3:4-Niederlage gegen Elversberg hart ins Gericht: Eric Smith.

IMAGO/Susanne Hübner

Smith war als Chef einer Abwehr, die zwölf Großchancen des Aufsteigers zuließ, mitverantwortlich für einen Auftritt, den St. Pauli nicht einmal Pessimisten zugetraut hatten. Nach dem Waterloo war der Schwede im Klartext-Modus. “Wir waren nicht bereit, und das über die gesamte Spielzeit. Wir waren mental nicht da. Wenn wir rausgehen und so eine Leistung abliefern, dann ist es zu wenig.”

Zu wenig auch für das an Ostern schon fast erreichte Ziel Bundesliga-Aufstieg? Elf Punkte hatte der Vorsprung auf den Drittplatzierten Düsseldorf nach dem 2:1 gegen Paderborn betragen, schon da aber hatte die zweite Hälfte erste Tendenzen von Sorglosigkeit erkennen lassen. Sechs Gegentore und zwei Niederlagen später ist die Fortuna nur noch fünf Pünktchen entfernt, und Smith weiß: “Wir haben es uns unnötig schwierig gemacht.”

Ich verlange definitiv eine Reaktion.

Fabian Hürzeler nach der 3:4-Niederlage gegen Elversberg

Auf die Frage, ob St. Pauli ausgerechnet auf der Zielgerade in der schwierigsten Phase der Saison stecke, antwortet der 27-Jährige knapp, aber klar: “Ja.” Er setzt auf die Hoffnung, “dass das unser Weckruf war und dass wir nächste Woche wach sind.”

Hürzeler: “Müssen bei uns anfangen”

In Hannover droht St. Pauli am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) eine besonders brenzlige Situation: Verfolger Düsseldorf kann tags zuvor (13 Uhr) bereits im Heimspiel gegen Greuther Fürth vorlegen, den Druck auf die Kiez-Kicker vor deren hoher Auswärtshürde 96 zusätzlich erhöhen.

Für den Trainer ist entscheidend, dass seine Formation sich dann auf ihre Basis besinnt: defensive Stabilität. “Wir müssen bei uns anfangen”, fordert Hürzeler, “wir brauchen Schärfe gegen den Ball, müssen mit allem was wir haben wieder zu null spielen wollen. Das ist unsere Identität, die haben wir vermissen lassen, und das ist definitiv enttäuschend.”

Dass seine Spieler keine nach dem 3:4 gegen Elversberg Ausflüchte suchen, macht ihm Hoffnung. “Wichtig ist, dass wir ehrlich zu uns selbst sind. Wenn die Jungs auch öffentlich klar die Dinge ansprechen, ist es der erste Schritt in die richtige Richtung.” Der zweite, wichtigere, muss in Hannover auf dem Platz erfolgen und ist für Hürzeler unverhandelbar: “Ich verlange definitiv eine Reaktion.”

Sebastian Wolff

Karaman: “Wollte ein Zeichen setzen”

Auf Schalke hakt es auch im zwischenmenschlichen Bereich, um so bemerkenswerter ist, wie sich die Mannschaft gegen den 1. FC Nürnberg präsentiert hat. Torschütze Kenan Karaman jubelte demonstrativ mit der Bank, weil er “ein Zeichen setzen” wollte.

Kenan Karaman (ob.) jubelt demonstrativ mit allen Schalker Spielern.

Kenan Karaman (ob.) jubelt demonstrativ mit allen Schalker Spielern.

IMAGO/Zink

Schalke 04 hat mal wieder eine turbulente Woche hinter sich, inklusive zwischenmenschlichen Problemen innerhalb der Kabine sowie der Suspendierung von Dominick Drexler, der bis auf Weiteres zur U 23 abgeschoben wurde. Eine Wiedereingliederung in den Profikader ist nach Lage der Dinge bis Saisonende nicht angedacht, zumindest betonte Trainer Karel Geraerts unmittelbar nach dem 2:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg, dass er sich mit dem Fall Drexler derzeit “nicht beschäftigen” wolle.

Wichtiger ist für den Trainer zu klären, wie Schalke offensiv gefährlicher werden kann. Gegen Nürnberg sah das phasenweise ganz gut aus, eine der treibenden Kräfte war Yusuf Kabadayi, der gleich in der 1. Minute die Chance zur Führung hatte und auch im weiteren Verlauf immer wieder positiv in Erscheinung trat. Den Foulelfmeter, den Kenan Karaman dann nur an die Latte setzte, holte Kabadayi heraus, beim 2:0 durch Paul Seguins Schuss aus dem Hinterhalt war Kabadayi involviert mit einem vorherigen Torschuss, den der starke Nürnberger Keeper Carl Klaus abwehrte.

Wichtiger als die Frage nach Drexlers Begnadigung ist für Geraerts zudem die Frage, wie sehr es zwischenmenschlich tatsächlich hakt in der Kabine. Nach der Leistung gegen Nürnberg haben die Schalker alle Argumente auf ihrer Seite.

Von einer Spaltung innerhalb der Truppe wollten sie nach dem 2:0 nicht sprechen. Sie beteuerten vielmehr das Gegenteil. Die Mannschaft habe “Charakter gezeigt”, betonte Karaman, der nach seinem Tor zur 1:0-Führung zur Bank rannte und dort demonstrativ mit allen jubelte: “Ich wollte ein Zeichen setzen und zeigen, dass die Mannschaft intakt ist und zusammenhält.”

Grund, sich einzuschwören, hatten die Schalker kurz vor dem Anpfiff allemal. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass sie einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt gehen konnten. Die Abstiegskonkurrenten Osnabrück, Kaiserslautern, Rostock und Wiesbaden hatten bereits vor der Schalker Heimaufgabe reihenweise ihre Spiele verloren.

Allein schon aufgrund dieser Konstellation – am Sonntag gewannen Magdeburg (2:2 gegen den HSV) und Braunschweig (0:0 gegen Hannover) nicht – war es “sehr wichtig, dass wir gewonnen haben”, meinte Karaman, der den Strafstoß mit einem glänzenden Steckpass auf Kabadayi überhaupt erst ermöglicht hatte. Der 30-jährige Offensivspieler (jetzt 10 Tore, 8 Vorlagen) bleibt Schalkes größte Lebensversicherung.

Viel Hoffnung ruht auch auf Assan Ouedraogo, der im Verlauf der Woche wegen muskulärer Probleme aber nur eingeschränkt trainieren konnte. Am Ende reichte es gegen den Club nicht einmal für den Kader. Eigentlich hätte der 17-Jährige mit Kabadayi gemeinsam in der Startelf stehen sollen. Die nächste Chance dazu gibt es am Freitag in Elversberg.

Toni Lieto

Trotz langer Unterzahl: Hamburg erkämpft sich einen Punkt in Magdeburg

Der Hamburger SV hat in Unterzahl noch spät einen Punkt in Magdeburg gerettet, der Rückstand auf den Relegationsplatz hat sich dennoch auf drei Zähler vergrößert.

Moral bewiesen: Die Hamburger Spieler ernteten nach der Partie Beifall von den mitgereisten Fans.

Moral bewiesen: Die Hamburger Spieler ernteten nach der Partie Beifall von den mitgereisten Fans.

picture alliance/dpa

Magdeburgs Trainer Christian Titz wechselte nach dem 0:0 in Elversberg viermal: Hoti, Condé, El Hankouri und Teixeira rückten für Müller (Gelbsperre), Hugonet (Schulterverletzung), Nollenberger (Bank) und Elfadli (nicht im Kader) in die erste Elf.

Im Vergleich zum 2:1 gegen Lautern ergaben sich beim Hamburger SV ebenfalls vier Veränderungen: In der Defensive starteten Muheim und Ramos anstelle von Hadzikadunic (Erkältung) und Katterbach (Bank). Außerdem wurden Poreba und Suhonen, die die Trainingswoche ebenfalls wegen einer Erkältung verpasst hatten, von Pherai und Jatta ersetzt.

Die Rothosen kamen vor toller Kulisse in der MDCC-Arena gut in die Partie und rissen gleich zu Beginn die Spielkontrolle an sich. Gegen die eigentlich so ballbesitzstarken Magdeburger ließ der HSV die Kugel laufen und suchte den Weg nach vorne. Immer wieder näherte sich die Baumgart-Elf offensiv an, allerdings ohne wirklich gefährlich zu werden.

Ramos sieht glatt Rot – El Hankouri trifft vom Punkt

Das änderte sich dann auf der anderen Seite: Ein langer Ball auf Schuler reichte, um die HSV-Defensive auszuhebeln. An der Strafraumkante brachte Ramos den Torjäger zu Fall. Es gab Elfmeter und glatt Rot für den Innenverteidiger, weil dieser nach Ermessen von Schiedsrichter Robert Kampka keine Chance auf den Ball hatte (23.). El Hankouri übernahm vom Punkt die Verantwortung und schoss den bis dato harmlosen FCM in Führung (26.).

In Unterzahl gaben sich die Hanseaten nicht auf. Abgesehen von Schulers dicker Chance, im Eins-gegen-eins scheiterte er an Raab (41.), ließ die Baumgart-Elf nichts Gravierendes zu – und hatte selbst zwei gute Möglichkeiten zum Ausgleich: Jedoch kratzte FCM-Keeper Reimann die Kugel im letzten Moment von der Linie (43.), der für Pherai eingewechselte Ambrosius köpfte knapp rechts vorbei (45.+3).

Zweiter Strafstoß, zweites Tor

2. Bundesliga – 29. Spieltag

Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es dann noch bitterer für die Hamburger: Weil Raab den heraneilenden Bell Bell ungestüm im Sechzehner abräumte, gab es erneut Elfmeter für die Hausherren, die diesen in Person von El Hankouri eiskalt zur 2:0-Pausenführung ummünzten (45.+7).

Trotz 0:2-Rückstand und einem Mann weniger gab sich der HSV im zweiten Durchgang nicht auf und probierte alles. Bis zur 60-Minuten-Marke näherten sich beide Mannschaften in einem ausgeglichenen Schlagabtausch immer wieder an. Ein Hamburger Doppelwechsel – Dompé und Glatzel kamen ins Spiel (61.) – sorgte dann für weiteren Schwung bei den Rothosen, denen die Unterzahl nun überhaupt nicht mehr anzumerken war.

Hamburg in Unterzahl am Drücker

Die Baumgart-Elf schnürte die Hausherren immer wieder ein und verdiente sich den Anschluss: Schonlau wurde im Strafraum von Meffert in Szene gesetzt und traf wunderbar in den rechten Winkel (67.).

HSV im doppelten Latten-Pech, dann trifft Meffert

Der Treffer brachte den Gästen noch mehr Selbstvertrauen. Gegen fahrige Magdeburger war der HSV nun die klar bessere Mannschaft und drückte auf den Ausgleich: Benes (71.) und Reis (88.) trafen beide nur die Latte, außerdem scheiterten Meffert (76.) und Glatzel (83.) an Reimann. In der fünften Minuten der Nachspielzeit kam Hamburg dann doch noch zum ersehnten Ausgleich: Meffert köpfte aus kurzer Distanz ein und belohnte die Hanseaten damit für eine starke zweite Hälfte (90.+4).

Der HSV sicherte sich somit einen wichtigen Punkt im Kampf um den Aufstieg, musste die am Samstag siegreichen Düsseldorfer jedoch trotzdem bis auf drei Punkte ziehen lassen. Magdeburg reist am Sonntag (13.30 Uhr) nach Rostock, der HSV empfängt am Samstagabend (20.30 Uhr) Kiel zum Topspiel.

In nur zwei Minuten: Elversberg dreht Partie und stürzt St. Pauli von Rang 1

St. Pauli hat nach dem 1:2 in Karlsruhe erneut verloren und gibt somit die Tabellenführung an Kiel ab. Die Kiez-Kicker gaben gegen Elversberg zwei Führungen aus der Hand und verlieren erstmals in dieser Saison zu Hause.

Die Elversberger Spieler hatten beim FC St. Pauli immer wieder Grund zum jubeln.

Die Elversberger Spieler hatten beim FC St. Pauli immer wieder Grund zum jubeln.

IMAGO/Fussball-News Saarland

St. Paulis Coach Fabian Hürzeler wechselte im Vergleich zum 1:2 in Karlsruhe dreimal: Für Wahl, der in Karlsruhe Gelb-Rot gesehen hatte, Ritzka und Kemlein (beide Bank) begannen Smith, Treu und Metcalfe.

Elversbergs Trainer Horst Steffen nahm nach dem 0:0 gegen Magdeburg eine personelle Änderung vor: Für Stock (nicht im Kader) startete Dürholtz.

St. Pauli begann wie erwartet dominant, blieb jedoch immer wieder an der sicheren Elversberger Abwehr hängen. Zudem musste Treu früh verletzt ausgewechselt werden, Ritzka spielte stattdessen (9.). Auf der Gegenseite setzte die SVE Nadelstiche: Bei der ersten guten Chance scheiterte Schnellbacher an Vasiljs Parade und Rochelt im Nachschuss (11.)

Vasilj verhindert SVE-Führung – Eggestein sticht zu

Ab diesem Zeitpunkt dominierten die Kiez-Kicker statistisch, klar gefährlicher agierten die mutigen Gäste. Wanner scheiterte bei einer Doppel-Chance an Vasilj (20.) und der Torhüter parierte auch stark gegen Feil, der zuvor im Strafraum die Kugel von Dzwigala erobert hatte (25.).

2. Bundesliga – 29. Spieltag

Wie so oft im Fußball rächte sich die schwache Chancenverwertung schließlich – Eggestein brachte die lange harmlosen Hausherren nach einer Eckballvariante in Führung (39.). Der Stürmer hatte die beste Gelegenheit St. Paulis zuvor noch leichtfertig liegengelassen (35.).

Tolle Kombination führt zum 1:1

Nach der Pause schien St. Pauli alles im Griff zu haben, kassierte aber dann den Ausgleich. Infolge eines Ballverlustes von Irvine kombinierte sich die SVE schnell nach vorne und Neubauer schloss gekonnt ab – 1:1 (52.). Die Kiez-Kicker vergaben derweil leichtfertig Gelegenheiten, Metcalfe schlug ein Luftloch (50.), Saad scheiterte im Nachschuss an einen parierten Dzwigala-Kopfball an sich selbst (59.).

Das Hürzeler-Team entfachte weitgehend zu wenig Gefahr. Und obwohl St. Pauli nach einer Willensleistung durch Hartel erneut in Führung gegangen war (69.), gewannen die Hamburger nicht an Sicherheit. Stattdessen kassierten sie im direkten Gegenzug bei einem Konter durch den kurz zuvor eingewechselten Boyamba das 2:2 (70.).

Wanner und Vandermersch nach Kontern erfolgreich

Die Kiez-Kicker lernten nicht aus ihren Fehlern, stattdessen gaben sie das Spiel in der Schlussphase aus der Hand: Binnen zwei Minuten konterte die SVE über Joker Martinovic jeweils erfolgreich, Wanner (81.) und Vandermersch (83.) schlugen nach sehenswerten Kombinationen doppelt zu. St. Pauli blieb am Drücker, doch einfallslos und Irvines 3:4 kam zu spät (90.+3).

Erstmals in dieser Saison verlor das Hürzeler-Team somit am Millerntor, der Vorsprung auf Rang 3 und Düsseldorf beträgt nur noch fünf Punkte. Elversberg macht derweil einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt, acht Zähler beträgt der Vorsprung auf den 16. Rostock.

St. Pauli gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Hannover. Elversberg empfängt am Freitagabend um 18.30 Uhr Schalke 04.

Niehues’ Kreuzbandriss bestätigt: Schwerer Schlag für Lautern und Heidenheim

Julian Niehues hat am Freitag in Fürth zum letzten Mal für den 1. FC Kaiserslautern gespielt. Der Sommerneuzugang des 1. FC Heidenheim zog sich einen Kreuzbandriss zu.

Sein letzter Auftritt im FCK-Trikot endete mit großen Schmerzen: Julian Niehues.

Sein letzter Auftritt im FCK-Trikot endete mit großen Schmerzen: Julian Niehues.

picture alliance/dpa

Viel bitterer hätte der Freitagabend für den 1. FC Kaiserslautern kaum laufen können – und für Julian Niehues erst recht nicht. Der defensive Mittelfeldspieler des FCK hat sich im Spiel bei der SpVgg Greuther Fürth einen Kreuzbandriss zugezogen. Das gaben die Roten Teufel am Sonntagmittag bekannt. “Die Befürchtungen rund um den Betze haben sich in der MRT-Untersuchung leider bestätigt”, schrieben sie bei X und schickten “allerbeste Genesungswünsche”.

Niehues hatte sich kurz vor der Halbzeitpause verletzt und war zu Beginn des zweiten Durchgangs durch Tobias Raschl ersetzt worden. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Lauterer noch mit 1:0 geführt, mussten nach dem 2:1 durch Doppeltorschütze Robert Wagner in der fünften Minute der Nachspielzeit Fürth aber schließlich ohne Punkt verlassen.

Die ohnehin schwierige Mission Klassenerhalt ist für den zweimaligen Deutschen Meister und Trainer Friedhelm Funkel nach diesem Abend noch ein wenig schwieriger geworden. Der FCK bleibt Tabellenvorletzter und muss in den verbleibenden fünf Spielen – sowie der etwaigen Relegation – auch noch auf eine Stammkraft verzichten. Niehues absolvierte in dieser Saison 26 Zweitliga-Spiele (ein Tor, kicker-Notenschnitt 3,7). Zuletzt fehlte er am 20. Spieltag wegen einer Gelb-Sperre. “Auch das müssen wir wegstecken”, hatte Funkel am Freitag gesagt, als sich bereits angedeutet hatte, dass es Niehues schwerer erwischt hat.

Niehues’ Bundesliga-Debüt muss warten

Für den 22-Jährigen, der auch das DFB-Pokal-Finale gegen Bayer 04 Leverkusen am 25. Mai verpassen wird, steht damit fest, dass er bereits seinen letzten Auftritt im Trikot der Roten Teufel hinter sich hat. Zur kommenden Saison wechselt er ablösefrei in die Bundesliga zum 1. FC Heidenheim, für den die Diagnose ebenfalls ein bitterer Schlag ist. Der FCH, der ihn mit einem Vertrag bis 2027 ausgestattet hat, hatte in Niehues einen Spielertypen identifiziert, “der perfekt zu uns passt”, muss nun aber gleich einige Monate auf dessen Dienste verzichten. Niehues war 2021 von Borussia Mönchengladbach II nach Kaiserslautern gewechselt.

“Irgendwann hat es mich genervt”: Ernst froh über Comeback

Nach vier Ausfällen stand Torhüter Tjark Ernst wieder im Tor von Hertha BSC. Dass am Ende der Partie gegen Rostock die Null stand, freute ihn besonders.

Zurück im Hertha-Tor: Tjark Ernst.

Zurück im Hertha-Tor: Tjark Ernst.

picture alliance / Metodi Popow

Wirklich Gelegenheit, sich zu bewähren, hatte Tjark Ernst am Freitag gegen Hansa Rostock nicht. Dazu forderten die Spieler von Hansa den Torhüter von Hertha BSC zu wenig. Trotz eines Abends weitgehend ohne größere Beschäftigung war der 20 Jahre alte Keeper der Berliner jedoch einer der Gewinner und entsprechend froh. Denn Ernst feierte sein Comeback, nachdem er zuvor die vier Partien beim FC St. Pauli (0:2), gegen Schalke 04 (5:2), gegen den 1. FC Nürnberg (3:2) sowie beim SC Paderborn (3:2) verpasst hatte.

Spielbericht

Vor dem Spiel gegen Rostock hatte Ernst letztmals am 1. März gegen Holstein Kiel (2:2) im Kasten der Mannschaft von Trainer Pal Dardai gestanden. Eine Hüftprellung hatte den Sohn des ehemaligen Bundesliga-Torhüters Thomas Ernst (Eintracht Frankfurt, VfL Bochum, VfB Stuttgart, 1. FC Kaiserslautern) danach lahmgelegt. Nun sind die Beschwerden überwunden, und der 1,93 Meter große Schlussmann machte keinen Hehl aus seiner Freude darüber. “Es ist ein schönes Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen. Deutlich schöner, als sich die Spiele von der Tribüne aus anschauen zu müssen”, sagte Ernst, “hinzu kam, dass es eine sehr nervige Verletzung war. Eine Prellung, die einfach bei jedem unterschiedlich verheilt. Man kann nicht sagen: Die Ausfallzeit ist so und so lang.” Entsprechend stellten die fünf Woche Pause seine Geduld auch auf die Probe. “Irgendwann hat es mich genervt, dass es so lange gedauert hat”, räumte Ernst ein.

Gegen Hansa konnte Herthas Nummer 1 also wieder ran und agierte bei den wenigen Szenen, in denen er eingreifen musste, gewohnt ruhig und unaufgeregt. Dass am Ende der Partie die Null stand, freute Ernst natürlich. “Das ist extrem wichtig, für mich, aber auch für die ganze Mannschaft. Es uns einfach selber auch mal wieder zu beweisen, dass wir es hinkriegen, 90 Minuten ohne Gegentor zu überstehen”, sagte er. Letztmals hatte Hertha am 17. Spieltag zu Hause gegen den VfL Osnabrück (0:0) ein Spiel ohne Gegentreffer überstanden. 48 Gegentore in 29 Spielen sind laut Ernst auch deutlich zu viel. “Das war unser Defizit über die Saison: Dass wir zu viele Gegentore fressen”, stellte er klar.

Rogel in der Regionalliga im Einsatz

Ernst selbst will dafür sorgen, dass es bis zum Rundenende nicht mehr viel mehr werden. Abseits dessen steht ein Defensivkollege des Torhüters nach einer längeren Verletzung wieder zur Verfügung. Agustin Rogel (26) stand am Sonntag in der Startelf der zweiten Mannschaft von Hertha bei deren Heimspiel in der Regionalliga Nordost gegen den FSV Luckenwalde. Letztmals hatte der uruguayische Innenverteidiger, der im Sommer 2022 vom argentinischen Erstligisten Estudiantes de la Plata gekommen war, am vorletzten Spieltag der Bundesliga-Saison 2022/23 am 20. Mai des vergangenen Jahres (1:1 gegen Bochum) für Hertha auf dem Platz gestanden.

Andreas Hunzinger

Funkel berichtet von “schlaflosen Nächten” und gibt ein Versprechen ab

Während der 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokal die Chance auf einen Titel hat, spitzt sich die Lage im Ligaalltag weiter zu. Trainer Friedhelm Funkel blickt auf entscheidende Wochen voraus – und gibt ein Versprechen ab.

Unzufrieden über die lange Nachspielzeit: Friedhelm Funkel (re.) sah in Fürth nach Abpfiff die Gelbe Karte.

Unzufrieden über die lange Nachspielzeit: Friedhelm Funkel (re.) sah in Fürth nach Abpfiff die Gelbe Karte.

picture alliance / Sportfoto Zink / Melanie Zink

“Fest davon überzeugt”, dass die Roten Teufel die Klasse halten, war Friedhelm Funkel bereits unmittelbar nach dem Abpfiff in Fürth gewesen, wo seine Mannschaft am Freitag in der fünften Minute der Nachspielzeit das Spiel doch noch aus der Hand gegeben hatte (1:2). An dieser Überzeugung hatte sich auch bis zum Samstagabend nichts geändert, als der 70-Jährige zu Gast im Aktuellen Sportstudio des ZDF war.

Muss Funkel erneut in die Relegation?

“Eine Herzensangelegenheit” ist die Aufgabe am Betzenberg für Funkel, daran ändern auch “schlaflose Nächte” in der jüngsten Vergangenheit nichts. Die Lage beim FCK ist brisant, auch nach diesem Wochenende rangieren die Roten Teufel auf Tabellenplatz 17. Trotz einem Punkt aus den letzten vier Partien stimmt den Cheftrainer “die Leistung, bis auf die zweite Halbzeit gestern”, insgesamt aber zuversichtlich.

Um “das große Ziel” – den Klassenerhalt – zu erreichen, müssen die Pfälzer im Endspurt der Saison punktetechnisch eine ordentliche Schippe drauflegen. “Wir brauchen jetzt Siege, da brauchen wir nicht drumherum zu reden”, schätzt der FCK-Coach die derzeitige Situation ein, die Parallelen zu seiner vorherigen Trainerstation aufweist. “Noch schwieriger” sei die Rettungsmission der Roten Teufel im Vergleich zu seiner Zeit beim 1. FC Köln, den der erfahrene Coach 2021 über die Relegation vor dem Abstieg aus dem Oberhaus bewahrte. “Das kann hier auch passieren”, so Funkel.

“Drei Endspiele” zum Saisonende

Mut macht, wie eng es im diesjährigen Abstiegskampf zugeht. Vor den Sonntagsspielen beträgt Kaiserslauterns Rückstand auf den Tabellen-13. aus Magdeburg lediglich drei Punkte. Man habe nun “drei ganz, ganz wichtige Heimspiele gegen die Mitkonkurrenten” Wehen Wiesbaden, Magdeburg und zum Saisonabschluss gegen Braunschweig vor der Brust – “drei Endspiele, ohne Frage”, sagt Funkel. Und auch in den Auswärtsspielen in Kiel und bei Hertha BSC rechnet sich Funkel “was aus, weil wir auswärts gute Spiele gemacht haben”.

Dass die abstiegsbedrohten Pfälzer zum Ende der Spielzeit auch noch den Spagat zwischen Abstiegskampf und DFB-Pokal-Finale hinbekommen müssen, sei indes “überhaupt nicht schwierig”, das Endspiel in Berlin gegen Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen “überhaupt kein Thema”. Die “volle Konzentration” liege auf dem Restprogramm in der Liga.

Funkel sieht dritte Gelbe Karte – “die vierte werde ich nicht bekommen”

Damit Funkel seine Mannschaft auch im Endspurt von der Seitenlinie aus unterstützen kann, muss er sich derweil etwas zurückhalten. Nach dem Abpfiff in Fürth echauffierte er sich bei Schiedsrichter Patrick Alt vehement über die Länge der Nachspielzeit und sah dafür zum dritten Mal in dieser Saison Gelb. “Man hat gesagt, dass ich nicht so emotional dabei bin oder mich nicht so freue. Aber glauben Sie mir, ich bin sehr, sehr emotional dabei. Der Frust musste irgendwie raus.” Aber: “Ich kann versprechen, dass ich die vierte nicht bekommen werde.” Nach der wäre er für ein Spiel gesperrt.

Bis Funkel, dessen Vertrag in Kaiserslautern zum Saisonende ausläuft, “unter der Sonne auf Fuerteventura” liegen kann, gibt es also noch einiges an Arbeit zu tun. Bleibt der 70-Jährige über den Sommer hinaus? Aktuell sei es “wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu sprechen”, hält er sich alles offen. Wie es nach der Saison weitergeht, “das steht in den Sternen. Ich lasse alles auf mich zukommen.”

“Einfache Fehler”: Wird es für Nürnberg nochmal “kribbelig”?

In der Offensive zu ungenau und harmlos, im eigenen Ballbesitz zu fehleranfällig. Beim 1. FC Nürnberg läuten nach der Niederlage auf Schalke leise die Alarmglocken.

Konnte die Niederlage trotz starker Paraden nicht verhindern: FCN-Keeper Carl Klaus.

Konnte die Niederlage trotz starker Paraden nicht verhindern: FCN-Keeper Carl Klaus.

picture alliance/dpa

Zwei Kritikpunkte kristallisierten sich bei den Nürnberger Akteuren in der Nachbetrachtung der 0:2-Niederlage auf Schalke heraus. Während sich der Club das Leben aufgrund eigener Fehler selbst schwermachte, fehlte es vor dem gegnerischen Gehäuse schlichtweg – und zum wiederholten Male – an der nötigen Präzision.

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Uzuns Fehler wird “bestraft”

Diese Auffassung teilte unter anderem FCN-Coach Cristian Fiel, der am Sky-Mikrofon vor allem auf zwei Szenen zu sprechen kam, die sinnbildlich für den Auftritt der Franken bei den befreundeten Schalkern gewesen waren.

So wurde nach Ansicht des Trainers etwa eiskalt “bestraft”, dass Can Uzun vor dem ersten Gegentreffer nahe der Mittellinie aufdrehte, ohne zu ahnen, dass ihm S04-Innenverteidiger Marcin Kaminski bereits dicht auf die Pelle gerückt war. “Wenn du nicht weißt, was in deinem Rücken ist, darfst du nicht aufdrehen. Weil die Gefahr, dann den Ball zu verlieren, einfach sehr groß ist”, erklärte der Spanier.

Fiel sei bewusst, dass sein 18-jähriges Mittelfeldjuwel “noch jung ist” und bei ihm entsprechend noch viel Lernpotenzial bestünde. “Er muss das lernen, wir reden da auch drüber. Heute wurde es bestraft”, so der 44-Jährige.

Fiel: “Dann musst du sie irgendwann auch mal machen”

Zuspruch in der Kabine dürfte er dabei vom starken Schlussmann Carl Klaus erhalten, der nach dem Schlusspfiff ähnlich deutliche Worte für den Auftritt der Nürnberger fand. “Wir machen in den entscheidenden Situationen zu sehr dummen Zeitpunkten einfache Fehler, die bitterböse bestraft werden. Das darf nicht passieren, da muss man schnellstens dazulernen, weil wir so unsere eigenen Spiele killen.”

Ein solches Lern- bzw. Verbesserungspotenzial lässt sich derweil auch im Hinblick auf die Chancenverwertung nicht abstreiten. Nicht selten hatten sich die Franken vor das Schalker Gehäuse kombiniert, waren dann aber entweder an Torhüter Marius Müller oder dem eigenen Unvermögen verzweifelt.

Dass wenige Sekunde vor dem Ende auch der eingewechselte und wieder genesene Felix Lohkemper eine Großchance ungenutzt ließ, passte zum Abend der Gäste. “Er weiß selber, ich glaube den muss man machen. Das ist einfach so. Aber ja, es hilft nichts. Wir arbeiten weiter daran, ich wiederhole das gerne: Was du dafür brauchst, sind die Chancen, aber dann musst du sie irgendwann auch mal machen”, fiel diesbezüglich die treffende Analyse des FCN-Trainers aus.

37 Punkte werden in diesem Jahr sicher nicht reichen.

Carl Klaus

Auch für Sechser und Ex-Schalker Florian Flick ist klar, in welchen Bereichen die Nürnberger im Endspurt der aktuellen Spielzeit zulegen müssen. “Erwachsener werden, Profifußball spielen, zielstrebig – da gibt es verschiedene Begriffe, wie man es eingrenzen kann. Aber auf jeden Fall ist es so, dass wir es umsetzen müssen, ansonsten bleiben wir nicht torgefährlich.”

Gelingt dies in den kommenden Spielen nicht, blüht dem Club, der nach dem 25. Spieltag noch elf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone aufweisen konnte, aus Sicht von Keeper Klaus ein “kribbeliges” Saisonfinale. “Es sind noch fünf Spiele, aber wir haben zum Punkten auch nicht ewig Zeit. 37 Punkte werden in diesem Jahr sicher nicht reichen”, blickt der 30-Jährige voraus.

Drei Punkte im Freundschaftsduell: Schalke feiert Big Points gegen Nürnberg

Der FC Schalke 04 hat am Samstagabend einen enorm wichtigen Heimsieg gefeiert. Gegen den 1. FC Nürnberg konnte die Königsblauen auch ein verschossener Elfmeter nicht aufhalten.

Gemeinsamer Jubel: Gegen Nürnberg sicherte sich Schalke 04 wichtige drei Punkte.

Gemeinsamer Jubel: Gegen Nürnberg sicherte sich Schalke 04 wichtige drei Punkte.

IMAGO/Eibner

Nach der aufsehenerregenden Suspendierung von Routinier Drexler und dem 1:1 in Hannover ging es für Coach Karel Geraerts und seine Schalker darum, den Vorsprung auf die Abstiegszone zu vergrößern. Einen Rückschlag mussten die Gastgeber im Duell mit den befreundeten Nürnbergern derweil bereits vor dem Anpfiff hinnehmen, denn Ouedraogo – Torschütze in Hannover – fehlte aufgrund muskulärer Beschwerden und wurde von Kabadayi ersetzt.

Der Club um Trainer Cristian Fiel wiederum hatte nach dem jüngsten 0:4 gegen Kiel einiges gutzumachen. Neben Hungbo, der im vorherigen Spiel mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war, musste sich auch Okunuki (Bank) vorerst mit der Zuschauerrolle begnügen. Goller und Andersson rückten in die erste Elf.

2. Bundesliga – 29. Spieltag

Munterer Auftakt auf Schalke

Nicht einmal 60 Sekunden waren vergangen, ehe die Hausherren das erste Mal gefährlich vor dem FCN-Gehäuse auftauchten. Kabadayi, der sich in den Anfangsminuten sehr bemüht zeigte, scheiterte an Club-Keeper Klaus.

Nürnbergs Schlussmann sollte auch in der Folge mehrmals im Mittelpunkt stehen, nachdem Jeltsch in der 9. Minute noch knapp am Schalker Kasten vorbeiköpfte. Sowohl bei einem wuchtigen Abschluss von Ouwejan (16.) als auch gegen Karaman (22.) agierte der Torhüter jedoch aufmerksam und stark.

Karaman trifft aus der Drehung

Unmittelbar nach jener Karaman-Chance klärte zudem Horn gerade rechtzeitig gegen den auffälligen Ouwejan (23.), woraufhin die Partie etwas verflachte.

In der 42. Minute netzte Karaman dann aber doch zur Führung für Königsblau ein, an der auch Kaminski großen Anteil hatte. Mit dem gewonnenen Zweikampf gegen Uzun leitete der Innenverteidiger den Angriff ein, den Schalkes Topscorer nach Vorlage von Topp schließlich aus der Drehung vollendete.

Querbalken verhindert Karamans Doppelpack

Ohne personelle Veränderungen kamen beide Mannschaften aus der Kabine – die Nürnberger starteten jedoch aktiver. Früh prüfte Schleimer S04-Keeper Müller (48.). Auf der Gegenseite ergab sich für Karaman rund acht Minuten später die große Chance auf das 2:0, nachdem Horn den flinken Kabadayi im Strafraum von den Beinen geholt hatte. Der treffsichere Stürmer scheiterte allerdings aus elf Metern an der Latte.

Während Uzun nur kurze Zeit darauf an den Fingerspitzen von Müller verzweifelte (58.), sorgte die Einwechslung des langzeitverletzten Lohkemper für eine positive Schlagzeile beim Club (68.). Spielerisch traten die Gäste im Anschluss weiterhin zu selten in Erscheinung, wenngleich Horns direkter Freistoß in der 84. Minute sehenswert an der Oberkante der Latte endete.

Seguin macht den Deckel drauf – FCN verpasst späten Anschluss

Die Vorentscheidung behielten sich die Gastgeber bis zur 86. Minute auf, in der Seguin schließlich alles klarmachte. Der ansonsten starke Klaus konnte einen Abschluss von Kabadayi lediglich ins Zentrum fausten, wo der Mittelfeldspieler aus der zweiten Reihe eiskalt zustach.

Da neben Castrop (90.+2) insbesondere Lohkemper (90.+5) in der Nachspielzeit noch große Chancen ungenutzt ließen, wahrten die Königsblauen zudem die weiße Weste.

Schalke, das durch den Heimsieg bis auf zwei Punkte an den Club herangerückt ist, gastiert am Freitagabend (18.30 Uhr) in Elversberg. Nürnberg empfängt zur gleichen Zeit Paderborn.