Auf St. Pauli ist der Aufstieg Kopf-Sache

Aufstiegskampf ist Kopfsache, erst Recht nach zwei Niederlage in Folge. Der FC St. Pauli löste die Auswärtsaufgabe Hannover aber vor allem mit Köpfchen – und ist durch zwei Kopfballtore und das 2:1 weiterhin fünf Punkte vor dem Relegationsrang.

Alles Kopf-Sache am Sonntag in Hannover: Johannes Eggestein (#11) köpft das siegbringende 2:1 für St. Pauli.

Alles Kopf-Sache am Sonntag in Hannover: Johannes Eggestein (#11) köpft das siegbringende 2:1 für St. Pauli.

IMAGO/osnapix

Die Ausgangslage war kompliziert. Und wurde sichtbar. Verfolger Düsseldorf hatte tags zuvor vorgelegt und war bis auf zwei Zähler an die Kiez-Kicker herangekommen. Hauke Wahl verhehlt nicht, dass das in Verbindung mit den jüngsten Erlebnissen und Ergebnissen auf den Kopf eingewirkt hat. “Zwei Niederlagen”, sagt der Abwehrspieler, “machen natürlich was mit der Rübe, das war anfangs auch zu sehen.” St. Pauli wurde ordentlich durchgeschüttelt von den Niedersachsen, das einst souveräne Aufbauspiel war nicht einmal mehr in Spurenelementen sichtbar. Trainer Fabian Hürzeler räumt ein: “In den ersten 25 Minuten waren wir verunsichert.” Einzig Keeper Nikola Vasilj hielt den wankenden Aufstiegsanwärter während dieser Phase im Spiel.

Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir haben uns reingebissen.

Hauke Wahl

Umso bemerkenswerter ist, dass St. Pauli trotz der Vorgeschichte und der Geschichte dieses Spiels nicht wegbrach. Wahl lobt: “Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir haben uns reingebissen.” Und zwei Mal den Kopf eingesetzt: Erst war Oladapo Afolayan zur Führung zur Stelle, nach dem schnellen Ausgleich erholten sich die Hamburger, hatten dann durch Johannes Eggestein nach einer Ecke von Marcel Hartel wieder die Lufthoheit. “Der Kopf”, sagt der Mittelstürmer doppeldeutig, “ist immer wichtig.”

Seit Sonntagnachmittag sind die Köpfe auf St. Pauli nach dem 2:1-Erfolg wieder oben. “Der Abstand hat sich nicht verändert, aber es ist ein Spiel weniger”, rechnet Wahl vor und sagt, was noch wichtiger ist vor den nun bedeutungsvollen und brisanten Duellen mit Hansa Rostock und dem HSV: “Wir haben uns wieder Selbstvertrauen geholt.” Weil die vom Trainer forcierte Arbeit an den Basics erfolgreich war. “Uns hat in den letzten Spielen gefehlt, mit letzter Konsequenz zu verteidigen”, sagt Hürzeler, “und uns ist auch in Hannover nichts zugeflogen. Wir haben die Anfangsphase mit etwas Spielglück überstanden, haben uns das aber auch erarbeitet und waren dann in der zweiten Hälfte wieder sehr reif.”

Wo St. Pauli draufstand, steckte zumindest in Ansätzen wieder das St. Pauli drin, das über weite Strecken der Saison die Liga dominiert hat. Das ist ein wichtiges Signal vor den vier letzten Aufträgen dieser Spielzeit.

Sebastian Wolff

Eggestein bringt St. Pauli wieder in die Spur

St. Pauli ist nach zwei Niederlagen mit einem 2:1-Erfolg in Hannover wieder in der Spur. Bei den Niedersachsen benötigten die Kiez-Kicker Anlaufzeit, um im zweiten Durchgang zumindest phasenweise wieder zu gewohnter Souveränität zu finden.

Der Siegtorschütze dreht nach dem 2:1 ab: Johannes Eggestein brachte St. Pauli in Hannover wieder in die Spur.

Der Siegtorschütze dreht nach dem 2:1 ab: Johannes Eggestein brachte St. Pauli in Hannover wieder in die Spur.

IMAGO/osnapix

Stefan Leitl stellte im Vergleich zum 0:0 in Braunschweig personell dreimal um: Für Arrey-Mbi (nicht im Kader) sowie Christiansen und den angeschlagenen Teuchert (beide Bank) kamen Ezeh, Leopold sowie Gindorf (Startelfdebüt) zum Zug. Mit Voglsammer und Nielsen fehlten etatmäßige Angreifer verletzt.

Fabian Hürzeler rotierte gegenüber dem 3:4 gegen Elversberg viermal: Nemeth, Wahl nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre, Kemlein und Afolayan spielten für Dzwigala (Bank), Smith (Oberschenkelverletzung), Treu (Wadenbeinbruch) und Saad (Bank).

Vasilj verhindert Hannovers Frühstart

Fast wäre Hannover, das die Anfangsminuten forsch gestaltete, ein Start nach Maß gelungen, doch Muroya scheiterte an Vasiljs glänzender Fußabwehr (3.).

Während der Ball bei 96 ordentlich lief und es im Spiel nach vorne vor allem über die rechte Seite immer wieder gute Ansätze gab, war bei den Kiez-Kickern Verunsicherung zu spüren. Ungewohnt viele Fehlpässe streute die Hürzeler-Elf schon im Aufbau ein, das letzte Drittel blieb lange Zeit fast verwaiste Zone.

Erst nach Gindorfs Distanzschuss (24.) schafften es die Hamburger nach Afolayans Konter auf den Chancenzettel (26.). Das erste offensive Lebenszeichen des Tabellenzweiten, der weiterhin weit entfernt von jeglicher Abgeklärtheit agierte.

Hannover spielte dagegen selbstbewusst, zeigte Präsenz und bedrohte erneut das Gäste-Tor: Vasilj, der sich im Aufbauspiel wiederholt wenig souverän zeigte, parierte stark gegen Neumann (31.) und bei Leopolds direkter Ecke (32.).

Afolayan köpft ein – Gindorf krönt Startelfdebüt

2. Bundesliga, 30. Spieltag

Wie aus dem Nichts fiel dann fast die Führung für die Hanseaten, als Hartel erstmals auf den Plan trat und Saliakas’ flache Hereingabe an die Oberkante der Latte beförderte (38.). Wenig später führte der Gast dann aber doch: Metcalfes Flanke köpfte Afolayan im Zentrum unter die Latte – 0:1 (41.).

Die Pausenführung St. Paulis wäre nicht verdient gewesen – und Hannover hatte auch noch eine Antwort parat: Nach Dehms Einwurf sowie Halstenbergs und Kemleins Luftduell stand Gindorf goldrichtig und egalisierte aus kurzer Distanz (45.).

St. Pauli wird stärker – und geht erneut in Führung

Kunze eröffnete für 96 Durchgang zwei (49.), in dem allerdings die Kiez-Kicker ihr Spiel nun besser entwickelten. Zieler rückte bei Hartels Freistoß und Metcalfes Flachschuss noch in derselben Minute in den Blickpunkt (57.), ehe Muroya auf der Gegenseite Vasilj prüfte (60.).

Dass St. Pauli erneut in Führung ging, hatte sich die Leitl-Elf dann selbst zuzuschreiben: Eggestein stand nach Hartels Ecke sträflich frei und Zieler war der Wucht des Kopfballs aus sieben Metern nicht gewachsen (65.).

Schlussphase: Teuchert scheitert an Vasilj

Die Hamburger kontrollierten in der Folge die Partie, hatten nun wieder mehr Selbstverständnis und vor allem Passsicherheit zu bieten – Neumann verhinderte gegen Hartel das 1:3 (72.). Zudem erlahmte Hannovers Offensivgeist immer mehr. Leitl versuchte mit der Einwechslung des besten Torschützen, Teuchert, Abhilfe zu schaffen. Fast mit Erfolg, denn per Volleyabnahme hätte der Stürmer fast sein zwölftes Saisontor erzielt. Vasilj hatte etwas dagegen (83.). Mehr kam nicht mehr von 96, es blieb beim 2:1.

Beide Mannschaften spielen am Freitagabend schon wieder. St. Pauli empfängt Rostock und Hannover ist in Berlin zu Gast (beides 18.30 Uhr).

Eggestein bringt St. Pauli wieder in die Spur

St. Pauli ist nach zwei Niederlagen mit einem 2:1-Erfolg in Hannover wieder in der Spur. Bei den Niedersachsen benötigten die Kiez-Kicker Anlaufzeit, um im zweiten Durchgang zumindest phasenweise wieder zu gewohnter Souveränität zu finden.

Der Siegtorschütze dreht nach dem 2:1 ab: Johannes Eggestein brachte St. Pauli in Hannover wieder in die Spur.

Der Siegtorschütze dreht nach dem 2:1 ab: Johannes Eggestein brachte St. Pauli in Hannover wieder in die Spur.

IMAGO/osnapix

Stefan Leitl stellte im Vergleich zum 0:0 in Braunschweig personell dreimal um: Für Arrey-Mbi (nicht im Kader) sowie Christiansen und den angeschlagenen Teuchert (beide Bank) kamen Ezeh, Leopold sowie Gindorf (Startelfdebüt) zum Zug. Mit Voglsammer und Nielsen fehlten etatmäßige Angreifer verletzt.

Fabian Hürzeler rotierte gegenüber dem 3:4 gegen Elversberg viermal: Nemeth, Wahl nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre, Kemlein und Afolayan spielten für Dzwigala (Bank), Smith (Oberschenkelverletzung), Treu (Wadenbeinbruch) und Saad (Bank).

Vasilj verhindert Hannovers Frühstart

Fast wäre Hannover, das die Anfangsminuten forsch gestaltete, ein Start nach Maß gelungen, doch Muroya scheiterte an Vasiljs glänzender Fußabwehr (3.).

Während der Ball bei 96 ordentlich lief und es im Spiel nach vorne vor allem über die rechte Seite immer wieder gute Ansätze gab, war bei den Kiez-Kickern Verunsicherung zu spüren. Ungewohnt viele Fehlpässe streute die Hürzeler-Elf schon im Aufbau ein, das letzte Drittel blieb lange Zeit fast verwaiste Zone.

Erst nach Gindorfs Distanzschuss (24.) schafften es die Hamburger nach Afolayans Konter auf den Chancenzettel (26.). Das erste offensive Lebenszeichen des Tabellenzweiten, der weiterhin weit entfernt von jeglicher Abgeklärtheit agierte.

Hannover spielte dagegen selbstbewusst, zeigte Präsenz und bedrohte erneut das Gäste-Tor: Vasilj, der sich im Aufbauspiel wiederholt wenig souverän zeigte, parierte stark gegen Neumann (31.) und bei Leopolds direkter Ecke (32.).

Afolayan köpft ein – Gindorf krönt Startelfdebüt

2. Bundesliga, 30. Spieltag

Wie aus dem Nichts fiel dann fast die Führung für die Hanseaten, als Hartel erstmals auf den Plan trat und Saliakas’ flache Hereingabe an die Oberkante der Latte beförderte (38.). Wenig später führte der Gast dann aber doch: Metcalfes Flanke köpfte Afolayan im Zentrum unter die Latte – 0:1 (41.).

Die Pausenführung St. Paulis wäre nicht verdient gewesen – und Hannover hatte auch noch eine Antwort parat: Nach Dehms Einwurf sowie Halstenbergs und Kemleins Luftduell stand Gindorf goldrichtig und egalisierte aus kurzer Distanz (45.).

St. Pauli wird stärker – und geht erneut in Führung

Kunze eröffnete für 96 Durchgang zwei (49.), in dem allerdings die Kiez-Kicker ihr Spiel nun besser entwickelten. Zieler rückte bei Hartels Freistoß und Metcalfes Flachschuss noch in derselben Minute in den Blickpunkt (57.), ehe Muroya auf der Gegenseite Vasilj prüfte (60.).

Dass St. Pauli erneut in Führung ging, hatte sich die Leitl-Elf dann selbst zuzuschreiben: Eggestein stand nach Hartels Ecke sträflich frei und Zieler war der Wucht des Kopfballs aus sieben Metern nicht gewachsen (65.).

Schlussphase: Teuchert scheitert an Vasilj

Die Hamburger kontrollierten in der Folge die Partie, hatten nun wieder mehr Selbstverständnis und vor allem Passsicherheit zu bieten – Neumann verhinderte gegen Hartel das 1:3 (72.). Zudem erlahmte Hannovers Offensivgeist immer mehr. Leitl versuchte mit der Einwechslung des besten Torschützen, Teuchert, Abhilfe zu schaffen. Fast mit Erfolg, denn per Volleyabnahme hätte der Stürmer fast sein zwölftes Saisontor erzielt. Vasilj hatte etwas dagegen (83.). Mehr kam nicht mehr von 96, es blieb beim 2:1.

Beide Mannschaften spielen am Freitagabend schon wieder. St. Pauli empfängt Rostock und Hannover ist in Berlin zu Gast (beides 18.30 Uhr).

Kopf-Frage: St. Paulis Angreifer Eggestein sieht Redebedarf

Johannes Eggestein besitzt die Fähigkeit, Spiele schon unmittelbar nach deren Ende beinahe wie ein Trainer analysieren zu können. Dementsprechend tief legte St. Paulis Angreifer nach dem 3:4 gegen Elversberg den Finger in die Wunde. Und sagt, auf was es nun ankommt.

St. Paulis Angreifer Johannes Eggestein beklagt das Zweikampfverhalten.

St. Paulis Angreifer Johannes Eggestein beklagt das Zweikampfverhalten.

IMAGO/Philipp Szyza

Eggesteins Führungstreffer vor der Pause, das achte Saisontor des 25-Jährigen, war eine der wenigen Aktionen, die nach Plan verlaufen waren, obwohl die Ringereinlage von Karol Mets gegen Robin Fellhauer bei der Eckballvariante entscheidend und regelwidrig war. Aber: Das Einlaufen des Mittelstürmers auf den kurzen Pfosten war, wie der Ex-Bremer verrät, “genau so einstudiert”.

Sämtliche anderen Automatismen scheinen Verschütt gegangen zwischen dem Ostersonntag, nach dem St. Paulis Vorsprung auf Rang drei elf Zähler betragen hatte und einem Sonntagnachmittag, der einem harten Aufprall in der Realität gleichkam. Diese besagt: Nur noch fünf Pünktchen liegt der entthronte Spitzenreiter vor Verfolger Fortuna Düsseldorf, und der hinterlassene Eindruck gegen Elversberg ist noch deutlich besorgniserregender als die enger gewordene Tabellenkonstellation.

“Wir hatten ein schlechtes Zweikampfverhalten und viele einfache Ballverluste”, beklagt Eggestein und analysiert: “Drei der vier Gegentore lassen sich durch Zweikampfführung unterbinden. Aber wir haben auch als Mannschaft nicht unsere Kompaktheit erzeugt, dazu haben wir die langen Bälle nicht gut verteidigt. Das geht so nicht.”

Faktor Kopf und Nerven

Aber, wie geht es weiter? “Wir müssen untereinander sprechen”, empfiehlt der Angreifer. Und zwar aus seiner Sicht über verschiedene Themen. Zum einen darüber, wie St. Pauli wieder “ganz dicht” wird, und auch über die Frage, welche Rolle in der Endphase der Spielzeit der Kopf und der Faktor Nerven spielen. Kiel und Düsseldorf hatten am Samstag vorgelegt und die Kiez-Kicker unter Zugzwang gesetzt. Eine Situation, die am kommenden Wochenende erneut droht: Fortuna spielt am Samstagmittag gegen Greuther Fürth, Holstein am Abend beim HSV und St. Pauli selbst erst tags darauf in Hannover. “Bei mir persönlich”, sagt Eggestein, “hat das keine Rolle gespielt, aber wir müssen uns darüber austauschen, wie jeder Einzelne das wahrnimmt. Natürlich merkt man jetzt, dass es in die Endphase geht.”

Eggesteins Credo im Umgang mit der sich zuspitzenden Situation ist es, das eigene Tun in den Mittelpunkt zu rücken. “Es ist irrelevant, was die anderen machen, weil wir es in der Hand haben. Wir müssen uns auf unsere Leistung konzentrieren.” Und er sagt auch konkret, wo er den Hebel anzusetzen sieht: “Es muss vor allem darum gehen, dass wir wieder stabil sind, da müssen wir wieder hinkommen. Denn in der Offensive werden wir immer unsere Momente bekommen, um Tore zu machen.”

Sebastian Wolff

In nur zwei Minuten: Elversberg dreht Partie und stürzt St. Pauli von Rang 1

St. Pauli hat nach dem 1:2 in Karlsruhe erneut verloren und gibt somit die Tabellenführung an Kiel ab. Die Kiez-Kicker gaben gegen Elversberg zwei Führungen aus der Hand und verlieren erstmals in dieser Saison zu Hause.

Die Elversberger Spieler hatten beim FC St. Pauli immer wieder Grund zum jubeln.

Die Elversberger Spieler hatten beim FC St. Pauli immer wieder Grund zum jubeln.

IMAGO/Fussball-News Saarland

St. Paulis Coach Fabian Hürzeler wechselte im Vergleich zum 1:2 in Karlsruhe dreimal: Für Wahl, der in Karlsruhe Gelb-Rot gesehen hatte, Ritzka und Kemlein (beide Bank) begannen Smith, Treu und Metcalfe.

Elversbergs Trainer Horst Steffen nahm nach dem 0:0 gegen Magdeburg eine personelle Änderung vor: Für Stock (nicht im Kader) startete Dürholtz.

St. Pauli begann wie erwartet dominant, blieb jedoch immer wieder an der sicheren Elversberger Abwehr hängen. Zudem musste Treu früh verletzt ausgewechselt werden, Ritzka spielte stattdessen (9.). Auf der Gegenseite setzte die SVE Nadelstiche: Bei der ersten guten Chance scheiterte Schnellbacher an Vasiljs Parade und Rochelt im Nachschuss (11.)

Vasilj verhindert SVE-Führung – Eggestein sticht zu

Ab diesem Zeitpunkt dominierten die Kiez-Kicker statistisch, klar gefährlicher agierten die mutigen Gäste. Wanner scheiterte bei einer Doppel-Chance an Vasilj (20.) und der Torhüter parierte auch stark gegen Feil, der zuvor im Strafraum die Kugel von Dzwigala erobert hatte (25.).

2. Bundesliga – 29. Spieltag

Wie so oft im Fußball rächte sich die schwache Chancenverwertung schließlich – Eggestein brachte die lange harmlosen Hausherren nach einer Eckballvariante in Führung (39.). Der Stürmer hatte die beste Gelegenheit St. Paulis zuvor noch leichtfertig liegengelassen (35.).

Tolle Kombination führt zum 1:1

Nach der Pause schien St. Pauli alles im Griff zu haben, kassierte aber dann den Ausgleich. Infolge eines Ballverlustes von Irvine kombinierte sich die SVE schnell nach vorne und Neubauer schloss gekonnt ab – 1:1 (52.). Die Kiez-Kicker vergaben derweil leichtfertig Gelegenheiten, Metcalfe schlug ein Luftloch (50.), Saad scheiterte im Nachschuss an einen parierten Dzwigala-Kopfball an sich selbst (59.).

Das Hürzeler-Team entfachte weitgehend zu wenig Gefahr. Und obwohl St. Pauli nach einer Willensleistung durch Hartel erneut in Führung gegangen war (69.), gewannen die Hamburger nicht an Sicherheit. Stattdessen kassierten sie im direkten Gegenzug bei einem Konter durch den kurz zuvor eingewechselten Boyamba das 2:2 (70.).

Wanner und Vandermersch nach Kontern erfolgreich

Die Kiez-Kicker lernten nicht aus ihren Fehlern, stattdessen gaben sie das Spiel in der Schlussphase aus der Hand: Binnen zwei Minuten konterte die SVE über Joker Martinovic jeweils erfolgreich, Wanner (81.) und Vandermersch (83.) schlugen nach sehenswerten Kombinationen doppelt zu. St. Pauli blieb am Drücker, doch einfallslos und Irvines 3:4 kam zu spät (90.+3).

Erstmals in dieser Saison verlor das Hürzeler-Team somit am Millerntor, der Vorsprung auf Rang 3 und Düsseldorf beträgt nur noch fünf Punkte. Elversberg macht derweil einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt, acht Zähler beträgt der Vorsprung auf den 16. Rostock.

St. Pauli gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Hannover. Elversberg empfängt am Freitagabend um 18.30 Uhr Schalke 04.

St. Pauli: Jetzt schon in einer anderen Liga

In Nürnberg hatte Fabian Hürzeler im Januar 2023 mit einem 1:0-Erfolg seine Karriere als Profi-Trainer erfolgreich gestartet. Bei der Rückkehr nach Franken machten er und der FC St. Pauli mit einem souveränen 2:0-Sieg den nächsten großen Schritt Richtung Bundesliga.

Zeigte sich nach dem Auswärtssieg in Nürnberg sehr zufrieden: St. Paulis Torschütze Johannes Eggestein, hier beim Jubel mit Philipp Treu.

Zeigte sich nach dem Auswärtssieg in Nürnberg sehr zufrieden: St. Paulis Torschütze Johannes Eggestein, hier beim Jubel mit Philipp Treu.

picture alliance/dpa

Der Erfolgscoach hat schon häufig betont, dass er Partien nicht allein anhand des Ergebnisses bewertet, sondern vor allem auch nach der Spielweise. Am Samstagnachmittag stimmte beides. Weiterhin ohne Eric Smith, Oladapo Afolayan (verletzt) und zudem ohne den gelbgesperrten Antreiber Manolis Saliakas, dafür aber doch mit Karol Mets trotz Knieblessur, dominierte St. Pauli über die komplette Spielzeit nach Belieben, kombinierte sich streckenweise durch das tiefstehende gegnerische Abwehrbollwerk, als sei der angehende Bundesligist schon jetzt in einer anderen Liga.

“Wir freuen uns sehr über unseren Sieg und vor allem über die Dominanz”, sagt Johannes Eggestein und unterstreicht damit, dass es beim Hamburger Stadtteilverein nicht allein darum geht, irgendwie ins Ziel zu kommen. “Wir genießen wirklich jedes Spiel, die letzten beiden Siege waren wieder sehr souveräne Auftritte. Daran haben wir auch gearbeitet, nachdem uns die beiden Partien davor mit insgesamt sechs Gegentoren nicht gefallen haben.”

Eggestein: “Weiß um meine Wertigkeit für unser Spiel”

Eggestein selbst legte in Nürnberg den Grundstein zum Sieg, weil er die starke erste Hälfte mit dem wichtigen 1:0 unmittelbar vor der Pause krönte und damit auch eine persönliche Durststrecke beendet hatte. Seit dem November des vergangenen Jahres hatte der 25-Jährige in zwölf Zweitligapartien nicht mehr getroffen, vom Trainer aber erst in der vergangenen Woche nach dem 2:0 gegen Hertha BSC ein Sonderlob erhalten, weil er als mitspielender Mittelstürmer elementar für St. Paulis Kombinationsspiel ist. Eggestein spürt diese Wertschätzung und weiß um seine Bedeutung, unabhängig von der Trefferquote: “Ich weiß um meine Wertigkeit für unser Spiel als zentraler Punkt und als Anspielstation.”

Aber er sagt auch: “Natürlich freue ich mich sehr, dass wir mal wieder ein Tor gelungen ist.” Weil Eggestein auch noch das zweite für Marcel Hartel mustergültig vorgelegt hat, hat St. Pauli das Tor zur Bundesliga ein weiteres Stück mehr aufgestoßen. Zweifel am Aufstieg scheinen angesichts der zuletzt wieder zwei Mal demonstrierten spielerischen Überlegenheit ohnehin nicht angebracht, zumal nach der Länderspielpause Smith und wohl auch Afolayan aus dem Krankenstand zurückkehren. Mit Vorträgen wie in Nürnberg spielt der Kiez-Klub aktuell in einer anderen Liga. Und mit Ergebnissen wie diesen ab der kommenden Spielzeit dann auch in einer höheren.

Sebastian Wolff

St. Pauli: Jetzt schon in einer anderen Liga

In Nürnberg hatte Fabian Hürzeler im Januar 2023 mit einem 1:0-Erfolg seine Karriere als Profi-Trainer erfolgreich gestartet. Bei der Rückkehr nach Franken machten er und der FC St. Pauli mit einem souveränen 2:0-Sieg den nächsten großen Schritt Richtung Bundesliga.

Zeigte sich nach dem Auswärtssieg in Nürnberg sehr zufrieden: St. Paulis Torschütze Johannes Eggestein, hier beim Jubel mit Philipp Treu.

Zeigte sich nach dem Auswärtssieg in Nürnberg sehr zufrieden: St. Paulis Torschütze Johannes Eggestein, hier beim Jubel mit Philipp Treu.

picture alliance/dpa

Der Erfolgscoach hat schon häufig betont, dass er Partien nicht allein anhand des Ergebnisses bewertet, sondern vor allem auch nach der Spielweise. Am Samstagnachmittag stimmte beides. Weiterhin ohne Eric Smith, Oladapo Afolayan (verletzt) und zudem ohne den gelbgesperrten Antreiber Manolis Saliakas, dafür aber doch mit Karol Mets trotz Knieblessur, dominierte St. Pauli über die komplette Spielzeit nach Belieben, kombinierte sich streckenweise durch das tiefstehende gegnerische Abwehrbollwerk, als sei der angehende Bundesligist schon jetzt in einer anderen Liga.

“Wir freuen uns sehr über unseren Sieg und vor allem über die Dominanz”, sagt Johannes Eggestein und unterstreicht damit, dass es beim Hamburger Stadtteilverein nicht allein darum geht, irgendwie ins Ziel zu kommen. “Wir genießen wirklich jedes Spiel, die letzten beiden Siege waren wieder sehr souveräne Auftritte. Daran haben wir auch gearbeitet, nachdem uns die beiden Partien davor mit insgesamt sechs Gegentoren nicht gefallen haben.”

Eggestein: “Weiß um meine Wertigkeit für unser Spiel”

Eggestein selbst legte in Nürnberg den Grundstein zum Sieg, weil er die starke erste Hälfte mit dem wichtigen 1:0 unmittelbar vor der Pause krönte und damit auch eine persönliche Durststrecke beendet hatte. Seit dem November des vergangenen Jahres hatte der 25-Jährige in zwölf Zweitligapartien nicht mehr getroffen, vom Trainer aber erst in der vergangenen Woche nach dem 2:0 gegen Hertha BSC ein Sonderlob erhalten, weil er als mitspielender Mittelstürmer elementar für St. Paulis Kombinationsspiel ist. Eggestein spürt diese Wertschätzung und weiß um seine Bedeutung, unabhängig von der Trefferquote: “Ich weiß um meine Wertigkeit für unser Spiel als zentraler Punkt und als Anspielstation.”

Aber er sagt auch: “Natürlich freue ich mich sehr, dass wir mal wieder ein Tor gelungen ist.” Weil Eggestein auch noch das zweite für Marcel Hartel mustergültig vorgelegt hat, hat St. Pauli das Tor zur Bundesliga ein weiteres Stück mehr aufgestoßen. Zweifel am Aufstieg scheinen angesichts der zuletzt wieder zwei Mal demonstrierten spielerischen Überlegenheit ohnehin nicht angebracht, zumal nach der Länderspielpause Smith und wohl auch Afolayan aus dem Krankenstand zurückkehren. Mit Vorträgen wie in Nürnberg spielt der Kiez-Klub aktuell in einer anderen Liga. Und mit Ergebnissen wie diesen ab der kommenden Spielzeit dann auch in einer höheren.

Sebastian Wolff

Eggestein beendet Durststrecke: St. Pauli untermauert die Tabellenführung

Der FC St. Pauli hat einen ungefährdeten Auswärtssieg beim 1. FC Nürnberg eingefahren. Der Tabellenführer hatte die Partie über weite Strecken im Griff und hält die Konkurrenz um den Aufstieg durch den Sieg auf Distanz.

An beiden Treffern beteiligt: Johannes Eggestein (re.).

An beiden Treffern beteiligt: Johannes Eggestein (re.).

IMAGO/Zink

Nach zuletzt zwei Siegen in Serie empfing Nürnberg den Zweitliga-Spitzenreiter. Club-Trainer Cristian Fiel ließ nach dem 1:0-Sieg in Magdeburg Valentini anstelle von Gyamrah (5. Gelbe Karte) beginnen.

Auch FCSP-Coach Fabian Hürzeler beließ es bei einer personellen Änderung im Vergleich zum 2:0-Erfolg gegen Hertha BSC: Ritzka ersetzte den ebenfalls gelbgesperrten Saliakas. Nach ein paar Minuten Anlaufzeit lenkten die Gäste die Partie in die erwartete Richtung: St. Pauli hatte den Ball, Nürnberg stand eng gestaffelt und war abgesehen von vereinzelten Vorstößen vor allem defensiv gefordert.

Den gefährlichsten dieser Vorstöße schloss Goller mit einem Schuss ans Außennetz ab (16.). St. Pauli drückte auf der anderen Seite, kam aber zumeist nicht über Annäherungen hinaus. Dzwigalas Kopfball wurde von Andersson entschärft (15.) und Saads Schuss verfehlte das Tor nur knapp (34.).

2. bundesliga, 26. spieltag

Eggestein beendet Torflaute

Kurz vor der Pause unterlief den Gastgebern dann doch ein unaufmerksamer Moment. Sowohl bei Flankengeber Treu als auch bei Stürmer Eggestein waren die Nürnberger nicht nah genug am Gegenspieler. Eggestein traf aus kurzer Distanz per Kopf zur Führung (44.) und beendete eine lange Durststrecke: Der Stürmer erzielte erstmals seit November ein Tor.

Im zweiten Durchgang meldete sich der Club mit seiner bis dahin besten Gelegenheit an: Castrop schoss jedoch zu zentral auf das Tor von Vasilj, der parierte (49.). Schnell geriet das Spiel jedoch wieder in die aus dem ersten Durchgang gewohnten Muster: St. Pauli dominierte, von Nürnberg kam zu wenig nach vorne.

Hartel schiebt zum 2:0 ein

Fehler in der Defensive begünstigten nach etwas mehr als einer Stunde das 2:0 für St. Pauli: Einem Fehlpass im Aufbauspiel folgte ein zu spätes Herausrücken. Eggestein stand folglich nicht im Abseits, sein Querpass gelangte zu Hartel. Aus wenigen Metern schob er ins Nürnberger Tor ein (62.).

Ein Aufbäumen der Hausherren war in der verbleibenden Zeit nicht zu erkennen. St. Pauli schaltete zwar einen Gang zurück, ließ aber kaum etwas zu. Die letzte Chance gehörte Mets, der per Kopf an Klaus scheiterte (75.). Anschließend brachte der FC St. Pauli seinen Auswärtssieg in Nürnberg abgeklärt über die Ziellinie. Der Spitzenreiter der Liga marschiert weiterhin vorneweg und verabschiedet sich mit fünf Punkten Vorsprung auf Platz 2 in die Länderspielpause.

Am Osterwochenende geht es mit Zweitligafußball weiter: Nürnberg gastiert am Samstag (30. März, 20.30 Uhr) bei Hertha BSC. Der FC St. Pauli hat am darauffolgenden Tag den SC Paderborn zu Gast (13.30 Uhr).