Smith klagt an: “Wir waren nicht bereit”

Smith klagt an: “Wir waren nicht bereit”

Die Klarheit, mit der St. Paulis Profis die hochverdiente 3:4-Heimpleite gegen die SV Elversberg im Nachgang analysiert haben, hätte sich Fabian Hürzeler während der Partie erhofft. Der entthronte Spitzenreiter präsentierte sich außer Rand und Band. Und Eric Smith brachte das am deutlichsten auf den Punkt.

Ging mit seiner Mannschaft nach der 3:4-Niederlage gegen Elversberg hart ins Gericht: Eric Smith.

Ging mit seiner Mannschaft nach der 3:4-Niederlage gegen Elversberg hart ins Gericht: Eric Smith.

IMAGO/Susanne Hübner

Smith war als Chef einer Abwehr, die zwölf Großchancen des Aufsteigers zuließ, mitverantwortlich für einen Auftritt, den St. Pauli nicht einmal Pessimisten zugetraut hatten. Nach dem Waterloo war der Schwede im Klartext-Modus. “Wir waren nicht bereit, und das über die gesamte Spielzeit. Wir waren mental nicht da. Wenn wir rausgehen und so eine Leistung abliefern, dann ist es zu wenig.”

Zu wenig auch für das an Ostern schon fast erreichte Ziel Bundesliga-Aufstieg? Elf Punkte hatte der Vorsprung auf den Drittplatzierten Düsseldorf nach dem 2:1 gegen Paderborn betragen, schon da aber hatte die zweite Hälfte erste Tendenzen von Sorglosigkeit erkennen lassen. Sechs Gegentore und zwei Niederlagen später ist die Fortuna nur noch fünf Pünktchen entfernt, und Smith weiß: “Wir haben es uns unnötig schwierig gemacht.”

Ich verlange definitiv eine Reaktion.

Fabian Hürzeler nach der 3:4-Niederlage gegen Elversberg

Auf die Frage, ob St. Pauli ausgerechnet auf der Zielgerade in der schwierigsten Phase der Saison stecke, antwortet der 27-Jährige knapp, aber klar: “Ja.” Er setzt auf die Hoffnung, “dass das unser Weckruf war und dass wir nächste Woche wach sind.”

Hürzeler: “Müssen bei uns anfangen”

In Hannover droht St. Pauli am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) eine besonders brenzlige Situation: Verfolger Düsseldorf kann tags zuvor (13 Uhr) bereits im Heimspiel gegen Greuther Fürth vorlegen, den Druck auf die Kiez-Kicker vor deren hoher Auswärtshürde 96 zusätzlich erhöhen.

Für den Trainer ist entscheidend, dass seine Formation sich dann auf ihre Basis besinnt: defensive Stabilität. “Wir müssen bei uns anfangen”, fordert Hürzeler, “wir brauchen Schärfe gegen den Ball, müssen mit allem was wir haben wieder zu null spielen wollen. Das ist unsere Identität, die haben wir vermissen lassen, und das ist definitiv enttäuschend.”

Dass seine Spieler keine nach dem 3:4 gegen Elversberg Ausflüchte suchen, macht ihm Hoffnung. “Wichtig ist, dass wir ehrlich zu uns selbst sind. Wenn die Jungs auch öffentlich klar die Dinge ansprechen, ist es der erste Schritt in die richtige Richtung.” Der zweite, wichtigere, muss in Hannover auf dem Platz erfolgen und ist für Hürzeler unverhandelbar: “Ich verlange definitiv eine Reaktion.”

Sebastian Wolff