“Einerseits enttäuscht, andererseits stolz”: Baumgarts gemischte Gefühle

“Einerseits enttäuscht, andererseits stolz”: Baumgarts gemischte Gefühle

In Magdeburg bewies der Hamburger SV Moral, kämpfte sich nach einem 0:2-Rückstand zur Pause in Unterzahl noch zurück und holte spät einen Punkt. Das sorgte bei Trainer Steffen Baumgart für gemischte Gefühle.

Dirigent: Steffen Baumgart gibt an der Seitenlinie Anweisungen.

Dirigent: Steffen Baumgart gibt an der Seitenlinie Anweisungen.

IMAGO/Christian Schroedter

Nach 45 Minuten sah es für die Hanseaten düster aus: Ein 0:2 auf der Anzeigetafel, ein Mann weniger und vier Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz, auf dem sich Fortuna Düsseldorf festgesetzt hat.

Elfmeter sorgen für Gesprächsstoff

Maßgeblichen Anteil am Pausenstand hatten zwei Magdeburger Strafstöße, die Mohammed El Hankouri beide verwandelte (26., 45.+7). Vorausgegangen waren zwei Foulspiele, die bei den Hamburgern für Unverständnis sorgten. Gesprächsbedarf hatte Trainer Baumgart vor allem wegen der Szene aus der 26. Minute: “Ich bin mir relativ sicher, dass der Kontakt außerhalb ist, und wenn er außerhalb beginnt, dann ist es außerhalb”, befand der 52-Jährige. “Außerdem verstehe ich diese Doppelbestrafung nicht, weil er nicht zum Abschluss kommt.”

Im zweiten Durchgang zeigte seine Mannschaft dann allerdings eine eindrucksvolle Leistung, überzeugte mit einem Mann weniger mit Offensivfußball und kämpfte sich zurück: Sebastian Schonlau erzielte den Anschluss (67.), Jonas Meffert tief in der Nachspielzeit den hochverdienten Ausgleich zum 2:2-Endstand (90.+4).

Baumgart lobt den Einsatz seiner Mannschaft

Ein Punktgewinn, der im Aufstiegsrennen noch enorm wichtig werden könnte. Das weiß auch Baumgart, der sich über die Comeback-Qualitäten freute: “In der Halbzeit haben wir Ruhe bewahrt, sind danach über Grenzen gegangen und haben füreinander gefightet. Wir hatten mehrere hundertprozentige Chancen, hätten sogar noch gewinnen können. Deswegen bin ich einerseits enttäuscht, andererseits aber auch stolz auf die Moral der Jungs.”

Die Art und Weise wie wir mit den Rückschlägen und den Elfmetern umgegangen sind, zeigt, was in uns steckt.

HSV-Kapitän Sebastian Schonlau

Diese hob auch Kapitän Schonlau lobend hervor: “Wir haben immer weiter gemacht, egal wie aussichtslos die Situation war”, wird der Verteidiger auf der HSV-Website zitiert. Die gesamte Mannschaft habe “diese unbedingte Gier gezeigt, dass sich alle aufreißen für den Verein. Die Art und Weise wie wir mit den Rückschlägen und den Elfmetern umgegangen sind, zeigt, was in uns steckt. Das wollen wir in den letzten fünf Spielen mitnehmen”.

Der Saisonendspurt hat es für den Hamburger SV noch einmal in sich. Am kommenden Samstag empfangen die Hanseaten den neuen Tabellenführer Holsten Kiel (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Außerdem steht noch das Derby gegen St. Pauli sowie Duelle gegen Braunschweig, Paderborn und den 1. FC Nürnberg bevor. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt nun drei Punkte.